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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Raubmilben



Hühnernanny
18.06.2018, 16:06
So, nun habe ich den Milbensalat. Als unsere lärmende Bande letztes Jahr aus dem gut zu kalkenden Stall in den großen gemauerten Schuppen umziehen mussten, wo nun das hintere Drittel ihr Reich ist, der Rest aber eben Lager für Futter und Gartenkram ist, da war mir schon klar das es mit Milben schwierig wird.
Um die Plage einzudämmen habe ich dann Raubmilben bestellt. Und diese fleißigen Krabbeltierchen haben sich auch unverzüglich an die Arbeit gemacht und dank der guten Beute auch toll vermehrt. Das Problem ist nur, dass sie unermüdlich auf Jagd sind und dabei alles beknabbern, was ihnen in den Weg kommt. Das bin auch ich. Und ich mag nicht beknabbert werden! Kaum bin ich im Stall werde ich überfallen und hinterher fühle ich mich....beknabbert. Jedes Mal Haare waschen ist auch keine Option bei meiner Haarlänge und 6 Kindern die meistens zu mehreren was von mir wollen.
Nun mal meine erste Frage: Wie schnell sind Vogelmilben? Was auf mir krabbelt ist SEHR schnell, grau oder fast durchsichtig, also nicht voller Blut. Sind das nun nur Raubmilben oder auch junge Vogelmilben?
Seit einer Woche habe ich jetzt so einen Unkrautbrenner, mit dem ich ohne jedes schlechte Gewissen zur millionenfachen Milbenmörderin mutiert bin. Mit Schadenfreude höre ich es knistern und meine, dass das Gekrabbel schon besser geworden ist.
Einige angefangene Threads zu dem Thema Unterschied Milbe-Raubmilben habe ich gefunden, aber irgendwie keine richtige Antwort dazu.
Auf jeden Fall werde ich keine Raubmilben mehr bestellen, selbst wenn sie ihren Job gut machen ist ihr Gekrabbel widerlich und weder für die Hühner noch für mich erträglich. Abends wollen sie so gar nicht in den Stall und so muss ich noch Hühner schlafen bringen, um die Nachbarschaft nicht wieder neu zu verärgern. Nach unserem Theater letztes Jahr sind die nun nämlich friedlich.

Pudding
18.06.2018, 18:48
Auf jeden Fall werde ich keine Raubmilben mehr bestellen, selbst wenn sie ihren Job gut machen ist ihr Gekrabbel widerlich und weder für die Hühner noch für mich erträglich. Abends wollen sie so gar nicht in den Stall und so muss ich noch Hühner schlafen bringen, um die Nachbarschaft nicht wieder neu zu verärgern.
NIE wieder kaufe ich Raubmilben!
Hatte es letztes Jahr ausprobiert und alleine schon was ich geschickt bekommen hatte war äusserst rätselhaft!
Es kam ein Umschlag mit Dreck wo man kein Krabbelgetier erkennen konnte auch nicht nach auseinanderpuhlen des braunen Substrats!
Habe reklamiert und mir wurde Ersatz zugesand - wieder ein Umschlag mit Dreck ohne Gekrabbel!
Ich habs dann trotzdem im Stall verteilt und es hat nichts gebracht rein garnichts ausser das mir einig sehr gute Nachzuchten eingegangen sind weil ich keine anderweitigen Antimilben Maßnahmen zeitgleich durchführen konnte;(!
Ich glaube nicht das es Raubmilben sind die an dir knabbern sonst würden deine Hühner nicht den Stall meiden!

Hühnernanny
19.06.2018, 08:06
Kann mir jemand sagen wie schnell normale Milben sind? Wir haben auf jeden Fall auch Vogelmilben. Als ich vor einer Woche abends mal in den Stall gegangen bin und mit der Taschenlampe unter die Stange geleuchtet habe hat mich bald der Schlag getroffen was da an dicken roten Milben saß. Am nächsten Tag habe ich dann gleich den Brenner bestellt und nun ist es schon viel besser.

tina1972
19.06.2018, 08:26
Sehr schnell.
Würds mal mit Spinnen in der selben Größe vergleichen.

Lg Tina

peggy1
19.06.2018, 13:44
Mal eine Frage. Sind Raubmilben denn nicht eigentlich für den Gemüse- und Obstanbau gedacht? Also für Schildläuse und Co.
Hühnernanny: Bist Du sicher, das sie auch Vogelmilben töten?

Magduci
19.06.2018, 15:21
Es gibt mehrere Arten von Raubmilben. Für jedes Schädling das passende.

VG
Magda

peggy1
19.06.2018, 22:23
Und ... wieder was gelernt :-) Danke!

Hühnernanny
19.06.2018, 22:29
Hab sie bei Schneckenprofi bestellt und einfach mal vertraut. In dem Päckchen hat es auf jeden Fall sehr lebendig gekrabbelt. Mit Nematoden gegen Dickmaulrüssler von der gleichen Firma habe ich gute Erfahrungen gemacht und ich will auch gar nicht bestreiten, dass das mit den Raubmilben funktioniert, aber das Gekrabbel macht mich wahnsinnig.
Wird man von normalen Vogelmilben auch tagsüber so angegriffen?
Jedenfalls bin ich nun immer wieder am abflammen und es wird wirklich besser. Das werde ich wohl dauerhaft machen müssen.

tina1972
20.06.2018, 06:33
Also, hatte letztes Wochenende das selbe Problem. Durch Abflämmen allein wirst die nicht los! Die erste Schicht verbruzelt, darunter leben die weiter.
Hab zwei 1,5 cm breite Holzbretter, die miteinander verbunden waren, von beiden Seiten so lang behandelt, bis das Holz verkohlt war. Dann auseinander genommen, und es hat vor Milben gewurdelt.
Hatte dann auf meinen Beinen und Schuhen hunderte krabbelnde Biester.
Hab mich, in meiner Not, selbst kieselgegurt und nach 10 Minuten hat nix mehr gekrabbelt (zumindest auf mir 😉)

Lg Tina

Hühnernanny
20.06.2018, 08:21
Hilfe, Du machst mir Angst! Unter/ in den Legenestern streu ich auch Kalk, aber so doof wie der Stall ist bekomm ich den nicht gekalkt, s.o..
Und eine andere Möglichkeit haben wir hier nicht. Den kleinen Holzstall hatten wir gut gekalkt und es war Rihe mit Milben, aber darin waren die Hühner zu sehr zu hören und es gab Ärger mit den Nachbarn.
Noch ein Grund mehr, nach was Größerem zu schauen , aber in unserer Gegend ist das sehr schwierig. Die Infrastruktur muss halt auch passen, wenn wir sonstwo wohnen und die Kinder ewig lange Schulwege haben ist das auch nichts.

tina1972
20.06.2018, 08:49
Wollt dir keine Angst machen.
Hab ja auch geglaubt Feuer hilft. Und wenn ich es ned mit eigenen Augen gesehen hätte, würd ich es vielleicht ned glauben.
Diese Viecher sind so zäh.
Hab auch noch einen bösen Fehler gemacht. Hab den Eimer mit Kacke und Einstreu raus aus dem Garten in die Einfahrt gestellt (wollt ihn nicht auf den Kompost tun) und 2 Tage vergessen 😕.

Du kannst dir nicht vorstellen, was im, um und unter dem Eimer los war.
Hatte da vorsorglich aber auch reingebruzelt, so ein Mörteleimer hält das ja aus.

Wollt dir also keine Angst machen, nur aufzeigen, dass die Viecher sehr wiederstandsfähig sind. Man flämmt ab, und wiegt sich in Sicherheit ...

Lg Tina

Okina75
20.06.2018, 15:02
Ja, in so Zwischenböden, tiefen Spalten lässt sich schlecht flämmen, solche Löcher muss man schlicht vermeiden.
Ich hatte dies Jahr ein übles Aha- Erlebnis, wo selbst mir ganz anders wurde. Einen Gluckenstall vom letzten Jahr, gebastelt aus Einzelteilen eines dieser handelsüblichen und extrem beliebten Karnickelkäfige mit "Auslauf" (oben Kabäuschen, unten "Auslauf"), auf dem nach der Nachzuchtssaison noch eine Weile die Youngster gepennt hatten, hatte ich über Herbst, Winter und Frühjahr in Nicht- Benutzung und ergo hochkant rumstehen.
Wollte ihn dann für die neuen Glucken fit machen- Milben drin. Geflämmt, einen Tag stehen gelassen. Wieder Milben drin- wieder geflämmt, wieder einen Tag stehen lassen (mache ich, damit sich in der Zwischenzeit versprengte Milben wieder zu Nestern zusammenfinden können, die natürlich besser zu bekämpfen sind). WIEDER Milben drin :grueb...

Den Klumpatsch also raus ins Freie geräumt, damit diese woher auch immer mega- vermilbte Kiste weg von den Hühnern ist. Immer mal wieder gekuckt, immer wieder voller Milben, immer wieder geflämmt, immer wieder neu besiedelt. Zwischendurch hatte Klein Junior mal neugierig den Kof reingesteckt, mit dem Ergebnis, dass er vor Milben krabbelte :o... Eine Dusche half dem Problem schnell ab, und ich hatte die Backen voll und riss die Buchte auseinander. Dabei brach ein Stück von der Rückwand ab- gebildet aus einem inneren Holzrahmen, beidseitig betackert mit hauchdünnem Schichtholz. Da war ein Riss drin gewesen, der beim Schrauben mitging, sich vergrößerte, noch weiter riss und schließlich mit einem größeren Stück im wahrsten Sinne Blend- Holz abging...

Und Heia Safari, steppte da drin der Bär!!! Das ganze rausgerissene Stück Holz voller Milben, doch der größte Schock kam erst noch...
Ich erstmal wie der Blitz den Feuerkorb rausgekramt, um den ganzen vermilbten Dreck zu verbrennen, zerbreche und zerreiße dafür besagte Rückwand, und alter Schwede... Ich riss da so den größten Teil des dünnen Blendholzes auf einmal ab, und was da auf der Unterseite der anderen Blendholzplatte zu wurbelndem Liegen kam, raubte mir jeglichen Atem...
Ein MilbenBERG, ungelogen, von 2 cm Tiefe und 5- 6 cm Durchmesser. Ungeheuer viele Häutungsreste, aber durch und durch durchmengt mit Milben. Boah, da schüttelt es mich jetzt noch... TAUSENDE! IN dieser strunzpopeligen Rückwand, die nur einen dünnen Riss hatte, der aber das Tor zum gesamten Innenraum der Wand öffnete. Wo sie wunderbar geschützt und nicht zu entdecken waren, kurze Wege hatten... Alter Falter, das war RICHTIG übel... Wenn DIESE Heerschar ausgeschwärmt und an die Hühner gekommen wäre- oder nur eine Glucke, im Glauben, die Kiste wäre sauber...

Die wäre in Windeseile leer bis auf den letzten Tropfen gewesen, hatten die Mistviecher doch seit mindestens sieben Monaten nichts mehr "gegessen"... Ehrlich, ganz ganz böse gewesen!
Darum ist es unerlässlich, tiefe Spalten, Risse, alte Schraubenlöcher, was auch immer, SOGLEICH abzudichten, und vor allem um Himmels Willen nichts hohles als Wände oder generelle Umwandung zu nehmen. Ein kleiner, unbedeutend aussehender Riss, ein kleines Loch, und man hat Milben- Manhattan- oder noch besser Milben- Kalkutta. Und entdeckt kaum jemals, woher immer wieder die Viecher kommen, weil im Stall allgemein alles ganz sauber aussieht... Ganz ganz übel und kein Wunder, dass immer sofort neue zur Stelle waren jedenfalls :o...

Dies aber nur zu geschützten Hohlräumen- da kann man flämmen wie man will. Das macht die ansonsten sehr effiziente Methode nicht schlecht, gegen die die Milben unmöglich resistent werden können, man kann da keiner Methode die Schuld geben, sondern muss sich selber an die Nase fassen und sowas schlicht vermeiden!

Raubmilben, um wieder auf das Thema zu kommen, finde ich im übrigen relativ unsinnig.
Quasi alle Raubmilben brauchen eher warmes, trockenes Habitat. Das wäre zwar auch für Hühnerställe ideal, aber in den meisten Ställen ist das Klima schlicht zu unbeständig für die Raubmilben, oft recht luftfeucht und schnell mit den Außentemperaturen schwankend. Zumal keine Räuberart jemals ihre Beuteart ausrottet, man kann also niemals gewinnen.
Ich habe keine Ahnung, ob die für große Raubtiere recht gängige Regel auch in so kleinem Maßstab gilt, aber bei besagten großen Räubern sagt man, dass zum dauerhaften Überleben und Gedeihen 400 Beutetiere auf ein Raubtier kommen müssen. Sind es weniger bis viel weniger, sterben die Räuber mittelfristig aus... Das zeigt den Kern des Problems: Die Raubmilben mögen ihre Beute reduzieren, aber ausrotten werden sie sie nicht.

Da halte ich das Abflämmen für weit effektiver, schneller und auch günstiger. Dagegen kann keine Milbe resistent werden, man erwischt alle Altersstadien, es knistert schön...

Hühnernanny
20.06.2018, 18:27
Beim Lesen juckt und schüttelt es mich auch. Ich weiß, dass unser Stall Mist ist und mir könnte fast die Freude an den Hühnern vergehen. Aber Aufgeben ist nicht mein Stil.
Gift ist keine Option, schließlich haben ich auch noch ein Baby das ich stille. Was ich auch ganz gut finde ist das großzügige Streichen mit Speiseöl, das mögen die Milben auch gar nicht. Habe jetzt nur etwas Bedenken den geölten Stall zu flämmen.

Widdy
20.06.2018, 19:58
Hab sie bei Schneckenprofi bestellt und einfach mal vertraut. In dem Päckchen hat es auf jeden Fall sehr lebendig gekrabbelt. Mit Nematoden gegen Dickmaulrüssler von der gleichen Firma habe ich gute Erfahrungen gemacht und ich will auch gar nicht bestreiten, dass das mit den Raubmilben funktioniert, aber das Gekrabbel macht mich wahnsinnig.
Wird man von normalen Vogelmilben auch tagsüber so angegriffen?
Jedenfalls bin ich nun immer wieder am abflammen und es wird wirklich besser. Das werde ich wohl dauerhaft machen müssen.

Ja, ja, ja und wie ! Die lassen sich am Tag auch von der heissen Decke fallen,
die Jungs sind in der Nacht fast durchsichtig und auf der Baby-Autobahn unterwegs.
Innert Kürze lernen die Huhnis-Aussaugen.
Ich habe sogar schon richtige Trauben von Milben gefunden, an einer alten, ausgeleierten, riesigen und rostigen Schraube. Da hatten der Feuerwerfer und ich eine Freude dran.

Auf jeden Fall in der Nacht gucken gehen, zwischen Mitternacht und 2 Uhr Morgens.
Wenn's Dich vorher nicht schon umgehauen hat, dann um diese Zeit sicher. Stärkste Taschenlampe mitnehmen!

Kann aber beim besten Willen nicht den optischen Unterschied zwischen den Hühnermilben und den Raubmilben sagen.
Die Raubmilben habe ich nie eingesetzt gehabt.
Jetzt ist definitiv Ruhe :)

Lau Fente
21.06.2018, 01:32
Huhu!

Kinder, bei allem Verständnis, aber bitte: Entkoppelt die Sitzstangen!

Die Milben, ebenso lästig wie doof, suchen, wie auch anders, den direkten Weg zum Objekt der Aussaugbegierde.
Ja, es lassen sich auch Milben auf die Hühner fallen - sagt man zumindest. Ich habe noch nie, trotz vieler Milben in der Vergangenheit, größere Mengen der ungebetenen Blutsauger an der Decke oder den Wänden gesehen - wohl aber auf den Sitzstangen.

Seit ich der Hühner nächtliche "Liegestühle" (von unten, aus Milbenperspektive gesehen) barrierevoll gestaltet habe, ist die Milbenplage um sicher deutlich mehr als 90 % zurück gegangen - das Abfackeln ist inzwischen fast langweilig.
Wer nichts zum Fressen findet, verhungert - oder pflanzt sich zumindest nich fort. Deswegen ...


Beste Grüße vom Erpel, selber milbenfrei. Hoffentlich.

_Susanne_
21.06.2018, 15:33
Lau Fente, hast du mal ein Foto von deinen Sitzstangen?

tina1972
22.06.2018, 08:32
@ Andreas
Abflämmen ist sicher gut und das erste Mittel der Wahl. Aber wenn man sich nur darauf verlässt, kanns böse enden.

@ Stephan
Ich bereus zutiefst, dass ich mir vor lauter Kaffee trinken und tratschen mit meiner Eli, deine Sitzstangen nicht angeschaut habe.

Lg Tina

Okina75
22.06.2018, 09:20
Tina: Och, wenn man tiefe Löcher und Spalten vermeidet und aufpasst wie ein Luchs, dann geht das schon.
Jede Woche Neststreu bei Glucken austauschen ist auch ein probates Hilfsmittel, weil sich jede Milbe in der Nähe zu diesen nahrhaften Pfründen begibt, so dass man auch bald mehr als drei Viertel der Population bis nahezu alle entsorgt hat. Einen Nachteil finde ich, dass Hobelspäne so schlecht brennen, so dass man den Kram in die Biotonne kippen muss, wo dann alsbald sämtliche Milben am Deckel sitzen. Kann man auch abflämmen, aber bei Kunststoff wird es selbst mir etwas heikel.

Chemische Mittel kann man allesamt vergessen. Haben entweder mal viel besser gewirkt oder wirken nicht nachhaltig- kosten aber quasi immer ein Heidengeld (zB 12 € für so ein winziges Fläschchen Verminex, wo man kaum 10 m² mit behandelt kriegt, die bei Außen- und Innenbehandlung von Gluckenbuchten sehr schnell erreicht sind...). Kieselgur will ich nicht, bleibt also nur die flammende Offensive für mich, womit ich auch am günstigsten wegkomme. DAfür sind diese Unkrautbrenner wenigstens auch effektiv, denn das Unkraut, meistens tief und unerreichbar für Hitze in den Spalten wurzeln, kichert sich darüber eins und ist nach zwei Wochen wieder da. Milben zwar auch, aber die wachsen aus den Resten nicht nach, und werden verlässlich weniger, wenn man immer gut aufpasst :).

tina1972
22.06.2018, 09:31
Andreas, darf ich fragen, warum du Kieselgur ablehnst?
Bin ja auch noch Neuling in Sachen Milben. Sind meine ersten seit 4 Jahren Hühnerhaltung.

Lg Tina

Blindenhuhn
22.06.2018, 09:56
Du würdest mit Verminex die Fläche behandeln (nicht auf's Huhn auftropfen), Andreas?

Okina75
22.06.2018, 10:11
Oh Mist, mein Fehler, sorry!
Natürlich nicht Verminex, sondern so ein Pump- Zerstäuber mit Mittel auf Kokosöl- Basis. Habe den Namen vergessen, hatte nur noch Verminex im Kopf... Bio Insect Shocker?!? So heißt das Zeug, glaube ich...
Ist an sich eine tolle Sache, aber ist eben nicht die Bohne nachhaltig und für mich darum relativer Murks.

Tina: Ist nur mein persönliches Empfinden, aber ich finde es zu teuer.
Zudem steht es im Verdacht, krebserregend zu sein, und wenn man da eine familiäre Disposition hat, ist man da lieber vorsichtig (nein, ich trinke und rauche auch nicht). Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es für Huhn wie Mensch gesund ist, das Zeug einzuatmen. Auch wenn es mikroskopisch fein ist, so sind es immer noch gebrochene Exoskelette von Kleinstlebewesen, scharfkantigst und rau, was sicher nicht all zu gut für die Atemwege sein dürfte. Ich weiß, das macht sicher nichts aus, weil Hühner meistens eh nicht älter als sechs/sieben werden, aber ich für mich finde, dass man es ja nicht forcieren muss. Und wenn ich sehe, was man so rausschnäuzt, wenn man einmal Stall sauber gemacht hat, mit all dem Staub etc.- da sammelt sich schon was an Kram. Nein, mag ich nicht- was Chitin zerreibt, ist für weiches Gewebe/ Schleimhäute sicherlich noch etwas verheerender, auch wenn es nur Mikro- Dosen dann und wann sind. Ich bin da lieber vorsichtig ^^!

Hühnernanny
22.06.2018, 10:38
Dazu gab es auch mal einen Thread, in dem der Sinn von Atemschutz beim Stallsäubern erklärt wurde.
Gestern hab ich reichlich Kalk unter, in die Legenester und überall an die Ränder und Ecken verteilt, vorher geflämmt und die Sitzstangen mit Öl gestrichen. Öl finde ich auch ein super Mittel, verklebt Ritzen, die Milben bappen fest und ist absolut ungiftig bzw für die Atemwege kein Problem.

tina1972
22.06.2018, 10:39
Ok, Danke !😊

Lg Tina

Magduci
22.06.2018, 10:49
Quasi alle Raubmilben brauchen eher warmes, trockenes Habitat. Das wäre zwar auch für Hühnerställe ideal, aber in den meisten Ställen ist das Klima schlicht zu unbeständig für die Raubmilben, oft recht luftfeucht und schnell mit den Außentemperaturen schwankend. Zumal keine Räuberart jemals ihre Beuteart ausrottet, man kann also niemals gewinnen.
.. Das zeigt den Kern des Problems: Die Raubmilben mögen ihre Beute reduzieren, aber ausrotten werden sie sie nicht.


Entschuldige Andreas, aber das erste ich Quatsch.
Raubmilben brauchen warmes und feuchtes Klima! Bei trockenheit tocknen ihre Eier aus, nicht so wie bei den Blutmilben. Deren Eier sind geschützt. Die schlüpfen auch bei völliger trockenheit.
Und auch das Abflämmen rottet die Milben nicht volständig aus, also kein bisschen besser als die Raubmilben.

Ich halte das endloses Abflämmen für unsinnig. Um Invasionen einzudämmen, ist es unerlässlich, aber auf Dauer? Auf Dauer funktionieren die Raubmilben sehr gut, wenn sie die günstigen warmen und feuchten Umgebung im Stall vorfinden.

LG
Magda

Blindenhuhn
22.06.2018, 11:04
Oh Mist, mein Fehler, sorry!
Natürlich nicht Verminex, sondern so ein Pump- Zerstäuber mit Mittel auf Kokosöl- Basis. Habe den Namen vergessen, hatte nur noch Verminex im Kopf... Bio Insect Shocker?!? So heißt das Zeug, glaube ich...
Ist an sich eine tolle Sache, aber ist eben nicht die Bohne nachhaltig und für mich darum relativer Murks.



Macht ja nix, kann ja mal vorkommen, das man was verwechselt. :freund

mm66
22.06.2018, 11:15
Auf Dauer funktionieren die Raubmilben sehr gut, wenn sie die günstigen warmen und feuchten Umgebung im Stall vorfinden.


Hmmmm, Magdalena, genau das glaube ich nicht.
Räuber und Beute bilden auf Dauer ein Gleichgewicht. Kein Raubtier kann sein eigenes Überleben sichern, wenn es seine Beute ausrottet oder so dezimiert, dass sein eigenes Überleben gefährdet ist.

Wer nur Raubmilben gegen die Vogelmilbe einsetzt, wird auch immer eine Menge Vogelmilben haben. Aber nur meine Meinung.

Okina75
22.06.2018, 11:20
Genau so sieht es aus.
Und Feuchte ist ja nun mal gerade das, was man im Hühnerstall nicht braucht ;). Von daher jedem das seine, tät' ich mal sagen :D!

Lau Fente
22.06.2018, 11:26
Huhu!

Ich hab' mal einen Beitrag von mir zu diesem Thema vom Februar 2017 rausgesucht, Bilder liefere ich nach:


Davon abgesehen, daß es hier im HüFo schon etliche Freds darüber gab/gibt, hab ich mir folgende Konstruktion überlegt, die rel. einfach und preiswert zu realisieren ist:
An die Stallwand kommt ein Winkel, in diesen senkrecht eine Gewindestange, fixiert. Auf diese Gewindestange kommen, von unten nach oben: Mutter, Beilagscheibe, 400ml Konservendose mit Loch im Boden, Öffnung nach oben, unten dicht durch Silikon, Scheibe, Mutter, aufgefüllt mit Wasser. Dann wieder Mutter, Beilagscheibe und darauf eine 800ml Konservendose mit Loch, aber umgedreht. So, als würde man die Dosen umgedreht ineinander stellen, nur eben mit etwas Luft dazwischen. Die große Dose ist nicht zwingend notwendig, aber das Wasser in der kleinen bleibt sauber und dadurch gibt es keine evtl. "Brücken"; oberhalb der Dosen wird die Sitzstange aufgesteckt.
Die vermaledeiten Milben werden auf dem Weg zum Versteck oder zum Huhn den Weg über's Freibad nehmen müssen und da die Seepferdchen-Badehosenaufnäher in XXXXXXXX-Small schon vergriffen sind, wird aus der Milbe ein Taucher...
Man kann die Innenseite der großen Büchse auch noch mit Öl einschmieren oder aber, sinnvoller, mit doppelseitigem Klebeband bestücken, zur Befallskontrolle (aber eigentlich nicht notwendig).

Wichtig ist, die Sitzstangen völlig zu entkoppeln, dann ist zumindest mit der roten Vogelmilbe in etwa Ruhe, wenn man nicht vergißt, die Sitzstangen zu kontrollieren und ggf. zu handeln.

Ich hoffe, ich hab' mich verständlich ausgedrückt, andernfalls bitte nachfragen.


Beste Grüße vom Milbenhasser Stephan.

frederik
22.06.2018, 12:26
Im ersten Beitrag meines Stall Fadens ist auch ein Bild für eine milbenfeindliche Sitzstangen Befestigung gezeigt:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/85978-Neuer-Hühnerstall?highlight=Neuer+H%FChnerstall


Gesendet von meinem Nexus 5X mit Tapatalk

Max13
22.06.2018, 12:35
Hallo,

ich habe die Raubmilben getestet, erfolgreich.
Hier mal meine Erfahrung darüber.

Habe die Raubmilben bei einem massiven Befall der Roten Vogelmilbe eingesetzt.
Mein Stall ist gedämmt, also ein wahres Paradies für die Vogelmilbe und auch kaum eine Möglichkeit alle zu erwischen.
Es gab das komplette Programm, Milbennester, krabbeln auf Kopf und Haut und die Biester in allen Bereichen des Stalles.
Hier ist mir auch aufgefallen das es ratsam ist die Löcher in den Gipseiern zu schließen.

Nunja, habe die Milben, in den Röhren in denen sie geliefert wurden, an den Sitzstangen befestigt.
Es dauerte einige Tage und dann kam die Überraschung. Die Wände waren voll von roten Milben.
Es hatte den Anschein das es nur schlimmer werden würde. Es kam sogar die Überlegung auf ob sich die Raubmilben mit den Vogelmilben verbündet haben.
Es ist aber durchaus normal das dieses Erscheinungsbild auftaucht. Hier werden dann gerade die Vogelmilben aus ihren Verstecken getrieben.
Nach dieser Zeit wurde es dann immer besser, bis tatsächlich keine Vogelmilben mehr vorhanden waren aber jede Menge Raubmilben im Einstreu. Diese verschwanden dann auch nach der nächsten Reinigung.
Übrigends kann man die Milben recht gut voneinander unterscheiden. Die Raubmilben sind im Erscheinungsbild vorne breiter. Dies sind die Mundwerkzeuge mit denen die Opfer festgehalten werden.

Dieses Prozedere habe ich vor 2 Jahren durchgemacht.
Bis heute habe ich keine Milben in meinem Stall, keine!
Die Raubmilben waren ein Erfolg auf der ganzen Linie, ich würde es wieder so machen.

Ein Problem stellt die Zeitspanne dar, man braucht schon ein gehöriges Maß an Geduld und ein dickes Fell um die Zeit der Milbeninvasion durchzustehen. Aus meiner Erfahrung geben die Leute da oft auf und greifen zu anderen Mitteln.
Er ist auch wirklich schwer diese Zeit durchzustehen.
Helfen kann man den Raubmilben indem man Einstreu in einem Jutebeutel im Stall aufhängt.
Die Raubmilben leben ehr in der unteren Etage des Stalles und müssen so, um wieder nach unten zu kommen, an den Vogelmilben vorbeilaufen.

Der Gedanke, das sich Räuber und Beute im Gleichgewicht halten, passt hier nicht.
KEINE Milbe wird darüber nachdenken das sie jetzt aufhören muss zu fressen um die Beute nicht auszurotten.
Wenn es so wäre, wäre jeglicher Einsatz von Nützlingen erfolglos.
Die Waage halten sich Räuber und Beute nur in freier Natur und da auch nur wenn das Habitat für beide Parteien ausreicht.

Erstaunt bin ich immer wieder wie die Meinungen bei den Raubmilben auseinandergehen.
Vor allem bei denen die sie nie eingesetzt haben.

Schnickchen
22.06.2018, 21:23
Helfen kann man den Raubmilben indem man Einstreu in einem Jutebeutel im Stall aufhängt.
Die Raubmilben leben ehr in der unteren Etage des Stalles und müssen so, um wieder nach unten zu kommen, an den Vogelmilben vorbeilaufen.


Warum hilft das? Kannst du das etwas erklären? Wohnen die Raubmilben dann in dem Sack?