Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mais?
Horsti666
27.03.2018, 20:23
Ich habe Mal ne Frage. Ich habe schon einiges gelesen und dadurch eigentlich nur noch unsicherer geworden.
Ich möchte mein Futter zum Teil selbst mischen. Ohne Soja.
Mais ist mir dabei ein Rätsel: Es heißt auf den Rohprotein Gehalt achten warum ist dann überall im Legefutter drin es hat ja kaum RP.
Mais hat kaum RP. Warum ist es dann so ein gutes Mast Futter?
Wie lief die Hühnerhaltung eigentlich früher ohne Legefutter?
Ich meine jetzt speziell die DDR Zeit wie haben die die Hühner gefüttert?
Danke schon Mal im voraus
LG René
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
Früher waren die Hühner eher Selbstversorger, hatten meist unendlich Freilauf und es gab 80% mehr Insekten ....
ooe.orf.at/news/stories/2903224/
Zu DDR-Zeiten kann ich Dir nichts sagen.
Allerdings zu Mais:
Gemästet wird nicht mit Protein, sondern Fett und Kohlenhydrate.
Und davon hat Mais einiges.
Horsti666
27.03.2018, 20:49
Ich komme aus der DDR aus dem ländlichen Raum und wenn ich mich an die Hühnerhaltung meiner Großeltern erinnere war das keine frei Haltung eher so ne Nische die für die Hühner eingezäunt wurde.
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
Ich habe Mal ne Frage.......
Ich meine jetzt speziell die DDR Zeit wie haben die die Hühner gefüttert?
Private Haltungen auf'm Dorf, ist hier teilweise immer noch so:
Gekochte Kartoffeln ("Ausschuss"), Getreideschrot, Essensreste, Futterkalk (Eierschalen). Alles, was preiswert zu haben war.
Dorintia
28.03.2018, 09:40
Egal was "früher" so gefüttert wurde, ich denke da hat auch keiner drauf geachtet ob Federpicker oder Windeier (die aufgefressen wurden) dabei waren, wenn die Leistung nachließ wurden die Hühner ausgetauscht und zu Suppe verarbeitet. Heutzutage mit Kotbrettern und grundsätzlich mehr Sauberkeit im Stall (denk ich jedenfalls) fällt das alles mehr auf, und zum Wohle der Tiere werden sich auch mehr Gedanken zum Gesundheitszustand gemacht, geschlachtet wird ja auch viel weniger, also werden die Tiere viel älter.
sternenstaub
28.03.2018, 10:20
Mais ist überall im Legefutter drin, weil er billig ist und zudem das Dotter schön intensiv färbt. Der niedrige Rohproteingehalt wird dann anderweitig ausgeglichen.
Zur klassischen Mast ist beides wichtig - Protein und Kohlenhydrate. Deshalb ist der Proteingehalt im Mastfutter oft hoch (meist über 20%) und der Energiegehalt auch. Das sorgt für ein schnelles Wachstum. Ob man das als Hobbyhalter will steht auf einem anderen Blatt. Die Hähne wachsen auch gut, wenn sie bei den anderen Hühnern ganz normal mitfressen.
Früher hatten die Hühner viel Freilauf und oft auch einen Misthaufen zur Verfügung den sie durchgegraben haben. Dazu kam eine wesentlich höhere Insektendichte und Essensreste. Zudem war die Genetik noch nicht so auf extreme Leistung getrimmt, wie heute. Da hat diese (suboptimale) Fütterung ausgereicht, die Hühner haben leichter Fehler weg gesteckt, weil sie einfach des Legen eingestellt haben, statt auf Teufel komm raus weiter zu legen und dabei Verhaltensstörungen zu entwickeln.
Wenn Du ohne Soja füttern willst, dann bieten sich Kartoffeleiweiß, Blutmehl und Bierhefe als Proteinquellen an. Dazu noch ein Mineralfutter mit Methionin. In jedem Fall musst Du vorher eine Rationsberechnung durchführen. Lies Dich vorher ein, Geflügelfütterung ist ein bisschen tricky. Gibt aber Bücher dafür. Beim klassischen Hybridhuhn würde ich mir allerdings genau überlegen, ob selber mischen so schlau ist. Fehler in der Ration bringen sofort Probleme, wie Eier fressen.
LittleSwan
28.03.2018, 10:35
ich frage mich die ganze Zeit, worauf deine Frage abzielt. Was willst du wirklich wissen?
Was für Hühner hältst du? Legehennen, Masthühner oder Rassetiere oder?
Wie ernährst du sie bisher?
Was nützt dir das Wissen, wie Hühner früher, zu DDR-Zeiten oder sonst wo im Hinterhof suboptimal gehalten wurden, weil man nix anderes hatte, als sie mit Küchenresten etc. zu versorgen?
(Massenhaltung wurde schon früher, genauso wie heute, entsprechend intensiviert betrieben. Das kann auch heute nicht der Maßstab für uns sein. Aber es ist klar, dass nur gutes Futter für eine gute Versorgung und entsprechende Leistung der Tiere sorgt.)
Horsti666
28.03.2018, 10:53
Ich halte momentan mechelner und Legehybriden. Die letzteren würde ich gerne zum Ende des Jahres abschaffen.
Die mechelner sind eigentlich nur da um Nachzucht für Fleisch zu haben.
Das heißt für die eier suche ich in Zukunft eine neue Variante.
(Obwohl ich mit den Legehybriden nie Probleme hatte).
Da ich wie oben schon erwähnt ohne Soja klar kommen möchte.
Dachte das die das ja früher auch hin bekommen haben.
Als Eiweiß Futter dachte ich an Lupine und Erbsen geht das auch?
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
sternenstaub
28.03.2018, 11:12
Lupine wird schwer zu bekommen sein, ich hatte bei uns keinen Erfolg. Erbsen gehen, haben aber eine Einsatzbeschränkung von max. 20% in der Ration wegen der Tannine, die die Erbsen enthalten. Die senken die Proteinverdaulichkeit. Du musst also mit einer anderen Eiweißquelle den Rest der noch bis zu den empfohlenen 17% fehlt, auffüllen. Luzerne geht auch ganz gut, aber nur in geringen Mengen wegen des hohen Rohfasergehaltes. Dafür färbt Luzerne das Dotter schön gelb.
Horsti666
28.03.2018, 11:22
Ich kann beides bekommen muss aber für die Lupine ein Stück fahren.
Weiß jemand wie lange sich geschrotete Lupine und Erbsen halten?
Werden die überhaupt schlecht?
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
Horsti666
28.03.2018, 11:29
LuzernegrünPellet sind auch kein Problem.
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
LittleSwan
28.03.2018, 13:34
Soja wird schon etliche Jahre gefüttert ... dass bei der industriellen Hühnerhaltung auf tierische Proteine verzichtet wird, ist auch schon eine Weile so ... soviel zu früher ...
Du musst eine Entscheidung für dich treffen, ob du nur pflanzliches Eiweiß oder auch tierisches Eiweiß füttern willst.
Und ansonsten rege ich an, möglichst vielfältig zu füttern - auf alle Komponenten bezogen. Mais muss man dabei nicht völlig ausschließen. Irgendwie soll es ja auch einigermaßen wirtschaftlich bleiben.
Und Vitamine und Mineralstoffe nicht außer acht lassen!
Hast du den Futtermittelrechner schon gefunden?
Horsti666
28.03.2018, 14:25
Ja habe ich.
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
Horsti666
28.03.2018, 14:45
Ich will mais nicht außen vor lassen.
Hat aber mit Wirtschaftlichkeit nichts zu tun da er fast das teuerste ist.
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
Zu DDR-zeiten gab es "nur " die verschiedenen Landrassen
und es wurde leider auch viel Brot gefüttert, weil es durch (staatliche Subventionierung des Brotpreises) billiger war als Weizen:jaaaa: ,den man auch nicht immer ohne "Beziehungen" bekam.(ein bekannter Bäcker hat regelmäßig extra einen Schuss Brot im Ofen <anbrennen> lassen ,damit er billiges Futter für seine Schweine+Hühner hatte )
- war zwar verboten... .aber...
Auch Haferflocken waren subventioniert und wurden regelmäßig verfüttert,
dazu gab es als Eiweißträger (Sauer)Milch, Fleischreste Fischmehl -es herrschte halt Mangelwirtschaft u da nahm man ,was man kriegen konnte um die Tiere so gut wie möglich zu versorgen.
Gerste ,Mais,Kartoffeln(-flocken)Möhren, Rüben,feingewiegte Brennnesseln roh oder getocknet-Ölsaaten,Brauereirückstände,Molke.
Die Züchter führten Zuchtbücher und nur wenn sehr gute Legeleistung u n d Schönheit stimmten,
gab es Preise auf den Zucht-Schauen.
Nach der Wende kam es nur noch auf die "Schönheit" an -leider:(
PS. Das Buch -das Haushuhn von Horst Marks im A. ZiemerVerlag gibt gute Auskunft
magda1125
29.03.2018, 02:23
Zu DDR-zeiten gab es "nur " die verschiedenen Landrassen
und es wurde leider auch viel Brot gefüttert, weil es durch (staatliche Subventionierung des Brotpreises) billiger war als Weizen:jaaaa: ,den man auch nicht immer ohne "Beziehungen" bekam.(ein bekannter Bäcker hat regelmäßig extra einen Schuss Brot im Ofen <anbrennen> lassen ,damit er billiges Futter für seine Schweine+Hühner hatte )
- war zwar verboten... .aber...
Auch Haferflocken waren subventioniert und wurden regelmäßig verfüttert,
dazu gab es als Eiweißträger (Sauer)Milch, Fleischreste Fischmehl -es herrschte halt Mangelwirtschaft u da nahm man ,was man kriegen konnte um die Tiere so gut wie möglich zu versorgen.
Gerste ,Mais,Kartoffeln(-flocken)Möhren, Rüben,feingewiegte Brennnesseln roh oder getocknet-Ölsaaten,Brauereirückstände,Molke.
Die Züchter führten Zuchtbücher und nur wenn sehr gute Legeleistung u n d Schönheit stimmten,
gab es Preise auf den Zucht-Schauen.
Nach der Wende kam es nur noch auf die "Schönheit" an -leider:(
moin,
da unterschreibe ich bei @ria..
brot war quasi ein "geschenktes" lebensmittel zu ddr zeiten für hühner und enten.
mit den tierischen resten aus wild und hasenabfällen war das durchaus eine angemessene fütterung.
ich kann mir aber nicht vorstellen, das ein hobby-hühner-nutzer damals jemals mais verfüttert hätte?
es sei denn, er saß an der quelle..
Horsti666
29.03.2018, 16:24
Das Buch ist ein guter Tip.
Danke
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
Hallo Magda
Mais (und Kartoffeln) haben wir damals auf den abgeernteten Feldern "gestoppelt" -sprich Nachlese gehalten -da konnte man oft Zentnerweise <ernten>,wenn man Glück hatte und zu den ersten gehöhrte ,die da waren-Windhund-Prinzip. Randfurchen der Kartoffelfeldr wurden kaum von der LPG gerodet und umgelegter Mais ebenso wenig .Da war es eher ein Problem den Mais zu schroten ,weil es hier kaum Kleingeräte gab --- man musste immer < Jemand kennen, der Einen kennt> sprich über Ecken jemanden kennen der das Benötigte besaß ..und ..zur Verfügung stellte Vitamin B halt :) _ Und in jedem Landstrich war oft was anderes >Mangelware<
Das "Stoppeln" lohnt sich auch heute noch auf abgeernteten Maisfeldern, besonders wenn es ein schlechter Maishäcksler-Fahrer war ;-).
Den normalen (Silo-)Mais fressen Hühner gern, Perlmais nicht so. Die Maiszapfen kann man zum Trocknen aufhängen, damit sie nicht schimmeln.
Mais ist ein Energieträger mit einem geringen Rohproteingehalt. Grünfutter bringt für eine schöne Dotterfarbe mehr.
Horsti666
01.04.2018, 08:45
Ich habe jetzt ein bisschen Rum gerechnet mit dem Futter Rechner.
Hab aber noch ein paar Fragen:
Kann mein Futter zu jeweils 20% Erbsen und 20% Lupine bestehen?
LG
Frohe Ostern natürlich.
Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk
Nein, die Leguminosen verhindern die Nährstoffaufnahme der anderen Futteranteile.
10% ist der maximale Anteil. Alles darüber schadet.
Zumal es für erst mal vorsichtig testen würde, ob die Tiere überhaupt Lupine und Erbse fressen.
sternenstaub
01.04.2018, 11:32
Maximal 20% Leguminosen im Legefutter. Dass Soja in höheren Anteilen eingesetzt werden kann, liegt daran, dass es getoastet wurde. Dabei wurden die Tannine zerstört.
Wie Galla schreibt: Probier aus, was sie fressen, bevor Du große Vorräte anlegst. Meine mögen Erbsen gern, aber das ist ja nicht überall so.
Den Rest an fehlendem Protein kannst Du dann mit Kartoffeleiweiß, Blutmehl, Bierhefe und/oder Luzernecobs auffüllen. Lein- oder Rapsextraktionsschrot gehen auch als Eiweißkomponente, haben aber eine Einsatzbegrenzung, von ca. 5% in der Ration. Probier aus, ob es die Damen fressen, meine wollten Leinex-schrot überhaupt nicht.
Die Feinkomponenten solltest Du an Öl binden, damit sie ausreichend gefressen werden.
Hier mal meine Ration als Beispiel:
29,06 % Weizen, 11,62% Gerste, 17,44% Erbsen, 8,72% Muschelgrit, 5,81% Hirse, 5,81% Luzernecobs, 5,81% Mais, 4,36% Bierhefe, 4,36% Kartoffeleiweiß, 2,47% Mineralfutter mit Methionin, 2,7% Rapsöl, 1,74% Blutmehl 0,17% Chiliflocken.
Das macht nach meiner Tabelle:
2,86% Rohasche, 17,10% Rohprotein, 4,70% Rohfett, 3,10% Rohfaser, 3,70% Calcium, 0,58% Phosphor,
0,19% Natrium, 0,79% Methionin + Cystein, 11,23MJME
Die Werte sind rein rechnerisch, untersuchen lassen habe ich die Ration nicht. Es dürfte also real zu leichten Schwankungen kommen, weil die Komponenten nicht immer die gleichen Anteile haben. Aber die Ladys kommen damit gut klar.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich die Ration ausgefeilt hatte, aber jetzt bin ich zufrieden. Die Mädels fressen das Futter gern, legen gut, haben keine Heißhungerattacken und sind extrem friedlich.
Im Sommer fällt dann der Mais weg, evtl. auch die Hirse, und der Gerstenanteil wird etwas erhöht.
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2025 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.