Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mehrere Todesfälle - Zufall oder Zusammenhang?
Seifchen
10.04.2018, 00:06
Hallo liebe Foren-Mitglieder! Ich habe mich schon hier länger umgeschaut, das hier ist aber mein erster Beitrag, daher bitte ich um Entschuldigung sollte ich etwas falsch machen.
Der Beitrag hier ist über eine Sache die mir wirklich arge Bauchschmerzen bereitet. Auch wenn vielleicht mehrere Beiträge angebracht wären, möchte ich aufgrund des vielleicht bestehenden Zusammenhang, alles in einen Beitrag fassen. Ich entschuldige mich auch im Voraus für den Roman ...
Und zwar ist bei uns irgendwie der Wurm drin. Ich zähle alles gleich übersichtlich auf. Zweck meines Beitrags ist folgender:
A.) Könnt ihr mir einen Rat geben, wie man allgemein das Immunsystem seiner Hühner stärken kann?
B.) Impft ihr selbst? Wenn ja wie, gegen was und woher bekommt ihr die Impfstoffe, wenn nicht der Tierarzt selbst impft?
C.) Habt ihr Vermutungen was die Todesursachen sein können bzw. es einen Zusammenhang gibt?
1) Zuerst vor einigen Wochen. Unser wunderbarer, gerade zu rundum perfekter Chefhahn starb. 4-5 Jahre alt, ein Vorwerk. Er machte nie Stress, sorgte für absolute Ruhe in der Gruppe, ein Prinz zu seinen Hühnern.
Wir hatten schon Ewigkeiten Probleme mit seinen Füßen. Er hatte Bumble-Foot(zu deutsch?) Leider bekamen wir das nie wirklich weg, aber er kam bis auf schwere Phasen, gut damit klar. Er hatte auch immer mal wieder einen blauen Kamm (ich weiß, Herz) aber es war nie was ernstes. Letztendes fraß er immer weniger, und wurde 'Bettlegerisch' bis er einschlief. Wir schoben es auf das Alter. Ab da an häuften sich aber die Todesfälle bei uns …
2&3) Kurz nachdem der Chefhahn starb, bemerkten wir, wie unser im Dezember dazugekommener Paduaner-Mix-Hahn immer ruhiger wurde. Als wir ihn das erste mal in den Stall setzten, rannte er erst mal von einer Henne zur nächsten, versuchte alle zutreten, bis unserem Wyandotten der Kragen platzte. Unser Paduaner wurde von da an immer etwas gemobbt, verhielt sich den anderen gegenüber stets hysterisch, auch wenn die eigentlich nichts machten. Kurz bevor wir ihn aus der Gruppe rausnehmen wollten, weil er sich einfach nicht integrieren wollte, wurde es besser. Vor wenigen Wochen dann eben wurde er ruhiger. Fraß zunehmend weniger und nahm ab. Wir entschlossen ihn abzugeben, weil er sich offenbar doch nicht wohlfühlte, da war er aber so dünn, dass wir ihn erst ma wieder aufpeppeln wollten. Also sperrten wir ihn weg. Damit er nicht alleine war, gaben wir ihm Behinderli dazu – eine Henne, die wir im Oktober kauften und die vermutlich älter als die angegebenen 1,5 Jahre alt war. Sie hatte zu kleine Augen, ein dadurch eingeschränktes Sichtfeld und schien auch leichte Koordinationsprobleme gehabt zu haben. Sie pickte immer mehrfach, bis sie das Objekt der Begierde erwischte. Sie legte auch keine Eier, liebte es aber stehst zu fressen und war immer putzmunter und lieb mit den anderen.
Die beiden hockten also zusammen in ihrer Stallbox, durften auch gemeinsam abgesperrt in den Garten. Ihm ging es nicht besser – und ihr ging es plötzlich auch immer schlechter. Beide verloren zunehmend an Appetit, wobei es bei Behinderli in Grenzen war. Bei ihm dachten wir, war es zu spät. Dass er quasi zu tote gemobbt wurde. Er starb auch, nachdem er letztendlich nichts mehr fraß. Und Behinderli ging es zunehmend schlechter. Sie hatte plötzlich geschwollene Augen (keinen Schnupfen oder Atemgeräusche!)
Sie fraß wenn sie denn mal was sah, manchmal mit großen Appetit, manchmal mit kleinem. Auch auf Wasser achteten wir, bzw. sogar Erkältungstee, da wir aufgrund der zugeschwollenen Augen eine Erkältung oder ähnliches vermuteten, auch wenn die eigentlichen Symptome nicht da waren.
Auch sie starb nach einigen Tagen …
4) Kaum war Nummer 3 eingeschlafen, begann die Nächste zu muckern. Eine Paduaner, die wir mit dem Hahn zusammen bekommen hatten. Wobei ich dazu sagen muss, dass beide Paduanerdamen die wir haben/hatten, allgemein sehr ruhig sind. Diese Damen sonderte sich schon länger immer etwas ab, wir nahmen an, dass es einfach an der Rasse liegt und sie sich etwas ausschließt, weil sie zu letzt in die Gruppe gekommen ist.
Jedenfalls wurde es immer schlimmer, sodass wir auch sie extra wegsperrt. Zumal ihre Schwester auch immer ruhiger wurde.
5) Unsere Älteste (5 Jahre?) Vorwerkhenne, die schon immer extrem groß war und manchmal einen blauen Kamm hatte, konnte eines Morgens nicht mehr laufen. Ich nahm an ein Calziummangel, weil es die Typischen Anzeichen waren. Ich sperrte sie extra, was ihr gar nicht gefiel. Sie konnte nicht laufen, war aber aufmerksam und vollkommen klar. Eine Stunde später saß sie ruhig im Stall. Ca. 2-3 Stunden später war sie für immer eingeschlafen.
Meine Mutter erwähnte eine Wurmkur, die wir im Herbst nicht machten, da wir keinen Anlass dazu sahen und unsere Hühner nicht 'überflüssig' belasten wollten.
Concurat hatten wir zuletzt vom Tierarzt bekommen. Am nächsten Tag wollten wir entwurmen … und meine Mutter stellte fest, dass der Tierarzt eine extreme Unterdosis verschrieben hatte. Eine Dosis für ca. 3-4 Hühner sollten wir für ca 25 Tiere geben?
Also bestellten wir bei einem anderen Tierarzt neu und entwurmten am Folgetag, mussten aber nun feststellen quasi schon länger nicht entwurmt zu haben.
Einen Tag später war die Paduaner leider tot, ihrer Schwester ging es aber einwenig besser.
Ab da an war ruhe. Ich freundete mich mit meiner Silver, der Paduaner, immer mehr an und sie bekommt seit dem Extrawurst von mir, damit sie etwas zunimmt. Sie ist nach wie vor zu dünn, sie steht sehr oft da und schläft, und sie ist wählerisch im Futter, aber sie frisst immerhin auch selbstständig und läuft behebig und eigenbrötlerisch über die Wiese und pickert überall. Wie aber auch ihre beiden Geschwister, ist sie nach wie vor Außenseiterin – jetzt ja sowieso als letzte Neuling.
Wobei ich zusätzlich sagen muss, dass bei den Dreien noch ein Blumenhuhn mitkam, die frisst wie ein Scheunendrescher, durch die Gegend rennt und aber auch Zweitlieblingshuhn des neuen Chefhahns (Wyandotte) ist.
Nach der Wurmkur misteten wir den ganzen Stall gründlich aus und strichen diesen mit Sumpfkalk, um jeglichem Ungeziefer keine Chance zu geben.
Das ist ca. eine Woche her.
Nun ging es nach ca 2-3 Wochen ruhe, mehr oder weniger weiter …
Am Freitag ließ ich vor der Arbeit die Hühner raus und stellte fest, dass eine unserer 3 Jährigen Vorwerk-Mixe nicht von der Stange kam.
Ich scheuchte und stellte fest, dass sie merkwürdig lief. Einwenig wie wenn ein Ei nicht raus woll. Ich fing sie und fühlte nach. Nix. Dafür eine Menge Fett … Nun ja, sie lebt, sie frisst, sie wirkt aufmerksam, aber sie sondert sich einwenig ab und läuft auch noch immer einwenig ab. Sie ist nicht immer bei der Gruppe und sie atmet manchmal durch den Schnabel. Sollte sie wirklich einfach zu fett sein?
Zu etwa dem gleichen Zeitpunkt stellte ich fest, dass eine unserer beiden 2 Jährigen Wyandottenmixe sich etwas absonderte. Kurz zu vor noch jeden Tag auf dem Nest und ganz normal, sonderte sie sich immer mehr ab. Gestern Abend lief sie nur noch träge in den Stall. Heute hockte sie nur noch drin. Ich zog sie mal aus der Ecke, massierte ihr den Kropf, welcher weich aber nicht leer war und fühlbar ein paar Körner beinhaltete. Sie war schwer, ja, vielleicht etwas zu doll, aber ich würde nicht sagen, dass sie fett ist. Sie lief dann allein zum Wasser, trank ein paar Schlucke und verkroch sich wieder in eine Ecke.
Und als bitteres Sahnehäubchen … Wir beobachteten vor ein paar Tagen unseren Chefhahn, wie er den Flügel etwas hängen ließ, weil er sich putzte, er drauftrat und kurz schwankte. Das passierte mehrfach und wir dachten uns 'Was ein Trottel'. Heute Nachmittag fiel uns aber auf, dass er fast pausenlos zu beiden Seiten schwankt, teilweise richtig das Gleichgewicht verliert. Er ist ansonsten ganz normal. Er ist munter, er frisst, er kräht, ist ein Stinkstiefel zu seinem Kollegen, er tritt die Hühner, etc. Aber er schwankt eben die ganze Zeit. Wir haben schon überlegt, ob er sich zu viel Stress macht, weil er seit ein paar Wochen nun der Chef ist, er vielleicht mit der Rolle überfordert ist. Außerdem sind es nur 2 Hähne auf 25 Hühner was auch wenig ist, und zusätzlich stänkert er, seitdem der alte Chef nicht mehr da ist, ständig mit seinem Kollegen. Das ist Stress und er gibt auch fast immer alles seinen Hühnern.
Ich habe aber auch langsam das Gefühl, dass wir vielleicht uns für alles eine Ausrede suchen und dabei das wesentliche nicht sehen. Ich habe früh schon keine Lust mehr in den Stall zu gucken … schon keine Lust mehr die Tiere zu beobachten, weil ich Angst habe festzustellen, dass es wieder einem nicht gut geht.
Wie gesagt haben wir vor einer Woche mit Sumpfkalk gestrichen. Parasitenbefall konnten wir keinen feststelen, ich habe heute mehrere Tiere noch mal genauer untersucht – vorallem auch den Wyandottenhahn und meine Paduaner Silver – vor allem weil sie ja so viel schläft und prinzipiell blass ist.
Wir haben 2 Hähne und 25 Hühner, verschiedenster Rassen.
Wir haben einen ca. 20 qm großen Stall mit großen Fenstern und die Hühner haben ca. 1500 qm Wiese zum Laufen, Suchen, Scharren, etc.
Zum Fressen bekommen sie im Großen und Ganzen Weizen, Quetschhafer, wenig Mais, Brot (welches wir derzeit schon reduzieren), Salat, Jogurt (Naturjogurt!) und Milch sowie Rogen vom Fisch. Im Sommer dann auch zusätzliches Obst und Gemüse.
Ich muss auch sagen, dass wir, bevor die Todesfälle anfingen, die Hühner viel auf den Misthaufen ließen, dort auch umgruben, weil massig Würmer drauf waren. Der Misthaufen ist jetzt wieder abgesperrt weil 1. vielleicht zu viele Würmer? Und 2. es ja alter Mist ist wo sich Ungeziefer wohlfühlt.
Habt ihr eine Meinung und Vermutung zu der ganzen Sache? Ratschläge?
Ich muss noch sagen, dass der Vorwerk Hahn und die Vorwerk Henne nur vielleicht geimpft waren (hatten wir von jemandem übernommen der die von irgendwem hatte …) und vorallem die ältesten. Behinderli können wir nicht sagen, da der Verkäufer vermutlich sowieso nicht ehrlich war. (Wir vermuten, dass er Tiere aus der Legebatterie aufkauft, sie aufpäppelt und sie weiterverkauft. Sie wurde als 1,5 Jährige verkauft, wirkte aber wie ein altes Huhn was aber auch an ihrer Behinderung gelegen haben kann. Der Paduaner Hahn sowieso die Henne, waren erst ein dreiviertel Jahr alt.)
Alle anderen waren/sind Eigenaufzuchten von uns und meiner Tante.
Impft ihr euren eigenen Nachwuchs und wenn ja, wie macht ihr das? Wir haben allgemein den Eindruck, dass die aus den Massenbetrieben gezogenen Junghennen die man kauft, resistenter und gesunder sind …
Leider haben wir hier auch keinen Tierarzt der sich gut mit Hühnern auskennt. Wie gesagt hat unser Tierarzt uns eine totale Unterdosis Wurmmittel verschrieben, und als ein paar Hühner mal Schnupfen hatten, der bei ein paar wenigen nicht wegging und wir ihn fragten woran das liegen könnte, meinte er nur dass er sich mit Hühnern nicht auskenne … Selbst das Wurmmittel letzten zu bekommen war schon ein Krampf, für den wir letztendlich ein ganzes Stück fahren mussten um das Mittel zu bekommen.
Saatkrähe
10.04.2018, 03:26
Hallo Seifchen - sei herzlich willkommen im Forum ! :)
Daß Du Dich morgens kaum noch in den Stall traust, kann ich absolut nachvollziehen. Ich empfinde Deine Situation schon fast als Supergau. Es war schon schwer für mich, es nur zu lesen und Du hast mein ganzes Mitgefühl für diese schreckliche Situation.
Ein wenig hilfreich könnte sein, wenn Du die ersten zwei oder drei Ziffern Deiner Postleitzahl im Profil mit angeben könntest, falls Du überhaupt in Deutschland wohnen solltest. Wenn Du zufällig im Raum Hannover leben solltest, könntest Du Dich an die Tierklinik/Hannover wenden. Hier eine Forum-Liste der Tierärzte, die sich mit Geflügel auskennen http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/174-Tier%C3%A4rzte-f%C3%BCr-Gefl%C3%BCgel Vielleicht ist ja was für Dich dabei.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das alles richtig verstanden habe. Ich habe den Eindruck, daß alle Hühner die bei Euch einziehen, nach einer gewissen Zeit erkranken (?) Als erstes fiel mir dazu ein, ob Euer Boden dort vielleicht auf irgendeine Weise vergiftet sein könnte. Seid Ihr selbst dort schon länger ansässig oder neu hingezogen ? Kann es sein, daß Spuren von Rattengift vorhanden sind ? Oder gibt es dort Pflanzen die den Tieren schaden ? Andererseits sind Hühner ja nicht blöd - sie wissen eigentlich genau was ihnen nicht bekommt.
Stichwort Kompost. Da werft Ihr hoffentlich keine Sachen rein, die Hühner nicht dürfen, bzw. die dem Kompost selbst schaden würden, wie z.B. Bananenschalen, Zitrusreste und überhaupt gespritzte Obst- und Gemüsereste, oder Fleischabfälle. Auch schimmelige Nahrungsmittel sind pures Gift.
Die meisten Hühnerhalter impfen, wenn überhaupt, gegen Newcastel Disease (ND), was Pflicht in Deutschland ist. Dies geschieht überwiegend über die Geflügelvereine alle drei Monate, wo man sich das Serum abholt und übers Trinkwasser verabreicht.
Zum Fressen bekommen sie im Großen und Ganzen Weizen, Quetschhafer, wenig Mais, Brot (welches wir derzeit schon reduzieren), Salat, Jogurt (Naturjogurt!) und Milch sowie Rogen vom Fisch. Im Sommer dann auch zusätzliches Obst und Gemüse.
Wenn es ungesäuerte Milch ist... das vertragen Hühner überhaupt nicht, dürfen sie nicht bekomme !! Nur gesäuerte Milchprodukte, die ich ihnen aber auch nur ca. einmal wöchentlich, wenn überhaupt, geben würde.
Von Brot haben Hühner nichts. Das nimmt nur Platz für wichtige Nahrung weg. Ich selbst sammle und trockne Brotreste, die ich selbst nicht mehr esse, bewahre sie in einer Papiertüte auf, damit nichts schimmelt. Alle ca. drei Monate weiche ich diese Reste über Nacht ein und mische es mit geschrappten Weißkohl, oder Wirsing, oder Wurzeln. Dazu Buttermilch und was sonst noch wichtiges ins Weichfutter kommt. Öfter würde ich kein Brot füttern.
Wenn Deine Hühner frei laufen dürfen, brauchen sie im Sommer eigentlich kein Gemüse zugefüttert bekommen. Das wäre nur täglich im Winter wichtig.
Da ich nicht weiß, wie weit Du Dich auskennst oder nicht... Hühner brauchen Magensteinchen (die sie im Gelände finden). Ohne Steinchen im Magen kann die Nahrung nicht verdaut werden. Zur freien Verfügung sollte im Stall ein Gefäß mit Muschelbruch stehen. Ich füttere zusätzlich mit dem täglichen Weichfutter Futterkalk und Bierhefe. Das Winterfutter unterscheidet sich erheblich vom Sommerfutter.
Gut wäre, wenn Du ganz genau beschreiben würdest, was Deine Tiere zu fressen bekommen. Ansonsten hoffe ich, daß sich hier Leute melden, die sich mit Krankheiten auskennen, was bei mir nicht der Fall ist. Ich drücke die Daumen, daß Du hier noch gute Hinweise erhälst :)
Herzlich Willkommen im Hühnerforum.
Das einzige, was ihr selber rausfinden könnt und was zum Zustandsbild Eurer Hühner passen könnte, ist ein (massiver) Befall mit der roten Vogelmilbe. Zu diesem Thema findest Du reichlich Informationen hier im Forum. Dafür spricht die Phase der Besserung direkt nach Ausräumen und Kalken des Stalles. Auch einige Symptome Deiner Hühner könnten hierzu passen (bläulicher Kamm - Sauerstoffmangel wegen Anämie, torkelnde Bewegungen, Lethargie. Und dies alles bei meist bleibendem Appetit).
Wenn Du dies nach gründlicher Suche ausschließen kannst, macht es Sinn, beim nächsten Todesfall das Tier einzuschicken und eine Obduktion in Auftrag zu geben (kannst Du selber veranlassen ohne Tierarzt).
Alles andere wäre ein Ratespiel und bringt nicht viel. Es könnte eine ansteckende Erkrankung sein, eine hochgradige Mangelerscheinung, eine schleichende Vergiftung oder eine Kombination von mehreren Faktoren. Gewissheit bringt Dir nur eine genaue labormässige Untersuchung. Die Kosten hierfür halten sich im Vergleich zu ständigen Neuanschaffungskosten im Rahmen. Ich glaube um die 80,-€ liegt solch eine Untersuchung. Genaueres kann Dir aber hier bestimmt der ein oder andere User mitteilen, der dies schonmal beauftragt hat.
An Milben musste ich auch sofort denken. Die üblichen Milben wandern nachts in Scharen und saugen das Blut der Hühner. Tagsüber sind sie nicht am Tier (es sei denn, es wäre die Nordische Vogelmilbe, die würde man zwischen den Federn auf der Haut sehen)
Und - Concurat ist glaub ich nicht gut zum Entwurmen weil man die Eier dann nicht mehr essen dürfte. - Flubenol wird hier immer geraten.
Hoffe, Du findest bald raus was los ist und es wird wieder besser !!
LG Sterni
Seifchen
10.04.2018, 06:40
Hallo ihr Lieben!
Danke für die Arbeit. Da ich bald auf Arbeit muss, eine relativ knappe Antwort (besser so bei meinem Roman :laugh )
@Saatkrähe: Vielen Dank.
Es waren auch Hühner dabei die bei uns eingezogen sind, das stimmt. Wir hatten auch zeitweiße auf diese Tiere geschoben - also dass die irgendwas vielleicht abgeborenes haben. Die beiden Paduaner sind an ähnlichen Symptomen erkrankt gewesen (ebenso wie Behinderlie die aber eben auch so ein Fall für sich ist). Auch mit, weil die beiden Paduanerhühner seit Dezember vielleicht jeweils 2-3 Eier gelegt haben, das wars. Auch hatten die eine Eigenart mit dem Kamm. Meine Tante hatte diese Tiere ausgebrühtet - hatte die Bruteier von jemandem gekauft. von 3 Hähnen und 3 Hühnern die wir bekommen hatten, hatten 3 teilweiße doppelte Kämme, bzw der eine Hahn hatte einen fast richtigen Schmetterlingskamm. Wir riefen die Frau an und fragte was da noch drin steckt (Dass es Mischlinge sein können bzw sind, wussten wir ja) Die behauptete aber dass sie keine Tiere mit doppeltem Kamm hätte. Wir dachten dann schon dass die gekreuzten Rassen sich vielleicht nicht vertragen.
Wie auch immer, ich vermute dass die beiden Paduanerhühner kaum gelegt haben weil sie unterernährt sind. Meine Silver, die ja eine der beiden Hühner ist, ist eben so schlank und wählerisch. Ich habe ihr gestern mal etwas Leberkäse geholt, sozusagen zum Fett ansetzen. Sie hats gefressen, ganz gemächlich. Als die anderen Hühner das zeug sahen, musste ich Angst haben dass sie mir die Hand abfressen :D
Es sind aber nicht nur Neuzugänge betroffen. Die beiden Vorwerks sind schon ca 3 Jahre bei uns, die derzeit schwächelnden sind alle bei uns geschlüpft und großgeworden.
Ich wollte mich kurzhalten ...
Wie kommst du auf Rattengift? Würden sie da nicht gleich umfallen oder so? Ich meine, wir haben nachbarn, wovon einer echt nicht ohne ist. Aber es sind ja immer wieder andere Symptome was verwirrt. Zumal zb die beiden Paduaner eher nicht der Typ waren, die sich von Leuten anlocken lassen. Da wären glaube andere Hühner zum Opfer gefallen. Rattengift haben wir welches ausgelegt, da kommen sie aber nicht ran (sowie auch andere Tiere). Das sollte eigentlich auszuschließen sein.
Wir haben das Grundstück schon seit ca. 23 Jahren.. Dort wo die Hühner hin kommen ist Wiese. Wir achten auch peniebel darauf was wir Pflanzen. Bis auf dass unser Hahn letztens mal die Blüten vom Mandelbaum (Bei dem wir nicht wissen ob er giftig oder nicht ist) gepickt hat, sollte nichts irgendwie 'kritisch' sein, ist auch nichts neu gepflanzt.
Auf den Kompost werfen wir an sich tatsächlich einiges, aber zb schimmeliges Brot oder überhaupt altes Futter bleibt dort nicht lang, da die Krähen sich jeden Morgen und Abend zum Fressen bei uns treffen, weil sie der meinung sind dass wir ein free-for-all Selbstbedienungsrestaunrant sind.
Magensteinchen sollten sie bei uns genug finden, sie haben ja ausreichend Geländer und sind auch an sich bewegungsfreudig genug um zu suchen. Wenn man mal mit dem Spaten kommt, ist man sowieso plötzlich die beste Freundin. Dann wird sich auch nicht nur über jeden Wurm gefreut :D Der Muschelkalk ist im Moment alle, steht aber in der Regel dennoch zusätzich da. Natürlich kriegen sie auch Getrocknete Eierschalen wenn welche anfallen.
@SalomeM:
Aufgrund des Hahns und meiner Silver, bat mich meine Mutter heute auch noch mal Ardap mitzubringen. Ich kann mir aber keine MIlben vorstellen, die Rote sowieso nicht. Wir hatten letztes Jahr mal die rote Vogelmilbe. Die hat man im Stall überall sitzen sehen. Das ist jetzt nicht der Fall. Zumal ja jetzt frisch gekalkt ist, da würde ich eigentlich sowieso annehmen dass da ruhe ist. Das einzige was seit kurzen ist, dass sie plötzlich wieder mehr Kalkbeine bekommen haben, was wir seit zig Jahren trotz zig Mittel nicht ganz los werden. Dass es plötzlich wieder doller wird, hat uns gewundert. Mein Onkel kam sehr gut mit 'Insektizid 2000' dagegen an. Damit sind wir derzeit am behandeln.
Wir hatten eigentlich vorgehabt mal ein Huhn wegzuschaffen, als wir das vor Jahren mal taten bezahlten wir irgendwas um die 15 oder 20 Euro. Allerdings hatte meine Mutter beim letzten Huhn so eine dolle Magen Darm Grippe, dass ich sie schon überreden musste überhaupt mit mir das Wurmmittel zu holen. Ich selber habe leider kein Auto. Und ich weiß nicht ob das so gut wäre mit einem Toten Tier in der Bahn herumzukutschieren. Ist leider auch nicht gerade um die Ecke, wo man die hinschafft.
@Sterni2: Ja, Milben, hm, aber es ist ja gekalkt und ich konnte keine Milbe auf den Tieren oder im Stall sehen. Gerade jetzt auf der weißen Farbe müsste man das ja erst recht? Wollen heute trotzdem auch noch mal mit Ardap ran.
Concurat wurde uns nun mal vom Tierarzt gegeben und ist ein Sofortmittel. Wir wollten kein Mittel nehmen, dass erst nach ca einer Woche richtig wirkt, wenn es noch 'Patienten' gab. Da haben wir lieber die Eier eine Woche lang weggeschmissen. Danach darf man sie ja wieder essen.
Dankeschön! Ich muss es ja nicht mal rausfinden, wenn wir endlich mal unsere Ruhe hätten. :(
Die rote Vogelmilbe sieht man erst, wenn bereits ein massiver Befall da ist. Sonst sitzen die in Ritzen und kommen erst Nachts. Geh mal im Dunklen in den Stall und schau Dich gründlich um. Selbst wenn Du nichts siehst, es Dich aber juckt und kleine Tierchen auf Dir rumlaufen, weißt Du, dass Du Milben hast . und zwar nicht zu wenige.
sternenstaub
10.04.2018, 08:58
Zum Fressen bekommen sie im Großen und Ganzen Weizen, Quetschhafer, wenig Mais, Brot (welches wir derzeit schon reduzieren), Salat, Jogurt (Naturjogurt!) und Milch sowie Rogen vom Fisch. Im Sommer dann auch zusätzliches Obst und Gemüse.
Was mir auffällt ist die eiweißarme Ration. Das in Kombination mit einem Wurmbefall und sich evtl drauf setzenden Kokzidien haut das stärkste Huhn um. Würmer und Kokzidien ziehen die ganzen B-Vitamine besonders B 12. Ein Mangel daran könnte das z.B. Schwanken des Hahns erklären.
Ich würde unbedingt und zügig eine Kotprobe untersuchen lassen und zwar sowohl auf Kokzidien als auch auf Würmer. Eine Erfolgskontrolle der Wurmbehandlung erscheint mir als wichtig. Daneben würde ich auch das nächste tote Huhn an ein Labor senden, mit dem Auftrag die Todesursache heraus zu finden.
Concurat ist zumindest in Deutschland nicht für eierlegende Hühner zugelassen. Das nächste Mal besser Flubenol (Wirkstoff Flubendazol) nehmen, das wirkt auch sofort und hat eine Zulassung für Legehennen.
Um die Ration mit Eiweiß aufzupeppen würde ich Bierhefe ins Weichfutter mischen. Die ist reich an B-Vitaminen. Evtl. wäre für den Anfang zusätzlich auch ein Vitaminpräparat sinnvoll fürs Tränkwasser. Beratet Euch da mal mit dem Tierarzt. Vorher muss aber gesichert sein, dass es keine Würmer mehr hat und auch keine Kokzidien im Übermaß. Sonst freuen nur die sich über das zusätzliche Vitamin B.
Vitamin B-Komplex kann der TA übrigens auch spritzen. Das wäre als Schnellhilfe vielleicht eine Option.
Nach Milben würde ich ebenfalls noch mal suchen. Die verstecken sich gern in Ritzen, unter Sitzstangen und jeglichen anderen dunklen Ecken und sind manchmal sehr schwer zu finden. Aber sie können den ohnehin schon geschwächten Tieren den Rest geben. Da reicht dann schon ein geringer Befall aus.
Kopf hoch. Ihr bekommt das in den Griff.
Kamillentee
10.04.2018, 10:33
Nun ja ... wenn ich lese "Hühner verschiedenster Rassen" von verschiedenen Züchtern/Händlern (?),
freilich summiert sich dadurch die Gefahr, gewisse Krankheiten einzuschleppen, gegen die nicht alle Tiere Abwehrkräfte haben.
Habt ihr die Hühner als Küken oder ausgewachsen gekauft?
Und euer "Behinderli", sorry, das ist meiner Meinung nach nicht behindert, sondern hat auch irgendeine Krankheit mitgebracht. Kleine (dann geschwollene) Augen und Koordinationsstörungen - warum kaufst du so was ???
Wegen dem Concurat, wurde schon geschrieben, ist nicht mehr zulässig für Legehühner (wirkt allerdings ganz gut).
Nimm lieber Flubenol.
Jedenfalls reicht eine Behandlung mit Wurmmittel nicht, schon gar nicht bei massiven Befall. Da müsst ihr jetzt am Ball bleiben, und dies in Abständen wiederholen, denn die Wurmeier befinden sich überall im Auslauf.
Das Futter besser nicht auf dem Boden schmeißen, sondern alles aus Futterbehältern geben.
Zu Milben wurde schon alles geschrieben ... diese sieht man eher bei Nacht.
Lege mal für eine Weile deine Hand in ein Legenest, dann ist der Befall auch oft sichtbar.
Was der Hahn mit den Füssen hatte, sagt mir nichts, du meinst aber nicht etwa Kalkbeine? Da hilft Behandlung mit Ballistol.
Hattet ihr schon mal ein verendetes Tier zur Obduktion eingeschickt?
Marek wäre zumindest bei den jüngeren Tieren möglich.
Ansonsten würde ich den Tieren "Legapan" ins Futter geben, das gleicht Ernährungsmängel aus.
Seifchen
10.04.2018, 14:21
@elja: Ja? Also wir hatten vor zwei Jahren eine weiße Milbe. Die waren echt wie die Pest, da hat selbst Ardap nichts gebracht(nur betäubt, nicht getötet), da mussten wir dann Kalken, danach war ruhe.
Letztes Jahr sah ich nur plötzlich über all die kleinen Siedlungen. Haben Ardap verwendet und Kieselgur und konnten es so leicht in den Griff kriegen. An den Tieren selbst hat man es nicht gemerkt. Ich werde heute noch mal gründlich gucken und nehme ja sowieso Ardap mit. Sollte aber wirklich was sein wüsste ich nicht was man im Stall noch machen kann. Frisch gekalkt ist ja.
Wir hatten mal (da waren wir noch relativ unerfahren), ein paar holländische Haubenhühner auf einer Ausstellung gekauft. Die eine muckerte nach einigen Tagen immer mehr. Bis mein Onkel mal eine Henne hochnahm. Als er sie absetzte war er voll mit Milben. Waren auch irgendwelche hellen. Die Henne war nicht mehr zu retten, die war wirklich an Blutarmut gestorben. Unfassbar ...
@sternenstaub: Stichwort Eiweiß-Arm. Meine Mutter meinte gestern mit einem Schmunzeln, ob der Hahn vielleicht Eiweißmangel hat. Jetzt ist Frühling und die beiden Herren vergnügen sich ständig mit ihren Damen. Wenn menschliches Sperma aus viel Eiweiß besteht, wird das bei hähnischem(sagt man das so? :D ) auch nicht anders sein?
Ein Wurmbefall war nur ein möglicher Gedanke aufgrund des alten Mists und weil wir eben im Herbst (wie wir feststellen mussten ja eigentlich auch schon das mal zuvor ...) nicht entwurmt haben und haben einfach entwurmt. Prinzpiell sollen Hühner ja immer Würmer haben und man hält sie damit nur in Schach? Im Kot haben wir nichts gesehen, aber es gibt ja auch Würmer die man nicht im Kot sieht weil sie zu klein sind. Ausschließen können wir es nicht. Wir werden es zukünftig auf jeden Fall regelmäßig machen.
Wir geben gelegentlich Vitaminpräperate (gestern nun auch wieder). Wir geben Legapan, was einiges beinhalten dürfte? Ich habe aber auch schon oft von Bierhefe gehört. Meine Mutter geht am Donnerstag zu unserem Futtermittelhändler, da werd ich ihr mal sagen dass sie welche mitbringen soll. Oder gibt es das auch einfach so in der Apotheke? Wieviel sollte man denn da geben?
Unser Tierarzt hat wie gesagt keine Ahnung von Hühnern, hat uns sogar die komplett falsche Concuratmenge aufgeschrieben und alternativen gibt es hier auch keine guten. Ich hab wie eine blöde rumtelefoniert um überhaupt das Wurmmittel zu bekommen. Selbst verschreiben wollte es keiner.
Wie gesagt, wegen Milben gucke ich heute noch mal und ich nehme auch Ardap mit. Da der Stall aber frisch gekalkt ist, wäre ich auch recht ratlos was wir machen sollten, wenn wirklich Milben da wären.
@Kamillentee: Naja verschiedenster Rassen ist vorallem dahingehend gemeint, dass wir eben auch eine bunte Mischung haben die sich auch untereinander kreuzt. Natürlich kommen aber immer mal neue Tiere von außerhalb. Die letzten kamen eben im Dezember von meiner Tante(damals ca 5-6 Monate alt). Davor 5 Hühner im September (wo Behinderli dabei war - Bovans von 2016). Davor wiederum im April drei weiße und 2 weiße Lohmann (fast Legereif), die aus einem Zuchtbetrieb kamen (die man sich halt bestellen kann). Davor wiederum ewig nichts. Es sind halt auch alles Tiere aus verschiedenen Altergruppen, wodurch immer mal neue dazu kommen.
Unsere Behinderli hatte vor Ort beim Verkäufer keinen merkwürdigen Eindruck gemacht. Er hatte die 5 aber auch schon vorsorglich in ein Minigehege gesperrt um sie dann schnell zukriegen. Sie hatte eher wie verwachsene Augen und dadurch eine eigenschränkte Sicht. Ansonsten war sie putz munter und amüsierte uns. Sie machte uns nicht den eindruck als sei sie krank, sondern einfach einfach als hätte sie einen kleinen Ratsch weg.
Ich werde mich noch mal genauer über Flubenol erkundigen ob wir es fürs nächste Mal in betracht ziehen. Mich verwirrt das aber allgemein mit dem Concurat. Auf einer Art ist es für Legehühner nicht zugelassen, auf andere Seite darf man nach einer Woche die Eier wieder essen. Ja was denn nun?
Zur Obduktion hatten wir noch keines, nein. Da wo uns der Kragen geplatzt war, lag meine Mutter mit Magen-Darm flach und ich habe kein Auto und hätte mit dem toten Tier eine halbe Ewigkeit mit den Öffentlichen fahren müssen. Das wollte ich dann eher nicht und hatte ja auch alle Hoffnung auf die Entwurmung gelegt.
Wir hoffen ja dass nicht so bald der nächste Todesfall kommt :( Meine Mutter schrieb mir heute früh, dass soweit alles gut aussah und sogar die sich gestern verkriechende Wyandotte Gras pickte. Ich werde heute Abend wieder alle genau beobachten. Wenn ich dran denke mache ich auch mal Fotos.
Dorintia
10.04.2018, 17:08
Wie wärs generell mal das Futter zu überdenken? Besonders weil viele Tiere zu leichtgewichtig sind/waren...
Wie jetzt das mit den Hähnen wegen dem Eiweiß gemeint ist, versteh ich nicht. Legen deine Hennen keine Eier?
Seifchen
10.04.2018, 17:48
@Dorinta: Es sind aber auchvzu dicke dabei! Die die zu dünn sind, haven zu wenig Apetit und was das Gewichtsproblem macht. Theoretisch können sie den ganzen Tag Gras, Insektrn, Dreck, etc fressen. Verhungern muss hier keine!
Das mit dem Eiweiß ist auf den Hahn, nicht auf die Hühner bezogen.
Seifchen
10.04.2018, 17:54
Prinzipiell kann ich heute das Update geben:
Der Wyandotte geht es heute deutlich besser! Sie steht noch etwas krummging viel, sie läuft aber rum und frisst und trinkt.
Der Vorwerk ging es allgemein schon mdl schlechter. Bei ihr sind es an dich eher die Momente wenn sie sich mal ausruht. Ansonsten wirkt sie fit.
Meine Silver macht mir heute mehr Sorgen. Sie ist einfach sooo mäkelig. Einen Tag liebt die Jogurt- heute pickte sie einmal und ging weg.
Einen Tag liebt sie Brotkrumen - heute nicht.
Möhrenstücke interessierte die heute ebenso wenig wie der Leberkäse. Hafe flocken fras die heute ein bisschen. Sie hat was im Kropf aber das ist wir jeden Tag nicht viel.
Der Wyandotten Hahn schwankt heute noch immer, aber nicht ganz so doll wie gestern. Ansonsten ist er immernoch ganz der Alte.
SetsukoAi
10.04.2018, 17:59
Wenn Du dies nach gründlicher Suche ausschließen kannst, macht es Sinn, beim nächsten Todesfall das Tier einzuschicken und eine Obduktion in Auftrag zu geben (kannst Du selber veranlassen ohne Tierarzt).
Alles andere wäre ein Ratespiel und bringt nicht viel. Es könnte eine ansteckende Erkrankung sein, eine hochgradige Mangelerscheinung, eine schleichende Vergiftung oder eine Kombination von mehreren Faktoren. Gewissheit bringt Dir nur eine genaue labormässige Untersuchung. Die Kosten hierfür halten sich im Vergleich zu ständigen Neuanschaffungskosten im Rahmen. Ich glaube um die 80,-€ liegt solch eine Untersuchung. Genaueres kann Dir aber hier bestimmt der ein oder andere User mitteilen, der dies schonmal beauftragt hat.
Genau das würde ich dir auch vorschlagen, jedoch finde ich die kosten von 80 Euro schon recht hoch gegriffen.
Falls wieder eins verstirbt schick es in die Uni nach Hannover: https://www.tiho-hannover.de/kliniken-institute/kliniken/klinik-fuer-gefluegel/
Dazu musst du den Bericht hier ausfüllen: https://www.tiho-hannover.de/fileadmin/user_upload/tiho_hannover/kliniken_institute/15_gefluegel/Downloads/2014-05-26_Vorbericht.pdf
Und am besten auch den Ausführlichen Bericht den du hier geschrieben hast.
Das Huhn gut einpacken das nichts ausläuft, ein Kühlakku dazu und ganz normal mit der Post verschicken. Am besten noch per Express.
Du musst nirgendwo hin fahren außer zur Post!
Tut mir leid um deine Hühner, aber alles andere ist nur Rätselraten und das ist bei Hühnern eh schon nicht einfach. Die meisten Tierärzte werfen da schon das Handtuch. Daher musst du in dem Fall selbst aktiv werden und eins einschicken.
Hallo Seifchen,
wie Dorintia schon anmerkte, fehlt in Deiner Fütterung ziemlich sicher das Eiweiß. Bei beiderlei Geschlechter.
Insekten und Würmer werden im Winter auch bei Euch nicht ausreichend für Nutztiere vorhanden sein.
Selbst im Sommer sieht es damit mau aus.
Hier hilft nur Zufüttern von Eiweiß. Das geht mit Soja oder getrocknete Insekten, Katzenfutter, Fleisch.
Ich weiß nicht, welchen Rogen oder in welchen Mengen Du diesen fütterst.
Sollte es der im Handel (Deutscher Kaviar) sein: Nein. Viel zu salzig.
Eine einmalige Wurmkur ist bei starker Verwurmung nicht ausreichend. Es werden immer nur die erwachsenen Würmer abgetötet, nicht die Eier. Nach zwei Wochen ist die nächste Generation ausgereift und das Spiel geht von vorne los.
Daher immer im Abstand von zwei Wochen min. zweimal entwurmen.
Zusätzlich ein Vitamin-B-Komplex zufüttern/Bierhefe/viel tierisches Eiweiß.
Mäkeliges Fressen spricht für Unbehagen der Tiere. Da liegt also immer noch etwas im Argen.
Seifchen
10.04.2018, 18:21
@Galla: Würmer hatten sie in letzter Zeit wirklich massig als sie auf den Misthaufen dürften. Ich grip um und dort waren wirklich unununzählige Würmer. Wir lassen sie nicht mehr drauf aus im ersten Post genannten Gründen. Wir werden aber mal schauen dass sie mehr Eiweiß bekommen.
Mein Vater ist Binnfischer. Es ist also unbehandelter, ungewürzter, purer Rogen der eben beim ausnehmen der frisch geschlachteten Fische. Sie bekommen ca 2 mal pro Woche ca 1-5 Kilo (immer unterschiedliche Mengen)
Fressen aber auch fleißig die Krähen mit wenn die Hühner erst mal keinen Bock mehr haben.
Saatkrähe
11.04.2018, 01:55
Ich möchte den Hinweis von Dorintia und Galla nochmal unterstreichen. Ich habe die ganz starke Vermutung, nein, ich bin mir sicher, daß Du die Fütterung Deiner Hühner komplett überdenken solltest. Rogen von Süßwasserfischen ist wohl ein Glücksfall für die Hühner, sofern aus relativ unbelasteten Gewässern. Die Brotfütterung solltest Du komplett unterlassen - oder nur einmal im Monat ein wenig. So viel Rogen ist ja schön und gut - aber auch Hühner sollten möglichst ausgewogen ernährt werden.
Wenn Du zur Neuorientierung Tipps benötigst, frage ruhig, oder lies Dich hier im Forum durch. Die Bierhefe für Menschen ist zu teuer. Für die Hühner nimmt man am besten die reine 100 %ige Bierhefe. Zum Beispiel dort zu bekommen https://www.sl-chickery.de/futter-zusaetze/futter-wasserzusaetze/reine-bierhefe.html Ich nehme immer 5 kg. Ist sehr preiswert und man kommt schon sehr lange damit hin.
Außerdem könntest/solltest Du Deinen Hühnern jetzt erstmal täglich gekeimten Weizen anbieten. Es gibt dafür extra Gläser mit einem Siebdeckel. Es geht aber auch mit einem Glas (z.B. Gurkenglas) welches mit Gaze und Gummiband verschlossen wird. Das Glas zu einem Drittel mit Weizen füllen, spülen und dann im Wasser 8 Std. einweichen. Warm stellen (Zimmertemperatur), morgens und abends spülen und wenn der kleine Keim zwischen 2 und 4 mm lang ist, verfüttern. Damit bekommen die Hühner viel Vitamine.
Muschelgrit sollte immer und ausnahmslos zur freien Verfügung im Stall stehen !! Außerdem wäre auch zusätzlicher Futterkalk hilfreich.
Auch den Ballistol-Tipp möchte ich unterstreichen. Es gibt nichts Besseres gegen Kalkbeine !! Jeden Abend, wenn die Hühner auf der Stange sitzen, die Beine damit eintupfen oder einsprühen.
Wichtig wären für uns ein paar Fotos von den Tieren und von Deinem Stall. Mit der geballten Forenhilfe wirst Du das schon noch alles hinbekommen :)
sternenstaub
11.04.2018, 09:10
Fischrogen ist als alleinige Eiweißquelle ungeeignet. Der müsste täglich die Hälfte dessen ausmachen, was Du fütterst, um den Bedarf an essentiellen Aminosäuren - hier vor allem Methionin - halbwegs zu decken. Pro Kilo Futter 1/2 Kilo Rogen. Den Rest kannst Du selber ausrechnen. Fischrogen hat zwar zw. 25 und 29 % Rohprotein, aber der Anteil der wichtigen Aminosäuren am Protein ist recht gering.
Stell die Fütterung so um, dass Deine Tiere ausreichend mit allem versorgt sind. Eiweißquellen mit gutem Aminosäurenmuster sind Sojaextraktionsschrot, Blutmehl, Bierhefe und Kartoffelweiß. Soja-ex-schrot und Bierhefe bekommst Du im Landhandel. Es gibt sowohl reine, als auch mit Treber gestreckte Bierhefe- von letzterer muss etwas mehr gefüttert werden. Die Reine ist für Deine Zwecke besser geeignet. Blutmehl und Kartoffeleiweiß kann man über das Internet beziehen. Daneben brauchen die Tiere in gutes Mineralfutter und natürlich stets Zugang zu Muschelgrit und/oder zerkleinerten Eierschalen.
Hier kannst Du Dir mal ansehen, was im Fischrogen drin ist: https://www.naehrwertrechner.de/naehrwerte/Fischrogen+frisch/
Bei der LFL Kitzingen ist eine Tabelle zur Futterwertberechnung hinterlegt. Die ist zwar auf Tonnen ausgelegt, aber für den Überblick reicht es. Hier der Link, die Tabelle ist ganz unten: https://www.lfl.bayern.de/lvfz/kitzingen/156679/index.php
Kamillentee
11.04.2018, 12:34
Sie füttert ja Legapan !
Da ist u. a. genug Vitamin B drin, auch zusätzliche Minerale, also kann das nicht der Grund sein,
und Bierhefe ist nicht zusätzlich nötig.
Und die Mühe mit dem Keimen?
Jetzt spriesst doch überall frisches Grün, auch Löwenzahn, da brauchts solche blassen Triebe wahrscheinlich nicht.
Kamillentee
11.04.2018, 12:42
Ich hab jetzt gerade gelesen, ihr behandelt mit dem Insektizid 2000 die Kalkbeine?
Tragt ihr das etwa direkt am Huhn auf? :o
SetsukoAi
11.04.2018, 13:44
Noch zur Fütterung, warum nicht Fertigfutter in Pellets kaufen? Z.b. Von Deuka Allmash L oder Legemehl gekörnt? Da ist alles drin was sie brauchen und man muss nicht noch selbst was zusammen stellen.
Seifchen
11.04.2018, 13:44
@Kamillentee Ja, das frische Grün dachte ich auch, dass es recht Eiweißhaltig sein müsste, oder? Ich habe meiner Mutter trotzdem gesagt, dass sie heute mal wegen Bierhefe fragen soll, wenn sie im Landhandel ist. Ich hoffe sie vergisst es nicht.
Einen kleinen Eimer mit Weizen zum Keimen, habe ich heute angesetzt. Schaden dürfte es ja so oder so nicht.
Ja, wir sprühen Insektizid 2000 auf die Füße. Wir haben es mit Ballistol, Leinsamenöl, Kieselgur, Ardap, etc versucht und nichts hat geholfen. Als mein Onkel vor ein paar Jahren zeitweise unseren Bestand fast komplett übernahm, probierte er rum und erzielte mit Insektizid2000 innerhalb kürzester Zeit unglaubliche Erfolge. Er sprühte einfach Abends wenn die Hühner auf der Stange waren, die Füße ein und hatte innerhalb kürzester Zeit Ruhe.
Heutiger Stand:
Der Hahn schwankt noch immer etwas, ist aber nach wie vor ansonsten putz munter und ganz normal. Man könnte fast denken, er hat ein heimliches Alkoholversteck gefunden und ist am dauerschnasseln :-[
Der Vorwerkmix geht es weiterhin eigentlich gut. Sie läuft herum, sie frisst, alles gut. Nur eben wenn sie liegt, atmet sie so komisch was aber auch nicht immer ist.
Der Wyandotte geht es deutlich besser. Sie ist noch etwas ruhig, aber läuft die ganze Zeit umher und hat guten Appetit.
Meine kleine Silver ... Ich mache mir nicht mehr hoffnung. Es war ja deutlich besser geworden, sie war uns ständig hinterher gelaufen und lernte schnell wann und wo sie extrawurst abstauben kann, auch wenn sie nie gierig war. Sie suchte unsere nähe und wollte eben was mampfen. Reichte nie dazu aus dass sie zunahm - ware aber eben auch stehts nur kleine Portionen die sie fraß.
Jetzt steht sie viel rum, kommt gar nicht mehr zu uns, trinkt viel und frisst ein bisschen wenn man ihr Weizen hinwirft, aber alles sehr verhalten.
Ich vermute bei ihr mittlerweile dass es irgendwas erbliches ist. Ich meine, es ist doch einfach nicht normal dass mindestens 3 von 6 Tieren einen doppelten Kamm hatten, obwohl die Bruteierverkäuferin angeblich keine Tiere mit solchen Kämmen hätte und auch noch ebenfalls 3 Tiere die selben Symptome haben? Ich finde das einfach merkwürdig. Meine Mutter wollte der Frau auch Bilder schicken, die Frau wollte ihr eine Nummer schicken die Whats app hat - tat sie aber nie.
frau merline
11.04.2018, 13:48
wir hatten einen unbemerkten milbenbefall. wir, milben? kann gar nicht sein........
als milbenanfänger wußten wir nicht um die verstecke. tagsüber kein viech zu sehen, da mussten wir schon nachts raus. sie haben mehrere unserer hühner ausgesaugt, darunter eine glucke, bis eine vereinskollegin bei der suche half. sie waren an stellen, das würdest du nie vermuten. in ritzen von tränkenständern usw.
unser verbrauch an rapsöl ist enorm gestiegen. regelmäßig wird alles in den ställen mit öl eingepinselt, auch die beine der hühner, wenn sie im weg stehen. ballistol hilft auch sehr gut, benutzen wir allerdings fast nur bei den tieren direkt.
mach das einfach mal.
vielleicht hast du auch gelegenheit, über nacht eine kamera aufzustellen. dann siehst du, ob die tiere besuch bekommen.
ich wünsche dir viel glück.
Seifchen
11.04.2018, 13:55
@SetsukoAi
Legemehl geben wir Zeitweise, eben zu den 'kargeren' Zeiten. Aber auch da hört man ja immer wieder 'macht zu fett', daher geben wir es nicht immer.
Hier kommt auch nur gekörnt in Frage. Pellet fressen unsere nicht mal mit dem Hintern an.
@frau merline: Ganz so neulinge sind wir mir Milben ja eigentlich gar nicht, wir behandeln jedes Jahr weil unsere Tiere durchgängig den ganzen Garten ihr Reich nennen und so auch Kontakt zu Wildvögeln da ist. Daher kalken wir auch mindestens aller zwei Jahre (was wir eben erst vor zwei Wochen frisch gemacht haben) und haben auch immer irgendwas gegen Milben da, um schnell handeln zu können, weil es eben, wie du schon sagst, gern erst spät auffällt.
Vorallem im Sommer wenn es warm im Stall ist, gibt es immer regelrechte Milbenexplosionen und Glucken werden von uns prinzipiell immer eingepudert, weil wir da auch schon die Probleme hatten wie du sie nennst. Aber kurz nach dem Einkalken sollten Milben doch eigentlich gar eine Chance haben, oder?
Ich habe gestern dennoch geguckt. Konnte keine Milben sehen, fand aber ein paar kleine Zwischenräume verdächtig ausschauend, wenn sie vielleicht nicht nur so aussahen weil wir vielleicht nicht ganz rankamen? Sah komisch aus und habe dort gleich Ardap hingesprüht und dann noch mit geschlossener Tür, 15 Minuten den Stall 'ausstinkern' lassen.
Kamillentee
11.04.2018, 14:22
Ja, vielleicht sterben die Kalkbeinmilbenn sehr schnell ab, aber warum wohl?
Weil das Zeug hochgiftig ist!
Gerade Hühner/Vögel reagieren da sehr empfindlich.
Sind die meisten Krankheitsfälle vor oder nach dieser "Behandlung" aufgetreten?
Und mit was pudert ihr die Hühner/Glucken ein?
Oh je, du kannst ruhig Concurat nehmen für die Legehühner, da kommts auch nicht mehr darauf an. :-X
Seifchen
11.04.2018, 14:40
Die betroffenen Tiere sind alles welche ohne Kalkbeinmilben, also sie wurden nicht eingesprüht, und es fing auch davor an.
Ganz früher haben wir mit Bolfo Hundeflohpuder gepudert, da der Tierarzt mit der holländischen Haubenhenne es uns damals empfohlen hatte. Wirkte bis vor einigen Jahren auch noch ganz gut. Seit 2 Jahren pudern wir mit Kieselgur.
Hy!
Wenn Hühner zu dünn sind (kielartiges Brustbein), dann heißt das nicht, dass sie nicht zugleich auch fett sein können!
Fett setzt sich bei Hühnern vor allem am Bauch und an den Innereien ab, kaum bis gar nicht an oder in den Muskeln, die haben kein so Zwischenhaut- Fettgewebe wie wir Menschen, die regelmäßig am ganzen Leibe fett werden, wenn...
So kann ein Huhn also problemlos ein Knochengestell vor dem Herren sein, aber dennoch zu fett. Was im genauen bedeutet, dass die Fütterung im groben zu eiweißarm und zu kohlehydratreich ist. Vom Protein kommen Muskeln, also das Gefühl, beim Hochheben auch was in der Hand zu haben. Von den Kohlehydraten (Hauptquelle Getreide) kommt das Fett.
Ich würde auf Anhieb eine komplette Futterumstellung anraten:
Als Körner könnt Ihr wunderbar ganz normales Taubenfutter für 15/ 16 € den 25 kg- Sack nehmen. Das ist um Welten reichhaltiger als jede Multikornmischung für Hühner zum selben Preis. Ich gebe seit kurzem nach langer Selbstmischung ebenfalls ein ganz normales 0815- Taubenfutter (hatte keine Lust mehr auf x rumstehende Säcke), drin locker 12 verschiedene Kornsorten (bei Hühnermischungen hat man mit großem Glück 5- 7 verschiedene Körner, zum selben Preis wie gesagt...), und da bleiben höchstens ein paar einzelne Erbsen über, die aber am folgenden Morgen weg gemampft werden.
Zusätzlich empfehle ich ein Weichfutter, wo ihr, wenn zu haben, am besten das Höveler Freiland Vollkorn- Legemehl nehmt.
Das kostet knapp 15 €/ 25 kg und ist so ziemlich das einzige in der Preisklasse ohne Gensoja oder Palmöl, was beides öko- und biologisch ganz große Sch...ße ist!
Da hinein mische ich täglich noch 50 g Haferflocken, abwechselnd pro Tag 50 g BT- Bierhefe oder Hämoglobinpulver (ja, man darf wieder Tiermehle an Nicht- Wiederkäuer verfüttern!), sowie knapp 100 g Mineralfutter (in meinem Fall SN Geflügelmineral G13, dass es auch mit Vitaminzusatz gibt und dann G 13 vit heißt).
Sowie bei Gelegenheit auch pro Tag 25 g Leinsamen bzw. Leinkuchen. Alles zusammen wird mit Wasser so angerührt, dass es eine feuchtkrümelige Masse ergibt (mal Molke wäre auch ok), und zusätzlich gebe ich noch alle Naselang eine gute Prise Oregano (gegen Kokzidien), Knoblauchpulver oder -granulat (Wurmprophylaxe) sowie Kurkuma (gut gegen vieles, vor allem leberunterstützend) im losen Wechsel.
Das zusammen ergibt ein nahezu ideal ausgewogenes Futter, womit ich problemlos 24 verschieden große Tiere (vom 800 g- Zwerg bis 4 Kilo- Otto) für paradoxerweise nur 1,34 € am Tag ernähre. Und dabei vitale und gesunde Tiere sowie ansehnliche Schlachtkörper und prima Eier habe.
Paradoxerweise darum, weil die Ernährung mit rein konventionellem Futter (Legemehl und Körner) bei meinen anfänglich nicht mal 15 Hühnern fast genau so teuer war.
Was die Mär angeht, dass sich Hühner mit Insekten etc. aus dem Auslauf ihr nötiges Protein selber besorgen könnten: Vergesst das!
Das mag zu Großeltern Zeiten möglich gewesen sein, aber nicht mehr in unserer heutigen Zeit der allgegenwärtigen Intensiv- und quadratkilometergroßen Monokulturen. Nicht mehr in Zeiten, in denen binnen 30 Jahren 80 % der Insektenvielfalt verschwanden...
Und selbst naturnahe, "übergroße" Ausläufe sind nach spätestens vier Jahren ziemlich blank geputzt, wenn pausenlos von Hühnern belaufen. Von außen kann nur noch wenig neu nachwandern, also bliebe nur, in großen Ausläufen viele kleine Winkel und Ecken zu schaffen, wo sich Gekrabbel halten, ansiedeln und vllt. auch vermehren kann.
Was zB Totholzhaufen, hochwüchsige Ecken, in die die Hühner nicht reingehen etc. wären... Die nötige und ausreichende Versorgung mit tierischen Eiweiß aus dem Auslauf ist heutzutage nicht mehr gegeben, es sei denn man hat das unwahrscheinliche Glück, seine Hühner so frei laufen lassen zu können, dass die jeden Tag ganz woanders sind und die Kleintierfauna so niemals überlastet wird. Hat aber quasi keiner mehr heutzutage, darum muss man unbedingt selber dafür sorgen, dass das Futter optimal und ausgewogen ist.
PS: Was fängt denn Dein Vater vorwiegend für Fische?
Ich glaube mich aus meiner Anglerzeit daran erinnern zu können, dass nicht wenige heimische Fische Gift- bzw. Abwehrstoffe am/ im Laich haben, um eben Laichfraß zu minimieren...
Bettina99
12.04.2018, 09:01
ich würde auch sofort am Futter etwas ändern.
Ich denke, viel zu wenig Eiweiß.
Es gibt auch Menschen die ganz viel Mais essen, dick sind und trotzdem extremen Eiweißmangel haben....
Stell denen immer Legepellets hin. Dann hast du das Problem sicher behoben.
Und dann würde ich sofort das Insektizid weglassen. Ihr "sprüht". Das wird total gut durch die Lunge aufgenommen und das Huhn wird beim Sprühen ja was einatmen. Auch sind Vögel ev. auch viel anfälliger als andere Warmblüter.
Hier lies mal: ich würde die Eier auch nicht mehr unbedingt essen. Beide Stoffe sind in dem Insektizid 2000 drinnen. Würde schon zu deinen Symptomen bei den Tieren passen:
https://www.allum.de/stoffe-und-ausloeser/pyrethroide/gesundheitsrisiken
https://www.allum.de/stoffe-und-ausloeser/pyrethroide/gesundheitsrisiken
Dann Totalreinigung Stall (habt ihr ja schon gemacht).
Hast du eine Totalreinigung der Trinkwasserbehälter gemacht? vielleicht auf Tropftränken umstellen?
Dann - wenn du viel Aufwand betreiben willst - würde ich das nächste tote Huhn einschicken zur Untersuchung.
als Haustierhalter würde ich das dann bei jedem neuen toten Huhn so machen und dann schauen, ob da irgend eine gleichbleibende Ursache da ist, die man abstellen kann.
Dann: keine kranken / behinderten Hühner kaufen. Hühner nur noch irgendwo kaufen, wo man sie relativ gesund kriegt.
Das würd jetzt vermutlich ich machen, aber du als Hobbyhuhnhalter nicht: ich würde alle älteren Legehennen mal als Suppenhuhn verarbeiten. Dann alles sauber machen und dann mir genau überlegen wo ich neue kaufe und dann genau einmal da neue kaufen und nix mehr sonst zukaufen. oder gleich eigene ausbrüten und nirgends mehr was kaufen.
dann: maximal einen Hahn. ggf. vielleicht auch die hühnerzahl generell reduzieren.
Seifchen
13.04.2018, 11:43
Nachdem Silver gestern nur noch recht schwach aus dem Stall geschlichen kam, hatte ich die Hoffnung aufgegeben. Als ich am Nachmittag sah, dass sie gepiesackt wurde, nahm ich sie zu uns in die Hütte. Dort zeigte sie plötzlich recht guten Appetit für Erdbeeren und den angequollenen Weizen. Meine neugewonnene Hoffnung wurde heute Morgen aber zerstört, als ich die Hühner rausließ und sie fast tot dalag. Ich konnte sie noch ein wenig im Arm halten, bevor sie vielleicht eine Stunde später endlich ihren Frieden fand. Sie war etwas ganz besonderes, ich werd sie nie vergessen. Mir bricht es das Herz, sie nicht einfach zu begraben, aber wir wollen wissen was der Grund für ihr viel zu frühes Ende ist (und eben vielleicht auch das der anderen.)
Meine Mutter schafft sie heute zur Untersuchung und dann können wir nur noch auf die Ergebnisse warten.
Toitoitoi, der Wyandottenhenne und der Vorwerkmix geht es wieder gut - wobei ich es nicht beschreien will, denn Silver ging es ja auch besser, bis es wieder umgeschlagen ist. Aber so ganz normal war sie auch da ja nicht. Immer mäkelig und eher zurückhaltend beim Fressen, aber wir dachten dass es ihre Art ist.
Der Wyandottenhahn schwankt noch immer, wobei das jedes mal Morgens fast gar nicht ist und zum Abend hin doller wird. Ansonsten ist er aber nach wie vor putzmunter. Er tritt, frisst, kräht, stänkert, etc.
Wir haben Legemehl geholt - das was auch gegen Milben sein soll. Außerdem geben wir jetzt auch Bierhefe dazu, haben Muschelkalk für alle zugänglich stehen und haben Weizen zum keimen angesetzt. Gestern hat auch eines unserer drei Zwergküken die erste Nacht nicht überstanden. Hoffen wir, dass dieses Drama endlich ein Ende hat. Es reicht langsam mal ...
Wurde mal auf Kokzidien getestet?
SetsukoAi
13.04.2018, 13:05
Nachdem Silver gestern nur noch recht schwach aus dem Stall geschlichen kam, hatte ich die Hoffnung aufgegeben. Als ich am Nachmittag sah, dass sie gepiesackt wurde, nahm ich sie zu uns in die Hütte. Dort zeigte sie plötzlich recht guten Appetit für Erdbeeren und den angequollenen Weizen. Meine neugewonnene Hoffnung wurde heute Morgen aber zerstört, als ich die Hühner rausließ und sie fast tot dalag. Ich konnte sie noch ein wenig im Arm halten, bevor sie vielleicht eine Stunde später endlich ihren Frieden fand. Sie war etwas ganz besonderes, ich werd sie nie vergessen. Mir bricht es das Herz, sie nicht einfach zu begraben, aber wir wollen wissen was der Grund für ihr viel zu frühes Ende ist (und eben vielleicht auch das der anderen.)
Meine Mutter schafft sie heute zur Untersuchung und dann können wir nur noch auf die Ergebnisse warten.
Tut mir leid um Silver, ich finde es aber gut das ihr sie jetzt untersuchen lasst. Wenn du das Ergebnis weißt würden wir alle uns freuen wenn du das Ergebnis hier erzählst. Halte durch, ich hoffe sie finden eine Lösung.
Seifchen
26.04.2018, 19:47
Hallo meine Lieben.
Es gibt Neuigkeiten - und ja, ich kann mich mal wieder nicht kurzhalten (Das weiß ich schon vorher ;) )
Also:
Zuerst einmal hatten sich unsere Hähne mal wieder in den Federn wobei unser Marans ein Büschel Federn verlor. Ich schaute es mir an, weil die Federn so schön waren und sah etwas krabbeln.
Ergebnis scheint Federlinge, also nichts blutsaugendes zu sein. Milben schließe ich Mittlerweile auch wirklich aus. Wir haben so oft geschaut und auch den Stall noch mal genau unter die Lupe genommen.
Der Federlingbefall scheint ziemlich gering zu sein, und es war wohl mehr Glück als alles andere, dass ich es tatsächlich krabbeln sah, denn auf den Tieren mussten wir schon ziemlich suchen und konnten auch noch keine Eiernester finden, blöd ist es trotzdem. Wir haben jetzt erst mal mit Kieselgur gepudert und wollen schauen ob es was bringt. Vor der Anwendung von Ballistol auf dem Körper scheue ich mich noch etwas. Davon abgesehen dass meine Mutter den Geruch so wiederlich findet, dass sie sich tatsächlich beim letzten Mal übergeben hat, als wir die Beine damit behandelt haben (Ja, Insektizid 2000 lassen wir jetzt erst mal weg). Sie kriegt auch echt Atemprobleme, nur alleine gehts eben eher schlecht, auch weil 'in den Stall gehen wenn es dunkel ist' eher ungünstig bei uns/mir ist, da die Tiere nicht am Haus/Wohnung sind.
Nun aber zu dem worum es hier im Thread eigentlich ging.
Wir warteten und warteten auf die Ergebnisse und nichts kam. Mittlerweile haben wir die nächste Patientin, der es zwar zwei Tage wieder super ging und seit gestern plötzlich wieder schlecht. Ich denke da haben wir den nächsten Fall :(
Meine Mutter rief heute dort an. Eigentlich hätten wir die Ergebnisse schon vor etwa einer Woche kriegen sollen, aber sie wurden an meiner Mutter ihre alte Adresse geschickt.
Die Diagnose ist noch nicht ganz eindeutig, wir haben gesagt dass wir einer Zusätzlichen Untersuchung zustimmen (die noch mal 40€ kostet, was der bisherige Spaß kommt, werden wir noch sehen).
Die Derzeitige Diagnose ist: Marek oder Leukose.
Alles andere was man sich erhofft. Wir fühlen uns so hilflos, weil wir den Tieren nicht helfen können und nicht wissen wer der/die nächste ist.
Vermutlich waren nicht alle Fälle aufgrund der Diagnose verstorben, sondern es mehr oder minder Zufall, die Symptome waren ja doch recht unterschiedlich. Meine kleine Jogurt jetzt hat aber wieder die gleichen Symptome. Sie hat abgenommen, legt nicht mehr (aber auch schon bevor sie abgenommen hat) und schwächelt, von der Appetitlosigkeit zu schweigen.
Behinderlie, die als einzige de 'alten' die gleichen Symptome hat, war geimpft, ich muss aber gestehen dass ich weder weiß gegen was, noch ob es stimmt, denn erzählt werden kann einem ja am ende viel.
Die Frau am Telefon sagte dass für eine Eindeutige Diagnose noch Hautzellen untersucht werden müssen. Silver hatte auf jeden Fall Tumore im Körper.
Wir müssen jetzt also noch abwarten was raus kommt, aber machen können wir leider so oder so nichts - außer im Falle von Marek, zukünftigen Nachwuchs sofort zu impfen - und damit zu rechnen, dass weitere Tiere uns verlassen werden ...
Im Übrigen schwankt unser Wyandottenhahn noch immer etwas, ist aber nach wie vor ansonsten vollkommen normal und gut drauf. Es ist auch nicht mehr so doll, wir haben jetzt aber auch öfter Legapan und Bierhefe gegeben. Scheint also wirklich ein Vitamin B Mangel gewesen zu sein. Warum nur das eine Tier und wieso überhaupt, muss man wohl nicht verstehen.
Bohus-Dal
27.04.2018, 11:10
Ach mensch, Du hast ja wirklich schlimme Probleme :( Habe den Faden eben erst entdeckt und gelesen. Ehrlich gesagt, wie kommt man auf die Idee, seine Hühner mit Gift einzusprühen? :o Da würde ich mich dann nicht wundern, wenn sie reihenweise tot umfallen. Die Eier und das Fleisch will man dann doch auch nicht mehr essen. Gut, daß Du damit aufgehört hast. Ballistol wirkt, ganz sicher, man muß nur durchhalten. Es ist auch ungefährlich. Man kann auch genauso anderes Fett nehmen, ich habe früher immer die Beine in Rapsöl mit etwas Jod getunkt, das wäre vielleicht eine Alternative wegen des Geruchs. Wichtig ist, das ganze Bein bis zu den "Hosen" einzuölen, egal, wenn die Federn etwas Öl abkriegen, das verschwindet beim nächsten Sandbad wieder. Beim Tunken in Speiseöl ruhig einen Moment drinlassen, man sieht richtig die Bläschen aufsteigen, wenn es in die Ritzen eindringt. Und ich glaube, daß es besser ist, alle Hühner gleichzeitig zu behandeln, nicht nur die doller betroffenen. Das Öl erstickt die Kalkbeinmilben, aber die Eier überleben, und nach einer Weile schlüpfen neue. Daher muß man die Behandlung immer nach ca. einer Woche wiederholen. Jeden Tag halte ich für übertrieben, aber schadet ja nicht. Ganz weg bekommt man Kalkbeine nicht, da muß man dranbleiben.
Um rote Vogelmilben zu entdecken, kann man entweder nachts mit der Taschenlampe gucken oder Fallen aus zusammengerollter Wellpappe an den/in der Nähe der Stangen befestigen, darin gehen sie nach getaner Arbeit gerne schlafen, sie mögen so kuschelige enge Ritzen. Erst wenn darin nach mehreren Nächten null Milben sind, kannst Du einigermaßen sicher sein, daß da wirklich keine sind.
Marek ist blöd, aber weit verbreitet. Entweder Du machst nur noch Kunstbrut und impfst bzw. kaufst geimpfte Küken oder Hühner dazu, oder Du setzt auf Resistenz. Ich mache z.B. nur Naturbrut und impfe nicht (gar nicht, es gibt in Schweden auch keine Impfpflicht gegen irgendwas) und nehme nur Bruteier von meinen eigenen resistenten Mixen oder kaufe aus resistenten Linien dazu, das muß man dann beim Züchter erfragen. So merkt man dann von Marek einfach gar nichts. Beim Schwanken Deines Wyandottenhahns mußte ich auch erst an Marek denken, wie alt ist der? Kann natürlich auch an der Fehlernährung o.ä. liegen.
Schimmliges Brot ist auch für Krähen gefährlich – finde ich nicht nett die zu vergiften. Das gehört in den Müll. In manchen Gegenden muß man ja leider auch aufpassen, was Nachbarn/Spaziergänger so über den Zaun werfen, kannst Du sowas ausschließen?
Wegen der Würmer: Man kann auch eine Sammelkotprobe einschicken. So muß man nicht auf gut Glück entwurmen. Ich entwurme nicht regelmäßig, meine Hühner essen auch Regenwürmer. Wie ist denn der Kot Deiner Hühner? Man kann so eine Kotprobe auch auf Kokzidien, e. coli und so untersuchen lassen, dafür mußt Du auch nicht unbedingt zum Tierarzt, ich habe sogar schon mal eine Kotprobe an eine Vogelklinik in Deutschland geschickt.
Die Federlinge sind sicher ein Zeichen für die herabgesetzte Kondition, die merken das sofort, wenn ein Huhn krank oder geschwächt ist, und vermehren sich dann schnell. Auch hier soll Ballistol helfen (ein paar Tröpfchen auf die Haut), ansonsten gibt es Verminex. Vereinzelte Federlinge bei gesunden Hühnern muß man auch nicht unbedingt bekämpfen.
Um Futterursachen auszuschließen, würde ich erstmal zu einem Fertigfutter greifen, also entweder ein Alleinfutter oder Legepellets + Getreide. (Plus Muschelgrit natürlich.) Wenn Du das über einen längeren Zeitraum konsequent gibst, siehst Du, wie es den Hühnern damit geht. In der Zwischenzeit kannst Du Dich informieren, was man alles beachten muß, wenn man das Futter selber zusammenstellt. (Mal am Rande - ich würde mir das nach 15 Jahren Hühnerhaltung immernoch nicht zutrauen. Das ist so ein komplexes Thema.)
Es gibt ja so einige Mittelchen, die garantiert nicht schaden und die man ruhig ausprobieren kann. Oreganotee ist gut gegen vieles. Man kann Apfelessig ins Trinkwasser tun. Propolis stärkt die Immunabwehr. Holunderbeeren sind sehr gesund, v.a. in Kombination mit Knoblauch. Auch Hermetias (getrocknete Insektenlarven, gibt es zu kaufen) sollen sehr gesund sein.
Alles Gute für Deine Hühner, jetzt muß es doch endlich mal besser laufen!
Seifchen
09.05.2018, 20:01
Hallo ihr.
Da ihr alle so nett versucht habt mir zu helfen, möchte ich gern noch das endgültige Ergebnis mitteilen.
Trotz Wurmkur waren ein paar (wenige) Würmer und Eier vorhanden (Ja, die Wurmkur war gegen diese Arten). Laut Tierarzt am Telefon dürfte das nicht der Fall sein und sollte demnächst noch mal wiederholt werden.
Silver hatte Tumore an der Leber, der Niere, Drüsenmagen, Pankreas(also Bauchspeicheldrüse), sowie im Darm.
Verdacht lag ja auf Marek und Leukose. Via PCR wurden leider Viren von BEIDEN Krankheiten festgestellt.
:(
nero2010
10.05.2018, 14:56
Hallo Seifchen
ja das ist der Obergau...beide positive Befunde.
Auch ich warte sehnsüchtig auf den Befund aus Hannover.
Mehr der Verdacht auf IB...
LG
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