Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie gefährlich ist die eigene Katze für die Küken?
Schnickchen
22.04.2018, 22:42
Hallo,
mich treibt eine Frage rum. Ich habe einen Kater und nun das dritte Jahr Küken. Es ist noch keines der Küken zu seinem Opfer geworden. Dabei ist Tommy (der Kater) durchaus ein guter Jäger. Er hat schon Tauben aus dem Baum geholt und auch mal ein junges Kaninchen angeschleppt. Ich habe nie ein gutes Gefühl, wenn ich meine Küken im Garten sehe und den Kater raus lasse. Die Kleinen sind nun sechs Wochen alt und wären ein leichtes Opfer. Manchmal sitzt Tommy inmitten der Hühner- und Kükenschar, etwas angespannt, und die Vögel umkreisen ihn mit langen Hälsen.
Muss ich mir sorgen machen, dass er sich mal eins holt? Wie sind eure Erfahrungen mit euren Katzen und Küken? Erkennen Katzen die eigenen Tiere und wissen, dass sie da nicht ran dürfen?
Gestern hatte ich geglaubt, dass Tommy zugeschlagen hätte. Ein Küken war weg. Ich fand ein kleines Stück von einem Flügel im Auslauf und dann weiter am Haus auch mehrere Federn, die auf einem Riss hindeuteten. Wenig später fand ich aber das Küken. Es war tot und lag unter dem Bauwagen, der als Hühnerstall dient. Es war völlig unversehrt und für mich unersichtlich, warum es gestorben war. Ich bin mir aber sicher, dass Tommy keine Schuld hatte. Die Federn und der Flügel waren von einem Wildvogel gewesen.
Heute schlief Tommy auf dem Gartentisch und die Kükenschar wuselte unter ihm herum... er war völlig cool. Ich bin es aber nicht. Ich bitte um Eure Erfahrungen.
Nicolina
22.04.2018, 22:49
Hallo Schnickchen -
ich hatte noch nicht oft Küken, aber diese ( mit Glucke) ließ(en) meine Katze(n) völlig in Ruhe.
Lau Fente
22.04.2018, 22:56
Huhu!
Ich traue meinen/unseren Katzen soweit, wie ich eine Telefonzelle werfen kann. Mit den Hunden ist es überhaupt kein Problem, trotz z.T. ausgeprägtem Jagdtrieb, aber die Fellnasen ...
Das ist mein größtes Problem, daß ich erst ziemlich spät vergesellschaften kann, da müssen die Hühner wenigstens 3 Monate alt sein. Ich habe nie eine Katze eines der Küken reissen sehen und wir hatten eh nur sehr geringe Verluste an Raubzeug, aber ein-, zweimal konnte ich Katze einfach nicht ausschliessen und sie sind und bleiben Jäger.
Also ich bin, trotz aller Katzenliebe, mehr als vorsichtig und alleine in "großer Freiheit" lasse ich sie nicht gerne, bis sie zumindest aussehen wie ein halbwegs erwachsenes Huhn.
Beste Grüße in den hohen Norden vom Erpel aus Huhngarn.
Mit glucke kein Problem, da wissen sie genau, dass Küken tabu sind. Ohne Glucke und dann noch schwarz wurde schonmal gefangen, sah wohl aus wie ein Vogel. Und einmal ein Chaboküken in weiß, dass Mama verloren hatte. Das konnte ich der Katze unversehrt abnehmen. Aber mit Glucke laufen auch 2-3 Tage alte Küken unter dem einen Kater durch, ohne dass er was macht. Wenn bisher nichts passiert ist, glaube ich nicht, dass noch was kommt. Allein die Situation mit dem Tisch würde mich schon beruhigen. Hier sind Elstern ein viel größeres Problem. Wenn die Glucke da nicht auf Zack ist, sind schnell Küken weg. Daher gibts anfangs nur noch gesicherten Freigang.
LG, Sonja
wir haben zwei Katzen und in 2 Jahren 4x Nachwuchs gehabt. Es ist zum Glück nie was gewesen. Allerdings passen die Glucken auch gut auf und unsere Katzen haben Respekt vor den Hühnern.
Schnickchen
23.04.2018, 07:25
Meine Küken liefen mit zwei Glucken. Ich hätte gedacht, dass diese den Kater sogleich in die Flucht schlagen würden, wenn der zu nahe kommt, aber da habe ich falsch gedacht. Die eine stelzte zwar einmal hoch aufgerichtet um Tommy herum um danach aber völlig unbeeindruckt mit ihrer Futtersuche fortzufahren. Die andere hat sich gar nicht um die Katze gekümmert. Mich macht das total wuschig. Entweder die Tucken sind völlig degeneriert und wissen nicht, was gut und was böse ist, oder sie wissen sehr viel mehr als ich und sind deshalb so entspannt, weil keine Gefahr ist.
Entweder die Tucken sind völlig degeneriert und wissen nicht, was gut und was böse ist, oder sie wissen sehr viel mehr als ich und sind deshalb so entspannt, weil keine Gefahr ist.
Deine Glucken sind doch daran gewöhnt, daß der Kater in ihrer Nähe ist und daß er sie nicht angreift. Ich denke, daß sie ihn einfach nicht mehr als Gefahr ansehen. Ob sie damit 100% richtig liegen weiß nur dein Kater. Daß sie seine Gedanken lesen können glaub ich nicht.
Und ob du deinem Kater da so ganz vertrauen kannst, da kann man auch nur spekulieren. Wenn du auf Nr. Sicher gehen willst mußt du die Küken katzensicher unterbringen, wie Stephan schon schrieb, bis sie halbwegs wie ein großes Huhn aussehen.
Grüße
Mara
Ich denke auch, dass die Glucken den Kater "richtig" einschätzen.
Meine Dauerglucken z.B. vertreiben fremde Katzen mit viel Einsatz, währen dsie die eigenen nur im Auge behalten, um ihre imaginären Küken zu verteidigen.
Ich würde die Hand nicht ins Feuer legen für den Kater, aber wenn bisher nichts passiert ist, dann wäre ich da entspannter.
Zumal du ja schon öfter Küken hattest, und Kater Tommy sich zu benehmen wußte. Vielleicht hat er schon mal die Erfahrung mit einer wütenden Glucke gemacht...
lg Anna
Mindestens zwei unserer zur Zeit 4 hier wohnenden Katzen sehen Küken durchaus als lohnende Beute. dazu kommt ein streunender Kater, den ich auch schon mit einem halbwüchsigen Hühnchen zwischen den Zähnen habe laufen sehen.
Es macht auch keinen Unterschied ob eine Glucke aufpasst oder nicht, spätestens wenn die Kleinen so ab der 4. Woche vorwitziger und selbständiger werden, gehören sie, im Wortsinne, "der Katz".
Meine Hühner sind Katzen und auch Hunden gegenüber ziemlich entspannt, vielleicht liegt es daran.
Wir haben schon Jahrzehntelang Hühner samt Nachwuchs und Katzen auf dem Hof, und es ging sehr, sehr lange wirklich problemlos, aber wie gesagt, seit etwa 3 Jahren, seit ein junges Katzengeschwisterpärchen den Platz der zwei kurz hintereinander verstorbenen Uraltkater übernommen hat, gehts den Küken ans Leben. Ich muß seitdem extrem aufpassen und all zu transusige Küken viel zu lange für meinen Geschmack hinter Gitter lassen.
Unser Kater ist eher ein Hasenherz, aber bei den ganz kleinen Küken traue ich ihm keinen Schritt weit. Die guckt er einfach zu interessiert an. So ab vier Wochen ist es dann kein Problem mehr. Zum einen werden die Küken ihm dann zu groß und zum zweiten hat ihn mal ein drei-wöchiges Bressehähnchen so aggressiv angegangen, dass er seitdem Angst vor den etwas größeren Küken hat. :p
Unsere letzte Katze hat mit den Küken unter der Wärmelampe geschlafen. Problem war oft nur, das die Küken keinen Platz mehr hatten.
Aber der Vorteil war, der Stall war immer Mäusefrei
Unsere 5 Katzen sind alle Kükenfromm... Allerdings habe ich Fiesling es immer arrangiert, das die Jungkatzen mit einer führenden Glucke Kontakt bekamen :rotwerd Sie haben jetzt nicht direkt Angst vor Glucken und Küken, sind aber extrem vorsichtig. Auch bei den Kunstbrutküken ist nie etwas passiert, selbst in dem Stadium, wo ich selbst fand, das śie doch Spatzen zum verwechseln ähnlich sehen.
Eine unserer Glucken, die danach Raketenmama hieß, hat selbst den Schäferhundmix, der doch nur mal gucken wollte, quer übers Gelände gejagt (ein Schäferhund, der vor Angst quitschend vor einer Hühnermama flüchtet :neee::laugh)
Ich habe mittlerweile bei Küken mit Glucke bei unseren Katzen gar keine Bedenken mehr. Wenn sich die Gartenkatze im Kükenauslauf aufhält, bin ich eher beruhigt, das sie die Ratten in Schach hält...
Grüße! Penni
Hehnabua
23.04.2018, 17:19
Stimme penni voll zu unser Kater( hat auch schon größeres gefangen) hat auch Mal Bekanntschaft mit einer führenden Bruthenne gemacht und unsere Kleine ( hat schon Wühlmaus/ Türkentaube...etc. gefangen) ,,spielt" zwar mit den kleinen aber lässt bald wieder nach.
Gruß Hehnabua
frau merline
26.04.2018, 20:55
unsere katzen hatten sogar extrem angst vor den ersten küken (ohne glucke). eine lag sogar bei unserer ersten kunstbrut (da hatten wir die brutmaschine und den kükenstall im wohnzimmer) vor den küken und schlief.
bis jetzt - toi toi toi - kein problem.
lakimeier
27.04.2018, 20:01
Mit unserer Katze habe ich schon auf dem Sofa gesessen und sie hat das Küken gewaschen das ich in der Hand hatte(oder probiert?) Sie hat nie etwas gemacht, aber ich hätte auch unter keinen Umständen die Katze mit den Küken alleine gelassen. Ist und bleibt ein Jäger.
Meine kommen erst raus in ungesicherten Freigang, wenn sie verschluckbare Größe überschritten haben. Ich denke mit dem Jagdhund wird das demnächst lustig. Er wird lernen müssen das man Familienmitglieder nicht isst.
Meiner Katze - eine fleißige Mäusefängerin - hab ich gezeigt, dass die Küken zu uns gehören und lieb sind. Hab sie gestreichelt und mit der anderen Hand die Mieze gestreichelt. Man darf nur nicht sagen "die darfst du nicht fressen" weil das Wort "nicht" versteht sie nicht, "fressen" aber schon.
Habe meiner Mieze trotzdem lange nicht getraut. - Sie war gerne in der Nähe der Küken und hat sich das Mäulchen schon geschleckt ... Besonders wenn ein Küken außerhalb des Zaunes war ....
Aber inzwischen - nach einigen Jahren - ist ihr Respekt vor den Zwerghühnern ausreichend groß. Sie hat schon viele Machtspiele mit den Glucken hinter sich und erkannt, dass sie den kürzeren ziehen würde ...
Umgekehrt sind auch die Glucken relativ entspannt wenn sie durchmarschiert.
- Anders aber bei den fremden Katern ... da wird Radau geschlagen und alles in Sicherheit gebracht.
Unser alter Kater würde wahrscheinlich den Küken nichts tun, er ist aber auch schon alt. Der andere würde sie töten, da bin ich mir sicher. Kann sein, daß eine Glucke ihm Respekt beibringen würde. Aber wenn mal ein Küken den Anschluß verpaßt und herumtrödelt oder außerhalb des Zaunes ist wäre es "für die Katz". Sogar die Schwalben, die bei uns brüten, machen einen Unterschied zwischen den beiden Katzen. Wenn der alte Kater herumschleicht interessiert es sie nicht. Wenn der andere auch nur in Stallnähe auftaucht gibt es sofort Alarm und riesen Gezeter. DER ist ein Feind, das wissen die genau. Ich finde es interessant, daß sogar hier brütende Vögel unterscheiden zwischen guter Katze und böser Katze (böse aus Sicht der Vögel).
Als Kind hatten wir einen Goldhamster. Hamster war schon da, als der noch junge Kater ins Haus kam. Kater hat sich schnell an den Hamster gewöhnt, legte sich sogar zum Hamster in den Auslauf und der Hamster durfte auf ihm herumturnen. Als der Kater erwachsen wurde hat er draußen Mäuse gefangen und auch gefressen, aber der Hamster gehörte zur Familie, dem hat er nichts getan. Braver Kater. Irgendwann hat der Hamster entdeckt, wie er sein Schiebetürchen am Hamsterkäfig aufschieben und herausschlüpfen kann. Von da an hat er manchmal nachts Ausflüge in der Wohnung gemacht. Und irgendwann war er verschwunden. Spurlos. Keine Tür war offen und kein Fenster. Der Hamster war einfach weg. Der Kater war noch da...
Natürlich kann sich ein Hamster auch unter irgend einem Schrank verkriechen. Wir haben tagelang immer wieder Futter hingestellt, um ihn heraus zu locken. Das wurde nie angerührt. Inzwischen ist die Wohnung schon mehrfach ummöbliert und umgeräumt worden, und zumindest ein paar Überreste von Knochen und Fell hätte man doch irgendwo finden müssen, wäre der Hamster unter irgend einem Schrank verendet. Da war aber nichts. Nur der Kater war da, aber der hat die Aussage zum Thema verweigert... Wie schrieb LauFerpel so schön: Er traut seinen Katzen nur so weit, wie er eine Telefonzelle werfen kann. Dem würde ich mich anschließen.
Ich finde es schön, daß ihr alle so brave und zuverlässige Katzen habt. Letzten Endes ist aber doch jede Katze ein Individuum, hat ihren eigenen Kopf und ihre eigenen Launen. Jäger sind sie alle, mehr oder weniger erfolgreich. Die Frage, ob die Katze der TE für die Küken gefährlich ist, wird meiner Meinung nach keiner beantworten können. Ich würde höchstens sagen: Im Prinzip ja, jede Katze kann ein Küken oder sogar Junghuhn töten. Ob eine bestimmte Katze das tut oder nicht kommt auf die Katze an und auf die jeweilige Situation.
Ist die Glucke in der Nähe und paßt auf erhöht das die Überlebenschancen der Küken. Aber wenn mal eins den Anschluß verpaßt kann es schon gleich ganz anders aussehen. Und wenn die Katze weiß, daß ein Mensch in der Nähe ist, kann sie sich auch anders benehmen als allein und unbeaufsichtigt. Die sind schließlich nicht doof. Die Frage ist, will man das Risiko eingehen oder nicht.
Grüße
Mara
Meine Küken und Katzen laufen unbeaufsichtigt frei nebeneinander. Die Katzen jagen alles, was sich jagen lässt, aber zu meiner Verwunderung haben sie den Küken noch nie etwas getan. Sie können also zwischen erlaubter und unerlaubter Beute unterscheiden. Das war wirklich meine größte Befürchtung, dass ich die Küken wegen der Katzen nicht frei laufen lassen könnte. Aber bisher ist nichts passiert.
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