Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gallibakterium Anatis
Guten Morgen,
ich möchte hier mal von einem Bakterium berichten, das bei meiner Gruppe zu seltsamen Krankheitsfällen geführt hat. Ich habe aktuell verschiedene "Probleme", die erst mal scheinbar nichts miteinander zu tun haben:
1. Mir ist letzte Woche wirklich schlagartig eine recht junge Brahmahenne (2 Jahre) verstorben. Weil der Krankheitsverlauf so schnell war, habe ich sie untersuchen lassen.
2. Drei von vier Hähnen schnupfen, jeweils mit starken Atemgeräusche.
3. Zwei Hähne habe Gicht, einer schon sehr lange, also mindestens drei Jahre, wobei er aber gut läuft, nur geschwollene Zehen hat, der andere hat einen Steckschritt und läuft nicht so gut. Dieser hat es erst seit September.
Jetzt denkt man ja erst mal, dass das alles nichts miteinander zu tun haben kann. Ich habe übrigens auch die Gelenksflüssigkeit (es sind ja deutliche Schwellungen beim Hahn vorhanden) untersuchen lassen, leider ohne Ergebnis. Bei der Henne war, obwohl sie nicht im Trieb war, ein Schichtei im Bauch, zudem ganz viel eitrige Flüssigkeit (sie hat vergammelt gestunken bei der Obdkution), hier habe ich auf einen Abstrich verzichtet, denn warum sie verstorben war, war ja ersichtlich.
Bei den Hähnen habe ich aufgrund der akuten Lage erst mal die Behandlung mit Baytril begonnen, die auch bei zwei Hähnen sofort angeschlagen hat, zudem hatte ich aber vorsichtshalber auch noch einen Abstrich in Auftrag gegeben, von dem ich mittlerweile ein Teilergebnis habe. Beim dritten Hahn, also der mit dem zusätlichen Gehproblem, wurde Baytril ergänzt durch Kortison (wegen der Arthrose oder Gicht) und durch Tetracyclin. Mittlerweise ist von ihm das Bakterium bekannt, er hat Gallibakterium Anatis, leider warte ich noch immer auf das Ergebnis für das passende AB. Deswegen wird weiterhin mit Baytril und Tetra behandelt.
Dieses Bakterium kann tatsächlich alles erklären, was aktuell in meinem Bestand los ist. Es verursacht Eileiterentzündungen und andere Probleme im Bauchraum, es kann Gicht hervorrufen und es sorgt (vor allem bei Hähnen) für Schnupfenproblematik. Hätte da nie einen Zusammenhang vermutet. Wobei das mit der Gicht auch Zufall sein kann, denn im Gelenkpunktat waren ja keine Bakterien nachweisbar. Und beim stärker betroffenem Hahn war ja die Diagnose auch nicht Gicht, sondern Arthritis.
Nun zu den Aussichten: Die beiden Hähne, bei denen Baytril mehr oder weniger gut angeschlagen hat, werden noch bis Ende behandelt, als noch drei Tage, bei einem ist jetzt schon nichts mehr zu merken, der andere hat zumindest mal keine Geräusche mehr, ist aber noch ab und an am Niesen. Der am stärksten betroffene wird weiterhin mit der Kombi Baytril, Tetra behandelt, bis ich ein besseres AB weiß. Die Hennen halte ich unter Beobachtung und bin dann froh, wenn ich gleich weiß, mit was ich es zu tun habe, wenn eine einen dicken Bauch bekommt.
Ich denke mal, dass ich aktuell mit diesem einen Verlust wegkomme, da dieses Bakterium aber durch Wildvögel verteilt wird und anscheinende immer stärker auf dem Vormarsch ist, muss man damit wohl immer wieder rechnen.
Ich hoffe, irgendwann hilft jemand mein Bericht!
Grüße Susanne
Danke für die Info. Wo kommt dieses Bakterium her?
nero2010
31.12.2018, 13:16
Das Gallibacterium antis ist nicht unbekannt...wird immer mehr bei Geflügel diagnostiziert.
Ich hatte es auch im Bestand...festgestellt durch Rachenabstrich bei anhaltenden Atemwegsproblemen.
Nach Antibiogramm AB Gabe und vorbei war der Spuk.
Ist aber für viele andere Erkrankungen verantwortlich. Die Tendenz der Erkrankungen scheint ansteigend zu sein.
Das Bekterium kommt wohl auch häufig bei Wildvögeln vor und scheint mittlerweile öfters mal ein Problem bei Freilandhaltungen zu sein.
Vielen Dank, @Susanne, für den informativen Bericht.
Hallo!
Ja, herzlichen Dank für den interessanten Bericht :D!
Eine Frage aber: Warum heißt der Erreger spezifisch anatis, also auf fachchinesisch "der Enten". Gallibacterium macht die Sache ja relativ klar, "Hühnerbakterium", aber der spezifische Artname "anatis" lässt doch vermuten, dass es eine Abart "für Wassergeflügel" ist. Da wundert es mich, dass der Erreger noch so hühnerpathogen ist, zumal in und über die allermeisten Hühnerhaltungen im Leben keine Ente sein oder drüber fliegen dürfte. Oder andere Vögel, die viel mit Enten zu tun haben :kein.
PS: Gerade mal gegoogelt- ist auch unter Pasteurella anatis zu finden und kann zoonotisch wirken, also auch Infektionen bei unsereinem bewirken...
PPS: Hier mal ein sehr ausführlicher Link dazu:
https://www.omicsonline.org/open-access/gallibacterium-anatis-an-emerging-pathogen-of-poultry-birds-and-domiciled-birds-2157-7579-1000324.php?aid=72320
Der Link macht erschreckend deutlich, wie sehr Resistenzen gegen diesen Erreger schon unter dem Geflügel verbreitet ist. Ich bin immer wieder frustiert darüber, wie sich die Menschen das beste Medikament, das wir jemals hatten, durch übermäßige Anwendung ruinieren. Irgendwann kommen all die Seuchen zurück, mit denen wir nicht mehr gerechnet haben.
Susanne, dein Engagement in Ehren - aber hast du keine Bedenken, dass du diesen Resistenzen in deiner Gruppe durch diese Antibiotikagabe nicht noch Vorschub leistest?
nero2010
01.01.2019, 19:55
Wenn nach Antibiogramm verabreicht wird und in einem angebrachten Zeitraum angewendet wird kommt es nicht soo leicht zu Resistenzen.
Das Galib. Anatis spricht eigentlich noch auf verschiedenste AB an, Problem ist das kaum eines für Huhn zugelassen ist.
Für mich nicht akzeptabel weil, es bei Schweinen und Rindern z.B angewandt wird.
Ob AB bei diesen Tieren anders verstoffwechselt wird kann ich nicht sagen.
Über Nahrung nehmen wir als Menschen bereits mehr auf als gedacht.
Ich achte immer darauf, jedes AB in ausreichender Menge und ausreichender Menge zu geben. Restistenzen entstehen durch zu kurze Gaben oder zu geringe Gaben. Die Hähne werden nie gegessen und "entsorgen" tu ich die Tiere in der Tierkörperbeseitigungsanstalt (wobei bei den aktuellen ja keines mehr entsorgt werden musste.).
Ich glaube, da werden eher Resistenzen geschaffen, wenn man AB übers Trinkwasser verabreicht und die Reste dann entsorgt. Meine bekommen immer ihre abgemessen Menge einzeln. Und egal wie: Verrecken lasse ich keines mir anvertrauten Tiere, wenn da noch was zu machen ist.
nero2010
01.01.2019, 20:03
Bin da völlig Deiner Meinung. Wenn Chance besteht , probieren.
Anders geht es dann immer noch.
In unzureichender Menge und Länge scheint leider bei einigen TA's verbreitet zu sein.
Habe unlängst so ein Fall gehabt, da gab mir TA AB für 3 Tage mit ???
Nach umgehendem Anruf und meiner Frage, warum nur für 3 Tage Vorrat mitgegeben wurde, hiess es, man hätte so gedacht... Zum Glück hatte ich noch einen eisernen Vorrat von einem andern Fall.
Damit habe ich die Gabe auf insgesamt 7 Tage erhöht (ergab schlussendlich 8 Tage inkl. der Gabe vor Ort beim TA).
Nützt doch alles nichts, wenn der Erreger nur leicht "gekitzelt" wird und dann keine Medi-Gegenwehr mehr nachkommt.
Neue TÄ hat mir im gleichen Fall nach Antibiogramm sogar 9-Tage-Kur mitgegeben.
Tier hat damit mehrere Tiefschläge gut überlebt.
nero2010
01.01.2019, 20:34
Ja leider kennen sich die TÄ oft auch nicht aus.
Mir reicht es schon wenn ich das Wort Baytril höre, da stellen sich die Nackenhaare leicht auf.
Was halt leider auch oft schief läuft: Da wird das AB übers Trinkwasser gegeben und dann bekommen es natürlich automatisch alle und gerade die Kranken, die wenig aktiv sind und deswegen weniger trinken, häufig dann zu geringe Mengen. Bei mir bekommen immer nur kranke Tiere AB und dann halt einzeln.
Ich auch. Alles in kleinsten Einwegspritzen direkt in den Schnabel.
Wurde kürzlich gefragt, ob ich das "vorbeugend" gebe. Da stellten sich aber bei mir die Nackenhaare.
Der Glaube scheint noch zäh in so manchen Köpfen zu kleben.
Wurde kürzlich gefragt, ob ich das "vorbeugend" gebe. Da stellten sich aber bei mir die Nackenhaare.
Der Glaube scheint noch zäh in so manchen Köpfen zu kleben.
Ist jetzt leider OT,doch muss ich das mal los werden.....
Genauso geben einige Leute Wurmkuren bei Hund und Katze vorbeugend,wenn ich dann frage was ihre Tiere denn für Würmer haben wird man nur verständnislos angeschaut.
„Hä,woher soll ich das denn wissen?“
Ich antworte dann immer „du nimmst doch auch kein Aspirin weil du evtl.Kopfschmerzen bekommen könntest.
Auch Antibiotika wird eigenständig abgesetzt,nur weil es ja mittlerweile einem selbst,oder dem Tier besser geht.
Da kann man reden was man will,da wird oft total unreflektiert gehandelt.
Antibiotika werden leider oft ohne Sinn und Verstand verschrieben bei Mensch und Tier greift das eine nicht,wird ein anderes oben drauf gesetzt usw. .....bei jeder Kleinigkeit wird es sogar verlangt.
Hier muss ein Umdenken kommen.
Einsatz in der Massentierhaltung lasse ich mal aussen vor,sonst wird mir noch schlecht.
Nochmals Sorry für mein OT.
LG
Susanne
Das Galib. Anatis spricht eigentlich noch auf verschiedenste AB an, Problem ist das kaum eines für Huhn zugelassen ist.
Für mich nicht akzeptabel weil, es bei Schweinen und Rindern z.B angewandt wird.
Ob AB bei diesen Tieren anders verstoffwechselt wird kann ich nicht sagen.
Meinst du nicht die Zulassungsbehörden werden schon ihre Gründe haben bestimmte ABs nur für bestimmte Zieltierarten zuzulassen... im Zweifelsfall kann dein TA (vermutlich) auch was umwidmen.
Meinst du nicht die Zulassungsbehörden werden schon ihre Gründe haben bestimmte ABs nur für bestimmte Zieltierarten zuzulassen...
Nö, ich traue nichts und niemandem in Politik und Industrie mehr zielgerichteten Altruismus ab. Wenn man sieht, was für Hühner alles mal zugelassen war, und jetzt sitzt man für gängige Sachen eigentlich mehr oder weniger auf dem trockenen (als Privatmann), während in der Industrie fröhlich alles mögliche an die Massenbesätze verfüttert wird. M-m, nö, keine Chance- die einzigen Gründe, die ich für die Industrie gelten lasse, sind Umsatz- und Profitmaximierung, Schutz der Industrie und deren Produkten, und nix anderes. Ich rede hierbei übrigens von Geflügel/ Hühnern, und nicht Rindern etc. ...
Kohlmeise
03.01.2019, 11:24
Susanne, jeder Hinweis ist hier im Forum gold wert. Hier ist es durch das Schwarmwissen manchmal viel einfacher Diagnosen zu stellen als es TA können.Denen fehlt einfach wegen mangelnder fedriger Patienten die Erfahrung.
Laborwerte können wir natürlich nicht ersetzten aber zumindest an Hand von Fakten Dinge stark eingrenzen.
Ich bin an jeder neuen Erkenntnis interessiert. Man weiß halt nie was die Hühner mal ausbrüten.
Bin gerade sehr enttäucht, das Labor hat mit meinem TA telefoniert, der nachgefragt hatte, warum das Ergebnis des Resistenstestes so lange auf sich warten lässt. Die haben gesagt, dass ein Resistenztest bei diesem Bakterium nicht möglich sei, weil es keine auswertbaren Diagramme und keine Referenzwerte gäbe! Tja und nun stehen wir da.
Ich habe den Hahn nun zuhause ist der Wärme, außerdem bekommt er jetzt doch noch ein weiteres AB- Chloramphenicol. Wenn das nicht merkbar anschlägt, weiß ich keinen Rat mehr und dann wird es wohl auch zuende gehen mit ihm, er ist furchtbar verschleimt. Dennoch frisst er mit Appetit und will immer auf meinen Arm. Echt traurig. Wie gesagt, morgen haben wir noch mal einen Termin beim TA, bei dem wir ihn ein weiteres Mal vorstellen. Aber dieses Labor nervt mich echt.
Blindenhuhn
03.01.2019, 16:01
Gibst du ihm auch zusätzlich Bisolvon, damit er den zähen Schleim leichter los wird? Und Inhalationen und/oder ein paar Tropfen Minzöl ins Brustgefieder? Wahrscheinlich schon! Ich halte die Daumen für den Kleinen!!!
nero2010
03.01.2019, 16:01
Hallo Susanne
Komisch , ich habe Antibiogramm erhalten. Das Chloramphenicol war empfindlich...
Eins der besten AB die es gibt, leider wieder mal nicht mehr für Hühner zugelassen.
Du wirst sehen es wirkt.
Und da Hahn keine Eier legt und Du ihn nicht isst, ist es wegen AB egal.
catrinbiastoch
03.01.2019, 16:22
Danke für den interressanten Beitrag ! In meiner Hühnerapotheke ist mein selbst hergestelltes Johanniskrautöl , Enterogan und Oreganoöl . Mit diesen 3 Mitteln , hatte ich seit Jahren nur geringste Verluste . Wem das nicht hilft , der wird erlöst ! Diese Mittel haben den Vorteil auch gegen Viren , Kokzidien und ähnliches zu wirken . Gute Besserung dem kranken Hähnchen von Susanne ! L.G. Catrin
Vielleicht hat das AB angeschlagen, zumindest habe ich etwas Hoffnung. Nachdem es ihm ja gestern wirklich schlecht ging, haben wir ihn mit in die Wohnung (Hochhaus, 84 Parteien). Er war so richtig dolle verschleimt und schleuderte den Schleim um sich. Der TA sagte, Wärme sie gut und wir dachten dann irgendwie auch, wenn es dieses AB jetzt nicht bringt, dass ist es eh vorbei. Heute morgen wurden wir von Krähen geweckt, zum Glück (für den Hausfrieden, nicht für den Hahn) von heißerem Krähen. Dieser schleimige Auswurf ist weg, allerdings pfeift er noch. Nachher geht es zum TA, danach in den Garten (in den Quarantänestall, den wir hochheizen). Ich hätte eine Henne noch hierbehalten, aber das geht halt nicht, wenn morgens der Hahn das Haus weckt... Aber ein krähender Hahn stirbt nicht, hoffe ich zumindest.
Die Bilder sind von gestern, wie gesagt, der Schleim ist jetzt weg.
Meine Daumen für den hübschen Kerli sind gedrückt - toi - toi - toi.
Krähen ist immer ein gutes Zeichen :) :bravo
Nun mal ein Zwischenbericht:
Das AB wirkt tatsächlich, er macht einen wesentlich besseren Eindruck als gestern. Habe ihn nun doch noch mal mit ihn der Wohnung (und hoffe, dass mich morgen die Nachbarn nicht töten). Aber so ganz alleine im Quarantänestall wollte ich ihn heute noch nicht lassen. Der Schleim, der vorgestern noch so schlimm war, ist weg. Gestern hatte er ja noch diese starken Atemgeräusche, die sind wesentlich besser (aber noch nicht weg, er hat sie manchmal gar nicht, dann aber wieder). Er frisst weiterhin, der Kot ist gut.
Wir waren heute ja noch mal mit ihm beim TA, der bestätigt meine Einschätzung, sagt aber, man muss nun abwarten, ob es keine Dauerschäden geben wird. Dadurch, dass die Bakterien so lange unbekämpft waren, haben sie sich sehr verbreitet und sie könnten Schäden verursacht habe, die nicht mehr reversibel sind. Das gilt es nun abzuwarten. Das Chloramphenicol ist jetzt als Saft umgestellt, das muss man zweimal täglich eingeben, da bekommt er dann zuverlässig seine Menge. Das Pulver fürs Trinkwasser wird er dann nächste Woche wieder bekommen, wenn wir bei der Arbeit sind. Da muss er dann auch in den separaten Stall (sofern er da noch lebt). Da läuft jetzt schon mal zumindest die Bodenheizung, falls wir morgen früh ganz schnell reagieren müssen.
Habe heute auch noch mal wegen meiner anderen beiden Hähne mit dem TA gesprochen (einer war ja die ganze Zeit gesund). Da hatte ja Baytril angeschlagen, die sind ja beide schnell wieder völlig fit gewesen. Der TA meint nun sicher, dass sie alle drei einen anderen Keim hatten, nur der Luan zusätzlich dieses Gallibakterium. Der andere Keim wurde durch Baytril bekämpft, auch bei Luan wurde der Zweitkeim abgetötet. Aber Luan hat halt zusätzlich dieses Gallibakterium, was ihm so große Schwierigkeiten bereitet. Da jetzt keine weiteren Hühner erkrankt sind, scheint die Abwehr der anderen (auch die der Hähne) intakt gewesen zu sein, deswegen hat sich sonst niemand angesteckt. Bei der verstorbenen Henne aber kann es gut sein (leider nicht mehr beweisbar), dass sie auch dieses Gallibakterium hatte, denn sie hatte die typischen Anzeichen dafür. Dass es bei ihr ausbrechen konnte, lag dann am schon vorliegenden Schichtei, denn aktuell war sie ja nicht im Trieb, dieses Geschehen war also schon verschleppt. Es sind wohl nicht alle Hühner gleich empfänglich für diesen Keim, er trifft hauptsächlich vorbelastete. Ich weiß nicht, ob ich es weiter oben schon geschrieben hatte: Den Luan haben wir ja 2016 von einem Züchter übernommen, der ihn am Abend töten wollte, weil er ein Mickerle war (für die nicht Süddeutschen hier: Das ist ein Tier, das nicht so wächst, wie es sollte). Er hat sich bei uns ja gemacht, aber war eigentlich, obwohl er groß aussieht, immer ein leichtes Hähnchen geblieben (2,5 kg). Insofern hatte der Züchter damals schon den richtigen Riecher. Er ist halt ein empfindliches Kerlchen.
Anbei noch ein Bild von vorhin, ich finde, man sieht ihm den Fortschritt an, aber er ist noch nicht über den Berg.
Es ist doch oft so dass Keime da angreifen wo ein geschwächtes (Immun)System vorliegt. Viele Erreger tummeln sich überall, bloss zum krankmachen brauchen sie a) eine gewisse Menge bzw. Dichte und b) eine Schwachstelle.
Alles Gute für Luan!
Kohlmeise
04.01.2019, 21:27
Das hört sich heute doch schon sehr hoffnungsvoll an :jaaaa: Ich bin da zuversichtlich, dass er eine reale Chance hat, vollkommen zu genesen.
Gut, dass ihr ihn noch zwei Tage gut beobachten und versorgen könnt, wenn er sich mit dem Krähen zurück hällt. Abdunkelnhilft da nicht? Ich bin Hahnunerfahren und kenne mich damit gar nicht aus. Ich würde auf jeden Fall Eier als Entschädigung bereit halten, falls er morgens Nachbarn weckt.
Weiterhin Grüße mit gedrückten Daumen :)
Abdunkeln geht nicht wirklich, wir haben da nur eine Jalousie. Wobei das eh im Hahn drin ist mit der Uhrzeit. Ich hatte mal einen im Frühjahr hier, der fing bei Dunkelheit an zu krähen. Wahrscheinlich wird er morgen dann nur bis zur zweiten AB Gabe (um Mitternacht) bis hier bleiben dürfen und dann muss er umziehen.
catrinbiastoch
04.01.2019, 22:24
Hallo Susanne.., drücke Deinem Hahn beide Daumen ! Du solltest sein Immunsystem und die Darmflora stärken . L.G. Catrin
Das läuft bei mir immer schon zeitgleich mit dem Antibiotikum. Er bekommt bene bac (wir haben eine große Spritze- 16 ml- gekauft) und im Matschefutter hat er Liviferm. Viele sagen ja, das macht erst nach dem AB Sinn, aber wir geben immer schon zeitgleich (zeitversetzt), damit erst gar nicht alles futsch ist. Zur Immunabwehr kann ich sonst aktuell nicht so wirklich viel tun, er hat (wie immer) Mentofin im Wasser und Oregano im Matschefutter, Kräuter zum selbst ernten, kann ich ihm in der Wohnung nicht bieten. Aber ich saß jetzt die ganze Zeit neben ihm und habe ihn kein einziges Mal gehört. Er verbessert sich wirklich ganz, ganz schnell. Wenn es Sommer wäre- ich würde ihn wohl morgen direkt zu den anderen setzen, so muss ich ihn auf alle Fälle noch vorsichtig an die Außentemperatur gewöhnen, was im Quarantänestall gut geht, aber halt ein bisschen Zeit benötigt.
Hallo Susanne,
ich lese hier daumendrückend und interessiert mit.
Du erwähntest vorhin Mentofin. Habe hierzu eine kleine Frage:
Gibst Du bei Schnupfen, Erkältung und wie bei Deinem Hahn (habe seinen Namen nicht mitgekriegt) mit diesem Gallibakterium dann sofort Mentofin? Oder evtl. vorbeugend schon oder bei Verdacht.
Gerade gestern wurde das in einem Chat erwähnt und habe in der Schweiz hierzu eine Bezugsquelle ausfindig machen können.
Dein Hahni sieht wirklich schon bedeutend besser und fitter aus!
Finde ich super, was Du da in der Wohnung veranstaltest. Würde ich auch genauso machen :jaaaa::bravo
VG Widdy
Hallo Widdy,
wir haben im Winter eigentlich immer Mentofin im Trinkwasser, auch bei den anderen.
Das Mittel kommt einem erst mal recht teuer vor, aber es ist wahnsinnig ergibig, deswegen relativiert sich das wieder.
Liebe Grüße Susanne
(Heute morgen um 8 Uhr hat er 12 mal gekräht, aber eher ein KiKääääöööö und noch kein Kikerikie.) Wir sind auf dem wichtigen Weg.
(Heute morgen um 8 Uhr hat er 12 mal gekräht, aber eher ein KiKääääöööö und noch kein Kikerikie.) Wir sind auf dem wichtigen Weg.
Das hat er gut gemacht,auch wenn dein Hahn im Haus kräht,in solch einem Moment hört sich das wie Musik an.(ich weiß wovon ich rede,hatte ich auch schon)
Ich wünsche weiterhin gute Besserung und drücke die Daumen.
Liebe Grüße
Susanne
https://youtu.be/2YvbceuC-B0
https://www.youtube.com/watch?v=2YvbceuC-B0&feature=youtu.be
Hier mal ein Video, wie er sich im Garten tut. Wir haben ihn im Quarantänestall, aber er darf da auch mal raus. Leider ist er weiterhin verschleimt.
Das sind aber schon wieder gute Nachrichten und mir kommt er schon wieder recht fit vor :bravo
Ist es nicht möglich, dass sich der Schleim nach und nach zurückbildet bzw. weniger wird ? - (wie bei uns, wenn wir eine Erkältung hatten, rumpelts danach ja auch noch ziemlich lange in den Bronchien).
Halte weiterhin die Daumen :jaaaa:
Ich kann es echt nicht sagen, manchmal wirkt er so, als wie wenn er schon gesund wäre, aber dann kommen wieder diese Atemgeräusche. Habe vorhin noch mal die Spritzen vom TA geholt (gegen zähen Schleim), die wirken echt richtig gut. Zum Glück können wir selbst spritzen, er braucht da täglich eine (hatte das Wochenende nur Gelomyrtol, das war aber lange nicht so gut). Er bleibt jetzt auf jeden Fall morgen noch im Quaranänestall, dann wollen wir ihm im großen Stall einen Teil abtrennen mit Wärmelampe und ihn dann noch ein bisschen dort lassen.
Da ich Erfahrungsberichte zuende bringen, egal wie es ausgeht, hier nun das tragische Ende.
Luan ist soeben verstorben, ich habe es mit der Kamera gesehen, bin sicher, dass er tot ist (bin selbst 60 km entfernt).
Eigentlich hatte er sich ja gebessert, aber er war noch immer stark verschleimt und hatte halt auch diese pfeifenden Geräusche. Hatte zwar den Kropf am Abend immer voll und wirkte ja nicht schlecht, aber halt auch nicht richtig gut. Hatte für später noch mal einen TA Termin ausgemacht, um noch mal abkären zu lassen, ob da noch Hoffnung auf vollständige Genesung besteht oder ob wir ihn vielleicht doch einschläfern lassen sollten- diese Entscheidung hat er uns abgenommen. Allerdings ist es dennoch sehr traurig, es war ein ganz lieber Hahn. Im Nachhinein befürchte ich, dass auch Chloramphenicol nichts gebracht hat, Erfolg hatten wir ausschließlich mit den schleimlösenden Mitteln (und damit halt auch nicht wirklich durchgreifend).
nero2010
11.01.2019, 15:03
Dass tut mir sehr leid...
Bei meinen hatte das AB zügig gegriffen. Wer weiß ob sich da nicht noch was drauf gesetzt hat oder der Anatis nur Beireiter war.
Susanne das tut mir sehr leid. Es ist immer traurig, wenn man den Kampf verliert.
Ach @Susanne, das darf doch nicht wahr sein. So gut ausgesehen hat er erst kürzlich wieder. :(:troest :(
catrinbiastoch
11.01.2019, 18:49
Das ist wirklich traurig nach so viel Mühe ! Susanne .., ich wünsche Dir , daß die anderen Hühnchen gesund bleiben . L.G. Catrin
Kohlmeise
11.01.2019, 18:54
Wie traurig deine Nachricht ist. Und dann alles per Camera zu beobachten, schrecklich.
Schade um den kämpfenden tapferen Luan. Ihr habt auf jeden Fall alles versucht ihm zu helfen.
Einen Gefallen hat er mir ja noch getan: Er hatte ja, neben seinem aktuellen Befund, noch die Sache mit der Gicht. Da bekam er ja schon täglich Metacam. Ich hatte immer Angst, dass ich ihn eines Tages deswegen einschläfern lassen muss (einfach, weil er nicht mehr laufen möchte). Wir hatten ganz früher mal so einen Fall, wo wir einen vollgefressenen Hahn zum TA gebracht haben, um ihn einschläfern zu lassen. Das war sehr hart, zumindest das muss ich jetzt nicht machen.
Ich habe mir nochmals Dein kl. Video angesehen. Sooo schade um den armen Luan :(:(:(;(
Auch wenn es hart ist- vielleicht sollte man auch im Leben lernen, es irgendwann einfach mal gut sein zu lassen und die Tiere nicht auf Teufel komm raus zum Leben zu zwingen. Ist kein Angriff, nur habe ich im Leben gelernt, dass es einen so oder so erwischt, wenn die Zeit ran ist, egal, was man macht oder gemacht wird.
Mag arg fatalistisch klingen und keinesfalls hinnehmbar für manche/ viele Menschen sein, die meinen, dass Kämpfen IMMER lohnt. Man kann natürlich helfen, auch mit Medis, aber wenn die Tiere dadurch mehr oder weniger schwerste Pflegefälle werden, die ohne das tägliche Quantum an Mittelchen quasi nicht mehr lebensfähig sind- keine Ahnung :kein ...
Vor allem auch- was denn, wenn er ILT hatte, wofür der plötzliche und wahrscheinliche Erstickungstod sprechen würde? Ist die ausgebrochen, kann man nicht mehr viel machen außer Unterstützen. Ich habe nur einmal zugekuckt, wie mir seinerzeit 4 Tiere, meine Sebright, höchstwahrscheinlich daran wirklich erloschen wie die Kerzen im Wind. Seitdem selektiere ich hart auf natürliche Resistenz, schon wenn diese "Ruck- Atmung" aufzutreten beginnt, weiß ich, dass es das war. Dann probiere ich es vllt. noch eine Nacht mit zB Minzöl auf die Sitzstangen, aber wenn es dann nicht besser wird, fertig... Wie erst im Dezember bei meinen Vorwerk- Jungtieren, aus fremden Bruteiern, zwei Hähne, eine Henne. Der ohnehin schon immer kleinere der beiden Hähne fing einen Tag auch urplötzlich mit dem ruckartigen Halsvor- und Hochstreck- Atmen an. Sofort fing auch ich mit Gelomyrtol etc. pp. an, und habe mir das fünf Tage lang angekuckt. Als er dann einen Vormittag aus dem Stall kam und beim Atmen anfing rumzutorkeln, war die Sache in 30 Sekunden vorbei für ihn. Ich lasse wirklich schon oft fünfe gerade sein, aber wenn ein Tier SO gar nicht auf irgendwas anspricht, dann nehme ich das auch hin.
Sein Bruder und seine Schwester vor allem haben nicht das geringste Bisschen an unwohlem gezeigt, und ganz ehrlich, da sollte man die Fakten dann auch zu akzeptieren lernen. Auch und wenn sich eigentlich alles in einem dagegen sträubt. Keine Ahnung, was einen motiviert, es trotzdem mit fast aller Gewalt auf Biegen und Brechen hinbekommen zu wollen, obwohl das Tier nun wirklich auf dem letzten Loch pfeift, sozusagen... Wenn gerade ein Tier mit einem so schnellen Stoffwechsel wie ein Huhn, das sehr schnell erkranken, aber auch ebenso schnell wieder genesen kann, auch nach Wochen und Wochen nicht wieder auf den Damm kommen will- wie gesagt :kein...
Ich meine, was ist daran so verkehrt, es gar nicht so weit kommen zu lassen? Ich achte nun wirklich jedes Leben, auch das von Zecken etc., wenn sie mich nicht gerade direkt ausnuckeln, lasse auch gerne jedem "Unkraut" seinen Platz, wo es gerade nicht stört und töte ganz sicher alles andere als leichtfertig, vor allem weil ich auch selber ungerne tot sein möchte... Dennoch zögere ich keine Sekunde, wenn es unabdingbar ist- da gibt es kein Zaudern und kein rausschieben (zumindest gebe ich mir zu letzterem alle Mühe...). Keine Ahnung, wie ich diese scheinbare Unvereinbarkeit erklären soll, aber die Erfahrung hat mich auch gelehrt, dass solche mit wirklich aller Mühsal durchgebrachte Tiere dann in der Regel doch alles andere als ein natürliches Alter erreichen, bzw. viel älter werden und meistens weit vor der Zeit sterben.
Wir sagen uns gerne "Ja, dann hatte es wenigstens noch so und so lange ein schönes Leben"- tja, wer sagt denn, dass ein nach unserer artfremden Interpretation schönes Leben wirklich die Ultima Ratio ist? Und ein schneller, sauberer Tod nicht manchmal viel besser?
Tut mir ehrlich leid, ich sehe das ganze sicher auch zu pragmatisch, aber manchmal sollte man die Zeichen der Zeit halt einfach akzeptieren :kein. Ich mache es auch nicht gerne, aber meine Güte, das ist halt meine Interpretation von "Verantwortung".
Okina, ich weiß nicht, ob Du Dir das von mir eingestellte Video angeschaut hast. Luan hat da wirklich richtig gut gewirkt, er hat auch jeden Abend einen vollen Kropf gehabt. Deswegen waren wir ja davon ausgegangen, dass das AB letztendlich doch angeschlagen hatte. Im Nachhinein denke ich das nicht mehr, aber während der Behandlung dachte ich das. Klar waren da diese Geräusche, aber die waren nicht immer da und zudem ist es was anderes, wenn ein Tier "auf dem letzten Loch pfeift". ILT halte ich aus mehreren Gründen für ausgeschlossen: 1. Luan ist dagegen geimpft (fast alle meine Tiere sind das, nur die ganz neuen nicht). 2. Er hatte ja nachweislich ein Bakterium in sich. 3. Bei ILT sterben die Tiere sehr schnell, das eigentliche Sterben ging ja heute tatsächlich schnell, aber er war ja schon länger krank. und 4. Wäre es nicht ungewöhnlich, wenn nur ein Tier an ILT erkranken würde? Also ich schließe ILT aus.
Von wegen Kämpfen und nicht aufgeben: Klar, Okina, das kannst Du halten wie Du willst und das ist auch in Ordnung. Aber bei Luan war es ja so, dass zunächst keine Diagnose da war. Dann kam eine Diagnose, allerdings ohne Resistenztest. Noch mal später haben wir gesagt bekommen, dass ein Resistenztest nicht möglich ist. Dann aber hatten wir ein AB gefunden, das scheinbar geholfen hat (und dessen Wirksamkeit auch hier im Faden bestätigt wurde), dem Hahn ging es wesentlich besser. Die Gabe des ABs war noch nicht beendet. In dieser Situation würde ich nie einen Hahn einschläfern lassen. Das wäre total unlogisch, denn wir glaubten uns auf einem guten Weg.
Aber das muss jeder für sich entscheiden, zumindest bis gestern Abend schien es mir nicht so, als dass das nichts mehr werden könnte. Ein Hahn, der kurz davor ist zu sterben, frisst meiner Erfahrung nicht viel und kräht nicht und gibt sich nicht gesund. Wenn Du Dir das Video anschaust und dort einen zu erlösenden Hahn siehst, okay, ich kann das Gegenteil nicht beweisen und leider ist er ja nun gestorben, aber ich finde nach wie vor, dass das nicht vorherzusehen war.
In so vielen Fällen hat eine Behandlung auch in schlimm aussehenden Fällen geholfen. Verantwortungslos handle ich meiner Meinung nach nie!
Habe mich eben noch mal zu ILT belesen und finde es echt krass, Okina, dass Du meinem Hahn das andichtest. Das passt eindeutig nicht, aber alles, was er hatte, passt zum festgestellten Erreger. Du kannst nicht mal sagen, dass er erstickt ist, kann auch das Herz gewesen sein, auch das gibt es. Aber ILT ist eine Krankheit, die viel akuter verläuft, mein TA hätte das sicherlich erkannt und nicht einfach den Hahn in den Bestand zurückgeschickt. Ich habe ja nicht alleine "herumgedoktert", sondern der Hahn wurde mehrfach dem TA vorgestellt. ILT wäre eine meldepflichtige Seuche.
Übrigens fressen Hühner bei ILT nicht. Sie stehen auch nicht krähend auf dem Tisch. (Gut, er hat leise gekräht, aber er hat gekräht). Wenn Du tatsächlich meinen Luan als typischen ILT Kandidaten siehst, dann hoffe ich für Deine Hühner, dass die nie schwächeln, denn ihnen würdest Du vielleicht auch eine Seuche andichten und sie sofort ausmerzen. Leider habe ich ihn begraben (obwohl ich sonst so viele Tiere untersuchen lasse)- aber hier war für mich die Diagnose klar, weil ja zuvor im Labor festgestellt. Sonst könnte ich Dir sogar beweisen, dass er kein ILT hatte.
Ja, ich sag' nix mehr- tut mir leid.
Ist bald wieder Vollmond, ich halte mich raus, sonst gibt es wieder gelbe Karte wegen meiner speziellen Weltsichten. Die aber nicht die einzige individuelle und unkonforme ist :kein.
Okay, Entschuldigung akzeptiert (falls die ernst gemeint sein sollte). Hast Du Dir das Video wirklich mal angesehen? Das würde mich jetzt echt interessieren, vielleicht sehe ich da den Hahn als mehr oder weniger gesund und Du siehst was völlig anders? Du musst nicht nix mehr sagen- ich kann schon mit anderen Meinungen umgehen, wobei ich es schon krass fand, dass meine Bestand nun ILT angedichtet wird. Erlösen bei ILT: ja. Da sind wir uns einig. Aber natürlich nur, wenn es eine Diagnose diesbezüglich gibt. Erlösen bei einem Bakterium, bei dem Heilungschancen bestehen? Nein, zumindest nicht sofort. Und da ich nicht züchte (nie nicht), brauche ich auch nicht auf Robustheit zu achten.
Bohus-Dal
12.01.2019, 10:28
Ich habe mal einen Hahn mit ILT-Verdacht eingeschickt, der auf meinem Schoß erstickt war. Es war tumoröses Marek, ein Tumor drückte ihm die Luftröhre zu. Und eine erlöste Henne (Sebright übrigens) hatte das gleiche, wäre also auch erstickt. (Und die war zugekauft und gegen Marek geimpft!) Also nicht alles, was nach ILT aussieht, muß gleich ILT sein. Wenn Susanne sagt, sie hat kein ILT, dann hat sie auch keins.
Was mich hier aber gerade wirklich erschreckt hat (auch wenns OT ist, sorry): Andreas, hast Du eben gesagt, Du hast ILT?! Aber Du hast doch zumindest mal einen Hahn abgegeben?! Das kann man doch dann nicht machen!! 214234
Bohus-Dahl,
es ist ja noch nicht mal sicher, dass Luan erstickt ist, das was ich gesehen habe ist das, was man bei allen Hühnern sieht, die versterben (nur ganz wenige schlafen dann einfach ein). Ich kenne es so, dass sie anfangen, mit Flügeln zu schlagen (deswegen die drehende Bewegung am Boden, weil er halt dort saß), dann überstrecken sie irgendwann den Hals und sind dann tot. Ganz am Ende (also schon nach dem Eintritt des Todes) stellen sich die Halsfedern auf, die sich dann wieder legen. Genau das habe ich beobachtet und das mit den Halsfedern sagte mir, dass ich niemanden mehr anrufen muss, um irgendwas zu unternehmen.
Aber ich habe tatsächlich immer Vertrauen zu meinem TA, der übrigens auch richtig gut ist mit Hühnern. Und ich bin ganz sicher, dass dieser ILT erkannt hätte. Und warum sollte man das eindeutige Laborergebnis anzweifeln? Und genau aus dem Grund, den Du anführst von wegen Okina und Abgabe von Tieren stört es mich auch, wenn man das meinem Bestand andichtet. Denn ich gebe zwar keine Tiere ab, aber nehme regelmäßig und oft aus Tierschutzkreisen welche auf. Und das würde ich nicht, wenn ich wüsste, eine schlimme Krankheit im Bestand zu haben. Natürlich sind meine Tiere krank, es ist ja auch gefährlich, wenn viele Tiere aus unterschiedlichen Beständen aufnimmt. Aber es ist was anderes, ob man einen Virus einer meldepflichtigen Krankheit im Bestand hätte oder ein Bakterium (das zwar wie in diesem Fall auch dramatische Folgen hatte, aber dennoch wohl nichts ist, was unabdingbar weitergegeben wird.
@ Susanne
Tut mir leid um Dein Hähnchen, auch wenn ich eine andere Einstellung zu meinen Tieren habe wie Du.
Ich hab mir das Video mehrmals angeschaut, ich seh da keine Parallelen.
Wie du sicher weißt, hatte ich vor vielen Jahren ILT im Bestand,wir haben damals darüber geschrieben an anderer Stelle.
Damals habe ich mich für einen kompletten Neuanfang entschieden.
ILT hätte man beim Rachenabstrich schon festgestellt.
Dein Hähnchen ist garantiert nicht an ILT gestorben.
Hier mal das Video von damals von der kleinen Seidihenne die an ILT erkrankte.
Ich dachte anfangs es handelte sich um Schnupfen, hört man auch im Video.
https://www.youtube.com/watch?v=hA60qIAWhAM
Ich bin mir nicht sicher, ob es ILT war- auf jeden Fall sind sie am Ende auch erstickt, nachdem nichts geholfen hatte. Wäre es welches gewesen, wären sicher nicht nur die sowieso sehr empfindlichen Sebright drauf gegangen- habe halt seinerzeit noch nicht eingeschickt und kann nur mutmaßen. Wird keins gewesen sein, aber drauf ankommen lasse ich es auf jeden Fall nicht, beim Rundum- Check meines zuletzt eingeschickten Hahns kam auch nichts diesbezügliches heraus, will aber über das Thema auch gar nicht weiter reden, weil meine Methode/ Handlungsweise ohnehin das allerletzte zu sein scheint.
Okina, auch Heidi hat so gehandelt wie Du und sogar ich hätte anders reagiert, hätte der TA von ILT gesprochen. Und nein, Deinen Handlungsweise ist nicht das allerletzte (und meine auch nicht).
Wie es weiterging:
Erst mal habe ich einen interessanten Link gefunden zu den Gallibakterien, ich stelle die übersetzte Version mal hier ein: https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5799919/&prev=search
Leider hatten wir dann vor 4 Wochen einen weiteren Fall, die Lisbeth. Bei ihr haben wir auch sofort eine Abstrich genommen, sie war dann aber so schnell tot (trotz erweitertem Wissen und Behandlungsversuch), dass ich an Okina gedacht habe und mir gesagt habe: Glauben ist nicht wissen und ich muss wissen, an was die verstorben ist und ob da noch was anderes im Spiel war. Deswegen brachte ich die frisch verstorbene Henne noch ganz frisch zum Untersuchungsamt und heute kam das Ergebnis: Ich stelle davon die mittlere Seite an (auf der ersten ist meine Anschrift und auf der letzten die der TÄ, beides will ich nicht öffentlich posten).
Wer es lesen will, mag dies gerne tun, aber letztendlich wurde keine weitere Krankheit festgestellt. Die Gallibakterien, die wir über das Labor noch beim Abstrich erkannt haben, waren weg (siehe Link oben). Dennoch hat sie nicht überlebt. Das lag laut Untersuchungsamt wohl an ihrem Übergewicht (sie war eine große Cochin mit sechs Jahren, die werden alle über kurz oder lang zu dick).
Grüße Susanne
Miss Boogle
27.05.2020, 21:33
Hallo Susanne, ich bin zufällig über deinen Bericht gestolpert.
Das mit deinem Hahn tut mir sehr leid.
Meine kleine Pimpf hat ständig - mal mehr, mal weniger - „genießt“.
Keine weiteren Symptome. Kein Schnupfen usw. Abstrich habe ich in der Tierärztlichen Hochschule machen lassen - ist nur 8 km entfernt.
Ich habe eben das Ergebnis bekommen. Dauer: 1Woche wegen dem Anzüchten der Kultur.
Gallibacterium anatis biovar haemolytica
Das Antibiogramm zeigt Resistenzen bei Enrofloxacin, Oxytetracyclin, Clindamycin und Tylosin.
Sensibel auf Doxycyclin. Sie bekommt jetzt Ronanxan 100 - täglich eine halbe Tablette, 10 Tage lang.
So viele Medikamente sind - aufgrund von nicht rentabler Forschung - aus dem Programm genommen. Diese Info kommt von zwei Herstellern, die ich angerufen hatte um zu fragen, warum ein AB sowie eine Wurmkur nicht mehr für Hühner zugelassen sind.
Weitere Hühner und Hähne zeigen ähnliche Symptome, wie von dir Susanne, beschrieben. Mal mehr, mal weniger.
Natürlich müssen sie auch ständig ihre Schnäbel in den Wind halten, was nicht soooo förderlich ist
Ich danke dir für deinen Beitrag, da ich jetzt noch überzeugter bin, dass leider mehr „komische Krankheiten“ ein und den selben Nenner haben. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich in kurzer Zeit 5 Tiere an äußerlich völlig unterschiedlichen Krankheiten verloren habe. Aber alle waren plötzlich abgemagert, matt und mutlos
Ich werde nun von allen Abstriche machen um zu schauen, ob es eine Art „Grunderkrankung“ ist.
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