Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hühnerpause - womit den Boden im Gehege pflegen?
adda-andy
02.08.2018, 09:43
Hallo Ihr Lieben,
nächste Woche gebe ich meine Hühnchen ab, weil ich mich leider die nächsten Monate nicht um sie kümmern kann. Hoffe, dass ich nächstes Frühjahr wieder mit neuen Hühnchen starten kann.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage: Was kann ich dem Boden im Gehege gutes tun? Dort wurden nun seit rund 60 Jahren Hühner gehalten... Ok, früher wurden ja nur die neuen da eingesperrt zum eingewöhnen, danach hatten sie Freilauf und nebenan war ein Bauernhof... Aber seit bestimmt 35 Jahren waren sie überwiegend im Gehege, bis ich sie 2011 übernommen habe und sie dann immer auch mal stundenweise in den Garten durften.
2/3 des GEheges liegt im Schatten.
Wir haben nun ja auch schon August. Was gibt es, das ich da noch aussäen könnte?
Da ich auch gerne gleichzeitig was für die Bienen tun würde, dachte ich an Phacelia (Bienenfreund), das blüht angeblich 5-7 Wochen nach Aussaat, das könnte also sogar noch klappen.
Sonstige Ideen?
ich würde den Auslauf erst umzackern und dann evtl. etwas einsähen, die Bodenverdichtung ist bestimmt massiv und Kot der letzen 35 Jahre liegt ja obenauf!
Phacelia gut und schön aber eine gut angewachsene Grasnarbe wäre erstrebenswerter dazu weniger Hühner und der Auslauf müsste keine Wüste mehr werden!
Wie groß ist der Auslauf denn?
Huhnihunde
02.08.2018, 13:18
Ich schließe mich Puddings Meinung an.:jaaaa:
Außerdem gebe ich zu bedenken, dass Phacelia zur Gründüngung eingesetzt wird. Mit der Hühnerkacke dürfte schon reichlich Stickstoff im Boden sein, da braucht es keine Pflanze die alles noch zusätzlich mit Stickstoff anreichert.:neee:
Ich nehme an, da wird jetzt, wenn schon die Möglichkeit nicht gegeben ist, sich um Hühner zu kümmern, auch eher keine Zeit/Möglichkeit für eine rigorosen Bodensanierung sein?
Ich würde die Fläche erst mal kalken, das schadet nie, den Boden oberflächlich irgendwie aufockern und dann einfach mit einer Mischung aus Grassamen und Getreide einsäen. das Getreide wächst relativ schnell und zieht schon mal etwas Stickstoff aus dem Boden. Wenns geht, noch ein, zweimal mähen und das Mähgut entfernen, dann sollte bis zum Frühjahr wieder eine halbwegs belastbare Grasnarbe sein.
Je nachdem, wie groß die Fläche ist und wieviel Hühner darauf dann wieder leben sollen, wird sich da auf Dauer aber soweiso kein Grün halten, da kannst Du auch nur Getreide (Hafer oder Gerste beispielsweise) säen, und später vielleicht den Auslauf teilen und immer mal wieder auf einer Hälfte nachsäen, dann kommen die Hühner übern Sommer auch immer wieder auf frisches Grün.
Alternativ könntest Du die Fläche auch mit Buschinseln bepflanzen, Johannisbeere, Haselnuss, Hollunder beispielsweise wachsen schnell, festigen mit ihren Wurzeln den Boden,verwerten den Mist und geben Deckung nach oben.
LittleSwan
02.08.2018, 17:02
Ich glaube, dass die Natur sich diesen Grund ganz schmell selbst zurück erobern würde. Ich würde anregen, den Boden zum Beispiel mit Stroh abzudecken, zwischendrin immer mal gut wässern. Darunter können Mikroorganismen und Regenwürmer ihre Arbeit verrichten. In wenigen Wochen wäre der Boden gelockert und man könnte vielleicht noch eine begrünende Saat ausbringen.
Wenn die Fläche recht groß ist und die zeitliche Möglichkeit gegeben ist, kann man vielleicht verschiedene hier angeregte Methoden vergleichend testen und dann davon berichten.
Kalken ist sicher keine schlechte Idee.
Ich schließe mich Sil an, Büsche sind super und die Hühner lieben es, in ihrem Schatten Löcher zu graben, um sich zu baden. Wenn der Auslauf klein ist, bleibt von dem Grünzeug sowieso nicht viel übrig. Zwetschenbäume, Holunder, Johannisbeeren werden geliebt.
adda-andy
02.08.2018, 23:23
Also es geht hier um knapp 20qm Gehege oder Voliere (aber oben offen). Dass ich das nicht auf Dauer grün kriege, wenn später wieder Hühner drin sind, ist mir schon völlig klar, dafür gibt es VOR dem Stall noch ein 30qm Grünstück und dann dürfen sie eben auch Stundenweise in den Garten.
Es geht mir also nur um Erholung für den Boden, der sicher mit STickstoff übersättigt ist. Klar wären Starkzehrer gut, aber es ist dann eben leider schon Mitte August. Ich werde es auf jeden Fall oberflächlich umgraben. Regenwürmer gibt es dort, aber RIESIGE Dinger!
LittleSwan
03.08.2018, 00:32
Wenn du da dick Stroh drauf packst, machen den Rest die Regenwürmer und du sparst dir das Graben!
equisport
03.08.2018, 10:09
Hallo und Servus,
ich persönlich denke, daß eine so kleine Fläche die so intensiv über Jahre genutzt wurde von ein und der selben Tierart desinfiziert werden sollte.
Wurmeier und Wurmlarven aber auch Coczidien etc. sollten bekämpft werden.
Eine Bodensanierung läuft in der Landwirtschaft dann dadurch ab, daß der Boden umgegraben wird und mit ungelöschtem Branntkalk - entsprechend dosiert - versehen wird. Dieser wird durch Wasser seine enorme desinfizierende Wirkung erzielen und später als Weißkalkhydrat im Boden verbleiben.
Liebe Grüße
Volker
LittleSwan
03.08.2018, 10:21
Grundsätzlich stimme ich Volker zu. Was ich nur überlege, was man damit im Boden "nebenbei" noch alles mit zerstört ...
equisport
03.08.2018, 11:26
Grundsätzlich stimme ich Volker zu. Was ich nur überlege, was man damit im Boden "nebenbei" noch alles mit zerstört ...
Natürlich werden dadurch auch ev. nützliche Bodenbakterien zerstört werden.
Aber ich denke hier muß man Prioritäten setzten. Ein so kleiner Raum von 20qm der als ständiger und vorrangiger Aufenthaltsraum für Hühner gilt ist mit Sicherheit ernorm "verseucht" durch Endoparasiten, Bakterien und Viren.
Nahrungsgrundlage wird dieser kleine Raum niemals bieten können.
Daher denke ich müßte man die Priorität auf einen niedrigen Parasitendruck etc. legen.
Eine Überdachung wäre enorm sinnvoll da in einem eher trockenen Millieu (siehe deep litter)sich wohl eher weniger Probleme entwickeln würden.
Den Boden gut 20cm ausgraben und austauschen, dann erstmal auf den Grund Branntkalk entsprechend dosiert ausbringen, wässern um ihn zu aktivieren und nach einiger Zeit den Boden mit Sand auffüllen. Dieser liese sich auf Dauer leicht durch absammeln der Köttel sauber halten und wäre einfacher von Zeit zu Zeit aus zu tauschen.
Sand wird allerdings ohne Überdachung enrom hart durch Regen etc.
Gansundhuhn
03.08.2018, 12:59
Schau mal auf die Seite von em Stephanskirchen . Dafür haben die bestimmt auch eine Lösung.
chrissi84
03.08.2018, 13:47
Der Boden kann auch durch Wurzelwerk aufgelockert werden.
Phacelia hast du ja schon genannt. Buchweizen ist auch super für den Boden. Senf ebenfalls. Das alles ruckizucki auf, blüht schön und wurzelt gut.
adda-andy
05.08.2018, 21:48
oh, hier gibt es ja neue Antworten :)
Irgendwie bekomme ich gar keine Nachrichten mehr darüber. Dabei ist es in meinem Profil eingestellt, dann muss ich wohl mal die Einstellungen in meinem Email-Account checken.
Hmm, ja genau dieses "was man an Boden-Lebewesen sonst noch alles kaputt macht" ist es eben, was mich auch noch vor Branntkalk zurückschrecken lässt. Auf der anderen Seite hat Equisport natürlich auch recht, dass man Prioritäten setzen muss.
Den Boden ausgraben schaffe ich wahrscheinlich auch eher nicht, weil der Grund für die Aufgabe der Hühner ist ja auch der, dass es zeitlich bei mir in den nächsten Monaten sehr eng wird.
Wenn ich mit Branntkalk daran gehen, wie lange muss ich dann warten, bevor ich was aussähen kann?
catrinbiastoch
06.08.2018, 00:06
Wahrscheinlich würden sich mit etwas sprengen ,die passenden Pflanzen ganz schnell von selbst einstellen . Bei 20m2 würde sich vielleicht ein Kipper einfacher Bausand anbieten . Das wäre ein Hühnerparadies . Würde den überdüngten Boden stark abmagern . Dann ein paar robuste Pflanzen darauf . Könnten Heckenpflanzen für Vögel und Insekten sein . Auf jeden Fall etwas positives für die Natur , über und unter der Erde . L.G. Catrin
adda-andy
06.08.2018, 13:53
Das ist leider auch nicht so einfach. Hier mal ein Foto zum Veranschaulichen. Links das Carport, rechts daneben das ist der Hühnerstall mit Holzschuppen nebendran. Dahinter und daneben ist das Gehege. Nach "hinten" begrenzt durch eine 1-2m hohe Mauer und darüber 1,80m Zaun - kein Drankommen. Einziger Zuweg halt von vorne durch die 1m breite Tür zum Gehege (am Ende hinter dem Schuppen zu sehen).
208129
Hi,
du wirst den Boden mechanisch bisschen lockern müssen und wenn es nur grob mit der Harke ist. Dann würde ich
wie schon oben mal geschrieben wurde, Buchweizen oder ähnliches säen, der wächst schnell lockert und durchlüftet bringt den Bienen etc. was und er sät sich selbst wieder aus. Statt harken könntest du den Buchweizen auch mit Sand mischen und dann einfach grob verteilen, wird sicher nicht so dicht aber wird trotzdem was bringen :)
VG Manuel
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