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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Haltung von Mastküken



Kitti120
08.03.2018, 15:31
Hallo Ihr Lieben,

Ich hoffe ich hab es in die richtige Abteilung gesteckt.

Leider finde ich zum Thema Hühnermast keine Lektüre oder ähnliches wie man sich schlau machen kann über dieses Thema, deswegen hoffe ich dass Ihr mir weiterhelfen könnt.

Ich bin mit der Hühnerhaltung aufgewachsen und seit zwei Jahren halten mein Mann und Ich auf unserem Hof selber Sussex für die Eierproduktion.

Wir würden uns nun gerne selber mit Hühnerfleisch versorgen und hierzu Masthühner halten, nicht die konventionellen sondern die "Bio" die auch mal an die frische Luft können.
Ich habe schon einen Züchter gefunden der die rote Sorte anbietet.

Meine Fragen drehen sich nun um die Haltung.

Wir haben in unserer Scheune noch einige Schweineboxen (je ca 20qm groß). Eine davon hat mein Mann schon Hühnergerecht umgebaut. Zugang zur Wiese bei guten Wetter besteht auch.


Meine Fragen

1) Wieviel Hühner würdet Ihr in dem Stall laufen lassen?
2.) ggf. würden wir uns noch 4 Mastenten dazu setzen wollen. könnten die zusammen in den Stall?
3) welches Einstreu würdet Ihr empfehlen? Stroh oder Streu?
4) Wärmequelle? Lampe oder Platte? Wie Groß? wieviel watt?
5) Futter? am Anfang Kückenstarter? und danach normales Mast? oder mit Mais und Weizen Mischen?
6) Impfungen? Sollte man welche Machen? wenn ja welche?
7) Sind wurmkuren möglich?
8) an wann können die Küken nach draußen?

Ich denke das war es erstmal...

Danke schonmal für eure Hilfe

Viele Grüße

Kitti120

Landhahn
08.03.2018, 15:57
Auf 20m2, kann man ja 120-150 Küken halten.:(.für den Eigenbedarf ?
Weniger geht immer. Daher sollte man die Anzahl wissen.
Ab 50Küken würde ich eine Lampe nehmen.
2 Wochen Kükenstarter, dann Kükenaufzucht bzw.Mastfutter.

mistkratzerli
08.03.2018, 16:11
Wir würden uns nun gerne selber mit Hühnerfleisch versorgen und hierzu Masthühner halten, nicht die konventionellen sondern die "Bio" die auch mal an die frische Luft können.
Ich habe schon einen Züchter gefunden der die rote Sorte anbietet.

Meine Fragen drehen sich nun um die Haltung.

Wir haben in unserer Scheune noch einige Schweineboxen (je ca 20qm groß). Eine davon hat mein Mann schon Hühnergerecht umgebaut. Zugang zur Wiese bei guten Wetter besteht auch.


Meine Fragen

1) Wieviel Hühner würdet Ihr in dem Stall laufen lassen?


Hallo Kitti, willkommen bei den Hühnerverrückten. Erstmal eine Bemerkung: Weshalb Hybrid-Masthühner? Es gibt zig Rassen, die viel besser schmecken, als die schnellwachsenden Hybriden. Soll doch für den Eigenbedarf sein? Da kann man sich doch was Gutes gönnen. Was soll denn an den Roten "Bio" sein?

Zur ersten Frage, eine Verständnisfrage. Ihr wollt die Hühner prinzipiell im Stall halten? Auf 20m2? Also Kükenaufzucht bis zur Schlachtung in der Schweinebucht (mit ein bisschen Auslauf)? Und es geht jetzt darum, wieviele Küken man so aufziehen kann?

Kitti120
08.03.2018, 16:30
Danke für deine Rückmeldung. So viele sollen es nicht werden :cool: genaue Zahl wissen wir noch nicht, da die omas sich noch ausmärren müssen ob sie auch welche haben wollen

Kitti120
08.03.2018, 16:48
Danke für die Begrüßung.
Leider ist es bei uns in der gegend so gut wie unmöglich an Rassehühner zu kommen, bei allen Züchtern, die ich wegen Bio Mastkücken angefragt habe, konnten mir nicht weiterhelfen. Alle haben nur die weißen konventionellen Mastis. Die laut den Züchtern nur im Stall bleiben sollten.
Einer hat noch eine weitere Rasse und zwar diese Roten. Die dürfen nach draußen und brauchen auch länger bis sie "schlachtreif" sind.

Was würdest du für Rassehühner empfehlen zur Mästung?

Zur ersten Frage: Sie werden am Anfang ja nur im Stall sein, da sie ja noch zu klein sind. Wenn sie größer sind sollen sie in einer Art Offenstallhaltung leben, also rein uns raus wann sie wollen. Nur Nachts und bei richtig schlechtem wetter gibt es Stubenarrest.
Sie würden dann zusammen auf einer Streuobstwiese laufen mit den Legehühnern (Sussex 4Hennen ein Hahn (noch Hybriden)) und unseren drei Zwergschafen.
Die Frage bezieht sich dadrauf, wieviele man in dem Stall halten kann, sodass es für die Tiere kein Stress gibt. Sie allso gut leben können. (Hört sich jetzt irgendwie doof an, aber ich hoffe du weißt was ich meine)

Finvara
08.03.2018, 21:36
Danke für die Begrüßung.
... Alle haben nur die weißen konventionellen Mastis. Die laut den Züchtern nur im Stall bleiben sollten.
....



Hallo,
alsooooo................, wir haben den Sommer über schon immer nur weiße. Und die laufen schon immer draußen mit den anderen rum, und "weiden" die Wiese ab. Sie sind halt etwas faul. Möchten Futter und Wasser in der Nähe. Aber ansonsten keine Probleme.
Und das bekommt ihnen. Bewegung , Sonne, frische Luft und viel Grünes, ..... das schmeckt man auch !
Stallgröße angepasst wie bei allen Hühnern. Nur das sie keine Stangen bekommen , sondern auf dem Boden übernachten. Da der Stall nur zum Übernachten da ist rechne ich ca 4 Tiere / m².

... Ach ja,... keine Stufen od. ähnliches zum Stalleingang. Sonst darfst du sie jeden Abend reinheben :laugh.

zfranky
08.03.2018, 21:39
... Ach ja,... keine Stufen od. ähnliches zum Stalleingang. Sonst darfst du sie jeden Abend reinheben :laugh.

Schön, dass du darüber lachen kannst.. ich kann es nicht!
Es sollte einen doch traurig stimmen, wenn ein Junghuhn noch nicht mal Stufen überwinden kann.

Diese Masthybriden sind eine Qualzucht.

Gast c
08.03.2018, 22:21
Hallo Kitti120
Schon seit Jahren halte ich die in diesem Forum verpöhnten weißen Masthähnchen. Durch die Selbstverliebtheit so mancher Forianer in ihr eigenes Hühneridyll wirst du hier kaum eine positive Resonanz auf diese Geflügelrasse finden. Über Glauben und Geschmack sollte man ja bekanntlich nicht streiten. Tatsache ist natürlich, dass die Broiler (weiße Masthähnchen) durchweg weißes Fleisch haben, wogegen die anderen Rassen das sogenannte rote Fleisch haben (ausser halt das Brustfleisch, das bei denen auch weiß ist) und in der Tat geschmachsintensiver ist. Wenn dir jemand gesagt hat, dass man die Broiler nicht rauslassen darf/kann, dann war das ein Ahnungsloser. Meine Broiler haben Freilauf und nutzen den auch. Du mußt die Hähnchen halt nur in Maßen mit dem erforderlichen Mastfutter füttern, ansonsten gehen die tatsächlich frühzeitig in die Knie und hocken größtenteils nur noch herum. Die Hähnchen haben kein so dichtes Gefieder, so dass du sie vor Zugluft und Regen bewahren mußt. Bei schlechtem Wetter halt drin lassen. Die Anzahl der zu haltenden Tiere (Besatzdichte) richtet sich nicht danach, wieviel Küken auf die 20 qm passen sondern die Frage ist vielmehr wieviel ausgewachsene Tiere passen auf die 20 qm. Ich schätze mal so 30 Stück bei täglichem Ausgang. Ich mache mehrere Chargen im Jahr, so dass man nicht auf einen Schlag soviele schlachten muß und zum anderen hättest du die ansonsten fast ein Jahr in der Truhe liegen (Lagerzeit und Truhenkapazität). Meine Erfahrung ist, dass die mit ihrer vollendeten 12. Lebenswoche soweit ausgewachsen sind und danach schlagartig anfangen zu verfetten und daher ab diesem Zeitpunkt auch geschlachtet sein sollten. Die Mastküken erhält man in der Regel in einem Lebensalter von ca. 4 bis 5 Wochen und brauchen unbedingt noch Wärme, die ich ihnen in Form einer Wäremlampe zur Verfügung stelle. Meine Wärmeplatten stelle ich dazu nicht hin. Da würden die flächenmäßig nicht alle drunter passen. Zu den Stammtieren (deinen 4 Sussex) würde ich die Masthähnchen nicht lassen weil:
- die Broiler Mastfutter brauchen und die Legehühner halt ihr eigenes Futter
- die Broiler Ausscheider div. Erreger sein können
- die Broiler alles vollstratzen und deine Sussex dann die nächste Zeit darauf herumtrampeln müssen.
Ich streue den Stall und den näheren Bereich zum Auslauf mit Stroh oder altem Heu ein und miste es desöfteren weg und wird wieder neu eingestreut. Nach den 2 Monaten Haltungsdauer kann der Bereich sich nach dem Misten wieder bis zur nächsten Charge regenerieren.

Ein weitere Grund, die Masthähnchen zu halten ist, dass die Hähnchen den Schnabel nur zum Fressen und Saufen öffnen. Wenn du Rassegeflügel solange hälst, bis es mal soviel Gewicht zugelegt hat, dass sich der Aufwand des Schlachtens auch lohnt, sind die Hähnchen schon wesentlich älter und haben dir und deinen Nachbarn schon ordentlich die Ohren voll und die Nerven blank gekräht.


Das ist mal meine Philosophie und Sichtweise.

Gruß: Canto

Bonchito
08.03.2018, 22:44
Ganz ehrlich, Masthybriden sind einfach nur traurige Kreaturen. Geschaffen um zu fressen, und rationiert man das Futter hungern sie halt groß. Lässt man das Futter zur Verfügung, laufen sie quasi nicht. Ich musste meine tatsächlich aus dem Stall tragen, sonst wären sie stumpf vorm Trog geblieben. Und man unterstützt wieder nur die grossen Konzerne- warum dann überhaupt selber aufziehen?
Es gibt Rassen, die gut legen und gut zulegen, und man tut noch was dazu eine Rasse vorm überrollen durch Konzernriesen zu retten.
Falls du nicht an Tiere kommst, aktuell kommt man super an Bruteier- im örtlichen RGZV werden sie für einen Obulus gebrütet. Hat man einmal einen Stamm, kann man jedes Jahr Glucken nutzen, seine Eigenen Tiere aufziehen, hat Eier, Fleisch, und etwas für eine Rasse getan.
Außerdem brauchen Rassen kein Mastfutter, ein normales Alleinfutter und viel Freilauf genügt, sie haben was vom Leben, können Aufbäumen, sind Fit und können bei Wind und Wetter raus.
Ich habe Bresse, und bei mir werden Hähne peu a peu geschlachtet so wie sie Krähen oder Bedarf ist. So ab der 10. Woche ab Schlupf bis 6-7-8 Monate, wobei der Geschmack mit dem Alter zunimmt. Und ganz ehrlich, Broiler mag man danach nicht mehr essen- bedauernswerten Fleischklöpse :(
Von wo kommst du denn?

Okina75
09.03.2018, 02:11
Na, denn wollen wir mal *händereib'*...

Finvara:

Sie sind halt etwas faul. Möchten Futter und Wasser in der Nähe.
Die sind nicht "etwas faul", die bewegen sich kaum, weil ihre Organe nicht mit dem Körperwachstum mitkommen und die bei größerer Anstrengung jederzeit haarscharf am Rande des Kreislaufkollaps entlang balancieren.


Und das bekommt ihnen. Bewegung , Sonne, frische Luft und viel Grünes, ..... das schmeckt man auch!
Schmeckt man auch im Vergleich zu was?

canto:


Schon seit Jahren halte ich die in diesem Forum verpöhnten weißen Masthähnchen. Durch die Selbstverliebtheit so mancher Forianer in ihr eigenes Hühneridyll wirst du hier kaum eine positive Resonanz auf diese Geflügelrasse finden.
Bevor Du hier irgendjemanden selbstverliebt nennst, solltest Du Dich vllt. nochmal exakt belesen und schauen, was so alles der Rassebegriff mit einschließt. Ganz wichtiges Merkmal wäre zB, dass man die Tiere aus sich selbst heraus weiter vermehren kann, mit wieder exakt den gleichen Nachkommen. Kann man das mit den weißen Masthybriden? Bei denen geht sogar weder das eine noch das andere...
Und warum sollte es auch nur die geringste positive Resonanz zu etwas geben, was allein nicht die Spur lebensfähig ist, teilweise schon im zarten Babyalter von 4 Wochen am eigenen Gewicht erstickt?


Ein weitere Grund, die Masthähnchen zu halten ist, dass die Hähnchen den Schnabel nur zum Fressen und Saufen öffnen.
Das ist der ausschlaggebende Grund für Dich, diese Tiere zu halten? Bist Du sicher, dass Du hier auch im richtigen Forum, bzw. mit dieser tierverachtenden Einstellung hier auch nur im geringsten willkommen bist?


Ganz ehrlich, Masthybriden sind einfach nur traurige Kreaturen. Geschaffen um zu fressen, und rationiert man das Futter hungern sie halt groß. Lässt man das Futter zur Verfügung, laufen sie quasi nicht. Ich musste meine tatsächlich aus dem Stall tragen, sonst wären sie stumpf vorm Trog geblieben. Und man unterstützt wieder nur die grossen Konzerne- warum dann überhaupt selber aufziehen?
Bingo, da kann man auch gleich den Abfall aus dem Laden oder vom Geflügelwagen fressen- die paar qm mehr und das natürliche Licht in Privathaltung machen bei den armen Viechern den Kohl ehrlich nicht fett! Aber im Selbstbetrug war der Mensch ja schon immer ganz gut ^^!

Finvara
09.03.2018, 07:29
Hallo,
Wenn man diese Tiere langsam wachsen lässt, also viel Grünzeug, viel Bewegung und kein Industriemastfutter, wachsen sie durchaus " gesund und vital " auf . Natürlich immer unter Berücksichtigung ihrer Genetischen Eigenschaften.
Wir rühren das Futter grundsätzlich selbst an . Denn das Futter prägt den Geschmack des Fleisches. ( Getreideschrot, Kartoffeln, Gemüse, Pflanzenöl, Mineralstoffe.(Die neugekauften werden innerhalb von 14 Tagen umgestellt.)

Hühner-Rookie
09.03.2018, 08:08
Ganz ehrlich, Masthybriden sind einfach nur traurige Kreaturen. Geschaffen um zu fressen, und rationiert man das Futter hungern sie halt groß. Lässt man das Futter zur Verfügung, laufen sie quasi nicht. Ich musste meine tatsächlich aus dem Stall tragen, sonst wären sie stumpf vorm Trog geblieben. Und man unterstützt wieder nur die grossen Konzerne- warum dann überhaupt selber aufziehen?



Gilt das eigentlich auch für diese sogenannten Wildmastküken ?
Die brauchen ja offenbar etwas doppelt so lange wie die Broiler um schlachtreif zu sein.

Würde mich interessieren, da viele Leute bei uns immer über diese Hühner sprechen.

Mir sind meine Altsteirer jedenfalls lieber, auch wenn sie ein paar Monate brauchen und auch dann nicht all zu viel dran ist.

mistkratzerli
09.03.2018, 09:07
Was würdest du für Rassehühner empfehlen zur Mästung?

Zur ersten Frage: Sie werden am Anfang ja nur im Stall sein, da sie ja noch zu klein sind. Wenn sie größer sind sollen sie in einer Art Offenstallhaltung leben, also rein uns raus wann sie wollen. Nur Nachts und bei richtig schlechtem wetter gibt es Stubenarrest.
Sie würden dann zusammen auf einer Streuobstwiese laufen mit den Legehühnern (Sussex 4Hennen ein Hahn (noch Hybriden)) und unseren drei Zwergschafen.
Die Frage bezieht sich dadrauf, wieviele man in dem Stall halten kann, sodass es für die Tiere kein Stress gibt. Sie allso gut leben können. (Hört sich jetzt irgendwie doof an, aber ich hoffe du weißt was ich meine)

Ich kann dir Bresse oder Mechelner empfehlen. Ausgezeichnete Fleischqualität, frohwüchsig und gesund. Sie sind sehr gute Futtersucher, man braucht kein Zusätzliches Mastfutter. Zudem legen die Bresse auch zuverlässig. Schlachtreif sind die Bresse mit +/-14 Wochen, je nach gewünschtem "Reifegrad". Mechelner habe ich heuer erst als Küken, zu denen kann ich noch nicht viel berichten.

Zur Stallhaltung kann ich gar nicht viel sagen, da meine immer draussen sind, ausser zum Schlafen, dann gehen sie in den Stall. Am Stall ist eine Voliere angebaut, dort halten sie sich auf, bevor sie am Morgen rauskönnen (elektronischer Türöffner), bei Stallpflicht oder wenn zuviel Schnee liegt. Bei Wind und Wetter gehen die trotzdem raus.


Sie sind halt etwas faul. Möchten Futter und Wasser in der Nähe.

Nur das sie keine Stangen bekommen , sondern auf dem Boden übernachten.

... Ach ja,... keine Stufen od. ähnliches zum Stalleingang. Sonst darfst du sie jeden Abend reinheben :laugh.
Die sind nicht faul, sondern werden von ihrem eigenen rasanten Wachstum überholt, was zu Missbildungen, Organschäden etc. führt, so wie es die Industrie vorgesehen hat. Wie kann man über so etwas lachen?


Schön, dass du darüber lachen kannst.. ich kann es nicht!

Diese Masthybriden sind eine Qualzucht.

So ist es.



Durch die Selbstverliebtheit so mancher Forianer in ihr eigenes Hühneridyll wirst du hier kaum eine positive Resonanz auf diese Geflügelrasse finden.

Tatsache ist natürlich, dass die Broiler (weiße Masthähnchen) durchweg weißes Fleisch haben, wogegen die anderen Rassen das sogenannte rote Fleisch haben (ausser halt das Brustfleisch, das bei denen auch weiß ist) und in der Tat geschmachsintensiver ist.

Meine Erfahrung ist, dass die mit ihrer vollendeten 12. Lebenswoche soweit ausgewachsen sind und danach schlagartig anfangen zu verfetten und daher ab diesem Zeitpunkt auch geschlachtet sein sollten.

Ein weitere Grund, die Masthähnchen zu halten ist, dass die Hähnchen den Schnabel nur zum Fressen und Saufen öffnen. Wenn du Rassegeflügel solange hälst, bis es mal soviel Gewicht zugelegt hat, dass sich der Aufwand des Schlachtens auch lohnt, sind die Hähnchen schon wesentlich älter und haben dir und deinen Nachbarn schon ordentlich die Ohren voll und die Nerven blank gekräht.


Wenn man Selbstverliebtheit mit ethischem Bewusstsein verwechselt... *seufz* Ich sehe leider nichts positives an einem durch die Industrie designeten Lebewesen, das bloß auf Leistung getrimmt ist und eigentlich gar nicht lebensfähig ist. Das sind reine Qualzuchten.

Wenn du die Broiler mit 12 Wochen schlachtest und man Bresse mit 14 Wochen schlachtet... Denk mal darüber nach... Rassehühner verfetten danach auch nicht und fallen plötzlich tot um, sondern sie können noch lange ein hühnergerechtes Leben führen.



Falls du nicht an Tiere kommst, aktuell kommt man super an Bruteier- im örtlichen RGZV werden sie für einen Obulus gebrütet. Hat man einmal einen Stamm, kann man jedes Jahr Glucken nutzen, seine Eigenen Tiere aufziehen, hat Eier, Fleisch, und etwas für eine Rasse getan.
Außerdem brauchen Rassen kein Mastfutter, ein normales Alleinfutter und viel Freilauf genügt, sie haben was vom Leben, können Aufbäumen, sind Fit und können bei Wind und Wetter raus.
Ich habe Bresse, und bei mir werden Hähne peu a peu geschlachtet so wie sie Krähen oder Bedarf ist. So ab der 10. Woche ab Schlupf bis 6-7-8 Monate, wobei der Geschmack mit dem Alter zunimmt. Und ganz ehrlich, Broiler mag man danach nicht mehr essen- bedauernswerten Fleischklöpse :(
Von wo kommst du denn?

An Bruteier von Bresse kommt man derzeit sehr gut ran, ebenfalls Mechelner. So wie das Bonchito beschreibt, klappt das ohne grossen zusätzlichen Aufwand.

Broiler esse ich auch seit Jahren nicht mehr, ich glaube, ich bekäme keinen Bissen herunter.




Aber im Selbstbetrug war der Mensch ja schon immer ganz gut ^^!

:bravo


Hallo,
Wenn man diese Tiere langsam wachsen lässt, also viel Grünzeug, viel Bewegung und kein Industriemastfutter, wachsen sie durchaus " gesund und vital " auf . Natürlich immer unter Berücksichtigung ihrer Genetischen Eigenschaften.


Worin liegt dann noch der Sinn, solche Industriehähnchen aufzuziehen?

Bonchito
09.03.2018, 10:18
Hier mal Bilder, hab das vor einiger Zeit mal gefunden und musste echt schlucken.
http://thumbs.picr.de/32040306lb.jpg (http://show.picr.de/32040306lb.jpeg.html)
Zum Vergleich mal ein etwa gleichaltes Bresse von mir und Bresse in „schlachtreife“ (theoretische, also 2,5kg + Lebendgewicht)
http://thumbs.picr.de/32040304un.jpg (http://show.picr.de/32040304un.jpeg.html) http://thumbs.picr.de/32040305ux.jpg (http://show.picr.de/32040305ux.jpeg.html)

Aber wenn ich den Eingangspost richtig verstehe sucht der TE ja nach einer Alternative- nur bei Händlern (im Text Züchter genannt) findet man nur Hybriden.
Je nachdem wo in NS du wohnst würde ich dir glatt ein paar Bresse Hähnchen schenken, in der Hoffnung das du den Unterschied schmeckst und es weniger Masthybriden in der privaten Haltung gibt- auch wenns nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.
Lg

Okina75
10.03.2018, 00:17
Hy!


Gilt das eigentlich auch für diese sogenannten Wildmastküken ?
Die brauchen ja offenbar etwas doppelt so lange wie die Broiler um schlachtreif zu sein.

Würde mich interessieren, da viele Leute bei uns immer über diese Hühner sprechen.

Soweit ich weiß, sind diese "braunen" aus Cou Nu- Mixen entstanden. Geheimnis hinter der Sache ist, dass das Nackthalsgen wohl mit einem Gen für starke Zunahmen gekoppelt ist, in dem Maße, dass die Tiere auch relativ schnell (in etwa fünf Monaten) einen großen, fleischigen Schlachtkörper ergeben, und dabei aber bei guter Gesundheit und Fitness bleiben. Und eben mit gleichem Resultat nachgezogen werden können, daher auch die Bezeichnung "Repro" (nicht "Retro")- Masthähnchen. Wobei diese und die genannten "Wildmast"hähnchen bei dem ganzen Hybridenkuddelmuddel ja auch wieder was eigenes sein können.

Jedenfalls könnte ich es eher befürworten, diese braunen Masttiere zu nehmen, auch wenn man zwei Monate länger warten "muss"- wäre in meinem Falle egal, weil meine Junghähne ohnehin in der Regel erst ab dem fünften Monat dran sind... Und solange sollte auch jeder warten können, der auch was zwischen den Zähnen spüren will beim Essen...

Kitti120
10.03.2018, 19:33
Von wo kommst du denn?[/QUOTE]
Ich komme aus Niedersachsen Landkreis Hildesheim

Kitti120
10.03.2018, 20:33
Danke für eure vielen Antworten. Da hab ich ja ein Thema angefangen. Hoffe nur dass sich niemand deswegen auf dem Schlips getreten fühlt.
Ich bin nur etwas hin und her gerissen. Zum einen möchte ich nicht die konventionellen Hybridhähnchen, da ich sehr bio/ökologisch angehaucht bin und mehr auf das Natürliche setzte, zum anderen wie schon beschrieben, ist es schwer bei uns in der Gegend reinrassige Fleischrassen zu bekommen.

Ganz zum Anfang war es nämlich so angedacht: Wir holen uns Sussex, diese vermehren sich selber, die legehennen können wir bei Bedarf austauschen und der Rest wandert dann in den Suppentopf.

Nur leider stellte sich nach unserer ersten Brut heraus, dass wir keine Reinrassigen haben sondern Hybriden. Die kücken sind nämlich braun geworden und sehen so garnicht nach Sussex aus. Und sind so klein, dass sie bestenfalls ein Suppenhuhn abgeben. Nach einem Telefonat mit dem Züchter/Händler beständigte sich dann auch unser Verdacht.
Na toll soviel so unserem tollen Plan.

Darauf hin suchte ich im Internet nach reinrassigen Sussex bzw Alternativen zu den weißen Hybridmasthähnen ( da ich diese eigentlich gerne meiden möchte) und bin zum einen dann auf jemanden getroffen, der Bruteier verkauft und diese auch verschickt. Daher wollen wir zeitnah unsere Hybridsussex gegen Reinrassige austauschen, sobald unsere Glucke wieder gluckt.
Und zum anderen bin ich auf einen Artikel gestoßen, wo es um Masthähnchenrassen für Biobetrieben ging. Daher kam mir die Idee mit den Biomastkücken, da diese witterungsbeständiger sind und langsamer reifen. Auf der Suche nach diesen Biomastkücken in unserer Gegend bin ich dann nur auf einen Händler getroffen, der mir die Roten angeboten hat.

Mhhhh ist alles garnicht so einfach...
Aber nach euren ehrlichen Kommentaren, würde ich jetzt doch schon eher zum Rassehuhn tendieren, dass ist ja auch das, was wir von anfang an wollten und eigentlich auch immer noch wollen. So natürlich wie möglich...

@Bonchito danke für dein nettes Angebot, dass würde ich gerne annehmen, wenn es mit unseren Wohnorten klappt.
Wir wohnen zwischen Hildesheim und Braunschweig

Dann hätte ich allerdings noch eine andere Frage. Macht Ihr die Nachzuchten von euren Rassenschlachtis :-) alle als Naturbrut oder auch als Kunst?

Ich danke euch allen und wünsche euch schonmal ein schönen Abend

Viele Grüße

Kitti

Wurli
10.03.2018, 20:41
Muss sagen das mir so ein Zwerghahn mittlerweile deutlich lieber ist als so ein riesen Tier... oder gar Hybrid

Guck dich doch nach Zweinutzrassen um?
Einfach hier ne Anzeige einstellen.... oder im nächsten Kleintierzuchtverein fragen.

Dorintia
10.03.2018, 20:44
Zu deiner letzten Frage: würde das denn für dich einen Unterschied machen?
Es sind doch bestimmte Gründe/Vorteile die einen das eine oder andere machen lassen. Außer das man bei brutfaulen Rassen halt schon auf Kunstbrut angewiesen ist...

Lisa R.
10.03.2018, 22:38
Ich habe deshalb mit den Bresse angefangen. Hennen die eine ordentliche Anzahl Eier legen und Hähne die groß genug werden um einen guten Schlachtkörper zu bringen.

Bruteier bekommt man bei den Bresse gut und ich habe hier auch die Möglichkeit bei einem Züchter Eintagsküken zu bekommen.
Nachziehen lassen sich die Bresse auch ganz prima. Manche der Hennen glucken zuverlässig - obwohl das eigentlich nicht erwünscht ist.
Ich bin mit dieser Rasse was die Wirtschaftlichkeit betrifft hoch zufrieden. Außerdem sind die Hennen ruhig und zutraulich, sie sind bis ins höhere Alter (meine Älteste ist 5) fit und munter und legen dann sogar noch.