Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hoffentlich merkt sich der Habicht das!
Huhnihunde
22.12.2018, 18:14
Das ist nochmal gutgegangen, erstmal aufatmen!
Da sitzt man gemütlich am Frühstückstisch und auf einmal ist großes Gegacker im Hühnergarten!
Du denkst zunächst: endlich wird nach der Legepause mal wieder ein Ei lauthals verkündet!
Was nicht dazu passt: Am Himmel kreisen mindestens zehn kreischende Krähen und das Gegacker aus der Hühnerrichtung hört sich irgendwie fremd an. Da stimmt was nicht!
Wir rennen sofort raus. Das Gegacker sind laute Warnschreie des Hahns!
Außer einer neben ihm hockenden Australorphenne sind keine Hühner zu sehen! Hilfe!
Dafür schwarze Federn am Boden..., je näher wir zum Stall kommen, desto mehr Federn liegen herum.
Mein Mann geht auf Hühnersuche, er findet alle versteckt im Gebüsch. Nur eine Australorphenne fehlt! Im Stall auf der obersten Sitzstangen unter dem Dach hockt dafür ein Habicht!
Die Henne findet sich geschockt, aber äußerlich unverletzt unter einem Strauch, was ein Glück!
Rosenhandschuh anziehen und den Burschen von der Stange pflücken, ging dann irgendwie automatisch. Einmal auf den Rücken gedreht und dem frechen Jungspund eine Wutrede ins Gesicht gesagt.
Mann war ich sauer, meine Hühner sind nicht seine Hühner, Capito!
Um mich rum derweil gespenstische Stille: Hahn hat aufgehört zu schreien, die Krähen hocken schweigend im Geäst und schauen sich das Spektakel aus luftiger Höhe an.
Beeindruckt von meiner Agro-Ansprache hat sich der Habicht wieder berappelt und versucht zu fliehen, leider halte ich ihn an seinen Ständern fest, was seinerseits in einem Angstschrei und hilflosem Geflatter mündet.
Das wiederum bringt Leben in die versammelte Krähen-Junggesellenbande, man rührt sich, fliegt von Ast zu Ast und ruft sich was auf krähisch zu.
Hahn und Hennenvolk bestaunen derweil ihre habichtbändigende Körnergeberin.
Nachdem der Habicht sich nach mehreren Fluchtversuchen aus meinen "Krallen" ein wenig müde getobt hat, habe ich ihn dann in Richtung Krähen wieder in die Freiheit starten lassen.
Die nachfolgende Verfolgungsjagd durch die Krähen war beeindruckend! Sie haben ihn nirgendwo landen lassen, sondern immer weiter an die Peripherie gejagt bis er aus ihrem Revier verschwunden war.
Den Hühnern geht es gut und ich hoffe der Habicht hat sich gemerkt was hier abgeht, wenn man sich meinen Hühnern in meuchelnder Absicht nähert!
https://up.picr.de/34634916fk.jpg
Boah.... Wahnsinn!! Du bist echt mutig!!! Respekt!
Hoffentlich hat er ordentlich Schiss bekommen. Böses huhnihunde....aber mutig....Hut ab.
Puh, Glück gehabt deine Hühner und irgendwie auch du - einen Habicht schnappen, würde ich wohl auch nicht wagen.
Interessant finde ich das Verhalten der anderen Tiere, die das erst beobachtet und dann auch noch selber angetreten sind den Vogel zu verjagen.
Hoffentlich war es ihm eine Lehre!
Dorintia
22.12.2018, 19:31
Glück gehabt, die Hühner.
Wie ist der denn in den Stall gekommen? Ist da soviel Anflugschneise oder freier Weg zum Reinlaufen?
Und alle Hühner waren draußen, keins im Stall?
Huhnihunde
22.12.2018, 19:33
Hoffentlich hat er ordentlich Schiss bekommen. Böses huhnihunde....aber mutig....
Ehrlich gesagt war ich in dem Augenblick weniger mutig, als vielmehr "wütig".
Wie eine Mama die ihre Kinder verteidigt.
Ich hätte diesem wunderschönen Tier trotzdem nie ein Leid zugefügt! Der Habicht hat nach seiner Natur gehandelt, ich nach meiner.
Für den Augenblick ist das zu meinen Gunsten, respektive, zugunsten der Hühner ausgegangen. Außerdem war der Habicht sicher ein Jungspund, der sich ausgerechnet die größte, aber offensichtlich langsamste Henne ausgesucht hatte. Zwischen den schwarzen Federn der Henne fanden sich außerhalb des Stalles auch einige weiße Federn des Hahnes, ich gehe daher davon aus, dass er sich am Anfang mit in das Getümmel geworfen hat.
Mein größter Dank gilt dem wachsamen Hahn und den mutigen Krähen!
Sosehr ich im Sommer mit Argusaugen die Brutnester der Krähen -wegen meiner kleinen Küken- beobachtet habe, sosehr schätze ich es nun, dass die Krähen-Junggesellenbanden in den umliegenden Bäumen überwintern und ihr Revier verteidigen! Seit mehr als einem Jahr habe ich hier keinen Habicht beobachtet. Dass es nur eine Frage der Zeit ist wann er auftaucht, war klar. Und das sollte eine Warnung an alle sein, die meinen in der Stadt gäbe es keine Luftwaffe und kein Raubwild!
Wunderbare Geschichte ! Es ist ein altes Habichtweib und kein Jungspund ! LG
Schönes Tier, übrigens... Diese Augen... Ich hab noch nie einen in echt gesehen. Man... Musste nochmal lesen... Wie spannend....
Huhnihunde
22.12.2018, 19:53
Glück gehabt, die Hühner.
Wie ist der denn in den Stall gekommen? Ist da soviel Anflugschneise oder freier Weg zum Reinlaufen?
Und alle Hühner waren draußen, keins im Stall?
Alle Hühner laufen tagsüber draußen rum. Die große Volierentür steht dann ebenso offen wie das Tor zum Hühnergarten. Im Zentrum befindet sich die Schlafstallvoliere. Diese hat zwei automatische Hühnerklappen, die natürlich tagsüber geöffnet sind. So gibt es zwei Ein-bzw. Ausgänge. Das wußte das Huhn, aber der Habicht nicht.
Anhand der gefunden Federn, ließ sich rekonstruieren, dass der Habicht die Henne vor der Voliere erwischt hat. Dort und in der Voliere fanden sich neben den schwarzen Federn der Henne auch einige weiße Federn des Hahnes. Die Henne ist dann durch die große Klappe wohl in den Schlafstall, der Habicht muß flügelschlagend hinterher gerannt/geflogen sein. Dabei hat er offensichtlich irgendwie die große Klappe vom "Aufhängungsfaden" gelöst. Die Klappe war nämlich zu und ab vom Faden als wir den Habicht fanden. Durch die kleine Klappe an der Seite des Schlafstalles ist die Henne dann wahrscheinlich sofort wieder raus und der Habicht hat nicht so schnell begriffen wohin seine Beute ist. Er hatte die kleine Klappe auch bis zu seinem Einfangen nicht entdeckt. Da der Schlafstall nach Süden hin offen, d.h. nur mit Schutzgitter versehen ist hat er wohl gedacht, dass dies Hennes und sein Fluchtweg wäre. Weit gefehlt!
Huhnihunde
22.12.2018, 19:57
Wunderbare Geschichte ! Es ist ein altes Habichtweib und kein Jungspund ! LG
Wirklich?
Die Flügelspannweite hatte höchstens 1,5 Meter. Da habe ich hier schon größere Exemplare von geschlagenen Tauben auffliegen sehen.:jaaaa:
Aber ich bin Habichtmäßig glücklicherweise noch nicht so erfahren!
* Lach* im Nachhinein betrachtet war der Hahn dann gar nicht so mutig, sondern hat wohl nur was weibliches, gefiedertes in der passenden Größe gesehen auf das er rauf mußte:laugh, noch ein Erlebnis welches sich Habichtwoman hinter die Federohren schreiben sollte!
***altsteirer***
22.12.2018, 20:21
Es ist ein altes Habichtweib und kein Jungspund !
Wirklich?
Ja, wirklich!
Die Flügelspannweite hatte höchstens 1,5 Meter 1,50 Meter wären schon eine Sensation!
Da habe ich hier schon größere Exemplare von geschlagenen Tauben auffliegen sehen.:jaaaa:
Da musst Du Dich verguckt haben! ;)
Liebe Grüße und Glückwunsch zum verlustfreien Besuch,
Markus
Dorintia
22.12.2018, 20:22
Das ist für solche - hoffentlich höchst seltenen - Fälle dann praktisch und sicherer für die Hühner wenn man zwei Klappen hat. Das da der Habicht nicht rausgefunden hat ist nachvollziehbar.
Ich freu mich hier auch über jede Krähe, sind aber nur sehr wenige.
Kamikaze2001
22.12.2018, 20:26
Lauter Habichtbändiger hier im Forum... :laugh
Aber bestimmt ein toller Anblick wenn statt eines Huhns plötzlich ein Habicht auf der Stange hockt.
Huhnihunde
22.12.2018, 20:45
Wie durch Zufall hier noch ein Bild auf dem man die Spannweite etwas erkennt. Leider etwas verwackelt, die kleine Mistbiene wollte nicht fotogen flattern:neee:
Hatte in dem Augenblick nicht den besten Schätzblick, bin selbst kaum größer als 1,60m. Vielleicht könnt ihr die Größe besser beurteilen!
Woran sieht man, dass es sich um ein Weibi handelt? Sie hatte zugegebenermaßen eine liebliche Stimme, über mehr Geschlechtsspezifisches klärt mich bitte auf!
https://up.picr.de/34638793ro.jpg
Auch wenn sie Hühnerappetit hatte, hoffe ich sehr, dass sie sich nichts gezerrt hat oder so- ich glaub', nach weniger Fluchtversuchen fliegen lassen hätte auch den nötigen Lerneffekt gebracht. Herzlichen Dank auf jeden Fall, dass Du sie überhaupt wieder losgelassen hast *drück*.
Wenn ich das herrliche Mädel so sehe, durchzuckt mich wieder mein alter Herzenswunsch, Falkner zu werden- Habichte sind schon schwer genial- wenn sie nicht gerade auf Hühnern sitzen ^^! Wenn man nur für die nötigen Zertifikanzen nicht gleich erstmal um die 4000 € los wäre- und es hier im Westerwald noch was anderes als Krähen und Ringeltauben gäbe, die man mehr oder weniger als einziges noch relativ guten Gewissens beizen könnte *seufz*.
Das es ein Weib ist, verrät allein die Größe.
Jungs, auch Terzel genannt (von Terz- Drittel) sind viel kleiner, sind vllt. so groß wie Krähen, während die Weiber Bussardgröße haben. Und das es ein altes ist, verrät sowohl die gesperberte Brust, der braungraue Mantel sowie auch das orange Auge.
Jungvögel sind insgesamt rötlich (auch Rotvogel oder Rothabicht genannt deswegen) mit Tropfenzeichnung auf der Brust und gelben Augen.
Glück gehabt, die Hühner.
Wie ist der denn in den Stall gekommen? Ist da soviel Anflugschneise oder freier Weg zum Reinlaufen?
Und alle Hühner waren draußen, keins im Stall?
Ja das war wirklich Glück :bravo , wir hatten das diesen Sommer auch , Loch im Netz , Habicht hats erkannt und ging letztendlich auch in den Stall . Wir hatten allerdings 2 tote Hennen zu beklagen , kamen zu spät . Gefangen haben wir den Habicht allerdings nicht . :neee:
nero2010
22.12.2018, 21:08
Auch wenn sie Hühnerappetit hatte, hoffe ich sehr, dass sie sich nichts gezerrt hat oder so- ich glaub', nach weniger Fluchtversuchen fliegen lassen hätte auch den nötigen Lerneffekt gebracht. Herzlichen Dank auf jeden Fall, dass Du sie überhaupt wieder losgelassen hast *drück*.
Wenn ich das herrliche Mädel so sehe, durchzuckt mich wieder mein alter Herzenswunsch, Falkner zu werden- Habichte sind schon schwer genial- wenn sie nicht gerade auf Hühnern sitzen ^^! Wenn man nur für die nötigen Zertifikanzen nicht gleich erstmal um die 4000 € los wäre- und es hier im Westerwald noch was anderes als Krähen und Ringeltauben gäbe, die man mehr oder weniger als einziges noch relativ guten Gewissens beizen könnte *seufz*.
Das es ein Weib ist, verrät allein die Größe.
Jungs, auch Terzel genannt (von Terz- Drittel) sind viel kleiner, sind vllt. so groß wie Krähen, während die Weiber Bussardgröße haben. Und das es ein altes ist, verrät sowohl die gesperberte Brust, der braungraue Mantel sowie auch das orange Auge.
Jungvögel sind insgesamt rötlich (auch Rotvogel oder Rothabicht genannt deswegen) mit Tropfenzeichnung auf der Brust und gelben Augen.
Muss man bei Euch nicht vorher Jagdschein erwerben, zumindest eingeschränkten wie bei uns in Bayern ???
Ja, der eingeschränkte würde auch reichen in RLP, aber dann darf man die nur halten und fotogen auf Blöcken sitzen lassen. Wenn man sie frei fliegen lässt, können sie praktisch auch jagen, bzw. man wildert, wenn er plötzlich auf einer Taube oder einem Hasen sitzt statt auf dem Federspiel. Und darum braucht man faktisch auch 'nen richtigen Jagdschein, sonst hat die ganze Sache nicht viel Sinn. Nur zum Rumsitzen lassen braucht man sich keinen Greif halten :kein.
Wüsste auch schon, was ich mir holen würde:
'Nen weißen sibirischen Habicht, und ich würde sie "Wind in ihren Federn" nennen :D. Das aber nur am Rande- so in der alltäglichen Situation sehe ich sie auch am liebsten mit etwa 20 m Mindestabstand und erfreue mich auch dran ^^!
nero2010
22.12.2018, 21:15
Ich weiß...hier werden Adler und Gerfalke geflogen ( mein Sohn ist Jäger und Falkner )
Was für ein glücklicher :ahhh!
Dyshof-Jo
23.12.2018, 17:51
Was für eine Story, danke. glücklicher Habicht bei dir. Ein Prachtsexemplar.
213437
Hier mal zum Vergleich ein kleiner Jungspund (Sperber). Ich habe eher kleine Hände.
Habichtnetz rhombisch 8 cm. Kam rein aber dummerweise nicht mehr raus. Hat aber selbst die Holländer Zwerghenne nicht interessiert. :roll
Edit: Ach, steht ja schon da, dass das ein Sperber ist ^^.
Ist auch ein ausgewachsenes Tier und kein Jungspund !
Habe mich heut mit meinem 80jährigen Nachbarn zum Thema Habicht/Sperber unterhalten und ihn nach seinen Erfahrungen gefragt. Er lebt sein ganzes Leben schon in Alleinlage und Hühnerhaltung !
Interessantes kam dabei raus ;
- als es genug Rebhühner und anderes Niederwild gab, 50iger-70iger Jahre gab es Habichtattacken nur bei extrem harten Winterlagen.
-Sperberfrauen schlugen dann auch 2 mal Leghornhennen bei ihm.
-Luftangriffe auf die Hühner erfolgen zu 90% in den Mittagsstunden.
Fand ich erstmal bemerkenswert !
nutellabrot19
23.12.2018, 19:27
Huhnihunde ,wenigstens warst du klug genug, dir Handschuhe anzuziehen.
Ich war damals so in Panik, dass ich die vergessen habe:
https://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/47371-Nutellabrot-mit-Ei?p=731412&viewfull=1#post731412
nutellabrot19
23.12.2018, 19:28
Und" meiner" ist nie wieder gekommen :)
Das ist echt schlimm, ein Freund von mir hatte mal ähnliche Erfahrungen mit einem Habicht, man unterschätzt die Vögel.
Huhnihunde
23.12.2018, 20:30
@Okina
Vielen Dank für die Erklärung bzgl. der Geschlechtsbestimmung!
@all
Nun ist zu hoffen, dass es nicht so schnell wieder zu einem Treffen mit Frau Habicht kommt -zumindest nicht in Bezug mit meinen Hühnern!
Wie bereits geschrieben, hätte ich diesem herrlichen Tier niemals ein Leid zugefügt! Selbst wenn sie eines der Hühner erwischt hätte, wäre es eine Selbstverständlichkeit gewesen sie schnell wieder freizulassen!
Mir ist aber bekannt, dass es "Menschen" gibt, die einen Habicht umbringen wenn sie ihn erwischen. So hing an der Wand im Hausflur meines Ehemaligen ein ausgestopfter Habicht den sein Opa im Hühnerstall erschlagen hatte.
Es war für mich ein tolles Erlebnis so ein schönes Tier halten und wieder in die Freiheit entlassen zu dürfen!
Frau Habicht befand sich übrigens mMn in einem guten Ernährungszustand. Ihre kurze Rückenlage (und halten wie ein Baby im Arm), habe ich natürlich nicht nur genutzt um ihr meine Meinung ins hübsche Gesicht zu sagen, sondern auch um sie kurz abzutasten. Hatte Bedenken, dass sie sich beim Flug gegen das Volierengitter evtl. was getan hat. Brust war schön rund, ohne hervorstehendes Brustbein, ihr Gefieder weich und ohne sichtbaren Parasitenbefall. Unter ihre Schwingen zu schauen habe ich mich in dem Augenblick nicht getraut. Der Check sollte für sie schnell und schonend sein. Bei Verdacht auf eine Verletzung hätte ich sie in die Wildvogelstation gebracht.
Ihren wachen, erstaunten Blick als sie wie ein Baby in meinem Arm lag werde ich sicher nicht so schnell vergessen!
Die einzige Verletzung die zu beklagen wäre, betrifft meine linke Hand. Über diese hatte ich in Ermangelung des zweiten Rosenhandschuhes - den brauchte der Fuchs für die Gartenarbeit -, einen alten Arbeitshandschuh meines Mannes gezogen.
- An dieser Stelle mal: Danke Fuchs, dass du meinem schönen Gartenhandschuh nicht nur die Finger abgebissen hast, sondern ihn auch noch im Boden einbuddeln mußtest. Und nächstes mal wenn du für deine Frau neue Schuhe brauchst, dann nimmst du nicht einen meiner neuen roten Hackenschuhe vor der Haustür weg, beißt ihn an und wirfst ihn bei den Nachbarn in den Vorgarten! Alles klar?! Spar dein Taschengeld und geh shoppen, sonst biste reif! -
Beim "Vogelfummeln" ist mir das Riesenhandschuhteil meines Mannes natürlich etwas von der Hand gerutscht. Als ich die hübsche Madam wieder in die Normalposition umgelagert habe, hat sie mir mit ihren messerscharfen Krallen ein kleines Andenken in die Hand geritzt. Wir sind also quitt.
@Mantes
Das ist interessant! Der Angriff fand etwa gegen 11.30 Uhr statt (zugegeben späte Frühstückszeit, aber wir hatten frei :))
Des weiteren haben wir in unserem Garten schon seit etwa einem halben Jahr keine Maus mehr gesehen!
Wir hatten hier immer mindestens eine "Vordemhausmausfamilie" mit ebensoviele Nachwuchs, selbiges im hinteren Gartenbereich. Die Hühner haben zwar im Frühjahr dieses Jahres ab und an mal eine Maus abgemackelt, aber alle hätten sie nie geschafft.
Entweder es hat eine große Mauswanderung in andere Gefilde stattgefunden, oder der Rückgang der Mauspopulation korreliert mit dem allgemeinen Rückgang des Niederwildes.
Die Witterung war extrem mild.
Vor Jahren befand sich ein Horst in etwa 300m Luftlinie von hier. Eventuell wohnt Frau Habicht dort. Dann hat sie sich wahrscheinlich die vermeintlich leicht zugängliche Hühner-Beute schon ausgespäht.
Was mich verwundert hat war die Krähenbande. Normalerweise kommen die erst kurz vor der Dämmerung zurück und umschwirren ihre "Schlafbäume".
- An dieser Stelle mal: Danke Fuchs, dass du meinem schönen Gartenhandschuh nicht nur die Finger abgebissen hast, sondern ihn auch noch im Boden einbuddeln mußtest. Und nächstes mal wenn du für deine Frau neue Schuhe brauchst, dann nimmst du nicht einen meiner neuen roten Hackenschuhe vor der Haustür weg, beißt ihn an und wirfst ihn bei den Nachbarn in den Vorgarten! Alles klar?! Spar dein Taschengeld und geh shoppen, sonst biste reif! -
Hallo Huhnihunde!
Schöne Geschichte! Ich habe ja auch schon einen Bussard im Stall auf toter Henne eingesammelt und ein Habichtweib aus dem Schutznetz geschnitten... Schön, das sie wieder fliegen darf (hoffentlich nicht wieder auf Hühner)
Aber am schönsten ist die Fuchsgeschichte. Ich hab mich schlappgelacht und diese hat mir den Vorweihnachtsstress ein bisschen aufgelockert!
Frohes Fest wünscht Penni
Huhni: Wenn eine Krähe einen Habicht entdeckt und alarmiert, kommen mitunter erstaunliche Krähenzahlen binnen Sekunden zusammen, die man vorher gar nicht vermutete. Der so ziemlich ärgste Krähen"feind" muss unter allen Umständen weithin verbellt werden, und das nachdrücklich :D!
Entweder es hat eine große Mauswanderung in andere Gefilde stattgefunden, oder der Rückgang der Mauspopulation korreliert mit dem allgemeinen Rückgang des Niederwildes.
Der Ansicht bin ich auch, aus denselben Gründen, die auch für's Niederwild gelten.
Und ich finde es irgendwie verdammt traurig, dass großenteils nicht mal mehr MÄUSE in heimischen Gefilden genug zu fressen finden. Man muss überlegen- wo auch?
Die Felder werden heute plusminus rückstandslos abgeerntet, es ist auf Sorten selektiert, die das Korn möglichst lange in der Ähre behalten und nicht selbsttätig ausstreuen. Das Stroh bleibt nicht lange liegen, das sonst Deckung von oben geben würde, sondern wird meistens auch noch am selben oder nächsten Tag balliert. Und was dann noch an Körnern auf dem Acker liegen sollte, sammeln schnell die Ringeltauben auf, bevor der Acker ziemlich zeitnah wieder umgehauen und mit der nächsten Frucht bestellt wird. Die natürlich gebeizt ist, um allfälligen Nutznießern den Appetit zu verderben.
Und auf den Wiesen herrschte dies Jahr die große Ausnahme mit bei uns nur zwei Schnitten (die auf ärmeren Böden die Regel sind, auf fetten feuchten Böden aber schon wirklich Supergau- artig). Normalerweise holt man hier (nördlicher Westerwald) im Jahr (= von Ende April bis Anfang/ Mitte Oktober) fünf Schnitte von den Wiesen, wo mehr oder weniger nur noch Löwenzahn und Spitzwegerich zur Fruchtreife kommen. Von Gräsern oder irgendwelchen früher üblichen Wiesenpflanzen ganz zu schweigen...
Dann sind die Fluren so großräumig ausgeräumt, dass man sich stellenweise eher in der Serengeti wähnen könnte als auf deutscher Feldflur... Jedweder Räuber hat auf Kilometer freie Sicht und freie Nase, kein Baum, kein Strauch, keine Hecke durchbrechen die Weite, so dass jedwede Beute jederzeit und schnell gefunden werden kann, von Mitte Oktober bis Mai, kann man sagen, sitzt deutsches Nieder- und Mauswild auf der Präsentierplatte...
Selbst für Mäuse zieht sich die Schlinge vielerorts enger, und das ist schon irgendwie Oha...
Wir hatten hier bis vor drei Jahren ein Uhupaar, dass das Revier inzwischen geräumt hat, weil's außer Katzen, Waldhasen und Ringeltauben quasi nix zu beißen gibt. Fuchs habe ich seit drei Jahren ebenfalls keinen mehr gesehen, den letzten vor zwei Jahren bellen gehört. Igel gibt es hier gar keine, und so weiter. Und wir sind hier noch in 'nem Landschaftsschutzgebiet, das (teils unmittelbar) abseits der Hauptstraßen noch die hinterletzte Pampa und noch immer von kaum mehr als den alten kleinen Landsträßchen zerschnitten ist... Was fehlt im Gegensatz zu früher, sind die Ruhezeiten und die größeren unkultivierten Ecken. Das alleine reicht schon, um die Artenvielfalt tief in den Keller zu drücken, da muss nicht mal die Infrastruktur exorbitant erhöht werden...
Schon alles bissel uncool, und darum werd' ich zusehen, auch weiter meine vier Maus- und zwei Spitzmausarten auf unseren 2000 m² zu erhalten. Muss nur noch mit den Wühlmäusen 'nen Kompromiss aushandeln ^^.
Jagdhuhn
24.12.2018, 23:22
Warum muss man denn immer jagen wenn man die Möglichkeit hat? Es gibt mehr als genug Pflegefälle die man aufpäppeln kann und danach wieder Ausbildern kann. Die Sache mit dem Revier ist auch alles eine Frage der Kommunikation. Als ich in meinen jungen Jahren gefalknert habe, habe ich nur aufgepäppelt und dann wieder ausgewildert (abgesehen von meinem behinderten Turmfalken). Ich habe mich mit den Jägern der Gegend in Verbindung gesetzt und gefragt ob es in Ordnung geht wenn ich die Pflegefälle hier fliegen lassen würde. Für alle war es ok. Sie waren froh jemanden zu haben dem sie verletzte Vögel und Ästlinge bringen könnten. Als ich mal gefragt habe wie ich mich verhalten solle wenn er mal ein Tier schlägt, hieß es nur das es Natur sei und ein Zeichen der Besserung. Sollte mal tatsächlich Hase oder Fasan dabei sein solle ich mich melden und dann bekomme ich ein Fass Bier (wäre es nicht so traurig wäre es fast lustig gewesen). Aber die Jäger hier haben lange Zeit versucht diese Arten hier wieder anzusiedeln was aber leider nicht gelang.
Ja, hast recht!
Allein für die Gesundpflege und Wiederauswilderung wäre es keine vergebliche Liebesmüh'.
Bohus-Dal
26.12.2018, 13:38
Ich würde gar nicht auf die Idee kommen, einen Habicht mit Handschuhen zu hantieren. Erstens hätte ich Angst, ihn zu verletzen, man hat doch kein Gefühl mit Handschuhen. Und zweitens: Guckt Euch doch mal die Krallen an, die haut der locker durch jeden Handschuh. Die haben eine unglaubliche Kraft in den Beinen und sind sehr wendig. Vor dem Schnabel braucht man sowieso keine Angst zu haben. Man muß nur die Beine gut festhalten, z.B. von oben über den Rücken greifen und mit je einer Hand ein Bein nehmen.
Aber wenn der Habicht nicht aufpaßt bleibt er mit den riesen Krallen auch leicht hängen.
Und er kommt übrigens garantiert zurück, wenn er noch nicht satt warhttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20181226/f9382a24875322e452224ae9f8a8ba08.jpghttps://uploads.tapatalk-cdn.com/20181226/eba0a16cc4bc981a5517285bd495e248.jpg
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Beeindruckende Bilder!
Ich habe heute das erste Mal einen Habicht live gesehen...
Seit Tagen wundere ich mich, dass nur vereinzelt ein Huhn in der großen Voliere ist. Aber gut, der Stall ist groß und trocken und wohl gemütlicher als draussen das Nieselwetter....
Nachdem ich gegen neun den Stall aufgemacht habe, kam meine schwarze Federfüssige dann auch gleich durch den Tunnel in die Voliere. Ich hab vom Küchenfenster einen prima Blick auf den Hühnerbereich und steh da oft ;D
Auf einmal kommt ein Habicht aus dem Dickicht an die Voliere....hab ich mich erschrocken...und die Zwerghenne ebenso, reagiert aber blitzschnell und düst durch den Tunnel zurück in den Stall...der Habicht neben dem Tunnel entlang, bevor er in den Bäumen verschwand.
Wow....der Habicht war mindestens doppelt so groß wie meine Zwerghenne...und wirklich imposant anzuschaun....
Respekt an alle, die da ohne Berührungsängste dran gehen....
Bei mir hat sich die freie Nutzung des Gartens erst einmal erledigt...alle Jahre wieder eben.
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