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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nebengewerbe



11mirko
25.12.2018, 20:10
hallo, wann muss ich eigentlich ein nebengewegbe oder gewerbeschein anmelden. hab ca 40 gänse inkl. enten die ich ausbrühte und groß fütter, und dann als weihnachtsgans verkaufe. kann mich da jemand bitte drüber aufklären. danke mirko

alter mann
25.12.2018, 20:27
Eigentlich ab dem ersten Verkauf. Und wenn du keine lebenden Tiere, sondern geschlachtete verkaufen willst, benötigst du entsprechende Befähigungsnachweise und ein Schlachthaus, welches alle derzeitigen Veterinär und Lebensmittelgesetze entspricht. Da wird es bei der geplanten Stückzahl billiger, wenn du die Gänse verschenkst.

Gib sie nur an "Verwannte" ab, und bedanke dich für eine Spende in die Futterkasse, wenn du verstehst was ich meine.

Eigentlich dürftest du die aber auch nur lebend verschenken, weil schlachten ohne Einhaltung der oben genannten Vorschriften nur für den Eigenbedarf zulässig ist.
Ganz heißes Thema.

Gruß Jürgen

11mirko
25.12.2018, 20:35
ok, schlachten lasse ich sie ja, verkaufe sie dann nur zu hause.ich dachte das ich erst ab ner bestimmten gewinnsumme was anmelden muss.

alter mann
25.12.2018, 20:45
Du kannst aber bestimmt nicht nachweisen, das die die vorgeschriebene Kühlkette einhalten kannst. Du benötigst für das Abholen vom Schlachter einen Kühltransporter. Nur eine Styroporkiste reicht da nicht. Und das Vet.Amt und die Lebensmittelkontrolle verstehen bei Salmonellenverdacht und/oder Kühlkette mit Geflügel keinen Spaß.
Hier wurde so ein Thema schon mal behandelt.
Ab welchem Umsatz du Gewerbe anmelden mußt kannst du tel. bei deinem Finanzamt abfragen, bzw dich mal an einen Steuerberater wenden. Steuerlich sehe ich da die geringsten Probleme. Lebenmittelrechtlich wird das viel schlimmen.

siehe auch hier:
https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/71538-Geschlachtete-H%C3%BChner-verkaufen-Rechtslage?highlight=geschlachtete+h%FChner+verkau fen

Gruß Jürgen

LittleSwan
25.12.2018, 21:14
Hast du denn die Abnehmer schon?
(Frage ist ganz ernst gemeint.)

Nebengewerbe zieht eine Menge an Bürokratie nach sich, ggf. auch Kosten. Inkl. insbesondere das Finanzamt. Und natürlich das Vet.-Amt. Aus dem Ding kommst du nicht so ohne weiteres wieder raus.
Fang klein an. Quasi für den Familien- und Eigenbedarf. Sammle deine Erfahrungen. Dann kannst du dich bzgl. der Bürokratie schlau machen. Und immer noch entsprechend schlau machen.
Vor einer Schlachtgenehmigung (und ich meine nicht nur den Befähigungsnachweis) kommen erst noch etliches an Kosten auf dich zu. Hast du - mal ab von den räumlichen Gegebenheiten - den finanziellen Rahmen, das vorzustrecken?

LittleSwan
25.12.2018, 22:07
und für jedes Gewerbe, auch Nebengewerbe gilt wohl als erstes ... mache eine Kosten-Nutzen-Rechnung!

11mirko
26.12.2018, 09:55
ich mach das ja schon ne weile, nur hat mir jemand gesagt das ich das mit dem gewerbeschein machen muss.... von diesem jahr sind sie ja weg, auser meine 6 alten.
ich wills ja nicht machen, weiß nicht ob ich es machen muss.... nicht das ich mal ein ding drann bekomme.danke

sil
26.12.2018, 10:21
Geh doch zuallererst mal zu deinem zuständigen Gemeindeamt und informiere dich dort.
Lies dich auch mal z.B. da durch:
http://www.gewerbe-anmelden.net/
Was dir irgendjemand mal gesagt hat, kann Blödsinn sein oder auch nicht, und so auf die Entfernung irgendwas genaues zu raten zu genau deinem Fall, ist schwer bis unmöglich.

Ich kann mir zwar nicht vorstellen, daß bei 40 Gänsen/Enten pro Jahr die Notwendigkeit für eine Gewerbeanmeldung gegeben ist, aber wie gesagt: Verbindliche Auskunft bekommst Du beim dafür zuständigen Amt.
Was @ alter mann geschrieben hat, würde ich auch nicht einfach abtun mit "Schlachen lasse ich ja woanders". Da kannst Du tatsächlich weit größere Schwierigkeiten bekommen als nur wegen einem fehlenden Gewerbeschein.

alter mann
26.12.2018, 10:34
Ich verstehe deine Überlegungen, deswegen esse ich alle meine Gänse selber, so kann mich keiner ansch......

Steuerlich solltest du eine Beratung vom Finanzamt (die machen sowas) oder vom Steuerberater holen.
Evt reicht es ja schon, wenn du den Erlöß in der Einkommenssteuererklärung mit angibst. Abschreibungen gehen dann aber nicht, und ob du Kosten gewinnmindernd ansetzten kannst weiß ich nicht.

Aber es kommt halt unweigerlich dazu, das du dann ein Lebensmittelproduzent bist.

Das zieht zwangsläufig eine unendliche Kette von Auflagen und Bestimmungen nach. Is halt so.

Mann kann diese Bestimmungen richtig oder falsch finden. Aber wenn Leute an schlecht oder falsch verarbeiteten Lebensmitteln erkranken ist das Geschrei auch groß.

Da der Gesetzgeber aber nicht jeden Rentner mit Hühnern zur Selbstversorgung mit "Wiesenhof" oder "Aldi" gleichsetzen kann und will, werden halt diese strengen Grenzen (mit Recht) gezogen.

Selbstversorgung keine Probleme. Produktion und Handel viele Auflagen.

Wenn du alles richtig machen willst, und dabei nicht draufzahlen willst, kommst du nach entsprechender Kostenanalyse zwangsläufig in eine Größe mit vielen hundert Tieren, wofür aber auch der Platz und die Möglichkeiten vorhanden sein muß. Das ist dann eine Endlosschraube.
Bestes Beispiel ist ja die Tatsache, das nur noch ganz wenige Fleischereien in D selber schlachten.
Warum wohl, weil die Kosten um alle Auflagen zu erfüllen das Ganze automatisch unrentabel machen.

Gruß Jürgen

11mirko
26.12.2018, 10:45
ok danke

Lisa R.
26.12.2018, 11:53
So wie Du es im Moment handhabst, ist es eindeutig Schwarzschlachtung. Wenn Du für den Eigenbedarf schlachten lässt, dann darfst Du kein Fleisch abgeben. Strenggenommen noch nicht mal an Verwandschaft und Freunde verschenken.

So unsinnig das scheint, aber selbst Freunde zum Essen einladen ist schon verboten. Das Fleisch darf ausschließlich von dir und von in deinem Haushalt lebenden Personen verzehrt werden.

Wenn Dich jemand anzeigt, dann kommen u.U. empfindliche Bußgelder auf dich zu. Mehrere tausend Euro sind da drin.
Da gab es hier bei uns in der Gegend schon einige Fälle.

Informier Dich und stell das ganze auf solide Beine. Dann kann dir nichts passieren und du zahlst nicht drauf.

Bettina99
26.12.2018, 12:23
Lisa R und alter Mann haben da leider recht. Der Gewerbeschein ist das geringste Problem. Ich glaub den muss man vor dem ersten Verkauf beantragen, kriegt den auch völlig problemlos. Je nach Verkaufszahlen wirst du dann unterschiedlich besteuert, kannst Sachen unterschiedlich absetzen usw. DAs ist alles bei einem normalen Gewerbe ohne Lebensmittelrechtliche Probleme kein Problem.

Wir hätten hier sogar einen Schlachtraum. Aber der entspricht nicht mehr den EU Vorschriften. Das würde wahnsinnig viel Geld kosten, den so einzurichten, dass man dann entsprechend EU Vorschriften auch selbst schlachten und an Verbraucher weiterverkaufen darf. Wir haben gerechnet. sowas von lächerlich, das rechnete sich bei uns nicht mal mit 100 Rindern, die man dann hätte im Hofladen verkaufen können ohne viel draufzuzahlen. das kannst du bei deinen Gänsen finanziell komplett vergessen.

Die Strafen, wenn du das Fleisch ohne die erforderlichen ganzen Sachen trotzdem weiterverkaufst (ausser eier, da ist es viel eifnacher) können massiv sein. dir könnte die gänsehaltung komplett untersagt werden usw. usw.

für kleine betriebe ist es derzeit legal unmöglich ohne große Summen zu investieren selbst das fleisch zu verkaufen. wir haben auch immer viele anfragen, weil viele leute ein brathähnchen wollen ohne Antbiothika Einsatz. denen sag ich immer dass das leider nicht geht und wir die 100.000 er für den schlachtraum nicht haben und das nie wieder reinkäme.

du darfst dein fleisch nur selbst essen. nicht verkaufen.
Lebende Tiere darfst du aber verkaufen. ggf. an jemand der so einen schlachtraum hat und auch schlachten und weiterverkaufen darf. dann musst du die dem aber lebend verkaufen.

Kaffeehuhn
06.01.2019, 22:08
hallo, wann muss ich eigentlich ein nebengewegbe oder gewerbeschein anmelden. hab ca 40 gänse inkl. enten die ich ausbrühte und groß fütter, und dann als weihnachtsgans verkaufe. kann mich da jemand bitte drüber aufklären. danke mirko

Ich halte mich da an 2 alte Sprichwörter.

1.Wo kein Kläger da kein Richter

2.Wecke keine schlafenden Hunde ( wo du leider gerade dabei bist es zu tun ):).


Für die paar Tiere wirst du sicher nicht lebenslänglich kriegen für den Fall dass dich wer anlehnt (ich gehe davon aus dass du die Abnehmer gut kennst und einschätzen kannst ob Gefahr droht oder nicht und dass du keine Inserate schaltest in denen du die Tiere zum Verkauf anbietest).
Im besten Fall eine Verwarnung, im schlimmsten Fall eine geringe Verwaltungsstrafe - immer noch billiger als all die oben angeführten und vermutlich auch zutreffenden Punkte.
Und Gedanken wie du es in der Zukunft handhabst kannst du dir dann immer noch machen. Ich glaube nicht dass die Züchter hier ein Nebengewerbe angemeldet haben wenn sie ihre überschüssigen Tiere für gutes Geld verkaufen, dann müssten sie das Einkommen ja versteuern und es würde vermutlich ebenso wenig übrig bleiben wie bei deinen Gänsen.

Also lass die Hunde besser schlafen:laugh:laugh:laugh

hirsch
06.01.2019, 23:17
Ein Leben lang hatte ich mit Lebensmittel zu tun. In unserem Land hasst Du es da mit einer Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und sonstigen Auflagen und Kontrollen zu tun. Es ist hier auch allerhöchste Vorsicht geboten.

Einer meiner früheren Mitarbeiter hat Privat, zusammen mit einem Metzger Wurst in Dosen produziert und verkauft. Bei einer zufälligen Kontrolle flog das ganze auf und weckte alle schlafenden Hühner.
Eine Hausdurchsuchung folgte, Vorwurf der Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung, keine oder fehlende Deklaration, fehlendes Mindesthaltbarkeitsdatum usw. usw.
Letztendlich kam es zu einer saftigen Geldstrafe.

Also ich kann nur dringend von solchen Sachen abraten.



Gruss Rainer

Huhnihunde
07.01.2019, 09:28
https://www.ostalbkreis.de/sixcms/media.php/26/Merkblatt-Gefluegel-Direktvermarktung.pdf

Lisa R.
07.01.2019, 10:17
@Kaffeehuhn

Es geht hier nicht um den Verkauf von lebenden Tieren sondern um den Verkauf von Fleisch.

Lebende Tiere darf man verkaufen und bis sich das Finanzamt dafür interessiert, müssen es schon etliche Tiere sein.

Geschlachtete Tiere darf man so einfach nicht verkaufen weil das ein Lebensmittel ist, für das es strenge Vorschriften gibt. Diese Vorschriften gelten ab dem 1. Tier, da spielt die Menge keine Rolle.

Und wie Hirsch schon schrieb, kann das richtig teuer werden.

Im übrigen halte ich diese strengen Regeln für den Verkauf von Lebensmitteln für gerechtfertigt. Wenn es die nicht gäbe - ich möchte nicht wissen, was da alles in den Handel käme ...

Kaffeehuhn
07.01.2019, 15:33
@Kaffeehuhn

Es geht hier nicht um den Verkauf von lebenden Tieren sondern um den Verkauf von Fleisch.

Lebende Tiere darf man verkaufen und bis sich das Finanzamt dafür interessiert, müssen es schon etliche Tiere sein.

Geschlachtete Tiere darf man so einfach nicht verkaufen weil das ein Lebensmittel ist, für das es strenge Vorschriften gibt. Diese Vorschriften gelten ab dem 1. Tier, da spielt die Menge keine Rolle.

Und wie Hirsch schon schrieb, kann das richtig teuer werden.

Im übrigen halte ich diese strengen Regeln für den Verkauf von Lebensmitteln für gerechtfertigt. Wenn es die nicht gäbe - ich möchte nicht wissen, was da alles in den Handel käme ...

Dann kann man die Menschen nicht auffordern die Lebensmittel beim Bauern nebenan zu kaufen wenn der gar nicht die Möglichkeit hat solche Lebensmittel herzustellen - wie soll ein kleiner Bauer einen EU-normgerechten Schlachtraum für ein paar Tiere im Jahr finanzieren?
Lässt er die die Tiere in einem solchen Schlachtraum mit allen Auflagen wie Kühlkette usw. schlachten wird ihm finanziell wahrscheinlich nichts von seinen paar Tieren übrigbleiben.

Du willst nicht wissen was in den Handel kommt, du solltest es aber wissen wollen!
Es gibt in den Medien einen Lebensmittelskandal nach dem anderen, zuletzt wurden Tiefkühlpizzas überprüft, bei fast allen Produkten waren die draufliegenden Fleischprodukte wie Wurst und Schinken ganz oder teilweise verdorben.
Da ist mir doch ein Hähnchen oder eine Gans die in einem sauberen wenn auch nicht EU-würdigen Schlachtraum geschlachtet wurde lieber.
Du solltest dir auch Beiträge ansehen was in Wurst und diversen Fertigprodukten alles reingepackt wird - aber ACHTUNG du brauchst dafür einen guten Magen.

mistkratzerli
07.01.2019, 16:10
wie soll ein kleiner Bauer einen EU-normgerechten Schlachtraum für ein paar Tiere im Jahr finanzieren?

Gar nicht. Viele ländliche Gemeinden in bäuerlichen Gegenden haben gemeindeeigene Schlachträume, nach EU-Norm. Bei uns z.B. kostet die Miete für den Schlachtraum €4 pro Tag.

LittleSwan
07.01.2019, 18:50
Schöne Idee ... hier nicht dran zu denken.

Kaffeehuhn
07.01.2019, 19:38
Gar nicht. Viele ländliche Gemeinden in bäuerlichen Gegenden haben gemeindeeigene Schlachträume, nach EU-Norm. Bei uns z.B. kostet die Miete für den Schlachtraum €4 pro Tag.


Und wenn jemand wirklich das Glück hat so eine Einrichtung in der Nähe zu haben - wer kontrolliert die ganze Geschichte denn ( Stückzahl? Abtransport im Kühlwagen? Lagerung bis zur Auslieferung?).:roll
Es muss ja für den Abnehmer des geschlachteten Geflügels eine Bescheinigung dafür geben das alles rechtmäßig
abgelaufen ist sonst ist das ganze Theater ja umsonst gewesen.

Was mich auch interessieren würde wäre ein Link wie so ein EU-normgerechter Schlachtraum auszusehen hat, vielleicht hat jemand so etwas zur Hand.

Lisa R.
07.01.2019, 23:42
Dann kann man die Menschen nicht auffordern die Lebensmittel beim Bauern nebenan zu kaufen wenn der gar nicht die Möglichkeit hat solche Lebensmittel herzustellen - wie soll ein kleiner Bauer einen EU-normgerechten Schlachtraum für ein paar Tiere im Jahr finanzieren?

Hättest Du den Link von Huhnihunde gelesen, wüsstest Du, dass der "kleine" Bauer nebenan bei einer Menge von <10.000 Stück Geflügel keine Eu-Zulassung für seine Schlachtstätte braucht.

Die allgemeinen Anforderungen an eine Schlachtstätte und eine ausreichende Kühlung muss er trotzdem einhalten.
Und das finde ich persönlich völlig in Ordnung.

Und wenn ich Fleisch verkaufen will, dann muss ich das anmelden.

Kaffeehuhn
08.01.2019, 18:06
Hättest Du den Link von Huhnihunde gelesen, wüsstest Du, dass der "kleine" Bauer nebenan bei einer Menge von <10.000 Stück Geflügel keine Eu-Zulassung für seine Schlachtstätte braucht.

Die allgemeinen Anforderungen an eine Schlachtstätte und eine ausreichende Kühlung muss er trotzdem einhalten.
Und das finde ich persönlich völlig in Ordnung.

Und wenn ich Fleisch verkaufen will, dann muss ich das anmelden.

Danke Lisa
Dann haben andere User den Link aber auch nicht gelesen weil sie von EU-Schlachträumen schreiben.
Dass die Schlachtstätte hygienisch sauber sein soll mit einer entsprechenden Kühlung ist
wohl selbstverständlich - aber wo sind da dann die hohen Kosten, so etwas habe ich ja
für den Eigenbedarf schon, ich esse das Fleisch ja auch selber.
:)Und wenn ich Fleisch verkaufen will dann melde ich das an - beim Käufer dass er es abholen kann, dann ist die Unterbrechung der Kühlkette nicht mehr mein Problem.:)

Danke jedenfalls für deine Erklärungen, ich bin aus dem Thema wieder raus.:pfeif.....und mach mein Ding weiter wie bisher.

Lisa R.
08.01.2019, 21:03
@Kaffeehuhn, das bleibt Dir unbenommen ;)

Wir haben hier aber auch eine (teilweise selbstauferlegte) Informationspflicht. Wenn etwas nicht rechtskonform ist, dann weisen wir darauf hin und Mirko hatte ja explizit danach gefragt.

Es hilft ihm nix, wenn eines Tages das Veterinär- oder das Gewerbeaufsichtsamt vor seiner Tür stehen, zu sagen: "Im Hüfo wurde gesagt, ich müsse nix anmelden." Die Strafe zahlt er trotzdem.

Was er aus den gegebenen Informationen macht, ist seine Sache. Dass hier nicht falsch informiert wird, ist unsere :cool:

hein
09.01.2019, 09:52
............... - aber wo sind da dann die hohen Kosten, so etwas habe ich ja
für den Eigenbedarf schon, ich esse das Fleisch ja auch selber.
:)Und wenn ich Fleisch verkaufen will dann melde ich das an - beim Käufer dass er es abholen kann, dann ist die Unterbrechung der Kühlkette nicht mehr mein Problem.:).............
Die hohen Kosten fangen schon mit der Entsorgung der Schlachtabfälle, der Entsorgung der Abwässer usw. usw. an. Selbst ein Fettabscheider, der das Fett noch mal aus den Abwässern separiert kostet dir schon einiges. Und das waren nur 2-3 Beispiele

Ich weis nicht, ob Du diese Technik und die Kosten schon beim "Eigenbedarf"-schlachten schon alle hast

Finanzamt und Gewerbenameldung, das ist ein kleiner Pups dagegen. Einmal zum Ordnungsamt Gewerbe dort anmelden und 20 Euronen (ist bei uns so - kann wo anders billiger oder teurer sein) auf den Tisch gelegt und fertig. Das Finanzamt wird dann automatisch benachrichtig. Und wenn Du nett sein willst, denn teilst Du selber dem FA mit, das Du ein Kleingewerbe hast und fertig.

Nachtrag - aber der Rest ist echt oft ein Problem!

Wir haben - nur als ein Beispiel - ca. 16 Monate auf die Baugenehmigung für eine Küche gewartet. Musste "nur" eine Nutzungsänderung von einem fertigen Raum genehmigt werden. Dann fehlten die Fluchtwege, dann fehlte ein 2. Fluchtweg, dann fehlten Parkplätze (obwohl wir überhaupt keinen Kundenverkehr haben) zum Schluss brauchten wir noch eine schriftliche Bestätigung der ganzen Nachbarn - es könnten ja Geruchtsprobleme auftauchen oder ein Problem war auch, wenn der Nachbar gleich Nebenan Gülle fährt - fühlen sich dann dadurch ggf. auch unser Kunden davon belästigt......... usw. usw.

Könnte noch 10 Seiten davon berichten

hirsch
11.01.2019, 18:57
Will man heutzutage Lebensmittel in Verkehr bringen müssen umfangreiche Hygienevorschriften beachtet werden.

Was das Schlachthaus betrifft, so muss dieses z.B. nach jeder Benutzung -incl. Boden- komplett gereinigt und desinfiziert werden. Das ganze ist anschließend noch schriftliche zu dokumentieren.

Will z.B. ein Jäger heute das erlegte Wild verkaufen, dann schreibt ihm das Veterinäramt vor, dass er einen extra Raum zum Ausnehmen haben muss, eine Kühlmöglichkeit selbstverständlich auch und zum zerlegen muss ein weiterer extra Raum vorhanden sein.
Wie die Räume auszusehen haben z.B. Deckenhoch weiss gefließt, wurde schon geschrieben.

Die Hygienevorschriften heute, was allerdings auch richtig ist, sind schon andere als noch vor ein paar Jahrzehnten.
Und das ganze ist auch im kleinen mit relativ hohen Kosten verbunden.