PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kükensterben - Fütterung der Elterntiere?



SetsukoAi
14.03.2018, 17:59
Hi,

ich habe dieses Jahr schon jede Menge Küken gezogen und bin eigentlich schon komplett durch mit der Zucht. Habe mir auch jede Menge Eier gekauft, entweder um die Eierlegegruppe zu verstärken oder auch als reine Verkaufstiere.

Darunter auch Mischfarbige Seidenhühner. Die Befruchtung der Eier war gut, 40 hatten sich Entwickelt, geschlüpft sind 28 Küken. Allerdings sind innerhalb einer Woche 10 gestorben, die Küken waren Lebensschwach, sie haben nichts gefressen oder getrunken, sind natürlich auch nicht gewachsen und dann an schwäche gestorben. Das mal eins Lebensschwach ist, das kommt vor. Das sind dann oftmals Küken denen aus dem Ei geholfen wurde oder sonstige Probleme haben. Oftmals piepsen sie erst mal lang ohne ersichtlichen Grund und sterben dann.

Aber bei den Seidenhühnern fand ich es schon extrem, die Küken leben die ersten Tage in einem Karton mit frischem Einstreu, Wasser und Kükenfutter. Sie wurden, wie alle anderen Küken auch, mit Paracox 8 geimpft.

Insg. waren 79 Küken in dieser Gruppe, alles verschiedene Rassen. Diese hohe Sterberate konnte ich nur bei den Seidenhühnern feststellen. Jetzt ist natürlich die Frage, woran kann das liegen?
Fütterung der Elterntiere? Inzucht schließe ich eigentlich aus, die Eier stammen von einer Bunten Truppe die immer mal mit anderen Seidenhühnern aufgefrischt wird.

Okina75
14.03.2018, 18:45
Hy!

Es gibt hier im Forum auch ein Thema, in welchem betont wird, dass Seidenhühner auch selten älter als vier Jahre werden, was dem Vernehmen nach wohl ein recht auffälliger Fakt ist. Nach meinem Dafürhalten dürften die Elterntiere der Bruteier anderenfalls ja quasi nur mit Küchenabfällen, Mais und Weizen gefüttert in einem kahlen Auslauf gehalten werden, wenn die Kükenvitalität so erbärmlich ist :o...

Wurli
14.03.2018, 19:53
Einstreu haben sie nicht zu viel gefressen?

Anni Huhn
14.03.2018, 20:05
Ich hab auch ein Seidenhuhn in meiner Kükentruppe und mußte auf Stroh umstellen weil der blöde Kerl in den ersten Tagen die Einstreu gegessen hat. Die mitlaufenden Wyandottenküken haben sich nicht so angestellt. Bei einer so hohen Letalität würde ich aber auch auf die Fütterung der Elterntiere tippen. Und zwar eher Zuviel Als zu wenig. Bei meinen Maransküken hat auch nur eins überlebt die anderen waren viel zu groß und schwach oder sind schon im Ei ertrunken.
Teilweise wird einfach des Guten zu Viel getan. Die Brutzeit beginnt ja Ende des Winters wenn die Hennen noch nicht viel Eiweißquellen wie Würmer etc... finden. Da hilft die Fütterung von Fleisch und Kartoffeleiweiß zwar den Hennen aber leider nicht den Küken im Ei.

SetsukoAi
14.03.2018, 20:12
Naja ich hab Zwerg-Seidenhühner seit 12 Jahren, kenne also alle hochs und tiefs dieser Rasse. Jedoch war das noch nie so extrem. Ob sie Einstreu gefressen kann ich natürlich nicht ausschließen.

hein
14.03.2018, 22:33
.........Teilweise wird einfach des Guten zu Viel getan. Die Brutzeit beginnt ja Ende des Winters wenn die Hennen noch nicht viel Eiweißquellen wie Würmer etc... finden. Da hilft die Fütterung von Fleisch und Kartoffeleiweiß zwar den Hennen aber leider nicht den Küken im Ei.
Gut erkannt!

Okina75
14.03.2018, 22:47
Und was wäre dann an den Sommereiern anders, wenn die Hennen unkontrollierbar viel Natur- Protein finden? Da ersaufen auch nicht mehr Küken im Ei als bei zu gut gefütterten Wintereiern... Überlegt doch mal zuende...

Anni Huhn
14.03.2018, 23:11
Kommt einfach auf die Rasse drauf an. Amrock z.B würden von unbegrenzt viel Protein so fett werden das überhaupt keine Eier geschweige den Küken gäbe. Die wenigsten Züchter lassen ihre Tiere auf naturnahen Wiesen rumlaufen, oder im Sommer brüten. Die meisten Hühner laufen auf dem stinknormalen Rasen oder im Sandauslauf rum. Bei mir gibt es kein unbegrenztes Protein, woher auch? Gibt doch kaum noch Insekten durch die Monokulturen ringsrum. Ist auch nicht von der Natur so angelegt das rund ums Jahr gebrütet wird. Wenn wir die Tiere so züchten, müssen wir auch mit den Folgen leben.

Okina75
15.03.2018, 01:56
Hy!

a) Man wird nicht von Protein fett, sondern von Kohlenhydraten- oder Fetten ;).

b) Die wenigsten Züchter lassen ihre Tiere auf naturnahen Wiesen laufen, weil sie x Stämme haben, für die dann jeweils nur wenige Quadratmeter zur Verfügung stehen. Zudem beugen sich die allermeisten dem gesellschaftlichen Druck, dass auch ein Grünauslauf akkurat gepflegt auszusehen habe.
Und sie brüten nicht darum nicht im Sommer, weil 's da eventuell zuviel tierisches Protein gibt, sondern weil sonst die Tiere nicht ansatzweise für die Ausstellungen fertig werden (welches sich Problem einfachst dadurch umgehen ließe, die Ausstellungen einfach später anzuberaumen, aber das ein anderes Thema).

Richtig ist:
- Kaum noch Insekten wegen Intensivkulturen- warum dann aber die Aussage, das beschriebene Problem käme von zuviel Protein zur unpassenden Zeit? Das ist ziemlich unpassend, denn die Eier wissen nicht, ob es Sommer oder Winter ist bzw. woher das Eiweiß stammt.

- Hühner haben ihre natürliche Hauptbrutzeit im Frühjahr und noch mal eine kleine zusätzliche im Herbst- angepasst an die südostasiatischen Jahreszeiten, was man an unseren seit einigen 1000 Jahren domestizierten Hühnern immer noch an den Legepeaks im Jahresverlauf sieht, wenn man Legeliste führt. Die erste Hauptlege- und daher Fortpflanzungsphase wäre natürlicherweise von Januar bis sagen wir Mai mit Peak im März und April. Danach ebbt es bei unseren Haushühnern bis zum Herbst ab, um im September/ Oktober noch mal einen kurzen Höhepunkt zu erreichen, bevor es bis Dezember auf den Tiefststand stürzt.

Kann meines Erachtens nach also nicht daran liegen, dass die Seidenhuhneltern dort zu reichhaltig ernährt wurden- da muss man schon einiges an Maß vermissen lassen, um so viele Küken unvital zu bekommen. Ich denke eher an sehr einseitige Ernährung. Kenne die Leute nicht, aber wie oft ist das Motto bei Mode- Tierrassen, die weggehen wie geschnitten Brot, aus möglichst wenig möglichst viel heraus zu bekommen? Muss dort absolut nicht so sein, aber ich weiß nicht... In so ein Ei passt ja auch nur eine begrenzte Menge Protein rein, von daher müssten die Eier also alle zu groß gewesen sein, ansonsten dürfte es für die genetisch festgelegte Größen erreichende Küken schwierig sein, in zuviel Eiweiß zu liegen...
Und als sehr erfahrene Züchterin würde es Setsuko ja sicher ins Auge fallen, wenn die Eier zu groß wären *glaub*!

Dorintia
15.03.2018, 05:56
Das mit der ledrigen Haut gibt mir etwas zu denken...
Im Vergleich zu den Hybrideneiern besteht da bei den Orpingtoneiern ein riesen Unterschied, die muss man ganz schön auseinanderreißen. Nicht das ich da trotz angestrebter Naturbrut nachhelfen oder aufpassen muss, sonst zu viele Ausfälle habe. :-X
Andererseits haben Orpis wirklich kräftige Schnäbel die picken einem das Futter ganz anders aus der Hand, also so das man ihnen eigentlich so nix geben kann, aber ob sich da die Küken auch schon unterscheiden?

Galla
15.03.2018, 09:08
Ich habe im Gespräch mit einem Seidenhuhn-Züchter ähnliches gehört.

Er brütet auch um die 300 Küken aus; davon überlebt die Hälfte nicht die erste Lebenswoche.

Er meinte, dass es eben einfach am genetischen Pool liegt. Zuviel Inzucht, keine Vielfalt.
Letztendlich hat er von Seidenhuhn auf Cochin umgesattelt.

Okina75
15.03.2018, 10:15
Buha, die Hälfte per se mal für die Tonne, und dabei noch nicht mal absichtlich selektiert :o? Uff...
Ich wollte nun meinen Hauptverdacht, den Genpool, absichtlich nicht anführen, um nicht wieder ellenlang Gegenwind zu provozieren. Die hier angeführten Gründe können es ebenso gut sein, aber ich sehe da eigentlich auch die Genetik als Ursache...

Dorintia: Nun ja, ich würde sagen, es wäre doch "ok", wenn die Küken aus zu dick eihäutigen Eiern nicht auskommen- so kann sich dieses negative Gen nicht weiter vermehren und man züchtet sich mit der Zeit nicht immer mehr Problemfälle heran. Wie so vieles ist ja auch die Festigkeit der Eihaut erblich...

SetsukoAi
15.03.2018, 10:55
Ich hab ja jetzt wieder von ihr Bruteier in der Maschine aber die Küken sind auch für sie (also nicht für mich), falls sie auch tote Tiere hat wird sie mich dann bestimmt informieren. Ich habe es ihr erst mal nicht gesagt weil ich ja nicht weiß ob sie ggf. die Impfung nicht vertragen haben und möchte sie dann ungern nervös machen. Die Eier waren normal groß, der Auslauf ist durchschnittlich, allerdings auch kaum noch Wiese vorhanden. Wie das im Sommer aussieht weiß ich nicht.

Ich habe meine erste Probebrut bereits Anfang Februar gemacht. Aus 11 Seidi Eiern (davon auch 2 aus dem Kühlschrank), sind 11 Küken geschlüpft und keins gestorben.

Dorintia
15.03.2018, 12:46
Dorintia: Nun ja, ich würde sagen, es wäre doch "ok", wenn die Küken aus zu dick eihäutigen Eiern nicht auskommen- so kann sich dieses negative Gen nicht weiter vermehren und man züchtet sich mit der Zeit nicht immer mehr Problemfälle heran. Wie so vieles ist ja auch die Festigkeit der Eihaut erblich...

Die Orpingtoneier sind aber alles so, im Vergleich zu meinen Hybrideneiern, einen Vergleich zu anderen Rassen habe ich nicht.
Ich mache mir halt so meine Gedanken, weil das mit der Eihaut zumindest für mich ziemlich auffällig ist.

Okina75
15.03.2018, 16:43
Ok :o...
Bislang habe ich ausschließlich von Marans- Eiern gehört, dass die (manchmal zu) dickschalig sind- von Orpis höre ich diesbezüglich zum ersten Mal. Umso sinniger sicherlich, auf "leichtschlüpfigen" Nachwuchs hinzuarbeiten, finde ich.