Als Neuling direkt Eier brüten?

[Poldi91]

Hallo,

wir wollen uns eine Truppe Hennen anschaffen. Am liebsten würde ich allerdings Eier zu Hause ausbrüten. Diesen Gedanken habe ich allerdings schnell wieder verworfen, da ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, was ich mit den Hähnen machen soll:-X

Nun suche ich seit einiger Zeit nach Rassen, die mir gefallen würden. Mir haben es ja total die Orpingtons (nicht die Zwerge) angetan. Aber so wie es aussieht, gibt es hier keine Möglichkeit an Hennen ran zu kommen. Daher kam nun heute wieder der Gedanke auf, selber zu brüten. Versandeier von Orpis sind ja zu bekommen.

Ich habe nur etwas bammel, ob ich das als Neuling auch hinbekomme. Andererseits sollte das doch zu machen sein:jaaaa: Und es wäre so ein tolles Erlebnis, gerade für unsere Kinder. Aber dann bleibt immer noch das Problem mit den Hähnen. Ab welchem Alter müsste man die überhaupt aus der Gruppe nehmen?

[Pfandfrei]

Hallo Poldi

aus welche Ecke Deutschland kommst Du denn ? Dann könnte man vielleicht eher helfen bei der Suche nach Orpihennen. Hast Du einen bestimmten Farbschlag im Kopf oder ist die Farbe egal ?

Als wir anfingen mit der Hühnerhaltung wollte ich auch erst Küken kaufen. Aber selber brüten oder Küken aufziehen als Neueinsteiger war mir dann , nachdem ich viel im Forum gelesen habe, doch nicht mehr so geheuer. Da gibts doch einiges was zu beachten ist.

Meine Hähne die bei mir in Naturbrut schlüpfen laufen solange mit der ganzen Truppe mit, bis sie auffällig werden oder anfangen die Hennen zu treten. Spätestens dann gehen sie in den Sibirien Urlaub ( werden geschlachtet ) .

Es kann aber auch mal passieren, das die Hähne weitaus jünger sind wenn sie den Urlaub antreten, nämlich dann wenn sie nur Streit suchen oder die Hennen oder andere Jungtiere belästigen. Das ist immer sehr individuell.

Wann wollt ihr den mit der Hühnerhaltung starten ? Wenn es nicht ganz so eilig ist, kann man im Herbst z.b. bei Ausstellungen immer gut Rassehühner kaufen. Auch geben einige ab Sommer schon Jungtiere ab, die nicht zur Weiterzucht beim Züchter bleiben können. Da wird es dann auch einfacher die Wunschrasse zu ergattern.

Wenn es auf jeden Fall Orpis werden sollen kannst Du mal hier gucken ob vielleicht ein Züchter in Deiner Nähe ist. Einfach mal anrufen und nachfragen. So bin ich auch zu meinen beiden gelben Orpis gekommen :)

Sonderverein Orpington
(https://www.sv-orpington.de/verein-vorstand-mitglieder/mitglieder/)

[Luci]

Herzlich Willkommen in der Hühnerwelt!
Wenn du als Anfänger brütest, dann informier dich vorher richtig gut und nehme in jedem Fall eine erfahrene Glucke. Die bekommst du jetzt mit etwas suchen.
Soviele Anfänger brüten mit Automaten und wundern sich dann über verkrüppelte Füße, schlechte Schlupfquoten und tote Küken.
Bei anderen Tierarten käme man nicht auf solche Ideen, bei den Hühner ist es aber leider so "leicht" machbar.
Wenn du deinen Kindern einen Gefallen tuen willst, dann ist solch eine Mutter-Kind-Gruppe wunderschön.
Menschen und insbesondere Menschenkinder können keine Hühnermutter ersetzen.
Frag mal im Geflügelzuchtverein, vielleicht bekommst du ja sogar eine Orpingtonglucke, die brüten ja so gerne. 🙂

[mm66]

Hallo Poldi!

Die Jahreszeit ist für erwachsene Hennen schlecht. Zur Zeit ist Frühling, wo die Vögel weit und breit brüten. Auch bei den Züchtern werden Bruteier gesammelt und überzählige Bruteier verkauft. Wenn du bei den Züchtern nach Abgabetieren fragst (das sind auch oft Hennen, die in 2017 geschlüpft sind) könntest du langsam Glück haben. Denn die Züchter fangen an ihre Stämme aufzulösen, weil sie genug Bruteier/Küken haben. Dann werden oft Hennen abgegeben, weil die Züchter Platz für die Küken brauchen.
Frage doch im Sonderverein nach Adressen von Züchtern, dann hast du kein Hahnenproblem.
Wenn du deine Postleitzahl, zumindest die ersten drei Zahlen, angibst ist vielleicht jemand in deiner Nähe, der dir helfen kann und jemanden kennt.

Falls das nicht klappen sollte, kann man auch als Anfänger Küken brüten, allerdings ist Kunstbrut ein Thema mit vielen Sachen, auf die man achten muss. Sonst kann es auch leider mal zu Missbildungen oder toten Küken kommen.
Das A und O ist dabei ein guter Brüter, so ein Chinabrüter versagt oft. Und so ein guter Brüter kostet schon etwas. Auch wenn einige mit Chinabrütern Erfolg hatten, oft geht es schief, deshalb wird von Chinabrütern abgeraten.

Wann du evtl. Hähne aus der Gruppe nehmen musst, kann dir niemand exakt sagen, da deine Fütterung, das Wachstum der Küken, deine Haltung etc. da alles mit rein spielen, wie schnell sich deine Tiere entwickeln.

[peggy1]

Hallöle,
wenn Du Dir Hennen anschaffen möchtest, würde ich sie lieber glucken lassen, als die Küken in den Brüter zu geben.
Ich bin seit 2016 Hühnerhalterin und habe Erfahrungen mit beidem gemacht. Erst hat eine Glucke 3 Küken geführt und dann wollte ich, weil mein geliebter Hahn plötzlich gestorben war, von ihm ein paar Küken nachziehen und habe daher ein paar Eier an einen Nachbarn mit Brutmaschine gegeben. 2 Küken sind geschlüpft. Ich habe sie dann mit der Hand aufgezogen, bin mit ihnen durch den Garten, um ihnen zu zeigen, was sie fressen können etc. Habe getan, was möglich war.
Das werde ich nicht nochmal tun. Einerseits ist es sehr zeitintensiv, andererseits haben die Küken jedesmal nach mir gerufen, wenn ich weg musste. Ich bin seither der Meinung, was besseres wie eine Glucke gibt es in der Hobbyhaltung nicht. Auch für den Besi ist das beobachten, wie eine Glucke ihre Küken führt, ein echtes Naturerlebnis.
Das Problem, das ein Anteil Hähne dabei ist, wirst Du so oder so haben. Darüber muss man sich vorher Gedanken machen. Selber schlachten oder schlachten lassen. Weiter verkaufen funktioniert nur bei besonders begehrten Rassen.

[Poldi91]

Lieben Dank für eure Antworten.

Das ist eigentlich relativ egal zu wann. Jetzt vorm Sommer wäre natürlich schön ;D

In der Züchterliste ist leider nichts in meiner Nähe.

Wir wohnen PLZ 482XX.

[zfranky]

Ich habe auch mit Bruteiern angefangen. So kompliziert ist das nun auch nicht. Ich finde, man kann dann ganz gut in die Hühnerhaltung reinwachsen und man lernt mit den Küken mit. Allerdings hast du dann nach 4-5 Monaten das Hähne-Problem. Die müssen dann weg.. tot oder lebendig.
Ich persönlich finde Kunstbrut besser als Naturbrut, da hab ich mehr unter Kontrolle. Allerdings ist Naturbrut als Lehrstunde des natürlichen Sozialverhaltens unschlagbar und sehr schön. Missen will ich die Erfahrung nicht.
Wie groß ist denn das Grundstück?

[Poldi91]

Franky, sehr schön zu lesen:)

Grundstück...puh...gute Frage. Unser Hof hat meine ich 6000 m²(eingezäunten Garten von 2000 m² müsste man abziehen). Dann kommt der Wald an der einen Seite, andere Seite kleine Wiese mit 2000 m² (stehen unsere Pferde)und vorne auch noch eine Wiese mit 2000 m², andere Seite riesen Wiese mit noch mal 8000 m² (verpachtet). Wobei auf der riesen Wiese auch schon mal Mais oder Korn angepflanzt wird. Wir haben auch noch direkt zwei Gräben vor und hinter dem Haus verlaufen. Man fährt zu unserem Hof quasi zwischen den Wiesen durch. Zäune gibt es hier (zumindest wo Hühner nicht durch kommen) nur den um unseren Garten.

Meinst du das reicht?!:laugh

[Bonchito]

Huhu,
Ich wohn in 486, schreib mir doch einfach mal- eine gute Brutmaschine hätte ich und wenns keine Orpington sein müssen auch ein paar Hennen... ;)
Lg

[Pfandfrei]

Lieben Dank für eure Antworten.

Das ist eigentlich relativ egal zu wann. Jetzt vorm Sommer wäre natürlich schön ;D

In der Züchterliste ist leider nichts in meiner Nähe.

Wir wohnen PLZ 482XX.

Also ich habe schon so 1 bis 2 auf der Liste in der Nähe bei Dir gefunden. Wobei Nähe ja jeder anders empfindet. Aber eine Stunde Fahrzeit ist halt auch nicht ganz ohne.

[Gast c]

Hallo Poldi

In den bisherigen Antworten zu Deinen Fragen hast Du schon fast die ganze Palette zusammen was es da an Möglichkeiten gibt.
Was den Werdegang der Hähne anbelangt, so sehe ich das genauso wie Pfandfrei. Was die Kunstbrut anbelangt, so raten dir viele davon ab. Das sehe ich anders und schließe mich der Meinung von Franky an. Jeder von den Kunstbrüter, zu denen ich auch gehöre, hat mal angefangen, so dass es auch das 1.mal war. Es ist so wie im alltäglichen Leben. Ob beim Mauern, verputzen oder sonst allgemein beim Handwerkeln. Du musst dich vorher nur belesen und so umfangreich informieren, dass du dir einen detaillierten Plan machen kannst und schon förmlich drauf brennst das Ding zu machen.
Zum Informieren gibt es natürlich hier im Forum viel zu lesen, wobei anzumerken ist, dass da einige Variationen dabei sind, jedoch schon mal der rote Faden erkennbar ist. Ich war anfänglich so naiv und habe mir diverse Bücher über Hühnerhaltung gekauft. Weitgehend sind in den unterschiedlichen Büchern dieselben Bilder und Abbildungen und dazu nur weitgehend allgemeines Gewäsch mit dem man konkret doch nicht allzuviel anfangen kann. Ohne Werbung machen zu wollen, so fand ich dieses Buch als einziges sehr informativ in Sachen Kunstbrut. Es wurde zwar ein paar Jahrzehnte zurück geschrieben und bezieht sich daher auch nur auf den Stand der Brutgeräte bzw. technischen Gegebenheiten aus dieser Zeit, was dem speziellen Wissen um die Kunstbrut jedoch keinen Abbruch tut und daher immer noch aktuell ist.

https://www.amazon.de/Kunstbrut-Handbuch-Z%C3%BCchter-Anderson-Brown/dp/3794401557/ref=pd_rhf_ee_p_img_1?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=DZEN1V797XZAK90GKNYX

Lies dir mal die Rezensionen der Käufer durch. Soweit ich die Rezensionen mal überflogen habe, sind das alles Leute wie Du und ich, die mit dem Brüten angefangen haben.

Was die Alternative des Kaufens von Rassegeflügel anbelangt, so ist das keine ganz billige Angelegenheit. Für einen ordenlichen Brüter würde ich schon richtig Geld in die Hand nehmen, denn das ist eine Anschaffung fürs Leben (billig gekauft ist zweimal / teuer gekauft) und dann kannst du dir genau aussuchen welche Rassen du zu welcher Zeit und wieviele Küken du dir ausbrüten willst. Du bist ungebunden und frei in deinen Entscheidungen.

Gruß: Canto

[sternenstaub]

Hi Poldi,

also mit Kunstbrut ins Hühnerhalterleben zu starten, kann durchaus klappen, wenn man sich vorher gründlich beliest und nicht den billigsten verfügbaren Brutapparat nimmt. Bei Billigbrütern ist der Frust oft vorprogrammiert.
Das von Canto verlinkte Buch ist Klasse, das habe ich auch. Alternativ, wenn man des englischen halbwegs mächtig ist, geht auch noch "Hatching and Brooding your own chicks" von Gail Damerow.

Ein guter Brutapparat ist neben dem Wissen das Wichtigste für eine erfolgreiche Brut. Die kleinen namhaften wie der R-com oder der Brinsea Octagon bringen gute Ergebnisse, wenn sie unter gleichbleibenden Bedingungen (schattig und zimmerwarm mit wenigen Temperaturschwankungen) stehen. Bessere Modelle sind dann bei Bruja, Heka oder Hemel zu finden, aber das lohnt nur, wenn man weiter Kunstbrut machen möchte.

Alternativ kann man beim nächst gelegenen Verein anfragen, ob die die Eier mit brüten können.

Die Aufzucht ist nicht besonders schwierig, die Kleinen brauchen Wärme, ausgewogenes Futter (im Handel erhältlich) und Beschäftigung. Der Vorteil der Kunstaufzucht ist, dass man die Tiere gut an sich gewöhnen kann und sie handzahm bekommt.

Überzählige Hähne kann man versuchen zu vermitteln (oft mit geringem Erfolg) oder essen. Selbst gezogenes Geflügel ist sehr viel leckerer, als das gekaufte, auch wenn das Schlachten enorm Überwindung kostet und weiß Gott keinen Spaß macht. Aber wo Brut, da auch Hähne.

[Poldi91]

So ihr Lieben. Vielen Dank noch mal für euer Infos.

Nach ein paar schlaflosen Nächten und vielen Stunden verbracht mit Lesen über Kunstbrut, ist es nun passiert:unsicher Ich bin infiziert und möchte uuuunbedingt Eier ausbrüten;D

Ich habe Kontakt mit einer Orpingtonzüchterin aufgenommen und sie wird mir 15 Eier zukommen lassen. Sie hat verschiedene Farbschläge, alle getrennt laufen. Ihre Brutergebnisse sind bislang gut bis sehr gut. Sie wird mir eine bunte Truppe zusammenstellen.

Ich werde einen Brutautomaten von einem Bekannten verwenden. Es ist zwar kein teureres Markengerät, aber er hat damit gute Ergebnisse gehabt. Es ist ein Flächenbrüter von Wiltec für 48 Eier. Da der Brüter ja quasi "zu groß" ist, also mehr Eier fasst, gibt es da eine bestimmte Anordnung, wie man die wenigen Eier am besten dort einlegt, oder ist das egal? Täglich umlegen von innen nach außen, habe ich gelesen, aber zu dem Thema wo ich die wenigen Eier am besten einlege, nichts.:-[

Den Brüter kann ich Morgen abholen, dann werde ich ihn direkt mal anschmeißen und mich eingehend mit dem Ding befassen und mal ein paar Tage laufen lassen. Bedienungsanleitung habe ich Dank Internet schon eingehend studiert :cool:;D

[Gast c]

So ihr Lieben. Vielen Dank noch mal für euer Infos.

Nach ein paar schlaflosen Nächten und vielen Stunden verbracht mit Lesen über Kunstbrut, ist es nun passiert:unsicher Ich bin infiziert und möchte uuuunbedingt Eier ausbrüten;


Es ist ein Flächenbrüter von Wiltec für 48 Eier. Da der Brüter ja quasi "zu groß" ist, also mehr Eier fasst, gibt es da eine bestimmte Anordnung, wie man die wenigen Eier am besten dort einlegt, oder ist das egal? Täglich umlegen von innen nach außen, habe ich gelesen, aber zu dem Thema wo ich die wenigen Eier am besten einlege, nichts.:-[

:cool:;D

Hallo Poldi
Nah habe ich Dir zuviel versprochen? Dass du darauf brennen wirst dein Ding zu machen, wenn du dich mal eingelesen hast.

Betreffend des Umlegen der Eier von aussen nach innen und umgekehrt: Ich brüte mit Motor, mit Flächenbrüter kenne ich mich aus eigener Erfahrung nicht aus. Soweit ich mich aus dem "Belesen" her noch erinnere, betraf das Umlegen der Eier von innen nach aussen und umgekehrt nur die vollen Flächenbrüter, weil die äusseren BE wohl permanent weniger Wärme abbekommen als die Eier in der Mitte. Sofern dir hier von den Forianer keinen Tipp aus eigener Erfahrung geben kann, würde ich mal vom Gefühl her so verfahren, dass ich die BE in die Mitte lege und den Temperaturfühler auf Höhe der oberen Seite der BE (vorbehaltlich der Anweisung aus der Betriebs-/Brutanleitung des Brutgerätes).
Viel Erfolg bei deinem Vorhaben.

Gruß: Canto