Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habicht? Mit Bildern
Mauswiesel
25.09.2018, 10:26
Hallo!
Komme gerade nach Hause und es herrscht Aufruhr im Auslauf.
Alle Tiere verstreut, ein Teil im Stall versteckt, ein Teil unter einem Bauwagen und diese Henne finde ich so:
http://up.picr.de/33909096aw.jpg
http://up.picr.de/33909097vq.jpg
http://up.picr.de/33909098wr.jpg
War das ein Habicht, weil der Körper nicht verschleppt wurde?
Ich wohne am Waldrand, die Tiere haben mittlerweile 1000qm zur Verfügung. Eingezäunt mit Wildzaun, Maschendraht plus Kaninchengitter.
Übernetzen ist kaum möglich, im Auslauf stehen um die 30 Kiefern...
Traurige Grüße Mauswiesel
Die rundum ausgerupften Federn und das Fraßbild lassen auf Habicht schließen. Tut mir leid für Deine Henne. Das Problem wird sein, dass er nach Erfolg meistens wiederkommt.
Mauswiesel
25.09.2018, 10:49
Das wäre natürlich der schlimmste Fall...Ich habe momentan 14 Tiere, diese auf 60qm ohne Bäume zu übersetzen wäre die Alternative. Auf der Fläche herrscht Hühnerwüste. Nicht gerade erstrebenswert.
Bringt es was, wenn ich ein paar Unterschlüpfe baue? Vermutlich nicht, oder? Der Habicht ist ja schlanker als meine Cochins und der Sundheimer Hahn...
Hobbyhuhn2013
25.09.2018, 11:22
Hallo,
der Habicht wird mit Sicherheit wiederkommen. Ich halte meine Hühner ähnlich wie du, auf 1600qm Streuobstwiese, und habe (Hang und 2 Ebenen, Bäume, Großsträucher) auch wenig Möglichkeit zum Übernetzen bzw. fehlen mir dazu, es richtig und sinnvoll zu machen, die finanziellen Mittel - das würde in die Tausende gehen... Ich habe daher große Geästhaufen angelegt, unter denen die Hühner Unterschlupf finden können. Dazu habe ich Dutzende von Bäumen und Büschen gepflanzt, meist Vogelsträucher und Wildrosen. Und ich halte instinktsichere, alte Rassen, keine dicken oder überzüchteten Vögel. Seither gibt es weniger Opfer - aber es gibt sie.
Dieses Jahr waren bisher 3 Hennen durch den Habicht tot (8 Junghühner durch den Fuchs - draußen übernachtet!), eine Henne konnte ich vergangene Woche gerade noch retten. Der Rest passt auf. Wer nicht aufpasst, lebt nicht lang. Die selbstbewußten Junghähne mendeln immer als erste heraus...
Insofern: das wird - ohne Einsperren/Übernetzen leider nicht das einzige Opfer bleiben... tut mir leid...:(
Mauswiesel
25.09.2018, 12:51
Danke Hobbyhuhn2013 für deinen Bericht.
Der macht mir Hoffnung, dass eine Weiterführung der Hühnerhaltung möglich ist. Es mag herzlos klingen aber lieber lebe ich mit ein paar Opfern als wieder Eier und Fleisch zu kaufen.
Hühnertippis zu bauen ist kein Problem und Brombeersträucher wollte ich sowieso pflanzen, zum Glück hat mein Mann nächste Woche Urlaub. Für meine Hühner:cool:
Ist es besser, den Bestand aufzustocken, gibt es da einen Verwirrungseffekt für den Raubvogel?
Ich bin durchaus bereit bei meiner Rassewahl umzudenken, die schweren ruhigen Rassen halte ich, da mein Zaun nur 1,60cm hoch ist und ich gerne mal einen Braten essen will. Und die Cochins sind gute Glucken. Gibt es auch etwas schwerere noch instinktsivhere Rassen?
Bin für alle Tips dankbar.
Und die Cochins sind gute Glucken. Gibt es auch etwas schwerere noch instinktsivhere Rassen? Bin für alle Tips dankbar.
Ich würde die Idee mit den künstlichen Versteckmöglichkeiten unterstützen; also einfach mehrere ca. 2 Quadratmeter-Flachdächer auf kurze Füße (ca. 40 cm hoch) stellen; das wäre sicher sehr hilfreich. Dann vielleicht einen mutigen Hahn; schau' mal in der Fotogalerie in die Kämpferfäden, ob Dir so etwas gefällt. Die greifen den Habicht zwar nicht unbedingt an; sie sind aber "instinktsicher", haben eine gute Übersicht und bekommen früh mit, wenn er kommt. Die Hennen dazu sind auch sehr gute Glucken und zerdrücken, anders als die schweren Rassen, nach meiner Erfahrung nicht so oft die Eier. Und, was hier schon oft geschrieben wurde: die beste Rasse für den Freilauf sind Altsteirer. Mir gefällt ihr Aussehen nicht besonders und ich bin daher auf Kämpfermixe umgestiegen, aber die Altsteirer waren "habichtsmäßig" einfach unschlagbar und gluckten zuverlässig. Die schwerere "Variante" davon wären die Sulmtaler; ob die sich im Freilauf allerdings ebensogut schlagen, weiß ich nicht. Ansonsten könntest Du Dir noch Australorps anschauen: Die Rasse ist ein typisches Zwiehuhn und legt viele große Eier. Die Tiere sind schwarz, was manchem Habicht angeblich davon abhalten soll, sie zu schlagen (schlechte Erfahrung mit Rabenvögeln). Und es ist immer eine Henne dabei, die auch gluckt; wenn nicht, kannst Du ja immer noch eine andere Rasse mitlaufen lassen.
Darwin
Hennabäuere
25.09.2018, 13:20
Ich habe erst vor kurzem meinen Auslauf 900qm übernetzt . Auch mit Bäumen ist das möglich. Das Netz einschneiden, um den Stamm legen und dann wieder zusammennähen.
Für mich war es die beste Lösung. Hatte innerhalb von zwei Wochen vier Opfer.
Hy!
Schwarze Hühner ziehen nicht- Löwen machen mitunter auch lebensbedrohliche oder tödliche Erfahrungen mit Giraffen oder Kaffernbüffeln. Ist nichts anderes da, oder sie drauf spezialisiert, gehen sie trotzdem immer wieder drauf. So auch der Habicht auf Krähen, von denen keine einzige (auch nicht im Rudel) bislang einen Habicht so schwer in die Mangel genommen hat wie Büffel Löwen, wenn sie sie eingekesselt kriegen. Krähen nerven nur akustisch und durch Scheinattacken, das juckt erfahrene Habichte nicht, verdirbt ihnen nur manchmal die Jagd, weil durch das weithin hörbare Krähen- Geplärre sofort jede potentielle Beute Bescheid weiß.
Ich würde Dir raten: Schaff' Dir Buschhühner an, oder Altsteirer/ Sulmtaler, und kreuze die in Deine schweren Rassen ein. Diese werden dadurch deutlich fitter und auch beweglicher. Klar wird es der Habicht dann immer noch versuchen, aber ich für meinen Teil kann sagen:
Habe jetzt über sieben Jahre Freilauf, in der Gegend gibt es soviel Beute auch nicht (hauptsächlich Ringeltauben, Elstern und Krähen), aber noch nicht ein Alttier verloren, nur immer (sehr selten) Küken bis (in der Regel) Jungtiere zwischen zwei und vier/fünf Monaten. Und dann auch nicht vornehmlich durch Greife, sondern Ratten und Katzen...
Suche Dir vielleicht überhaupt erstmal eine 1a Glucke. Auch hier ist Buschhuhn perfekt, am besten selber aus freilaufender Naturbrut, und lasse die Küken von Anfang an im freien Auslauf aufwachsen. So lernen sie von der Pike alles und die richtige Reaktion drauf kennen, so verschwindet meine Truppe ausnahmslos wie ein Wisch oder Blitz lautlos im Gebüsch, sowie eine Meise nur ihr langgezogenes "Si si siiiieeeh" von sich gibt. Von Schwalben-, Bachstelzen-, oder Krähenalarm ganz zu schweigen.
Um in Deckung verschwinden zu können, ist solche natürlich in Mengen vonnöten. Ausgehend von mir kann ich sagen, dass die Hühner sich früher, wo das Grundstück noch zu 96 % offene Wiese war, zur Hauptsache in der säumenden Hecke oder unter Bäumen aufhielt, nur selten mal die offene Fläche nutzte. Inzwischen hat sich das Verhältnis Offene Fläche zu Deckung von 96 zu 4 auf ca. 50 zu 50 verbessert, wobei sie unter hochwüchsigem Gesträuch aber dennoch viel Fläche zur Verfügung haben. Wie auch hochwüchsiges Gesträuch/ Unterholz mit deckender Laubüberdachung, darunter aber offenem, übersichtlichen Terrain das beste und in jedem Fall anzustrebende Terrain für Hühner sind.
Mit dem zunehmenden Bestandsschluss der Vegetation muss ich auch sagen, dass mein letzter Habichtbesuch nun fast drei Jahre her ist. Und auch, wenn meine Hühnies völlig ohne mechanische Schutzmaßnahmen rumlaufen, hat er es pro Saison auch immer nur einmal maximal versucht. Vollen Kropf hatte er nie, nicht mal einen Schnabel voll, aber immer quasi überwältigt, dennoch hat er es danach lieber weiter bei den Wildvögeln oder (erfolgreich) auch anderen Hühnern im Dorf versucht.
Und ich muss dazu sagen: Was draußen erwischt wird und tot/ verschwunden ist, gönne ich dem Greifer auch!
Zum einen trägt er wesentlich dazu bei, sich selber die Tour zu verderben, weil nur die für die Haltungsform fittesten übrig bleiben, zum anderen sehe ich das als Preis für die quasi völlige Freiheit an, die meine Hühnies genießen können.
Natürlich danke ich dem Chef im Himmel auf Knien, dass ich kein auf den Bestand eingeflogenes Habichtweib habe, wie wir es seinerzeit im Zivi hatten (die von 40 Hühnern in anderthalb Jahren gut die Hälfte niedermachte), aber das waren auch allesamt zwar nette, aber doofe braune, schon gebraucht gekaufte und mangelernährte Hybriden (die Blausperber hat er interessanterweise nie angerührt).
Mach' Deine Hühner durch die richtige Aufzucht und Zuchtwahl freilauftauglich, sieh' zu, dass die (vielfältige) Deckung die offenen Flächen übertrifft und sorge für reichhaltige Struktur im Auslauf (Hecken, Totholzhecken, Sträuchern, Stauden), dann wird das schon werden.
Nimm' übrigens lieber Himbeeren statt Brombeeren, denn letztere sind die Pest, die Du nicht mehr rauskriegst, wenn einmal etabliert. Und die stachlige Meschpoke wieder einzudämmen, aua aua! Himbeeren sind da viel händelbarer, schmecken sowieso besser, und geben auch schöne überhängende Deckung für die Hühner, sind leicht zu pflegen (im Herbst abgetragene und zu dünne Ruten raus, fertig), und geben auch lecker Snacks für die Gackerliesen.
https://www.fug-verlag.de/on2764
Sowas müsste auch in einer "Hühnerwüste" funktionieren in kleineren Ausführungen und 3-6 Stück und ohne den großen Eingang vorne!
Kannst es ja jedes Jahr so zurückschneiden wie du es brauchst!
Dann ist deine Hühnerwüste ein bisschen grün und die Huhns haben Unterhaltung und Schutz!
Für die dazu geeigneten Weiden muss man aber auch den Boden haben. Und da käme es drauf an, wo das Mauswiesel wohnt. In tiefliegenden Gebieten Brandenburgs, vor allem nördlich, ist Sandbüchse. Hier hätte die Sache nur in Flusstälern oder weitläufigen Luchen Aussicht auf Erfolg. Aber auch eher lehmige Hochflächen sind in Brandenburg eher trocken. Daher müsste man erstmal wissen, wo genau das ist- Mauswiesel (Ort reicht ja) :)?
***altsteirer***
25.09.2018, 14:33
Und, was hier schon oft geschrieben wurde: die beste Rasse für den Freilauf sind Altsteirer. Mir gefällt ihr Aussehen nicht besonders...
Sachen gibt's! :o
Das mit den Sulmtalern würde ich aber sein lassen. Zu schwerfällig. Ich sehe es mittlerweile so: Ich habe Hühner, die bestmöglich mit den hiesigen Gegebenheiten zurecht kommen.
Das heißt unbegrenzter, aber gut strukturierter Freilauf und wenig Zufütterung im Sommer. Dabei eine gute Legeleistung und wenig Verluste.
Dafür nehme ich in Kauf, dass ein Junghahn eben nur 3-4 Pfund Schlachtgewicht hat, und nicht an die Fleischfülle eines Bressegockels heranreichen kann.
Aber diese Hühner sind dafür beweglich genug, um bei einem warnenden Hahn die schützende Deckung meist noch rechtzeitig zu erreichen, während andere, schwerfälligere Rassen zwar mitlaufen, aber eben öfter zu langsam...
Liebe Grüße, Markus
Sachen gibt's! :o
Was soll ich machen... Die Altsteirer-Gene hab' ich ja noch; sie sind in meine Freilauf-adaptierten Mixe eingeflossen...
Da trägt eine steinalte, elegante, hochbeinige Henne in splash mit grünen Füßen schon mal ein kleines Häubchen...☺️
Ich halte eine bunte Truppe in allen Größen im Freilauf. Leider gibt es hier auch ein hühnerbevorzugendes Habichtsweib. Im voretzten Jahr habe ich mir Buschhühner angeschafft (sind nur zwei Hähne geschlüpft), diese über den Winter behalten, im Folgejahr weitere Bruteier aus anderer Quelle geordert, einen der Althähne geschlachtet und zwei Junghähne sowie Hennen behalten. Ein Hahhn ließ sich leider im Spätherbst vom Habicht fressen, der Rest hatte gelernt Habicht = tödlich. Im Sommer wurde dann der übrige jüngere Hahn der Küche zugeführt, da ich noch andere Hähne habe und es sonst zuviel wird. Zum Herbst habe ich nochmal Buschhühner aus einer dritten Quelle ausbrüten lassen, davon bleibt auch wieder mindestens ein Hahn wenigstens über den Winter, eventuell dauerhaft. Die Hennen sowieso. Von diesen instinktsicheren Aufpassern profitieren auch die anderen. Die Buschis warnen hervorragend und geben manchmal erst nach einer Stunde wieder Entwarnung, nicht ohne vorher nachgeschaut zu haben, ob die Gefahr gebannt ist. Im letzten Winter habe ich nur eine ältere Henne verloren, die sich abseits hielt. Auch die behäbigeren und älteren Hennen reagieren sofort und flitzen in Deckung. Daher gilt für mich: instinktsichere Aufpasserhähne sind bei mir der beste Schutz.
Bettina99
25.09.2018, 16:41
du könntest versuchen Krähen anzusiedeln. Die vertrieben mir diesen Sommer die größeren Raubvögel ausser dem Sperber (zu schnell). Für den war aber scheinbar mein Hahn zu groß. Aber 2 Verluste hatte ich auch. Ich hab ein Netz um die Baumstämme gewickelt und dann zugebunden. Das ging. Wenn der Sperber hier wieder rumhängt, dann lasse ich sie eine Woche nur im Übernetzten Bereich. Nach einer Woche gaben die immer auf und kamen erstmal nicht wieder.
Dann ginge noch ein größeren Chicken Traktor zu bauen und da nur ganz wenig Hühner rein. Angenommen du nimmst Legehybriden bräuchtest du ja nur 3-4 Stück um dich mit Eiern zu versorgen. Die könntest dann immer veschieben und dann auch rauslassen, wenn grad kein Raubvogel da ist und das dann aussitzen, wenn er wieder rumhängt in dem du die erstmal im Gehege lässt.
Sulmtaler sind ganz schön große Plumpies. die sind zu langsam vermute ich.
Meine waren auch relativ anfällig was Erkrankungen anging.
***altsteirer***
25.09.2018, 19:31
Da trägt eine steinalte, elegante, hochbeinige Henne in splash mit grünen Füßen schon mal ein kleines Häubchen...☺️
Na immerhin... ;D
OT Ende, liebe Grüße, Markus
Mauswiesel
25.09.2018, 21:44
Hui, da sind ja richtig Antworten zusammen gekommen.
Die genannten Rassen habe ich mir angeschaut und die Altsteirer gefallen mir recht gut. Sind aber vermutlich schwer zu bbekommr in meiner Gegend Potsdam Mittelmark. Es fällt mir noch etwas schwer mich von den dicken Puschelfüßen zu verabschieden, wird aber vermutlich leichter mit dem nächsten toten Huhn...
Den Tip mit den Himbeeren werde ich beherzigen und als Notfallmaßnahme ein paar Holzunterschlupfe aufstellen.
Wie siedelt man Krähen an?
Stallknecht
26.09.2018, 00:37
Danke Hobbyhuhn2013 für deinen Bericht.
Der macht mir Hoffnung, dass eine Weiterführung der Hühnerhaltung möglich ist. Es mag herzlos klingen aber lieber lebe ich mit ein paar Opfern als wieder Eier und Fleisch zu kaufen.
Hühnertippis zu bauen ist kein Problem und Brombeersträucher wollte ich sowieso pflanzen, zum Glück hat mein Mann nächste Woche Urlaub. Für meine Hühner:cool:
Ist es besser, den Bestand aufzustocken, gibt es da einen Verwirrungseffekt für den Raubvogel?
Ich bin durchaus bereit bei meiner Rassewahl umzudenken, die schweren ruhigen Rassen halte ich, da mein Zaun nur 1,60cm hoch ist und ich gerne mal einen Braten essen will. Und die Cochins sind gute Glucken. Gibt es auch etwas schwerere noch instinktsivhere Rassen?
Bin für alle Tips dankbar.
Hast du mal über Puten nachgedacht ? Das Gelände dazu hast du ja und ich habe auch viel Platz, Habichte usw. gibt es hier auch, aber Verluste durch die Luftwaffe hatte ich noch nie. Die Puten warnen da immer sehr früh und weg sind sie alle und verstecken sich. Ausserdem kommen Habichte angeblich nicht so schnell runter wenn da einige Puten dabei sind, weil eben gross und laut. ;)
du könntest versuchen Krähen anzusiedeln. Die vertrieben mir diesen Sommer die größeren Raubvögel ausser dem Sperber (zu schnell).
Bei uns töten dafür die Krähen die Kücken. Villeicht sind Hühnerkücken ja schneller, meine Laufentenkücken aus Naturbrut damals haben die Krähen alle erlegt. Die Hühnerkücken aus Kunstbrut hatte ich darum die erste Zeit geschützt gehalten. Man kann die Krähen dabei beobachten, wei sie die Kücken beäugen und eine Lücke suchen, um ranzukommen. Dennoch möchte ich es mit Naturbrut nächstes Jahr versuchen.
Und auch wenn es hier viele Krähen gibt, wir hatten dennoch über einen längeren Zeitraum tägliche Habichtangriffe. Das würde warscheinlich nur klappen, wenn sie die Brutnester ganz in der Nähe haben. Über den letzten Winter hatte ich 3 Buschhähne mitlaufen und nicht einen Verlust bei den Hühnern vom Habicht gehabt. Ein paar Federn sind die Hühner schon mal losgeworden, aber nix ernstes. Die Buschhähne haben hier zuverlässig und schnell gewarnt. Sogar die Hybriden und die kräftigeren Rassen waren ebenfalls schnell genug verschwunden. Ich empfinde mehrere Hähne hier als vorteilhaft.
Dieses Jahr habe ich Altsteirer ausgebrütet. Da bin ich schon gespannt, wie die Hähne sich machen. Bis jetzt bin ich sehr angetan von ihnen. Noch sind es Junghähne. Die Bruteier hatte ich hier aus dem Forum. Villeicht wäre das auch eine Option für dich, wenn sie dir gefallen.
Mauswiesel
26.09.2018, 12:14
Puten? Daran hatte ich noch nicht gedacht, ich mag meine Hühner eigentlich und habe meinen Stall jetzt für Hühner ausgelegt...
Mit Buschhähne scheinen hier viele gute Erfahrungen gemacht zu haben.
Ab welcher Anzahl Hennen kann man mehr als einen Hahn halten?
Ich werde, so der Habicht will, in Kürze 8 adulte Hennen haben, meine restlichen Tiere sind Junghähne und mein friedlicher Althahn. Da brauche ich vermutlich mehr?
Mein Stall ist 7qm groß, ich hatte geplant 10 erwachsene Tiere und den restlichen Platz für die Nachzucht zu nutzen, eine eine Glucke hat auch im Hauptstall gebrütet, sie wollt nicht in die Voliere. Reicht der Platz?
Danke für die Vorschläge, es scheint ja mehrere Lösungen zu geben.
LG Mauswiesel
Hobbyhuhn2013
26.09.2018, 13:22
Altsteirer kann ich auch absolut empfehlen - frohwüchsige Küken, gut legende Hennen, wachsame und zu mehreren zu haltende Hähne: was will man mehr? Schön finde ich sie zusätzlich auch, und an den Hähne ist dank Zwiehuhneigenschaft - im Vergleich zu anderen gut "wild" zu haltenden Rassen - auch noch was dran!
Der Eierschalenfarbe wegen halte ich auch noch wenige Marans, Isbar u.a. - diese profitieren auch von der Achtsamkeit der "wilderen" Hühner und wachsen ggf. entsprechend auf, wenn man nachzieht. Momentan führt bei mir ein einjähriger Maranshahn die Herde, da der Althahn überraschend verstorben war. Außerdem "teste" ich auch von der diesjährigen Brut Appenzeller Spitzhauben-Junghähne - da bin ich auf die Instinktsicherheit gespannt. Ich empfinde sie bisher als recht vorsichtig und aufmerksam.
Buschhühner sind mir persönlich zu klein - habe sie insofern auch noch nicht "getestet": sollen aber sehr sichere und wachsame Tiere sein, die auch nahezu alleine im Wald überleben können.
Nicht nur nahezu ^^.
In meinen Tieren fließt außer einem großen Anteil der einst (60er und 70er) im Bergischen Land völlig wildlebenden Buschhühner auch das Blut von einer Buschhenne, die von zwei Hennen abstammt, die dem Züchter mal ausgebüxt sind, als er sie zum Verkauf fangen wollte, die er nicht wieder einfangen konnte, und die sich daraufhin zwei Jahre ein schönes Leben in der Dorf- Peripherie gemacht haben. Erst der Hinweis eines Bauern, da liefen zwei kleine Hennen rum und ob das seine wären, brachten den Züchter wieder auf ihre Spur, sie wurden mittels Köderkörnern in eine Scheune gewöhnt, wo er sie dann eines Abends aus dem Dachgebälk sammelte. Und natürlich in die Zucht einbaute ^^.
Es gibt immer wieder Buschhennen oder Javanesische Zwerghühner (genetisch und wesenstechnisch praktisch dasselbe, nur standardisiert), die sich absetzen und dann durchaus lange erfolgreich auf sich gestellt überleben.
Ansonsten mögen die recht klein sein, stimmt, aber geschmacklich können die es ohne weiteres mit Fasanen aufnehmen :D! Und es steht einem ja nichts im Wege, sich die etwas größer zu züchten. Zum einen fallen sowieso immer wieder über die Hälfte größere Tiere, zum anderen vererbt sich der Buschhuhntyp in Form und Wesen sehr gut.
Bin vor dem Hintergrund auch gespannt, wie mein zugelaufenes Seidimix- Hennchen mal legen wird.
So ganz habe ich ja den Traum nicht aufgegeben, dass sie von einer meiner dreiviertel buschblütigen Hennen stammt, die ich im April zum letzten Mal sah. Und dass die sowohl eine Wildbrut gemacht hatte, als auch vom Zwergseidenhahn von Nachbarin verführt wurde, und die Seidimixhenne das überlebende Ergebnis daraus wäre. Die intensiv goldorange Farbe würde zur Nachzucht der Henne passen, und auch, dass die Kleine zumindest die drei Wochen, seit ich sie zum ersten Mal sah, ohne weiteres und alleine draußen überlebt hat, bevor sie sich dann entschloss, Anschluss an meine Truppe zu suchen ^^...
Buschhuhn zumindest einkreuzen lohnt immer, weil die F1 mit normalen Hühnern meist gut legt, guten Muskelansatz hat, draußen fraglos fit ist und selbst als weißes Tier ohne weiteres zur Feindvermeidung fähig ist. Gut, die meisten Hennen sind Glucken, und das wilde Wesen lässt sie manchmal den Wunsch verspüren, in Bäumen zu schlafen, aber solange sie nicht wildblütig sind, also wirkliche Hybriden mit anderen Wildhuhnarten, wie manchmal praktiziert, um eine reviertaugliche neue Wildart zu kreieren, bleiben sie bei allem wildartigen Wesen und vernünftiger Zuchtwahl auch sehr instinktsicher und händelbar.
Normalerweise soll man die Tiere ohne weiteres an einen Ausstellungskäfig gewöhnen können, und sowie der Grund dafür vorüber ist, direkt wieder in die Pampa lassen können. Wo sie dann gleich wieder auf gewohnte Weise weiter überleben.
Greifer- Opfer gibt es natürlich auch unter denen, aber das ist halt die Spreu, die sich dann vom Weizen trennt :)!
hexenpilz
26.09.2018, 17:57
Hallo,bei uns kreist auch täglich der Habicht aber an meine Orpis trauen die sich nicht ran,in 4 Jahren 0 Ausfall durch Luftwaffe.
Hexenpilz, der Habicht kreist nicht. Das tun z.B. Bussarde und Milane.
Den Habicht sieht man selten bis nie. Meist findet man nur seine Opfer.
Wenn Du irgendwo wohnst, wo viel los ist (z.B. wie ich mitten im Ort), wirst Du auch keinen Habicht zu Gesicht bekommen. Das sind scheue Vögel, die hauptsächlich in und am Wald leben/jagen.
Bussarde und Milane sind (normalerweise, es gibt wohl seltene Ausnahmen) für lebende Hühner keine Gefahr.
Nicht, dass das nicht schon ungefähr 375,9 x bis ins Detail auseinander klabüstert wurde...
Es war 374,9x, Du übertreibst :)
Mauswiesel
27.09.2018, 13:58
Nach der ganzen Inspiration hätte ich noch eine Frage an die Greifvogelexperten.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bussarden und Habichten? Wo der eine ist, kann der andere nicht sein? Oder ist das völlig egal und sie teilen sich Reviere?
***altsteirer***
27.09.2018, 14:17
Sie teilen sich Reviere, bzw. sie überschneiden sich.
Nach der ganzen Inspiration hätte ich noch eine Frage an die Greifvogelexperten.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bussarden und Habichten? Wo der eine ist, kann der andere nicht sein? Oder ist das völlig egal und sie teilen sich Reviere?
Beide haben recht unterschiedliche ökologische Ansprüche: Der Bussard braucht viel Freifläche zum Jagen, der Habicht viel Wald und Deckung. Das schlägt sich dann auch in den von den Arten besetzten Habitaten nieder. Die jetzt herumzigeunernden Rothabichte haben noch gar kein Revier.
***altsteirer***
27.09.2018, 17:59
Sicher haben sie unterschiedliche Präferenzen. Aber man muss sich hüten aus einer Bussardsichtung die Abwesenheit eines Habichts zu schlussfolgern.
In normal strukturierten Revieren kommen hier auf jeden Fall beide vor.
Liebe Grüße, Markus
Und der Habicht hat auch nichts dagegen, zumindest das Weib, mal einen Bussard zu kosten, wenn 's pressiert.
Bussarde jagen übrigens auch prima in locker waldigem und durchaus unterholzreichem Terrain- ich glaube, die sind nur so auf Freiflächen fokussiert heutzutage, weil die Wirtschaftswälder kaum was bieten, und sie draußen in der Steppe quasi keine Konkurrenz haben.
Bei uns überschneiden sich die Reviere deutlich. Die Bussarde brüten jedes Jahr in der Nähe unseres Waldgrundstücks. Man sieht sie dort auch immer aufsteigen und kreisen. Oft zu fünft.
Dort wohnt und jagd auch der Habicht. Das musste ich oft genug feststellen, als ich da noch meine Hühner gehalten hatte. Jeden zweiten Tag hat der Habicht sich eines meiner Huhns einverleibt, bis ich sie ins Dorf geholt habe. Übernetzen war/ist dort am Wald einfach unmöglich.
Bussarde kreisen hier auch oft zu mehreren und Frau H. jagd in der Gegend bekannterweise sehr gern. Die Bussarde bedienen sich auch gerne an den Resten, die der Habicht liegen lässt. Hier habe ich schon mehrere Tiere vom Kadaver aufgescheucht, wenn der Habicht ein Huhn geschlagen hat.
Stallknecht
27.09.2018, 23:49
Puten? Daran hatte ich noch nicht gedacht, ich mag meine Hühner eigentlich und habe meinen Stall jetzt für Hühner ausgelegt...
Ich meinte ja auch zusätzlich ! Puten sind sehr gute Wächter und meistens trauen sich die Greifer auch gar nicht erst runter, wenn ein paar Puten mit umher laufen. Bei mir gibt es alles, manchmal kreisen da bis zu 10 Tiere über die Felder oder über dem Wald ihre Runden und ich hatte noch nie einen Ausfall oder einen versuchten Angriff. Die Puten warnen sehr früh und alle meine Tiere sind weg ! :bravo
Mauswiesel
28.09.2018, 12:49
So viel Greifvogelwissen...dann bringt mir mein Bussard, der hier vom Nachbarn im Winter gefüttert wird wohl nix als Revierbesetzer:(
Indirekt schon- der kann die Krähen in Übung halten, weil die auf Bussarde zumindest in Berlin- Brandenburg auch 'nen Hals schieben, weil die zwar ausgewachsenen Krähen nur selten gefährlich werden, sich dafür aber umso lieber zur gegebenen Zeit die Ästlinge aus den Bäumen pflücken.
Und wenn die Krähen schon wegen dem Bussard auf Alarmstufe Gelb sind, kommt ihnen ein Habicht sicher auch gelegen :D!
Mauswiesel
28.09.2018, 20:13
Wir haben hier zwar viele Krähen in Brandenburg, die halten sich aber für mich unnütz auf den Freiflächen, Äckern usw auf...zu mir hat es noch keine verschlagen.
Nicht den Teufel an die Wand malen, wird schon werden :).
Mauswiesel
06.10.2018, 16:13
Bis jetzt keine weiteren Verluste, toi, toi, toi.
Wir haben etwas aufgerüstet. Geästhaufen und Hühnerbunker an mehreren Stellen errichtet.
http://up.picr.de/33999143vz.jpg
http://up.picr.de/33999144ft.jpg
http://up.picr.de/33999145zn.jpg
LG Mauswiesel
***altsteirer***
06.10.2018, 19:17
Fleißig, fleißig! :) Hoffentlich hilft's
Liebe Grüße, Markus
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.