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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kammfehler - aber welcher



sternenstaub
16.10.2018, 22:23
Hallo ihr Lieben,

schaut Euch mal bitte den Kamm von diesem Z-Lachs-Junghahn an. Neben einer M Zacke hinten hat er so eine komische Wölbung im Kamm. Dieser Kamm steht nicht wirklich gerade. Wie heißt dieser Fehler? Es ist doch einer, oder?

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Dieser Hahn soll einmal zum Einsatz kommen, weil er farblich der bessere der beiden Junghähne ist (der andere hat zu wenig Messing im Gefieder, dafür aber andere Vorteile. Richtig gut sind optisch beide nicht, ganz fertig aber auch noch nicht. Vielleicht tut sich da farblich noch was).
Dass ich dann in seinen Nachkommen die Hähne stärker nach dem Kamm selektieren muss ist mir bewusst. Auch dass dieses Problem in den nächsten Jahren wieder auftauchen kann.

Und könnte man den Kerl evtl. trotzdem auf der Lokalschau zeigen? Noch weiß ich allerdings nicht, ob ich überhaupt ausstellen kann (gesundheitlicher Natur).

Danke schon mal.

hein
17.10.2018, 04:51
Zeigen kannst Du ihn auf jedem Fall - nur die Frage ist, welche Bewertung bekommt dieser Hahn.

So wie ich das Bild beurteilen kann, hat er eine Längsfalte, eine M-Zacken und die Zacken sind zu dünn bzw. der Kamm ist noch lange nicht fertig. In 3-4 Monate kann man mehr sehen

Vinny
17.10.2018, 04:56
Also als kompletter Anfänger in diesen Fragen würde ich mal tippen, dass das in Richtung "instabiles kammblatt" geht. Nun kenne ich mich mit lachsen nicht aus. Wie ist es im vorderen Bereich? Sind dort genug Zacken, oder könnten hier noch "wenig kammzacken" bewertet werden?

Ausstellen schadet ja nicht, oder? :)

elja
17.10.2018, 06:49
Also laut Standard sollen die einen regelmäßig gehackten Einfachkamm haben. Wie ein Richter diesen Kamm bewertet???

sternenstaub
17.10.2018, 12:58
Merci. Instabiles Kammblatt also.

Am Kamm selber wird sich wohl nicht mehr viel verändern, der Kerl ist schon 6 Monate alt. In dem Alter verändert sich soweit ich gelesen habe nur noch die Farbe, die ist erst richtig fertig mit ca. 1-1,5 Jahren.
Dass der Kamm vorn so wenig Zacken hat, ist bei denen laut Bild im Standard normal. 4-5 Kammzacken will man eigentlich bei Z-Lachsen haben. Er hat 6 und dazu eben diesen Zackenfehler, der mir aber nicht soviel Kopfzerbrechen bereitet, wie diese Wölbung.

Der Kamm entwertet den Hahn m.E.. So schaut er übrigens in Gänze aus.
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Bartzwerg
17.10.2018, 16:23
Instabiles oder loses Kammblatt würde dabei formuliert werden.
Wenn du weißt, dass er eine M-Zacke hat, brauchst du den nicht auszustellen. Mehr als u0 wird dabei nicht herumkommen. Leider lässt sich auch nicht erkennen, wie tief der Kammschnitt zwischen Zacke 3 und 4 ist.
Zudem sollte auf die Lage der Flügel geachtet werden. Auf dem Bild, wo er ganz zu sehen ist, lässt er diesen ziemlich hängen. Sie sollten aber angehoben am Körper sein.

sternenstaub
17.10.2018, 16:55
Danke Bartzwerg.
Draußen ist mir auch schon mehrfach aufgefallen, dass die Flügel etwas hängen. Da der Kerl gern balzt, habe ich es bis dato darauf geschoben. Heute hab ich mal mit Theo, dem zweiten Junghahn, verglichen. Der trägt die Flügel höher, obwohl er nicht weniger balzfreudig ist.
Viel taugt der Hahn (Grimaldi) dann offenbar nicht. Er ist auch schwer, fast 1500g. Das ist ja auch nicht mehr nah am Standard. Ich denke, wenn ich den einmal einsetze um die Farbe in den Hennen zu verbessern, dann ist das vertretbar.
Die Linie, wo Theo raus ist, hat eine intensive Färbung, leider auch mit dem Nachteil, dass die Lachsfarbe stark ist, auch da, wo sie es laut Standard eher nicht sein soll.

Schau mal:
210788 Bauch und Po sind schon stark lachsfarbig. Die Gute ist eine Schwester zu Theo. Die Farbprobleme soll der Grimaldi etwas ausgleichen.

Hier noch der zweite Junghahn Theo (leider nicht beringt, da war ich zu spät dran).
210789 Der bietet halt schon wenig Farbe auf. Das Messing an den Flügeln fehlt fast völlig. Das Weiß in den Flügelecken ist auch nicht berauschend, der Kamm ebenfalls nicht. Dafür ist er mit knapp 1400g im Gewicht näher am Standard und schon schön schwarz, wo er schwarz sein soll.

Ein kompletter Austausch beider Hähne durch Fremdhähne kommt für mich allerdings nicht in Frage, da beide freundliche, friedliche Wenigkräher sind und mir der Charakter eines Hahnes auch wichtig ist (und Theos Linie legt zudem gut).

hein
17.10.2018, 22:04
.........
Hier noch der zweite Junghahn Theo (leider nicht beringt, da war ich zu spät dran).
210789 Der bietet halt schon wenig Farbe auf. Das Messing an den Flügeln fehlt fast völlig. Das Weiß in den Flügelecken ist auch nicht berauschend, der Kamm ebenfalls nicht. Dafür ist er mit knapp 1400g im Gewicht näher am Standard und schon schön schwarz, wo er schwarz sein soll.

Ein kompletter Austausch beider Hähne durch Fremdhähne kommt für mich allerdings nicht in Frage, da beide freundliche, friedliche Wenigkräher sind und mir der Charakter eines Hahnes auch wichtig ist (und Theos Linie legt zudem gut).
Der Kamm von dem Hahn ist auch nicht viel besser.

Wenn Du allerdings keinen fremden Hahn dazu nehmen möchtest, denn solltest Du - so hart es klingt - eine Ausstellung meiden oder die Ergebnisse so akzeptieren wie sie dann kommen.

Mein Tipp wäre - einmal den einen und später mit dem anderen Hahn züchten - dazwischen sollten allerderdings 6 Wochen Pause liegen - wo Du die Eier nicht bebrüten solltest. Denn dann hast Du von deinen beiden Hähnen Nachkommen und siehst das Ergebnis und kannst dich dann nächstes Jahr immer noch entscheiden. Die 6 Wochen sind ein Sicherheitsabstand wo du dann sicher sein kannst, das der 2. Hahn dann auch die Eier befruchtet hat und nicht noch befruchtete Eier vom ersten Hahn dazwischen sind.

Nachtrag - was mir gerade einfällt, vor den Schauen sind doch sehr oft Tierbesprechungen in den Vereinen - stell sie da beide vor und hör dir das an, was andere Züchter dazu sagen

sternenstaub
18.10.2018, 10:24
Die Jungtierbesprechung war leider schon. Da konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nicht hin, sonst hätte ich den unberingten Theo mal gezeigt. Ausstellen kann ich Theo ohne Ring ohnehin nicht. Und ob ich dieses Jahr überhaupt ausstellen kann, steht auch noch in den Sternen.

Ich habe vor im Frühjahr zwei Zuchtgruppen aufzustellen. Theo mit den hellen Hennen und Grimaldi mit den dunkleren. Hennen sind genug da, die meisten auch mit schönen Kämmen. Und dann muss ich halt selektieren.
Dieses Jahr sind mir leider nur die beiden Hähne und ein paar Hennen geblieben, ich hab einen fürchterlichen Aufzuchtfehler (Fütterung) gemacht, der mir viele Jungtiere gekostet hat. Hat einige Zeit gedauert, bis ich den Fehler gefunden habe. Das passiert mir nie wieder.

hein
18.10.2018, 10:51
....
Dieses Jahr sind mir leider nur die beiden Hähne und ein paar Hennen geblieben, ich hab einen fürchterlichen Aufzuchtfehler (Fütterung) gemacht, der mir viele Jungtiere gekostet hat. Hat einige Zeit gedauert, bis ich den Fehler gefunden habe. Das passiert mir nie wieder.
Verrate uns doch mal den Fehler - muss ja nicht jeder diese Erfahrung erst noch machen

sternenstaub
18.10.2018, 12:48
Gedankenlos Legeration an Jungtiere gefüttert. Der hohe Calciumgehalt von 3,8% Ca hat bei vielen Jungtieren eine Wachstumsdepression hervorgerufen (das Ca:P Verhältnis war das Problem, zuviel Ca und dafür zuwenig P), die die Kleinen nicht mehr aufholen konnten. Warum die Kleinen nicht mehr wuchsen, war gar nicht so einfach heraus zufinden. Im amerikanischen Forum bin ich dann fündig geworden.

Alle anderen Gründe für die Wachstumsdepression konnte ich ausschließen, Kot war in Ordnung, kein Durchfall, kein Anzeichen für Kokkzidien oder Würmer, nix. Als ich die Kleinen zu den Großen setzte, wuchsen sie nach 1-2 Wochen einfach nicht mehr. Bis dahin waren sie im Haus und hatten eine Kükenration und sich prächtig entwickelt. Einige Jungtiere haben die Muschelschalen in der Ration, die den Althühnern die Calciumzufuhr sichern sollten, offenbar aussortiert. Das sind die die ich jetzt noch habe. Die anderen haben offenbar alles gefressen, was im Trog lag.

Seit Juli gibt es nur noch eine Kükenration mit 1,2% Ca und 0,6% P für alle und Muschelschalen sowie Eierschalen zur freien Verfügung für die Alttiere (außerhalb des Stalles). Wer Bedarf hat bedient sich daran, das funktioniert bisher auch gut, die Eierschalenqualität ist immer noch sehr gut. Meine Urlaubsüberraschungsküken vom August wachsen bei den Alttieren mit dieser Kükenration auf und gedeihen gut.

Die Kleinen mit Wachstumsdepression konnte ich aber leider trotz Rationsumstellung nicht retten. Eines nach dem anderen umgekippt, da war der Schaden schon zu groß. Einige haben wir dann aufgeschnitten, eines war dann auch mit Kalkniere dabei. Die ist allerdings nicht immer zu sehen. Das war eine harte Lektion.

Dorintia
18.10.2018, 12:56
Danke für die Erläuterungen.

Hmmm, dann müssten aber viele Jungtiere diese Probleme haben und die Halter entsprechende Ausfälle zu beklagen.
Besonders bei Naturbrutküken die in der Gruppe groß werden ist es doch so, das die Küken beizeiten das Futter der großen mitfressen.
Oder sind da bestimmte Rassen anfälliger für?

sternenstaub
18.10.2018, 14:33
Das weiß ich nicht. Ich habe, eben wegen der Erfahrung anderer, auch nicht sofort ans Futter gedacht und erstmal alles andere abgecheckt - erfolglos.
Vielleicht bekommen Naturbrutküken von ihren Müttern genügend anderes vorgesetzt, so dass ein bisschen Legefutter keinen Schaden anrichtet. Ist ja auch eine Frage der Dosis. Glucken sind mit ihren Küken meist mehr draußen unterwegs, als im Stall. Das lernen die Kleinen und suchen dann vermutlich auch mehr Futter draußen.

Ich mache fast keine Naturbrut (die 4 einzigen Naturbrutküken in dem Jahr waren nicht betroffen), da kenne ich mich zuwenig bei aus.
Meine Kunstaufzuchten kennen erstmal nur das Fressen aus dem Napf (oder der Hand). Neben der Ration biete ich auch die meisten Leckereien vorwiegend im Napf an. Die fressen dann draußen natürlich auch verstärkt aus dem Napf und damit dann mehr von der Legeration - so erkläre ich mir das zumindest heute.
Es zog sich auch quer durch alle Küken durch - Z-Lachse, Serama, Chabos, Zworpis, Blumen, meine Mixe - sowohl eigene Eier als auch zugekaufte. Inzucht fiel da also auch raus. Auffällig war aber, dass die Seramas und Chabos weniger von der Wachstumsdepression betroffen waren, wie die größeren Rassen. Möglicherweise haben die Kleinen stärker selektiert, Muschelschalen sind für so kleine Hühner nicht gut zu schlucken.

Es blieb bei mir am Ende nur das Futter als Ursache übrig. Im Backyard-Chicken- Forum bin ich dann auch fündig geworden. Das Problem mit der Calciumüberdosis wurde da ab und an behandelt. In meiner Literatur ist das nur am Rande mal abgehandelt und schnell zu überlesen. Wie geschrieben, die Urlaubsküken vom August wachsen und gedeihen mit der Kükenration für alle. Ein einziges Küken von 14 hab ich verloren, das hat sich so ungünstig und dazu an einer versteckten Stelle eingeklemmt, dass ihm nicht mehr zu helfen war. Aber da ist das Futter unschuldig.