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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Woran erkenne ich die Schlachtreife?



Angora-Angy
08.10.2018, 15:22
Ich lese mich jetzt schon eine ganze Weile durch, aber so richtig klar ist mir das immer noch nicht. Wenn ich meine Junghähne anfasse, fühle ich viel Brustbein und wenig Fleisch. Bei den Wachteln ist da deutlich mehr Masse zu fühlen, wenn man sie in die Hand nimmt. Ist das normal? Sieht das im geschlachteten Zustand dann anders aus? An die kommerziellen Masthähnchen werden sie nie rankommen, das weiß ich, aber dass da so gar nichts zu fühlen ist?
Ich habe Zwergwelsumer, Zwergsulmtaler und Chabo(mixe). Noch ist es eigentlich friedlich, aber gestern haben Papa Rudi und sein Sohn (der ihm vermutlich den Chefrang abgelaufen hat) den jüngsten Chabo "zusammengeschlagen", weil er dreisterweise eine Henne getreten hat. Den hab ich dann schleunigst entfernt und mit zwei Seramahähnchen, die auch "über" sind, in einen extra Stall gepackt. Der ist aber nicht für dauerhaft geeignet (Kaninchenquarantänestall) und alle Hähne komplett anderweitig unterbringen kann ich nicht, kein Platz. Die drei "Winzlinge" kriegen jetzt Erbsen und Mais, mal gucken ob sie sich dann mal anders anfühlen... Länger als 2,3 Wochen wollte ich sie da nicht drinnen lassen...

Dorintia
08.10.2018, 15:27
Gibt es da nicht so Prozentwerte die man für Federn und Knochen abzieht?

Und dann wäre da noch das Lebendgewicht laut Rassebeschreibung, da sollten sie halt schon fast dran kommen.

Angora-Angy
08.10.2018, 15:37
Dann muss ich die jungen Herren mal wiegen. Das wird lustig...

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sil
08.10.2018, 15:41
Grad bei Hähnen, die nicht explizit einer Fleischrasse zuzuordnen sind, wartet man meiner Erfahrung nach lange und oft vergeblich auf ein wenig mehr an Brustfleisch. Wenn sie zudem noch mit dem Rest der Truppe mitlaufen und kein extra Mastfutter kriegen, kommt da auch nicht mehr viel nach. Bei Chabo und Seramas ist ja eh nicht wirklich viel Masse zu erwarten. Wenn du sie dann schlachtest, hast Du ja schon mal einen ersten Erfahrungswert, wie viel da wirklich dran ist.

Luci
08.10.2018, 16:48
Meine Junghähne laufen so lange mit, bis es verhaltenstechnisch nicht mehr geht. Ich habe meine Gruppe gut im Blick und warte nicht zu lange. Meine derzeit noch 4 Junghähne vom 10./11.5.18 zeigen noch keien Anstalten zu treten und vertragen sich gut. Neben meinem Althahn Augustin würde es auch keiner von ihnen wagen eine Althenne zu treten. Wenn es nicht mehr geht, werden sie getötet und mit dem Gewicht, das sie dann haben gegessen.

Wichtig ist für mich auch die "Schlachtreife" des Menschen. Wann bin ich an dem Punkt, dass ich das kann. ch muss mich daruaf vorbereiten und kann es nicht an jedem Tag.

Huhnihunde
08.10.2018, 19:13
Meine Junghähne laufen so lange mit, bis es verhaltenstechnisch nicht mehr geht. Ich habe meine Gruppe gut im Blick und warte nicht zu lange. Meine derzeit noch 4 Junghähne vom 10./11.5.18 zeigen noch keien Anstalten zu treten und vertragen sich gut. Neben meinem Althahn Augustin würde es auch keiner von ihnen wagen eine Althenne zu treten. Wenn es nicht mehr geht, werden sie getötet und mit dem Gewicht, das sie dann haben gegessen.

Wichtig ist für mich auch die "Schlachtreife" des Menschen. Wann bin ich an dem Punkt, dass ich das kann. ch muss mich daruaf vorbereiten und kann es nicht an jedem Tag.

Da würde ich mich uneingeschränkt anschließen!:jaaaa:
Noch kräht hier keiner, man(n) kämpft ein wenig unter sich... Hennen und Menschen werden noch nicht belästigt. Aber das kann ja mitunter schnell gehen!
mein Mann ist ja immer noch der Meinung "vielleicht ist doch eine Henne dabei":laugh
Das sind die drei Kandidaten von/vor der "Tankstelle":
http://up.picr.de/34019398wq.jpg

Angora-Angy
08.10.2018, 19:29
Och, gekräht wird hier schon länger reichlich, ich wundere mich dass sich noch keiner beschwert hat :laugh Wenn der Alte nicht guckt wird auch schonmal getreten.
Ich hab mir vorhin so überlegt, dass ich bei den Kaninchen auch demnächst Entscheidungen zu treffen habe und dann das eine Gehege leer wird. Da könnten dann die Jungs dort noch ein bisschen unter sich sein und extra Futter bekommen...
Ist halt schon langsam voll da herinnen...
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https://uploads.tapatalk-cdn.com/20181008/d1b4f38836b59f0e013dd719873b403a.jpg

Angora-Angy
16.10.2018, 06:46
So jetzt hab ich es mal geschafft zu wiegen. Demnach sind meine Junghähnchen alle zu schwer für ihre Rasse... Zwergsulmtaler laut Standard Hähne bis 1100g, meine liegen zwischen 1300 und knapp 1500... Dagegen ist meine Vorwerkhenne zu leicht mit nur 1740g.
Dann weiß ich ja was ich am Wochenende vorhabe...

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***altsteirer***
16.10.2018, 08:17
Spätestens ab November macht mMn ein Warten auf weitere Zunahmen wenig Sinn, sofern man kein Lichtprogramm fährt. Gerade die dann noch schlecht entwickelten Hähne, meist aus Schlupf nach Sommersonnwend, legen kaum noch zu, sondern brauchen die Energie bei langen Nächten und sinkenden Temperaturen im Wesentlichen für ihren Grundumsatz. Da muss man dann entweder noch richtig lange warten, oder sich eben mit einem "Portionsgockel" begnügen.

Das spürbare Brustbein und ein, im Verhältnis zu den Masthybriden, fast kläglich wirkender Fleischansatz sind für bewegliche Landhühner normal. Setzt man beide aber lebendig nebeneinander wird schnell klar, welches "Modell" für ein gesundes Leben über mehrere Jahre besser geeignet ist... ;)

Liebe Grüße, Markus

Angora-Angy
25.10.2018, 11:41
So. Nachdem gestern einer der Zwergsulmtaler tot im Stall lag - nichts zu erkennen, sie werden ihn zu Tode gehetzt haben - hab ich aufgehört die unangenehme Arbeit vor mir her zu schieben... Und gleich Tabula Rasa gemacht, also auch die Wachtelhähne mitgenommen, die auch schon anfingen sich gegenseitig zu skalpieren. Und den Serama Althahn, der schnöde ersetzt worden ist. Hatte alle Serama seit geraumer Zeit angeboten wie Sauerbier, aber es wollte sie keiner. https://uploads.tapatalk-cdn.com/20181025/5a2565332813cd15a814fb37a13b6d77.jpg

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Gackerliene
15.11.2018, 16:43
Hallo Angela und andre hier,

ein ähnliches Bild könnte ich auch einstellen heute, blos ohne die Wachteln. Nachdem mich das Thema "Hähne schlachten" wochenlang so bös auf die Brust gedrückt hat, dass ich meinte die Hühnerhaltung überfordert mich, dabei war es überwiegend dieses Thema, das Abwiegen meiner Emotionen und was ich so reininterpretiere in die Tiere und dann ganz einfach rationelle Überlegungen und dann hatte ich innerhalb ca 3 Tagen die Schlachtreife erlangt. Wieviel die Tiere wiegen war mir dabei wurscht und ich hab sie auch nicht gewogen. Ich hatte meine Grenzen erkannt (nicht selbst töten zu wollen und nicht die Köpfe zu sehen) und dass ich mich dann für den Partner einer lieben Freundin entschieden hatte statt zu dem ursprünglich vorgesehenen Bekannten meines Mannes (psychologische Ursachen sowie wendet ersterer den Betäubungsschlag an) nahm mir viel Last ab. Ich hab den heutigen Morgen gewählt, meinen Mann nicht eingeweiht, nach dem Nachtdienst (4 Tage zuwenig Schlaf...) meine Freunde abgeholt, dann haben wir alles gerichtet, dh am Vorabend hab ich schon die 7 Kandidaten in 3 Kisten mit Heu gepackt im Stall stehen gelassen. Interressanterweise hockt in meinem Gästezimmer noch ein kränkelndes, kleinwüchsiges und lahmes Hühnchen, wo jeder hier mir zur Notschlachtung raten würde, das hatte ich auch vorgesehen, doch konnte dann nicht. Es machte mir so einen wachen Eindruck und ich denk ich hab da 2 Kategorien gebildet- das eine ist ein Patient, das andere als Nahrungsmittel vorgesehen (das aber auch nur notgedrungen, eigentlich waren die 7 einfach zu viel Hahn...) und so reichte ich dem lieben Rudi in seine schlachterfahrenen Hände einen Hahn nach dem anderen aus der Kiste. Er schlachtete nur eine Etage weiter unten und ich hörte die Schreie des ersten Hahns, der sich wehrte (die weißen waren nicht zahm), als 2. gab ich ihm mein Lieblingshähnchen Meckie mit, damit dieser sich das nicht noch ein paar mal anhören muß. Ich hielt mir die Ohren zu und konnte durch die Scheiben (ist so Treppenhausfenster im Stall, sieht man nur die Konturen durch) den Schlag und den Axthieb und das Gezappel erkennen. Beim ersten Hahn kamen mir die Tränen, ich war echt traurig, was hab ich mir und den Tieren da eingehandelt. Nachdem aber auch Meckie befördert war, kehrte so etwas wie Routiene ein. Ein Hähnchen hab ich leben lassen (Nr 8), irgendwie wollte ich nicht alle Jungtiere umbringen und ich wählte extra einen, der zwar hübsch ist, mir aber nie so besonders auffiel, hat noch immer keinen richtigen Kamm (Aracaunamix) und sowiso keinen Schwanz und ist mittelzutraulich. Durch den Nachtdienst war ich irgendwie belämmert und brauchte auch keinen Schnaps.

ich dachte, Meckie kann ich nicht essen, ihn und noch einen weißen schenke ich meinen Freunden. Interressanterweise
war sein Körper dann das 2. Huhn, dass ich rupfte und danach, als sie alle dalagen, nackt und unpersönlich, wusste ich eh nicht mehr, wer wer war.
Und noch interressanterweise- wir wollen zwar die Hühnerhaltung wieder ausschleichen lassen (einfach zu belastend die tägliche Versorgung mit Freilauf und Raubtieren und Urlaubsvertretung etc)- doch kam mir der Gedanke, wenn wir mehrere Leuts wären, sagen wir mal 3 Parteien und ebenes Gelände an einem Haus und uns die Betreuung teilen- ich würde weitermachen! Mit Kücken, Bruteiern, Glucken - hübschen Hähnen- achja- Rosie ist gluckig.... 7 Hähne niedergemezzelt und schon wieder an Nachwuchs gedacht und den rationellen Stopp gezogen. Wenn man Hühner lässt vermehren sie sich ja wie die Karnickel und da muß man dezimieren...auch wenn ich nicht selbst getötet habe, brauchte ich die Schlachteinwilligungsreife. Und ich wollte nicht warten, bis ich Groll auf die Hähnchen bekomme, weil sie zuviel krähen oder Hennchen vergewaltigen...

auch wenn die Bilder die mir noch von heute im Kopf rumschweben, nicht so dolle sind, ich habe zum Leben dazugelernt, ich habe fest den Eindruck, das war so besser als einfach alle Hähne einem Selbstversorger abzugeben. Meine Anzeigen in Ebay und Quoka sind somit gelöscht. Die Hähnchen werden ab nächstes Jahr verzehrt, aber heute gibts eine Suppe mit den Innereien und Hälsen von 5 Tieren.

schönen Abend,
Alex