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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BE-Mindestgewicht / Eier von Junghennen ausbrüten



Capreziosa
22.03.2018, 07:59
Hallo Leute,

mich würde interessieren, was eurer Ansicht nach im Rahmen einer Hobbyhaltung dafür und was dagegen spricht, Eier von Junghennen auszubrüten, die deutlich unter dem BE-Mindestgewicht liegen (z.B. 40 statt der geforderten 55 g bei den Appenzeller Spitzhauben).

Hintergrund meines Interesses ist der, dass ich kurzfristig von einem Hobbyhalter um 20 BE meiner gemischten Truppe angefragt wurde und es nicht schaffe, innerhalb von drei Tagen 20 Eier meiner "Alt"hennen zu sammeln, die dem rassetypischen BE-Mindestgewicht entsprechen und auch bezüglich Schalenqualität und Sauberkeit bruttauglich sind. Nehme ich auch Junghennen-Eier dazu, die deutlich unter dem Mindestgewicht liegen, kriege ich sogar 30 Eier zusammen (10 würde ich gerne als Supplement dazugeben, da die Befruchtung insgesamt vermutlich nicht supergut ist, schätzungsweise zwischen 50 und 75%).

Meine persönlichen Erfahrungen mit der Nachzucht aus kleinen Junghennen-Eiern sind ausnahmslos positiv, wobei sich das Positive darauf bezieht:

- Gesundheit und Vitalität
- Instinktsicherheit
- gute Legeleistung im Sinne von mässiger Leistung bei mittelgrossen bis eher kleinen Eiern*

(*Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, z.B. das Eiklar-Dotter Verhältnis, das ich bei mittleren bis kleinen Eiern besser finde, oder die Gesundheit und Langlebigkeit von Hennen, die sich beim Legen nicht übermässig verausgaben – Eier sind für mich letzlich nicht mehr und nicht weniger als ein erfreuliches Nebenprodukt der Hühnerhaltung.)

Darüber hinaus interessiert es mich nun aber auch ganz grundsätzlich, was für oder gegen das Ausbrüten kleiner Junghennen-Eier spricht. Habe bereits ein wenig im Forum gestöbert und recht unterschiedliche Aussagen dazu gefunden, z.B. diese beiden:


Wie groß ein Huhn wird, hängt auch mit von der Bruteigröße ab. Bei meinen Paduanern ist das eindeutig so und bei anderen Rassen wird das ähnlich sein. Aus einem kleinen (Paduaner-)Ei ist noch nie eine große Henne geworden. Rassetypisch große Eier werden aber nur von großen Hennen gelegt. Die Regel ist: Je schwerer das Huhn bei Legebeginn ist, desto größere Eier wird es legen. Jeweils im Verhältnis zur Rasse.
Auch aus dem 14-Tagegewicht der Küken lässt sich die spätere Eigröße ableiten. Dieses Gewicht ist bei Küken aus kleinen Eiern immer zu niedrig. Geht nicht anders.
Viele "Züchter" besitzen nicht einmal eine brauchbare Eierwaage und verkaufen Bruteier "wie gelegt". Sie sind der Ansicht, die Eigenschaften der Nachkommen sind ohnehin genetisch festgelegt darum spielt die Eigröße keine Rolle. Recht haben sie ja, übersehen aber, dass die Eigröße auch eine Eigenschaft ist die sich vererbt.
Bruteier mit Untergewicht gehören ohne Wenn und Aber zurückgeschickt oder in die Küche.



laut A. Sixt , Buchautor,hat die Eigröße keinen Einfluss auf die Endgröße des Tieres, da die Größe eines Tieres genetisch festgelegt ist und von den Elterntieren vererbt wird. Mag sein, dass aus einem kleinen Ei ein kleineres Küken schlüpft, nach ein paar Tagen bzw, wenn sie augewachsen sind, kann man aber in der Regel dieses Küken von der Größe her nicht mehr von den anderen unterscheiden.

Mir persönlich ist die Endgrösse meiner Tiere nicht wichtig bzw. ich mag sie eher klein und zierlich als gross und massig, weiss aber, dass der BE-Interessent überzählige Hähne essen möchte und es ihm daher genehm wäre, wenn ein bisschen was dran wäre an den Gockeln und sie auch innert nützlicher Frist schlachtreif wären. Dass die Befruchtungsquote (noch?) nicht berauschend ist, hab ich ihm gesagt, über die BE-Grösse haben wir noch nicht gesprochen.

Also, langer Rede kurzer Sinn: Was haltet ihr grundsätzlich davon, aus Junghennen-Eiern zu ziehen, und wie sind eure Erfahrungen damit?

Danke und Gruss!

Arnika
22.03.2018, 08:43
Persönlich schliesse ich mich "A. Sixt" an.
Aus einem kleinen Ei einer Junghenne werden die Küken genauso gross und stark werden wie aus ihren späteren, grösseren Eiern.

ABER: Ich möchte bei meinem eigenen Stamm Marans Hennen züchten, die grosse Eier legen. Nun gibt es immermal wieder Hennen, die mit kleinen Eiern anfangen und dabei bleiben (gerade bei den Saumon Argentés). Als Züchter muss ich vorsichtig sein, denn solche Hennen würden die kleinen Eier dann auch vererben.

Also muss ich, um sicher zu sein, ein paar Wochen warten - oder diese Eier markieren und schauen, wie sich die Ei-Grösse bei dieser Henne weiter entwickelt (eher schwierig bei 8 Hennen in der Gruppe).

Ich hab's dann genau wie Du gemacht: Dem Brutei-Käufer Bescheid gesagt und dafür ein paar mehr dazu gelegt.

Lisa R.
22.03.2018, 09:05
Ich persönlich würde mit solchen Eier nicht brüten, obwohl ich nicht züchte. Genausowenig wie mit zu großen Eiern.

Ich möchte das beste für die Küken und da aus einem größeren Ei größere Küken schlüpfen, haben die eine bessere Ausgangsposition.
So sehe ich das.

Ich würde den BE-Käufer fragen ob er solche Eier möchte, mit weniger Eiern zufrieden ist oder lieber warten will.

Arnika
22.03.2018, 09:39
Ich möchte das beste für die Küken und da aus einem größeren Ei größere Küken schlüpfen, haben die eine bessere Ausgangsposition.
So sehe ich das.


Zwerghuhnhaltung ist ab sofort untersagt, siehe oben.

Dorintia
22.03.2018, 09:41
Wir hatten hier doch vor kurzem so einen Thread... die einen sagen 10% plus oder minus ist ok, die anderen sagen das Mindestgewicht muss sein.

Bei meinen großen Orpington frage ich mich eher wer die 53 oder 55g Mindestgewicht festgelegt hat... ganz viele Eier von den einjährigen Hennen liegen um die 70 g

majorlo
22.03.2018, 09:59
Es haben beide Recht, sowohl Wontolla als auch A. Sixt.

Da ich hier die Eigewichte (Legegewicht und Brutgewichtverlust) dokumentiere und die Eier den einzelnen Hennen zuordnen kann kann ich folgendes sagen:

Das eigentliche Problem bei den Junghennen liegt darin, dass man meist nicht sagen kann welches Endeigewicht sie einmal legen werden.
Meine älteste Maranshenne (3. Jahr, Bruteigewicht 82g) hat als erstes Ei (sehr früh legereif) ein 48g Ei gelegt. Mittlerweile legt sie Eier mit einem Gewicht von 80-90g.
Ich habe auch ein gegenteiliges Extrem: Junghenne (Bruteigewicht 62g) hat mit 55g Eiern begonnen und legt mittlerweile (2. Jahr) Eier mit einem Gewicht von 62-64g (also noch unter dem Mindestbruteigewicht bei Marans).

Aus diesem Grund habe ich mir angewöhnt in meiner Tierdokumentation immer folgendes zu notieren:

Foto des Bruteis, Bruteigewicht beim Einlegen, Kükengewicht nach dem Schlupf, Gewicht des ersten Eis (soweit ermittelbar).

Ich lege bei den Marans nur Bruteier zwischen 65 und 75g (Mindestbruteigewicht 65g) ein. Alles was drüber liegt hat oft Schlupfprobleme.
Ich kann als Trend sagen, dass eine Henne, die aus einem Ei in diesem Gewichtsbereich geschlüpft ist, später wieder ähnlich schwere Eier legen wird.

Um auf die Anfangsfrage zurück zu kommen:

Ich würden den Käufer informieren und ihm den Sachverhalt schildern. Entscheiden muss sowieso er.
Wenn du aber sagen kannst wie schwer die Bruteier der betreffenden Hennen waren, dann könnte man auch untergewichtige Eier einlegen, wobei ich persönlich nicht unter 10% Untergewicht gehen würde, das wären in deinem Fall (55g Mindestgewicht) 49,5g. 40g ist schon sehr wenig, vor allem wenn du bedenkst, dass das Ei bis zum Einlegen (je nach Sammelzeit und Versandzeit) nochmal 1-3g verliert.

eierdieb65
22.03.2018, 10:11
Ist doch ganz leicht:
Der Rassegeflügel-Standard für Europa gibt das Bruteimindestgewicht für jede Rasse an.
Ebenso ist eine Befruchtungsrate von 80% vorgeschrieben.

Ein Gramm zu leicht: Kein Brutei.
Zählt also nur als unerwünsches, zusätzliches Frühstücksei.
Wenn die Befruchtungsrate schlecht ist, sollte man auch keine Bruteier verkaufen.

Wenn man keine Bruteier versenden kann, sollte man sie auch nicht verkaufen.

lg
Willi

Huhn von den Hühnern
22.03.2018, 10:25
Wie ermittelt man das be.mindestgewicht, bei Mixen?

Ich habe z.b. eine Mix.Henne aus brahma x seidi...

Ich sehe das Problem eher bei der Kükenaufzucht, die dicken Küken machen die kleinen zumindest am Anfang u.U. platt. Mein 17 Gramm Zwerg hatte gegen seine 35 Gramm schweren 9 Geschwister keine Chance. Die haben den Zwerg einfach überrollt. Daher Trennung mit zwei zierlichen. Später war das kein Problem, dass Kerlchen hat sich durchgesetzt

Wäre eine getrennte Aufzucht zumindest am Anfang möglich?

eierdieb65
22.03.2018, 10:30
:rofl

DER war gut!

Wer verkauft denn Mischlingseier, als Brutei?

Überrollen macht den Kleinen übrigens nichts.
Glucken und andere Hühner sind bei Naturbrut im Rudel auch nicht zimperlich.

lg
Willi

Huhn von den Hühnern
22.03.2018, 10:46
Das lieber Willi stand eingangsfrage, be der gemischten Gruppe...

Schön, dass es dir einen Lacher entlockt hat.

Mein Zwerg wäre zu anfangs nicht Futter gekommen, da die dicken Küken zugemacht haben. Von den körperkräften her, war das mini.Ding einfach benachteilig. Das mini.ei wurde versehentlich von meiner Bekannten mit in den Brüter gelegt... war als Speise.ei überreicht.

eierdieb65
22.03.2018, 10:53
Ich ging von den Appenzeller Spitzhauben aus, die in der Frage erwähnt wurden.

Meine Hühner laufen auch in der gemischten Gruppe.
Wenn ich Bruteier brauche, wird eine reinrassige Zuchtgruppe (1,3) separiert und nach 3 Wochen beginnt die Bruteierauswahl.

Alles andere wäre den Preis für ein Brutei nicht wert.
Ein Frühstücksei auf gut Glück ausbrüten lassen, ist viel billiger.

lg
Willi

Gackelei
22.03.2018, 13:07
:rofl

DER war gut!

Wer verkauft denn Mischlingseier, als Brutei?

Überrollen macht den Kleinen übrigens nichts.
Glucken und andere Hühner sind bei Naturbrut im Rudel auch nicht zimperlich.

lg
Willi


Ich ging von den Appenzeller Spitzhauben aus, die in der Frage erwähnt wurden.

Meine Hühner laufen auch in der gemischten Gruppe.
Wenn ich Bruteier brauche, wird eine reinrassige Zuchtgruppe (1,3) separiert und nach 3 Wochen beginnt die Bruteierauswahl.

Alles andere wäre den Preis für ein Brutei nicht wert.
Ein Frühstücksei auf gut Glück ausbrüten lassen, ist viel billiger.

lg
Willi

Interessante aber überzogene Ansicht!

Ich brüte selbst von den eigenen Mischlingseier aus, hab bei der letzten Brut Mixe von woanders bezogen und werde im Sommer von Capreziosa MIXBruteier mitbringen und ausbrüten!

Ich selbst verkaufe und habe schon Bruteier von meiner bunten Truppe verkauft.
Man nimmt dafür halt keine Wunderpreise!
Der nächste bekommt direkt nach Ostern 30 Bruteier von mir, weil das manche Leute tatsächlich so wollen!

Warum sollen die nix Wert sein?
Daraus schlüpfen Hühner die Eier legen werden, nicht einheitlich aussehen, eine Überraschung sind!
Die Hähne daraus sind genauso eine Überraschung, was die Optik usw. angeht.
Reinrassigkeit ist manchmal ganz schön öde!
Wem es gefällt ist ja gut, wem nicht, dem sollte das genauso zugestanden werden!
Finde diese Abwertung von Mixen gerade total daneben und diskriminierend!
Überleg mal!


@Capreziosa

Ich würde es auch so machen und den Käufer entscheiden lassen.

eierdieb65
22.03.2018, 13:25
NIX wert, habe ich nicht geschrieben.
Jedes Ei ist wertvoll, aber nicht jedes Ei ist ein Brutei.

Wenn Jemand Mischlinge produzieren will, soll er/sie das machen.Geht ganz leicht.
Eine Rassehenne kaufen, einen Hahn kaufen (geschenkt nehmen), Eier ausbrüten.

Irgendein Ei ausbrüten, dafür braucht man nur für 19 Cent/ Ei im Supermarkt zu kaufen.

lg
Willi

Capreziosa
22.03.2018, 13:33
Persönlich schliesse ich mich "A. Sixt" an.
Aus einem kleinen Ei einer Junghenne werden die Küken genauso gross und stark werden wie aus ihren späteren, grösseren Eiern.

Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung kann ich das ebenfalls bestätigen. Mein prachtvoller zweijähriger Appenzell-Gockel stammt aus einem Junghennen-Ei, das gerade mal 42 g wog. Vier seiner Schlupfgeschwister kamen ebenfalls aus kleinen Junghennen-Eiern und sind stattliche Tiere geworden, ebenso andere Huhns aus eigener Nachzucht. Sie sind allesamt gesund, vital, instinktsicher und nach meinem persönlichen Gusto gute Leger – die wichtigsten Punkte auf meiner Prioritätenliste sind somit erfüllt.

Dass man das mit den Junghennen-Eiern anders handhaben muss, wenn man professionell und auf grosse Eier hin züchtet, ist klar. :)


Ich persönlich würde mit solchen Eier nicht brüten, obwohl ich nicht züchte. Genausowenig wie mit zu großen Eiern.

Ich möchte das beste für die Küken und da aus einem größeren Ei größere Küken schlüpfen, haben die eine bessere Ausgangsposition.
So sehe ich das.

Ich würde den BE-Käufer fragen ob er solche Eier möchte, mit weniger Eiern zufrieden ist oder lieber warten will.

Warum sollten grössere Küken eine bessere Ausgangsposition haben als kleinere? Sind Küken von Grossrassen grundätzlich im Vorteil gegenüber von Zwergrassen, nur weil sie aus grösseren Eiern kommen? :-[

Von meinen aktuellen 9 Küken stammen 3 aus "Alt"hennen-Eiern zwischen 53 und 56 Gramm sowie 6 aus Junghennen-Eiern, die zwischen 38 und 42 Gramm wogen. Da gibt es keinerlei Unterschiede in Bezug auf die Vitalität und grössenmässig besteht jetzt, im Alter von rund 10 Tagen, nur noch ein klitzekleiner Unterschied.

Aber ja, ich werde den Interessenten natürlich fragen, ob er auch Junghennen-Eier möchte oder lieber weniger mitnimmt. Warten kann er nicht, er fährt am Samstag zurück nach Italien.


Wir hatten hier doch vor kurzem so einen Thread... die einen sagen 10% plus oder minus ist ok, die anderen sagen das Mindestgewicht muss sein.

Bei meinen großen Orpington frage ich mich eher wer die 53 oder 55g Mindestgewicht festgelegt hat... ganz viele Eier von den einjährigen Hennen liegen um die 70 g

Mir geht es hauptsächlich um eigene Erfahrungen mit Nachzucht aus Junghennen-Eiern und nicht darum, was die einen und anderen bezüglich BE-Mindestgewicht sagen. ;)


Ich würden den Käufer informieren und ihm den Sachverhalt schildern. Entscheiden muss sowieso er.

Das werde ich auf jeden Fall. Morgen Abend werden die BE inklusive die der Junghennen abholbereit sein und er nimmt einfach die mit, die er haben möchte.

Du nimmst es ja sehr genau mit deiner Tierdokumentation! :bravo Ich habe noch nie ein Ei während der Brut oder ein Küken nach dem Schlupf gewogen. Wie gesagt, mir ist die Grösse völlig egal, ich lege einzig wert auf Gesundheit, Vitalität und Instinktsicherheit (und dass die Mädels weder zu viele noch zu grosse Eier legen). Ein etwas kleineres Küken aus einem Junghennen-Ei, das 6 Stunden nach dem Schlupf schon selbständig ans Futter und Wasser geht, erfüllt meine Erwartungen an ein vitales und instinktsicheres Küken, während ein grösseres Küken aus einem Standard-BE, das im Alter von 2 Tagen noch immer nicht rafft, wo es Futter und Wasser findet, sicher kein Kandidat wäre für meine Truppe.

Der BE-Interessent hält eine grosse bunte Truppe und ist begeistert von meinen Huhns, vor allem von "denen mit den Haaren auf dem Kopf" ;D, also den Spitzhauben. Dass auch ein Mix-Gockel mitläuft und es aus meinen Eiern vorwiegend Mixe geben wird, ist ihm willkommen, die hauben- und teilweise barttragenden Mixe gefallen ihm nämlich auch. Er ist also sehr unkompliziert und mein Interesse an euren Erfahrungen hat eigentlich nur am Rande etwas mit dem Käufer zu tun, mich interessiert die Sache mit den Junghennen-Eiern ganz grundsätzlich. Ich ziehe sehr gerne aus kleinen Junghennen-Eiern, ziehe diese den "Alt"hennen-Eiern sogar vor und bin bislang uneingeschränkt zufrieden mit den Resultaten.

(Als ich mit 19 das erste Kind erwartete, war meine Ärztin geradezu begeistert, weil ich rein biologisch betrachtet im optimalsten Alter war, ein Kind auszutragen. Dasselbe denke ich mir bei den Junghennen auch: die stehen in der Blüte ihres Lebens und die Eier, die von ihnen kommen, könnten besser nicht sein.)


Ist doch ganz leicht...


Deine Beiträge gehen völlig an dem vorbei, worum es mir geht.


Wie ermittelt man das be.mindestgewicht, bei Mixen?

Ich sehe das Problem eher bei der Kükenaufzucht...

Wo das BE-Mindestgewicht bei Mixen anzusiedeln ist, weiss ich auch nicht. :kein

Der Grössenunterschied zwischen Küken auf 55 Gramm-Eiern und denen aus 40 Gramm-Eiern ist geradezu winzig – schau dir die Videos meiner aktuellen Küken an, da kannst du kaum einen Unterschied ausmachen und die sind kräftemässig völlig im Gleichstand. Getrennte Aufzucht ist somit völlig unnötig.


Ich selbst verkaufe und habe schon Bruteier von meiner bunten Truppe verkauft.
Man nimmt dafür halt keine Wunderpreise!

Ich verkaufe zum ersten Mal BE und gebe sie zum normalen Küchen-Preis. Falls auch die Junghennen-Eier gerne genommen werden, gibt's noch 10 kostenlos dazu – wäre ich der Käufer, so wäre ich damit mehr als zufrieden. :jaaaa:


Gibt es denn gar niemanden unter euch, der (vielleicht sogar bevorzugt) Nachwuchs aus Junghennen-Eiern zieht?

Lisa R.
22.03.2018, 13:43
Ihr habt mich falsch verstanden.

Ich meinte, wenn ich von einer Rasse BE nehme. Habe ich ein Ei das 40g wiegt, eines mit 55g und eines mit 65g dann werden daraus unterschiedlich große Küken schlüpfen. Die größeren Küken haben einen Startvorteil beim Wachsen, da sie beim Schlupf schon größer sind. Das müssen die Kleineren erst aufholen.

Also wenn ich die BE auswähle, nehme ich die, welche im oberen Bereich liegen. Natürlich nicht die Riesendinger, das ist für mich ebenfalls ein Ausschlusskriterium.

Da ich meist Mixe meiner Hühner ausbrüten lasse, hab ich so einen Leistungsnachweis der Mutterhenne (Ei normalgroß) und bekomme große Küken.

Bei den Mixen nehme ich das BE-Mindestgewicht der Ausgangsrassen und "mixe" das ;)

Heidi63
22.03.2018, 13:43
Man liest ja hier öfter das verschiedene Rassen weit über dem Bruteimindestgewicht legen,das Gewicht der Tiere über dem Standardgewicht liegt.....was spricht denn dagegen aus kleineren Erstlingseier zu züchten um alles mal wieder etwas zu reduzieren?


Wenn ich BE abgebe, entscheidet bei mir der Käufer.

majorlo
22.03.2018, 13:58
Ich verkaufe zum ersten Mal BE und gebe sie zum normalen Küchen-Preis. Falls auch die Junghennen-Eier gerne genommen werden, gibt's noch 10 kostenlos dazu – wäre ich der Käufer, so wäre ich damit mehr als zufrieden. :jaaaa:In diesem Fall würde ich mir überhaupt keinen Kopf machen. Zeig im was du anbieten kannst, erklär im warum die Eier verhältnismäßig klein sind und gut ist es. Bei Speiseeierpreis kann er ja dann wohl selbst entscheiden was er in den Brüter legt und was in den Eierkocher, oder?

Scheppi
22.03.2018, 14:00
Also wenn ich der Käufer wäre und die "Bruteiverkäuferin" so nett wie Capreziosa, dann würde ich auch ein paar Erstlingseier mit einlegen. Für eine bunte und lustige Legetruppe ist das doch egal. Für Züchter, die auf Ausstellungstiere wild sind, natürlich nicht.
Ich hatte bei der letzten Brut im Spätsommer auch einige Eier, die nicht das Bruteimindestgewicht hatten. Ich habe keine Unterschiede in der Größe oder Vitalität bemerkt.
Evtl hat ja sogar ein Küken aus einem kleinen Ei den Vorteil das es vor einem Küken aus dem großen Ei schlüpft und somit viel eher den Zugang zu Wasser und Futter.

majorlo
22.03.2018, 14:14
Also ich hattevor zwei Jahren 20 BE von 1a und da hat sich bestätigt, dass die Hennen aus kleinen Eiern klein geblieben sind. Man sieht deutlich den Unterschied zu den anderen.

Bohus-Dal
22.03.2018, 14:27
Wenn man so sieht, was alles als Bruteier verkauft wird - vollgeschissen, unbefruchtet, uralt, schlecht verpackt bei Versand, z.T. reiner Betrug wie angebrütete und abgestorbene Eier oder Mixe statt rassereine - und dann soll ein Gramm hin oder her eine Rolle spielen? Das ist doch lächerlich. Ein Gramm verliert das Ei bei einem oder ein paar Tagen Lagerung. Müssen deswegen alle Bruteier mehr als Mindestgewicht haben, weil sie sonst nach 5 Tagen keine Bruteier mehr sind? :wacko



Wie ermittelt man das be.mindestgewicht, bei Mixen?

Eben.

Ich würde jetzt keine winzigen Ersteier unterlegen, aber ansonsten geht man bei den eigenen Mixen vom gesunden Menschenverstand aus. Habe mich das auch schon lange gefragt und deswegen mal diesen Thread (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/73811-Bruteimindestgewicht-warum?) erstellt, in dem einige interessante Antworten kamen.

Capreziosa
22.03.2018, 15:15
Ich meinte, wenn ich von einer Rasse BE nehme. Habe ich ein Ei das 40g wiegt, eines mit 55g und eines mit 65g dann werden daraus unterschiedlich große Küken schlüpfen. Die größeren Küken haben einen Startvorteil beim Wachsen, da sie beim Schlupf schon größer sind. Das müssen die Kleineren erst aufholen.


Dann legst du halt einfach Wert auf Grösse, richtig?

Hast du denn auch schon (vielleicht sogar mehrmals) aus kleinen Junghennen-Eiern gezogen? Also eigene Erfahrung damit und die Möglichkeit zu vergleichen, oder hast du das gar nie ausprobiert?

Meiner Erfahrung nach haben die etwas (!) kleineren Küken den Rückstand ratzfatz aufgeholt. Und sind dabei nicht weniger vital als die grösseren. Daher ist Grösse für mich schlicht kein Punkt auf der Prioritätenliste.


Man liest ja hier öfter das verschiedene Rassen weit über dem Bruteimindestgewicht legen,das Gewicht der Tiere über dem Standardgewicht liegt.....was spricht denn dagegen aus kleineren Erstlingseier zu züchten um alles mal wieder etwas zu reduzieren?

Meines Erachtens spräche nichts dagegen – vorausgesetzt, dass Tiere aus kleineren Erstlingseiern tatsächlich eine kleinere Endgrösse erreichen und auch kleinere Eier legen. Diesbezüglich herrscht ja Uneinigkeit: Die einen sagen, die Endgrösse der Tiere und ihre Eiergrösse seien genetisch bedingt und unabhängig vom BE-Gewicht, die anderen sind der Ansicht, die späteren Grössen seien abhängig vom Gewicht der BE.

Na ja, sagen und denken und meinen kann man viel, wenn der Tag lang ist... mir geht es um eigene Erfahrungen, die sind reell und greifbar, alles andere bleibt für mich Theorie und Hörensagen.

Ich lasse ebenfalls gerne den Käufer entscheiden. :bravo


In diesem Fall würde ich mir überhaupt keinen Kopf machen. Zeig im was du anbieten kannst, erklär im warum die Eier verhältnismäßig klein sind und gut ist es. Bei Speiseeierpreis kann er ja dann wohl selbst entscheiden was er in den Brüter legt und was in den Eierkocher, oder?

Richtig, und so werde ich das auch machen.


Ich hatte bei der letzten Brut im Spätsommer auch einige Eier, die nicht das Bruteimindestgewicht hatten. Ich habe keine Unterschiede in der Größe oder Vitalität bemerkt.


Jetzt bin ich aber gar nicht nett ;) und beharre darauf, dass es nicht um etwas kleinere BE geht, sondern explizit um Junghennen-Eier, deren Gewicht rund 15-20% unter dem rassetypischen (oder mix-gerechneten) BE-Mindestgewicht liegen.

Wie läuft das denn eigentlich in der freien Natur bei Wildhühnern? Wenn Junghennen ihre Eier in ein Gelege dazulegen, werden die von der brutwilligen Henne dann als nicht-bruttauglich aussortiert? Oder wenn Junghennen ihr eigenes Gelege mit kleinen Eierchen bebrüten? Verzwergen die Wildhühner allmählich, wenn viele solcher Junghennen-Küken heranwachsen?

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass kleine Eier von Junghennen gleichwertig, wenn nicht sogar hochwertiger sind als die grösseren Eier von "Alt"hennen. Und meine eigenen Erfahrungen mit Junghennen-BE weisen in dieselbe Richtung.


Also ich hattevor zwei Jahren 20 BE von 1a und da hat sich bestätigt, dass die Hennen aus kleinen Eiern klein geblieben sind. Man sieht deutlich den Unterschied zu den anderen.

Interessant! Ob das kleine(re) Eier von Althennen oder ob es Junghennen-Eier waren, weisst du allerdings nicht, oder?


Habe mich das auch schon lange gefragt und deswegen mal diesen Thread (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/73811-Bruteimindestgewicht-warum?) erstellt, in dem einige interessante Antworten kamen.

Danke für den Link, werde ich bei Gelegenheit gerne lesen. :flowers

eierdieb65
22.03.2018, 15:26
"Wie läuft das denn eigentlich in der freien Natur bei Wildhühnern? Wenn Junghennen ihre Eier in ein Gelege dazulegen, werden die von der brutwilligen Henne dann als nicht-bruttauglich aussortiert? "

Diese Küken sind Raubwildfutter.
Sorgst du auch für eine solch beinharte Selektion?

Im Übrigen verkaufst du keine Wildhuhneier.

lg
Willi

majorlo
22.03.2018, 15:31
Interessant! Ob das kleine(re) Eier von Althennen oder ob es Junghennen-Eier waren, weisst du allerdings nicht, oder?
Mir wurde nach Rückfrage gesagt, dass es sich um Junghenneneier handelt, doch so recht geglaubt habe ich das nicht.
Die hatten damals Schwierigkeiten die Aufträge zu bedienen und haben alles verschickt was sie hatten. Es waren nämlich auch unförmige und Eier mit Schalenfehlern dabei.

Capreziosa
22.03.2018, 15:35
Mir wurde nach Rückfrage gesagt, dass es sich um Junghenneneier handelt, doch so recht geglaubt habe ich das nicht.
Die hatten damals Schwierigkeiten die Aufträge zu bedienen und haben alles verschickt was sie hatten. Es waren nämlich auch unförmige und Eier mit Schalenfehlern dabei.

Schade, das wäre wirklich interessant, wenn man das mit Sicherheit wüsste. Wie schaut es denn mit den Eiern der kleiner gebliebenen Hennen aus? Sind die auch eher klein oder im Normbereich?

Bohus-Dal
22.03.2018, 15:39
Meiner Erfahrung nach haben die etwas (!) kleineren Küken den Rückstand ratzfatz aufgeholt. Und sind dabei nicht weniger vital als die grösseren.

Eine Freundin, die mehrere Rassen züchtet und sich wirklich sehr gut auskennt, hat die gleiche Erfahrung gemacht. Sie verkauft viele Bruteier, Kunden fragen oft nach größeren Eiern. Die kleineren Junghenneneier legt sie selber in den Brüter. Und sie ist sehr an Wirtschaftlichkeit interessiert, sie würde das nicht machen, wenn die Küken schwächlich wären, die Hühner immer kleiner werden würden oder die Eigröße abnehmen würde.

Bohus-Dal
22.03.2018, 15:43
Wie läuft das denn eigentlich in der freien Natur bei Wildhühnern? Wenn Junghennen ihre Eier in ein Gelege dazulegen, werden die von der brutwilligen Henne dann als nicht-bruttauglich aussortiert? Oder wenn Junghennen ihr eigenes Gelege mit kleinen Eierchen bebrüten? Verzwergen die Wildhühner allmählich, wenn viele solcher Junghennen-Küken heranwachsen?

Ich weiß es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, daß die Eier nicht mehr so klein sind, wenn die anfangen zu legen. Meine Hühner schlüpfen meist so im Mai-Juli und fangen im Januar-März an zu legen, da sind die Eier meist schon recht normalgroß, so richtig winzige Ersteier hatte ich noch nie. Evt. redet man teilweise auch aneinander vorbei, wenn andere sehr junge Hennen meinen, die im Herbst anfangen zu legen.

elja
22.03.2018, 16:25
ich würde den potentiellen Käufer fragen wie er es denn gerne hätte. Warten, Eier von Junghennen dazu oder gar nicht. Du protokollierst doch die Eier, daher nehme ich an, du kannst nachschauen wie schwer die Eier waren aus denen die Junghennen geschlüpft sind.

Capreziosa
22.03.2018, 17:06
Eine Freundin, die mehrere Rassen züchtet und sich wirklich sehr gut auskennt, hat die gleiche Erfahrung gemacht. Sie verkauft viele Bruteier, Kunden fragen oft nach größeren Eiern. Die kleineren Junghenneneier legt sie selber in den Brüter. Und sie ist sehr an Wirtschaftlichkeit interessiert, sie würde das nicht machen, wenn die Küken schwächlich wären, die Hühner immer kleiner werden würden oder die Eigröße abnehmen würde.

Sehr interessant, danke!

Letztes Jahr hab ich BE von Spitzhauben vermittelt und dabei erfahren, dass jemand, der seit 20 Jahren Huhns züchtet, Junghennen-Eier ebenfalls in die Zucht nimmt, und zwar mit Vorzug gegenüber den BE von Althennen.

Dieses Zitat aus dem von dir verlinkten Thread gefällt mir besonders:


Ich habe eine erfahrene Züchterin gefragt, und die sagt, sie verkauft nur größere Bruteier, weil die Leute halt danach fragen, aber selbst brütet sie die kleinen Eier aus und kann dabei nichts Negatives feststellen. Und da stellt sich dann irgendwann die Frage, ob da überhaupt was dran ist oder es nur eine Art Aberglaube ist.

Ich vermute nämlich auch, dass es sich um so was wie Aberglaube handelt.

Deine Dotter-Eiklar-Statistik ist auch sehr interessant, danke dafür! Sie zeigt sehr schön auf, dass Hühner sich nicht wirklich an irgendwelche (generellen oder rassetypischen) Standards halten, sondern auch im "Bau" ihrer Eier sehr individuell sein können.


Ich weiß es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, daß die Eier nicht mehr so klein sind, wenn die anfangen zu legen. Meine Hühner schlüpfen meist so im Mai-Juli und fangen im Januar-März an zu legen, da sind die Eier meist schon recht normalgroß, so richtig winzige Ersteier hatte ich noch nie. Evt. redet man teilweise auch aneinander vorbei, wenn andere sehr junge Hennen meinen, die im Herbst anfangen zu legen.

Ja, die Gefahr des Aneinandervorbeiredens besteht häufig. Junghennen aus meiner eigenen Truppe fangen grösstenteils recht früh an zu legen und die Eier sind anfangs recht klein (Beispiel Spitzhauben: 35-39 Gramm), aber auch die zugekauften Mädels oder die aus Fremd-BE geschlüpften fangen erst mal ordentlich klein an; die legen auch alle nicht sonderlich schnell zu, das dauert schon etliche Wochen bis einige Monate, bis da mal was in der Standard-Grösse kommt. (Mir ist's recht, das schont den Legedarm. ;) )


ich würde den potentiellen Käufer fragen wie er es denn gerne hätte. Warten, Eier von Junghennen dazu oder gar nicht. Du protokollierst doch die Eier, daher nehme ich an, du kannst nachschauen wie schwer die Eier waren aus denen die Junghennen geschlüpft sind.

Dass der Käufer entscheidet, ist längst entschieden. ;)

Von den drei Appenzeller-Junghennen, die bei mir geschlüpft sind, weiss ich die BE-Gewichte natürlich (52, 56 und 57 Gramm, also im Rahmen der Standard-Grösse), bei den zugekauften Mädels hingegen nicht.

Kamillentee
22.03.2018, 17:50
Es wird wohl so sein, wie hier schon erwähnt.
Auf die Größe der Tiere hat es wahrscheinlich keinen Einfluss, aber auf die Größe der Eier, welche diese Tiere samt Nachkommen später legen und vererben.
Man weiß ja nicht, wie sich die Eigröße dieser Jungtiere noch entwickelt.
Durch das Bruteimindesgewicht soll solche Entwicklung bei den Rassehühnern vermieden werden.

Wenn ich dran denke, wie Wontolla hier vor Jahren die Eigröße seiner Paduaner ganz genau dokumentiert hat, und die zu kleinen Bruteier aussortiert hat ... um damit die Eigröße bei den Padus wieder bisschen anzuheben.
Das macht schon Sinn.

Capreziosa
22.03.2018, 18:39
Es wird wohl so sein, wie hier schon erwähnt.
Auf die Größe der Tiere hat es wahrscheinlich keinen Einfluss, aber auf die Größe der Eier, welche diese Tiere samt Nachkommen später legen und vererben.
Man weiß ja nicht, wie sich die Eigröße dieser Jungtiere noch entwickelt.
Durch das Bruteimindesgewicht soll solche Entwicklung bei den Rassehühnern vermieden werden.

Wenn ich dran denke, wie Wontolla hier vor Jahren die Eigröße seiner Paduaner ganz genau dokumentiert hat, und die zu kleinen Bruteier aussortiert hat ... um damit die Eigröße bei den Padus wieder bisschen anzuheben.
Das macht schon Sinn.

"Es wird wohl so sein" und "wahrscheinlich" ist mir zu schwammig, ich hätt's gerne genauer und am liebsten gestützt auf eigene Erfahrungen.

Wontollas Projekt hat sicher Sinn gemacht in Bezug auf seine Ziele, aber ich habe das schon eingangs erwähnt und wiederhole nochmals: Mein Interesse an Erfahrungen mit Junghennen-Eiern bezieht sich auf Hobbyhaltung und ich verfolge andere Ziele, setze andere Massstäbe und hege andere Werte als professionelle Züchter. Für mich ist grösser nicht gleich besser, ich hab's lieber klein, aber fein.

Und ich biete keine BE reinrassiger (Zucht)Tiere an, sondern verschenke oder verkaufe (nun zum ersten Mal) auf Anfrage BE meiner gemischten Truppe und gebe auch frank und frei Auskunft über die Legeleistung meiner Mädels. Wenn das für den Käufer passt, nimmt er, was ich ihm bieten kann, wenn nicht, freuen sich meine Stammkunden darüber, dass sie vor Ostern doch noch ein paar Eier mehr bekommen. :)

Straußi
22.03.2018, 18:44
Ich persönlich würde mit solchen Eier nicht brüten, obwohl ich nicht züchte. Genausowenig wie mit zu großen Eiern.

Ich möchte das beste für die Küken und da aus einem größeren Ei größere Küken schlüpfen, haben die eine bessere Ausgangsposition.
So sehe ich das.

Ich würde den BE-Käufer fragen ob er solche Eier möchte, mit weniger Eiern zufrieden ist oder lieber warten will.

Lisa hat Recht.
Ich würde auch keine Junghenneneier nehmen. AUch bei Straußen macht man es nicht. Grundsätzlich ist oft noch nicht das Grundpotential in diesen Eiern. Folge können (müssen nicht) sein Mangelerscheinungen und kümmernde Küken oder Jungtiere sind die Folge.

Capreziosa
22.03.2018, 19:17
Grundsätzlich ist oft noch nicht das Grundpotential in diesen Eiern.

Wer sagt das? Links zu fundierten Studien werden gerne entgegengenommen. :)

Hast du von deinen Straussen je Nachzucht aus kleineren Junghennen-Eiern gezogen? (Werden bei den Straussen die Mädels überhaupt als Hennen bezeichnet?)

Meine eigenen Erfahrungen mit Tieren aus Junghennen-Eiern waren bislang ausschliesslich positv. Keine Mangelerscheinungen, keine Kümmerlinge, stattdessen durchs Band gesunde, frohwüchsige und sehr vitale Tiere.

Dass die Erde eine Scheibe sei, wurde ziemlich lange für wahr genommen. Ist aber nicht so. ;)

Straußi
22.03.2018, 21:03
Studien weiß ich nicht. Erfahrung sagt das und ist für mich logisch. Und ja hatte 5 Junghenneneier bei den Straußen. Sind schlechter gewachsen und auch kleiner geblieben. Generell viel zierlicher. Ja, die Mädels sind auch Hennen und der Mann der Hahn.

Kamillentee
22.03.2018, 21:07
Hallo Capreziosa,
ich hatte es so verstanden, daß Bruteier von deinen Appenzellern angefragt waren.
Wenn sie aber von einer gemischte Truppe sein sollen,
bzw. die Appenzeller Mädels sowieso von andere Hähnen getreten werden ... dann kannst du das mit dem Bruteigewicht vergessen. Diese sind ja nur für Rassen vorgeschrieben.

Die ersten zwei, drei Eier einer Henne nehme ich (egal welche Größe) nicht zur Brut.
Ich denke mal, da ist einiges noch nicht ganz "einreguliert".

Capreziosa
22.03.2018, 22:14
Studien weiß ich nicht. Erfahrung sagt das und ist für mich logisch. Und ja hatte 5 Junghenneneier bei den Straußen. Sind schlechter gewachsen und auch kleiner geblieben. Generell viel zierlicher. Ja, die Mädels sind auch Hennen und der Mann der Hahn.

Interessant. Und wie steht's mit der Gesundheit und Vitalität der kleiner gebliebenen Tiere? Und mit der Legeleistung der Mädels?

Züchtest du professionell und musst deine Tiere an einem Standard messen lassen, der auch die Endgrösse der Tiere und ihrer Eier vorschreibt? Dann würde ich aufgrund solcher Erfahrung auch keine Junghennen-Eier mehr in die Zucht nehmen.

Da ich nicht professionell züchte und auch gerne Mixe ziehe, kann ich jedwelche Standards ignorieren. Und mag es auch bei den reinrassigen Tieren, wenn sie unterschiedlich sind, ihre Eigenheiten haben und nicht allesamt in Grösse, Form und Farbe einem Standard entsprechen. Da dürfen Tiere auch kleiner sein und weniger und/oder kleinere Eier legen; solange sie gesund und vital sind und sich eines guten Lebens erfreuen, ist mir das herzlich egal. Da kann und werde ich auch weiter aus kleinen Junghennen-Eiern ziehen. Für mich ist es nämlich nicht logisch, dass diese Eier quasi minderwertig sind, ganz im Gegenteil, und ich mache andere Erfahrungen damit als du.

Und solange die Scheibenform der Erde nicht fundiert erwiesen ist, glaube ich nicht daran. :neee:


Hallo Capreziosa,
ich hatte es so verstanden, daß Bruteier von deinen Appenzellern angefragt waren.


Hintergrund meines Interesses ist der, dass ich kurzfristig von einem Hobbyhalter um 20 BE meiner gemischten Truppe angefragt wurde...

;)

Von den allerersten zwei, drei Eiern einer Henne hab ich auch noch keine zum Brüten genommen. Spätere Junghennen-Eier hast du schon genommen? Mit welchem Resultat?

zfranky
22.03.2018, 22:31
Da ich nicht professionell züchte und auch gerne Mixe ziehe, kann ich jedwelche Standards ignorieren. Und mag es auch bei den reinrassigen Tieren, wenn sie unterschiedlich sind, ihre Eigenheiten haben und nicht allesamt in Grösse, Form und Farbe einem Standard entsprechen. Da dürfen Tiere auch kleiner sein und weniger und/oder kleinere Eier legen; solange sie gesund und vital sind und sich eines guten Lebens erfreuen, ist mir das herzlich egal.

Das kannst du natürlich machen.
Nur hat das überhaupt nichts mit Zucht zu tun. Das ist einfache Vermehrung.
Andere wollen jedoch wirklich züchten und eine Rasse in ihren Eigenschaften erhalten.
Das muss man dann mit dem Bruteikäufer abklären, ob er Hühner oder Rassehühner will.

Bonchito
22.03.2018, 22:34
Auch nur meine Erfahrung:
Ich habe schon Junghennen-Eier genommen, ABER wenn die Mama auch mit 40 Wochen noch kein BE Mindestgewicht legt, wird sie und alle ihre Kinder gemerzt. Klingt gemein, aber man tut seiner Rasse keinen Gefallen wenn man sie ins negative treibt. Je schlechter und kleiner eine Rasse/alle Rassen legen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit das in Zukunft lieber Hybriden zur Selbstversorgung im Privatbereich einziehen.
Aaaalso tu ich alles daran, meine Rasse vorwärts zu bringen, natürlich mit huhngerechtem Leben (zB haben meine Bresse noch nie einen Legedarmvorfall gehabt, bei den Hybriden damals ging’s mit 14 Monaten los...)
Das ist natürlich alles nur meine Erfahrung und mein Weg und soll nicht heißen das andere das auch so machen sollen! Bei meiner Legetruppe wär es mir auch reichlich egal, aber davon Züchte ich auch nicht.

Dorintia
22.03.2018, 22:38
Warum fragt sie denn eigentlich wenn alle Sichtweisen und Argumente in den Wind geschossen werden?

SalomeM
22.03.2018, 22:49
Warum fragt sie denn eigentlich wenn alle Sichtweisen und Argumente in den Wind geschossen werden?

Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit.....:-[

sil
23.03.2018, 08:08
Bonchito, danke für diese Zeilen.
Ich sehe das nämlich auch so.
Es hilft keiner Rasse, wenn nicht Generation für Generation selektiert wird, und zwar sowohl auf Optik wie auch auf Leistung. Im Idealfall achtet ein Züchter darauf, beides lt Standard zu erhalten, bzw zu verbessern.

Bitte nicht falsch verstehen!
Ich bin ganz sicher kein Verfechter von auf Lebewesen angelegten Standards, es sind alles Individuen - aber woran definiert sich denn Rasse wenn nicht an irgendwann mal festgelegten Rahmenpunkten? Wenn die jeder nach Belieben in den Wind schießt, dann bleibt am Schluß nichts mehr als ein beliebiges Erscheinungsbild und die Hoffnung auf eine hoffentlich ausreichende Zahl an Eiern. Es sei denn, die Eierleistung oder das Schlachtgewicht ist uns wurscht, solange wir auf die Hybridindustrie vertrauen können.

Als Hobbyhalter helfe ich der Rasse und ihren Züchtern, wenn ich statt Hybriden Rassetiere halte, und gegen das Mixen von Rassen spricht in meinen Augen überhaupt nichts, aber wenn ich Bruteier von reinrassigen Hühnern abgebe, dann sollte ich bei den Eltern schon einen gewissen Maßstab anlegen.
Bei Mixen kann ich, wenn überhaupt, nur einen sehr frei formulierten Maßstab hernehmen, und bin wesentlich freier auch bei der Auswahl der brutgeeigneten Eier.
Trotzdem:
Eier von Junghennen, die vom Gewicht her noch deutlich unter dem einmal zu erwartenden Gewicht liegen, nehme ich nicht zum Brüten. Meine Erfahrung, sowohl bei reinrassigen wie bei Mix-Eltern hat leider gezeigt, daß daraus entweder gar keine Küken schlüpfen, oder die die schlüpfen eher die sind, die es dann doch nicht schaffen groß zu werden.

Capreziosa
23.03.2018, 08:35
Warum fragt sie denn eigentlich wenn alle Sichtweisen und Argumente in den Wind geschossen werden?

Wer aufmerksam liest, ist klar im Vorteil. ;)

Ich habe nach eurer grundsätzlichen Meinung und insbesondere nach euren persönlichen Erfahrungen mit Junghennen-Eiern im Rahmen einer Hobbyhaltung gefragt. Letzteres hab ich mehrfach wiederholt. Und wenn wenn die grundsätzliche Meinung kundgetan war, hab ich nachgehakt und nach persönlichen Erfahrungen gefragt, weil, wie Anaïs Nin einst so schön sagte, "Bewusstheit ohne gleichzeitige Erfahrung ein Skelett ist, um das das Fleisch des Lebens nicht ansetzt".


Hast du denn auch schon (vielleicht sogar mehrmals) aus kleinen Junghennen-Eiern gezogen? Also eigene Erfahrung damit und die Möglichkeit zu vergleichen, oder hast du das gar nie ausprobiert?


Na ja, sagen und denken und meinen kann man viel, wenn der Tag lang ist... mir geht es um eigene Erfahrungen, die sind reell und greifbar, alles andere bleibt für mich Theorie und Hörensagen.

Arika und Majorlo sind auf meine Ausgangsfrage eingegangen, Scheppi, Straussi und Bonchito haben von eigenen Erfahrungen berichtet, Bohus-Dal hat Erfahrungen einer Freundin beigesteuert, zusätzliche interessante Anmerkungen zum Ausgangsthema gemacht und einen Link zu einem "verwandten" Thread spendiert, alle anderen Beiträge gingen mehr oder weniger am Thema vorbei.


Wir hatten hier doch vor kurzem so einen Thread... die einen sagen 10% plus oder minus ist ok, die anderen sagen das Mindestgewicht muss sein.

Bei meinen großen Orpington frage ich mich eher wer die 53 oder 55g Mindestgewicht festgelegt hat... ganz viele Eier von den einjährigen Hennen liegen um die 70 g

Dorintia, was genau hatte dieser Beitrag mit dem Ausgangsthema zu tun? Hast du eigene Erfahrungen mit Nachzucht aus Junghennen-Eiern? Wenn ja, bin ich sehr daran interessiert, wenn nein, dann erspare mir doch bitte irgendwelche Gemeinplätze.

Eine Erfahrung, die sich zuhauf im Forum nachlesen lässt: Da wird ein Thema eröffnet und es kommen ein paar darauf bezogene Antworten und zahlreiche Beiträge, die nur wenig bis gar nichts mit dem Ausgangsthema zu tun haben.


Das kannst du natürlich machen.
Nur hat das überhaupt nichts mit Zucht zu tun. Das ist einfache Vermehrung.
Andere wollen jedoch wirklich züchten und eine Rasse in ihren Eigenschaften erhalten.
Das muss man dann mit dem Bruteikäufer abklären, ob er Hühner oder Rassehühner will.

Ich habe mehrfach wiederholt, dass ich nicht professionell züchte, sondern im Rahmen einer Hobbyhaltung Tiere nachziehe (du kannst es auch gerne "einfache Vermehrung" nennen), und ich habe durchaus deutlich gemacht, dass der BE-Käufer eine bunten Schar Hühner hält und nicht an Rasse- oder Standardhühnern, sondern an meinen Mixen interessiert ist, weil ihm die gefallen und er auch gerne ein paar "Hühner mit Haaren auf dem Kopf" bei sich rumlaufen hätte. Er ist ebenfalls kein Züchter, sondern hält aus reiner Freude an den Tieren Hühner und weil er eigene Eier und eigenes Fleisch schätzt.

Zfranky, wenn du aufmerksam gelesen hättest, dann wäre dir das klar gewesen und du hättest dir deinen Beitrag sparen können. Und ich für meinen Teil hätte mich nicht einmal mehr darüber ärgern brauchen, dass mal wieder gar nicht aufmerksam gelesen wurde und trotzdem irgendwelcher Senf dazugegeben werden muss.


Auch nur meine Erfahrung...

Danke dafür!

So, und damit ist dieser Thread für mich abgehakt, weil nicht fruchtbar. Ich hatte auf eine interessanten Austausch zum Thema Erfahrungen mit der Nachzucht aus Junghennen-Eier im Rahmen einer Hobbyhaltung gehofft, aber... na ja, Schwamm drüber. :roll

Straußi
23.03.2018, 08:43
Interessant. Und wie steht's mit der Gesundheit und Vitalität der kleiner gebliebenen Tiere? Und mit der Legeleistung der Mädels?
Die Gesundheit ist ein dehnbarer Begriff, denn in meinen Augen ist es nicht gesund, wenn Tiere auffällig kleiner bleiben in wir reden von einen Wachstumsunterschied von etwa 30-50 KG weniger. Das ist in meinen Augen nicht gesund, bezogen auf einen Strauß. Die Eier, wären sie geschlechtsreif geworden, wären auch kleiner wahrscheinlich, wenn nicht und sie wären auch in Normalgröße der Der anderen Hennen, würde dies am Kalziumhaushalt der Tiere derbe bargen. Folge: Krankheit. Somit ist klar, dass ich diese Tiere hab nicht geschlechtsreif werden lassen.


Züchtest du professionell und musst deine Tiere an einem Standard messen lassen, der auch die Endgrösse der Tiere und ihrer Eier vorschreibt? Dann würde ich aufgrund solcher Erfahrung auch keine Junghennen-Eier mehr in die Zucht nehmen.

Wenn ich eine Straußenfarm betreibe und auch Küken verkaufe, dann ist es für mich selbstverständlich, dass ich Zucht betreibe, dies bedeutet auch, dass ich von vornehmeren die besten Tiere auswähle und diese aufeinander abstimme. An einem Standard orientiere ich mich insofern, dass die Tiefe in einem gewissen Zeitraum schnell und gut heranwachsen (ohne das Tier körperlich zu belasten) damit es ein gewisses Ziel an Fleisch hervorbringen kann. Letzten Endes muss alles zusammenpassen, in erster Linie das Wohl des Tieres, denn nur ein gesundes Tier bringt und sichert meinen Erfolg und somit meinen guten Ruf.


Da ich nicht professionell züchte und auch gerne Mixe ziehe, kann ich jedwelche Standards ignorieren. Und mag es auch bei den reinrassigen Tieren, wenn sie unterschiedlich sind, ihre Eigenheiten haben und nicht allesamt in Grösse, Form und Farbe einem Standard entsprechen. Da dürfen Tiere auch kleiner sein und weniger und/oder kleinere Eier legen; solange sie gesund und vital sind und sich eines guten Lebens erfreuen, ist mir das herzlich egal. Da kann und werde ich auch weiter aus kleinen Junghennen-Eiern ziehen. Für mich ist es nämlich nicht logisch, dass diese Eier quasi minderwertig sind, ganz im Gegenteil, und ich mache andere Erfahrungen damit als du.

Das muss letztlich jeder selbst wissen, aber ich wäre sauer, wenn ich eine Bruteibestellung für eine Rasse bei Dir bestelle und Du mir minderwertige Wäre schickst. Minderwertig insofern, dass die Bruteier nicht der Selektion für die typische Rasse entspricht. Zudem wenn Du nicht professionell züchtest, ist es einfach keine Zucht. Das ist etwas was mich wirklich ärgert zu hören. Dann ist es, wie unfrankiert schon geschrieben hat, lediglich Vermehren. Auch das Wort Hobbyzucht ist nur stimmig, wenn man sich an Kriterien für Züchtung hält.


Und solange die Scheibenform der Erde nicht fundiert erwiesen ist, glaube ich nicht daran. :neee:

Na da sind wir uns aber völlig einig!:;)


Von den allerersten zwei, drei Eiern einer Henne hab ich auch noch keine zum Brüten genommen. Spätere Junghennen-Eier hast du schon genommen? Mit welchem Resultat?

Straußenjunghennen nimmt man am besten erst ein Jahr nach dem Legestart zur Zucht. Und dann hast du schnellwachsende, vitale Igelchen.

Straußi
23.03.2018, 08:50
Ach und der Punkt, dass es nicht logisch für Dich ist, dass die ersten Eier minderwertiger sind:

Das ist ganz logisch, denn der Legedarm spielt sich erst ein, die Entwicklung eines Eies somit auch. Dabei kann es sein, dass gewisse Stoffe, wie Mineralien und Vitamine nicht richtig aufeinander abgestimmt sind. Wenn dann noch Faktor Licht nicht mitspielt ebenso. Demnach ist es sehr wohl logisch.

Auch junge Säugetiere, wo der Mensch auch zugehört, sollte nicht gleich nach Geschlechtsreife Kinderchen bekommen. Gell?

Gackelei
23.03.2018, 08:56
Also ich selber habe auch noch keine Erfahrungen mit Junghenneneiern gemacht.
Bei eigenen Nachzuchten, deren Mütter anständig große Eier legen, hätte ich aber kein Problem es mal zu testen.
Werde das mal für nächstes Jahr in Betracht ziehen.
Finde das nämlich sehr interessant.
Ich möchte nämlich nicht immer kleiner werdende Eier in meinem Bestand.
Frohwüchsige Hennen aber unbedingt und da ist mir egal aus welchem Ei die stammen!

Bei mir ist der Hintergrund z.B. die Erfahrung meiner ersten Hühner die aus einer Ausstellungszucht stammten und entwürdigend kleine Eier im Verhältnis zur Körpergröße und zum Mindestgewicht legten.
Orpington im Bekanntenkreis legen auch kleiner wie gewünscht - auch das ist natürlich blöd.
Immer kleiner sollen die Eier nicht werden!
Selber habe ich auch noch eine weitere Erfahrung gemacht. Habe Bruteier abgeholt von einer Großrasse - die Eier nur mittlere Größe.
Die Hennen die ich daraus zog legen auch kaum bis gerade diese Größe.
Von Ihnen ziehe ich deshalb nicht mehr nach.
Dieses Jahr wieder Bruteier dieser Rasse aus anderer Quelle besorgt - die sind jetzt in passender Größe!
Von den daraus schlüpfenden Hennen hätte ich auch keinen Schmerz es mit Junghenneneiern zu versuchen!

Stefanie
23.03.2018, 09:16
Ich kann auch keine eigenen Erfahrungen zur Eingangsfrage beisteuern.

Ich versuche nur, bei solchen Fragen die natürlichen Bedingungen in freier Wildbahn zugrunde zu legen. Und da glaube ich einfach nicht, dass die Eier von Junghennen benachteiligt sind. Oder dass alle daraus schlüpfenden Küken, wie Willi behauptet, gefressen werden.
Man muss sich nämlich einfach mal ansehen, wie alt Tiere/Vögel in freier Wildbahn werden. Die meisten Tiere sterben innerhalb ihrer ersten zwei Lebensjahre. Natürlich fangen Tiere sofort an, sich zu vermehren, sobald sie geschlechtsreif sind. Warum sollten sie denn sonst geschlechtsreif geworden sein? Der Sinn des Wortes steckt doch schon in dem Begriff - sie sind eben tatsächlich "geschlechtsreif", also körperlich in der Lage, zur Vermehrung der Art beizutragen. Und es werden darum vornehmlich Eier von jungen Tieren ausgebrütet - weil die meisten Tiere gar nicht alt werden!

Wie soll das denn aussehen, Straußi, in der Natur, dass junge geschlechtsreife Säugetiere noch keine Jungen bekommen sollen? Da wird doch nicht verhütet? Nein: Solange sie zu jung sind, um selber gesunden Nachwuchs produzieren zu können, werden sie noch nicht geschlechtsreif. Das ist die Marge - so reguliert die Natur, dass unreife Tiere sich nicht vermehren. Geschlechtsreife heißt - es kann losgehen. Und zwar so schnell wie möglich - siehe Überlebensrate in den ersten Lebensjahren. Tiere in freier Wildbahn haben keine Zeit zu verlieren.

(Dazu passt auch das, was Capreziosa über ihre Schwangerschaft mit 19 Jahren sagte. Das gleiche hörte meine Tochter auch, die mit 19 schwanger wurde - und sie hatte auch überhaupt keine Entbindungsprobleme. Dass wir heute soviele Risikoschwangerschaften und Kaiserschnitte haben, liegt zu einem guten Teil daran, dass Frauen heute zu spät Kinder bekommen.)

Darum halte ich diese menschlichen Regularien für künstlich. Dass sie bei der Zucht von Rassetieren angewandt werden, ist logisch und nachvollziehbar - hier greift der Mensch ja gezielt ein, um ein Tier nach seinen Wünschen zu erzielen. Hier muss man sicher auch die Brutei-Standards einhalten, weil man sonst vom Rasse-Ideal wegkommt.

Das heißt aber nicht, dass aus nicht den Standards entsprechenden Eiern keine lebensfähigen, vitalen Tiere schlüpfen. Sie würden nur dem künstlichen Rassestandard nicht entsprechen. Dem natürlichen Prinzip "Huhn" aber sehr wohl.

Straußi
23.03.2018, 09:35
Hi Stefanie. Ich rede jetzt nur aus Zuchtsicht. ;)
Allerdings halte ich es generell nicht ratsam, ein gerade geschlechtsreifes Pferd decken zu lassen oder Hund oder Katze, etc.
Selbst wenn Strausse geschlechtsreif geworden sind, ist es bei Straußen auch so, dass der Hahn oftmals noch nicht die Küken als seine anerkennt und sie am Kopf packt und wirft. Geschlechtsreif heißt auch im Tierrreich nicht gleich automatisch, dass die Tiere dafür bereit sind.

Und wer gute Zucht betreibt, der legt ordentlich alle Kriterien fest. Ich rede nicht von strengen Ausschlusskriterien, lediglich von prinzipiellen Kriterien für einen gut gepflasterten Weg.

Und so hab ich die Frage verstanden.

Dorintia
23.03.2018, 09:42
....
mich würde interessieren, was eurer Ansicht nach im Rahmen einer Hobbyhaltung dafür und was dagegen spricht, Eier von Junghennen auszubrüten, die deutlich unter dem BE-Mindestgewicht liegen (z.B. 40 statt der geforderten 55 g bei den Appenzeller Spitzhauben).
........
Darüber hinaus interessiert es mich nun aber auch ganz grundsätzlich, was für oder gegen das Ausbrüten kleiner Junghennen-Eier spricht. Habe bereits ein wenig im Forum gestöbert und recht unterschiedliche Aussagen dazu gefunden, z.B. diese beiden:
........
Also, langer Rede kurzer Sinn: Was haltet ihr grundsätzlich davon, aus Junghennen-Eiern zu ziehen, und wie sind eure Erfahrungen damit?

Da du hier nochmal Antworten von ganz vorne - die du um Übrigen zum zweiten mal zitierst, bekrittelst, habe ich dir deine Fragestellung rauskopiert. Vielleicht solltest du mal lesen...

Du hättest schreiben sollen das du nur Beiträge von Leuten wünschst denen das empfohlene BE-Mindestgewicht recht egal ist und schon immer zu kleine Eier ausbrüten.

Straußi
23.03.2018, 09:48
Und wer gute Zucht betreibt, der legt ordentlich alle Kriterien fest. Ich rede nicht von strengen Ausschlusskriterien, lediglich von prinzipiellen Kriterien für einen gut gepflasterten Weg.

Und so hab ich die Frage verstanden.

Nur um das zu unterstreichen:

Ich rede nicht von Zuchtprinzipien speziell einer Rasse, wo ein weißer Fleck im Gefieder auftaucht, als Beispiel. Ich rede lediglich darüber, was für mich ein guter Start bedeutet. Denn das ist ja das Thema hier, wenn ich das nun richtig verstanden habe.:unsicher

Bartzwerg
23.03.2018, 09:48
Ich finde diese Art und Weise auch echt beschämend, um es mal harmlos auszudrücken. Schließlich geben sich die User hier echt viel Mühe beim Verfassen ihrer Beiträge.

Bei Mixen kann man keine BE-Mindestgewicht definieren, es gibt kein zu groß oder zu klein.

Ich kann nur sagen, dass ich für meine Zucht sowohl Eier von Jung- als auch Alttieren verwende.

Straußi
23.03.2018, 10:03
Ich finde diese Art und Weise auch echt beschämend, um es mal harmlos auszudrücken. Schließlich geben sich die User hier echt viel Mühe beim Verfassen ihrer Beiträge.

Bei Mixen kann man keine BE-Mindestgewicht definieren, es gibt kein zu groß oder zu klein.

Ich kann nur sagen, dass ich für meine Zucht sowohl Eier von Jung- als auch Alttieren verwende.

Huhu Bartzwerg. Es ist doch nicht die Frage auf Hybriden, bzw. Mixen. Da denke ich sowieso, sie sind vitaler, denn ich habe nur noch eine reine Rasse, welche ich züchte, das sind Serama. Alle anderen haben sich bereits vermischt. Das ist für mich aber toll, denn ich liebe bunte Eier. Aber darum ging es ja nicht. Und Bei Mixen hast Du automatisch mal eins dabei welches kränkelt, schwächer oder so ist. Natürlich bekommt dies dann auch ein schönes Leben. Aber es ging ja nun explizit um Appenzellerbruteier.

Straußi
23.03.2018, 10:07
Huhu Bartzwerg. Es ist doch nicht die Frage auf Hybriden, bzw. Mixen. Da denke ich sowieso, sie sind vitaler, denn ich habe nur noch eine reine Rasse, welche ich züchte, das sind Serama. Alle anderen haben sich bereits vermischt. Das ist für mich aber toll, denn ich liebe bunte Eier. Aber darum ging es ja nicht. Und Bei Mixen hast Du automatisch mal eins dabei welches kränkelt, schwächer oder so ist. Natürlich bekommt dies dann auch ein schönes Leben. Aber es ging ja nun explizit um Appenzellerbruteier.

Sorry, ich hab nicht richtig gelesen... ich revidiere!!! Wenn es um die bunte Truppe geht, dann kannst Du kein Mindestgewicht festlegen Capreziosa. Das stimmt, lediglich nach guter Form gehen.

Nur auch hier würde ich, wenn Du sagst, Capreziosa, dass es deutlich geringer ist, diese Eier auch nicht nehmen.

Lisa R.
23.03.2018, 10:18
Bei Säugetieren stimmt die These von Stefanie m.E. nicht - gerade nicht beim Menschen.
Geschlechtsreif sind Mädchen im biologische Sinn heute oft schon mit 10-11 Jahren - ausgewachsen und körperlich in der Lage dazu Nachwuchs zu haben sind sie da aber doch wirklich nicht.
P.S. 18-19 jährige sind dann ja keine "Junghennen" mehr ;)

Auch bei Schafen gibt es dieses Phänomen, gerade bei den asaisonalen Rassen. Geschlechtsreif mit ca. 4 Monaten - richtig ausgewachsen mit ca. einem Jahr. Wir hatten am Anfang unserer Schafhaltung Lammungen bei 9 Monate alten Muttertieren, da wir noch keine Bockherde hatten und der Bock ständig in der Herde stand. Diese Schafe hatten alle Probleme, die Lammer zu gebären und wir mussten sogar eines Notschlachten. "In der Natur" wären diese Tiere und ihr Nachwuchs alle gestorben.

Die Natur führt kein Buch über den "Ausschuß".

Stefanie
23.03.2018, 10:21
Du hättest schreiben sollen das du nur Beiträge von Leuten wünschst denen das empfohlene BE-Mindestgewicht recht egal ist und schon immer zu kleine Eier ausbrüten.

Ich glaube nicht, dass es das ist, was Capreziosa meint. Sie will nicht nur diese Beiträge. Aber sie möchte nur Beiträge von Leuten, die eigene Erfahrungen mit den unterschiedlichen Eigewichten gemacht haben. Und zwar ohne Blick auf Zuchtziele. Sie züchtet nicht.

Ich glaube, hier stoßen zwei Sichtweisen aufeinander: die Züchtersicht, und die Sicht von jemandem, der Hühner ohne Zuchtziel einfach nur natürlich und gesund halten möchte.
Da liegen offensichtlich doch deutliche Unterschiede, schon in der Grundeinstellung. Ohne das bewerten zu wollen - es sind einfach zwei völlig unterschiedliche Ansätze.
Der Züchter hat ein Ziel, er möchte seine Rasse erhalten, dem Standard gemäß, am liebsten noch verbessern. Der Standard ist menschengemacht, entsprechend werden da auch Grundbedingungen festgelegt - auch an Eigröße für Eier, die man ausbrüten lassen möchte. Man möchte den Rassestandard bewahren, man möchte nicht, dass zum Beispiel die Eigröße plötzlich schrumpft. Natürlich sucht man dann Bruteier aus, die dem gewünschten Ziel entsprechen. Das ist nun mal Zuchtauslese.

Wie ich Capreziosa verstehe, geht es ihr aber darum gar nicht. Es geht ihr nicht darum, bestimmte Eigrößen zu bewahren. Ihre Hühner müssen keinem Rassestandard entsprechen, denn sie züchtet nicht, sie hat Freude an gesunden Mixen ihrer bevorzugten Rassen. Und ihr geht es rein biologisch darum, ob aus kleinen Eiern weniger lebensfähige, weniger vitale Tiere schlüpfen. Wenn das so wäre, würde sie es nicht weiter betreiben, denn es geht ihr um Vitalität, um Instinktsicherheit - um überlebensfähiges Huhn, nicht um Rasseentsprechung. Das hat sie auch deutlich gesagt.
Dass sie sich da ärgert, wenn Züchterargumente kommen, kann ich verstehen. Diese haben im Hinblick auf die Zuchtziele absolut ihre Berechtigung - aber darum geht es hier doch nicht. Zudem haben die Züchter eher keine eigene Erfahrung mit kleinen Junghennen-Eiern - weil sie die eben nie bebrüten lassen würden, wegen der Zuchtstandards.

Dass sie also Argumente von vornherein aussortiert, die sich auf Rasseerhalt und Zuchtstandards begründen, aber nicht auf eigene Erfahrung ohne Blick auf Zuchtziele, ist doch verständlich. Danach hat sie nicht gefragt.

majorlo
23.03.2018, 10:22
Ich finde, im Nachhinein, die ganze Fragestellung irgendwie merkwürdig!
Zuerst geht es um Bruteimindestgewichte bei Appenzellern bzw. um viel zu leichte Eier, dann geht es um Bruteier von Mixen zum Speiseeierpreis. Ja was den nun?

Wenn mir BE von Appenzellern mit 40g statt der geforderten 55g verkauft würden, dann würde ich die Eier reklamieren und zwar zu Recht. Ich meine das sind über 27% Untergewicht. Ich würde in dem Fall nicht mal Eier mit 54g akzeptieren. Schließlich habe ich RasseBE gekauft und da kann doch doch wohl, egal bei welchem BE-Preis auch immer, erwarten, dass der Verkäufer sich an die Rasse Standards hält und dazu gehört für mich auch das BE-Mindestgewicht! Genauso wie ich erwarte, dass die Elterntiere blutsfremd und reinrassig sind!

Sind diese Tatsachen nicht erfüllt, darf man, nach meiner Meinung, nicht von Bruteiern sprechen. Das sind dann für mich befruchtete Speiseeier, sonst nix!
Und dann verhält sich die Sache auch völlig anders! Denn, wenn es sich um BE von Mixen handelt gibt es gar kein BE Mindestgewicht! Insofern stellt sich die Frage nach zu leichten Eiern nicht, da es diese ja gar nicht gibt, so ganz ohne Standard!

Stefanie
23.03.2018, 10:25
Bei Säugetieren stimmt die These von Stefanie m.E. nicht - gerade nicht beim Menschen.
Geschlechtsreif sind Mädchen im biologische Sinn heute oft schon mit 10-11 Jahren - ausgewachsen und körperlich in der Lage dazu Nachwuchs zu haben sind sie da aber doch wirklich nicht.


Mensch heute ist degeneriert, den kann man leider nicht zum Maßstab nehmen.

Und das mit Deinen Schafen würde in freier Wildbahn unter "natürliche Auslese" fallen (Dein Menschenbeispiel oben übrigens auch, so unschön sich das anhört). Ist aber natürlich wirklich eine eigene Erfahrung mit zu jungen Tieren, die damit sicher unter das fällt, was Capreziosa erfragt hat.
Ob die Unreife Deiner jungen Schafe jedoch nicht auch ein Ergebnis von Zucht ist, kann ich nicht beurteilen. Es wäre interessant zu wissen, ob das bei Wildschafen auch auftritt - diese Diskrepanz zwischen Geschlechtsreife und der Fähigkeit, gesunde Junge austragen zu können. Kann ich mir in der Natur kaum vorstellen. So kontraproduktive Dinge gibt es eigentlich in der Natur nicht, da geht es um Ökonomie. Unreife Tiere, die nicht lebensfähige Junge austragen - das ist Verschwendung. Das erlaubt sich Natur eigentlich nicht.

Stefanie
23.03.2018, 10:27
Ich finde, im Nachhinein, die ganze Fragestellung irgendwie merkwürdig!
Zuerst geht es um Bruteimindestgewichte bei Appenzellern bzw. um viel zu leichte Eier, dann geht es um Bruteier von Mixen zum Speiseeierpreis. Ja was den nun?


Nein, darum ging es von vornherein nicht. Capreziosa hat von Anfang an von ihrer gemischten Gruppe gesprochen, sie hat das Bruteigewicht von Appenzellern nur als Beispiel angeführt.

Das sind auch wieder Züchterargumente, die Du anführst. Es geht hier nur darum, ob kleine Eier zu lebensfähigen Küken führen. Die Größe der Eier (wann sind sie klein?) orientiert sich hier natürlich an einer Mischung aus dem BE-Gewicht von Appenzellern und den anderen beteiligten Rassen. Nur als Anhalt, um die Eigröße darstellen zu können.

majorlo
23.03.2018, 10:31
OK, dann hat sie das aber etwas unglücklich formuliert, denn so habe ich es verstanden.

Capreziosa
23.03.2018, 11:54
Eier von Junghennen, die vom Gewicht her noch deutlich unter dem einmal zu erwartenden Gewicht liegen, nehme ich nicht zum Brüten. Meine Erfahrung, sowohl bei reinrassigen wie bei Mix-Eltern hat leider gezeigt, daß daraus entweder gar keine Küken schlüpfen, oder die die schlüpfen eher die sind, die es dann doch nicht schaffen groß zu werden.

Würde ich mit den Junghennen-Eiern meiner Mädels solch schlechte Erfahrungen machen, dann würde ich diese kleinen Eier auch nicht mehr ausbrüten – auch dann nicht, wenn mir die ganze Welt würde weismachen wollen, dass es grundsätzlich erfolgversprechend sei. Die eigene Erfahrung, im Guten wie im Schlechten, geht für mich immer vor und gibt die künftige Richtung an. Ich würde mir allerdings nicht anmassen, aufgrund eigener schlechter Erfahrung zu postulieren, dass Junghennen-Eier grundsätzlich minderwertig seien und nicht gebrütetet werden sollten.

Letztes Jahr habe ich zugekaufte BE von silber-schwarzgetupften Spitzhauben brüten lassen; auf meinen Wunsch waren auch zwei kleine Eier von gold-schwarzgetupften Junghennen dabei, aus denen reinrassige, aber nicht farbreine Küken schlüpften (der Vater war ein Silberstück). Die insgesamt 11 Küken wurden von 2 Glucken grossgezogen, die eine hatte 9 silberne, die andere die beiden Farbmixe, die wie Goldstücke aussahen und erst mit einigen Wochen Silber-Anteile im Gefieder bekamen. Diese beiden Farbmixe aus den kleinen Junghennen-Eiern waren ebenso gesund und vital wie ihre Schlupfgeschwister, sind aber langsamer gewachsen und waren während der ersten 8-10 Lebenswochen etwas kleiner als die Silberküken aus den Althennen-Eiern. Nun war aber die Glucke mit den 9 Silberstücken eine exzellente Futtersucherin, die ihre Küken bestens versorgte, während sich die mit den beiden Farbmixen ziemlich unbegabt anstellte und jegliches Futter, das sie den beiden Küken anpries, im nächsten Moment bereits wieder hektisch zuscharrte, so dass die Kleinen häufig leer ausgingen. Daher kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob die beiden Farbmixe sich langsamer entwickelten, weil sie aus Junghennen-Eiern kamen, oder weil sie von ihrer Glucke schlechter versorgt wurden als die Silberstücke. Im Alter von 3 Monaten war jedenfalls kein Grössenunterschied mehr ersichtlich.

Mit den bisherigen rund 40 Küken aus Junghennen-Eiern meiner eigenen Mädels habe ich ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht, und diese geben die künftige Richtung an, d.h. ich werde ungeachtet aller Unkenrufe, dass dies schlecht und verwerflich sei, weiterhin Nachwuchs von Junghennen ziehen. Und diesen Nachwuchs teilweise auch an Leute verkaufen, die genau wie ich keinen Wert auf standardisierte Tiere legen und sich schlicht an ihnen erfreuen und ihnen ein gutes Leben bieten.

Ebenfalls letztes Jahr habe ich BE von schwarzen Spitzhauben aus einer anerkannten Zucht (ZUN) zugekauft. Zwei Gockel aus dieser Brut hab ich an eine Züchterin verkaufen können; einer ist nun als Zuchthahn tätig, der andere, der nicht in allen Punkten den Standards entspricht, läuft in der Legetruppe zusammen mit zwei reinrassigen Söhnen meines wunderbaren gold-schwarzgetupften Gockels (den die Züchterin mit Handkuss nehmen würde, aber den geb ich nicht her :neee: ). Sie wollte diese beiden goldenen Junghähne haben und mal gucken, ob sie sich für die Zucht eignen und etwas frisches Blut in ihre Line bringen könnten; aufgrund von zu viel Schilf in den Schwanzfedern wurden die beiden von der Zucht ausgeschlossen, dürfen aber in der Legetruppe laufen, weil sie zusammen mit dem schwarzen Gockel sehr gut harmonieren. Ihre eigenen nicht zuchttauglichen Junghähne hat die Züchterin geschlachtet, weil sie bei Weitem nicht so umgänglich und sozial waren wie die drei aus meiner Truppe – das werte ich als schönes Kompliment an meine Tiere, die ausgesprochen sozial sind im Umgang untereinander wie auch mit Menschen.

Professionelle Züchter leisten durch den Erhalt von Rassemerkmalen wichtige und wertvolle Arbeit, die ich durchaus schätze und würdige, aber diese Art von Hühnerhaltung ist nicht mein Ding. Ich kann lediglich einen kleinen, bescheidenen Beitrag an die mühevolle Zuchtarbeit leisten, indem ich z.B. heuer auf Wunsch besagter Züchterin wieder ZUN-BE brüte (sofern ich welche bekomme) und ihr die Hennen überlasse.

Bevor man sich ein Urteil bildet und eine Hobbyhuhnhalterin steinigt, weil sie lediglich Tiere vermehrt statt züchtet, dazu auch noch minderwertige Junghennen-Eier hernimmt und sich nicht um Rassestandards kümmert, sollte man vielleicht auch andere Aspekte ihrer Haltung kennen. ;)


Die Gesundheit ist ein dehnbarer Begriff, denn in meinen Augen ist es nicht gesund, wenn Tiere auffällig kleiner bleiben in wir reden von einen Wachstumsunterschied von etwa 30-50 KG weniger...

Besten Dank für deine Ausführliche Schilderung. Das klingt alles sehr professionell und fundiert, leuchtet ein und wird von mir uneingeschränkt für gut befunden. :jaaaa:

Das hier allerdings...



Das muss letztlich jeder selbst wissen, aber ich wäre sauer, wenn ich eine Bruteibestellung für eine Rasse bei Dir bestelle und Du mir minderwertige Wäre schickst. Minderwertig insofern, dass die Bruteier nicht der Selektion für die typische Rasse entspricht. Zudem wenn Du nicht professionell züchtest, ist es einfach keine Zucht. Das ist etwas was mich wirklich ärgert zu hören. Dann ist es, wie unfrankiert schon geschrieben hat, lediglich Vermehren. Auch das Wort Hobbyzucht ist nur stimmig, wenn man sich an Kriterien für Züchtung hält.

:wacko

Wo, bitte schön, hab ich mich selbst je als HobbyZÜCHTERIN bezeichnet? Wann habe ich je etwas anderes geschrieben, als dass ich Tiere für den eigenen Bedarf nachziehe (meinetwegen auch vermehre) und teilweise an Leute verkaufe, die ebensowenig zum erlauchten Kreise der Züchter gehören wie ich selbst und sich nicht irgendwelchen Standards verpflichten wollen? Da wirft Mr. unfrankiert das Wort "Zucht" in den Raum, weil er weder aufmerksam noch vollständig gelesen hat, und schon werde ich als Möchtegernzüchterin gestempelt, die minderwertige BE feilhält.

:wall

Bei mir kann man keine BE bestellen und ich verschicke auch keine, man muss persönlich bei mir vorbeikommen, sich meine Tiere anschauen, sie schön finden und loben und würdigen, sich lange Vorträge über ihre Vorzüge anhören, Fragen zur eigenen Hühnerhaltung beantworten, und erst dann, wenn ich davon überzeugt bin, dass die Nachkommen meiner Truppe beim Interessenten ein gutes Leben haben werden, bin ich bereit, BE meiner erlauchten Tiere abzugeben. :cool:


Na da sind wir uns aber völlig einig!:;)

:prost


Ach und der Punkt, dass es nicht logisch für Dich ist, dass die ersten Eier minderwertiger sind:

Das ist ganz logisch, denn der Legedarm spielt sich erst ein, die Entwicklung eines Eies somit auch. Dabei kann es sein, dass gewisse Stoffe, wie Mineralien und Vitamine nicht richtig aufeinander abgestimmt sind. Wenn dann noch Faktor Licht nicht mitspielt ebenso. Demnach ist es sehr wohl logisch.

Es geht letztlich nicht um persönliche Logik, sondern um fundiertes Wissen. Wenn ich das, was du schreibst, in fundierten Untersuchungen/Studien bestätigt finde, dann glaube ich dir und deiner Logik, die meinem gesunden Menschenverstand widerspricht – aber erst und nur dann.


Auch junge Säugetiere, wo der Mensch auch zugehört, sollte nicht gleich nach Geschlechtsreife Kinderchen bekommen. Gell?

Ich war 19 Jahre alt, 160 cm gross und 50 kg schwer (also recht klein und zierlich), hatte eine problemlose Schwangerschaft, eine leichte Geburt und ein 4060 Gramm schweres, kerngesundes Kind – also wenn DAS mal nicht für eine gute Zuchttauglichkeit spricht, dann weiss ich auch nicht mehr, womit ich noch argumentieren soll. :blink

sil
23.03.2018, 12:32
Würde ich mit den Junghennen-Eiern meiner Mädels solch schlechte Erfahrungen machen, dann würde ich diese kleinen Eier auch nicht mehr ausbrüten – auch dann nicht, wenn mir die ganze Welt würde weismachen wollen, dass es grundsätzlich erfolgversprechend sei. Die eigene Erfahrung, im Guten wie im Schlechten, geht für mich immer vor und gibt die künftige Richtung an.

Nur nochmal zur Klarstellung:
Meine gemachten Erfahrungen beziehen sich nicht auf Junghenneneier per se, nur auf solche, die deutlich unter dem Gewicht liegen, das ich von der Henne eigentlich erwarte. Also von einem Mix aus Javaneser und Spitzhaube erwarte ich keine 50 Gramm Eier, aber etwas schwerer als die einer reinen Javaneserin sollten sie schon sein, und leichter als die einer reinen Spitzhaube dürfen sie auch sein. Und wenn ich mir nicht sicher bin, wie groß die Eier einer Henne noch werden könnten, dann brüte ich sie sicherheitshalber nicht. Weil eben immer, wenn ich vom Gefühl her ein Ei noch zu klein fand, die Erfahrung war daß daraus entweder kein Küken schlüpfte oder die Küken daraus eher mickrig blieben im Vergleich, und viele eben gar nicht erst erwachsen wurden. Das ist aber nur meine persönliche Erfahrung aus dem begrenzten Horizont meiner eigenen Hühnerhaltung heraus.
Aufgrund dieser Erfahrung und wenn ich schon steuernd eingreife in die Frage, welche meiner Hennen ihre Gene weitergeben darf, macht es, denke ich, Sinn, die Eier von vornherein nicht zu brüten, bei denen die (zugegeben gefühlten) Chancen auf ein gutes Brutergebnis und gesunde, vitale Küken nicht so optimal scheinen.

Kamillentee
23.03.2018, 12:38
:grueb
...

Von den allerersten zwei, drei Eiern einer Henne hab ich auch noch keine zum Brüten genommen. Spätere Junghennen-Eier hast du schon genommen? Mit welchem Resultat?

Nun denn, bezogen auf Zwergseidenhühner und Mixe daraus, alles in begrenztem Umfang ...

Ich habe festgestellt, daß die Eier von Junghühnern sogar ein besseres Schlupfergebnis hatten.
Das resultiert meiner Meinung nach daraus, daß Zwergseidis Winterleger sind, und eher ältere Hühner im Frühjahr ( bei mir wird erst im warmen Frühjahr gebrütet) schon eine lange Legezeit hinter sich haben. Die Eierschalen sind dann oftmals beim Durchleuchten nicht mehr so ganz makellos.
Das trifft doch sicher insgesamt auf viele länger legende Hühnern zu.
Bei Junghennen sind die Eierschalen immer super. Meine Junghühner beginnen ja erst zu Jahresende mit dem Legen.
Die jungen Hühner sind noch leistungsfähiger, das sollte sich auch auf die Eiqualität insgesamt niederschlagen.

Zu der späteren Vitalität in Bezug auf Schlupf-Eigröße und Junghennen, kann ich nichts weiter sagen,
habe das nicht weiter dahingehend beobachtet, es ist ja auch sehr genetisch beeinflusst.


Eine Erfahrung, die sich zuhauf im Forum nachlesen lässt: Da wird ein Thema eröffnet und es kommen ein paar darauf bezogene Antworten und zahlreiche Beiträge, die nur wenig bis gar nichts mit dem Ausgangsthema zu tun haben.

Vielleicht mal in einem anderen, besseren Hühnerforum nachfragen?:grueb

Capreziosa
23.03.2018, 12:41
Also ich selber habe auch noch keine Erfahrungen mit Junghenneneiern gemacht.
Bei eigenen Nachzuchten, deren Mütter anständig große Eier legen, hätte ich aber kein Problem es mal zu testen.


Das ist doch mal ein wirklich guter Punkt, den man in Betracht ziehen könnte/sollte, wenn man aus Junghennen-Eiern zieht und Wert darauf legt, dass der Nachwuchs Eier in gewünschter Grösse legt: BE von Junghennen bevorzugen, deren Mütter anständig grosse Eier legen.

:flowers

Ich will allerdings nicht zu verwerflichen Experimenten raten oder anstiften, sonst werde ich tatsächlich noch gesteinigt... :-[



Ich kann auch keine eigenen Erfahrungen zur Eingangsfrage beisteuern.

Ich versuche nur, bei solchen Fragen die natürlichen Bedingungen in freier Wildbahn zugrunde zu legen.

Aaaaaah... herzlichen Dank für diesen sachlichen, wohldurchdachten und schön formulierten Beitrag, Stefanie. Ich unterschreibe das alles auf der Stelle und diesen Absatz sogar doppelt und dreifach:


Das heißt aber nicht, dass aus nicht den Standards entsprechenden Eiern keine lebensfähigen, vitalen Tiere schlüpfen. Sie würden nur dem künstlichen Rassestandard nicht entsprechen. Dem natürlichen Prinzip "Huhn" aber sehr wohl.

Wunderbar auf den Punkt gebracht, nochmals besten Dank! :flowers



Du hättest schreiben sollen das du nur Beiträge von Leuten wünschst denen das empfohlene BE-Mindestgewicht recht egal ist und schon immer zu kleine Eier ausbrüten.

Ich wünsche mir Beiträge von Leuten, die 1) aufmerksam lesen und verstehen, worum es mir geht (so schlecht schreibe ich nun wirklich nicht, dass dies nicht möglich sein sollte), 2) sich auf das Thema beziehen und nicht dran vorbeischreiben, 3) nicht nur Theorie oder Gemeinplätze von sich geben, sondern von eigenen Erfahrungen berichten können und 4) an einem respektvollen Austausch interessiert sind.


Ich finde diese Art und Weise auch echt beschämend, um es mal harmlos auszudrücken. Schließlich geben sich die User hier echt viel Mühe beim Verfassen ihrer Beiträge.

"Hat sich bemüht" bedeutet noch lange nicht, dass auch was Gutes und Sinnvolles dabei rauskommt. Siehe oben, Punkt 1) - 4).


Ich kann nur sagen, dass ich für meine Zucht sowohl Eier von Jung- als auch Alttieren verwende.

Woraus ich schliesse, dass du mit dem Nachwuchs aus Junghennen-Eiern ebenso zufrieden bist wie mit dem Alttier-Nachwuchs – richtig?


Sorry, ich hab nicht richtig gelesen... ich revidiere!!! Wenn es um die bunte Truppe geht, dann kannst Du kein Mindestgewicht festlegen Capreziosa. Das stimmt, lediglich nach guter Form gehen.

Nur auch hier würde ich, wenn Du sagst, Capreziosa, dass es deutlich geringer ist, diese Eier auch nicht nehmen.

Ich werde dem Käufer 30 BE anbieten und ihn selber wählen lassen, welche er haben möchte.

Auswahlkritieren für mich sind Gesundheit, Vitalität und Legeleistung der Muttertiere* und bezüglich ihrer Eier Sauberkeit, gute Form und Schalenqualität; ich nehme erst mal alle "Alt"hennen-Eier der letzten 3 Tage inkl. heute, die diesen Kriterien entsprechen, und fülle dann mit Junghennen-Eiern auf, bis die 30 voll sind.

*Aufgrund ihrer Legeleistung schliesse ich drei "Alt"hennen aus: alle drei legen seit einem Jahr (seit Legebeginn) pausenlos 4-5 Eier pro Woche und haben nicht gemausert; eine der drei, eine zierliche Araucanamixhenne (1,2 kg schwer), legt inzwischen Eier von 66-68 Gramm...


Auch bei Schafen gibt es dieses Phänomen, gerade bei den asaisonalen Rassen. Geschlechtsreif mit ca. 4 Monaten - richtig ausgewachsen mit ca. einem Jahr.

Da stimme ich dir zu; dasselbe gilt auch für Ziegen.

Ich schliesse mich aber Stefanies Antwort an: "So kontraproduktive Dinge gibt es eigentlich in der Natur nicht, da geht es um Ökonomie. Unreife Tiere, die nicht lebensfähige Junge austragen - das ist Verschwendung. Das erlaubt sich Natur eigentlich nicht."


Ich glaube, hier stoßen zwei Sichtweisen aufeinander: die Züchtersicht, und die Sicht von jemandem, der Hühner ohne Zuchtziel einfach nur natürlich und gesund halten möchte.
Da liegen offensichtlich doch deutliche Unterschiede, schon in der Grundeinstellung. Ohne das bewerten zu wollen - es sind einfach zwei völlig unterschiedliche Ansätze.

Danke! Hier ist ja echt die Hölle los und ich komme kaum nach mit lesen, nachdenken, schreiben... besser hätte ich das alles nicht formulieren können und ich unterschreibe jedes deiner Worte in allen deinen Beiträgen vorbehaltlos.

http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_063.gif


Ich finde, im Nachhinein, die ganze Fragestellung irgendwie merkwürdig!
Zuerst geht es um Bruteimindestgewichte bei Appenzellern bzw. um viel zu leichte Eier, dann geht es um Bruteier von Mixen zum Speiseeierpreis. Ja was den nun?

Ich verweise auf Stefanies Antwort: "Nein, darum ging es von vornherein nicht. Capreziosa hat von Anfang an von ihrer gemischten Gruppe gesprochen, sie hat das Bruteigewicht von Appenzellern nur als Beispiel angeführt."

http://www.smileygarden.de/smilie/Schleifchen-Girls/smilie_girl_250.gif

Kleinfastenrather
23.03.2018, 12:48
Hi,
die Augangsfrage war:
Was haltet ihr grundsätzlich davon, aus Junghennen-Eiern zu ziehen, und wie sind eure Erfahrungen damit?

Ich denke das hier jeder seine grundsätzliche Meinung zu dem Thema deutlich gemacht hat. Danach hattest du ja auch gefragt.
Wenn du nur die Antworten von Leuten willst die auch selbst schon Eier von Junghennen eingelegt haben, dann hättest du das deutlicher machen müssen und müsstest jetzt nicht jetzt mit zynischen Bemerkungen um dich werfen. Ich schließe mich da ganz Bartzwerg an. Es ist beschämend.

Ich halte grundsätzlich nichts davon viel zu kleine Eier von Junghennen auszubrüten. Ich könnte die Erfahrung machen das meine Tiere die schon besonders frühreif sind sind und mit noch nicht fertig entwickeltem Alter anfangen zu legen später oft das selbe Eigewicht haben wie die Tiere die dann erst anfangen zu legen, das ist aber nicht immer der Fall.

Für mich ist es nur logisch die Eier der voll entwickelten Hennen zu nehmen, weil ich die Größe und Leistungen meiner Tiere erhalten will und dann bei erwachsenen Hennen weiß ob sie auch Standartgerecht legen.

Tiere aus den Eiern der sehr frühreifen Tiere sind natürlich von Anfang an kleiner und es besteht auch die Gefahr das sie es später bleiben, deswegen ziehen die mesten Züchter halt nicht aus zu kleinen Eiern weil sie die Leistungen ihrer Rassen nicht "kaputt" machen will.

Deswegen sind doch Ausstellungszüchter hier häufig unter Beschuss, weil die Eigewichte und andere Leistungen mancher Stämme unter dem im Standart geforderten Wert liegen...

In deinem Fall kann es dir ja schon fast egal sein, du ziehst Appenzeller/mixe mit dem Hintergrund das dir Eigewicht und Körpergröße nicht so wichtig sind und willst sie an jemanden abgeben dem das wohl auch nicht interessiert. Klar können aus untergewichtigen Eier vitale Tiere schlüpfen, muss aber nicht sein. Das große/schwere Küken erst nach zwei Tagen Futter suchen liegt übrigends wohl eher daran das sie sich noch vom Dottersack ernähren und nicht weniger vital sind. Von Mixen kann man sich auch ein ungefähres Mindestgewicht errechnen.

Wenn deine zu kleinen, untergewichtig legenden Appenzeller zum Erhalt der Rasse beitragen/mit ihnen rassig weitergezüchtet würde/sie wieder "in den Umlauf gelangen würden", und das passiert schneller als gedacht. Wäre es eher ein Verlust für die Rasse da andere Züchter wohl eher auf gute Eigewichte achten und diese dann wieder mühsam rausselektieren müssten.

Ich würde dir empfehlen ein paar Zwerg Appenzeller (oder andere Zwerge) anzuschaffen, damit könntest du das Eigewicht/die Körpergröße/das Eiklar-Dotter verhältnis sehr gut regulieren.

Zu der Argumentation mit der Geschlechtsreife... alle Nutztiere sowohl der Mensch sind wohl so weit "degeneriert" das es nicht gut ist direkt mit dem ersten Eisprung schon Nachwuchs zu zeugen. Mit 19 sind Frauen (zierliche wohl noch eher als große) so gut wie ausgewachen/ausgewachsen, mit 13 eher nicht...

LG Thorben

melachi
23.03.2018, 13:18
Mensch heute ist degeneriert, den kann man leider nicht zum Maßstab nehmen.

Und das mit Deinen Schafen würde in freier Wildbahn unter "natürliche Auslese" fallen (Dein Menschenbeispiel oben übrigens auch, so unschön sich das anhört). Ist aber natürlich wirklich eine eigene Erfahrung mit zu jungen Tieren, die damit sicher unter das fällt, was Capreziosa erfragt hat.
Ob die Unreife Deiner jungen Schafe jedoch nicht auch ein Ergebnis von Zucht ist, kann ich nicht beurteilen. Es wäre interessant zu wissen, ob das bei Wildschafen auch auftritt - diese Diskrepanz zwischen Geschlechtsreife und der Fähigkeit, gesunde Junge austragen zu können. Kann ich mir in der Natur kaum vorstellen. So kontraproduktive Dinge gibt es eigentlich in der Natur nicht, da geht es um Ökonomie. Unreife Tiere, die nicht lebensfähige Junge austragen - das ist Verschwendung. Das erlaubt sich Natur eigentlich nicht.

ich habe ja schon einige Gelege von Wildvögeln gesehen. Dabei sind mir aber noch nie auffällig kleine Eier untergekommen. Auch wenn z.B. eine Meise ihre ersten Eier legt, sind sie normal groß, weil der Vogel ausgereift ist, wenn im Frühjahr die Brutzeit beginnt.

Wir müssen schon klären, wovon wir hier reden: sprechen wir von Eiern, die deutlich untergewichtig sind, weil sie von einer Junghenne stammen, die körperlich noch nicht ausgereift ist, oder sprechen wir von Erstlingseiern ausgereifter Junghennen?

Bei meinen Chabo ist es ein großer Unterschied, ob die Hennen durch zu gehaltvolles Futter zum sehr frühen Legen getrieben wurden, dann beginnen sie mit 16 Wochen, und legen Eier teilweise unter 20g. Oder man füttert für eine langsamere Entwicklung, der Legebeginn ist bei 20-22 Wochen, die Erstlingseier liegen bei 25-26g (bei einem Bruteimindestgewicht von 28g), und nach wenigen Eiern erreichen sie schon das Mindestgewicht.

Die sehr kleinen Eier unreifer Hennen sind zur Brut völlig untauglich, denn sie enthalten zuwenig Wasser. Der Eidotter hat die Konsistenz eines weichgekochten Eis, auch das Eiklar ist sehr zäh. Die korrekte Entwicklung des Embryos ist aber an eine bestimmte Konzentration der Nährstoffe im Ei gebunden, und die ist in einem Ei mit zu geringem Wassergehalt viel zu hoch. Liegt das Gewicht schon in der Nähe des Mindestgewichts, dann ist das Brüten kein Problem. Man kann also durchaus mal ein Ei aufschlagen und die Konsistenz mit der eines am selben Tag gelegten Eis einer Althenne vergleichen. Erkennt man Unterschiede in der Konsistenz, würde ich die Finger davon lassen.

Capreziosa
23.03.2018, 13:24
Nur nochmal zur Klarstellung:
Meine gemachten Erfahrungen beziehen sich nicht auf Junghenneneier per se, nur auf solche, die deutlich unter dem Gewicht liegen, das ich von der Henne eigentlich erwarte.

Ah... das ist natürlich nicht dasselbe. Eier von Hennen, die deutlich unter dem für die Henne üblichen Normalgewicht legen, nehme ich auch nicht zur Brut.

Meine zweijährige Buschhuhn-Appenzeller-Henne ist aus einem 45 Gramm schweren "Alt"hennen-Ei (Buschhenne) geschlüpft und legt inzwischen 50-55 Gramm. Die eineinhalbjährige (gleicher Mix) stammt aus einem 48 Gramm schweren Junghennen-Ei und legt mittlerweile 47-50 Gramm.


Und wenn ich mir nicht sicher bin, wie groß die Eier einer Henne noch werden könnten, dann brüte ich sie sicherheitshalber nicht.

Da bin ich mutiger und brüte die auch.


Aufgrund dieser Erfahrung und wenn ich schon steuernd eingreife in die Frage, welche meiner Hennen ihre Gene weitergeben darf, macht es, denke ich, Sinn, die Eier von vornherein nicht zu brüten, bei denen die (zugegeben gefühlten) Chancen auf ein gutes Brutergebnis und gesunde, vitale Küken nicht so optimal scheinen.

*unterschreib*

Ich lasse auch nicht wahllos Junghennen-Eier brüten, da muss das Gefühl schon stimmen und die Aussicht auf gesunde, vitale Küken gegeben sein – Kümmerlinge will ich ja nicht ziehen.

Danke für die Klarstellung und deine Erfahrungen! Mein Erfahrungshorizont mit Nachwuchs aus Junghennen-Eiern ist ja auch nicht sooooo weit, daher interessieren mich die Erfahrungen anderer umso mehr.

Kamillentee
23.03.2018, 13:25
Stefanie,
ob der Vergleich mit der Natur so richtig ist ...? ???

Dort unterliegt doch gerade beim Brüten alles einem festen natürlichem Zyklus.
Und wilde Hühner fangen doch nicht mit wenigen Monaten schon das Legen an, wie die gezüchteten Hühner?
Schon wegen den Jahreszeiten ...

Stefanie
23.03.2018, 13:31
ich habe ja schon einige Gelege von Wildvögeln gesehen. Dabei sind mir aber noch nie auffällig kleine Eier untergekommen. Auch wenn z.B. eine Meise ihre ersten Eier legt, sind sie normal groß, weil der Vogel ausgereift ist, wenn im Frühjahr die Brutzeit beginnt.

Wir müssen schon klären, wovon wir hier reden: sprechen wir von Eiern, die deutlich untergewichtig sind, weil sie von einer Junghenne stammen, die körperlich noch nicht ausgereift ist, oder sprechen wir von Erstlingseiern ausgereifter Junghennen?

Bei meinen Chabo ist es ein großer Unterschied, ob die Hennen durch zu gehaltvolles Futter zum sehr frühen Legen getrieben wurden, dann beginnen sie mit 16 Wochen, und legen Eier teilweise unter 20g. Oder man füttert für eine langsamere Entwicklung, der Legebeginn ist bei 20-22 Wochen, die Erstlingseier liegen bei 25-26g (bei einem Bruteimindestgewicht von 28g), und nach wenigen Eiern erreichen sie schon das Mindestgewicht.


Das alles stützt doch deutlich meine Ansicht, dass es grundsätzlich "natürlich" ist, dass Junghennen brüten, und dass daraus auch gesunde Nachkommen schlüpfen. Es müssen nur wirklich "reife" Tiere sein - und das sind Tiere im Allgemeinen, wenn sie in freier Wildbahn leben und die Geschlechtsreife erlangen. Dass sie dafür genügend Zeit haben, wird ja durch Jahreszeiten und Nahrungsangebot gesteuert.

Unreife Junghennen mit zu kleinen Eiern produzieren nur wir mit bestimmten Haltungsbedingungen. Und da müssen zur Regulation halt Standards und BE-Mindestgewichte her ......

Capreziosa
23.03.2018, 13:31
Hi,
die Augangsfrage war:
Was haltet ihr grundsätzlich davon, aus Junghennen-Eiern zu ziehen, und wie sind eure Erfahrungen damit?

Ich denke das hier jeder seine grundsätzliche Meinung zu dem Thema deutlich gemacht hat. Danach hattest du ja auch gefragt.
Wenn du nur die Antworten von Leuten willst die auch selbst schon Eier von Junghennen eingelegt haben, dann hättest du das deutlicher machen müssen und müsstest jetzt nicht jetzt mit zynischen Bemerkungen um dich werfen. Ich schließe mich da ganz Bartzwerg an. Es ist beschämend.

Welche Art von Beiträgen ich mir wünsche, habe ich in den Punkten 1) bis 4) genannt. Ich halte das für berechtigte Wünsche und schäme mich nicht im Geringsten für meinen Ärger, wenn dann vorwiegend Beiträge aus Züchterperspektive kommen und am Thema vorbeigehen – dein Beitrag zählt auch dazu –, so dass ich mich ständig wiederholen muss.

Einmal mehr: Wer aufmerksam liest, ist klar im Vorteil. Und einige haben ja tatsächlich aufmerksam gelesen, mein Anliegen verstanden und sinnvolle Beiträge dazu geschrieben, dafür bedanke ich mich.


Man kann also durchaus mal ein Ei aufschlagen und die Konsistenz mit der eines am selben Tag gelegten Eis einer Althenne vergleichen. Erkennt man Unterschiede in der Konsistenz, würde ich die Finger davon lassen.

Danke auch hierfür und für den gesamten Beitrag. Den Vergleich werde ich machen, bin gespannt und berichte auch gerne.

Ich spreche von Erstlingseiern ausgereifter Junghennen mit Legebeginn 24.-30. Woche.

Stefanie
23.03.2018, 13:33
Stefanie,
ob der Vergleich mit der Natur so richtig ist ...? ???

Dort unterliegt doch gerade beim Brüten alles einem festen natürlichem Zyklus.
Und wilde Hühner fangen doch nicht mit wenigen Monaten schon das Legen an, wie die gezüchteten Hühner?
Schon wegen den Jahreszeiten ...

Genau das meine ich. Siehe meine Antwort auf melachis Beitrag.

melachi
23.03.2018, 14:09
Ich spreche von Erstlingseiern ausgereifter Junghennen mit Legebeginn 24.-30. Woche.

Die Frage ist dann halt, warum die Eigewichte noch so stark abweichen. 40 auf 55g ist ja schon erheblich, und da ist es auch mit ein paar Eiern nicht getan, auf das Mindestgewicht zu kommen. Man muß sich halt darüber im Klaren sein, das auch das ein Selektionskriterium ist, also das reife Junghennen sehr untergewichtige Eier legen. Auf Dauer tut man sich damit keinen Gefallen, das zu fördern (aber da driften wir ja wieder in die Zucht ab ;) )

eierdieb65
23.03.2018, 14:23
"Ich habe mehrfach wiederholt, dass ich nicht professionell züchte, sondern im Rahmen einer Hobbyhaltung Tiere nachziehe ."
Ja das hast du.

Trotzdem bezeichnest du z.B. Wontolla als Profizüchter, was natürlich nicht stimmt.
Wontolla hatte seine Hühnerzucht auch nur als Hobby.

Ein Profi lebt davon, ein Hobbyhalter dafür.
Wo, in dieser Klassifizierung, siehst du dich?

Ich verkaufe Speiseeier als Bruteier, weil es nur ein Hobby ist?

P.S.: Mir ist hier KEIN Mitglied dafür bekannt, ein professioneller Züchter zu sein.
Nicht mal anerkannte Preisrichter sind professionelle Hühnerzüchter hier.
Ist alles nur Hobby.

lg
Willi

Sir Wolle
23.03.2018, 14:34
Ich wäre da eher vorsichtig Hühner mit der Natur zu vergleichen da sie bei uns nicht selbst lebensfähig wären und sehr schnell ausgestorben wären.

Ich habe aus meinen Hybriden Nachwuchs gezogen. Es hat lange gedauert bis die kleinen Eier gelegt haben. Aber das erste Ei war direkt 56 Gramm :o Seither legen beide regelmäßig fast jeden Tag ein Ei.
Die Eier unterscheiden sich von den 2 Jährigen weder außen noch innen.
Ich hätte hier absolut keine Bedenken die Eier (da sie schon groß sind) zu brüten. Die Elterntiere haben mit Eiern um die 43Gramm angefangen, wurden aber auch anders großgezogen und von der Züchterei anders gefüttert als ich das tue.

Capreziosa
23.03.2018, 16:10
Die Frage ist dann halt, warum die Eigewichte noch so stark abweichen. 40 auf 55g ist ja schon erheblich, und da ist es auch mit ein paar Eiern nicht getan, auf das Mindestgewicht zu kommen. Man muß sich halt darüber im Klaren sein, das auch das ein Selektionskriterium ist, also das reife Junghennen sehr untergewichtige Eier legen. Auf Dauer tut man sich damit keinen Gefallen, das zu fördern (aber da driften wir ja wieder in die Zucht ab ;) )

Meine drei ältesten reinrassigen Appenzellerinnen (zwei zugekaufte, eine selbst gezogene) werden im Sommer zwei Jahre alt und haben als reife Junghennen mit recht kleinen Eiern (35-40 g) angefangen zu legen; das Eigewicht hat sich bei allen sehr langsam gesteigert und sie legen eigentlich erst jetzt, nach der Mauser und Winterpause, Eier zwischen 52 und 58 g.

Die Züchterin, der ich vier Appenzeller-Gockel verkauft habe, berichtet von ihren Hennen dasselbe: sie fangen klein an und steigern sehr langsam. Ist vielleicht rassebedingt? Meine Mixmädels fangen z.T. auch klein an, z.T. aber auch schon mit ganz ordentlicher Grösse, und steigern allesamt vergleichsweise schnell.

Mir ist das eine so recht wie das andere, d.h. es spielt für mich keine Rolle, wie schnell oder langsam die Mädels grössere Eier produzieren. Meine Selektionskriterien sind nicht die einer Züchterin, sondern die einer Vermehrerin. ;)



"Ich habe mehrfach wiederholt, dass ich nicht professionell züchte, sondern im Rahmen einer Hobbyhaltung Tiere nachziehe ."
Ja das hast du.

Trotzdem bezeichnest du z.B. Wontolla als Profizüchter, was natürlich nicht stimmt.
Wontolla hatte seine Hühnerzucht auch nur als Hobby.

Ein Profi lebt davon, ein Hobbyhalter dafür.
Wo, in dieser Klassifizierung, siehst du dich?

Ich verkaufe Speiseeier als Bruteier, weil es nur ein Hobby ist?

P.S.: Mir ist hier KEIN Mitglied dafür bekannt, ein professioneller Züchter zu sein.
Nicht mal anerkannte Preisrichter sind professionelle Hühnerzüchter hier.
Ist alles nur Hobby.

lg
Willi

Ein Profi, Kurzwort von veraltet Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.
Der Begriff Professionalität, vor allem das Adjektiv professionell, wird auch als Kennzeichnung der Art der Ausübung einer Tätigkeit verwendet, vielfach unabhängig davon, ob dies gegen Bezahlung geschieht. Dieser Begriff wird ebenfalls zur Beschreibung der Qualität eines Produktes verwendet... (Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Profi), Hervorhebung von mir)

"Professionelle Züchter" meint somit Züchter, die ihr Handwerk verstehen und im Rahmen ihrer Zucht qualitativ hochwertige Arbeit leisten.

Ich habe mich stets als Hobbyhalterin bezeichnet, nie als Züchterin.

Ja, ich verkaufe Eier, die man auch essen könnte, an einen netten Herrn, der sie seinen Glucken unterlegen wird und bald ein paar schöne und vitale Küken "mit Haaren auf dem Kopf" bei sich rumflitzen hat. Für mich passt das und für den Käufer passt es genauso. Einzig gewisse andere Leute scheinen sich mächtig daran zu stören...

nero2010
23.03.2018, 17:23
Und weil es "Euch " beiden passt sollte alles geklärt sein.
Wer Großes mit seinen Tieren vor hat, wird sich kaum BE von einer Hobbyhalterin kaufen.
Im Gegensatz zu vielen prof. Züchtern geben Hobbyhalter auch BE ab.
Jedem das Seine ...und so lange absichtlich hintergangen wird ist doch alles im grünen Bereich.

Capreziosa
23.03.2018, 18:18
Und weil es "Euch " beiden passt sollte alles geklärt sein.
Wer Großes mit seinen Tieren vor hat, wird sich kaum BE von einer Hobbyhalterin kaufen.
Im Gegensatz zu vielen prof. Züchtern geben Hobbyhalter auch BE ab.
Jedem das Seine ...und so lange absichtlich hintergangen wird ist doch alles im grünen Bereich.

Wärst du vielleicht noch so nett zu erläutern, wer wen absichtlich hintergeht?

Stefanie
23.03.2018, 18:19
Ich wäre da eher vorsichtig Hühner mit der Natur zu vergleichen da sie bei uns nicht selbst lebensfähig wären und sehr schnell ausgestorben wären.

Ich gehe ja bei Hühnern nicht von unserer Natur aus. Darum geht es doch nicht. Es geht einfach darum, ob Hühner bzw. Vögel in ihrem jeweiligen natürlichen Lebensraum ihre ersten Eier direkt bebrüten oder nicht. Und das tun sie - die Eierproduktion kostet einen Vogel Kraft, und die Natur verschwendet keine Kraft. Wie ich oben schon sagte. Dass diese Wildvögel bei ihrer ersten Brut jahreszeitlich bedingt eher reifer sind als unsere jungen Hennen, wenn diese zu legen beginnen, liegt an unserer "Eile". Wir setzen ja alles daran, möglichst frühreife Hennen zu haben, um recht bald Eier ernten zu können. Daraus aber dann abzuleiten, dass Junghenneneier grundsätzlich noch nicht zur Brut taugen, halte ich eben für nicht korrekt. Weil wir mit unseren Haltungsbedingungen das verfälschen, was in der Natur tadellos klappt.

nero2010
23.03.2018, 18:41
Wärst du vielleicht noch so nett zu erläutern, wer wen absichtlich hintergeht?

Ich meinte mit hintergehen, dass der VK den Käufer über z. B eben untergewichtige BE informiert.
Und der wiederum sich später nicht beschwert weil er ja einverstanden war.
Das bezieht sich aber nicht speziell auf diesen Umstand sondern allgemein.

Capreziosa
23.03.2018, 18:51
Ich meinte mit hintergehen, dass der VK den Käufer über z. B eben untergewichtige BE informiert.
Und der wiederum sich später nicht beschwert weil er ja einverstanden war.
Das bezieht sich aber nicht speziell auf diesen Umstand sondern allgemein.

OK, danke fürs Erläutern. :)

Ist es dir denn schon selbst widerfahren, dass du absichtlich hintergangen wurdest mit untergewichtigen BE?

Luci
23.03.2018, 21:22
Nur so als Einwurf. Ich habe mit meinen Hühnern sicher "großes vor" und kaufe gezielt BE von bestimmten Mixen aus bestimmten Haltungen.
Dafür zahle ich auch gerne mehr.
Die Hühnerwelt differenziert und erweitert sich aktuell sehr schnell und Rassegeflügelzucht ist seit längerem nicht mehr das Maß der Dinge, sondern ein Bereich.

Ich würde (und werde vielleicht mal) gutes Geld für BE von Capreziosa ausgeben. 🙂

Das möchte ich nicht als selbstverständlich setzen, aber mal zur Erweiterung des Horizonts. 😉

Capreziosa
23.03.2018, 21:48
Ich würde (und werde vielleicht mal) gutes Geld für BE von Capreziosa ausgeben. 


Gutes Geld?! Silber- oder gar Goldstücke? :ahhh

Spass beiseite: Über gutes Geld reden wir, wenn's soweit ist. ;) Letztes Jahr hab ich BE von einer speziellen Buschhenne aus Deutschland zugeschickt bekommen (also nicht von der Henne, sondern vom Halter, nicht dass das zu neuerlichen Missverständnissen führt :kicher:), super verpackt und allesamt heil angekommen, und der Versender wollte keinen einzigen Heller dafür. Das gibt's tatsächlich auch, solch uneigennützige und grosszügige Menschen. Wann immer möglich, gebe ich solche Geschenke in anderer Form weiter. Da freut sich dann jemand anders und gibt vielleicht wieder was weiter und so wird die Welt Geschenk für Geschenk ein bisschen heller.

Horizonterweiterung ist immer gut. :bravo

Bohus-Dal
24.03.2018, 07:50
Nur so als Einwurf. Ich habe mit meinen Hühnern sicher "großes vor" ...

...mal zur Erweiterung des Horizonts.

Danke. Ich sitze schon die ganze Zeit da und ärgere mich, daß die Welt in Züchter und Vermehrer aufgeteilt wird. Als ob nur Rassezüchter Ziele haben könnten. Ich habe Mixe, also bin ich kein Züchter - aber ich möchte dieses gedankenlose Vermehren nicht auf mir sitzen lassen, das klingt immer so nach Leuten, die massenweise Welpen in einer Garage produzieren und nur am Geld interessiert sind.

Meine Mixe könnten genauso gut der Anfang einer neuen Rasse sein, und natürlich habe ich "Zucht"ziele. Ich kann alle Eier persönlich zuordnen und wähle genau aus, von wem ich Küken will. Da ich nur wenige Küken pro Jahr ziehe und sie sich in Farbe, Größe, Kammform, Eierfarbe etc. unterscheiden, bleibt natürlich viel mehr dem Zufall überlassen als bei einer einheitlichen Rasse, bei der man sich besser auf die Erhaltung oder Verbesserung bestimmter Merkmale konzentrieren kann.

Am allerwichtigsten ist mir Marekresistenz und Gesundheit, ich will Rosenkämme und grüne Eier (nicht nur, aber die Merkmale sollen nicht verschwinden), zahme, vernünftige Hühner, bestimmte Farben sind hübscher als andere (beispielsweise habe ich z.Z. Probleme, das zu viele weiß wieder wegzubekommen), hohe Legeleistung finde ich gut, an frühem Legebeginn hingegen bin ich nicht so interessiert. Durch Einkreuzung einer großen Rasse wurden sie mir zu groß, durch Einkreuzung einer Zwergrasse wieder gut, gleichzeitig stieg dadurch die relative Eigröße und das relative Eidottergewicht. Bei den Farben und Kammformen kommt immer wieder was neues raus, mir macht das Spaß so, sonst könnte ich ja eine einheitliche Rasse züchten. Man lernt ständig dazu. Es ist auch ein Glücksspiel, aber es ist wirklich nicht gedankenlos. Es wäre nett, wenn richtige Züchter versuchen würden, das zu verstehen.

Die Stammutter meiner Hühner schlüpfte übrigens aus einem Junghennenei, das noch relativ klein war, war kerngesund und wurde über 12 Jahre alt. Aber das ist nur eine Anekdote, kann genauso ein Zufall gewesen sein. Sonst brüte ich keine Junghenneneier aus, weil ich erst die Entwicklung der Henne abwarten will. Ist sie im 2. Jahr gesund, kommen die Eier als Bruteier infrage. Hennen, die dann schon komische Eier legen (dünnschalig etc.), würde ich nicht vermehren wollen. Noch ein Beispiel, auch wenn das alles etwas OT ist (sorry). Ich habe eine jetzt 5jährige Henne, die legt und legt und legt. Sämtliche Eier sind immer perfekt, sie hat nie Probleme, war nie krank, und jetzt nach mehreren Jahren hatte mich das so beindruckt, daß ich doch Nachwuchs von ihr wollte. Eigentlich mag ich ihre Farbe nicht, sie ist nicht besonders zahm und legt keine grünen Eier, aber meine Hoffnung ist, daß sich ihre Unkompliziertheit, was das Legen betrifft, vererbt. Ihre Tochter hat eine schöne Farbe, ist zahm und etwas kleiner, also noch bessere Größe. Volltreffer!

ahoeh
24.03.2018, 08:08
Hallo Geflügelfreunde,

das Bruteigewicht ist neben einigen anderen Dingen sehr entscheidend für vitale, sich gut entwickende Küken.
Ich habe anfangs auch ab und an kleinere Junghenneneier gebrütet. Inzwischen mache ich das nicht mehr.
Das ist für das Küken wenn es denn schlüpft ein schwerer Start und ich möchte bei den Eiern ein odrentliches Gewicht haben, was solche Tiere dann meist nicht mehr bringen. Zudem haben kräftige Küken viel besseres Entwicklungspotential und sind robuster.
Wer sagt das Bruteigewicht ist egal, hat sich noch nicht gezielt damit befasst. Mal 1 g weniger geschenkt, aber weniger sollte es wirklich nicht sein. Natürlich setze ich auch Junghennen zur Zucht ein, am liebsten züchte ich mit Althennen. Da ist neben der Größe des Eies auch das Verhältnis von Dotter zu Eiweiß auch günstiger für die Entwicklung der Küken.
Bei Junghennen warte ich bis sie das von mir gewünschte Eigewicht erreicht haben bevor ich ihre Eier zur Brut nutze.

Wen es interessiert: Ich habe auch unserem Vereinsblog einen Beitrag veröffentlicht worauf man bei der Bruteiauswahl achten sollte. https://rgzv-niederbieber.blogspot.de/2018/03/augen-auf-bei-der-bruteiauswahl.html

Vielleicht ist es dem ein oder anderen eine Hilfestellung. Vieles klingt banal, ist es aber nicht, wenn man mal gezielt beobachtet.

Viele geflügelte Grüße
Andrea

Blindenhuhn
24.03.2018, 08:45
Danke. Ich sitze schon die ganze Zeit da und ärgere mich, daß die Welt in Züchter und Vermehrer aufgeteilt wird. Als ob nur Rassezüchter Ziele haben könnten. Ich habe Mixe, also bin ich kein Züchter - aber ich möchte dieses gedankenlose Vermehren nicht auf mir sitzen lassen, das klingt immer so nach Leuten, die massenweise Welpen in einer Garage produzieren und nur am Geld interessiert sind.


Per Definition unseres Veterinäramtes bin ich Züchter, obwohl ich - wenn überhaupt - "nur" Mixe vermehre. Auch auf meine Nachfrage hin meinte der Amts-Vet., ein Züchter muss nicht zwingend Rassetiere züchten.

Luci
24.03.2018, 09:47
Danke, Andrea. Das hast du toll zusammengefasst.
Warum kleinere Küken (weil aus kleineren Eiern) grundsätzlich weniger vital sein sollten, erschließt sich mir immer noch nicht.
Nach dieser Regel wären großkegende Rassen prinzipiell vitaler als Zwerge/ kleinlegende Rassen.
Das stimmt aber ja nicht.

Lisa R.
24.03.2018, 10:02
Es geht nicht um große oder kleine Rassen. Es geht um die Eigröße innerhalb einer Gewichtsklasse/Ausgangsrasse.

Wenn z.B. bei Mechelnern (willkürlich ausgewählt) das durchschnittliche Eigewicht 65g ist und ich Eier mit 50g brüte, dann haben die Küken in den 50g Eiern m.E. eine schlechtere Ausgangsposition. Sie werden beim Schlupf deutlich kleiner sein als die anderen Küken.

Keiner hier hat was gegen Zwerghühner oder Rassen die keine Megaeier legen. Bei Zwergrassen gilt für mich das gleiche Prinzip.

Als ich die Müllseidis ausgebrütet habe, wog eines der Eier nur 20g - das Küken daraus beim Schlupf 17g. Das größte Küken aus dieser Gruppe hatte beim Schlupf 24g. Das ist ein sehr großer Unterschied und den müssen die kleinen Küken erst aufholen.

Capreziosa
24.03.2018, 14:00
So, die Eier wurden abgeholt. :)

Bereitgestellt hab ich letztlich 20 von den "Alt"hennen aus den letzten 4 Tagen und 6 von drei Junghennen aus den letzten 3 Tagen. Von den Junghennen-Eiern hab ich nur die genommen, die 44 und 45 Gramm wogen. Alle Eier waren makellos sauber, schöne Form, gute Schale – sooo pedantisch bin ich bei der Auswahl meiner eigenen Bruteier nicht.

https://farm1.staticflickr.com/785/40943058542_c45866aab3_o.jpg

Die Eierschachteln kamen in einen Karton, wurden rundum gepolstert, der Karton in eine Tasche und ebenfalls rundum gepolstert. Alle Eier waren mit Legedatum, Name der Henne und Eigewicht beschriftet. Dazu gab's eine Liste mit denselben Angaben zu jedem Ei plus die Rasse(-anteile) der Muttertiere.

Die sechs Junghennen-Eier hat der Käufer gerne genommen. Anschauungsmaterial war ja vorhanden: meine aktuell knapp zweiwöchigen Appenzellermix-Küken, 3 aus Standard-Eiern von derselben "Alt"henne, 6 aus kleinen Junghennen-Eiern (das kleinste wog 39, das grösste 43 Gramm).

Zuvor hatte ich aus purer Neugierde zum ersten Mal Küken gewogen (sie sind heute 12 bzw. 13 Tage alt):

- Die 3 aus den "Alt"henne-Eiern wiegen 81, 82 und 84 Gramm.
- Die 6 aus den Junghennen-Eiern wiegen 81, 81, 85, 87, 89 und 96 Gramm.

Die drei schwersten Junghennen-Küken sind alle von derselben Henne; das allerschwerste ist mit Sicherheit ein Gockelchen und stammt aus einem Ei mit 40 oder 41 Gramm. Hier der stramme kleine Kerl:

https://farm1.staticflickr.com/822/40266101874_bacf405d3e_b.jpg

Von der Vitalität her war von Anfang an zwischen "Alt"henne- und Junghennen-Küken keinerlei Unterschied auszumachen; das ist immer noch so. Und sie sind allesamt wirklich sehr vital.

Zurück zu den verkauften BE: Ich hätte gerne 10 Franken dafür gehabt, der Käufer wollte mir 20 geben, geeinigt haben wir uns schliesslich auf 15 und darauf, dass er mir die Eier-Liste nach dem Schlupf zurückschickt (er hat weder Internet noch Handy) und auf der Liste alle Eier durchgestrichen sind, die nicht befruchtet waren, und alle, in denen sich ein Küken angefangen hat zu entwickeln, letztlich aber nicht geschlüpft ist, mit einem Kreuzchen versehen.

So harre ich nun sehr gespannt der kommenden Nachrichten. :cool:


Edit: Künftig werde ich nach Möglichkeit alle Küken nach dem Schlupf und danach wöchtentlich wiegen und eine Statistik anfertigen, um die Entwicklung von "Alt"hennen- und Junghennen-Küken zu dokumentieren.

Capreziosa
24.03.2018, 15:38
Am allerwichtigsten ist mir Marekresistenz und Gesundheit, ich will Rosenkämme und grüne Eier (nicht nur, aber die Merkmale sollen nicht verschwinden), zahme, vernünftige Hühner, bestimmte Farben sind hübscher als andere (beispielsweise habe ich z.Z. Probleme, das zu viele weiß wieder wegzubekommen), hohe Legeleistung finde ich gut, an frühem Legebeginn hingegen bin ich nicht so interessiert. Durch Einkreuzung einer großen Rasse wurden sie mir zu groß, durch Einkreuzung einer Zwergrasse wieder gut, gleichzeitig stieg dadurch die relative Eigröße und das relative Eidottergewicht. Bei den Farben und Kammformen kommt immer wieder was neues raus, mir macht das Spaß so, sonst könnte ich ja eine einheitliche Rasse züchten. Man lernt ständig dazu. Es ist auch ein Glücksspiel, aber es ist wirklich nicht gedankenlos. Es wäre nett, wenn richtige Züchter versuchen würden, das zu verstehen.

Verständnis kann, muss aber nicht sein, Respekt hingegen ist für mich unabdingbar, und der fehlt leider bei so einigen.

Deine "Zucht"ziele und wie du darauf hinarbeitest, können sich sehen lassen. Für mich fällt das bereits unter Zucht (ohne Anführungszeichen), auch wenn es sich dabei um Mixe handelt. (Und schliesslich ist ja auch das Blindenhühnchen eine Züchterin und selbst dann, wenn sie rein gar keine "Zucht"ziele verfolgen würde. ;D )

Ich bin da sehr viel weniger zielorientiert, zumindest was das äussere Erscheinungsbild anbelangt, obwohl ich z.B. am liebsten ausschliesslich Hörner- und Rosen-/Erbsenkämme hätte – wenn ein kerngesunder und vom Wesen her supertoller Gockel auch noch wunderschön ist, leider aber ein "Elchgeweih" als Kamm trägt, dann wird das hässlich-skurrile Ding für mich völlig sekundär, d.h. ich finde mich damit ab, dass seine Nachkommen (zumindest einige davon) ebenso hässlich-skurrile Gebilde zur Schau tragen. Wirklich zielorientiert bin ich eigentlich bloss hinsichtlich Gesundheit inkl. Marekresistenz, Vitalität und Instinktsicherheit.


Ihre Tochter hat eine schöne Farbe, ist zahm und etwas kleiner, also noch bessere Größe. Volltreffer!

Toller Zuchterfolg! :bravo