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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schützt die Genreserven



Blacky04
28.12.2017, 18:42
Schwieriges Thema!

Es gibt so viele wundervolle Hühnerrassen.

Bart, Haube, Hörnerkamm, Federfüße, Seidenfiedrige, Langschwänzige, Kaulschwänzige, Nackthalsige, Kämpfer, Brütige oder Nichtbrütige, Ein- oder Mehrfarbige, Viel- oder Weniglegende, Flieger oder Nichtflieger, Zwerge oder Große...

Da sollte immer was passendes dabei sein.

Ich liebe diese bunten "Hühnersträuße", die einem oftmals hier und da begegnen.

Nur, die Rassehühner verdienen es weitergezüchtet zu werden und erhalten zu bleiben. Der Genpool wird immer enger !!!

Das ist dann wohl eine Aufgabe für Enthusiasten.

Brahma, Yokohama, Orloff, Inder, Lachshühner...meine Lieblingsrassen. Groß oder verzwergt, egal.
Alle mit einem besonderen Merkmal.
Die sind unbedingt erhaltenswert.
Die Liste kann unendlich weitergeführt werden.

Ich hoffe, hier jetzt keine riesengroße Welle breitzutreten.

Züchtergruß, Bernd

Wurli
28.12.2017, 19:29
Ich für meinen Teil "probiere" aktuell div Rassen - wo ich am Schluß hängen bleibe wird sich zeigen.
Eins kann ich schon sagen, die normal großen bzw Haubenrassen sind schon mal nix für mich.

Huhn von den Hühnern
28.12.2017, 19:47
Toll sind viele Rassen, aber warum ganz vielen Farben und das bei immer weniger aktiven (Jung-/Neu-) Züchtern bzw. kleinerem Genpol ? Wären da nicht auch die Verbände gefragt, die den Rassestandard und somit auch Farben vorgeben? Wären da nicht auch die Verbände gefragt, neue Züchter entsprechend zu betreuen?
Ein schwieriges Thema....

Blacky04
28.12.2017, 19:53
Toll sind viele Rassen, aber warum ganz vielen Farben und das bei immer weniger aktiven (Jung-/Neu-) Züchtern bzw. kleinerem Genpol ? Wären da nicht auch die Verbände gefragt, die den Rassestandard und somit auch Farben vorgeben? Wären da nicht auch die Verbände gefragt, neue Züchter entsprechend zu betreuen?
Ein schwieriges Thema....

Genau so.

Ich habe vor längerer Zeit mal nen Fred eingestellt:

"Immer mehr Farbschläge, immer weniger Züchter."

Finde den nicht wieder. Würde gern verlinken...

Raichan
28.12.2017, 19:57
Verlinkt (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/92176-Immer-mehr-Farbschl%C3%A4ge)

Wurli
28.12.2017, 20:02
Leider kommt man an viele Rassen gar nicht ran... ;)

Luci
28.12.2017, 20:27
Ich finde das Thema interessant und stimme dir teilweise zu.
Auf der anderen Seite passen einfach viele Strukturen der Rassegeflügelzucht nicht zu "modernen jungen Menschen", wenn ich das jetzt mal so sagen darf.
Ich denke diese Strukturen werden durch andere abgelöst werden, denn der Trend zum Huhn ist ungebrochen und das Interesse an Rassetieren steigt meiner Meinung.
Bis auf RDH kann ich zumindest in meiner Region ein kritisches Weg von den Hybriden beobachten.
Es ist "in" alte, originelle Rassen zu halten.
Die Nachfrage ist da, der Markt wird sich entwickeln.
Erste Entwicklungen reagieren auf diesen "Trend", siehe bspw. Hösterhof oder Ursteirerhof, oder auch die "bunten" Hobbyhybriden.

Ja, die bunten, kleinen Hühnergruppen. So sieht der "moderne" Hühnerhalter aus.
Familie mit Kindern, Hühneranfänger, möchten erstmal 5 Hennen. Bielefelder, Sundheimer, Araucana, Marans und Blumenhuhn wären toll.
Der Stichpunkte heißt dabei: Individualität. Auch eine gesellschaftliche Entwicklung.
Die Tiere sollen unterscheidbar sein, bekommen Namen. Die Eier
möglichst bunt gemischt.
Das Nutztier wird zum Beziehungspartner und Freund. Ihm wird Persönlichkeit zugesprochen, Stichwort: Du-Evidenz.

Eine Gruppe uniformer Rassetiere entspricht diesen Ansprüchen einfach weitaus weniger.

Das war der allgemeine Teil und ich möchte keinemdamit auf die Füße treten. Genreserven und gute Rassezucht ist wichtig.
Es soll vielmehr die Gründe der Entwicklung erklären.

Für mich persönlich wäre Rassezucht nicht. Persönlich mag ich es einfach sehr bunt und vorallem individuell. Zudem benötige ich das bei meinen Tieren einfach auch beruflich.

Zusätzlich bin ich mit Rassetieren wesentlich öfter auf den Schnabel gefallen als mit Mixen.

Hehnabua
28.12.2017, 21:50
Zum Thema Rasse Tiere bzw. Hybriden, ich hab ja vllt. weiß einer es schon mit Hybriden angefangen baue mir aber jetzt nach und nach einen Stamm Sulmtaler auf, da wie ich finde diese sehr schöne und große Rasse für Fleischliebhaber und Hausmannsverköstiger wie ich einer bin, geradezu perfekt scheint. Hab aber auch schon andere Rassen wie Lachshühner ( sind zwar auch schön und groß gewesen, aber leider an Schnupfen eingegangen) oder auch Cemani gehabt aber so wie ich das sehe sind für mich die Sulmis die perfekte Rasse.

Gruß und LG

Arnika
28.12.2017, 22:03
Für mich haben beide Typen Hühnerhalter ihre Berechtigung und sie ergänzen sich perfekt !

Die einen (ich mich) konzentrieren sich auf eine Rasse und versuchen, sie nach persönlichen Massstäben voranzubringen,
die anderen dürfen sich bei verschiedenen Züchtern umschauen und sich so eine lustige Gartentruppe zusammenstellen.

Alle Aspekte kann man als Hobbyzüchter garnicht berücksichtigen. Ich gebe zu, das perfekte Ausstellungshuhn läuft bei mir (noch) nicht herum, aber disqualifiziert würden sie auch nicht in der Show. Dafür aber bin ich mit den Eiern hochzufrieden und Gewicht und Statur der Truppe tendiert ebenfalls nach oben.

Raichan
28.12.2017, 22:17
Sulmtaler sind sehr, sehr lecker.

Für was buntes haben wir die Seramas.
Ansonsten bin ich seit ein paar Jahren den Dorking verfallen und hoffe nun endlich, dieses Jahr von eigenen Tieren Nachwuchs zu haben. Ist halt nicht einfach wenn es im Umkreis von ein paar 100 km keinen Züchter dieser Rasse gibt und wenn man aus platzgründen keine 100 Küken ziehen kann.
Dabei wollte ich nur 1-2 Dorking Hennen zum brüten haben. ;D Aber, deren Charme ist einmalig und so ist es meine Rasse geworden

Zusätzlich probieren wir uns durch die Rassen durch um zu schauen welche sonst noch und ob überhaupt uns so überzeugen dass wir es uns vorstellen können bei denen längerfristig zu bleiben.

Bonchito
28.12.2017, 22:41
Ich bin froh das es viele Leute gibt die nicht züchten möchten sondern nur bunte Hühner halten, so werde ich als Züchter auch zuchtuntaugliche Tiere los, sonst müsste ich ja alle in den Topf hauen nur weil eine optische Kleinigkeit nicht passt :( nur Hybriden und "Rassehybriden" mag ich nicht, da steckt man das Geld in die falschen Unternehmen mmn

Pudding
28.12.2017, 23:39
Leider kommt man an viele Rassen gar nicht ran...
deshalb habe ich die Zucht von Zottegemer zitron aufegeben - nirgends Frischblut - nirgends:-X!

Anni Huhn
29.12.2017, 00:56
Bei mir gibt es beides, eine Gruppe Hamburger Silberlack ( Ausstellung), eine Gruppe Chabos ( Bruteierverkauf)und ein bunter Haufen aus jede Menge Rassen die ich z.B. gerne gezüchtet hätte aber kein Frischblut bekommen habe( Lavender Araucana und Cream Legbar),die ich Züchten wollte aber die meisten haben das Nordseewetter nicht vertragen ( Sebright, Ayam Cemani), diverse Hühner von Kollegen die nach den Ausstellungen in den Müll gewandert wären da Kühltruhe zu voll etc. Ein paar Tauschhühner sind auch dabei. Mein Lieblingshuhn ist eine Italiener Henne die wunderschöne grüne Eier legt und nur wegen ihrem gekippten Kamm nicht gefiel ( dabei gehört das so). So bin ich von der Chabozüchterin zur Hühnerarche mutiert. Ich kann aber ausstellen, züchten und mich an jeder Menge bunter Eier erfreuen. Und leider, leider kann ich die Mixe und Nothühnchen aus meiner bunten Truppe besser verkaufen wie alle Rassetiere. Es gibt wirklich viele Familien die eine bunte Truppe für die Kinder wollen, und das ist auch gut so. Ich muß schon so viel Aufklärung wegen Hühnerhaltung und Pflege leisten. Was würde passieren wenn jeder Hans und Franz Rassetiere züchten wöllte. Keine dieser Familien möchte einem Zuchtverein beitreten, meist ist schon das auftauchen beim dreimonatigen Impftermin zu viel. Informieren über die Rasse und Zuchtstandards fällt auch weg, mit drei Hennen und einem Hahn, der über Jahre hinweg die eigenen Nachkommen befruchtet wird der Genpool auch nicht größer, und die meisten können ja noch nicht mal einen Hahn halten geschweige denn mehrere wie man sie für eine erfolgreiche Rassezucht benötigt. Mir gefällt die Jagt nach dem besonderen, auch wenn man dafür durch ganz Deutschland fahren muß. Es ist doch gerade das schöne das man nicht an jeder Ecke die gleichen Hühner bekommt.
Nach zehn Ausstellungen die ich dieses Jahr besucht hab weiß ich jetzt allerdings auch das man doch mehr Züchter seltener Rassen in der Nähe hat wie man denkt. Die Züchter sind nur schon oft 70+ und mögen weder Ebay Kleinanzeigen noch das Internet. Verkauft wird nur auf Ausstellungen oder durch Mund zu Mund Propaganda. Adressen bekommt man nur durch die Zuchtvereine, und das ist garnicht schlecht, so weiß man wenigstens an wen man sich wenden muss, wenn es Rassetypische Probleme gibt.

Okina75
29.12.2017, 02:23
Ich finde, mit bunten Hühnervölkern schützt man mehr Gene als mit moderner, rein auf Äußerlichkeiten basierenden Schauzuchten!
Wie viele Rassen sind heute unmittelbar miteinander verwandt, weil man die und die Rassen zum Verzwergen genommen hat, weil man die und die Rassen genutzt hat, um neue Farben in bestehende Rassen hineinzubringen? Welche großen, separaten Genpools erhält man damit?

Zudem wird strengstens nach den vom Standard vorgegebenen Normen selektiert, und jede natürliche Variation innerhalb einer Rasse und eines Farbschlages möglichst unterbunden. Das drückt sich allein in dem Bestreben aus, Scheckung nach Norm herstellbar zu machen, oder schlimmer noch das beinahe völlig unberechenbare Splash.
Sehr schön, dass dieses einstige "Schmutzig- weiß" als Farbschlag anerkannt wurde, so dass immerhin nicht alle reinerbig blauen Küken aus einer Blauzucht aussortiert werden müssen. Aber schon diese in der Ausprägung fast unberechenbare Farbe in einen normierten Rahmen zu pressen zeigt, dass äußere und damit auch genetische Vielfalt eher ein Hindernis denn gewollt sind.

Zudem wird wie gesagt zu allererst auf das pingeligste auf das Äußere geachtet- und man erzähle mir nichts anderes- wo bereits durch Auslauferde leicht verfärbte Ständer zu Punktabzug in der Bewertung führen, läuft für mich schon per se was falsch und offenbart die wahren Ambitionen. Andere Aspekte wie Leistung, Gesundheit, Vitalität, die leiden oftmals. Siehe zB die Sebright, wo man in einen Stamm schon fast grundsätzlich zwei Hähne stellen muss, damit die Befruchtung stimmt. Oder siehe Rassen, wo einem die Züchter dann noch empfehlen, man solle sich Hybriden holen, wenn man Eier will...

Nö, tut mir leid, aber ich finde ganz und gar nicht, dass im Rassenrepertoire für jeden was dabei ist. Zumal ich es relativ langweilig finde, wenn bei Hühnern ein Tier wie das andere aussieht, alle quasi Klone voneinander sein könnten. Sicher leisten die Rassezüchter da großes, immer wieder einheitliche Tiere herzustellen, was auch sehr ordentlich und aufgeräumt aussieht. Aber ich stehe weniger auf die beliebig austauschbare Massenware als vielmehr auf das möglichst individuelle ^^.

Saatkrähe
29.12.2017, 03:04
DAS unterschreibe ich - entspricht meiner Einstellung. Trotzdem ein schwieriges Thema. Vielleicht wäre es sinnvoller, den Rassestandad nur als richtungweisend zu betrachten und nicht ganz so pingelig. Aber das liegt ja bei den Züchtern selbst. Ich bewundere jeden Züchter, der sich (seiner Zucht und seinen Hühnern) Zeit läßt. Das ist nicht einfach in der heutigen, schnelllebigen Zeit. Wäre aber wichtig für wirklich gute Zuchten.

Luci
29.12.2017, 08:01
Die absolute Fokussierung auf das einheitlich Optische ist für mich auch einer- wenn nicht sogar der- Grund um mich persönlich gegen eine Rassehuhnzucht zu entscheiden.
Ich wähle meine eigenen Nachzuchten nach 2 Hauptmerkmalen aus: Gesundheit und Charakter. Erst dann kommen Leistung ( ich will keine Eier zu kaufen) und dann Optik.
Damit habe ich dieses Jahr für mich persönlich absolut gute Ergebnisse bekommen.
Mein derzeitiger Hahn wurde als Brutei untergelegt, da die Elterntiere bei einer OCD-Kollegin charakterlich Genua waren. Der Vater souveräner Chefhahn von 4 anderen Hähnen ( +Hennen), und einfach nur cool. Die Mutter absolut menschenbezogen und unkompliziert. Der Sohn ist das erwartete Ergebnis und durfte deshalb bleiben. 🙂

Ich denke sehr viele hier würden eher bei einem Züchter kaufen, der optisch variantenreichere Tiere der Wunschrasse zieht, dafür aber viel über den Charakter sagen kann, die Legeleistung dokumentiert und auch sehr alte Hennen mitlaufen hat.

Mich persönlich stört, dass fast alle Zuchttiere im Brutautomat erbrütet werden. Das ist für mich persönlich ein Ausschlusskriterium. Das muss ja wohl sein, damit die Tiere zur Ausstellung voll befiedert sind.

Beim Blumenstrauß- Hühnerhalter mit wenigen Tieren, der Naturbrut im eigenen Garten betreibt ist für mich da einfach die bessere Variante.
Falls ich eine bestimmte Rasse möchte, kaufe ich diese via BE beim Forianer meines Vertrauens.
Somit hab ich meine Wunschaufzucht und für den Rasseerhalt tue ich mit meiner TG Arbeit mit dem Einzeltier mindestens genauso viel wie jeder "anonyme" ( nicht medial präsente) Züchter.

Das soll kein Angriff an die RGZ sein, nur wieder die Gründe darstellen, warum sich das gerade so weg entwickelt.

Anni Huhn
29.12.2017, 10:33
Ob es sich wirklich weg entwickelt weiß ich nicht, auch Rassen nach denen wir hier ewig suchen finden sich ja auf keiner Liste für bedrohte Tiere also muß sie ja jemand züchten. Ich bin letztes Jahr wegen der Impfungen in den Geflügelzuchtverein gegangen, jetzt habe ich mir einen kleinen Stamm Ausstellungstiere zugelegt um bei den Ausstellungen nicht nur als Kuchenverkäuferin mitzumachen. Die richtige Züchterarbeit die ist nicht meins. Zweihundert Küken im Brutkasten aufzuziehen um im Herbst dann Zehn davon Auszustellen ist nicht mit meiner Tierliebe vereinbar. Auch ein Tier zum Ausstellen zu züchten, und es hinterher nicht zu Zucht verwenden zu können ( Farbe blau) ist ungut.
Ich finde die meisten hier machen es richtig, die Freude am Huhn, das es Charakter hat und keine Massenware ist, sondern ein gutes Leben verdient sorgt doch auch dafür das sich diese wundervollen Tiere weitervermehren und damit eine Gesundheit und Wesensfestigkeit erreichen die in der Ausstellungszucht schon lange verloren gegangen ist. Wann gab es schon mal so viele wundervolle Mixe wie jetzt. Gibt es überhaupt ein Tier was eine solche Genvielfalt aufweisen kann?

Blacky04
29.12.2017, 12:46
Mir geht es eigentlich mehr darum, die Rassen zu erhalten.
Ob in Ausstellungsqualität sei dahingestellt.
Einen Yokohamahan mit einer Orloffhenne zu kreuzen bring bestimmt einen geilen Blumenstrauß. Mehr aber auch nicht.

Viele Rasen sind über Jahrhunderte abgeschirmt von "der Umwelt" entstanden.
Siehe Araucana - von den Auraucanaindianern. Über ewige Zeit hat sich das so typisch blaugrüne Ei herausgebildet. Ebenso die Kaulschwänzigkeit und die so einzigartigen Bommeln.
Wyandotten stammen ursprünglich vom Indianerstamm der Wyandott.
Sumatra sind in ihrem so typisch schwarzglänzendem Gefieder auf gleichnamiger Insel entstanden.
Brahma aus dem indischen Brahmaputradelta - und wohl in England durchgezüchtet.
Malaien, Cochin, Ayam Cemani, auch Niederrheiner, ostfriesische Möwen, Dresdne etc.pp.

Z.B. den Ayam Cemani die ihren eigene nur schwarze Farbe inklusive Blut-Knochen-Fleischfarbe zu nehmen, täte mir unendlich leid.
Ein Hoch auf die Enthusiasten, die dieser - nicht so leichten Rasse - die Treue halten.

Schade wäre in meinen Augen, diese Rassen an bunte Blumensträuße zu verlieren.

Raichan
29.12.2017, 12:56
Es spricht doch nichts dagegen einen Stamm einer bestimmten Rasse zu halten und mit diesem Stamm noch Hennen anderer Rassen mitlaufen zu lassen, dann hat man es auch bunt. Natürlich müsste dann so gewählt werden dass man die Eier von dem Rassestamm unterscheiden kann. Oder man trennt eben die Tiere für die Zeit in der man BE sammelt. Es ist ja auch keine Bedingung dass wenn man eine Rasse züchtet, sie auch ausstelen muss. Mann kann trotzdem dem Standart gerecht züchten und auf Leistung und Vitalität achten.

sil
29.12.2017, 13:20
Ich finde es auch wichtig und richtig, Rasse zu erhalten, und ich finde es wichtig und richtig, die Genvielfalt zu erhalten.
Womit ich etwas Probleme habe ist, ob durch das Erhalten von Rassen tatsächlich auch die Vielfalt der Gene gesichert ist.
Zum einen haben sich sehr viele Rassen im Laufe ihrer Geschichte teilweise stark verändert, und das Einkreuzen anderer Rassen um bestimmte Merkmale zu festigen oder z.B. einen bestimmten Farbschlag herauszuzüchten, ist ja weit verbreitet. Andererseits fördert die Fokussierung auf einzelne Merkmale keineswegs die genetische Vielfalt, eher ist bei manchen Rassen der Genpool bereits so eng, dass den Züchtern gar nichts anderes übrig bleibt, als wiederum andere Rassen mit einzukreuzen.
Eine breite genetische Vielfalt hat man meiner Meinung nach dann, wenn man möglichst viele Individuen unterschiedlicher Herkunft zusammenlaufen und sich vermehren läßt. Im Augenblick, in dem ich eine planmäßige Zucht beginne, fange ich auch an, die Genetik einzugrenzen und mithin zu beschränken.
Genetische Vielfalt in Bezug auf Rassen ist nur gegeben, weil es soviele Rassen mit ihren jeweils eigenen, eingeschränkten Genpools gibt. Insofern macht es natürlich Sinn, soviele Rassen wie nur möglich zu erhalten, auch, weil die genetisch ja mehr oder weniger stark eingeschränkten Eigenschaften einer Rasse zukünftige Zuchtarbeit, damit meine ich den Erhalt bestimmter Eigenschaften oder auch das Erschaffen neuer Kombinationen von Eigenschaften, ungleich einfacher macht.
Diesen Effekt hat ja auch die Hybridzucht genutzt, indem sie den Genpool bestimmter Rassen so reduziert und gefestigt hat, dass durch das Kreuzen mehrerer in diesem Sinne "bearbeiteter" Rassen uniforme "Endprodukte" herauskommen.

Okina75
29.12.2017, 14:57
Hy!

Wohl sind all die bunten Mixe nur dadurch entstanden, dass es überhaupt Rassetiere gibt, da gibt es nichts zu deuteln.
Gäbe es aber andererseits die Rassezucht (und industrielle Hühnerhaltung) nicht, wäre es heute noch wie früher. Jeder hätte die für seine Region typischen Hühner, die vor allem auf Leistung, Vitalität, Gesundheit und erst in dritter Linie Optik gezüchtet würden. Daraus sind alle heutigen Rassen hervorgegangen, die nun zwar optisch auf 's höchste veredelt sind, aber weder noch genetisch vielfältig sind, weil jede ungewollte Variation sofort rigoros rausselektiert wird (es sei denn, sie taugt zu 'ner neuen Farbe oder dergleichen), noch die Leistungsparameter erfüllen, die unsere Vorfahren an die Tiere gestellt haben.

Große Hühner mögen auch heute noch fleischig und daher lohnend zu halten sein, das bringt schon das vom Standard geforderte Gewicht mit sich. Es wird aber eben nur drauf geachtet, dass die Tiere genug wiegen. Es wird nicht auf optimale Fleischausbeute selektiert, oder andere Aspekte, die den eigentlichen Existenz- Sinn dieses Schlages ausmachen.
Und schlimmer noch bei den Eiern. Schon mehrmals las ich hier im Forum von Leuten, die sich auf 'ner Schau Tiere oder Bruteier organisierten, die optisch vom feinsten waren. Es handelt sich im genauen um Wyandotten, Bielefelder, Niederrheiner und Sussex. Zugegeben alles Zweinutzungstiere, die von Hause aus nicht soviel legen wie Legerassen. Aber: Wenn da im ersten Legejahr bereits nicht mehr als 60 Eier rumkommen (sechzig!), sollte man sich vllt. doch mal Gedanken machen.
Umso mehr, wenn andere Halter Tiere der gleichen Rassen aus Nicht- Schauzuchten haben (die dann halt nicht so auf 's I- Tüpfelchen aussehen mögen), wo im ersten Legejahr dann aber locker 120- 180 Eier herauskommen :kein... Es wird zwar sehr oft behauptet, 1a Optik und 1a Leistung lassen sich nicht kombinieren (liest man vor allem bei Marans gerne, siehe eher unhübsche, aber Bombe legende französische Marans vs. 1a aussehende, aber eher mäßig legende deutsche Marans), mir leuchtet aber nicht ein, warum das so sein sollte. Denn das perfekte Aussehen kostet das Huhn doch nicht derart viel Energie, dass es nur die Hälfte bis ein Drittel der im Standard eigentlich mitfixierten Etwa- Eimenge im Jahr bringen kann :kein...
Ich meine: Selbst die Industrie hat sich lieber eigene Mixe gezogen, weil die Rassen nicht die Leistung bringen. Obwohl man geeignete mit 'nem bisschen Schmalz garantiert auch so hingebogen bekommen hätte...

Vielleicht sollte man da einfach mal weniger pingelig auf's Äußere hinarbeiten, wobei das sowieso ein nur völlig subjektiver Eindruck der Preisrichter ist, wie jeder Züchter weiß, der seine Tiere auf eine Reihe von Ausstellungen stellte. Da kann ein Tier auf der einen Schau der Europameister mit v97 werden, und zwei Schauen vorher oder nachher nur noch sg93... Zweck der Veranstaltung also welcher, wenn man sich eh nicht drauf verlassen kann, wie gut seine Tiere nun wirklich sind :kein?
Mehr optische Freiheiten in Verbund mit der Selektion auch auf den eigentlichen Sinn der Rassen, für die die Züchter ja dann Zeit hätten, weil sie das Tier nicht mehr Feder für Feder durchsortieren müssen, ob's auch taugt, würden der Rassezucht ungeheuer viel mehr bringen. Und zwar sowohl was das Hauptargument "Erhalt der genetischen Vielfalt" angeht, als auch was den Zustrom von neuen Züchtern und Verbreitung der Rassen anginge ^^.

Hehnabua
29.12.2017, 15:14
Also nur um das klar zu stellen (ich fühl mich nicht angegriffen), ich werde die Sulmtaler nicht aus Schaulinien nehmen und auch nicht auf Ausstellung gehen. Ich werde lediglich darauf schauen dass sie einigermaßen dem Standard entsprechen (bzw in meinem Fall die Hauben nicht zu groß/klein werden) und auch auf die wirtschaftliche Seite bringen ich werde auch auf daß hin arbeiten das die Sulmtaler auch vermehrt selber brüten, denn was bringt mir eine Super Linie die sich im Ernstfall ( länger andauernden Stromausfall etc. Aber hier in dem Faden OT) nicht selber reproduzieren kann.

Früher hatte man auch etliche Hühner Herumrennen die wie das Federwild im zeitigen Frühjahr brüteten und es nur selten Ausfälle durch die Henne gab.

Auch sollte man darauf achten dass sich die Hühner nicht zu sehr (zumindest in meinen Augen) auf den Futtertrog fixiert sind und sich auch ihre Nahrung weitestgehend selber suchen können.

Gruß Hehnabua

catrinbiastoch
29.12.2017, 21:36
Ich unterschreibe hier bei Andreas und Saatkrähe ! Es nervt mich auch seit Jahren , dass Rassehühner zu früh im Jahr mit Kunstbrut starten müssen . Alles wegen der Ausstellungstermine !!! Wenn überhaupt Ausstellung , dann kann das Tier seines Alters entsprechend bewertet werden und fertig ! Bei Hundeausstellungen sind vom Welpen bis zum Senior alle dabei . Wo ist das Problem ? L.G. Catrin

Anni Huhn
29.12.2017, 22:01
Man darf auch mit Althühnern antreten, aber die wenigsten Züchter machen das. Mich nervt das Rassen in anderen Ländern schon ewig anerkannt sind hier nicht Ausgestellt werden dürfen. Auf unserer letzten Ausstellung konnte man dreißig Langschan in schwarz und weiß bewundern. Langweilig. Das erhöht die Genvielfalt jetzt auch nicht wirklich.

Okina75
30.12.2017, 00:59
Eben, Anni Huhn...
Früher die Landschläge (aus denen dann die Rassen veredelt wurden) unterschieden sich genetisch von Dorf zu Dorf, von Region zu Region erst recht, man siehe nur die ungeheure Vielfalt der Landschläge überall da, wo Hybriden (oder Rassezucht auf lupenreines Aussehen) noch nicht Masseneinzug gehalten haben. DAS war genetische Vielfalt! Heutzutage findet man aber von Rendsburch bis Garmisch und von Aachen bis Regensburg die selben Rassen, die nach exakt demselben Standard gezogen werden. Wo ist da genetische Vielfalt?
Klar, vor dem Hintergrund der Hybriden ist die genetische Vielfalt noch immer ungeheuer. Im Vergleich zu Zeiten der unveredelten Landschlagzucht aber auch nur noch ein Abklatsch, unter dem zudem noch viele Rassen unmittelbar miteinander verwandt sind, weil die und die Farbe hinzugezüchtet und mit der und der Rasse verzwergt :kein. Weil Kreuzung eben schneller geht und schnellere Resultate bringt als Auswahlzucht. Worunter auch die Leistungszucht fällt.
Aber die ist langwierig und Erfolge stellen sich nur langsam ein. Und genau da liegt meines Erachtens auch der Hase im Pfeffer, was die These angeht, dass man 1a Optik nicht mit 1a Leistung vereinbaren könnte! Es wird sich in der deutschen Rassehühnerzucht zu sehr auf nur einen Aspekt versteift, das möglichst lupenreine Aussehen nach Norm des Standards- ich sage nicht, dass es ALLE ausschließlich so machen, aber es muss mehr darauf geachtet werden, nicht nur EINEM Aspekt das Hauptaugenmerk zu schenken.

Und mehr Vielfalt im Äußeren auch einer Rasse zugelassen werden, womit ich nicht allein die Farbe meine- bei teils bis zu fast 30 Farbschlägen pro Rasse (Italiener, Deutsche Zwerge, Zwergwyandotten...). Wenn man mit offenem Auge betrachtet, was die Leute in den Foren wollen (egal ob hier oder Übersee), dann sind das relativ bunte Herden und herausstechende Tiere. Und nicht flächendeckend pro kleinem Privathalter 20 exakte Kopien voneinander. Mag es auch geben, aber das Gros will Vielfalt, auch innerhalb einer Rasse und eines Farbenschlages Tiere individuell erkennen können. Und exakt da liegt Hase Nummero Zwo im Pfeffer, was den fehlenden Wind in den Segeln der Rassezucht angeht!

Ich sage nicht, dass die Zeiten vorbei sind, in denen alles exakt nach Vorgabe zu erfüllen und herzustellen war. Aber sie haben sich geändert, der Deutsche ist nicht mehr derselbe auf Einheitlichkeit versessene Spießer wie bis in die 70er und 80er hinein, das hat sich spätestens in den späten 80ern/ 90ern grundsätzlich gewandelt. Das Rassezuchtwesen verharrt aber immer noch in den Strukturen der 50er bis frühen 80er, wo Individualität alles andere als akzeptiert oder verbreitet war.

Heute kann sich jeder sein Leben bis ins kleinste Detail individuell gestalten, keine einheitlichen Massen, wo man einen nicht vom anderen unterscheiden kann wabern mehr durch die Straßen, sondern unheimlich detaillierte, wilde Mosaike beherrschen den Alltag! Auf DIESEN Zug muss die Rassehühnerzucht aufspringen, sich von den alten Strukturen zumindest teilweise lösen, denn so verknacktes, rumhockendes, bierschlürfendes Vereinswesen, das will die Allgemeinheit heute nicht mehr, wie die aktuelle Lage auch überall anschaulich beweist. Allein mit Veranstaltungen und progressiverer Mitgliederwerbung lässt sich das Blatt nicht mehr herumreißen, man muss die Strukturen bei den Wurzeln packen, mehr Lockerheit, mehr Individualismus zugelassen werden, der sich nicht nur auf die Freiheit beschränkt, die Rasse züchten zu dürfen, die man toll findet. Das muss alles viel tiefer angepackt werden, an den heutigen Zeitgeist angepasst werden, und ist meine Ansicht zu der Sache.

sil
30.12.2017, 10:56
Okina, deine Gedanken sind nachvollziehbar und treffend.
Andererseits lassen sich bestimmte Äußerlichkeiten nur durch eine enge Verwandtschaft der Träger erhalten.
Eine saubere Säumung z.B. wird auf Dauer verschwinden, wenn eine kunterbunte Mischung an Farben und Zeichnungen sich mitbeteiligen soll/darf.
Rassen werden nun mal nach Äußerlichkeiten unterschieden, und bei vielen Rassen machen die besonders schönen Farbschläge, die vielleicht nur durch die von den Geflügelzuchtverbänden unterstützte Zuchtarbeit bestehen, den besonderen Reiz aus. Ohne diese teils übertrieben wirkenden Standards und Beurteilungskriterien gäbe es heute diese Vielzahl an eindeutig anzusprechenden Rassen gar nicht, das ist meine Überzeugung. Vielleicht hat man sich hie und da zu sehr verrannt und hat verpasst, sich der einen oder anderen Strömung zu öffnen, aber das empfinde ich nicht pauschal als verurteilenswert. (Ich bin pbrigens in keinem Verein, halte eine Querbeetmixtruppe und einen Stamm Rassehühner ohne Anspruch auf Ausstellungsqualität).
Aber bei zu weit ausgelegten Rassestandards würden sich die hier immer wieder gestellten Fragen nach der Rassezugehörigkeit der neu erstandenen Hühnchen absolut erübrigen. Und die zeigen doch, dass man den Rassen an sich gar nicht so ablehnend gegenübersteht. Dass man gerne ansprechen möchte, was man da im Garten laufen hat.
Zu den Rassen gehört in aller Regel auch eine Geschichte, und sich mit der Geschichte "seiner" Rasse auseinanderzusetzen, hat auch seinen Reiz.
Ich erinnere mich an eine Diskussion hier im Forum über "bunte" Buschhühner, die gar nicht so genannt werden dürften, weil es "bunte Buschhühner" nicht geben darf. Da haben meiner Erinnerung nach keinesfalls nur scheuklappentragende, verbohrte alte Vereinsmeier so argumentiert.
Vielleicht sollten wir einfach anerkennen, was sowohl die Verfechter eines strengen Standards als auch die absoluten Freigeister an persönlichem Einsatz leisten, um die Vielfalt an Rassen, Schlägen, Federfarben und Zeichnungen nicht bloß den Interessen der Wirtschaft zu überlassen.

elja
30.12.2017, 11:35
Ich bin der Meinung, dass es gut ist, dass wir die Rassehuhnzucht haben. Ob der zwanzigste Farbschlag einer Rasse dann wirklich noch notwendig ist? Nun darüber kann man streiten.
Aber auch die vielen Mixe haben ihren Wert. Sie haben ganz neue Genvariationen und so manche sind richtiger Augenschmaus. Auch der Halter, der von ein paar Rassen je zwei Hennen hat und gar nicht züchtet, bewahrt Gene. Lasst den Tieren des Züchters was passieren, dann ist er vielleicht froh, wenn er wieder an Tiere von seinem Blut kommt. Denkt an Jussi, die so froh war, einen bereits abgegebenen Hahn zurück zu erhalten. ich glaube, jeder, der keine Hybriden hält trägt irgendwie zum Schutz der Genreserven bei.

Arnika
30.12.2017, 11:47
Hey, Okina, ich bin nicht im Geiste der 50-er Jahre Zucht steckengeblieben, ich kam erst später auf die Welt.
Deine flammende Rede liest sich ja schwungvoll, aber so pauschal darfst Du nicht alle Züchter verurteilen.

Ich kann nur nach wenigen Merkmalen züchten, denn jedes Merkmal braucht ein Minimum an Geburten und mit 100 Küken pro Jahr bin ich persönlich am Anschlag.
Da kannst Du nicht Legeleistung, Eiergrösse, Ei-Farbe (Marans), Gewicht, Schlachtkörper, typische Statur, schnelle Legereife, Gesundheit, keine Standardfehler (weisse Federn, Doppelzacken) etc. gleichzeitig fordern.

Unter uns Maranszüchtern gibt es mindestens genauso viele, die ihre persönliche Selektion herausarbeiten, ohne auszustellen oder im Club zu sein. Auf den Ausstellungen spricht man dann unter Züchtern und hört von diesen "stillen" Züchtern, die auf die eine oder andere Eigenschaft selektieren, jeder nach seinem Geschmack.

So haben wir (bei den Marans) einen tollen Genpool, aus dem man immer wieder schöpfen kann, wenn man Auffrischung braucht.

Bei den Ausstellungen kannst Du ja nur nach Äusserlichkeiten gehen. Wie willst Du Frohwüchsigkeit, Krankheitsresistenz und Legeleistung von Preisrichtern beurteilen lassen ? Bei den Marans wiegen wir immerhin die Tiere vor der Ausstellung.
Aber bereits bei den Eiern beginnt das Problem: viele Hennen legen garnicht in der Ausstellung, und wenn, dann legen sie 1 - 2 Niveaux (auf der Marans-Farbskala) unter ihrem Level, aus Stress.

ptrludwig
30.12.2017, 13:16
Nun die alten deutschen Landschläge hat wohl kaum jemand von uns erlebt, wenn sie allerdings so gewesen sind wie die hier in Brasilien, dann ist jedes Rassehuhn eine Bereicherung. Diese Hühner sind robust und existieren so gut wie ohne den Menschen. Sie wachsen langsam Eier nur fürs Gelege 8-15, Eigewicht 30-40 g, die Küken werden fast bis zur Geschlechtsreife geführt. Sie selbst wiegen etwa 1 bis 1,5 kg. Wenn sie dann endlich schlachtreif sind werden sie geklaut. Welchen Nutzen bringen mir solche Hühner.
Das die alten Landschläge verschwunden sind hatte ja seinen Grund, sie wurden durch leistungsfähige Rassen verdrängt. Heute passiert fast das umgekehrte, man ist auf den Nutzen nicht mehr angewiesen und es zählt nur noch das Aussehen. Man sieht das schon bei der Rassewahl, wie viele möchten ihre Hühner nicht schlachten, schaffen sich aber mastgeeignete Rassen an(Futteraufwand pro Eigewicht).

Blacky04
30.12.2017, 15:50
Es zählt ja nicht nur das Aussehen, sondern der Typ.

Irgendwelche Langschwänzigen, mit Hörnerkamm, Latschen und Bart und Nackthalsigkeit braucht niemand.
Und wetten, dass in irgendwelchen "Züchterwerkstätten" an solchen "Hühnern" rumexperimentiert wird?
Beispiel: Showgirls. Börps!!!

Rohana
30.12.2017, 16:28
Anscheinend gibt es Leute die das "brauchen", sonst würde es nicht gezüchtet. Das Huhn ist ja schon lange kein alleiniges Nutztier mehr, sondern auch Haustier und Gartendeko zum kuscheln.

Saatkrähe
30.12.2017, 17:28
Es zählt ja nicht nur das Aussehen, sondern der Typ.

Irgendwelche Langschwänzigen, mit Hörnerkamm, Latschen und Bart und Nackthalsigkeit braucht niemand.
Und wetten, dass in irgendwelchen "Züchterwerkstätten" an solchen "Hühnern" rumexperimentiert wird?
Beispiel: Showgirls. Börps!!!
Aber was hast Du gegen diese Eigenarten ? Sie sind ganz natürlich vorgegeben. Daß Züchter sowas bewahren, ist doch nur gut und verständlich. Durch die Selektion werden diese Eigenarten gefestigt und kommen sicher dann noch prächtiger zum Vorschein - ob nun gewollt oder nicht.

Mantes
30.12.2017, 17:56
Das Schlimme an den Ausstellungszüchtern ist, dass ihnen die Legeleistung wirklich sch..ß egal ist ! Es zählen nur Pokale und Bänder !
Wenn nun eine junge Familie sich aus der Literatur eine Rasse aussucht und besorgt, wird sie fürchterlich enttäuscht, wenn die Hennen dann nur 60 bis 100 Eier legen und in dem Buch aber von 180- 200 die Rede war !
Schnell landen sie dann bei Hybriden und Schuld an dem Rückgang sind die Rassezüchter selbst, sie sorgen für unzufriedene Nachfolger !

Hehnabua
30.12.2017, 17:57
@blacky und die anderen: seit jeher war es doch ein Anliegen der Kaiserlichen/ Königlichen Höfe das schönste und auffallendste (Zier-) Geflügel in allen möglichen Farb-/Gefieder-/Kamm-/ Schwanzformen etc. PP. Veredelt und verbessert wurde.

Klärt mich Mal auf wie ist das mit den Geben wenn ich aus sämtlichen Ecken Hühner und/oder BE's beziehe kann es doch auf lange Sicht und wenn dies jeder macht auch irgendwo das Ende einer Rasse? Denn irgendwann wird der Genpool doch auch immer enger trotz unzähligen Vertretern. Ich rede dabei nicht von solchen die 20 Farbschläge haben und von der Statur her gleich/ähnlich gut gebaut sind (Bsp. Italiener oder deutsches Zwerghuhn), sondern von denen es nur ein oder zwei Farbschläge gibt. Ich habe früher mit den Altsteirern geliebäugelt und da gab es schon die erste Kreuzung zwischen dem weißen und dem WF- Schlag da ja früher diese Rasse mehrere andere Farbschläge hatte jetzt wird ,, rückgezüchtet. Da wurden ja auch quasi zwei verschiedene Schläge zusammen gebracht.

Mit den Sulmtaler war es das gleiche es gab auch schwerere und leichtere Tier welch mit und ohne Schopf, auch gab sie sie auch in verschiedenen Farben. Neulich habe ich gelesen jetzt wird ein Blau- Weizenfarbiger, Silber-Grau Weizenfarbiger und Blau-Silberweizenfarbiger Farbschlag ,,rück-" gezüchtet.

Auch wird es bei anderen Rassen nicht anders sein.

Meine Meinung ist man sollte als Züchter egal ob Schau oder Wirtschaftlicher Aspekt Tier vom ,, Nachbarn" ( also den Züchter aus nächster Umgebung aufsuchen und von jenem frisch Blut beziehen als quer durch Europa Eier zu verschicken. Einsicht hab ich nur mit den Züchtern und Haltern die Erhaltenswerte sehr seltene Rassen brauchen/wollen.

Hoffe ich überfordere niemanden, bzw fühlt sich keiner angegriffen das will und werde es nicht wollen denn die Erhaltung von Genreserven- und Pool ist eine Aufgabe de Züchter und um Rücklagen zu erhalten braucht man eben auch Halter.

Gruß und schönen Abend Hehnabua

Okina75
30.12.2017, 17:58
Saatkrähe: Blacky meint sicher alles an einem Huhn...
Welche Freiheit aber auch dem zustünde, der Lust hat- was dann wieder unter die Kategorie "Individualität zulassen" fallen würde- Gene erhalten sich nicht allein durch die kompromisslose Rassezucht :kein...

Hehnabua
30.12.2017, 17:58
P.S. ich muss Mantes dazu auch Recht geben

Wurli
30.12.2017, 18:11
Das Schlimme an den Ausstellungszüchtern ist, dass ihnen die Legeleistung wirklich sch..ß egal ist ! Es zählen nur Pokale und Bänder !
Wenn nun eine junge Familie sich aus der Literatur eine Rasse aussucht und besorgt, wird sie fürchterlich enttäuscht, wenn die Hennen dann nur 60 bis 100 Eier legen und in dem Buch aber von 180- 200 die Rede war !
Schnell landen sie dann bei Hybriden und Schuld an dem Rückgang sind die Rassezüchter selbst, sie sorgen für unzufriedene Nachfolger !

Dazu noch er späte legebeginn mit zt +35 Wochen bei Zwergen!
Wo bei der Rasse in der Literatur was von ca 18-20 Wochen steht.

Was die Experimente angeht; Showgirls x Buschhuhn hab ich vorhin aus dem Brüter gefischt;)

Raichan
30.12.2017, 18:11
Das Schlimme an den Ausstellungszüchtern ist, dass ihnen die Legeleistung wirklich sch..ß egal ist ! Es zählen nur Pokale und Bänder !


Kann ich so nicht stehen lassen. Bestimmt gibt es solche wie du es beschrieben hast. Ich durfte aber auch schon andere Erfahrungen machen.

Mantes
30.12.2017, 18:28
Genau so habe ich es mehrfach erlebt ! Das letzte waren rebhuhnfarbend gebänderte Orpington (groß), die auf keine 60 Eier pro erstem Legejahr kamen !!
Aber sicher kann man nicht alle Züchter über einen Kamm scheren !

Arnika
30.12.2017, 18:46
Werde ich mir zu Herzen nehmen, auch mal auf die Legeleistung zu schauen.
Interessanterweise gibt's bei mir Hennen, die sehr früh anfangen zu legen und andere, die sich lange Zeit lassen bis zum ersten Ei.

Letztes Jahr fiel mir eine auf, die enorm lange durchgelegt hatte (bis in den August hinein).

Es ist aber ganz schön Arbeit, herauszufinden, welche Henne wie legt. Am einfachsten wäre es vielleicht, einen Trupp gleichaltriger zu haben und dann ganz spät nochmal zu brüten, eben einfach nur mit den Hennen, die lange durchhalten.

Arnika
30.12.2017, 19:01
Es zählt ja nicht nur das Aussehen, sondern der Typ.

Irgendwelche Langschwänzigen, mit Hörnerkamm, Latschen und Bart und Nackthalsigkeit braucht niemand.
.....

Immer mal langsam: Nackthalsig finde ich fürchterlich zum Anschauen, aber: ganz dicht daneben liegt ein Gen für schwere Eier. Und sie sind berühmt für ihr schnelles Wachstum (gibt gute Braten). Insofern braucht es sie vielleicht doch ?
Die Hörnerkämme sind bei alten Rassen (La Flèche, Crèvecoeur etc) vertreten, das ist doch kein neumodischer Spleen.

Und die "Belatschung": naja, sie soll nicht übermässig sein und bei meinen hat's noch zu keinen Problemen geführt. Sie scharren wie alle und Kalkbeine bekommen sie auch nicht. Ich habe immermal wieder Hühner ohne Fussfedern dabei, die dürfen mitlaufen, wenn sie schöne Eier legen. Nach Standard sind's dann keine Marans mehr, hoffe meine Henne haben diese Schmähung nicht gehört.

Kleinfastenrather
30.12.2017, 19:07
Das Schlimme an den Ausstellungszüchtern ist, dass ihnen die Legeleistung wirklich sch..ß egal ist ! Es zählen nur Pokale und Bänder !
Wenn nun eine junge Familie sich aus der Literatur eine Rasse aussucht und besorgt, wird sie fürchterlich enttäuscht, wenn die Hennen dann nur 60 bis 100 Eier legen und in dem Buch aber von 180- 200 die Rede war !
Schnell landen sie dann bei Hybriden und Schuld an dem Rückgang sind die Rassezüchter selbst, sie sorgen für unzufriedene Nachfolger !

Was ein blöder Beitrag.

Zum einen sagst du ganz eindeutig das Ausstellungszüchtern die (Lege-)Leistung völlig egal ist, zum anderen sagt du dann das man nicht alle über einen Kamm scheren kann.

Rate mal was du mit diesem Beitrag getan hast?

Zu den Orpington: Ich denke das Orpington Zierhühner sind, klar war die Ursprungsidee ein Wirtschaftshuhn, dann wurden allerdings Cochin eingekreuzt und so der "Ausstelllungstyp" geschaffen, den der Erzüchter dann auch gezüchtet hat. Man will halt die hübsche Würfelform, sonst kann man ja auch Australorps nehmen, die sind wohl wesentlich wirtschaftlicher.

Zu diesem ganzen Ausssteller-Legeleistung-über den Kamm scheren-Mist wurde hier/habe ich schon so viel geschrieben, da habe ich ehrlich gesagt keinen Bock mehr ständig irgendwelche "Ausstellungszüchter sind ganz böse"-Leute zu kontern.

Einerseits hast du es ja anscheinend schon selbst verstanden, man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Es ist wie überall.

Ich bin auch der Meinung das man Kontrollen machen und besonders im Sonderverein versuchen sollte die Rassetypischen Leistungen wieder zu fördern. Das ist aber leichter gesagt als getan. Wer da großes bewirken will, und das willst du ja offensichtlich? Sollte sich ordenlich engagieren und Kontrollen in seine Zucht einbauen/auf Leistung selektieren.

PS: Lass man die Ausrufezeichen weg.


Zu dem Erhalt der Genreserven denke ich das es immer schon ein kommen und gehen gab und geben wird.

Ich jedenfalls brauche nicht viele Rassen und Farbschläge die sich nur leicht in der Form oder anderen geringen Merkmalen unterscheiden, einzigartige Rassen werden denke ich nicht so schnell aussterben.

LG Thorben

Mantes
30.12.2017, 19:11
ch bin auch der Meinung das man Kontrollen machen und besonders im Sonderverein versuchen sollte die Rassetypischen Leistungen wieder zu fördern. Das ist aber leichter gesagt als getan. :pfeif

Kleinfastenrather
30.12.2017, 19:12
Immer mal langsam: Nackthalsig finde ich fürchterlich zum Anschauen, aber: ganz dicht daneben liegt ein Gen für schwere Eier. Und sie sind berühmt für ihr schnelles Wachstum (gibt gute Braten). Insofern braucht es sie vielleicht doch ?
Die Hörnerkämme sind bei alten Rassen (La Flèche, Crèvecoeur etc) vertreten, das ist doch kein neumodischer Spleen.

Und die "Belatschung": naja, sie soll nicht übermässig sein und bei meinen hat's noch zu keinen Problemen geführt. Sie scharren wie alle und Kalkbeine bekommen sie auch nicht. Ich habe immermal wieder Hühner ohne Fussfedern dabei, die dürfen mitlaufen, wenn sie schöne Eier legen. Nach Standard sind's dann keine Marans mehr, hoffe meine Henne haben diese Schmähung nicht gehört.

Er meinte wohl alle diese Eigenschaften in einem Huhn vereint.

Finde ich jetzt garnicht mal so schlimm, wäre doch ein sehr interessantes Huhn, etwas einzigartiges, erst einmal erzüchtet sicherlich sehr erhaltenswert.

Showgirl sollten meiner Meinung nach unbedingt anerkannt werden, sind sie doch eine interessante Untersorte der Seidenhühner, mit ihnen begeistern man sicherlich viel Menschen für die Rassegeflügelzucht. Warum nicht züchten und anerkennen wenn es den Leuten gefällt?

LG Thorben

Hehnabua
30.12.2017, 19:13
Leute hört ihr euch selber zu? Es geht hier in dem Faden nicht um die schönste und missratenste Rasse sondern daß sich jeder bewusst sein sollte und sich vor Augen halten soll das die teilweise schon Jahrzehnte andauernde Arbeit voraus schauend durchgeführt werden muss!! Damit es !!nie!! Zu einem Gen-Crash kommt. Und wenn nunmal nackthalsige oder belatschte Hühner Herumrennen, dem einen gefällt halt das mehr als dem anderen. Das wär wie wenn einer nur Katzen mag weil er nach kurzer Dauer seinen Hund weg geben musste da er eine Hundehaarallergie hat.

Statt euch anzufeinden sollte lieber auf das wichtige einer jeden Art geschaut werden nämlich daß kommende Generationen von einem großen oder wenn wir was tun und uns auf die Hinterläufe stellen einen größeren Genpool zusammen bringen als er je vorhanden war.

Anni Huhn
30.12.2017, 19:19
Es sind auch nicht die Züchter die alles ändern können, in unserem Verein sind einige Herren die die Legeleistung der Hennen sehr wohl im Auge haben, das hört sich dann an wie der PS Vergleich Ihrer Autos. Wo ich eher Probleme sehe ist die Ausbildung der Preisrichter. Wenn dann mal ein netter dabei ist der auch wertet das, dass Huhn zahm ist und nicht in der hintersten Ecke des Käfigs hockt, oder wegen der Ständerfarbe ein Auge zudrückt, dann wird er solange belabert bis er entweder in Zukunft konform geht oder gleich ganz aufhört. Ausnahmen hat es nicht zu geben

Saatkrähe
30.12.2017, 19:58
Saatkrähe: Blacky meint sicher alles an einem Huhn...
Ach so, ja danke - das war mir entgangen.


Welche Freiheit aber auch dem zustünde, der Lust hat- was dann wieder unter die Kategorie "Individualität zulassen" fallen würde- Gene erhalten sich nicht allein durch die kompromisslose Rassezucht :kein...
Genau. Und Hauptsache es kommt ein vitales/gesundes Huhn dabei heraus.

Hehnabua
30.12.2017, 20:03
Meine, nennt es wie ihr wollt, Anspielungen waren u.a. auch auf die Preisrichter gerichtet da sie ja maßgeblich an der Entwicklung einer Rasse beteiligt sind.

Okina75
30.12.2017, 20:29
Jo, ich finde es halt etwas suboptimal, wenn es auf drei Schauen im Jahr von drei Preisrichtern mitunter drei Bewertungen gibt. Da der Standard eindeutig ist, ist die Bewertung dann also nicht objektiv, sondern höchst subjektiv. Und wie kann man sich denn dann nun sicher sein, wo man steht? Für einen Richter ist es DAS High End- Tier des Jahres, für einen anderen "ganz nett, aber Bratware", etwas überspitzt formuliert. Für den einen gibt es nichts besseres, für den anderen ist da noch VIEL Luft nach oben- in ein und demselben Tier :kein.
Keine Ahnung, wenn da schon mit dem Standard eine Norm besteht, an die man sich zu halten hat als Züchter, wie können dann so unterschiedliche Ansichten zustande kommen? Wozu dann das Streben nach der möglichsten Perfektion, wenn das eh jeder anders sieht, obwohl die Sache eigentlich eindeutig formuliert ist?

Da könnte man doch gleich die ganze Sache mit den Äußerlichkeitet ein bisschen entspannter angehen, den Standard etwas lockern, und gut wäre es. Und die Züchter hätten wie gesagt die Zeit, auch auf die Leistungen zu achten, für die sie sonst vor Federsortieren, Hühnerwaschen, mit der Zahnbürste die Läufe schrubben und Vaseline die Kopfpunkte wienern kaum Zeit haben. Das äußerliche Schönheit UND Leistung gehen, hat ja auch Wontolla hier aus dem Forum mit seinen Paduanern gezeigt, dem aber leider weder Gesundheit noch Zeit gegönnt waren, das weiter zu führen.

Anni Huhn
30.12.2017, 20:38
Da muß ich Dir recht geben Okina, ich hätte auch nicht gedacht das ich auf den Schauen so viel Schmuh sehe. Bei Wyandotten werden die Schwanzfedern mit dem Messer gekringelt, die Läufe mit Edding angemalt und bei weißen Hühnern die schwarzen Federn rausgerissen. Mir geht das zu weit, ich züchte um zum Rasseerhalt beizutragen und Spaß zu haben nicht auf Teufel komm raus für ein Band oder einen Teller für 5€.

Saatkrähe
30.12.2017, 21:22
Da muß ich Dir recht geben Okina, ich hätte auch nicht gedacht das ich auf den Schauen so viel Schmuh sehe. Bei Wyandotten werden die Schwanzfedern mit dem Messer gekringelt, die Läufe mit Edding angemalt und bei weißen Hühnern die schwarzen Federn rausgerissen. Mir geht das zu weit, ich züchte um zum Rasseerhalt beizutragen und Spaß zu haben nicht auf Teufel komm raus für ein Band oder einen Teller für 5€.
Daran kann man sehen, worauf es solchen Züchtern tatsächlich ankommt. Und es ist der Grund, warum ich gegenüber Züchtern ganz allgemein äußerst skeptisch bin. Das schließt nicht aus, daß ich große Achtung vor einzelnen Züchtern habe. Aber die Erbärmlichen versauen den Ruf. Das ist doch ganz klar. Und ich kann nicht davon ausgehen, daß ich einen guten Züchter vor mir haben, wenn ich den noch nicht kenne.


Zu weiter oben...

Das finde ich allerdings auch, daß man Käufern/Neulingen sagen muß, daß das jeweilige Exemplar, bzw. die Linie nicht unbedingt die 180 Eier, sondern eventuell nur um die 60 legt.

Es ist natürlich extrem schwierig für die Züchter, alle Wünsche an eine Rasse gleichzeitig zu erzüchten, auch im Laufe der Zeit schwer. Vielleicht sollte man sich darauf einstellen, daß es rassetypisch perfekte Linien gibt, die halt wenig Eier legen und beim Erwerb genau danach fragen. Denn eigentlich ist es ja gar nicht so schlecht, wenn es auch wieder mehr Hühner gibt, die nicht ständig Eier legen. Wer es als Hobby und Idealist betreibt, könnte sich dann mehr Hühner halten und braucht keine Eierflut zu fürchten :D Vielleicht werden diese Hühner dann älter als gewöhnlich.

Kleinfastenrather
30.12.2017, 22:33
Hi,
bevor ihr euch noch mehr Sachen zusammenreimt....

Erstmal vorraus... Ein Züchter sollte normalerweise wissen wie gut seine Tiere ungefähr sind, das heißt von den typischen Rassemerkmalen, von der Form, von der Fertigkeit. Ein Preisrichter beurteilt immer das Tier im jetzt, daran wie nah es seiner Meinung nach dem Standard kommt.

Die unterschiedlichen Bewertungen kommen besonders durch die verschiedenen Entwicklungstufen, auf der ersten Schau sind die Tiere noch was zu jung, es fehlt an Masse, Schwanzfederlänge..., auf der zweiten ist das Tier nahezu perfekt und auf der dritten sind sie schon leicht am Mausern oder haben leicht zerschlissene Federn, vielleicht ist auch eine mal abgebrochen. Oder das Tier steht mal in perfekter Pose, mal hat es so garkeine Lust auf Ausstellung..

Dann gibt es noch unterscheidliche Interpretationen und "härten" der Bewertung, für den einen ist die Kammzacke schon ein Mangel, der andere findet es noch tolerierbar, der eine gibt tendenziell höhere Noten, der eine ist extrem streng. Natürlich fallen die Bewertungen nicht völlig zufällig aus, es bewegt sich immer in einem Rahmen, doch ein wenig variiert es halt.

Das hängt z.B. auch davon ab wie gut ein Preisrichter die Rasse kennt usw., aber das würde hier jetzt zu OT werden. Was zählt ist wie der Züchter die Bewertungen nimmt und wie er den Zuchtstamm zusammenstellt.

Ganz ehrlich Anni? Ich kenne keinen Züchter der "auf Teufel komm raus für ein Band oder einen Teller für 5€." züchtet, die ich kenne züchten eigendlich alle nur aus Spaß an den Tieren und zum Rasseerhalt. Da werden auch schonmal schlechte Tiere hingestellt wenn man nichts anderes mehr hat und es wird nicht nur auf Pokal gestellt. Ich kenne es als einen lockerer Wettkampf, wer gewinnt hat es verdient und es wird ihm gegönnt.

Wenn man jetzt einem weißem Huhn für die Schau mal eine schwarze Feder zieht ist es doch ok, hab ich auch noch nicht gehört, ist wohl eher selten? Solange man das Tier nicht zur Zucht nimmt, groß wehtuen tut es dem ganz sicher nicht.

Edding, Lippenstift, Zigarrette usw. sind in Gesprächen unter Vereinskollegen immer einen Lacher wert, das machen die ganz "Schlauen". Solche Züchter gibt es, in unserem Verein (und Nachbarvereinen) distanziert man sich aber von denjenigen.

Es gibt ja z.B. auch Züchter die ein paar hundert Tiere einer eines Farbschlags einer Rasse ziehen, die bekommen dann natürlich eher die großen Preise. Haben wir uns im Verein auch schon drüber unterhalten und als verwerflich betrachtet, viele Tiere werden sozusagen weggeworfen, wir ziehen alles hoch bis zum schlachtfähigen Alter damit das Tier nicht umsonst gestorben ist, wie es normal sein sollte.

Das sind dann die "Vitahöfe" unter den Züchtern ;).

LG Thorben

lakimeier
30.12.2017, 22:52
ich suche grade den like Button für diesen Beitrag :)

Saatkrähe
30.12.2017, 22:52
Danke Thorben :)

Anni Huhn
30.12.2017, 23:10
Lieber Thorben ich kenne beide Züchterseiten und viele dazwischen, da gibt es Züchter die ihr Tiere wirklich lieben und aus dem schwärmen für Ihre Rasse gar nicht mehr rauskommen, und es gibt die, die jetzt schon wieder Ihre Brutmaschine mit 500 Eiern voll haben, die im Oktober darüber gejammert haben massenweise weiße Hühner waschen zu müssen und bei jedem Huhn mehrere schwarze Federn gezogen haben ( ist wohl Rassetypisch) und nach den Ausstellungen wurden die Tiere entsorgt, weil keiner sie kaufen wollte und Kühltruhen rappelvoll noch vom letzten Jahr. Da kommt mir wirklich die Galle hoch auch weil es Züchter im allgemeinen im schlechten Licht darstellt. Ich werde auch immer wieder angeranzt weil ich auch hinkende Küken großfüttere und auch denen die im August noch wild gebrütet wurden nicht den Hals umgedreht habe. Aber da lasse ich mir von keinem noch so alten Züchter reinreden. Momentan plane ich eine Ausstellung der schönsten Mixhühner, und da sich dafür kein Richter finden wird, sollen die Besucher abstimmen.
Liebe Grüße von Anni die sich die Welt so macht wie sie ihr gefällt.

elja
30.12.2017, 23:10
ich habe am Weihnachts-WE das erste Mal ausgestellt, wurde quasi genötigt. Die Auswahl und das Alter der Tiere hat schon bei der Abgabe der Meldung bei manchem Vereinskollegen für Stirnrunzeln gesorgt. Do war Einlieferung. Also habe ich am Mittwoch Abend die beiden Kandidatinnen abgefischt und einzeln in einen gut eingestreuten Käfig gesetzt. Am Donnerstag habe ich die Beine und das Gesicht gesäubert, Beine leicht mit Ballistol eingerieben und der Zworpiline den Lehm aus dem Bauchgefieder gebröselt und die noch vorhandenen weißen Federhülsen am Kopf und Hals entfernt. Beide Tiere waren sauber, im Lack und sahen gesund und gepflegt aus. Also einpacken und einliefern. Dann habe ich noch ein bisschen beobachtet. Und habe mir gedacht, dass einige wenige schlimmer sind als die, die Ami-Pferderassen haben und die auf einer Show vorstellen.
Teilweise waren allerdings auch Tiere dabei, deren Schwanzfedern ziemlich zerschlissen waren oder die einfach nicht im Lack waren.
Es war also die ganze Bandbreite abgedeckt.
Auf die Legeleistung achtet meines Wissens außer einem Orpizüchter (hat früher Milchviehhaltung gehabt) und mir niemand im Verein.

Okina75
30.12.2017, 23:58
Das mit der Mix- Ausstellung ist eine tolle Idee, Anni Huhn :D!
Und lass' uns mal das Ergebnis wissen, elja, mal sehen, wer da die Nase vllt. zu früh gerümpft hat :D!

Kleinfastenrather
31.12.2017, 00:17
Hi,
ja richtig, so denken wir auch in unserem Verein. Du scheinst schon recht verbittert zu sein...

Wenn der "Züchter" 500 Küken zieht und dann auch noch jedem weißen Huhn ein paar schwarze Federn ziehen muss hat er entweder die schwerst zu züchtenste Hühnerrasse überhaupt oder ist, sagen wir mal unfähig... wie ich schon oben schrieb.

Und wegen so Sachen wie einer Sommerbrut (sowieso nicht) oder meiner Mixerei wurde ich noch nie angeranst, es wird mal gegrinst oder auch mal theatralisch der Kopf geschüttelt aber das auch immer auf freundschaftlicher Basis, so Späßchen-halber;).

LG Thorben

elja
31.12.2017, 02:18
Jemand, der 500 Küken einer Rasse und Farbschlag zieht, ist kein Züchter, das ist ein Vermehrer. Das, allerdings mit 300 Küken, habe ich mal nach einer unserer Versammlungen gesagt. Hat bei einigen
zu Unverständnis geführt. Es kamen dann ein paar unzulängliche Argumente, auf die ich mit Beispielen aus der Hunde- und Pferdezucht geantwortet habe, dann wussten die nicht mehr weiter. Noch größeres Unverständnis habe ich, wenn mir von einem Vermehrer erzählt wird, der aus der ersten Kunstbrut nur die Hähne und der späteren zweiten Brut nur die Hennen groß zieht. Der Mann lebt nicht mehr. Sein Glück, der hätte jetzt sonst ziemliche Probleme.
Über meine Mixe schütteln einige auch nur den Kopf, sagen aber nichts mehr, und Unverständnis, warum ich eine wilde Brut, Schlupf Mitte September, groß gezogen habe, gab es auch schon.
Natürlich brauchen wir die Rassegeflügelzüchter, aber da bitte die, die züchten und nicht die Kükenproduzenten.
@AnniHuhn, schade, dass du am anderen Ende von D bist, die Mixe-Ausstellung würde ich gerne sehen
@Okina, das waren einmal hv96 für die Mutter von dem Hahn aus meinem Avatar und sg93 für eine meiner Zworpilinen, die aber mit der Mauser noch nicht ganz fertig war. Es fehlte natürlich noch Halsgefieder und der Schwanz war nur zu erahnen. Sie stammt übrigens aus einem Jahr in dem ich nur vier Hennenküken hatte. Eine hat der Habicht geholt, zwei habe ich verkauft und die hatte ich damals behalten. Sie war die von den Zworpis, die schon am weitesten mit der Mauser durch war, deshalb musste sie herhalten. Hähne kann ich nicht ausstellen, die laufen alle miteinander, da kann ich keinen vier Tage aus der Gruppe und vor allem außer Sicht nehmen.

Blacky04
31.12.2017, 13:02
Es mag Pokalejäger geben, unbestritten.
Meine - bzw. die von meinen Zw.Brahmas "errungenen" Pokale - sind immer direkt in den Sandkasten meiner Kinder gelandet.

Trotzdem freut man sich, wenn die Rassehühnerzucht gut bewertet wird.
Womit? Mit Recht!!!

Luci
31.12.2017, 16:32
Also ich denke Hühnerzüchter sind in erster Linie auch mal nur Menschen- den Eindruck hatte ich zumindest meistens ;-)
Das heißt es gibt solche und solche.
Wo ich Okina, trotz seiner etwas aufgebrachten Reden, aber absolut zustimmen muss ist, die Fokussierung auf einen optisches Ideal.
Kurz: ich finde, der Standard sollte bei Hühnern "gelockert"/ geöffnet werden um den Genpool und die Genvarianz zu erhalten.
Mir ist klar, dass es dann nicht mehr die "ideale Doppelsäumung" gibt, aber den Preis dafür ("Mängel" in den anderen Punkten) möchte ich auch nicht zahlen.

Das sehe ich aber nicht nur bei den Hühnern so, sondern auch bei der Championszucht der Hunde oder gar bei uns Menschen. Wenn ich manchmal die Teeniemädels sehe, herrscht da echt ein Riesendruck nur bestmöglich in die Schablone zu passen.

Optimal fände ich es natürlich, wenn auch Gesundheit, Wesen und Leistung in die Bewertung (der befiederten Hühner) mit einfließen würde. Das ist vermutlich praktisch nicht so einfach umzusetzen, aber bei den Hunden passiert zumindet das ansatzweise.

Hier gab es Mal Lachshühner, die im Käfig schlichtweg hysterisch waren. Absolut nervös. Das wurde nie bemängelt- bei Lachshühnern!

Ich persönlich habe einfach mit den Rassetieren/ Showtieren im Schnitt wesentlich schlechtere Erfahrungen gemacht als mit den Mixen aus Naturbrut. In puncto Lebenserwartung, Vitalität und Legeleistung.
Optisch waren sie ein Traum, aber das töstet mich dann nicht.

Ich sehe es aber auhc realistisch und denke, es kommt eben auch darauf an wofür ich ein Huhn halte.
Wenn es in der Voliere 1-2 Jahre für die Ausstellungszucht leben soll und anschließend noch verkauft oder eine gute Suppe abgeben soll (das ist nicht wertend gemeint) ist es einfach etwas ganz anderes als wenn ich das Tier für mich privat/ meine Kinder über viele Jahre als Familienmitglied halte. Der Platz ist vielleicht auch so begrenzt, dass ich bei Nichterfüllen der Legeleistung echt frustriert bin. Und wenn es früh stirbt ist es ein Drama für die ganze Familie (ich sage es überspitz als Beispiel)
Der Ausstellungszüchter (wieder exemplarisch) kann es dagegen gut verkraften wenn es keine 8 oder 10 Jahre wird.

Ich brauche zum Beispiel Tiere, die nicht zu viel brüten, halbwegs legen und vorallem gesund und wesensfest sind.
Ich setze die Tiere ja pädagogisch ein und allein die Ausbildung der Tiere kostet echt unglaublich viel Zeit. Da ärger ich mich natürlich schwrz wenn das Tier dann ständig krank ist oder früh stirbt.

Ich habe für mich daraus den Schluss gezogen: keine Äpfel kaufen wenn ich Birnen brauche!

Das heißt für mich kommen gesunde, wesensstarke Tiere in Frage. Vereinzelt können es dann auch Rassetiere sein, sofern sie die Kriterien erfüllen.

melachi
31.12.2017, 16:32
Hi,
bevor ihr euch noch mehr Sachen zusammenreimt....

Erstmal vorraus... Ein Züchter sollte normalerweise wissen wie gut seine Tiere ungefähr sind, das heißt von den typischen Rassemerkmalen, von der Form, von der Fertigkeit. Ein Preisrichter beurteilt immer das Tier im jetzt, daran wie nah es seiner Meinung nach dem Standard kommt.

Die unterschiedlichen Bewertungen kommen besonders durch die verschiedenen Entwicklungstufen, auf der ersten Schau sind die Tiere noch was zu jung, es fehlt an Masse, Schwanzfederlänge..., auf der zweiten ist das Tier nahezu perfekt und auf der dritten sind sie schon leicht am Mausern oder haben leicht zerschlissene Federn, vielleicht ist auch eine mal abgebrochen. Oder das Tier steht mal in perfekter Pose, mal hat es so garkeine Lust auf Ausstellung.

mir ist klar, das das so ist. Aber wie bringe ich das jetzt mit dem Schutz der Genreserven übereinander? Was zum Teufel hat das Alter, die Mauser oder das Ausstellungstraining damit zu tun, den genetischen bzw. Zuchtwert eines Tieres zu ermitteln? Für mich ist das ganze jetzige System der Schauen und der Bewertungen im Hinblick auf den Schutz der Genreserven ungeeignet. Einen Genpool schütze ich nicht, indem ich eine Rasse nach einem hundert Jahre alten Standard hinbiege, dem keinerlei genetischer Sachverstand zugrundeliegt. Es ist völlig gleichgültig, welche Genetik hinter einem Ausstellungshuhn steckt, solange es so aussieht, wie sich der Preisrichter das vorstellt. Ob das Huhn im Käfig nun schwarz mit zwei Schwarzverstärkern, birkenfarbig mit 5 Schwarzverstärkern, oder goldhalsig mit 10 Schwarzverstärkern ist, es ist schwarz. Aber welche dieser Genkombis ist nun die, die alt, einzigartig und zu schützen ist, zusammen mit dem Rest des Huhns?

Es wird Zeit, das der BDRG und seine Verbände sich mal hinsetzen und sich mit der Genetik (und Epigenetik/Selektionskriterien) ihrer Rassen auseinandersetzen, statt sinnfrei das Sperma von Hähnen einzufrieren, deren Farbschlag bereits erloschen war und die vor ein paar Jahren aus irgendwelchen anderen passenden Rassen zurückgezüchtet wurden. Wie heißt das so schön: nur was ich kenne, kann ich auch schützen. Das gilt auch für Genkombinationen.

Arnika
31.12.2017, 17:02
Die Genetik ist doch nur in groben Zügen bekannt, zumindest mir (und ich habe mich nach Kräften schlau gemacht).
Was z.B. ist genetisch der Unterschied zwischen Rost-Rebhuhnfarbig, Rebhuhnfarbig, "duckwing", wildfarbig ?

Okina75
31.12.2017, 17:11
Wo bin ich denn aufgebracht, Luci :blink?

Sorry, wenn ich frage, aber gilt im Wessiland "seine Ansicht klar zum Ausdruck bringen" schon unter "aufgebracht"? Frage ich nicht nur wegen jetzt, sondern ich mich schon, seit ich Berlin verlassen habe... Für 'nen warmen Spruch kriegst Du da gleiches zurück, und keiner nimmt Dir was krumm, weil man sich versteht, auf die typisch herzlich- rauhe Art da oben, und hierzulande kriegst Du pfannkuchengroße Augen und zu Boden klatschende Unterkiefer für aus meiner Sicht ganz normale Ansagen :kein *seufz*...

Arnika: Rost- rebhuhnfarbig ist rot verstärkt rebhuhnhalsig, wenn Du so willst, Duckwing ist schlicht die englische Bezeichnung für rebhuhnhalsig und bezieht sich auf das farbige Flügeldreieck des Hahns, angelehnt an den Flügelspiegel der Enten (Duck), und wildfarbig ist auch nur rebhuhnhalsig, aber intensiver gefärbt.
Und mit Rebhühnern hat all das mal so gar nichts außer der Bezeichnung gemein, weil kein Rebhuhn auch nur annähernd so aussieht. Alle Klarheiten beseitigt ^^ :kein.

melachi
31.12.2017, 19:14
Die Genetik ist doch nur in groben Zügen bekannt, zumindest mir (und ich habe mich nach Kräften schlau gemacht).
Was z.B. ist genetisch der Unterschied zwischen Rost-Rebhuhnfarbig, Rebhuhnfarbig, "duckwing", wildfarbig ?

genau da legst du den Finger in die Wunde: es muß sich jeder selber nach Kräften schlau machen. Das ist für einen Einzelnen kaum zu leisten. Es braucht beides, die Genetik und die Züchter-Erfahrungen, beides muß zusammengebracht werden und für jeden zugänglich gemacht werden, und zwar in deutsch, damit alle Parteien darüber diskutieren können. Diese Diskussionsplattformen befinden sich bisher in irgendwelchen Stammlokalen x-beliebiger Dörfer und in einigen Internetforen, wo mehr oder weniger aneinander vorbei über dasselbe gesprochen wird. Warum bietet der BDRG nicht wenigstens mal für jede Rote-Liste-Rasse eine Zusammenstellung der Fakten für die Zucht und Selektion an? Es den Sondervereinen zu überlassen, hat ja in den wenigsten Fällen gefruchtet. Bis auf wenige Ausnahmen findet sich auf den entsprechenden Webseiten bis auf einen Auszug aus dem Standard nichts brauchbares für Leute, die sich über die Zucht solcher Tiere informieren wollen.

Die von dir genannten Bezeichnungen sind zwar überall zu lesen, aber sie bedeuten je nach Rasse oft was anderes. Wildfarbig kann mal ein eb- und dann wieder ein e+- Genotyp sein, meist mit Schwarzverstärker, manchmal ohne. Das Bankiva-Huhn ist allerdings nicht wildfarbig, obwohl es in allen Genen Wildtyp ist! :laugh. Das Bankiva-Allel der E-Reihe e+ heißt im englischen auch duckwing, das Allel e^b heißt partidge und das Allel e^Wh wheaten, aber alle drei zeigen das andersfarbige Flügeldreieck, den Duckwing. Partridge heißt übersetzt rebhuhnfarbig, allerdings sind die rebhuhnfarbigen in Deutschland alle e+, also NICHT partridge (e^b), außer den rebhuhnfarbig gebänderten, die zum e^b aber in jedem Fall noch das Pattern-Gen brauchen für die Bänderung. Und goldhalsig/goldfarbig hast du noch gar nicht in der Liste, um den Nomenklatur-Kuddelmuddel endgültig perfekt zu machen. In anderen Ländern ist das allerdings auch nicht besser, und wenn man dann auch noch über die Grenzen arbeitet, wird das Chaos perfekt. Das niederländische goldhalsig ist bei uns z.B. schwarz-gold, zwei völlig unterschiedliche Farbschläge.

Deshalb ist es meiner Meinung nach auch so wichtig, dem Standard die Genetik beizufügen, soweit sie bekannt ist. Und zumindestens für die Allele der E-Reihe ist das ja schon mal recht gut möglich (außer vielleicht bei E und E^R), da sind die Kükendaunen recht aufschlußreich. Im Zweifel kann auch der Wissenschaftliche Geflügelhof des BDRG mit Hilfe der Vereine gerne mal ein Kreuzungsprogramm auflegen, wo durch Kreuzung z.b. mit Bankivas recht schnell ein guter Teil der Farbgenetik dingfest gemacht werden kann. Immer noch besser als sinnlose Projekte, z.B. wann und wie oft die Hähne verschiedener Rassen krähen, wenn man von jeder Rasse nur EINEN Hahn hat :bash

Saatkrähe
31.12.2017, 19:48
Immer noch besser als sinnlose Projekte, z.B. wann und wie oft die Hähne verschiedener Rassen krähen, wenn man von jeder Rasse nur EINEN Hahn hat :bash
:laugh .. wunderbar. Irgendwie ist in diesem Satz alles drin :biggrin:

Blacky04
31.12.2017, 20:11
:laugh .. wunderbar. Irgendwie ist in diesem Satz alles drin :biggrin:

Stimmt wohl. :cool:

Außer, dass Rassen erhaltenswert sind. Mechelnern sind keine Niederrheiner und Brahma sind keine Cochin.

Obwohl die Farben immer mehr durcheinander gemischt werden - leider.

Saatkrähe
31.12.2017, 22:19
Stimmt wohl. :cool:

Außer, dass Rassen erhaltenswert sind. Mechelnern sind keine Niederrheiner und Brahma sind keine Cochin. ...
Und das ist auch gut so. Es menschelt halt überall - auch bei den Ausstellungen ;D

Alf
01.01.2018, 10:11
Darf ich noch darauf hinweisen, dass nicht jeder die Voraussetzungen hat alte Landhuhnrassen zu halten, geschweige denn zu züchten.
Ich habe mir meine Ramelsloher zugelegt, weil ich eine gefährdete Rasse unterstützen wollte und
man hat mich letztes Jahr überredet zu züchten, weil der Bestand so niedrig ist.
Ich tue mein Bestes mit Unterstützung des Sondervereins und eines erfahrenen Züchters aus dem Ortsverein.
Mittlerweile hab ich drei Ställe für zwei Zuchtgruppen und Küken- bzw Hähneaufzucht.
Das Problem an dieser alten Landhuhnrasse ist aber, dass sie viiiel Auslauf brauchen.
Zu Sechst in der 30 qm Voiliere fühlen sie sich total unwohl! Außerhalb der Brutsaison laufen sie auf 600 qm... Was manchen Hennen noch immer nicht reicht 😏
Wer hat so viel Platz?!
Ich habe nette Nachbarn, aber möchte sie auch nicht überbelasten... Da ich die Hähne bis zur Schlachtreife aufziehe, ist es hier im Sommer auch ganz schön laut.
Und ja, auch ich wäre froh, wenn ich die "ungeeigneten" Hühner an Leute abgeben könnte , die einfach Spaß an Hühnern haben. Aber wer will schon flugfähige Ausbrecher, die man nicht einpferchen kann 😟

Luci
01.01.2018, 12:18
Da hast du auch Recht Alf.
Nicht jeder hat die Kapszitäten für solch eine Rasse, aber es gibt ja für kleinere Gärten andere Rassen.
Ich finde Ramelsloher wunderschön. Züchtest du weiße?

Alf
01.01.2018, 13:15
Ja, nur die Weißen - finde ich persönlich schöner!
Halt im kleinen Ramen, weil ich den Garten nicht "überbesetzen" will.

Arnika
01.01.2018, 22:01
Hallo Okina und Melachi !

DIESE Diskussion würde ich gerne weiterführen, aber dafür sind wir hier im falschen thread.
Vielleicht mal einen eigenen Thread aufmachen ?

Werd's probieren, nur schwächelt bei mir zur Zeit das Festnetzt (wir hatten handfesten Sturm). Seit 2 Tagen hatte ich 30 Min. Internet. Mal schauen.