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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wurmkur, oder nicht?



d3nis1
25.04.2018, 19:53
Hallo zusammen, bitte um Meinungen. Habe vor ca. 4 Monaten die Hühner mit Flimabend erfolgreich entwurmt. Sie hatten Spulwürmer. Jetzt habe ich bei einem Huhn wieder (oder immer noch?!) Spulwürmer im Kot entdeckt, aber nur bei diesem einen. Habe sämtlichen frischen Kot angeschaut und das Kotbrett sowieso immer den Kot angeschaut. Nichts.
Ich kann auch keine Verhaltensänderung bei irgendwelchen Hühner und auch bei dem befallenen nicht erkennen (das Befallenen ist momentan Glucke). Gebe auch so ca. alle drei Monate das pflanzliche AntiWurmForte oder wie das heißt.
Meint Ihr, ich soll jetzt nochmal behandeln?

Gruß

cliffififfi
25.04.2018, 20:11
Hallo!
Ich würde die Wurmkur mit Flimabend wiederholen. Bei allen. Man sieht wahrscheinlich nicht immer wenn Würmer ausgeschieden werden. Da ist wohl die Wurmkur für alle ganz sinnvoll.

Heidi63
25.04.2018, 23:34
Hast Du die Wurmkur im Abstand von 10 Tagen wiederholt?

Dorintia
26.04.2018, 05:55
Ich hatte auch mal in einem Häufchen solche Würmer entdeckt und es hat ihnen nicht geschadet das ich nicht entwurmt habe. Ich verwende nur die normalen Haushaltsmittelchen abwechselnd, aber recht regelmässig. Ich hab nie wieder Spulwürmer entdeckt.

Soll man das AntiForte nur alle 3 Monate verwenden?

d3nis1
28.04.2018, 20:28
Also ich meine es steht auf der Verpackung von AntiForte, dass man es präventiv alle 3 Monate benutzen sollte.
@Heidi
meinst du Flimabend oder AntiForte?
Also erstes hatte ich nähmlich antiForte ausprobiert und ja, nach 10 Tagen nochmal.
Das half aber nicht. Ich hatte immer noch Wurmbefall. Dann habe ich Flimabend geholt und strikt nach Anleitung gehandelt. Dann war auch erstmal Ruhe.

hein
28.04.2018, 20:56
Also ich meine es steht auf der Verpackung von AntiForte, dass man es präventiv alle 3 Monate benutzen sollte.
@Heidi
meinst du Flimabend oder AntiForte?
Also erstes hatte ich nähmlich antiForte ausprobiert und ja, nach 10 Tagen nochmal.
Das half aber nicht. Ich hatte immer noch Wurmbefall. Dann habe ich Flimabend geholt und strikt nach Anleitung gehandelt. Dann war auch erstmal Ruhe.
Das ist immer wieder das typische - sie haben Würmer oder man glaubt, sie haben Würmer und dann wir ein Mittelchen gegeben und fertig.

Warum nicht erst einmal eine Kotprobe untersuchen lassen und dann ganz gezielt Medi geben denn nicht jedes Wurmmittel hilft auch gegen jeden Wurm.

d3nis1
28.04.2018, 20:58
Meinen ersten Beitrag lesen und dann weiterreden.

Dorintia
28.04.2018, 20:58
So weit ich weiß ist das "nur" was Natürliches zur Vorbeugung.

zfranky
28.04.2018, 21:18
Warum nicht erst einmal eine Kotprobe untersuchen lassen und dann ganz gezielt Medi geben denn nicht jedes Wurmmittel hilft auch gegen jeden Wurm.
Vom Prinzip gebe ich dir recht..allerdings möchte ich anmerken, dass bei Hennen die Auswahl an verschreibungspflichtigen Wurmmitteln sehr beschränkt ist...es gibt genau einen zugelassen Wirkstoff.
Bei Masthühnern darf man noch Concurat nehmen... da hat man dann genau zwei mögliche Wirkstoffe.
Also Auswahl hat man keine.

hein
28.04.2018, 21:39
Meinen ersten Beitrag lesen und dann weiterreden.
Wen meinst Du damit?

hein
28.04.2018, 21:52
Vom Prinzip gebe ich dir recht..allerdings möchte ich anmerken, dass bei Hennen die Auswahl an verschreibungspflichtigen Wurmmitteln sehr beschränkt ist..........
Im Prinzip hast Du recht!

Nur wenn z. B. die Hühner durch Kokzis geschwächt sind, denn werden sie immer anfällig für Würmer sein und bleiben und schon so manch ein "Hühnerverrückter" hat sich nach so einer Kotuntersuchung gewundert, warum seine Hühnchen immer Würmer haben.

Sind es nach einer Untersuchung tatsächlich "nur" Spulwürmer, dann hilft z. B. Piperazin sehr gut - welches, so glaube ich, auch für Legehennen zulässig ist. Desweiteren sollte man bei Spulwurmbefall auch den Stall und den Auslauf ggf. "behandeln" Denn es bringt in dem Fall nichts, den Hühnern eine Wurmkur zu geben, wenn sie beim nächsten Habben wieder Spulwürmer oder deren Eier mit aufnehmen und das ganze wieder von Vorne beginnt

Sind es andere Wurmarten, so kann man auch seine Behandlung auch da dementsprechend anpassen

Kamillentee
28.04.2018, 22:12
...

Sind es nach einer Untersuchung tatsächlich "nur" Spulwürmer, dann hilft z. B. Piperazin sehr gut - welches, so glaube ich, auch für Legehennen zulässig ist.
....

Nein ... ist nicht zulässig bei Legehennen, schon lange nicht mehr.

Über manche Beiträge muss ich mich wundern. Sorry ist einfach so ... Ich habe extra keine Namen usw. genannt ...

hein
28.04.2018, 22:40
Nein ... ist nicht zulässig bei Legehennen, schon lange nicht mehr....... ...
Und warum ist es dann z. B. noch im QS-Wirkstoffkatalog für Masthühner - Ausgabe 1.1.2018 noch aufgeführt - mit einer Wartezeit von 2 Tg.

Bitte verwechsel das nicht mit der Bio-Haltung - dort ist es auf jedem Fall verboten. Habe mal auf die Schnelle geschaut

Kamillentee
28.04.2018, 22:56
Ich verwechsle da nichts ... :roll
Schau doch mal in den Wirkstoffkatalog für Legehennen ... statt in den für Masthühner.

zfranky
28.04.2018, 22:57
:-[ da muss ich mal mit Vetidata meckern.. wegen der Suchfunktion.

Hein, da hast du tatsächlich recht!

Piperazin ist in der Tat auch für Hühner zugelassen.
Sogar für Legehennen, Wartezeit auf Eier 5 Tage.

Piperazin wirkt aber nur gegen larvale und adulte Ascaridia galli, eventuell leichte Wirkung gegen adulte Heterakis galli.
und es ist genau 1 Präparat mit dem Wirkstoff noch erhältlich :

Piperazincitrat 1000 mg/g
Pulver zum Eingeben für Pferde, Schweine, Hühner und Brieftauben

zfranky
28.04.2018, 23:01
ohh.. es gibt eine Anwendungsbeschränkung für Piperazin:

BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ANWENDUNG BEI TIEREN:
Piperazin sollte nur bei Resistenz gegenüber anderen Anthelminthika angewendet werden.

Quelle: Vetidata

Es darf also nicht als Erst-Präparat verwendet werden.

hein
28.04.2018, 23:14
ohh.. es gibt eine Anwendungsbeschränkung für Piperazin:

BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ANWENDUNG BEI TIEREN:
Piperazin sollte nur bei Resistenz gegenüber anderen Anthelminthika angewendet werden.

Quelle: Vetidata

Es darf also nicht als Erst-Präparat verwendet werden.
Es war ja auch nur ein schnelles Beispiel von mir!

Wichtig war für mich nur, erst eine Kotuntersuchung und dann gezielt behandeln und gezielt handeln

zfranky
28.04.2018, 23:19
jetzt haben wir aber die 3 Wirkstoffe zusammen..
Flubendazol geht immer..
Levamisol nur bei Masttieren
Piperazin nur bei Ascariden-Befall und dem Vorliegen einer Resistenz gegen Flubendazol/bei Masttieren auch Levamisol..

Kamillentee
28.04.2018, 23:41
... und Fenbendazol (Panacur) !?

(Laut Vetpharm ist übrigens Piperacin bei Legehennen nicht erlaubt.)

hein
29.04.2018, 00:37
... und Fenbendazol (Panacur) !?

(Laut Vetpharm ist übrigens Piperacin bei Legehennen nicht erlaubt.)
Es ist auch bei Legehennen erlaubt!

Hier die Packungsbeilage dazu https://www.bela-pharm.com/nc/produkte/pferde.html?download=Piperazincitrat-3059-K3-29-0416.pdf&did=774

Danach sind folgende Wartezeiten zu beachten - Huhn: Essbare Gewebe: 2 Tage, Eier: 5 Tage

hein
29.04.2018, 00:51
Und das steht bei Vetpharm



Huhn, Trute, Fasan & Wachtel - Piperazincitrat


oral


-
45 - 100 mg/kg für 1 - 4 Tage (Stunkard 1984 (http://www.vetpharm.uzh.ch/lit/00000024/00002471.htm))


-
100 - 500 mg/kg, Wiederholung nach 10 - 14 Tagen (Clubb 1986 (http://www.vetpharm.uzh.ch/lit/00000024/00002470.htm); Allen 2005 (http://www.vetpharm.uzh.ch/lit/00000115/00011510.htm))


-
200 mg/kg zweimalig im Abstand von 3 Wochen (Bucklar 1999 (http://www.vetpharm.uzh.ch/lit/00000074/00007450.htm))


-
300 - 500 mg/kg, Wiederholung entsprechend der Präpatenzzeit nach 2 - 6 Wochen (Ungemach 1994b (http://www.vetpharm.uzh.ch/lit/00000019/00001920.htm))


-
2 g/l Trinkwasser während 2 Tagen (Van Miert 1994a (http://www.vetpharm.uzh.ch/lit/00000028/00002870.htm))


-
200 mg/kg täglich über das Trinkwasser für 2 Tage (Kummerfeld 1998b (http://www.vetpharm.uzh.ch/lit/00000095/00009523.htm))

Kamillentee
29.04.2018, 01:10
Da steht wieder Huhn ... und nicht Legehennen.
Musst halt mal bei vetpharm weiterlesen.

"Piperazin - Kontraindikationen

Legehennen
Piperazin darf nicht bei Legehennen angewandt werden (Ungemach 1994b)."

Kamillentee
29.04.2018, 01:20
Es ist auch bei Legehennen erlaubt!

Hier die Packungsbeilage dazu https://www.bela-pharm.com/nc/produkte/pferde.html?download=Piperazincitrat-3059-K3-29-0416.pdf&did=774

Danach sind folgende Wartezeiten zu beachten - Huhn: Essbare Gewebe: 2 Tage, Eier: 5 Tage

Und bei diesem Beipackzettel stehts doch auch die Einschränkung, wie schon von zfranky geschrieben:

"Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Piperazin sollte nur bei Resistenz gegenüber anderen Anthelminthika angewendet werden."

Was ja wohl bedeutet ... nur wenn nix anderes mehr wirkt.

d3nis1
29.04.2018, 06:46
Damit meinte ich, dass ich in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, dass ich definitiv Spulwürmer habe. Da brauche ich keine Kotprobe vorher durchführen lassen.
Das natürlich Hygienemaßnahmen, vorbeugende Maßnahmen usw. ein Muss sein sollten, sollte jedem klar sein. Aber das gilt generell für Tierhaltung. Und dennoch werde ich sehr wahrscheinlich immer mal wieder einen stärkeren Wurmbefall haben, da die Tiere den ganzen Tag auf der Weide stehen. Zwar mit immer wechselnden Auslauf, aber sie können eben Insekten usw. fressen und somit besteht immer die Gefahr, dass ein Insekt oder ein Haufen Vogelscheiße, der von oben kommt, mit Wurmeiern verseucht ist. Die Wurmeier wirst du bei einem riesigen Auslauf sowieso nie mehr los. Deswegen ist es mir wichtig im vorhinein ein wurmfeindliches Darmmilleu bei den Hühnern zu erzeugen.

zfranky
29.04.2018, 07:08
Und das steht bei Vetpharm


Was bei Vetpharm steht, ist völlig irrelevant in diesem Fall..
Die geben nur einen (noch nicht mal vollständigen) Überblick über Literatur über Wirkung und Anwendung von Medikamenten beim Tier.

Das berücksichtigt in keinster Weise die Zulassungsbeschränkungen in Deutschland.
Wir wissen von vielen Medikamenten, dass sie beim Huhn wirken.

Anwenden darf man jedoch nur die, die ausdrücklich für Hühner/Legehennen zugelassen sind. Für alle anderen Medikamente besteht ein striktes Anwendungsverbot, man darf beim Huhn eben auch nicht umwidmen.

Galla
29.04.2018, 07:47
Bei Spulwurmbefall muss die chemische Wurmkur nach 10 - 14 Tagen wiederholt werden.

Man kann gerne vorbeugend natürliche Mittel geben, aber bei positivem Befund hilft das nicht mehr.

Dylan
29.04.2018, 07:54
Wenn ich mich mal vorsichtig in die Diskussion einmischen darf: Warum genau muss das Huhn entwurmt werden, wenn es außer den sichtbaren Würmern keine weiteren Probleme hat?
Ich entwurme meine Hühner auch nicht, zum einen wäre es bei meiner Haltung sinnlos - der Auslauf ist zu groß. Zum anderen entwurme ich aus Überzeugung nicht:
Ich sehe doch, wenn es einem Huhn schlecht geht. Warum sollte ich ein gesundes Huhn durch eine Wurmkur schwächen, mir Resistenzen in den Bestand holen und im Grund womöglich alles schlimmer statt besser machen?
Mir ist meines Wissens nach noch kein Huhn an Würmern verendet.
Ein sich im Rahmen haltender Parasitenbefall ist meiner Meinung nach ein Indikator für den Gesundheitszustand eines Huhnes - ein gesundes Huhn sollte mit einem gewissen Wurmbefall gut leben können. Und im Grunde boostert der die Widerstandskraft des Huhnes.
Natürlich achte ich penibel auf Sauberkeit im Stall, regelmäßige Wechsel der Einstreu, niedrige Besatzdichte, etc. Ich will ja keinen extremen Parasitenbefall provozieren.
Aber das Ziel, meinen Bestand wurmfrei zu bekommen, habe ich nicht, weil ich noch nie erlebt habe, dass eine Verwurmung das Huhn ursächlich krank gemacht hätte. Kranke Hühner hatte ich eher durch eingeschleppte Lungeninfekte zugekaufter Hühner oder Legenot bei sehr alten Hybriden. Ansonsten sind alle quitschfidel.
Darum an dieser Stelle meine Anfrage: Warum willst du das Huhn entwurmen? Was erhoffst du dir dabei?

Galla
29.04.2018, 08:23
Wurmfrei ist bei Freilandhaltung wohl auch nicht das Ziel.

Man kann aber annehmen, dass bei sichtbarem Wurmbefall ein Eingreifen notwendig ist.

Dass Würmer das Immunsystem "boosten", sei mal dahingestellt. Nährstoffentzug und Entzündungen sind nun mal nicht förderlich für die Gesundheit.

Sonst müssten Igel die kerngesundesten Tiere auf Gottes Erdboden sein. Und ich müsste nicht jedes Jahr Igel, die an Wurmbefall verendeten, begraben.

Dylan
29.04.2018, 08:30
Wir sprechen hier aber nicht von einem Igel, sondern von einem Huhn. Es interessiert mich wirklich, warum in diesem Fall entwurmt werden sollte.
Natürlich kann man vieles annehmen. Aber haben wir Beweise?

....das mit den Igeln finde ich interessant. Du findest tatsächlich Igel, die an Wurmbefall verendeten? Bei uns liegen die nur auf der Straße, und bevor die Würmer ihr Werk vollenden konnten, war ein Auto schneller.

Galla
29.04.2018, 08:40
Tote Igel nicht - halblebendige und ausgezehrte schon.
Deren Kotprobe lässt jedes Biologenherz höher schlagen; Wurmlarven bzw. Eier noch und nöcher.
Ausgeschiedene Würmer fand ich da noch nicht, was einen schnell zu der falschen Einschätzung, dass da kein behandlungsbedürftiger Befall vorliegt, führt.

Und behandelt man nicht, verstirbt der Igel innerhalb von Stunden.

Wurmbefall nehme ich seit solchen Erfahrungen mit Vorsicht.

Bei Hühnern stehe ich auch nicht alle 14 Tage mit Wurmmittel parat, aber bei sichtbaren Befall gibt es ohne wenn und aber eine Kur.


Zum Beweis? Tja.....warum soll ich einem Huhn die Doppelbelastung einer wurmbedingten Auszehrung und der Eierproduktion antun?

zfranky
29.04.2018, 10:20
Natürlich kann man vieles annehmen. Aber haben wir Beweise?


Ja, wir hatten schon genügend Hühner im Forum, die an Verwurmung und daraus folgenden Sekundärinfektionen gestorben sind. Nachweis durch Sektion..

Sibille1967
29.04.2018, 12:36
wenn die Eier meiner Hühner vermehrt mit Kot beschmutzt sind ist das immer ein Zeichen dafür das wieder eine Wurmkur ansteht, dies bestätigt dann auch das Ergebnis der Kotuntersuchung.
Nach der Entwurmung sind die Eier wieder sauber.

Bei Flimabend/Flubendazol muss die Behandlung nicht nach 10 Tagen wiederholt werden, dies gilt nur für Wurmkuren die einmalig verabreicht werden. Man gibt die Wurmkur deshalb ja 7 Tage um auch die nach geschlüpften Würmer zu bekämpfen.

hein
29.04.2018, 21:18
..... Es interessiert mich wirklich, warum in diesem Fall entwurmt werden sollte.
Natürlich kann man vieles annehmen. Aber haben wir Beweise?.........
Sorry, wenn ich mit einer Gegenfrage antworte. Was willst Du denn sonst machen?

Ok, schlachten wäre auch eine Lösung ;)

Denn eine Spulwurmbefall kann tödlich enden oder es schwächt die befallenen Tiere. Es kann aber auch sein, das da eine andere Ursache die Tiere schon schwächt und diese dadurch sehr anfällig für Spulwürmer sind.

Darum, erst Kotuntersuchung und dann gezielt behandeln

d3nis1
29.04.2018, 22:32
Es wurde jetzt ja schon vieles hier aufgeführt.
Meine Meinung: Bei frei lebenden Hühner gibt es immer einen parasitären Druck, genau wie bei uns Menschen. So gut wie kein Mensch ist frei von Parasiten. Aber ist schon im Kot regelmäßig erkennbar, dass adulte Spulwürmer vorhanden sind, ist eine Behandlung erforderlich. Obwohl ich versuche dem Wurmdruck vorbeugend entgegen zu wirken (Hygiene, regelmäßiger Wechsel der Weide, Erschaffung von wurmfeindlichen Darmmillieu), kann es natürlich sein, dass es schon viele Wurmeier auf meiner Weide gibt (und die Eier sind ja scheiß resistent gegen Hitze und Kälte zumindest in meinen Breitengraden im Rhein-Main-Gebiet) und deswegen immer wieder ein Wurmbefall eintreten wird.
Und nein, bei Flimabend ist keine Wiederholung nötig. Die Anwendung muss nur exakt erfolgen. Ist das selbe wie bei einer Antibiotikaeinnahme. Wenn die Anwendung nicht erfolgreich war, ist das fast immer auf einen Anwendungsfehler zurückzuführen.

Dylan
29.04.2018, 22:41
@hein,
Bei der Fragestellung ging es darum, ob das Huhn erneut entwurmt werden sollte. Es wurde bereits entwurmt und nun hat es wieder Würmer. Das Thema Entwurmung finde ich ziemlich komplex - und um auf deine Frage zu antworten - ich hätte einfach abgewartet. Dem Huhn geht es offensichtlich gut und eine neue Verwurmung ist bei der Haltung zu vermuten. Jede Entwurmung schwächt ein Tier, da würde ich abwägen, was in diesem Falle besser wäre. Und wovor ich einen Respekt habe, sind Resistenzen gegen Wurmkuren. Am Ende hat man eben einen ganzen Stamm resistenter Würmer und nichts gewonnen. Das wäre meine Überlegung an diesem konkreten Fall.

d3nis1
29.04.2018, 22:49
Ja, du hast Recht. Es ist ein komplexes Thema. Da kann man jetzt wieder ewig lang diskutieren. Huhn in Ruhe lassen, weil ja alles in Ordnung (bis jetzt) ist, oder behandeln, da mit dem Kot ja auch ständig die Wurmeier im Auslauf verbreitet werden, und der Wurmdruck noch mehr steigt. Ziemlich verzwickt die Sache.

hein
30.04.2018, 22:08
@hein,
Bei der Fragestellung ging es darum, ob das Huhn erneut entwurmt werden sollte. Es wurde bereits entwurmt und nun hat es wieder Würmer. ..........
Vollkommen richtig und darum antworte ich ja auch immer - erst Kotprobe und dann gezielt entwurmen

Begründung - in der Zeit wo ich Zuchtwart im Verein war hatten wir den Fall, das bei einem Züchter einige Hühner auch immer wieder verwurmt waren und eine Wurmkur nie so richtig geholfen hat. Da hat dann eine Kotprobe ergeben, das diese Hühner auch stark mit Kokzis verseucht waren und den Körper geschwächt haben Und so haben wir erst eine Kokzis-Kur gemacht dann den Körper wieder aufgebaut und die Widerstandskräfte gefördert und dann erst eine Wurmkur und schon hatte sich das Problem gelöst.

Denn durch die Kokzis war der Körper schon stark geschwächt und hat den Würmern immer wieder alle Türen geöffnet. Da jetzt das Kokzis Problem gelöst war und anschliessend die Wurmkur gut gewirkt hat war auch der Wurmbefall.........

und somit - ohne Kokzis - konnte auch der Wurmbefall effektiver behandelt werden bzw. die gestärkten Abwehrkräfte des Huhnes konnte eine schnelle Verwurmung erschweren.

Hätte man durch die Kotprobenuntersuchuung die Kokzis nicht gefunden, denn hätte man sicherlich noch einige unsinnige Wurmkuren ohne Wirkungen machen können - oder der geschwächte Körper wäre nach kurzer Zeit wieder verwurmt gewesen.

zfranky
30.04.2018, 22:21
Jede Entwurmung schwächt ein Tier, da würde ich abwägen, was in diesem Falle besser wäre. Und wovor ich einen Respekt habe, sind Resistenzen gegen Wurmkuren. Am Ende hat man eben einen ganzen Stamm resistenter Würmer und nichts gewonnen. Das wäre meine Überlegung an diesem konkreten Fall.

Die Wurmkur schwächt das Huhn nicht, sie stärkt es, weil sie gefährliche Parasiten vernichtet, die das Immunsystem stark belasten und auch zu Co-Infektionen führen.

Und Resistenzen bei Würmern entstehen vor allem bei nicht sachgemäßer Anwendung von Wurmkuren.

Würmer (Helminthen) sind Parasiten und haben genau wie die rote Vogelmilbe nichts auf/in dem Huhn zu suchen, weil sie Krankheitserreger übertragen und das Huhn schwächen.

Dylan
01.05.2018, 11:12
Die Wurmkur schwächt das Huhn nicht, sie stärkt es, weil sie gefährliche Parasiten vernichtet, die das Immunsystem stark belasten und auch zu Co-Infektionen führen.

Ich will die Box nicht zu einer Für- oder Gegen Wurmkur Diskussionsbox abändern; dazu müsste man eine extra Box eröffnen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Würmer nicht zwingend immer schlecht sein MÜSSEN -zumindeste deuten neuere Forschungen darauf hin. Es ist aus meiner Sicht problematisch, wenn man sich dem Kampf gegen den Würmern verschreibt, um sich damit gleichzeitig neue Probleme wie Resistenzen ins Haus holt. Die Entwicklung der Resistenzen hat tatsächlich mit unsachgemäßer Anwendung zu tun - eben mit der unsäglichen Massentierhaltung, der darauf folgenden unspezifischen Medikation und ihrer Konsequenzen.
Beispiellink:
http://guelle-stopp.de/resistente-wuermer-schimmelpilze/

Nun hat die Boxeneröffnerin ja geschrieben, dass eine Neuverwurmung bei ihrer Haltung wahrscheinlich ist. Wie nun so vorgehen, dass man eben nicht denselben Fehler macht, der in der Massentierhaltung schon gemacht wird?

Wir haben ja alle das gleiche Ziel: Gesunde Hühner. Und natürlich schwächt ein massiver Wurmbefall das Tier. Ich glaube allerdings nicht, dass die Verwurmung zu den Co Infektionen führt, aber eine Co Infektion führt dazu, dass die Würmer überhand nehmen - genauso wie es Hein beschrieben hat. Das von ihm beschriebene Vorgehen in seinem Verein damals scheint mir einleuchtend und nachvollziehbar. Aber es geht über eine einfache Wurmkur hinaus.
(Darüberhinaus würde ich mich fragen, weshalb die Tiere seiner Zuchtkollegen so stark mit Kokzis verseucht waren und auch an dieser Stelle nach den Ursachen suchen. Aber das führt jetzt zu weit)

Ein kurzer Link zu einer Idee, wie man sich die guten Eigenschaften der Wümer zu Nutze machen könnte:
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2009/wuermer-auf-rezept-100.html

So. Nun habe ich versucht, die Problematik, die ich bei der Geschichte sehe, etwas genauer zu erläutern. Wie gesagt: Ich bin NICHT gegen dein Einsatz von Medikamenten und mir ist die Gesundheit von Mensch und Tier sehr wichtig. Ich halte Hygiene für eine der wichtigsten Entdeckungen der Neuzeit und bin wirklich erschüttert, wie wir uns durch unsachgemäße Handhabung beispielsweise von Antibiotika das beste Medikament aller Zeiten schlichtweg kaputt machen. Eben weil ich aus dem medizinischen Bereich komme, schaue ich einfach genauer hin.
Liebe Grüße!

Galla
02.05.2018, 09:44
Ich habe auch die Forschung mit experimentellen Wumrinfektionen beim Menschen verfolgt.

Entscheidender Punkt: Hier werden wirtsfremde Würmer/Eier eingesetzt.


Beim Huhn ist das nicht so. Da wird lustig vermehrt und geschädigt. Und mit "falschen" Immunreaktionen
(Autoimmunerkrankungen) ärgert sich ein Huhn in der Regel (siehe Humanforschung mit Würmern) auch nicht umher.

Galla
02.05.2018, 09:56
Aber jetzt lass' ich es auch gut sein......bin gerade selber stark versucht, das Kotbrett abzulecken, um die Immunsystem-Stärkungstheorie zu testen....

Mastjahr Birke und Gräser.....schnief, hust....

hein
02.05.2018, 12:05
Aber jetzt lass' ich es auch gut sein......bin gerade selber stark versucht, das Kotbrett abzulecken, um die Immunsystem-Stärkungstheorie zu testen....

Mastjahr Birke und Gräser.....schnief, hust....
Häää? Wie testet man durch abdecken des Kotbrettes das Immunsystem bzw. die Immunsystem-Stärkungstheorie??

Galla
02.05.2018, 12:14
Na durch die aufgenommenen Wurmeier natürlich.......Mensch, hein.....Wurm im Darm erspart Tempo! :laugh

Die Theorie ist nämlich, dass durch die Eier im menschlichen Darm das Immunsystem beschäftigt wird - und sich nicht mit Pollen und Co herumplagt.....grob gesagt.


Siehe auch Dylans Link: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/2009/wuermer-auf-rezept-100.html

Yokojo
02.05.2018, 12:30
Ahhh, das Erste schreibt über den Wurm[emoji23] Aber wer ist den nun der Wurm[emoji15]

Yokojo
02.05.2018, 12:32
Ist halt noch nicht erforscht wieviele Arten es gibt, aber zum Glück kann sie das Immunsystem von Tier und Mensch meistens abwehren.....

Dorintia
02.05.2018, 12:37
Häää? Wie testet man durch abdecken des Kotbrettes das Immunsystem bzw. die Immunsystem-Stärkungstheorie??

Sie wollte es ablecken, nicht abdecken. Ey, ich hab grad Mittagspause.... *bissl ekel*

hein
02.05.2018, 14:32
Sie wollte es ablecken, nicht abdecken. Ey, ich hab grad Mittagspause.... *bissl ekel*
*bissl ekel* - das kann wiederum für eine schlanke Linie sorgen - "je mehr ekel je weniger essen"

Kamillentee
02.05.2018, 23:34
... und Fenbendazol (Panacur) !?



Weiss das denn jemand, ob es für Legehennen auch zugelassen ist?
Und wie es gegen die bekannten Würmer in Hühnern wirkt.

Man bekommt es wohl eher bei manchem TA als Flubenol ...

Huhnihunde
03.05.2018, 10:17
Weiss das denn jemand, ob es für Legehennen auch zugelassen ist?
Und wie es gegen die bekannten Würmer in Hühnern wirkt.

Man bekommt es wohl eher bei manchem TA als Flubenol ...

Ist für Hühner zugelassen als Panacur Aqua. Suspension zum Einrühren in Wasser. Die Packungsgrößen sind auch wieder für Massenhaltungen ausgelegt, allerdings ist der angebrochene Behälter (nicht die fertig angemischte Lösung) sechs Monate haltbar.

http://www.msd-tiergesundheit.de/products/copy_of_panacur_susp_10/panacur_aquasol.aspx

http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE/document_library/EPAR_-_Product_Information/veterinary/002008/WC500119482.pdf

Kamillentee
05.05.2018, 21:40
Danke Huhnihunde.
Aber auch wieder nur in Großpackungen ... :roll, dann sind die kleineren Packungen wahrscheinlich nur für Hund und Katze.