Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anfängerfragen: Welche Rasse? Freilauf oder Voliere?
Hallo zusammen,
ich bin Hühnerneuling und habe in den letzten Wochen und Monaten schon fleißig recherchiert und hier im Forum mitgelesen. Etwa in einem halben Jahr sollen 3 Hennen in meinen Garten einziehen. Ich möchte natürlich alles richtig machen und alle noch offenen Fragen frühzeitig klären und wäre euch für eure Hilfe dabei sehr dankbar.
Mein Garten ist mit rund 80qm Rasen- und Gebüschfläche recht klein und im Prinzip wollte ich den Hühnern diese Fläche vollständig als Freilauf zur Verfügung stellen. Klassische Staudenbeete, wo die Hühner einen Schaden anrichten könnten gibt es nicht, sondern nur Strauchpflanzungen (Hortensie, Johannisbeere, Rhododendron etc.), die den Hühnern bestimmt gut gefallen werden. Ich würde den Garten insgesamt als abwechslungsreich und „gut strukturiert“ beschreiben.
Mein bisheriges (Wunsch-)Denken wäre folgendes:
kleiner mobiler Schlafstall (für ein zweites „Gartenhaus“ würde es bestimmt auch keine Baugenehmigung geben)
automatische Hühnerklappe, weil ich nicht immer früh aufstehe und auch abends nicht immer bei Dämmerung zuhause bin
Hühner laufen den ganzen Tag frei im Garten
Und nun zu den Problemen und Fragen, die ich noch habe:
1) Der Auslauf ist nicht raubtiersicher. Mindestens drei verschiedene Katzen aus der Nachbarschaft schauen ab und zu in unserem Garten vorbei. Ob es hier Greifvögel gibt weiß ich nicht. Der nächste Wald ist nur 10 min Fußweg entfernt, also gibt es wahrscheinlich schon welche in der Nähe, aber ob die im Wohngebiet nach Beute suchen? Eine Übernetzung der gesamten Fläche wäre definitiv nicht möglich bzw. ist nicht gewollt. Wie groß würdet ihr als Hühnerhalter die Gefahr durch Raubtiere einschätzen? Ist das Risiko vertretbar oder wäre es doch besser eine feste Voliere für die Hühner zu bauen? Falls ja, wie groß?
2) Ich bin mir noch unsicher welche Hühnerrasse für mich am besten geeignet wäre und für Empfehlungen offen. Meine Ansprüche sind:
-
wenig flugfreudig, damit sie nicht in Nachbars Garten landen (würde wegfallen, falls eine Voliere besser wäre als Freilauf)
Nichtbrüter. Es ist mir sehr wichtig eine Rasse zu nehmen, die nicht brütet, weil sonst bei nur drei Hennen leicht die Situation eintreten kann, dass eine Henne allein im Stall zurückbleibt, wenn beide anderen glucken (oder eins verletzt ist und eins gluckt etc.). Dieses Risiko möchte ich möglichst gering halten. Außerdem möchte ich nicht züchten oder Naturbruten durchführen und hätte auch wenig Spaß daran ständig Hennen entglucken zu müssen.
gute Eierleger, wobei mir eine anhaltend gute Legeleistung über viele Jahre hinweg wichtiger wäre, als Spitzenerträge in den ersten ein bis zwei Jahren. Leider findet man ja meist nur die Angabe wie gut die Legeleistung in den ersten beiden Jahren ist bzw sein soll, aber die Angabe nützt mir wenig. Da meine Hühner definitiv nicht im Kochtopf landen werden und ich mir aus Platzgründen auch keine jungen Hühner dazu holen kann wenn die Legeleistung nachlässt, wäre eine Rasse bei der die Legeleistung nicht allzu stark einbricht ideal. (Erfahrungswerte zum Nachlass der Legeleistung mit zunehmendem Alter und Vergleich verschiedener Rassen fände ich sehr interessant. Falls es das Thema im Forum schon gibt und ich es übersehen habe, bitte ich um den link zum Thread)
da nur ein kleiner Stall geplant ist, sollten die Hühner gut wetterfest sein und auch bei nicht so tollem Wetter ins Freie gehen
die Optik ist natürlich Geschmackssache und steht bei meiner Entscheidung auch nicht an oberster Stelle. Grundsätzlich gefallen mir optisch die leicht gebauten Rassen besser - die ja leider flugfreudiger sind. Fußbefederung oder gelbe Läufe kann ich zum Beispiel nicht leiden. Ich war im Oktober auf der Ausstellung in Hannover und habe mich da etwas in die Eulenbarthühner (die großen) und die Zwerg-Vorwerkhühner verguckt. Zu den Eulenbarthühnern sind die Informationen im Netzt aber sehr spärlich (Flugfähigkeit und Bruttrieb?) und ich weiß auch nicht ob ich an so eine seltene Rasse überhaupt drankommen würde, selbst wenn von den Eigenschaften her alles passen würde.
bei der Größe der Hühner bin ich nicht allzu festgelegt. Die ganz winzigen 500g Zwerge würde ich wegen den Katzen ausschließen und auch weil mir die Eier zu klein wären. Rassen, bei denen die Hennen über 2kg wiegen würde ich wegen dem geringen Platzangebot auch ausschließen.
Meint ihr eine der beiden Rassen (Eulenbarthuhn / Zwerg Vorwerkhuhn) kommt bei meinen Bedingungen in Frage? Zu den Eulenbarthühnern habe ich wie gesagt sehr wenig gefunden und wäre für alle Informationen dankbar, die den Charakter, die Flugfähigkeit und den Bruttrieb betreffen. Zu den Zwerg-Vorwerkhühnern habe ich zwar mehr gefunden, aber leider widersprüchliche Informationen zur Flugfreudigkeit. Könnte man im Notfall die Flügel stutzen, wenn die Hühner flugfreudiger sind als man erwartet hat? Welche anderen Rassen könnt ihr empfehlen, die vielleicht besser zu meinen Anforderungen passen?
3) Wenn der ganze Garten als Freilauf zur Verfügung stehen soll, sollen die Hühner ja nicht zu den Nachbarn rüberfliegen. Bislang ist auf einer Seite ein 1,4m hoher Zaun, den ich auch nicht verändern kann und an zwei Seiten eine 1,8m hohe Hecken, die in den unteren 50cm schon mit Kaninchendraht ausgestattet ist. Reichen die 50cm Kaninchendraht vielleicht aus? Wenn die Hühner auf dem Boden herlaufen, merken sie ja nicht, dass die Hecke weiter oben nicht durch Kaninchendraht geschlossen ist. Oder sind die so schlau, dass sie das schnell rausfinden und dann in 50cm Höhe durch die Hecke gehen? (Tut mir Leid, falls die Frage dumm ist).
Huch, das ist doch mehr Text geworden als ich dachte. Aber mit meinen Fragen bin ich damit fürs erste durch und gespannt auf eure Antworten ;-)
Liebe Grüße
Shavon
Anni Huhn
27.12.2017, 16:13
Hallo Shavon, wegen Flugfähigkeit würde ich mir keine Sorgen machen, da Hühner sehr Standorttreu sind. Selbst meine Hamburger die fliegen können wie die Adler gehen nur in die Luft wenn Sie von fremden Katzen gejagt werden und kommen nach 5 min auf Nachbars Dach auch wieder. Allerdings schlafen naturnahe Hühner, oder Hühner denen es vorgemacht wurde auch gerne mal auf Bäumen. Bei Deinem kleinen Garten würde ich aber auf nichtscharrende Hühner achten, da es Rassen gibt die einen Garten innerhalb kürzester Zeit umgraben. Evtl. wäre für Dich ein beweglicher Stall mit einer schnell zu versetzenden Voliere besser dann kannst Du den Standort regelmäßig wechseln und die Hühner sind sicher wenn Du nicht da bist. Hier im Forum gibt es einige die mit dem Eglu Cube als Stall sehr zufrieden sind. An normal große Hühner gehen Katzen nicht dran, meine Katzen müssen nur ihre Mäuse mit den Hühnern teilen. Es gibt jetzt ab Januar jede Menge Geflügelbörsen wo Du Hühner kaufen kannst. Meistens gefallen einem dann unterschiedliche Rassen
und es wird eher eine bunte Truppe, wie bei den meisten hier. Dort hast Du Kontakt zu Züchtern und bekommst alle Infos.
Normalerweise sind Hühner schon standorttreu. Aber bei einem 80qm Garten? Vielleicht wäre ein Auslauf aus Geflügelnetzt der oben auch übernetzt ist (muss ja nicht hoch sein), denn man umstecken kann, eine Alternative.
Rassen die mehr als nach 2 Jahren konstant Eier legen wird es wohl nicht geben. Je älter das Huhn desto weniger Eier, ist leider so. Natürlich gibt es Ausnahmen die auch noch mit 4-5 Jahren alle paar Tage ein Ei legen, das hängt aber nicht von der Rasse ab sondern von einzelnen Exemplaren.
Vielen dank für eure Antworten :)
Wie viel Schaden die Hühner durch das Scharren anrichten hatte ich bislang nicht richtig bedacht. Ich bin davon ausgegangen, dass sie sich gerne in Deckung aufhalten und daher unter den Gehölzen die lästigen Sämlinge von Löwenzahn, Esche und co für mich umpflügen und ich mir das hacken sparen kann. Da war ich vielleicht zu optimistisch. Von meinem Garten sind etwa 30qm Gehölzpflanzung und 50qm Rasenfläche. Eine versetzbare Voliere wie wie beim Eglu Cube fände ich nicht so geeignet, weil ich dann nur die Rasenfläche für die Hühner nutzen könnte und am liebsten wäre es mir eigentlich, wenn die Hühner sich möglichst viel unter den Gehölzen aufhalten würden und den Boden dort Unkrautfrei halten. Auch bei dem Vorschlag mit dem Geflügelnetz ist es bestimmt nicht einfach die Gehölzpflanzungen mit einzubeziehen, aber schon eher möglich. Deshalb dachte ich für den Fall, dass eine Voliere besser ist als kompletter Freilauf, dass ich auf einer Fläche, die etwa zu 2/3 Gebüsch und 1/3 Rasen ist, eine feste Voliere baue.
Wobei ich den Freilauf im ganzen Garten noch immer als Wunschvorstellung habe und es wohl auch so machen werde wenn keine lauten Gegenstimmen kommen.
@ Anni Huhn: Du schreibst ja an normal große Hühner gehen Katzen nicht dran. Ab welchem Gewicht wäre das etwa? Ab 1kg oder müsste es schon etwas mehr sein? Besonders weil ich ja auch keinen Hahn dabei haben werde, der auf die Hennen aufpasst.
@Raichan: Das die Legeleistung immer mit dem Alter abnimmt und nicht konstant bleibt, war mir schon klar. Ich dachte nur es gäbe vielleicht Rassen, bei denen das mehr oder weniger ausgeprägt ist. Wenn es von den einzelnen Hühnern abhängt und nichts rassetypisches ist, hoffe ich einfach das Glück zu haben zumindest ein Ausnahmehuhn zu erwischen ;-)
Salamander
27.12.2017, 22:47
Hallo, ich halte 3 Zwerg-Barnefelder und 1 großes schwarzes und schweres Cochin Huhn. Die Hühner haben einen Eglu Cube und eine Voliere, die ca. 10 qm groß ist, Regen und Schnee sicher, ausgestattet mit allem was Hühner mögen, Staubbad, erhöhte Sitzstange, Schaukel usw. Sie dürfen jeden Tag nach belieben ca. 20 qm des Garten begehen und zeitweise/tageweise den ganzen Garten von ca. 80 qm nutzen, auch den Hof, wenn ich im Garten bin. Damit kommen sie gut klar. Der Rasen ist grün geblieben und ich finde, sie scharren echt wenig, schon gar keine Kuhlen, außer in ihrer Voliere. Unser Zaun ist ca. 1,25 hoch, da ist noch nie ein Huhn darüber geflogen. Was mit bei dem großem schweren Cochin gefällt, ist dass es eigentlich nur eine ganz niedrige Umzäumung brächte, vielleicht höchstens Kniehoch. Es ist auch sehr zahm und ruhig vom Temeperament her. Hier gibt es auch Katzen - war nie ein Problem.
Drakulinchen
28.12.2017, 05:00
Also 1.40 Zaun: da kommt so ziemlich alles drüber...
Meine Hybriden/Mixe, Araucaner, Marans, Augsburger, Vorwerker die fliegen problemlos über 1,50 m rüber.
Hatte da immer welche im Nachbarsgarten die aber dann auch wieder zu mir rüberflogen wenns Futter gibt.
Erst mit 2m Zaun wurde es es besser -aber auch heute habe ich noch Hybriden/Grünleger die sogar aufs 3,5 m hohe Dach von der danebenliegenden Werkstatt fliegen.
Wer sich bei mir vom 1,5 m hochen Zaunn abschrecken lies: Seidenhühner (da die gerne glucken: eher nix für Dich), Wyandotten, Brahma.
Seidis glucken gerne - aber ich habe auch Rassen/Nichtrassen gebaht die nicht als gluckfreudig bekannt sind und die sehr gerne gegluckt haben - ist halt manchmal individuell. Nur weil Hybriden angeblich nicht als gluckig bekannt sind, hab ich doch da auch spez. Exemplare gehabt die dauergegluckt und prima Küken geführt haben. Andererseits hab ich Seidenhühner die noch nie gegluckt haben während die anderen Seidenhühner ihrem Vorurteil gerecht wurden...
Ich habe 3 Kater - und in der Nachbarschaft sind auch mehrere. Ich habe außer bei Küken NIE ein Problem mit den Katren gehabt - im letzten Jahr liefen die Hühner noch uneingezäunt rum bis ih einen Teil einzäunte.
Küken hatte ich in extra gesichertem Kükenheim bis ich sie dann mit 6 Wochen zu den anderen mitlaufen lies - da hatte ich einmal einen Verlust wo ich dann den Kükenrest beim Katzenfütternungsplatz fand... Danach hab ich die Küken dann erst zu den anderen gesetzt als sie 4 Wochen älter waren und dann kein Problem gehabt.
Wir haben zum einen Nachbar nur einen 1,20 Zaun. Da drüber ist in all den Jahren nur eine Junghenne rübergeflogen, aber auch nur weil sie erschreckt wurde. Sie haben aber auch 500qm zur Verfügung. Über den 1,75 Zaun der den kleinen Auslauf am Stall abgrenzt, sind nicht nur Junghennen (auch eine Zw. Wyandotte), sondern sogar ein Mechelner Hahn rübergeflogen. Ich bin mir fast sicher dass die Hühner, wenn sie genug Platzt und Abwechslung haben, kein Interesse an nachbars Gärten haben.
Joachim04
28.12.2017, 09:41
Ich bilde mir auch ein, das sich meine Hühner recht wohl fühlen bei mir und daher kein "Grund" besteht, über den Zaun (1,20m) zu fliegen. Das sie es könnten, hat eine Sussex am ersten Tag bewiesen. Auf die Garage, ca. 3 m hoch. Seit dem, jetzt bald drei Jahre her, nichts mehr...
Herzlich Willkommen bei den Hühnerverrückten :)
Z-Vorwerks sind leichte flüchtige Hühner, die gerne mal die Welt erkunden. Wenn sie nicht zum Nachbarn sollen, für Dich eher ungeeignet.
Das gesagte gilt für alle leichten agilen Rassen und etliche Zwerge.
Ich hatte zwei Z-Welsumer, die waren sehr zaunsicher (1,20 m), andere gingen auch über 1,40 sofort drüber. Das kann man nicht so generell sagen.
Ohne Fusselfüße, nicht zu groß, nett und hübsch, zu 98% zaunsicher:
Zwerg-Orpington
Die schwarzen legen auch recht ordentlich, die anderen Farbschläge legen schlecht bis sehr schlecht. Davon drei auf 80 qm, da kannst Du davon ausgehen, dass sie im Zaun bleiben. Da sie nicht übermäßig pfiffig sind, werden sie auch nicht merken, dass der Kaninchendraht schon nach 50 cm endet. Kuhlen werden überwiegend unter den Büschen entstehen, wenn sie da schöne Erde haben, gehen sie nicht im Rasen graben. Steuern kannst Du das, indem du die Erde unter den Büschen einmal auflockerst.
Glucken tun sie je nach Linie zwischen gar nicht und schon ganz gerne. Fanatische Glucken hatte ich da noch keine.
Ebenfalls gute Erfahrungen habe ich mit Z-Asil gemacht.
Vielen Dank für die vielen Antworten!
Die Zwerg Orpington klingen wirklich sehr gut geeignet für meinen kleinen Garten. Optisch sind sie zwar überhaupt nicht mein Fall, auch weil sie so behäbig wirken (zumindest machen sie bei youtube Videos den Eindruck), aber ich habe ja auch geschrieben, dass die Optik nicht an erster Stelle steht. Die Hühner im Garten frei laufen zu lassen zu können, ist mir deutlich wichtiger.
Große Rassen fliegen ja tendenziell auch weniger als die Zwerge, aber wie stark unterscheiden sich große und kleine Rassen wirklich? Fliegen die großen Vorwerk z.B. deutlich weniger als die Zwerg-Vorwerk? Dann würde ich vielleicht doch überlegen mir lieber eine große Rasse zu holen, die mich optisch mehr Anspricht. Oder reichen meine 80qm für 3 große Hühner nicht aus? Wäre wahrscheinlich mit mehr Verwüstung verbunden, aber den perfekten englischen Rasen habe ich (dank Maulwurf) sowieso nicht.
Ich werde auch nochmal meine Nachbarn fragen, ob sie sich daran stören würden, wenn sich ab und zu ein Huhn in ihren Garten verirrt und je nachdem könnte es dann ja doch ein etwas windschnittigeres Modell werden.
Ich hab ja auch noch genug Zeit eine Rasse auszuwählen. Anschaffen werde ich mir die Hühner definitiv erst im Sommer.
Zum Stall: Den Eglu Cube finde ich zwar von der Idee her gut, aber der Preis ist mir etwas happig. Ich bin handwerklich nicht ungeschickt und meine Kaninchen hatten damals auch einen selbst gebauten Stall, also wird es bei mir auf einen Stall der Marke Eigenbau hinauslaufen. Vielleicht werde ich zu dem Thema zu späterem Zeitpunkt nochmal euren Rat einholen. Im Moment sammle ich noch erste Ideen ;-)
magda1125
28.12.2017, 22:57
moin,
80qm für drei hennen sind nicht der hit, aber besser als nix.
wenn du eher auf eier stehst und nicht schlachten willst, spricht doch nix gegen hybriden?
nicht jeder hühnerhalter muß sich um rassenerhalt verdient machen..
und gerade neulinge in der o.g. kategorie klagen hier häufig ewig über späten legebeginn..
Gegen Hybriden spricht für mich, dass ich die Konzerne, die die Hybriden produzieren nicht unterstützen will. Hybrid-Küken würde ich mir also definitiv nicht anschaffen und von den Freigekauften Hybriden wird Hühneranfängern abgeraten. Zumindest hab ich das irgendwo gelesen. Aber du hast recht, dass es für mich im Prinzip nicht wichtig ist ein Rassehuhn zu haben, da ich ja nicht züchten will. "Wildes Misch-Masch" wie hier das Thema mit Mischlingshühnern heißt, wäre für mich also auch ok. Bei Rassetieren sehe ich nur den Vorteil, dass man besser einschätzen kann, welche Eigenschaften das Huhn haben wird. Mischlinge sind ja wahre Überraschungseier, bei denen man nie weiß welche Eigenschaften durchschlagen.
sternenstaub
29.12.2017, 08:30
Hallo und Willkommen,
bei Deinem Flächenangebot bieten sich eher Zwerghühner an. Hast Du Dir schon mal Zwerg-Amrocks und Zwerg-Rhodeländer angesehen? Die sind recht ruhig und legen auch ganz manierlich. Und Zwerg-Amrocks sind zudem recht zutrauliche Quasseltanten. Meine latschen mir ständig nach und haben immer was zu erzählen.
Den Rasen kannst Du mit einem Rasengitter schützen. Da gibt es zwei Anbieter, kannst mal danach g**geln. Das Gitter wird einfach auf dem Rasen aufgelegt und verankert. So bleibt es grün und die Mädels haben immer Gras zur Verfügung.
Plane in jedem Fall eine überdachte Voliere mit ein, die nächste Stallpflicht kommt bestimmt.
Landhahn
29.12.2017, 08:45
Bei 80m2 würde ich 4 Hühner halten und Körnerfutter zufüttern.
Habe zuerst beim Züchter und einem kleinen Händler gekauft - Reinfall
Danach habe ich mir Hühner bei einem Großhändler gekauft,mit den
Hühnern hatte ich am Meisten Glück. Legten gut und hatte noch keine Ausfälle
Selbst die eigene Nachzucht von denenlegt noch sehr gut.
Fragt man 3 Experten, bekommt man 5 Antworten :laugh
Ich bin wirklich dankbar für jeden Input, weil ich dadurch nochmal in verschiedene Richtungen denke und recherchiere. Das Zwerghühner wegen dem geringen Platzangebot besser geeignet sind, habe ich mir schon gedacht. Nur schade, weil es meist auch die besseren Flieger sind :(
Ich habe jetzt nochmal das Forum durchsucht nach Zwergrassen, die wenig fliegen und dabei diese Auflistung gefunden:
Altenglische Zwergkämpfer
Zwerg Asil
Zwerg Brahma
Zwerg Cochin (bin mir aber nicht ganz sicher, bei mir waren sie bodenständig)
Zwerg Lachs (meine ist glaub ich zu fett zum fliegen)
Indische Zwergkämpfer
Ko Shamo!!!
Zwerg Paduaner (fliegen kaum, und wenn doch - sehen nicht wohin)
Zwerg Seidenhühner (oben schon erwähnt)
Siamesische Zwergseiden
Zwerg Strupphühner
Die Kämpfer-Rassen kommen wegen der schlechten Legeleistung und auch wegen der Wetterfestigkeit nicht in Betracht und die Seidenhühner wegen der Legeleistung und der Brutfreudigkeit.
Die Zwerg-Lachshühnern, Zwerg-Cochins, Zwerg-Brahma und Zwerg-Strupphühnern gefallen mir noch weniger als die Zwerg-Orpington, die elja empfohlen hat. Bei den Zwerg-Paduanern hätte ich Angst, dass sie mit der Haube weniger Freilauf-tauglich sind, weil sie Raubtiere vielleicht erst später bemerken als andere Rassen es tun würden und die Legeleistung ist ja auch nicht so toll.
Also bleiben meine Favoriten vorerst die Zwerg-Orpingtons.
Wirklich schade finde ich, dass mir die schlank gebauten Rassen nicht nur optisch besser gefallen, sondern oft auch besser legen und weniger Bruttrieb haben. Wenn nur das Fliegen nicht wäre.
Die Zwerg-Amrocks und Zwerg-Rhodeländer, die sternenstaub vorschlägt, haben ja eine fantastische Legeleistung. Gehören sie auch zu den flugfaulen Rassen? Ich habe über die Suche nur gefunden, dass die großen Amrocks und Rhodeländer kaum fliegen.
Als Lösung für Stallpflichtzeiten habe ich überlegt eine Festzelt 3m x 3m zu nutzen. Das müsste ich nicht extra anschaffen und es ist schnell aufgebaut.
@Landhahn: Warum empfiehlst du 4 Hühner? Ist eine Gruppe von 4 Hennen harmonischer als ein dreier Trupp?
Ich sattele mal das Pferd von hinten auf:
Wieviel Eier benötigst/willst Du in der Woche?
Vielleicht kommt man so eher an das Ziel, welche Hühner passend wären. Die Paduaner legen nämlich garnicht so schlecht und mit Katzen kommen sie auch zurecht.
Hauptproblem sehe ich eher bei dem Platzangebot. Mit 80 m² kann man Hühner halten, keine Frage, aber sie werden den Rasen komplett in eine Matsch-/Mondlandschaft verwandeln.
Ob man damit leben kann, ist natürlich eine Sache. Wer jetzt jedes Grashälmchen einzeln kennt und pflegt, wird da einen Herzinfarkt bekommen.....
Im Moment verbrauchen wir etwa 6 Supermarkteier pro Woche. Zwerghuhneier sind ja kleiner, also bräuchte man dementsprechend mehr. Ich bin aber so realistisch, dass mir klar ist, dass ich immer Eier zukaufen muss. Aber eine gut legende Rasse wäre mir natürlich schon lieber.
Orpis haben mir anfangs auch nicht gefallen, aber seit ich sie habe liebe ich diese Rasse, sie sind sehr schön anzuschauen. Allerdings würde ich doch über den Bruttrieb nachdenken, denn meine z.B. brüten durch die Bank gerne. Der Züchter, von dem ich meine ersten Orpis geholt habe, hatte auch Zwerge und diese, wie er mir sagte, nur zum brüten.
Angefangen habe ich mit Lachshühnern, schade, daß sie Dir nicht gefallen, denn sie würden sich m.E. gut für Deine Bedürfnisse eignen. Und es sind ruhige, nette, zutrauliche Hühner die immer was zu erzählen haben. Ich bin davon nur abgekommen, weil ich immer Nachwuchs ziehe und die Lachse nicht brüten.
Um noch mehr Verwirrung anzurichten...
Ein Freund hat sich bei ähnlichen Bedingungen Zweg-Barnevelder zugelegt und ist mit Legeleistung, Wesen und Robustheit sehr zufrieden.
Dorintia
29.12.2017, 14:56
Hmmm, also wenn ich sowieso dazu kaufen müsste, würde ich mir eher einen regionalen Anbieter suchen, der Hühner möglichst artgerecht hält. Und die 80qm als natürliche Blumenwiese o.ä. belassen und mich dort an Artenvielfalt und Insektenreichtum erfreuen. Nicht jeder muss Hühner halten, auch wenn es auf 80qm möglich wäre.
Hast du dir schon die Zwerg-Niederrheiner angeschaut? Hübsche Tiere und sollen bis zu 180 Eier im Jahr legen. Zwerg-Australorps 160, Zwerg-Amrocks 170, Zwerg-Sulmtaler 160, Zwerg-Bielefelder 160...
Wie hoch sind die Sträucher in deinem Garten? Machst dir (bzw deinen Hühnern )einen mobilen Hühnerstall, steckst immer wieder mal neuen Auslauf ab, Netz drüber, fertig. Und wenn du im Garten bist, lässt die Hühner ganz raus. Es ist kein muss dass sie zu Nachbarn rüberfliegen. Was du bedenken musst: falls der nächste Nachbar sehr nah an deinem Garten ist (wovon ich bei der Größe des Grundstücks ausgehe) dass manche Hühner sehr mitteilungsbedürftig sein können. Und wenn sie ein Ei gelegt haben, teilen manche es gerne der halben Welt mit. Da müssen die Nachbarn das dann schon tollerieren können/wollen.
Um noch mehr Verwirrung anzurichten...
Im Moment bin ich tatsächlich sehr verwirrt, ich hatte aber auch nichts anderes erwartet. Deshalb fange ich ja ein halbes Jahr im Voraus an zu überlegen ;)
Angeguckt habe ich mir so ziemlich jede Rasse schon mal, aber die Eigenschaften hab ich mir nicht alle merken können. Ich beginne wohl mal eine pro und contra Liste mit allen Rassen in der engeren Auswahl, wenn ich die Zeit dafür finde. Im Moment denke ich mir nur, dass mir eine Rasse, die mir optisch nicht wirklich gefällt und etwas weniger legt mit komplettem Freilauf immer noch lieber ist als eine Rasse, die mir optisch besonders gut gefällt unter Voliere/Netzt.
Der Bruttrieb wäre allerdings bei den Zwerg Orpis schon ein Problem, aber elja schreibt ja, er der wäre je nach Linie weniger ausgeprägt. Da müsste ich mich also nochmal bei Züchtern der Rasse genauer informieren.
@Raichan: Die Sträucher sind zwischen 50cm und gut 3m hoch und teilweise sehr dicht gewachsen. Da würde ich mich ungern mit einem Netz durchschlagen. Drum herum einzäunen wäre möglich, aber das würde ja nicht dabei helfen die Hühner vom überfliegen zum Nachbarn abhalten. Übernetzen der Sträucher stelle ich mit kompliziert vor. Daher wenn überhaupt eine feste Voliere, damit man diese Arbeit nur einmal hat.
Die Nachbarschaft ist tolerant was Tiergeräusche angeht. Da mach ich mir keine Sorgen. Hier hält auch jemand Enten, die gerne schnattern.
Ich möchte auch mal meinen Senf dazugeben ;)
Hier wohnten mal Zwerg-Barnevelder, sehr nette, zutrauliche und manchmal sogar unverschämt aufdringliche Mädels. Paula wurde 6 (war dann krank), legte aber immer fleißig und zuverlässig, Eierzahl habe ich jedoch nie aufgeschrieben. War auch eine Superglucke, ließ sich aber ebenso leicht entglucken. Das mit dem Fliegen....... jepp, besonders Paula ist gerne auf den Frühstückstisch geflogen :D
Jetzt habe ich mir u.a. ein Zwerg Bielefelder Kennhuhn geholt....... so ein nettes und geschwätziges Dingelchen :love
Das Fliegen würde ich nicht überbewerten, wenn es den Hühnern "Zuhause" gefällt und alles vorhanden ist, dann haben sie keinerlei Anlass zum Rumfliegen.
Ausserdem, du kannst dir ja ruhig 3 verschiedene Hennen zulegen, es macht großen Spaß die Unterschiede der einzelnen Rassen und der Charaktere zu beobachten. Und ein Augenschmaus sind so unterschiedliche Mädels ja auch noch.
Bei dem Bedarf von 6-8Eiern pro Woche bist du mit 3Hühnern gut bedient....... du solltest dich vielleicht nach sogenannten "Winterlegern" umsehen, damit dein Eierbedarf übers Jahr ungefähr gedeckt wird. Dann ist es nicht so wie bei mir, bei meiner älteren Truppe (3-9Jahre) gucke ich eiertechnisch von Mitte September bis etwa Mitte/ Ende Februar in die Röhre ;)
sternenstaub
29.12.2017, 16:49
Bei mir waren die Zwerg-Rhodeländer flugfaul und meine 4 Zwerg-Amrocks fliegen auch nur auf den Kompost. Sie wissen sehr wohl, wie man die Flügel benutzt, aber das heisst noch lange nicht das sie es auch tun.
Ich würde mir nicht so extrem viel Sorgen wegen dem heraus fliegen machen. Was Du so über Deinen Garten beschreibst klingt nach einem abwechslungsreichen künftigen Auslauf. Und ausreichend Abwechslung und Deckung ist m.E. fast noch wichtiger, als die reine Größe.
Wenn sie dann noch viel zum Beobachten haben, werden sie nicht groß viel fliegen. Soviel Spaß haben Hühner da jetzt auch wieder nicht dran. Nimm Dir zudem ruhige Hühner, nichts nervöses. Nervöse Hühner neigen eher dazu in Panik zu geraten und dann auch mal hochzufliegen und evtl. über den Zaun abzuhauen. Schau Dir die Tiere vorher beim Züchter an, wenn die dort sehr unruhig sind, würde ich keines nehmen.
Wichtig während der Eingewöhnung ist, ihnen den Auslauf zu begrenzen, bis sie den Stall zuverlässig wiederfinden.
Und um die Qual der Wahl noch größer werden zu lassen :) : Zwerg-Australorp sind auch recht knuffig. 140 Eier im Jahr, absolut ruhig und freundlich und fliegen auch kaum. Gibt es in weiß, schwarz und blau. Mit denen habe ich angefangen, eine Australorp-Mixhenne läuft heute noch hier herum.
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