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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ökologische Beziehungen der Vögel und Gehölze



Lupus
08.11.2018, 22:38
Hallo,
von einem Botaniker wurde mir das Buch "Ökologische Beziehungen der Vögel und Gehölze" von Frantisek J. Turcek, Bratislava, 1961 empfohlen. Leider war das Buch auch nicht mehr im Antiquariat erhältlich. Ich habe dann das Buch als Reprint neu herausgegeben.

zfranky
08.11.2018, 23:18
Und wo kann man das bestellen?
Magst du uns etwas mehr über den Inhalt erzählen?

Neugierige Grüße

Frank

Nicolina
08.11.2018, 23:35
Dort gefunden: https://www.amazon.de/Ökologische-Beziehungen-Vögel-Gehölze-Exlibris/dp/3748132905

zfranky
09.11.2018, 00:09
lieferbar in 1-2 Monaten?!

Saatkrähe
09.11.2018, 03:23
wow !! Danke, Lupus, ist geordert. Freue mich wie Bolle darauf :) ..zumal mein Mikrowäldchen (3000 m²) nun aus seiner ersten Phase (ca. 30 Jahre) herausgewachsen ist und ich nun überlegen muß, welche langsam wachsenden Bäume ich anpflanzen sollte.

Lupus
09.11.2018, 10:55
Hallo,
nachfolgend ein Auszug aus der Pressemittelung zum Buch:
Radevormwald/Bochum - Ökologische Beziehungen der Vögel und
Gehölze ist ein Reprint des umfassenden biologischen
Kompendiums von Frantisek J. Turcek. Letzmalig publiziert im Jahr
1961 sind die Forschungsergebnisse des tschechoslowakischen
Biologen als bedeutendes Werk der wissenschaftlichen Ornithologie
einzustufen. Die Arbeit galt, als Version in deutscher Sprache, lange
als unauffindbar und liegt jetzt wieder vor. Neu aufbereitet und
herausgegeben vom Radevormwalder Dietmar Fennel in
Kooperation mit Exlibris Publish. Weit über die Grenzen des
Oberbergischen bekannt, überzeugte Naturschützer Dietmar
Fennel Exlibris Publish von der Bedeutung des Forschungskompendiums und Exlibris Publish fand eine Möglichkeit, aus den teilweise rudimentären Resten aus dem Jahren 1959 - 1961 die
vollumfänglich lesbare und bezahlbare Rekonstruktion der Urfassung in deutscher Sprache
herzustellen. Die teilweise leicht perspektivische Krümmung in der Darstellung war nicht „part of
the plan“, aufgrund des vorliegenden Materials aber unvermeidlich, da Exlibris Publish aus
rationalen Gründen einen kompletten Neusatz nicht in Betracht zog. Fazit: Ein wertvolles Buch zu
einem vernünftigen Preis, das Literatursammlungen von Biologen, Ornithologen und sich ernsthaft
mit ökologischen Zusammenhängen befassenden Menschen sinnvoll ergänzt.

Bezüglich der Lieferzeit erkundige ich mich beim Verlag und melde mich wieder.
Hier noch eine Direktbezugsquelle: https://www.bod.de/buchshop/oekologische-beziehungen-der-voegel-und-gehoelze-frantisek-j-turcek-9783748132905 .

Lupus
12.11.2018, 11:03
Direktorder beim Verlag
siehe https://www.exlibrispublish.de/neue-bücher/
VG
Lupus

KaosEnte
12.11.2018, 15:44
wenn das Buch "ganz einfach" über die Buchhandlung bestellt wird, hat es eine lieferzeit von ca. 1 Woche. Habs gerade bei meiner Buchhändlerin bestellt.

Lupus
13.11.2018, 19:32
Hallo,
nachfolgend ein Auszug aus dem Heft 1/3 13/1962
Bonner zoologische Beiträge
Buchbesprechungen
Seiten 237/238

Turcek, Frantisek J. (1961): ökologische Beziehungen der Vögel und Gehölze. — Pressburg. (Verlag der Slowakischen Akademie der Wiss.) — 330 S., Tabellen, 134 Abb. (Leinen).
Die mannigfaltigen ökologischen Beziehungen zwischen den Gehölzpflanzen und den Vögeln erfahren in diesem Werk Turceks vor allem für die Fragen der Vogelnahrung und der Ausbreitung der Gehölzpflanzen durch Vögel eine ausführliche Darstellung. Kernstück des Werkes bilden die umfangreichen Tabellen über den Verzehr der generativen Teile (= Diasporen genannt) der Gehölzarten durch Vögel (Tab. 1: Gehölzarten alphabetisch geordnet und die jeweils befressenden Vogelarten, 52 pp., Tab. 5: Vogelarten alphab. geordnet und ihre jeweilige Diasporen-Nahrung, 67 pp). Der Rekordhalter unter den Vögeln ist der Kernbeißer (Coccothraustes coccothrausles), der 112 verschiedene Gehölz-Diasporen befrißt; am meisten befallen ist die Eberesche (Sorbus aucuparia). Viele Fragen sind noch offen, so wissen wir wenig über Ernährungswert, Nährstoffgehalt und Kalorienwert der Gehölzdiasporen, obwohl gerade solche Angaben
viele Fragen klären könnten. Verf. hat alles Bekannte zusammengetragen und eigene Untersuchungen hinzugefügt: Z. B. frißt der Kreuzschnabel fettreiche Samen der Nadelbäume, ist er aber einmal auf die fettarmen Samen der Lärche angewiesen, so kann er oft die ganze Ernte vernichten, da er dann ungeheure Mengen braucht. Giftige Diasporen können Vögel vergiften: Alkohol (gärende Früchte) und Amygdalin (Blausäure gebend) wurden schon Kernbeißer, Großem Buntspecht (Dendrocopos major) und Spinas tristis zum Verhängnis. Genauere Untersuchungen stehen aber auch hier noch aus. Wenig wissen wir schließlich auch über die Quantität der verzehrten Diasporen, über Fragen des Scheinfraßes (z. B. an Kätzchen durch Meisen) oder Auswahlprinzipien der Vögel. Daß der Verf. an alles gedacht hat, zeigen so inhaltsreiche Kapitel wie „Säfte der Gehölze als Nahrung der Vögel" (p. 182—200) und „Siedlungsbeziehungen der Vögel und Gehölze". So ist das Buch ein zuverlässiger und lesenswerter Wegweiser. Bei einer Neuauflage sollten einige sprachliche Verbesserungen vorgenommen werden. W. Thiede

Lupus
18.02.2019, 15:13
Jetzt auch als Ebook erhältlich:

https://www.bod.de/buchshop/oekologische-beziehungen-der-voegel-und-gehoelze-frantisek-j-turcek-9783748115144?utm_source=saleswidget&utm_medium=referral&utm_campaign=saleswidget_large

oder

https://www.bod.de/buchshop/catalogsearch/result/?q=%C3%96kologische+Beziehungen

Lupus
04.11.2020, 12:12
Sehr geehrter Herr .......

zufällig bin ich auf das von Ihnen verantwortete Reprint "Ökologische
Beziehungen der Vögel und Gehölze" aufmerksam geworden und habe es mir
gleich bestellt.

Das Buch ist wirklich eine enorm reiche Quelle wertvoller Informationen.
Einer meiner ersten Gedanken nach Blick in das Buch war: Die
Informationen der Tabellen müsste man eigentlich in eine Datenbank
eingeben, um bei bestimmten Fragestellungen einen schnelleren und
direkteren Zugang zu ermöglichen. Besonders bei Eingriffen in Forsten
hätte man dann schneller sehr gut belegbare Argumente parat. Ich weiß
nicht, wie es bei Ihnen ist, aber bei uns schenken viele Förster den für
Vögel, Falter und viele andere Arten wertvollen Gehölzstrukturen der
Säume und Binnensäume (an Wegen entlang) kaum Aufmerksamkeit, solche
Sträucher und Pioniergehölze werden eher als "Unholz" behandelt und nach
Belieben entfernt.

Schade, dass ich beruflich und ehrenamtlich überlastet bin. Aber
vielleicht schaffe ich es trotzdem mal, so eine Datenbank anzulegen.

Jedenfalls möchte ich mich hiermit ganz persönlich bei Ihnen dafür
bedanken, dass Sie dieses Reprint auf den Weg gebracht haben!

Ich hoffe, dass das Buch bekannter wird und viel Zuspruch erhält.

Herzliche Grüße und viel Freude weiterhin an der Naturschutzarbeit!

.....................
(freiberufl. Biol.)
ehrenamtl. Kreisnaturschutzbeauftragter LK Holzminden
Sollinger Landstr. 36
37627 Heinade

Lupus
28.11.2020, 14:19
Anbei einige Impressionen zum Thema.

Bohus-Dal
28.11.2020, 18:54
Ist das ein Mistelsamen, den die Mönchsgrasmücke da hat?

Das Buch klingt echt interessant.

Lupus
29.11.2020, 08:06
Hallo Bohus-Dal,
Du hast vollkommen recht, die Mönchsgrasmücke frisst das Fruchtfleisch der Mistel und streift den Kern
auf dem Ast ab, sät also die Mistel aus. Die Misteln sind weltweit eng mit der Vogelwelt verbunden.
Ich habe vor einiger Zeit auch Exponate "Die Vogelwelt der Mistel" für die Zoologische Sammlung
der Universität Rostock https://www.zoologie.uni-rostock.de/zoologische-sammlung/zoologische-sammlung/ anfertigen lassen (es fehlt der Seidenschwanz).

Lupus
29.11.2020, 08:15
In Südamerika werden die Misteln der Gattung Tristerix durch Kolibris
bestäubt und in Australien gehen die Misteln bei der Verbreitung/Aussaat ganz auf Nummer sicher. Dort ist das Mistelfruchtfleisch so klebrig, daß der Vogel den Kot samt unverdauten Mistelkern auf einem Gegenstand, in der Regel einem Ast, abstreifen muß. In unseren Breiten muß der Mistelsamen schon Glück haben, daß der Vogelkot auch auf einen Ast fällt.

Lupus
29.11.2020, 10:54
Noch kurz einige Ergänzungen zur Mistel. Aus dem Fruchtfleisch der Eichenmistel Loranthus europaeus wurde der
Leim zur Herstellung der Leimruten zum Vogelfang hergestellt.

Zur Zeit sind die Misteln als Weihnachtsschmuck begehrt. Mit den Mistelfrüchten kann man sich selber, z.B. auf
Weiden Misteln heranziehen.

Bohus-Dal
02.12.2020, 11:59
In Südamerika werden die Misteln der Gattung Tristerix durch Kolibris
bestäubt und in Australien gehen die Misteln bei der Verbreitung/Aussaat ganz auf Nummer sicher. Dort ist das Mistelfruchtfleisch so klebrig, daß der Vogel den Kot samt unverdauten Mistelkern auf einem Gegenstand, in der Regel einem Ast, abstreifen muß.

Sehr interessant!


Ich habe 2011 frische Mistelsamen bekommen und nach Anleitung auf diversen Bäumen ausgesät, wirklich klebrig, das Zeug. Ich wußte ja, daß es lange dauern kann, aber nach einigen Jahren gab ich die Hoffnung auf. Auf meiner kleinen Linde bildete sich so ein kleiner Sproß, verschwand wieder und das wars dann. 2019 entdeckte ich plötzlich doch eine Mistel in einem Wildapfel! Die muß ich wohl schon eine Weile übersehen haben. Nun bin ich ja gespannt, wann sie zum 1. Mal blüht.

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Die dazugehörigen Misteldrosseln gibt es hier auch, vielleicht freuen sie sich.

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Falls schwedische Misteldrosseln überhaupt Mistelbeeren mögen ;) auf schwedisch heißen sie nämlich dubbeltrast, "Doppeldrossel", das stammt noch aus einer Zeit, wo man sie aß: Doppelte Portion, große Portion, weil sie größer als andere Drosseln sind.
Ich erfreue mich lieber an ihrem Gesang.

Lupus
14.12.2020, 10:41
Sehr geehrter Herr ...

die Buchbesprechung fasst das Buch sehr gut zusammen, besten Dank. Ich hatte gestern Zeit, das Buch mal Quer zu lesen, ist ja Wahnsinn und hoch interessant, was Herr Turcek damals schon alles zusammen getragen hat. Als Gärtner sind mir die Botanischen Pflanzenbezeichnungen alle geläufig. Bei den Vögeln, trotz Jahrzehnte langer Liebhaberei fehlt mir die Erfahrung und Übung aber man kann ja nachschlagen.
Wie ich sehen konnte, ist die Eiche wie bei den Insekten auch, bei den Vögeln als Brutplatz und Lebensraum artenübergreifend am beliebtesten. Das ist die einheimische Baumart die nach meiner Erfahrung auch am besten mit dem Klimawandel zurechtkommt, ja sogar davon profitiert. Ich pflanzte in den letzten Jahren viele davon bei uns in der Stadt.
Ich bin beim Landesbund für Vogelschutz in der Projektgruppe Wendehals und Wiedehopf aktiv, auch betreuen wir einen Schwarzstorchhorst und haben zusätzlich künstliche Horste anbringen lassen.
Werde beim morgigen Treffen unserer Gruppe ihr neu Herausgegebenes Buch vorstellen.
Ich muss mich immer wieder wundern was Sie alles schaffen und bewegen. Ist bestimmt nicht so einfach einen Verlag zu finden der sowas unterstützt. Machen Sie weiter so!

Mit freundlichen Grüßen
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STADT SCHWABACH
Stadtgärtnerei
O´Brien-Straße 6
91126 Schwabach

Bohus-Dal
08.04.2021, 11:04
Habe das Buch gerade bekommen :) *freu*

Rohana
08.04.2021, 11:34
Wir haben hier viele Misteldrosseln, aber kaum Misteln. Als Waldbäuerin finde ich das nicht SO schlecht, auch wenn ich Misteln gerne mag... es sind Schmarotzer.

Zu den Eichen: In den vergangenen Jahren gab es mehrmals gute Eichelernten, von denen wir viel aktiv gesammelt haben um sie dann den Eichelhähern zur Verfügung zu stellen, auf dass sie neue Eichen säen... sogar mein Mann hat sich eichelhäherisch betätigt und 4 x10l Eicheln per Hand "gesät" (ja, manchmal habe ich auch den Eindruck ihm wäre langweilig). Es gehen wirklich massig kleine Eichen auf - und die sind genau so schnell wieder weg, da reicht ein einzelnes Feinschmecker-Reh! :-X wir durchstreifen also den Wald und zäunen jede Eiche ein derer wir habhaft werden können. Sieht blöd aus, funktioniert aber.