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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geflügelindustrie fordert Subventionen für Tierschutz!



zfranky
17.01.2018, 09:38
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ernaehrung-gefluegelwirtschaft-fordert-geld-fuer-tierschutz-a-1188282.html

Offensichtlich war die Sanierung der Geflügelindustrie im Rahmen der Vogelgrippe nicht nachhaltig genug.. jetzt wollen sie staatlich garantiertes regelmäßiges Geld, ähnlich der EEG Umlage.. wie gut es da funktioniert, wissen wir ja alle.
Das ist eine Frechheit!
Der Staat müßte nur mal den Tierschutz durch entsprechende Gesetze konsequent umsetzen und dann müßten die halt die Preise neu kalkulieren. Wer dann immer noch z.B. Chicken McNuggets essen will soll dann halt mehr Geld ausgeben..

***altsteirer***
17.01.2018, 09:46
Der Staat müßte nur mal den Tierschutz durch entsprechende Gesetze konsequent umsetzen und dann müßten die halt die Preise neu kalkulieren.

So einfach könnte es sein! :jaaaa:

Rohana
17.01.2018, 09:53
Solange wir Billigimporte aus Gottweisswo haben, können wir mit "tierschutzgerecht" teuer produzierter Ware (egal ob freiwillig oder gesetzlich) niemand hinter dem Ofen hervorlocken, sonder nur unsere Landwirtschaft weiter zugrunde richten.

Im Zweifelsfall ist Geiz nämlich geiler als Tierschutz - abgestimmt wird an der Kasse.

w.lensing
17.01.2018, 09:55
Und das Geflügel und die Eier kommen dann aus dem Ausland wo unter schlechteren Bedingungen produziert wird. So naiv kann doch wohl keiner sein. Der Handel findet die Billigpreise.

elja
17.01.2018, 09:59
von dem in D prodizierten Fleisch wird hier nur ein kleiner Teil überhaupt gegessen. Das meiste ist für den Export bestimmt. Und, wie Rohana schon schrieb, solange es die Dumpingpreise bei den anderen Ländern gibt, will die deutsche Agrarindustrie natürlich auch subventioniert werden.
Aber warum soll der Steuerzahler dafür bluten, dass die Industrie Gewinne einfährt? Dann sollen die Gewinne der Agrarindustrie halt schrumpfen, dann gehen ein paar von denen vielleicht kaputt. Na und? Arbeitsplätze schaffen die sowieso fast keine. Dann haben vielleicht wirkliche Landwirte auch wieder eine Chance ihr Waren zu vernünftigen Preisen zu vermarkten.
Überhaupt bin ich der Meinung, dass der Agrarindustrie sämtliche Subventionen gestrichen gehören.

Leider können wir auf Billigfleisch aus dem Ausland keine Zölle erheben. Dank an die EU!

w.lensing
17.01.2018, 10:51
Nur durch die subventionen wird unsere Landwirtschaft am laufen gehalten. Das Indutrielle Landw. Unternehmen davon auch provitieren ist ärgerlich. Aber wenn unsere Landwirtschaft auch stirbt wie sieht dann unsere Landschaft aus? Ein großer Teil des Naturschutzes wird von Landwirten nebenbei kostenlos miterledigt, vielleicht denkt ihr auch mal soweit, statt Nabu und Peta zu verherlichen.

eierdieb65
17.01.2018, 11:04
Durch die Subventionen werden die kleinen Bauern zur Aufgabe gezwungen.
Vor 50 Jahren reichten 10 Hektar Land, um eine Bauernfamilie mit allem, was sie brauchten (auch Geld) zu versorgen.
Derzeit verkaufen (geben auf), die Bauern, die weniger als 100 Hektar haben.
Der Subvention sei Lob und Dank.
Die Subvention ist so ausgelegt, dass die Kleinen sterben und die Großen reich werden.

lg
Willi

b5irin
17.01.2018, 12:04
Nur durch die subventionen wird unsere Landwirtschaft am laufen gehalten. Das Indutrielle Landw. Unternehmen davon auch provitieren ist ärgerlich. Aber wenn unsere Landwirtschaft auch stirbt wie sieht dann unsere Landschaft aus? Ein großer Teil des Naturschutzes wird von Landwirten nebenbei kostenlos miterledigt, vielleicht denkt ihr auch mal soweit, statt Nabu und Peta zu verherlichen.

Kleine Landwirtschaftsbetriebe, so es sie noch gibt, fördern sicher die Biodiversität, aber die Agrarindustrie bestimmt nicht. Quadratkilometergroße Raps-/Maisfelder sind biologische Wüsten, sonst nichts. Naturschutz geht anders.

Wenn es möglich wäre, auf alle in D verkauften Produkte eine Abgabe zu erheben und das Geld dann an wirklich tiergerechte Haltungen ausschüttet (Freiland aufwärts, keine Mega-Betriebe), wäre die Idee des ZDG vielleicht gar nicht so schlecht, auch wenn sie eigennützig ist und sicher nicht den Tierschutz als Hintergrund hat.

Grüße
b5irin

elja
17.01.2018, 12:10
@w.lensing
hier verherrlicht niemand Nabu und Peta. Nabu ist gekauft und über Peta müssen wir wohl gar nicht reden. Da gibt es erste Überlegungen denen die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Ich hoffe, das geschieht zügig.
Und wenn die Agrarindustrie stirbt, sieht unsere Landschaft besser aus und das Landgrabbing, das es auch in D gibt (hauptsächlich holländische Konzerne), wird weniger werden.

w.lensing
17.01.2018, 12:16
ie Landwirtschaft besteht nicht nur aus Agrarindustrie, die Bäuerliche Landwirdschaft existiert auch noch. Es zwar richtig das die Betriebe größer werden, aber es noch bäuerliche familienbetriebe. Sinnvoll wäre es die Subventionen an Tier und Landschaftsschutz zu koppeln. Wie z.B. an Weidehaltung, Acjerrandstreifen, Heckenpflege usw.

Gast G
17.01.2018, 12:39
Die Kopplung finde ich gut!

Bei uns kommt nur Milch und Fleisch von Höfen aus der Region auf den Tisch, wenn es denn mal Fleisch sein muss. Klar ist das teurer, aber wenigstens bleibt es mir vor lauter schlechtem Gewissen nicht im Halse stecken! Es geht auch ohne Fleisch.

Leider muss ich zustimmen, der Markt findet schon die Billigpreise. Wenn es nur hochpreisige Angebote gibt, kaufen die Leute es eben nicht, wenn es ihnen zu teuer ist. Solange es aber Billig-Angebote gibt, verführt es zum Zugreifen. Ist doch klar.
Allerdings braucht man kein Schnitzel oder Steak. Wenn man es sich nicht (oder nur 2x monatlich) leisten kann, kauft man eben Hülsenfrüchte! Lecker Bohnen mit Pilzen und Zwiebeln...
das Kaufverhalten ändert sich schon mit veränderten Angeboten. Vor 100 jahren wäre niemand auf die idee gekommen, dass Fleisch in der Zukunft so billig sein würde.

***altsteirer***
17.01.2018, 13:59
Zu einer konsequenten gesetzlichen Regelung gehören natürlich auch entsprechende Auflagen für Fleischimporte.

w.lensing
17.01.2018, 14:14
Sicherlich. Aber so einfach wie es von eeuch Moderatoren in den Beiträgen 1 und 2 dargestellt wird geht es auch nicht.

***altsteirer***
17.01.2018, 15:09
@w.lensing: Doch, genau so einfach ginge es. Ernsthafte Entschlossenheit, an der ich allerdings größte Zweifel habe, natürlich vorausgesetzt.

Das sich da nichts tut liegt sicherlich nicht an der unüberschaubaren Komplexizität des Themas.


Ein großer Teil des Naturschutzes wird von Landwirten nebenbei kostenlos miterledigt...

Dafür neidische Grüße in's Münsterland. Wenn ich mir den Gäuboden hier so anschau, dann sieht das nicht sonderlich nach geschützter Natur aus ;)

eierdieb65
17.01.2018, 15:26
Es wäre ganz einfach.

Für jedes Kilo Geflügelexport, darf ab Stichtag, nur mehr ein Kilo weniger importiert werden.

Im Klartext: 1 Kilo Hühnerknochen exportiert, entspricht 1 Kilo Hühnerbrüste importiert.

Das würde dazu führen, dass deutsche Konsumenten nur mehr deutsches Geflügel kaufen (können).
Aber auch dazu, dass wieder Suppe aus Knochen gekocht wird. Leber, Magen, Herz,.... wären nicht mehr Bääähhhh.

Und die afrikanischen Hühnerhändler/-züchter/-verkäufer hätten eine Lebensgrundlage.

Die Preise würden steigen und niemand müsste verhungern.

lg
Willi

Rohana
17.01.2018, 15:45
Zu einer konsequenten gesetzlichen Regelung gehören natürlich auch entsprechende Auflagen für Fleischimporte.

Wird bloss nie passieren. Auf dem Rücken der Landwirtschaft, sprich mit Importen von Agrarprodukten aus sonstigwo, wird auch gerne der Export der Industrie verkauft - nennt sich dann ganz nett "Freihandelsabkommen" :)


Allerdings braucht man kein Schnitzel oder Steak. Wenn man es sich nicht (oder nur 2x monatlich) leisten kann, kauft man eben Hülsenfrüchte! Lecker Bohnen mit Pilzen und Zwiebeln...
Und woher kommen die Bohnen und Zwiebeln? Es ist noch nicht lange her und es war im Supermarkt meines geringsten Misstrauens über Wochen problematisch, an deutsche Zwiebeln zu kommen - das ging soweit dass ich fast die Marktleitung herbeizitiert hätte. Naja, bin ich halt ohne Zwiebeln gegangen, denn ich mag kein Gemüse was weiter gereist ist als ich (Neuseeland in dem Fall). Bei Bohnen achte ebenso drauf wo die produziert werden... die meisten sind nicht von hier.


Dafür neidische Grüße in's Münsterland. Wenn ich mir den Gäuboden hier so anschau, dann sieht das nicht sonderlich nach geschützter Natur aus
Wenn ICH so auf die Gäuböden schaue, wo ich denn mal vorbeikommen, dann ist viel davon Bauerwartungsland oder schon zugebaut. Da gefällt mir die Nutzung im Ackerbau wesentlich besser, obwohl ich ja weiss dass viele Tiere und Pflanzen sich an die städtische Lebensweise angepasst haben...


Vor 50 Jahren reichten 10 Hektar Land, um eine Bauernfamilie mit allem, was sie brauchten (auch Geld) zu versorgen.
Zeit zurückdrehen ist nicht. Überleg mal was sich in den letzten 50 Jahren alles an Vorschriften und Bürokratie aufgebaut hat und was damals und heute für Ansprüche an die Landwirtschaft gestellt wurden. Klitzekleine Unterschiede kann man möglicherweise erkennen :jaaaa:

w.lensing
17.01.2018, 15:53
Mag sein das wir im Münsterland noch etwas Begünstigt sind, Aber wie sieht es denn in Bayern mit den Almen aus? Gäb es die ohne die Bäuerliche Landwirtschaft noch? Was wäre mit dem Tourismus wenn sie nicht mehr wären, oder die Schw Alp? Es gibt genügend Beispiele wo es die Landschaft ohne den Bauern nicht mehr gäbe. Ich denke das wäre auch eine Förderung durch Subventionen wert.

b5irin
17.01.2018, 17:39
Ich denke das wäre auch eine Förderung durch Subventionen wert.

Prinzipiell schon, aber auf den Äckern/Wiesen gleich hinter meinem Hühnerstall kann ich sehen,
dass auch viele bäuerliche Familienbetriebe nichts von Weidehaltung, Ackerrandstreifen, Heckenpflege
etc. halten. Gerade die ältere Bauerngeneration hält Nachhaltigkeit nur für eine Spinnerei einiger Ökos, ein möglichst großer Traktor um noch mehr Fläche zu bearbeiten ist da schon von mehr Interesse.

Aber ja, es gibt zumindest einige, meist jüngere Bauern, die mitdenken. Und die kann/soll man gerne subventionieren.

Grüße
b5irin

***altsteirer***
17.01.2018, 18:51
@w.lensing: Ich habe doch nichts gegen kleinbäuerliche Landwirtschaft! Im Gegenteil: Ich sehe darin die Zukunft. Ist bloß die Frage ob man vor, oder nach dem ultimativen Crash draufkommt.

Aber der Großteil der landwirtschaftlichen Fläche ist eben nicht in der Hand eines Postkartenalmbauern mit 30 Kühen, sondern intensiv gebeuteltes Ackerland. Und dessen Bewirtschaftung obliegt leider oft genug Bauern, wie sie @b5irin beschreibt.

Wobei ich mich gerade frage wie wir es eigentlich geschafft haben den Bogen von Friedrich-Otto Ripke und dem ZDG zur kleinbäuerlichen Landwirtschaft zu spannen. :laugh

So klein sind Wiesenhof und Konsorten nämlich garnicht...https://www.youtube.com/watch?v=uDIqiN49bmA

Liebe Grüße, Markus

Huhnihunde
17.01.2018, 19:03
Hier das "fast" passende Kalenderbild zum Thema aus dem Bauernkalender Schweiz
https://campogeno.wordpress.com/tag/gefluegelindustrie/

legaspi96
17.01.2018, 19:20
Genauso ist es Huhnihunde!

Wenn der Verbraucher nicht in der Lage ist einzusehen das er Qualfleisch kauft (Infos gibt es genügend!), müsste der Gesetzgeber Vorschriften erlassen. Die großen Höfe und die Importe müssten mehr kontrolliert und ewtll. nicht zugelassen werden. Kleine Höfe sollten mMn wieder Chancen haben wenn sie denn ordentliche Tierhaltung haben. Das würde bedeuten das Fleisch und Eier drastisch teurer werden. Vielleicht lernt der Verbraucher diese Lebensmittel dann wieder zu schätzen.
Grüße
Monika

Dorintia
17.01.2018, 20:35
Zigaretten, Alkohol und Süßigkeiten sind auch nicht wirklich teuer... da wird auch nicht "regulierend" für positive Auswirkungen auf die Gesundheit eingegriffen...

Rohana
17.01.2018, 21:17
Wenn der Verbraucher nicht in der Lage ist einzusehen das er Qualfleisch kauft (Infos gibt es genügend!), müsste der Gesetzgeber Vorschriften erlassen.
Gier und Geiz kann man per Gesetz nicht verbieten, schön wär's.

hein
17.01.2018, 21:22
..........
Der Staat müßte nur mal den Tierschutz durch entsprechende Gesetze konsequent umsetzen und dann müßten die halt die Preise neu kalkulieren. Wer dann immer noch z.B. Chicken McNuggets essen will soll dann halt mehr Geld ausgeben..
Grundsätzlich hast Du ja recht!

Nur die Folgen sehen wir doch jetzt schon!

Je mehr hier die Haltungsbedingungen angezogen werden, je mehr ziehen ins Ausland wo eben die Nachfrage nach den Billigeiern gesättigt werden kann

***altsteirer***
17.01.2018, 21:42
Je mehr hier die Haltungsbedingungen angezogen werden, je mehr ziehen ins Ausland wo eben die Nachfrage nach den Billigeiern gesättigt werden kann

Die Argumentation erinnert mich an die Mindestlohndebatte. Und? Der Mindestlohn kam und trotzdem steht die deutsche Wirtschaft, allen anfänglichen Unkenrufen zum Trotz, an der Grenze vom Aufschwung zum Boom.

Außerdem könnte man mit dieser Argumentation jede globale Abwärtsspirale mitmachen. Irgendwann muss doch eine Gesellschaft auch mal die Notbremse ziehen und positive Veränderungen wagen. Oder haben wir allen Ernstes so wenig Rückgrat?

Rohana
17.01.2018, 21:50
Wer ist "wir"? Die 2% landwirtschaftlich Tätigen oder die 98% anderen, für die sich NICHTS ändert?

zfranky
17.01.2018, 22:01
Wer ist "wir"? Die 2% landwirtschaftlich Tätigen oder die 98% anderen, für die sich NICHTS ändert?
Das Ziel ist ja, dass sich für als was ändert! Wir wollen eine andere Landwirtschaft, weniger Fleischverbrauch und dafür andere Preise für Fleisch.
Denn mit tiergerechter Produktion werden sich die Massen, die zur Zeit verbraucht werden, nicht herstellen lassen.

***altsteirer***
17.01.2018, 22:05
"Wir" sind die, die es bislang dulden, dass die industrielle Massentierhaltung den seit 16 Jahren mit Verfassungsrang ausgerüsteten Tierschutz regelmäßig mit Füßen tritt, und mitten unter "uns" jährlich etwa 700 Mio. Tiere zur Schlachtreife quält.

Für diese 700.000.000 Kreaturen würde sich schonmal einiges ändern.

Wir 98 % müssten dem Landwirt dann das entrichten, was die artgerechte Produktion ihn eben kostet. So wie wir jetzt schon über diverse Subventionskanäle die Qualhaltung der Großkonzerne finanzieren.

Die 2 % landwirtschaftlich tätigen würden einen angemessenen Preis für anständige Arbeit bekommen.

zfranky
17.01.2018, 22:07
Die 2 % landwirtschaftlich tätigen würden einen angemessenen Preis für anständige Arbeit bekommen.

Genau, denn dann wird der Landwirt wieder zum Landwirt und ist nicht mehr Hilfsarbeiter der Industrie.

Nicolina
17.01.2018, 23:02
Wir 98 % müssten dem Landwirt dann das entrichten, was die artgerechte Produktion ihn eben kostet. So wie wir jetzt schon über diverse Subventionskanäle die Qualhaltung der Großkonzerne finanzieren.


Sehe ich genauso.
Und nicht zu vergessen ist, dass es "Land"wirtschaft heißt und neben der Erzeugung von Fleisch auch diverse andere Produkte hergestellt werden ( können).
Aber ich habe häufig den Eindruck, dass sich Landwirte nur über die Fleischerzeugung definieren.

Gallo Blanco
18.01.2018, 00:46
Wenn der Verbraucher nicht in der Lage ist einzusehen das er Qualfleisch kauft (Infos gibt es genügend!), müsste der Gesetzgeber Vorschriften erlassen.

Warum sollte der Gesetzgeber das tun???

Nun ich brings ganz kurz auf einen gemeinsamen Nenner:

"Ein sattes Volk, geht niemals auf die Strasse!"

Halte dein Volk dick, fett und satt und du hast als Gesetzgeber deine Ruhe, reduzierst du als Gesetzgeber das Geld soweit, das es gerade so reicht und die Menschen sich so richtig schön von Billigfleisch sattessen können und alles paletti im Kabaretti.
Ist doch von höchster Stelle so gewollt, das Fleisch so megabillig ist, das erspart denen viel Ärger!

Geht halt im Grossen und Ganzen nur um Politik und Machtfestigung!

Aber ich weiss, nur Verschwörungstheorie!

LG Stefan

hein
18.01.2018, 06:45
Sehe ich genauso.
Und nicht zu vergessen ist, dass es "Land"wirtschaft heißt und neben der Erzeugung von Fleisch auch diverse andere Produkte hergestellt werden ( können).
Aber ich habe häufig den Eindruck, dass sich Landwirte nur über die Fleischerzeugung definieren.
Das könnte man auch haben, wenn man nur die Medien bzw. auch hier die Vorgänge beobachtet - da wir überwiegend nur über die Fleischerzeugung geredet und sich aufgeregt!

Das es im Gemüse- oder Obstanbau genauso ist, da spricht keiner von! Auch da wird nur in Massen hergestellt auch da wird gespritzt und auch da zählt nur, das der Geiz geil ist

Das das Gemüse oder das Obst immer mehr in Massen und dabei der Geschmack total vergessen wird interessiert auch niemanden. Hauptsache der Apfel sieht schön rot und die Gurke ist nach Din schön gerade und das Wichtigste - es muss billig sein.

Oder wer ist gegen die Dreckschleudern BIO-Gas-Anlagen? Verbunden mit den ganzen Mais-Mono-Flächen? Die z. B. die ganzen Insekten vernichten!

hein
18.01.2018, 06:48
Warum sollte der Gesetzgeber das tun???

Nun ich brings ganz kurz auf einen gemeinsamen Nenner:

"Ein sattes Volk, geht niemals auf die Strasse!"

Halte dein Volk dick, fett und satt und du hast als Gesetzgeber deine Ruhe, reduzierst du als Gesetzgeber das Geld soweit, das es gerade so reicht und die Menschen sich so richtig schön von Billigfleisch sattessen können und alles paletti im Kabaretti.
Ist doch von höchster Stelle so gewollt, das Fleisch so megabillig ist, das erspart denen viel Ärger!

Geht halt im Grossen und Ganzen nur um Politik und Machtfestigung!

Aber ich weiss, nur Verschwörungstheorie!

LG Stefan
Super gesprochen!

Und wenn es dann jedes Jahr noch ein neues Handy und eine neue Spielbox gibt - wo der "1000 Euroschein" keine Rolle spielt, denn sind alle glücklich.

Rohana
18.01.2018, 08:24
Wir 98 % müssten dem Landwirt dann das entrichten, was die artgerechte Produktion ihn eben kostet.
Ginge ja jetzt schon. Bio-Anteil am Gesamtumsatz Lebensmittel ist trotz Bioboom bei 5%. Irgendwas passt da nicht...

Sorry falls ich mich wiederhole - diese Diskrepanz ist eben da und mir ein grosser Dorn im Auge.

Gallo Blanco
18.01.2018, 08:48
Super gesprochen!

Und wenn es dann jedes Jahr noch ein neues Handy und eine neue Spielbox gibt - wo der "1000 Euroschein" keine Rolle spielt, denn sind alle glücklich.

Danke, so siehts aus!
Das hatte ich vergessen.

LG Stefan

Gast G
18.01.2018, 09:00
Ginge ja jetzt schon. Bio-Anteil am Gesamtumsatz Lebensmittel ist trotz Bioboom bei 5%. Irgendwas passt da nicht...

Sorry falls ich mich wiederhole - diese Diskrepanz ist eben da und mir ein grosser Dorn im Auge.


Ja, so ist das leider!
Es ist eher ein ganzer Busch, der mir da im Auge hängt... Das Problem sind z.T. die großen Supermarkt-Ketten, wie soll bei solchen Umschlaggrößen irgendwas regionales den Weg in die Regale finden? Ich habe mir den "Spaß" mal gemacht und bei Kauf... angerufen, woher sie ihre Bio-Milch beziehen. Rumgedruckst haben sie am Telefon! Das meiste aus Nicht-EU-Ländern! Wenn ich mal in einen Supermarkt gehe, kaufe ich mittlerweile lieber regional und saisonal (ganz wichtig wegen Pestizid-Belastung!) als bio aus Hinter-Neuseeland-Sonstwo!
Man verblödet ja schon durch die ganzen Werbehefte im Briefkasten. Steht da irgendwo: Fleisch vom glücklichen Schwein, besonders zart und schmackhaft, da ohne Antibiotika und ohne Streß in mehr als 4 Monaten groß geworden? Ne, da steht nur: HEUTE Lende: 100g nur 0,99€ !
Und z.B. meine Eltern fahren da extra hin! Und dann muss ich mir anhören: Die haben doch schon wieder im Bio...(wasweisich, -Gemüse) was gefunden! Da waren XY-Spritzmittelspuren.
Ja, Mama, SPUREN!!! Was denkst du denn, was in den nicht-Bio-Erdbeeren und Weintrauben drin ist, die du so gerne im Winter (!) kaufst? Grummel! Dann kaufen sie teilweise auch unseren Kindern diese blöde Wurst (sorry), damit sie mal "was ordentliches" bekommen. Weil die Bio-Wurst sieht ja immer so grau aus... "Ja, ja ich weiß, du meckerst mit mir immer!" Aber können es sich nicht verkneifen!

Leider geben viele das Hirn beim Einkaufen mit den Pfandflaschen ab. Bewusst einkaufen, heißt darüber nachzudenken, was ich brauche und was ich in meinen Korb lege. Aber nachdenken sollen wir ja gar nicht mehr, nur kaufen kaufen kaufen kaufen.

Wir am Rande der Großstadt haben das Glück, einer Verbrauchergemeinschaft anzugehören, die zum Genossenschaftspreis verkauft.
Aber selbst als wir in der Nähe von Wolfsburg lebten, haben wir vom nächsten Bauern Kartoffeln, Milch etc. gekauft. DER kann es sich nämlich nicht leisten, Mist zu machen mit seinen Produkten, weil sonst die ganze Nachbarschaft nichts mehr kauft.

w.lensing
18.01.2018, 09:59
Das Zitat ist nicht von mir.

***altsteirer***
18.01.2018, 10:42
Ginge ja jetzt schon. Bio-Anteil am Gesamtumsatz Lebensmittel ist trotz Bioboom bei 5%. Irgendwas passt da nicht...


Man muss den Verbraucher zwingen, anders wird das nichts. Der Verbraucher macht ja mit der Dumpingspirale auch die Erzeuger kaputt. Welcher kleine bis mittelständische Schweinemäster wird denn mit 5 - 10 € Gewinn pro Sau noch reich?

44 % haben alleine zwischen 2003 und 2013 aufgegeben.

Es müsste einfach andersrum laufen: Der Landwirt liefert Fleisch nach echten! artgerechten Mindeststandards und stellt dem Verbraucher den entsprechenden Aufwand in Rechnung.
Der Kunde kann es dann zu dem Preis erwerben, oder weiter zum Gemüseregal wandern.

Die verringerte Nachfrage entspräche dem geringeren Angebot. Durch den höheren Preis hätte der Erzeuger trotz geringerem Absatz keine Einbußen.

Wie gesagt: Wenn wir das entschlossen wollten. Der Blick zu den Verantwortlichen malt aber ein düsteres Bild. Insofern halte ich den Wandel für ähnlich unwahrscheinlich wie Du.

Wichtig wäre er mMn aber allemal!

LiebeGrüße, Markus

tiffani
18.01.2018, 10:43
Ginge ja jetzt schon. Bio-Anteil am Gesamtumsatz Lebensmittel ist trotz Bioboom bei 5%. Irgendwas passt da nicht...

Sorry falls ich mich wiederhole - diese Diskrepanz ist eben da und mir ein grosser Dorn im Auge.

Diese/Deine Aussage kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen. Du wunderst dich, dass Bio nicht gekauft wird und kaufst aber selber auch kein Bio.
Ich zitiere dich mal selber:

... weil gekaufte Eier (wenn die eigenen mal nicht reichen) mir auch gut schmecken.

Ich kaufe keine Bioeier, vielleicht liegts daran :laugh


Ich weiß ja nicht, was du stattdessen kaufst, aber in die 5%-Erfassung fällst du wohl nicht. Auch wenn du gute, regionale Eier kaufst (was ich hoffe). Und somit ist diese Zahl nicht wirklich aussagekräftig, um das Kaufverhalten der Bürger in punkto "gute Lebensmittel" zu beurteilen.

robirot
18.01.2018, 10:50
Naja ich hab auch lang genug mit Landwirten zu tun und als Schlachter vorm Studium gearbeitet. Den meisten ist leider keine andere Idee gekommen, als sich über den Preis zu profilieren. Gerade bei dem Schlachter war es nicht nachzuvollziehen.
Meinem Schwiegervater ist zum Glück jetzt auch seine Frau aufs Dach gestiegen, da er sich sogar gegen eine Erhöhung der Preise zwecks Inflationsausgleich gesträubt hat. Die Preise waren schon immer so (ja aber das auch schon seit 8 Jahren) und siehe da das größte Problem ist es jetzt noch lieferfähig zu sein. Was hat sich geändert? Jetzt steht im Laden ein extra Schild aus lokaler Produktion und der Preis ist gestiegen, der Absatz auch. Man muss den Kunden aber auch erzählen warum sie etwas Kaufen sollen, sonst entscheidet der Preis, die meisten Kunden kennen die unterschiede nicht.

legaspi96
18.01.2018, 17:29
Man muss den Verbraucher zwingen, anders wird das nichts. Der Verbraucher macht ja mit der Dumpingspirale auch die Erzeuger kaputt. Welcher kleine bis mittelständische Schweinemäster wird denn mit 5 - 10 € Gewinn pro Sau noch reich?

44 % haben alleine zwischen 2003 und 2013 aufgegeben.

Es müsste einfach andersrum laufen: Der Landwirt liefert Fleisch nach echten! artgerechten Mindeststandards und stellt dem Verbraucher den entsprechenden Aufwand in Rechnung.
Der Kunde kann es dann zu dem Preis erwerben, oder weiter zum Gemüseregal wandern.

Die verringerte Nachfrage entspräche dem geringeren Angebot. Durch den höheren Preis hätte der Erzeuger trotz geringerem Absatz keine Einbußen.

Wie gesagt: Wenn wir das entschlossen wollten. Der Blick zu den Verantwortlichen malt aber ein düsteres Bild. Insofern halte ich den Wandel für ähnlich unwahrscheinlich wie Du.

Wichtig wäre er mMn aber allemal!

LiebeGrüße, Markus


Markus hat es sicher besser ausgedrückt als ich.

Hein und Stefan, ich weiß was ihr meint, kann es aber überhaupt nicht nachvollziehen wenn Menschen, die richtig gut Geld verdienen, sich nur von billigen Lebensmitteln ernähren. Am Essen wird gespart, für alles andere hat man Geld genug.
Selbst Menschen, die weniger verdienen könnten an der modernen Technik sparen und sich dadurch mit guten Lebensmitteln ernähren. Es ist auch nicht nur die Technik, die Geld kostet. Wie oft sehe ich an der Kasse Einkaufswagen mit jeder Menge Junkfood. Wenn das nicht gekauft würde, würde genügend Geld für gute Lebensmittel übrig sein.
Grüße
Monika

Rohana
18.01.2018, 19:37
Diese/Deine Aussage kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen. Du wunderst dich, dass Bio nicht gekauft wird und kaufst aber selber auch kein Bio.
Ich weiß ja nicht, was du stattdessen kaufst, aber in die 5%-Erfassung fällst du wohl nicht. Auch wenn du gute, regionale Eier kaufst (was ich hoffe). Und somit ist diese Zahl nicht wirklich aussagekräftig, um das Kaufverhalten der Bürger in punkto "gute Lebensmittel" zu beurteilen.
Liebe Tiffani, ich kaufe in der Regel gar keine Eier. Und wenn doch, dann tatsächlich konventionelle - weil ich ebenfalls konventionell wirtschafte und keiner von diesen plakativen Glyphosatphobikern und Biofanatikern bin. Ganz einfach.

Rohana
18.01.2018, 20:21
Nachtrag zur Verdeutlichung: Es geht mir nicht um "gute" Lebensmittel - tatsächlich halte ich regional/saisonal erzeugte Lebensmittel in dem Punkt für wesentlich besser als nur mit Biosiegel versehene - sondern um die Kongruenz von Forderung an Erzeuger und Kaufverhalten. Wer Glyphosatfrei will, soll Bio kaufen. Wer (mehr) Tierwohl will, soll Bio kaufen, oder gleich vom Erzeuger mit der Haltung, die er sich wünscht. Wer das nicht tut, der hat in meinen Augen sein (moralisch-ethisches) Recht auf Forderungen verwirkt.

zfranky
18.01.2018, 21:14
Wer (mehr) Tierwohl will, soll Bio kaufen, oder gleich vom Erzeuger mit der Haltung, die er sich wünscht.

Na dann brauchen wir ja mit dir gar nicht mehr über mehr Tierschutz und bessere Haltung von Hühnern zu diskutieren..


Liebe Tiffani, ich kaufe in der Regel gar keine Eier. Und wenn doch, dann tatsächlich konventionelle.

Rohana
18.01.2018, 21:42
Und, was ist dein Problem dabei? Biosiegel ist auch nur Papier, Herkunft ist mir da wichtiger.

zfranky
18.01.2018, 22:08
Und, was ist dein Problem dabei?

Die jetzige Form der Massentierhaltung ist für mich ein Verbrechen, dass da gegen intelligente, soziale und damit auch sehr leidensfähige Kreaturen begangen wird.
Nicht das Einzige, aber in seiner Systematik und Grausamkeit das größte...

Die Politik reagiert da leider nicht, ist sie doch von den Industrie-Lobbyisten gekauft.

Dass das viele Konsumenten ignorieren, ist sehr bedauernswert, da muss man aber immer wieder aufklären, aufklären, aufklären. Nur so können letztlich überhaupt Verbesserungen erreicht werden, wenn auch bis jetzt nur wenige... aber jedes Tier, dass vor der Massentierhaltung schlimmster Ausprägung bewahrt werden kann, ist diesen Kampf wert.

Dass es Menschen wie dich gibt, die das in voller Kenntnis der Zustände nicht anficht und für die das völlig ok ist, liegt in der Natur der Sache. Man braucht ja solche Menschen, damit diese Tierfabriken betrieben werden können.

Und dann lebt es sich als Systembestandteil schon angenehmer, wenn man die ethische Mit-Verantwortung gegenüber dem Tier schlicht verneint und jeden Verbesserungsversuch zu einer ineffektiven Augenwischerei erklärt.
Sonst käme man ja am Ende selbst in Zugzwang, was ändern zu müssen..

Rohana
18.01.2018, 22:33
Dass es Menschen wie dich gibt, die das in voller Kenntnis der Zustände nicht anficht und für die das völlig ok ist, liegt in der Natur der Sache.
Ach, ist das so? Nur weil ich Konsequenz fordere von denen, die da vollmundig das Blaue vom Himmel fordern?
Nebenbei, nur weil irgendwo kein Biosiegel draufpappt, heisst das nicht dass es automatisch tierquälerisch, schlimm und schlecht erzeugt wurde.

legaspi96
19.01.2018, 18:51
Ich habe das Gefühl ihr verleicht Äpfel mit Birnen.
Bio hat mit guter Haltung der Tiere so gar nichts zu tun. Bio bedeutet nichts außer das die Tiere biologisch (naja soweit als die Bestimmungen reichen) ernährt werden. Mit guter Haltung, auf die ich Wert lege, hat das nichts zu tun.
Grüße
Monika

elja
19.01.2018, 20:21
@Monika, du sprichst mir aus dem Herzen. Bio ist inzwischen dermaßen industrialisiert, da ist es mit dem Tierwohl teilweise auch ziemlich übel. Ich esse nur Fleisch von Tieren, bei denen ich gesehen habe, wie sie gelebt haben und es für ok befunden habe. Das reduziert den Fleischkonsum ganz gewaltig.

wolff56
21.01.2018, 15:14
Durch die Subventionen werden die kleinen Bauern zur Aufgabe gezwungen.
Vor 50 Jahren reichten 10 Hektar Land, um eine Bauernfamilie mit allem, was sie brauchten (auch Geld) zu versorgen.
Derzeit verkaufen (geben auf), die Bauern, die weniger als 100 Hektar haben.
Der Subvention sei Lob und Dank.
Die Subvention ist so ausgelegt, dass die Kleinen sterben und die Großen reich werden.

lg
Willi

Dem kann ich nur zustimmen. … und wohin die „Reise geht“ kann man bei uns in Sachsen-Anhalt sehen:

Sachsen-Anhalt ist mit seiner industriellen Landwirtschaftsstruktur, der diesbezüglichen Entwicklung in den meisten Gebieten Deutschlands, um 20-30 Jahre voraus.

In Sachsen-Anhalt bewirtschafteten rund 86 Prozent der Betriebe eine Fläche von 200 Hektar und mehr. Im Deutschlanddurchschnitt sind es nur etwa 3,6 Prozent.

Die vielen kleinen Bauernhöfe mit einer Vielzahl an Arbeitsplätzen gibt es hier nicht mehr.

Allein 6 Prozent der Betriebe bewirtschaften inzwischen fast 40 Prozent der landwirtschaftlichen Gesamtfläche. Das sind hoch effektive, industriell wirtschaftende, Großbetriebe!

Der Anteil der Landwirtschaft an den in Sachsen-Anhalt sozialversicherungspflichtig Beschäftigen beträgt nach den neuesten Zahlen ganze 3,08 Prozent! Von diesen 3,08 Prozent sind zudem rund 25 Prozent nur Saisonkräfte.

Selbst im direkten ländlichen Raum, also auf den Dörfern, beträgt der Anteil der Landwirtschaft an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigen deutlich unter 10 Prozent.

Da fragt man sich schon wie es denn wäre wenn die über 90 Prozent der nicht landwirtschaftlich Beschäftigen aus dem ländlichen Raum und auch die nahezu 100 Prozent der nicht landwirtschaftlich Beschäftigen aus dem städtischen Raum mal in die Diskussionen über die Zukunft des ländlichen Raumes einbezogen würden.

Immerhin sind diese über 96 Prozent der nicht landwirtschaftlich Beschäftigen in Sachsen-Anhalt diejenigen, die mit den von Ihnen erwirtschafteten Steuergeldern einen erheblichen Anteil an den Gelder tragen mit denen die Landwirtschaft über die EU auch hier hoch subventioniert wird.

Wie wäre es denn wenn diese 96 Prozent mit entscheiden dürften, ob unser Grundwasser weiter zunehmend mit Nitrat belastet werden darf, oder ob hier in Sachsen-Anhalt weiterhin rund 6,7 Millionen Hühner und 1,1 Millionen Schweine ihr Dasein überwiegend in Massentierhaltungen fristen müssen.

Nur um das klar zu stellen: Alles öffentlich zugängliche Zahlen aus dem Landwirtschaftsministerium und dem statistischen Landesamt.

…. und grade hier in Sachsen-Anhalt ist der Ruf nach Subventionen besonders laut! … schöne Zukunft!

lieben Gruß aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

www.zwerg-huehner.de (www.zwerg-huehner.de)

www.vogelgrippe-eu.de

***altsteirer***
21.01.2018, 15:21
Wie wäre es denn wenn diese 96 Prozent mit entscheiden dürften, ob unser Grundwasser weiter zunehmend mit Nitrat belastet werden darf, oder ob hier in Sachsen-Anhalt weiterhin rund 6,7 Millionen Hühner und 1,1 Millionen Schweine ihr Dasein überwiegend in Massentierhaltungen fristen müssen.


Das dürfen sie. Täglich an der Supermarktkasse und alle 4, bzw. 5 Jahre in der Wahlkabine...

Liebe Grüße, Markus

wolff56
21.01.2018, 15:34
Nur durch die subventionen wird unsere Landwirtschaft am laufen gehalten. Das Indutrielle Landw. Unternehmen davon auch provitieren ist ärgerlich. Aber wenn unsere Landwirtschaft auch stirbt wie sieht dann unsere Landschaft aus? Ein großer Teil des Naturschutzes wird von Landwirten nebenbei kostenlos miterledigt, vielleicht denkt ihr auch mal soweit, statt Nabu und Peta zu verherlichen.

Leider kann ich Dir da nur bedingt folgen. Der größte Teil dessen was Naturschutz nötig hätte, wurde hier mit hohen Subventionen schon längst in das Gegenteil verwandelt.

... und jeder Versuch etwas sinnvolles in Richtung Naturschutz durchzusetzen scheitert in Sachsen-Anhalt am massiven Widerstand der Landwirtschaftslobby.

Kannst Du hier Tag für Tag in einer völlig ahnungslosen Presse mitverfolgen. leider!

lieben Gruß aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

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wolff56
21.01.2018, 15:42
Das dürfen sie. Täglich an der Supermarktkasse und alle 4, bzw. 5 Jahre in der Wahlkabine...

Liebe Grüße, Markus

... natürlich ... Da darf ich mir dann so einen Minister wählen, der Glyphosat ohne jede stichhaltige Bründung am Markt hält.

... da wird viel zu viel Geld bewegt, ist vermutlich viel zu viel Korruption im Spiel, als dass Lösungen so einfach wären! ... leider

lieben Gruß aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

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Rohana
21.01.2018, 15:55
Dann versuchs doch mit dem "täglich an der Supermarktkasse". Die 96% haben es in der Hand, zumindest DAS zu tun.

wolff56
21.01.2018, 16:11
Dann versuchs doch mit dem "täglich an der Supermarktkasse". Die 96% haben es in der Hand, zumindest DAS zu tun.

Ist ganz simpel: Ich kaufe direkt beim Bauern meines Vertrauens u.a. an der "Milchtankstelle". Beim Gartenbaubetrieb meines Vertrauens ALLES was ich in der Richtung brauche ... erzeuge die in unserem Haushalt verbrauchten Eier selbst ... usw. und ich nehme dafür wirklich weite Fahrwege in kauf.

ich bin aber nicht so naiv zu glauben, das es tatsächlich so einfach wäre auf diese Weise IM GROßEN MAßSTAB etwas zu ändern!

lieben Gruß aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

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Rohana
21.01.2018, 16:19
doch, so "einfach" ist es. Müssen halt nur alle mitziehen, und das ist der springende Punkt.

wolff56
21.01.2018, 16:41
doch, so "einfach" ist es. Müssen halt nur alle mitziehen, und das ist der springende Punkt.

Na da bleibe ich doch lieber bei der Realität. Wenn Du Dir weiter vorn mal ansehen würdest wie die realen landwirtschaftlichen Strukturen hier in Sachsen-Anhalt aussehen, müsste Dir klar werden, dass die industrielle Landwirtschaft hier die Basis für eine kleinteilige Versorgung der Bevölkerung längst zerstört hat.

Die wenigen Betriebe mit dehnen das noch machbar wäre reichen dafür einfach nicht mehr.

Was meinst Du warum ich für das was ich da für mich tue wirklich weite Fahrwege in Kauf nehmen muss?

Die Milchtankstelle bei uns im Dorf oder im Nachbardorf gibt es hier nicht. Allein dafür fahre ich in der Woche hin-zurück 74km.

liebe Grüße aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

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w.lensing
21.01.2018, 17:01
Das wurde schon in der DDR erledigt. Enteignung und Kolchos, VeB und was es sonst noch gab. Darum nicht heute jammern.

***altsteirer***
21.01.2018, 17:07
... natürlich ... Da darf ich mir dann so einen Minister wählen, der Glyphosat ohne jede stichhaltige Bründung am Markt hält.

Du darfst aber auch die wählen, die das nicht täten! Auf die anderen 1.877.648 wahlberechtigten Sachsen-Anhaltiner kommt es aber auch an :)


Ist ganz simpel: Ich kaufe direkt beim Bauern meines Vertrauens u.a. an der "Milchtankstelle". Beim Gartenbaubetrieb meines Vertrauens ALLES was ich in der Richtung brauche ... erzeuge die in unserem Haushalt verbrauchten Eier selbst ... usw. und ich nehme dafür wirklich weite Fahrwege in kauf.

ich bin aber nicht so naiv zu glauben, das es tatsächlich so einfach wäre auf diese Weise IM GROßEN MAßSTAB etwas zu ändern!


Im großen Maßstab ändert man sowieso nichts. Es bleiben einem nur kleine Schritte, die hoffentlich Nachahmer finden.


Na da bleibe ich doch lieber bei der Realität. Wenn Du Dir weiter vorn mal ansehen würdest wie die realen landwirtschaftlichen Strukturen hier in Sachsen-Anhalt aussehen, müsste Dir klar werden, dass die industrielle Landwirtschaft hier die Basis für eine kleinteilige Versorgung der Bevölkerung längst zerstört hat.

Die wenigen Betriebe mit dehnen das noch machbar wäre reichen dafür einfach nicht mehr.



Das mag in Sachen Hofläden und regionale Versorgung tatsächlich ein Problem sein. Vielleicht spielen die alten LPG Strukturen da auch eine Rolle.
Hier habe ich 15 km zum Biolandgemüse und 20 km zum Demeterhof.
Aber ich kann auch in Sachsen Anhalt meinen Speiseplan vegetarischer machen, den Broiler im Netto liegen lassen und vernünftige Lebensmittel suchen:http://www.bio-einkaufsfuehrer.de/

Ich sehe einfach nicht, dass besagte 96 % keine Wahlmöglichkeit haben! :neee:

Liebe Grüße, Markus

Rohana
21.01.2018, 17:16
Vielleicht spielen die alten LPG Strukturen da auch eine Rolle.
Bingo.

Huhnihunde
21.01.2018, 17:37
Bingo.

So what? In der Oberpfalz?

Rohana
21.01.2018, 19:06
Die Oberpfalz ist sehr kleinstrukturiert, die Gegend von Putin15 nicht - wie der altsteirer richtig erkannt hat, liegt das an den alten LPG-Strukturen.

Huhnihunde
21.01.2018, 19:32
Verstehe immer noch nicht was die alten LPG-Strukturen mit dem Einkaufsverhalten der Leute dort zu tun haben.
Auch da müßen sie keine Hunde mehr essen weil es zum nächsten Konsum so weit ist!

Grundsätzlich meine ich aber, dass es billige Vernebelungstaktik der Politik ist dem Verbraucher ständig den schwarzen Peter unterzuschieben!

Der deutsche Verbraucher zahlt über die EU-Subventionen schon gut in die Landwirtschaftlichen Kassen ein. Leider auch, ohne es selbst steuern zu können. So landen erhebliche Subventionen in den Bau und Betrieb von Massenproduktionen.
Wichtig wäre meiner Ansicht nach ein verpflichtende, vernünftige Kennzeichnungspflicht der Lebensmittel. Ohne irreführende, verschleiernde Zusatz- und Nebenbezeichnungen.

Rohana
21.01.2018, 19:55
Ich bezog mich auf

Na da bleibe ich doch lieber bei der Realität. Wenn Du Dir weiter vorn mal ansehen würdest wie die realen landwirtschaftlichen Strukturen hier in Sachsen-Anhalt aussehen, müsste Dir klar werden, dass die industrielle Landwirtschaft hier die Basis für eine kleinteilige Versorgung der Bevölkerung längst zerstört hat.

Huhnihunde
21.01.2018, 20:08
Schnick Schnack!
Die ganze Täterräh war LPG Strukturmäßig geortet.
Nicht nur Sachsen-Anhalt.
Aber egal, letztlich isst der Mensch im gesamten D-Gebiet noch viel zu viel Massenproduzierten Sch....

Rohana
21.01.2018, 20:23
Ich freu mich schon auf das Label "aus Nichtmassentierhaltung" :D

Spass beiseite, Stückkostendegression ist nunmal existent. Auch in der Landwirtschaft. Wie willst du dem sinnvoll entgegenwirken? Die Erzeuger bekommen den selben Auszahlungspreis pro Einheit Produkt, egal ob im grossen oder kleinen Stil produziert wurde.

wolff56
21.01.2018, 21:43
Du darfst aber auch die wählen, die das nicht täten! Auf die anderen 1.877.648 wahlberechtigten Sachsen-Anhaltiner kommt es aber auch an :)
Liebe Grüße, Markus

Sorry Markus, aber weder ich noch die anderen 1.877.648 wahlberechtigten Sachsen-Anhaltiner können in irgendeiner Weise Einfluss darauf nehmen welchen Typen die CSU wieder für das entsprechende Ministeramt in Berlin festlegt.

Es wäre schon ein Wunder wenn dieses Amt mal von Verkrustungen befreit und nicht der CSU zum mindestens gefühlten Missbrauch übergeben würde.

Oder meinst Du als Beispiel ernsthaft es interessiert in der bisherigen lobbygesteuerten Politik irgendjemand ob beim Glyphosat-Alleingang von Schmidt alles mit rechten Dingen zuging?!

Das riecht förmlich nach Korruption … aber nichts passiert!!!

Da kann ich mir ja beruhigt einreden, dass ich ja nix dafür kann weil ich die CSU nicht gewählt habe, hier in Sachsen-Anhalt. …


Im großen Maßstab ändert man sowieso nichts. Es bleiben einem nur kleine Schritte, die hoffentlich Nachahmer finden.
Liebe Grüße, Markus

Ich halte es ja auch so, dass ich das tue was in meinen Möglichkeiten steht. Aber meine kleinen Schritte reichen nicht für grundlegende Änderungen. Die sind aber notwendig!

Das Verbraucherverhalten ist zwar wichtig, aber nicht entscheidend.

Wenn die bisherige Subventionspolitik nicht geändert wird, ist das Verbraucherverhalten egal. … mal von den Strukturproblemen abgesehen.


Das mag in Sachen Hofläden und regionale Versorgung tatsächlich ein Problem sein. Vielleicht spielen die alten LPG Strukturen da auch eine Rolle. Hier habe ich 15 km zum Biolandgemüse und 20 km zum Demeterhof. Aber ich kann auch in Sachsen Anhalt meinen Speiseplan vegetarischer machen, den Broiler im Netto liegen lassen und vernünftige Lebensmittel suchen:http://www.bio-einkaufsfuehrer.de/Ich sehe einfach nicht, dass besagte 96 % keine Wahlmöglichkeit haben! :neee: Liebe Grüße, Markus

Es geht nicht um die sog. regionale Versorgung. Über Netto und Co. stolperst Du auch hier an jeder Ecke.

Allerdings gibt es auf Grund der hier vorhandenen Landwirtschaftsstrukturen keine reale Möglichkeit mehr Netto und Co. regional mit vernünftigen Produkten zu versorgen, selbst wenn die das wollten.

Wenn Du allerdings glaubst die wenigen Alternativangebote würden reichen um auch nur einen nennenswerten Teil der besagten 96 % mit vernünftigen Produkten zu versorgen muss ich Dich enttäuschen. DAS ist hier die Realität.

Da hilft auch der sog. „bio-einkaufsführer“ in Sachsen-Anhalt nicht weiter, zu dem ich hier lieber nichts sage, nur dass ich in keinem dieser „Läden“ kaufe. Was nicht ausschließt, dass es nicht auch vernünftige Angebote darunter gibt.

Das Problem nur auf alte LPG-Strukturen abzuschieben ist Blödsinn. Die Karre so an die Wand zu fahren ging nur weil die bisherige Subventionspolitik genau dieses Ergebnis zugelassen und gefördert hat.

Daran etwas zu ändern sollte das Ziel sein, sonst sind die Strukturen in ganz Deutschland in absehbarer Zeit so wie in Sachsen-Anhalt.

liebe Grüße aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

www.zwerg-huehner.de

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***altsteirer***
22.01.2018, 07:42
Sorry Markus, aber weder ich noch die anderen 1.877.648 wahlberechtigten Sachsen-Anhaltiner können in irgendeiner Weise Einfluss darauf nehmen welchen Typen die CSU wieder für das entsprechende Ministeramt in Berlin festlegt.

Es wäre schon ein Wunder wenn dieses Amt mal von Verkrustungen befreit und nicht der CSU zum mindestens gefühlten Missbrauch übergeben würde.

Oder meinst Du als Beispiel ernsthaft es interessiert in der bisherigen lobbygesteuerten Politik irgendjemand ob beim Glyphosat-Alleingang von Schmidt alles mit rechten Dingen zuging?!

Das riecht förmlich nach Korruption … aber nichts passiert!!!

Da kann ich mir ja beruhigt einreden, dass ich ja nix dafür kann weil ich die CSU nicht gewählt habe, hier in Sachsen-Anhalt. …

Welchen Typen die CSU festlegt könnt ihr nicht beeinflussen. Ob sie aber überhaupt Minister stellen darf bestimmt bundesweit jeder Wähler mit.

Leider reicht auch ein Blick auf die Länderebene, um zu sehen dass bezüglich industrieller Landwirtschaft und Vetternwirtschaft auch die SPD of genug Dreck am Stecken hat.

Die momentane Politik stinkt, da sind wir uns ja einig. Ich bin nur nicht bereit das Volk seiner Verantwortung zu entbinden.


Ich halte es ja auch so, dass ich das tue was in meinen Möglichkeiten steht. Aber meine kleinen Schritte reichen nicht für grundlegende Änderungen. Die sind aber notwendig!

Das Verbraucherverhalten ist zwar wichtig, aber nicht entscheidend.

Wenn die bisherige Subventionspolitik nicht geändert wird, ist das Verbraucherverhalten egal. … mal von den Strukturproblemen abgesehen.

Ja, wir brauchen grundlegende Veränderung. Aber was schlägst Du vor? Welche Stellschrauben außer Wahlen und Konsumverhalten siehst Du?

Die Subventionspolitik ist ein wichtiger Punkt. Dafür gehören natürlich wieder mehr Volksvertreter und weniger Lobbyvertreter in die Parlamente. Und das hätte in unserer repräsentativen Demokratie wieder wer in der Hand? Genau! Der Wähler :)

Aber auch der Konsument hat Macht. Nahrungsmittel sind wie alle anderen Produktionsgüter den Mechanismen des Markts unterworfen und natürlich schielt der Erzeuger auf rentable Vermarktungswege.
Eine starke Nachfrage an ökologisch erzeugten Nahrungsmitteln macht es den Erzeugern sicherlich leichter auf eine entsprechende Bewirtschaftung ihrer Flächen umzusteigen.
Der Naturlandhof, von dem ich einen Großteil meiner Futtermittel beziehe, bewirtschaftet übrigens 120 ha. Das müssen nicht immer winzige Betriebe sein.




Es geht nicht um die sog. regionale Versorgung. Über Netto und Co. stolperst Du auch hier an jeder Ecke.

Ich meinte mit "regionaler Versorgung" ein Netzwerk aus Hofläden, Direktvermarktern, oder bäuerlichen Genossenschaften.



Wenn Du allerdings glaubst die wenigen Alternativangebote würden reichen um auch nur einen nennenswerten Teil der besagten 96 % mit vernünftigen Produkten zu versorgen muss ich Dich enttäuschen. DAS ist hier die Realität.

Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube aber auch nicht, dass die Leute, von denen Du sagst sie hätten keine Wahlmöglichkeit, entsprechende Angebote schon stark genug nachfragen. Denn dann kämen wir, trotz Subventionen, wieder zu den gängigen Marktmechanismen.


Da hilft auch der sog. „bio-einkaufsführer“ in Sachsen-Anhalt nicht weiter, zu dem ich hier lieber nichts sage, nur dass ich in keinem dieser „Läden“ kaufe. Was nicht ausschließt, dass es nicht auch vernünftige Angebote darunter gibt.

Schade. Hier habe ich über solche Suchmaschinen, oder die Anbauverbände, tolle Betriebe gefunden.


Das Problem nur auf alte LPG-Strukturen abzuschieben ist Blödsinn. Die Karre so an die Wand zu fahren ging nur weil die bisherige Subventionspolitik genau dieses Ergebnis zugelassen und gefördert hat.

Das habe ich nicht getan. Daher die Formulierung: "Vielleicht spielen die alten LPG Strukturen da auch eine Rolle."

Hier gibt es einfach noch viele landwirtschaftliche Familienbetriebe, die schon sei 150 Jahren in Eigenregie bewirtschaftet werden. Und die Subventionspolitik ist in Bayern die gleiche.


Daran etwas zu ändern sollte das Ziel sein, sonst sind die Strukturen in ganz Deutschland in absehbarer Zeit so wie in Sachsen-Anhalt.

Absolute Zustimmung! Aber auf dem Weg dahin dürfen wir uns nicht nur als Opfer verstehen, sondern müssen selbst Verantwortung für unsere Zukunft übernehmen!

Liebe Grüße, Markus

wolff56
22.01.2018, 09:37
Die Oberpfalz ist sehr kleinstrukturiert, die Gegend von Putin15 nicht - wie der altsteirer richtig erkannt hat, liegt das an den alten LPG-Strukturen.

Sorry, aber nur bedingt richtig weil nicht zu Ende gedacht.

Die alten großflächigen LPG-Strukturen haben diese Entwicklung begünstigt und dadurch beschleunigt. Das waren einfach strukturell TOP Voraussetzungen für eine Industrialisierung der Landwirktschaft. Mehr aber auch nicht!

Ohne das notwendige Geld hätten diese Voraussetzungen auch nicht so schnell zu diesen Ergebnissen geführt.

Dazu brauchte es die bisherige verfehlte Subventionspolitik

Auch wenn ich mich jetzt wiederhole: Wenn da nicht in absehbarer Zeit konsequent gegengesteuert wird, wird auch die kleinteilige Landwirtschaft in anderen Bundesländern in den nächsten 10 – 20 Jahren Vergangenheit sein.

lieben Gruß aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

www.zwerg-huehner.de

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Rohana
22.01.2018, 09:47
Auch wenn ich mich jetzt wiederhole: Wenn da nicht in absehbarer Zeit konsequent gegengesteuert wird, wird auch die kleinteilige Landwirtschaft in anderen Bundesländern in den nächsten 10 – 20 Jahren Vergangenheit sein.

Richtig. Das Ganze nennt man dann Strukturwandel, und wir sind mittendrin - als kleiner Familienbetrieb.

Aber: Ohne Subventionen wird es nicht besser, denn da haben die Grossen sowieso bessere Voraussetzungen. Mit Subventionen ausgleichen, was an verstärkten Effekten von Auflagen, Bürokratie, Stückkostendegression, Lebensqualität im Familienbetrieb, etc etc etc den Unterschied zwischen Grossen und Kleinen ausmacht? Und zwar fair und gerecht auch den grösseren, mittleren, Nebenerwerblern... allen gegenüber? Wenn du das schaffst, hast du den heiligen Gral gefunden.

wolff56
22.01.2018, 10:05
Das wurde schon in der DDR erledigt. Enteignung und Kolchos, VeB und was es sonst noch gab. Darum nicht heute jammern.

Sorry, aber ich denke schon man sollte wissen, dass die LPGs in der DDR durchaus zwangsweise errichtet wurden. Aber bis zum Ende der DDR war eine LPG eine privatrechtliche Wirtschaftsstruktur. Darum bekam die Wiedervereinigungspolitik auch nie einen Zugriff darauf.

Anders als VEBs oder Volksgüter. Das war Staatseigentum (oder sog. Volkeigentum). Da konnte die Politik zugreifen.

lieben Gruß aus dem schönen Fläming
Bernd Wolff

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MGrie
22.01.2018, 10:39
Subventionen für die Geflügelindustrie

Gestern sind wir mal wieder ein wenig "über Land" gefahren und dabei habe ich entdeckt, dass an den Ställen einer "Freilandhaltung" (deshalb in " ", weil die "dummen Hühner" die angebotene Fläche wegen fehlender Deckung nicht genutzt haben) jetzt wohl Wintergärten angebaut wurden.
Gilt diese Haltung dann trotzdem als "Freiland". Ich gehe mal davon aus, dass es dafür auch Fördermittel gab. Die geben ja kein eigenes Geld aus, wenn sie es nicht müssen... oder?

w.lensing
22.01.2018, 12:28
Das ändert nichts an der Tatsache das dadurch riesege Ackerflächen entstanden sind und eine reine Monokultur darstellen. Zig Hektar ohne einen Baum oder Strauch, total ausgeräumte Landschaft. Das ist Industriele Landwirdschaft.

Huhnihunde
22.01.2018, 12:50
Ich freu mich schon auf das Label "aus Nichtmassentierhaltung" :D

Spass beiseite, Stückkostendegression ist nunmal existent. Auch in der Landwirtschaft. Wie willst du dem sinnvoll entgegenwirken? Die Erzeuger bekommen den selben Auszahlungspreis pro Einheit Produkt, egal ob im grossen oder kleinen Stil produziert wurde.

Umgekehrt wird ein Schuh draus!
Auf den Verpackungen muß das Label "aus Massentierhaltung" deutlich sichtbar angebracht werden!

Der Verbrauchertäuschung, besonders in der Lebensmittelkennzeichnung, muß durch die politischen Institutionen endlich ein Riegel vorgeschoben werden.
Für die Kennzeichnung tierischer Produkte müßten Verbraucherschutz/Tierschutz und Politik/Industrie aber erstmal verbindlich festlegen, ab welcher Besatzdichte/Betriebsgröße es sich um eine Massentierhaltung handelt.

Wie ich schon geschrieben habe, halte ich es für eine politische Vernebelungstaktik dem Verbraucher allein den schwarzen Peter unterzuschieben!

Die von den Bundesländern installierte Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau versteht es trickreich die geltenden EU-Richtlinien zur Bio-Legehennenhaltung im Sinne der Großbetriebe zu interpretieren:

https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2018/01/bioeier-massenproduktion-brandenburg.html

Hier mal eine Berechnung der Gebäudekosten und des Arbeitszeitbedarfs in der ökologischen Legehennenhaltung. Die Berechnung ist leider schon aus dem Jahr 2009.

https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/artikel/Oekolandbau/Legehennen-Kosten/Kosten_Legehennenhaltung.pdf

Rohana
22.01.2018, 13:05
Für die Kennzeichnung tierischer Produkte müßten Verbraucherschutz/Tierschutz und Politik/Industrie aber erstmal verbindlich festlegen, ab welcher Besatzdichte/Betriebsgröße es sich um eine Massentierhaltung handelt.
Zufall oder Absicht, dass die Landwirte in deinem Satz nicht einbezogen werden :-X

Wo ist für dich die Grenze zur Masse? Bei 3000 Legehennen in einem Stall? Wäre es besser, wenn jeweils 1000 Hennen räumlich abgetrennt wären?

Und vor allem, was bringt ein Label, was auf jedem Produkt im Supermarkt prangt? Gilt das dann auch für Pflanzen analog, wie wärs mit "Aus Reinkultur" für Feldgrössen über 0.1 Hektar? :roll

elja
22.01.2018, 13:17
Subventionen für die Geflügelindustrie

Gestern sind wir mal wieder ein wenig "über Land" gefahren und dabei habe ich entdeckt, dass an den Ställen einer "Freilandhaltung" (deshalb in " ", weil die "dummen Hühner" die angebotene Fläche wegen fehlender Deckung nicht genutzt haben) jetzt wohl Wintergärten angebaut wurden.
Gilt diese Haltung dann trotzdem als "Freiland". Ich gehe mal davon aus, dass es dafür auch Fördermittel gab. Die geben ja kein eigenes Geld aus, wenn sie es nicht müssen... oder?

das ist die Freilandhaltung für den nächsten politischen Seuchenzug, nennt sich "Wintergarten".

MGrie
22.01.2018, 13:50
Subventionen für die Geflügelindustrie

Gilt diese Haltung dann trotzdem als "Freiland"??

Da hatte ich einen Punkt statt Fragezeichen. Ist mir erst durch die Antworten aufgefallen...

elja
22.01.2018, 14:57
soviel ich gelesen habe, ist das ein Vorstoß der Industrie, dass das dann als Freiland gelten soll. Ist aber noch nicht durch. Was durch ist, dass die Eier jetzt bis 16 Wochen nach Beginn der Stallpflicht als Freilandeier verkauft werden dürfen.

Huhnihunde
22.01.2018, 16:26
Zufall oder Absicht, dass die Landwirte in deinem Satz nicht einbezogen werden :-X

Wo ist für dich die Grenze zur Masse? Bei 3000 Legehennen in einem Stall? Wäre es besser, wenn jeweils 1000 Hennen räumlich abgetrennt wären?

Und vor allem, was bringt ein Label, was auf jedem Produkt im Supermarkt prangt? Gilt das dann auch für Pflanzen analog, wie wärs mit "Aus Reinkultur" für Feldgrössen über 0.1 Hektar? :roll

Weder Zufall noch Absicht. Unter "Industrie" verstehe ich hier schon Landwirte mit Riesenställen, oder deren Vertretung. Sicher fehlen auch andere Berufe wie z.B. Landwirte mit kleinen Haltungen, Verhaltensforscher, Seuchenexperten etc..
Meine Aufzählung hatte ich im Übrigen nicht unter dem Anspruch der Vollständigkeit geschrieben.

Für mich macht sich eine Massenhaltung nicht an der Anzahl der gehaltenen Tiere, sondern auch an der ihnen zur Verfügung stehenden Stall- und Auslauffläche und Haltungsbedingungen fest.

Und zu deinem dritten Punkt:
Erstens, Glückwunsch zu deinem abgeklärten Verbraucherverhalten!
Ich habe gelesen, dass du konventionelle Eier kaufst, wenn du welche benötigst.
So gehe ich davon aus, dass für dich, unabhängig von auf den Packungen prangenden Bildchen, Inhalts- und Werbeversprechen, der Preis entscheidend ist. Du wirtschaftest konventionell, du selbst hältst deine Hühner konventionell (meint das Bodenhaltung bei dir?)?
Gehe aber doch bitte nicht nur von deiner eigenen Haltung und dem daraus resultierenden Einkaufsverhalten aus.

Auf die Kennzeichnung von Gemüse/Obst etc. bin ich bewusst nicht eingegangen. Es mag dir entgangen sein, aber die Überschrift dieses Fadens lautet "Geflügelindustrie fordert Subventionen für Tierschutz".

Rohana
22.01.2018, 17:10
Meine Hühner laufen meistens am Boden, danke der Nachfrage. "Konventionell" heisst dass wir kein Biosiegel tragen. Nicht mehr und nicht weniger - und vermutlich nicht anders als die meisten hier.

Das Einkaufsverhalten, von dem ich ausgehe, ziehe ich aus den offiziellen Umsatzzahlen.

wolff56
22.01.2018, 17:52
Das ändert nichts an der Tatsache das dadurch riesege Ackerflächen entstanden sind und eine reine Monokultur darstellen. Zig Hektar ohne einen Baum oder Strauch, total ausgeräumte Landschaft. Das ist Industriele Landwirdschaft.

Genau so sieht es weit überwiegend bei uns aus. (Bis auf wenige, glücklicher Weise vorhandene, Ausnahmen.)

… und über den riesigen Flächen sind z.B. für die Ausbringung der chemischen Düngung Agrarflieger unterwegs. … so sieht dann halt die industrielle Landwirtschaft aus.

lieben Gruß aus dem schönen Fläming

Bernd Wolff

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199806
meine Rasselbande

Huhnihunde
22.01.2018, 18:26
Meine Hühner laufen meistens am Boden, danke der Nachfrage. "Konventionell" heisst dass wir kein Biosiegel tragen. Nicht mehr und nicht weniger - und vermutlich nicht anders als die meisten hier


Ich vermute mal das du deine Antwort bewusst mehrdeutig formuliert hast.
Da dir der Begriff "Biosiegel" geläufig ist, gehe ich davon aus, dass dir auch die Begriffe Bodenhaltung, Freilandhaltung, etc. nicht unbekannt sind.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darf man davon ausgehen, dass die Hühner der Foristen meistens am Boden laufen oder fliegen, solange sie nicht auf Bäumen sitzen, im Sandbad liegend in die Sonne blinzeln oder auf dem Kompost nach Würmern scharren. Viele hier achten sogar bei der Fütterung auf GVO-freies Futter, bzw. auf Futter welches ein Biosiegel trägt.
Sind mit ihrer Hühnerhaltung also Meilenweit von einer konventionellen Haltung entfernt!

Rohana
22.01.2018, 19:10
Manche sind halt konventioneller als andere, nicht wahr? Leider ist aber alles, was kein Biosiegel trägt, als "konventionell" einzustufen, insofern kann man zwar tausend andere Labels dranpappen, nur konventionell bleibt es...

Wenn es dich beruhigt: Meine Hühner geniessen meistens zaunlose Freiheit und GVO-freies Futter, teils aus eigenem Anbau.

Huhnihunde
22.01.2018, 20:53
Manche sind halt konventioneller als andere, nicht wahr? Leider ist aber alles, was kein Biosiegel trägt, als "konventionell" einzustufen, insofern kann man zwar tausend andere Labels dranpappen, nur konventionell bleibt es...

Wenn es dich beruhigt: Meine Hühner geniessen meistens zaunlose Freiheit und GVO-freies Futter, teils aus eigenem Anbau.

Weit gefehlt!
Den Unterschied zwischen Konventioneller Haltung und Biologischer Haltung von Legehennen nach WWF findest du hier:
http://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/fleisch/warum-bio-besser-ist/biologische-und-konventionelle-haltung-von-legehennen-im-vergleich/

Nachdem du dich nun belesen hast darf ich dir versichern, dass du dir keine Sorgen um mich machen mußt!
Ich bin wegen deiner Hühnerhaltung nicht beunruhigt. Damit mußt du selbst klar kommen!

Ich gehe davon aus, das der überwiegende Anteil der Tiere hier im Forum nicht nur "meistens" zaunlose Freiheit genießt sondern, dass das der Normalzustand der Haltung ist.
Nicht viele haben wie du die Möglichkeit das Futter selbst anzubauen. Um so beachtlicher, dass in dieser Hinsicht lieber mehr für hochwertige Futtermittel aufgewendet wird, oder?!

Rohana
22.01.2018, 21:50
Der Unterschied zwischen Bio und Nicht-Bio (= konventionell) ist mir schon klar. Aber sämtliche Vorgaben, auch im konventionellen Bereich, sind halt nur Mindestvorgaben und keine Maximalvorgaben, da verbietet niemand wenn man mehr Platz pro Tier oder gar Auslauf hat. Andersrum wird man nicht Bio, nur weil man die Bio-Vorgaben erfüllt, da muss nen Audit her und regelmässige Zertifizierung, die Geld kostet (von der Verbandsmitgliedschaft reden wir mal nicht).

... wie dem auch sei, ich gehe nach wie vor davon aus dass die Masse der Halter hier kein Biosiegel hat, und trotzdem ihre Hühner gut halten kann - nicht zuletzt weil damit kein Geld verdient werden muss.

hein
23.01.2018, 10:07
De.........., da verbietet niemand wenn man mehr Platz pro Tier oder gar Auslauf hat. Andersrum wird man nicht Bio, nur weil man die Bio-Vorgaben erfüllt, da muss nen Audit her und regelmässige Zertifizierung, die Geld kostet (von der Verbandsmitgliedschaft reden wir mal nicht)......
Das mit dem Auslauf usw. hat sich in Niedersachsen schon erledigt - es steigen immer mehr wieder auf die Bodenhaltung um. Da hilft auch keine regelmässige Zertifizierung! Denn bei uns geht das Problem viel mehr in Richtung Fuchs, Habicht und Wolf.

Aber das ist nicht nur ein Hühnerproblem - die Weidehaltung wird in Nds. demnächst wieder ganz verschwinden - dank Wolfkuschler und co.! Ich selber bin echt gespannt, wer bei uns dieses Jahr im Frühjahr noch seine Tiere auf die Weide lässt!? Ich würde sagen, in meiner näheren Umgebung werden 50% die Tierhaltung aufgeben und vom Rest werden auch 80-90% auf Weidehaltung oder Freilauf verzichten "MÜSSEN".

Einen dicken Dank an die Natur- und Tierschützer!! - Sie haben alles erreicht was sie nicht wollten

elja
23.01.2018, 14:06
Ich bin mal gespannt, wie es im Frühjahr bei den Pferdehaltern, gerade im Norden, wird. Mal sehen, wieviele Fohlen gerissen werden...
Zurück zu den Hühnern, ich denke, da werden diese Wintergärten der Hit werden. Kann man bei Stallpflicht sicher peima vermarkten.

wolff56
28.01.2018, 18:32
200039

Das musste mal bemerkt werden.

Sorry und duck und wech ...

lieben Gruß
Bernd Wolff

www.zwerg-huehner.de
www.vogelgrippe-eu.de

zfranky
28.01.2018, 18:42
Das musste mal bemerkt werden.


Ist aber hier völlig OT..
Ich lass das stehen, aber bitte keine Diskussion daran festmachen..

Liebe Grüße

Frank

***altsteirer***
28.01.2018, 18:47
Das musste mal bemerkt werden.


Wollte Dich gerade an einen der Wolfsthreads verweisen, aber irgendwie sind die alle geschlossen worden... :laugh

Liebe Grüße, Markus (der Hinweise der Befangenheit im Nachnamen des Users @putin15 erkennt :p)

Huhnihunde
26.04.2018, 17:23
Bevor das Video der Aktionsbündnisse gegen Massentierhaltungen in Brandenburg aus dem Netz genommen wird (das Land Brandenburg hat heute rechtliche Schritte eingeleitet) stelle ich diesen Bericht mit Link zum Video ein:

https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/04/brandenburg-so-einfach-kampagne-tierschuetzer-fuer-verbot-von-tierfabriken.html