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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Legeleistung von Hybriden bei "normaler" Haltung ?



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Hühner-Rookie
27.12.2017, 08:12
Es wird ja immer davon gesprochen, dass Hybridhühner so um die 300-320 Eier pro Jahr legen können.
Diese Angabe beziehen sich ja wohl auf "optimale Bedingungen", also klimatisierter Stall, keinerlei Umwelteinflüsse, proteinreiches Futter, 16 Stunden Licht am Tag........die ganzen guten Sachen, die die Industrie so zu bieten hat.;)

Ich denke, dass jemand von euch zu seinen Rassehühner dazu ja auch das eine oder andere Hybridhuhn hält.
Mich würde mal interessieren, wie die Legeleistung von Hybriden aussieht, wenn sie so gehalten werden wir unsere Hühner, d.h. viel Auslauf, auch im Winter, verbunden mit entsprechender Kälte, weniger Licht,.....ausgewogenes Körnerfutter und was eben der Auslauf so hergibt.

Ich könnte mir vorstellen, dass damit wohl die 300 Eier auch nicht erreicht werden und somit unsere Rassetiere vielleicht gar nicht so weit weg.

Wurli
27.12.2017, 08:24
Meine Freundin hat so ca 260 bei suboptimaler Haltung/Fütterung

renrew
27.12.2017, 08:43
..ausgewogenes Körnerfutter und was eben der Auslauf so hergibt.
Hier ist wieder Ideologie Herr des Geschehens. Legehühner, auch Rassetiere, die einigermaßen legen sollen, brauchen ausgewogenes Futter, dh höheren Eiweißanteil als mit Körnerfutter zu erreichen ist. Legemehl oder -pellets sind der einfachste Weg; es gibt auch andere. Unsere Hühner sind keine Vegetarier.
Ich sehe die 300 Eier bei Auslaufhaltung als den höchsten theoretischen Wert, den einzelne Tiere erreichen können, die meisten nicht. Hält man die Tiere 2 Jahre, also mit einer Mauserpause, siehts noch schlechter aus.

Hühner-Rookie
27.12.2017, 08:47
Meine Freundin hat so ca 260 bei suboptimaler Haltung/Fütterung

Interessant, da relativiert sich der "Vorsprung" dann doch schon wieder.

Yokojo
27.12.2017, 08:52
Die Ideologie der Selbstversorgung mit Eiern läßt sich mit Rassehühnern sehr gut verwirklichen....

Yokojo
27.12.2017, 08:57
.....sogar ohne Industiefutter!

Rohana
27.12.2017, 09:24
Meine Hybriden die Ende April zu legen angefangen haben sind recht unterschiedlich, die fleissigste legt seit April bis dato ~29 Eier im Monat und ich frage mich wann sie mal pausieren möchte. Andere sind jetzt im November und Dezember mit ~15-20 Eiern unterwegs.
Mein Rassehuhn pausiert nach der Mauser immernoch und hat auch vorher maximal 15 Eier im Monat gelegt. Unterschied verschwindet? Ich glaube kaum dass Rassehühner bei gleichen Bedingungen (seien sie nun optimal oder suboptimal) an die Legeleistung von Hybriden drankommen, wie sollten sie auch - und warum sollte das das Ziel sein?

Hühner-Rookie
27.12.2017, 09:43
Die Ideologie der Selbstversorgung mit Eiern läßt sich mit Rassehühnern sehr gut verwirklichen....

Ja, davon bin ich auch überzeugt, ich würde auch keine Hybridhühner haben wollen. Mir ging es mal rein Interesse halber um den Vergleich.

brittchen
27.12.2017, 10:07
Moin, da ich von RdH Industriehennen habe, kann ich sagen, daß sich die Legeleistung bei natürlicher artgerechter Haltung "normalisiert". Sie mausern und haben Winterpause, wie die anderen auch. Legen so ca. 230 Eier...ähnlich wie die Australorps....auch die Legedarmentzündungen gehen damit deutlich zurück..kurz, sind nun ganz normale Hennchen, picken Körner, wühlen im Dreck, wälzen sich, werden getreten...fühlen sich wohl...

Finvara
27.12.2017, 11:36
Hallo,
ich habe drei sog. "Blausperber" mitlaufen. ( Freier Auslauf, gleiches Futter, ... etc. .... wie alle anderen auch. Sie haben bis jetzt nicht gemausert, und bis jetzt auch keine Legepause eingelegt.)
Von denen kommen täglich zwei bis drei Eier. ( Meistens drei). Also gehe ich mal davon aus das die artgerechte Haltung die Legeleistung nicht besonders beeinflußt. Was mich eigendlich auch nicht sooo sehr verwundert. Wurden diese Tiere doch als "Legemaschinen" erzüchtet. ( Traurig, .... aber offensichtlich nicht zu ändern.) Sie legen halt bis zum umfallen.

Hühner-Rookie
27.12.2017, 11:59
Hallo,
ich habe drei sog. "Blausperber" mitlaufen. ( Freier Auslauf, gleiches Futter, ... etc. .... wie alle anderen auch. Sie haben bis jetzt nicht gemausert, und bis jetzt auch keine Legepause eingelegt.)
Von denen kommen täglich zwei bis drei Eier. ( Meistens drei). Also gehe ich mal davon aus das die artgerechte Haltung die Legeleistung nicht besonders beeinflußt. Was mich eigendlich auch nicht sooo sehr verwundert. Wurden diese Tiere doch als "Legemaschinen" erzüchtet. ( Traurig, .... aber offensichtlich nicht zu ändern.) Sie legen halt bis zum umfallen.

....und wahrscheinlich werden sie auch früher umfallen als Rassetiere.

Glaube mal irgendwo (hier im Forum) gelesen zu haben, dass die absolute Legeleistung der Hybriden im ersten Jahr statt findet.
Im zweien sind es dann auch noch mehr als bei einem Rassehuhn.
Und danach ist die Frage, ob das Tier überhaupt noch lebt und wenn soll die Legeleistung dann massiv zurückgefallen sein.

sil
27.12.2017, 13:12
Ich sag mal so, wenn ein Lebewesen in einer Haltung, die so weit von seinen Bedürfnissen entfernt ist wie es nur möglich ist, eine maximale körperliche Leistung erbringt, warum wird dann (unbewußt?) erwartet, dass es weniger Leistung bringen wird, sobald seine artspezifischen Bedürfnisse mehr oder weniger bedient werden?
Eine Legehybride kann man in einen Käfig mit minimalem Raumangebot stecken, man kann ihr sämtliches Wohlfühlverhalten verwehren, kann ihre Ernährung auf das minimal notwendige beschränken, und trotzdem wird sie die in ihren Genen verankerte Legeleistung, die auf das maximal mögliche sowieso potenziert wurde, bringen.
Mit einer Haltung in Freilauf, kleinen Gruppen, einem Angebot an vielseitiger und manchmal auch sehr hochwertiger Nahrung etc, wird sie ihre Leistung trotzdem bringen. Ein gewisser Stress wird ihr da wie dort zugemutet, damit muß sie zurechtkommen, denn das ist Vorbedingung, für jede gewerbliche Haltung.
Dass mit dieser Leistung in der Regel eine kürzere Lebensdauer einhergeht, ist gewollt und nur vom Hobbyhalter überhaupt als Problem wahrgenommen.
Ich denke aber auch, man muß klar unterscheiden zwischen den "Weißen" und den "Braunen", die, überspitzt formuliert, als "Käfighuhn" erschaffen wurden und den "Hobbyhalterhybriden", die eine ganz andere Hühnerkäuferschicht bedienen sollen.

Mara1
27.12.2017, 13:17
Klar kann man mit Rassehühnern genug Eier für die Selbstversorgung bekommen. Nur muß man halt einplanen, daß man dafür dann mehr Hennen braucht, und daß es - je nach Rasse - auch mal etliche Wochen oder sogar Monate ohne Eier geben kann.

Natürlich wird ein Hybridhuhn unter anderen Bedingungen weniger legen. Trotzdem wird es in den allermeisten Fällen noch einen deutlichen Unterschied zu den Rassehühnern geben. Die Angaben zur Legeleistung bei den Rassehühnern scheinen mir eher der optimale Wert und nicht etwa der Durchschnitt.

Mara1
27.12.2017, 13:32
Dass mit dieser Leistung in der Regel eine kürzere Lebensdauer einhergeht, ist gewollt und nur vom Hobbyhalter überhaupt als Problem wahrgenommen.


Daß die kürzere Lebensdauer gewollt ist denke ich nicht, aber sie ist schlicht nicht wichtig, weil die Hühner gegen Ende der ersten Legeperiode sowieso ausgetauscht werden. Folglich ist es für die Eierindustrie egal, ob die Hennen theoretisch 2 oder 5 oder 10 Jahre leben könnten.

Das gilt allerdings nicht nur für die Hybridhühner. Es gibt doch auch Bauern, die z.B. weiße Bresse oder andere gut legende Rassen halten, aber auch da werden die Hühner nach der ersten Legesaison ausgetauscht.

Daß die Hybridhühner nicht so alt werden oder nach 1-2 Jahren Probleme mit dem Legedarm bekommen, ist wirklich nur bei den Hobbyhaltern von Bedeutung.

Susanne
27.12.2017, 14:00
Ich finde schon, dass es einen deutlichen Legeunterschied gibt zwischen Rassehühnern und Hybridhennen, wobei das natürlich auch von der Rasse abhängig ist.

Meine Sperberhybridhenne von 2011 legt aktuell ca. 3 Eier die Woche, die Marans vom selben Jahr legt nicht, und zwar schon seit Monaten. Sie wird erfahrungsgemäß auch nicht vor März anfangen. Dann habe ich noch eine übernommene Hybriden ( ich habe sie letztes Jahr übernommen, sie sind also wohl 2,5 Jahre alt oder so). Die legt aktuell 6 Eier die Woche, die wahrscheinlich gleichalten New Hampshire legen nicht.
Meine älteste Hybridhenne wurde 12 Jahre und sie hat nur im Winter kurz gar nicht gelegt (da hat sie gemausert, das aber erst mit drei Jahren zum ersten Mal), sie hat bis zu ihrem Lebensende gelegt. Hier habe ich nur ein Vergleichshuhn in Rasse, die Minnie von 2005, sie ist ein Holländer Zwerghuhn und hat letztes Jahr so ca. 30 Eier gelegt (die alle recht kompakt im späten Frühjahr, im Anschluss wollte sie Küken haben (wurde entgluckt) und ging dann in eine frühe Mauser.
Hätte ich nicht immer Hybriden mitlaufen (und ich habe mittlerweile nur noch übernommene, also keine jung gekauften), dann hätte ich im Winter keine Eier. So ist das.

sil
27.12.2017, 14:05
Mara, Würden die Hennen mit einer gewissen Verhersehbarkeit 2, 3 oder mehr Jahre eine berechenbare Leistung bringen, dann würden sie sicher nicht nach einem Jahr ausgetauscht werden. Ein gewerblicher Legehennenhalter will von den verkauften Eiern leben. Er muß sichere Abnehmer haben füreine große Anzahl an Eiern und muß umgekehrt diesen Abnehmern auch eine bestimmte Anzahl Eier in einer zugesagten Qualität zuverlässig liefern. Er ist abhängig davon, dass seine Hennen die zugesagte Eierzahl in der erwarteten Qualität liefern, und damit ist er abhängig von den Hybriderzeugern, denn die liefert nicht nur große Stückzahlen im gleichen Alter, die garantieren auch, dass die gelieferten Junghennen ab einem bestimmten Alter legen, dass sie eine Mindestzahl an Eiern im ersten Jahr legen, die gibt sogar vor, wieviel von welchem Futter pro Schnabel benötigt wird etc. Alles ist soweit es geht berechenbar und damit risikobefreit. Um das Risiko noch weiter zu minimieren, ist nichts weiter nötig als nach einem Jahr den Stall zu räumen und mit dem nächsten Jahrgang an Junghennen wieder zu füllen.
In der Hybriderzeugung stecken Jahrzehnte an Forschung und Entwicklung, mithin auch eine Menge an Geld. Um weiterhin Hybriden, die ja das Endprodult einer Kreuzungszucht sind, liefern zu können, müssen Eltern- und Großelternlinien gehalten, unterhalten, auf Leistung geprüft, miteinander gekreuzt etc werden, das kostet auch Geld. Dieser finanzielle Aufwand rechnet sich, weil die Abnahme jeder neuen Endgeneration gesichert ist. Jeder einzelne gewerbliche Eiererzeuger mit Hybridhennen im Stall ist allein durch die potenzierung der Legeleistung auf das erste Jahr, und zwar auf Kosten der körperlichen und gesundheitlichen Reserven jeder einzelnen Henne, ein sicherer und damit berechenbarer Abnehmer von weiteren Hennen, Jahr um Jahr.
Wenn das nicht gewollt, zumindest ein begrüßenswerter Nebeneffekt der Hybriderzeuger ist, dann weiß ich nicht.

Und wenn Halter von Nichthybriden diese Einstellung übernommen haben, zeigt mir das nur, wie sehr wir alle schon beeinflußt sind von der Legehennenindustrie.

Als Halter von Nichthybriden und womöglich noch als jemand, der auch ältere Hennen mitlaufen läßt, habe ich wahrscheinlich keine so berechenbare Legeleistung, vielleicht brauche ich statt einer Henne zwei oder drei, um dieselbe Eieranzahl aus dem Nest holen zu können. Dafür tue ich etwas für die genetische Vielfalt, ich beweise mir und anderen, dass nicht nur die maximale messbare Ausbeute zählt,und ich distanziere mich von der eigentlich schon pervers Lebensverachtenden Einstellung der Hühnerindustrie _ aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Luci
27.12.2017, 14:16
Mit entsprechender Fütterung, Lichtprogramm und einer Alterspyramide, bei der die Küken vom Frühjahr die Althennen "nahtlos" ablösen beim Legen kann man auch von Rassetieren im Winter Eier haben.
Allerdings finde ich es schwierig das Rassehuhn pauschal zu nennen.
Manchmal werden Seidenhühner oder andere Wenigleger oder Rassetiere aus Showlinien mit Hybriden verglichen.
Naja, da muss man sich nicht über Eierflauten wundern.
Wenn man eine altersgemischte Gruppe aus leistungsstarken Linien hält ist eine dauerhafte Selbstversorgung absolut möglich.
Prinzipiell gilt: Hybriden legen deutlich mehr als "alle" Rassetiere. Das kann man pauschal schon sagen, auch wenn es in Einzelfällen umgekehrt ist.
Als Vergleichswert gilt ja prinzipiell das erste Jahr.
Die Qualität der Eier ist dann nochmal eine andere Diskussion wert. ;-)
12jährig und das als Hybrid, Hut ab!

Susanne
27.12.2017, 14:17
Mara, Würden die Hennen mit einer gewissen Verhersehbarkeit 2, 3 oder mehr Jahre eine berechenbare Leistung bringen, dann würden sie sicher nicht nach einem Jahr ausgetauscht werden.
...
Jeder einzelne gewerbliche Eiererzeuger mit Hybridhennen im Stall ist allein durch die potenzierung der Legeleistung auf das erste Jahr, und zwar auf Kosten der körperlichen und gesundheitlichen Reserven jeder einzelnen Henne, ein sicherer und damit berechenbarer Abnehmer von weiteren Hennen, Jahr um Jahr.


Dazu muss ich auch noch kurz was schreiben: Das stimmt, die Hybriden können diese Leistung tatsächlich nicht bringen, ohne große Unterstützung unsererseits. Sprich: Die Eier werden sehr teuer im Laufe der Jahre. Da die weiterhin sehr viel legen, brauchen sie sehr viel Futterergänzung. Auf viel Frischfutter und viele Körner sind die ja nicht ausgelegt und deswegen muss man dann wirklich immer schauen, wie sich die Eischalenqualtiät entwickelt und dementsprechend reagieren. Sobald bei meinen eine Schale rau, dünner oder heller wird, reagiere ich (meist mit Kalzium dura D3, intraschnabulös je betroffener Henne). Sonst wird das tatsächlich nichts mit hohem Alter etc. Und das ist natürlich bei Rassehennen, die nicht legen oder nicht so viel legen, viel einfacher und kostengünstiger. Meine Zwerge brauchen allesamt nie besondere Unterstützung (außer die ganz kleinen, die Wärme wollen im Winter), schlecht legende Rassen funktionieren auch mit viel Grünfutter und Körnern. Allerdings habe ich aktuell eine angeblich echte französiche Maranshenne aus einer Leistungslinie, die legt wie Hybriden und mausert auch nicht, da musste ich jetzt auch mit Kalzium dura D3 anfangen. Das Problem sind einfach zu viele Eier...

Susanne
27.12.2017, 14:22
12jährig und das als Hybrid, Hut ab!

Auch hier kommt es auf die Hybridensorte an- ich habe immer mal wieder welche, die irgendwie "besser" sind als andere. Meiner Erfahrung nach sind das die eher größeren Tiere, die länger leben (ist aber auch nicht immer so). Zudem ist es ein super Zeichen, wenn eine Hybridhenne dann zumindest im dritten Jahr mal richtig mausert, so ne echte, brutale, schnelle Mauser und ich weiß, dass dieses Tier beste Chancen auf ein längeres Leben hat. Allerdings meine ich im Moment, dass die aktuellen Hybriden (häufig auch sehr leicht) nicht mehr so robust wie die von früher sind. Und die Tumorneigung scheint irgendwie auch zugenommen zu haben.

2Rosen
27.12.2017, 14:36
Als Halter von Nichthybriden und womöglich noch als jemand, der auch ältere Hennen mitlaufen läßt, habe ich wahrscheinlich keine so berechenbare Legeleistung, vielleicht brauche ich statt einer Henne zwei oder drei, um dieselbe Eieranzahl aus dem Nest holen zu können. Dafür tue ich etwas für die genetische Vielfalt, ich beweise mir und anderen, dass nicht nur die maximale messbare Ausbeute zählt,und ich distanziere mich von der eigentlich schon pervers Lebensverachtenden Einstellung der Hühnerindustrie _ aber das ist nur meine persönliche Meinung.

:bravo

Nein, das ist nicht nur Deine persönliche Meinung, Haltung und Meinung teile ich mit Dir.

renrew
27.12.2017, 14:58
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der Einzige sein soll, der bei den Rassetieren immer so auf die Schnauze geht. Der Prozentsatz der Tiere, welche keine zweieinhalb Jahre alt werden, ist bei mir bei Rassetieren ganz sicher höher aus bei Hybriden. In den letzten 2 Jahren ging es um Lachse, Wyandotten und Marans. Das heißt nicht , dass diese Tiere grundsätzlich nicht lebenstüchtig sind; ich bin nur auf Inzuchtmüll hereingefallen. Und das ist die "pervers lebensverachtende Einstellung" von verschiedenen Ausstellungszüchtern. Gilt aber nicht für alle.

2Rosen
27.12.2017, 15:30
Hybriden sind gegen jedwede Zipperlein über dutzende Impfungen mehrfach geschützt.
(Legedarmprobleme und gesundheitliche Problem durch "Ab-/Ausnutzung" lassen sich noch nicht wegimpfen)
Möglicherweise kommen un- oder kaum geimpfte Rassetiere mit Deiner Haltungsform und/oder Keimbelastung dort nicht zurecht.
Schon ungewöhnlich wenn Rassetiere weniger lange "durchhalten" als Hybriden.
Das kann nicht nur an dem so genannten "Inzuchtmüll" liegen.
Da muss man den Fehler ziemlich eindeutig in der Haltung suchen und sollte nicht ausschließlich andere dafür verantwortlich machen.

Bonchito
27.12.2017, 16:00
Ich versteh nicht, "normale Haltung"? Ich halte doch meine Tiere nicht schlechter, als in der Industrie? Auch meine werden so gut es geht geimpft, medizinisch versorgt, bekommen ein lichtprogramm und ausgewogenes Futter. Somit schaffe ich auch die angegebene Legeleistung, sonst würde ich anfangen zu gucken woran es denn scheitert. Ich halte zwar eigentlich keine Hybriden (nur als versuchskaninchen für das elek. Legenest) aber das ganze lässt sich auch auf andere Rassen übertragen- sofern die Legeleistung der Linie bekannt ist.

sil
27.12.2017, 16:10
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der Einzige sein soll, der bei den Rassetieren immer so auf die Schnauze geht. Der Prozentsatz der Tiere, welche keine zweieinhalb Jahre alt werden, ist bei mir bei Rassetieren ganz sicher höher aus bei Hybriden.

So verschieden sind die Erfahrungen.

Mir fehlt da jetzt der eindeutige Vergleich, denn wenn bei mir Hybriden mitlaufen, dann sind es solche, die anderswo schon ein oder auch zwei Jahre gelegt haben und bei denen sich der bisherige Halter vorm Schlachten drückt.
Nichthybriden (das können bestimmte Rassen sein oder auch Mixe) ziehe ich überwiegend aus Bruteiern, teils zugekauft, teils von den eigenen Hühnern.
Und ja, bei einer Haltung mit unbegrenztem Freilauf mitten im Wald werden tatsächlich viele davon keine zweieinhalb Jahre alt. Das liegt aber nicht an Krankheiten.
Die Hybriden, die ich übernehme und zum großen Teil weitervermittle haben noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von weniger als einem halben Jahr, dann fangen sie an zu kümmern, legen "komische" Eier (riesig, dünnschalig, verformt, mit Einschlüssen) oder stehen irgendwann mit eingezogenem Kopf, kriegen dicke Bäuche, Legenot....
Oder sie fangen extrem an zu mausern, laufen über Wochen fast nackig rum.
Das kann natürlich an der bisherigen Haltung liegen, aber zusammengefasst ist es schon auffällig. Es handelt sich aber hier ausschließlich um braune und weiße Legehybriden. Früher hielt ich mal Italiener-, Sussex- und Sperberhybriden, die waren zum Teil deutlich langlebiger, Was aber wiederum auch damit zusammenhängen kann, dass ich sie legereif geholt habe und immer auf viel Freilauf und eine hochwertige Fütterung, so gut wie ich es damals eben verstanden habe, achtete.
Die Hennen, die hier aufwachsen und dann auch das legereife Alter erreichen, sind, egal ob Rasse oder Mix, in der Regel über Jahre vital und gesund. Klar werden mit zunehmendem Alter die Legepausen länger, aber deswegen haben wir trotzdem von +/- 17 Hennen übers ganze Jahr viel mehr Eier, als wir selber verbrauchen können, und wir sind 6 Erwachsene.

Landhahn
27.12.2017, 16:14
Die Hybriden mausern bei mir erst 18 Monate nach Legebeginn.Die im März anfangen zu legen
Mausern im September/Oktober des darauf folgenden Jahres.

Luci
27.12.2017, 17:25
Gibt es jemand hier der bei (ausgestallten) Hybriden tatsächlich eine Legestatistik führt?
Fände ich ja echt mal interessant.

Susanne
27.12.2017, 17:28
Sil,

diese "komischen" Eier sind nicht krank, sondern ein ganz deutliches Zeichen für einen Mangel. Den muss man ausgleichen, dann hat das Tier eine Chance.

Wir sind übrigens nur zwei Erwachsene im Haushalt und ich habe 50 Tiere- leider war es da im Winter mit Eiern knapp, weil wir halt auch viele alte Tiere und ganz viele Rassetiere haben. Allerdings ziehen wir nichts nach und haben auch Zierrassen. Jetzt haben wir eine Notübernahme von fünfjährigen Hybriden und genügend Eier.

Noch mal wegen der Marans: Die haben sich bei mir auch recht empfindlich gezeigt, bei meinen gab es auch das Problem, das ein "Überfressen" mit sich bringen kann. Aber auch sonst scheinen mir gerade Marans nicht die robustesten Hühner zu sein. Bei ganz großen Rassen (da habe ich Cochin) scheint mir die Lebensdauer auch beschränkter zu sein als bei mittelschweren Rassen. Meine ältesten sind so um die 5 Jahre geworden (allerdings hatte ich noch nicht so viele davon). Kleinere, zierlichere Rassen zeigen sich bei mir viel robuster (Friesen sind völlig problemlos, meine sind von 2008 ). Allerdings hat man von denen auch nur aus der Ferne was- sie werden nicht zahm und sie legen mittlerweile halt auch nur im Frühjahr/ Sommer. Aber sie sind sehr hübsch und ich mag sie dennoch.

PPP
27.12.2017, 17:46
Gibt es jemand hier der bei (ausgestallten) Hybriden tatsächlich eine Legestatistik führt?
Fände ich ja echt mal interessant.

Ich habe es vor.....am 6. bekomme ich 2.....berichte dann gerne....

Luci
27.12.2017, 18:21
Also ich habe derzeit 1,7 Tiere.
1 auch 8jährig, 2 sind 5jährig, 1 ist 3jährig und chronisch krank. Eine legt noch nicht.
Dennoch genug Eier für einen 2-3 Personenhaushalt.
Derzeit 1,6 pro Tag also gute 11 pro Woche.
Wir richten uns aber auch etwas nach den Hühnern.
Im Winter gibt es dann eben auch mal ein Ei weniger im Omlett.

Meine Rechnung geht so, dass ich zunächst mit definitiv unter 10 Tieren genug Eier für uns haben möchte. Danach dürfen auch Zierhühner, Nichtleger und andere einziehen.
Hennen dürfen bleiben bis die eines natürlichen Todes sterben.

Ganz super ist etwa meine Rheinländerhenne. Sie legte auch in ihrem 4. Jahr noch unglaublich gut. Ich denke mit meiner Isbarhenne und meiner Blumenmixhenne habe ich eine gute Grundlage für ihre Nachfolge.

Zudem achte ich darauf 2-3 sehr gute Glucken zu haben und ansonsten Nichtbrüter.

Sorry für OT, aber mit solchen Plänen können auch Rassehühner ganzjährig mit Eiern versorgen und von daher mit Hybriden mithalten.
Klar, hätte ich 1,7 Hybriden bräuchte ich mir über meine Herdenstruktur in puncto Eier wesentlich weniger Gedanken machen. ;-)

Wurli
27.12.2017, 18:49
Ich hab keine Hybriden.
Kann aber sagen das die "Zierhühner" die ich von Küken/Junghenne an hatte über Standard legen und das zt deutlich!
zb 135 statt 90; 183 bzw 110 statt 80

Mittlerweile kann ich leider nicht mehr jedes Ei der einzelnen Henne zuordnen.
Weiß aber das die Seidis/Showgirls mich in der sonst Eierlosen Zeit gerettet haben.
Selbst von meinen 5 XXS hab ich nun täglich 1-4 Eierchen

sil
27.12.2017, 18:57
Luci, was du schreibst bedeutet ja im Wesentlichen, dass das Herdenmanagement entscheidend ist.
Das, was die gewerblichen Legehybridenhalter machen, indem sie eben nach einer gewissen Zeit ausstallen und wieder neu einstallen, ist ja auch nichts anderes. Dass es dort immer ganze Stalleinheiten trifft, ist vor allem der Hygiene und rein praktischen Überlegungen geschuldet.
Bei "uns Hobbyhalters", kann das ja auch funktionieren, ganz unabhängig von der gehaltenen Rasse. Es gibt halt kein bereits vorgefertigtes Rezept, und es pfuschen halt auch solche Dinge wie Hühneroptik und persönliche Beziehungen zum einen oder anderen Hühnercharakter mit rein, außerdem Platzprobleme und fehlende Konsequenz beim Herdenaufbau, aber grundsätzlich geht es.

Bloß sind wir jetzt schon etwas weg von der Frage der Legeleistung von Hybriden in Hobbyhaltung.
Ich möchte behaupten, sie ist nicht wesentlich anders als die von Hybriden in gewerblicher Haltung, wobei man ja mit bedenken muß, dass in gewerblicher Haltung beinahe ausschließlich braune und weiße Hybriden gehalten werden, sehr selten Grünleger oder gar die nach irgendwelchen Rassen benannten Hybriden.
Und grade bei den braunen und weißen Legehennen muß man leider damit leben, dass ein verhältnismäßig großer Prozentsatz das zweite Legejahr nicht überlebt, bzw gesundheitliche Probleme zeigt. Dann muß man, um weiter die Eierzahl innerhalb seines Hühnerbestandes zu halten, eben auch wieder auf ein passendes Herdenmanagement zurückgreifenund gegebenenfalls wieder Junghybriden dazusetzen.

Luci
27.12.2017, 19:50
Nur noch ganz kurz OT: ja, das Herdenmanagement ist EIN wichtiger Faktor. 🙂
Ich reagiere nur immer leicht verwundert, wenn sich Menschen 2 Seidis und 3 Wyandotten kaufen, dann jammern weil sie zu viel brüten und zu wenig legen und dann aus Verzweiflung Hybriden kaufen, weil "die Rassehühner ja nix legen".
Dem kann man vorbeugen wie ich meine.
Und klar gibt es einige Faktoren die einen trotz bester Planung reinreißen können.
Befruchtungsrate gleich Null, Fuchs frisst die besten Leger, Inzuchtdepression bei angeblichen Viellegern ect. pp.
Und dass ich immer vernünftig bin was die Huhns angeht widerspricht ja einfach schon dem Krankheitsbild OCD. 😂
Wobei, im letzten Jahr war ich vorbildlich vernünftig 😉

Ich selbst halte keine Hybriden und hab auch nix an ihnen.
Einzig RDH-Hennen, aber dann auch nur in einem pädagogischen Projekt mit den Kids (als medienwirksame Aufzeigetiere), dürften hier einziehen.

Da fände ich es dann aber echt super interessant wenn einer Legestatistik von RDHs führt.
Und somit wieder beim Thema...;-)

Mathias
27.12.2017, 20:46
Ein guter Züchterfreund von mir hat im letzten Jahr braune Hybriden als Küken aufgezogen und mit seinen Rassehühnern laufen lassen. Sie hatten Auslaufhaltung und das normale, für Hühner übliche Futterspektrum - ich meine damit dasjenige welches guter fachlicher Praxis in der Tierernährung entspricht - zur Verfügung - sprich Legemehl als Alleinfutter. Die Hybriden haben - bei 8 Hennen - im Durchschnitt 310 Eier gelegt ... Hybriden sind züchterisch auf höchste Leistung ausgelegt, und diese Leistung wird dann auch abgerufen ...
Ich muß hier immer den Kopf schütteln, wenn Hühnerhalter meinen, man könnte mit div. "Eigenkonstrukten bei der Fütterung" 1. eine artgerechte Füterung sicherstellen und 2. entsp. Eier von den Hennen erwarten ...
Wenn ich keinen Input gebe - sprich den Motor nicht füttere - dann gibt es auch keinen Output - sprich der Motor läuft nicht ...
Das ist jetzt einmal unabhängig davon, daß bei den Rassehühnern seit den 1920er Jahren quasi kaum noch auf Legeleistung geachtet wurde ... mit entsp. Zuchtarbeit bekommt man auch eine Steigerung der Legeleistung bei Rassehühnern hin ... nur leider sind die Angaben in den Rassebeschreibungen/Standards nur Makulatur und bilden nicht mehr die Realität ab ... viele der Rassen erreichen nicht mal mehr die Hälfte der angegeben Leistung ... aber auch da ist die individuelle Leistung häufig sehr unterschiedlich und das Spektrum der Rassen mit einer Leistung "von bis" sehr groß.

Viele Grüße von Mathias

Luci
27.12.2017, 20:58
310 im Schnitt sind echt unglaublich viel!
Danke für die genaue Info. Waren das braune Lohmanndamen?

sil
27.12.2017, 21:26
Mathias,in dem Zusammenhang wäre es sehr interessant zu erfahren, wie alt diese Hybridhennen wurden, und über wieviele Jahre sie diese Legeleistung durchgehalten haben.
Meiner Erfahrung nach gibt es im Wesentlichen zwei grundsätzlich voneinander abweichende Vorstellungen, was die Legeleistung/-Dauer bei Hühnern angeht.
Die einen sind irgendwie in dem Glauben, sie holen sich ein paar Hennen und haben dann für die nächsten Jahre soundsoviele Eier pro Henne, und die am liebsten mehr oder weniger gleichmäßig übers Jahr verteilt. Im Idealfall darf es auf Ostern und auf Weihnachten zu ein bißchen mehr sein.
Die anderen sind der unumstößlichen Überzeugung, dass ein Huhn ab Legereife ein Jahr lang täglich ein Ei herausdrückt, dann ist es quasi leer gelegt und taugt maximal noch für die Suppe.
Daneben gibt es natürlich noch die, die schon eine Weile Hühner halten und von der Realität eingeholt wurden....;)

Aber wie gesagt, ich wüßtegerne, wie lange diese Hybriden gelebt und gelegt haben.

Luci
27.12.2017, 21:30
Sil, das hast du schön geschrieben. 😂

Saatkrähe
27.12.2017, 23:20
So, jetzt habe ich alles von Anbeginn gelesen. Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe.

Die Fabrik-Hybriden sind auf Gedeih und Verderb auf Leistung getrimmt. Wie auch immer man sie hält, privat, werden sie wie vorprogrammiert legen - vorausgesetzt, sie bekommen das dafür vorgesehene Legefutter, oder man stellt es selbst mit den nötigen Zutaten zusammen.

Füttert man aber mit dem optimalen Futter für Rassehühner, ist das schon für die Fabrik-Hybriden zu wenig. Egal wieviel sie davon fressen ? Denn dann ergeben sich Probleme mit den Eischalen, etc.

Also das alles jetzt nur mal ganz grob - denn es gibt ja unterschiedliche Hybridlinien.

Meine Güte... wenn ich mir nur vorstelle, eine Henne die JEDEN verdammten Tag ein Ei legen muß *tiefdurchatme* Mir wird schon immer ganz anders, wenn meine Marans das ganze Frühjahr und Sommer durchlegen - alle 48 h, manche bereits nach 36 h... Glücklicherweise haben die nun eine seeehr lange Pause gemacht (Sept. bis jetzt).

sil
27.12.2017, 23:34
Saatkrähe, tatsächlich dürfte es so sein, dass Legehybriden ihre genetisch programmierte Eierleistung bringen, auch wenn das Futter nicht optimal auf die Leistung abgestimmt ist. Meines Wissens ist es selbst bei optimalst ausgelegter Ration so, dass die Hennen ihre Körperreserven angreifen, im schlimmsten Fall auch aufbrauchen.
Selbst habe ich mehr als einmal Haltungen erlebt (vor allem zu Anfang, als ich versucht habe, für die von Schwiemu übernommene Hühnerhaltung Wissen zu sammeln), wo praktisch ausschließlich Weizen (zu-)gefüttert wurde. Dabei hat man auf die Hybriden geschworen, eben weil die weit besser gelegt haben als die sonst noch mitlaufenden Hinterhofmixe. Der Preis dafür war eben, dass man alle Jahre neue Junghennen kaufen mußte, weil die vom Vorjahr als "alt" und damit nicht mehr produktiv genug galten.

Saatkrähe
28.12.2017, 00:20
Danke Sil ! Das klingt für mein Verständnis auch logisch. Wenn ich sehe, wie die Natur so 'arbeitet' - ganz allgemein - dann sehe ich, daß alles mehr oder weniger ineinander greift, optimal abgestimmt ist. Einerseits nachhaltig, andererseits Überfluß. So wird der Fortbestand der Arten gesichert. Wenn ich dann weiter überlege, daß 'unsere Hühner' als Wildform an die 25 Eier pro Jahr legen (und für die Not bei Nestzerstörung, etc., nochmals nachlegen können), dann sind ja bereits Rassehühner mit einer Legeleistung von 80 bis 180 Eiern/Saison eine Megaleistung. Die Tatsache, daß Hennen bereits mit mehreren tausend Follikeln (oder deren Keimen dafür?) aus dem Ei schlüpfen, dann aber 'nur' zwei- bis dreimal im Jahr brüten, sagt ja schon, daß mehr für den Organismus gar nicht vorgesehen ist, bzw. das ewige Eierlegen von der Henne mit anderer Münze bezahlt werden muß, da die physischen Verluste auch bei bester Fütterung und Haltung einfach nicht ausgeglichen werden können.

Solche Hybridhaltungen, wie Du sie beschreibst, sind hier noch sehr verbreitet. Im Sommer/Spätsommer wird der Stall 'geräumt' und Junghennen wieder eingesetzt, die dann im kommenden Spätsommer wieder gegen neue 'ausgetauscht' werden. Die Ausläufe sind klein und schwarz, Freilauf eher selten, die Eier schmecken nicht, das Gelbe ist sehr blaß und die Halter haben keine Ahnung von Hühnern - obwohl sie die schon seit Jahrzehnten halten. Das einzige Futter ist Legemehl von Raiffeisen/HaGe und ab und an Wiese. Für mich immer wieder erschütternd. Und die Leute sind sooo stolz auf ihre Hühner. Und es sind meist sehr nette Leute. Es darf halt nix kosten. Aber arm sind diese Leute keineswegs.

Bonchito
28.12.2017, 01:12
Na lieber legemehl von Raiffeisen als Leute die mischkörner (ohne Eiweiß) oder sonstigen selbstgemixten murks füttern (auswahlfutter, biotonnenersatz, 1x die Woche Fleisch fütterer, zusatzfutterfüttrere usw)
Hybriden ohne passenden(!) Input füttern ist eben nicht artgerecht :(

elja
28.12.2017, 06:17
Bonchito, passender Input heißt mitnichten Industriefutter. Auch das muss aufgewertet werden! Hühner sind keine Veganer und als solche werden sie durch Industriefutter nicht artgerecht ernährt. Ich vermute, dass das mit ein Grund ist, warum die Hybriden nach einem Jahr so fertig sind. Ich habe eine 3,5 Jahre alte Hobbyhybride (Grünleger) mitlaufen, die auch in der vergangenen Legeperiode bei mehr als 200 Eiern war. Ihr sieht man ihr Alter überhaupt nicht an. Die Eier waren in Ordnung, allerdings brauchte sie ab und zu Calcium Dura.

Luci
28.12.2017, 07:34
Ich ergänze das gut zusammengefasste Fazit von Saatkrähe mal.
...Das bedeutet für Hobbyhalter, die ihren Hennen ein möglichst langes Leben wünschen, dass Hybriden in einigen Punkten andere Ansprüche stellen als "Zierhühner", Rassehühner, Rassemixe.
- Futter: mehr permanent verfügbares Protein, mehr/ besseres (?) Calcium
- Lichtprogramm im Winter: damit sie überhaupt genug Zeit haben die benötigte Energie aufzunehmen bzw. keine langen "Fastenzeiten" haben in welchen sie aber Eier produzieren.
- Mauser: diese scheint ja gar nicht oder aber "extrem" abzulaufen. Was sie da an "mehr" benötigen um ein intaktes, gesundes Federkleid zu bilden weiß ich nicht.
- evtl. präzisere tägliche Gesundheitschecks um z.B. Legedarmentzündungen schnell zu erkennen.
-.....?

Wenn diese Punkte erfüllt werden haben die Tiere zumindest die *Chance* nicht nur über mehrere Jahre extreme Leistungen zu bringen, sondern das Ganze auch noch für mehrere Jahre zu überleben.


Zum Thema Futter muss ich sagen, dass dann wohl schlecht ein Futter in gemischten Gruppen reichen kann.
Mal so gesagt: entweder hat die Barnevelderhenne zu viel Protein oder die Hybride zu wenig.

Die ersten *Versuche* hier im Forum mit Auswahlfutter finde ich daher einen interessanten Gedanken und teils werden sie ja richtig gut dokumentiert, was ich für notwendig halte.
Aber darüber gerne mehr im Auswahlfutterfaden. 🙂

Bonchito
28.12.2017, 08:47
Bonchito, passender Input heißt mitnichten Industriefutter. Auch das muss aufgewertet werden! Hühner sind keine Veganer und als solche werden sie durch Industriefutter nicht artgerecht ernährt. Ich vermute, dass das mit ein Grund ist, warum die Hybriden nach einem Jahr so fertig sind. Ich habe eine 3,5 Jahre alte Hobbyhybride (Grünleger) mitlaufen, die auch in der vergangenen Legeperiode bei mehr als 200 Eiern war. Ihr sieht man ihr Alter überhaupt nicht an. Die Eier waren in Ordnung, allerdings brauchte sie ab und zu Calcium Dura.

Das "industriefutter" (warum Industrie, die Mischung kann doch jeder mixen- eben ein auf legehybriden angepasstes Futter) war nicht immer vegetarisch, das wollte der Verbraucher so. Selbst Futter mit getrockneten Insekten als Eiweissliferant ist für gewerbliche hühnerfütterer verboten. Das wäre mmn noch das artgerechteste Futter.

Rohana
28.12.2017, 09:22
Hühner sind keine Veganer und als solche werden sie durch Industriefutter nicht artgerecht ernährt.
Frag doch einfach mal wer die Vorschriften macht was da drin sein darf - die Hühner*halter* sind es nicht! Wenn man die gesetzlichen Masstäbe auch auf Hobbyhaltung anlegen würde wären sicher viele mehr als nur an der Grenze der Legalität...

Mara1
28.12.2017, 09:36
Das "industriefutter" (warum Industrie, die Mischung kann doch jeder mixen- eben ein auf legehybriden angepasstes Futter) war nicht immer vegetarisch, das wollte der Verbraucher so. Selbst Futter mit getrockneten Insekten als Eiweissliferant ist für gewerbliche hühnerfütterer verboten. Das wäre mmn noch das artgerechteste Futter.

Wobei man sich fragen darf, ob es artgerecht in Bezug auf Hybridhühner überhaupt geben kann. Für mich orientiert sich eine artgerechte Haltung eigentlich daran, wie ein Tier in der Natur leben würde, unter den für seine Art typischen Lebensbedingungen. Aber davon sind die Bedürfnisse von so einem Hochleistungshuhn so weit entfernt, daß man das garnicht als Vergleich heranziehen kann. Um dem Hybridhuhn gerecht zu werden muß viel mehr anbieten, um den Hochleistungsmotor am Laufen zu halten.

Kam das mit dem vegetarischen Hühnerfutter nicht im Zusammenhang mit BSE? Da wurde doch dann alles mögliche verboten, was vorher im Futter drin war.

Selbst wenn getrocknete Insekten erlaubt wären, das wäre als Eiweissfutter in der Massentierhaltung bestimmt zu teuer. Wenn ich mir die Preise anschaue, was ein Kilo Bachflohkrebse, Fliegenlarven, Mehlwürmer etc. kostet - klar wären diese Sachen auch günstiger, wenn sie ein Futtermittelhersteller im großen einkauft. Aber bestimmt nicht so billig wie z.B. Soja reinzumischen. Und ob es für die Hühner besser wäre ist ja egal, die müssen ja nur ein Jahr halten. (Das ist nicht meine Meinung, damit mich da keiner mißversteht).

Rohana
28.12.2017, 09:44
Im Vergleich zu Wildhühnern sind die aktuellen Rassehühner doch auch schon Hochleistungshühner, insofern finde ich es schwierig von "artgerecht" im Sinne deiner Definition zu sprechen. Von 20 auf 200 ist jedenfalls ein höherer Sprung als von 200 auf 300 - meines Erachtens.

Susanne
28.12.2017, 09:51
Bei meinen aktuellen Hybriden (also die aus der Beschlagnahme) ist es bislang so (zum Glück), dass die voll auf Legemehl abfahren und ich für sie einfach einen Futternapf mit eben dem stehen habe. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass "unser" Legemehl gar nicht dem "guten" der Industrie entspricht. Da gibt es mittlerweile Doktorarbeiten über das richtige Mehl im richtigen Alter (es gibt da nämlich eines für "alte" Hybriden, also denen, die länger als 15 Monate leben dürfen), das hat dann einen viel höheren Kalziumanteil und auch mehr von bestimmten Aminosäuren. Das bekommt man im Futterhandel gar nicht. Und wenn man dann auch noch bio füttert, sind bestimmte Zusätze verboten- blöd für die Hochleistungshenne. Deswegen (und weil die halt auch anderes fressen) gibt es bei uns dann halt Zusätze. Ich schau gerade auch nach "Sportlernahrung", da kann man nämlich diverse Aminosäuren pur kaufen, vielleicht "werte" ich damit das Futter auf. Übrigens habe ich eine Freundin, die hat mal Masthybriden gerettet (also vor der Schlachtung bewahrt) und ernährt die nun so, dass sie nie schwerer als maximal 4,2 kg werden. Die sind jetzt schon drei oder vier Jahre bei ihr und legen sogar Eier! Hier wäre eine normale Ernährung (besonders eine Industrieernährung) nicht geeignet.
Wir müssen also versuchen, unseren Hühnern das zu geben, was sie brauchen, bei Hybriden sind es halt bestimmte Nährstoffe (hier hauptsächlich Kalzium und D3), die sie mehr benötigen als andere Hühner. Dann geht normales Futter und dann geht auch ein normales Leben.

sil
28.12.2017, 10:28
Ich habe eine 3,5 Jahre alte Hobbyhybride (Grünleger) mitlaufen, die auch in der vergangenen Legeperiode bei mehr als 200 Eiern war. Ihr sieht man ihr Alter überhaupt nicht an.

Ich denke, man muß wirklich unterscheiden zwischen diesen "Hobbyhybriden", und den, ich nenne sie jetzt mal "Gewerbehybriden"
Meines Halbwissens nach, ist bei diesen "Hobbyhybriden" ein Elternteil ein Rassehuhn, zwar in der Linie ebenso stringent auf Leistung geprüft und durchgezüchtet, wie es die allermeisten Hobbyhalter und Züchter niemals so durchziehen, aber eben noch mit der Genetik, die die Rasse selber ausmacht.
Diese "Hobbyhybriden" sind meiner Ansicht nach auch ganz speziell für den Hobbyhaltermarkt überhaupt erst "gemacht" worden. Da zählen eben nicht nur Farbvielfalt und bunte Eier, da soll auch eine gewisse Robustheit vorhanden sein. Schließlich sind die Bedingungen in der Vielzahl der sehr kleinstrukturierten Hobbyhaltungen nicht so kontrollierbar wie die in den gewerblichen Haltungen, die ja schon aus finanziellen Gründen bereit sind, sich an das anzupassen, was die Industrie an Haltungs und Futterbedingungen vorgibt. Die gegenüber den reinen Rassen höhere Eierleistung kommt aus denjenigen Elternlinien, die auch für die "gewerblichen" Legehybriden zur Verfügung stehen. Ein gewisser Heterosiseffekt kommt sicher auch zum Tragen.
Von der "Rasseseite" her kommt die Fähigkeit, sich an den Rhythmus der Jahreszeiten und an ein wechselndes Futterangebot anzupassen, einschließlich Mauser und, wenn auch kurzen, Legepausen.

Luci
28.12.2017, 10:33
Hier sieht amn die bei Hybriden veranschlagten Leistungen mal im Vergleich:
http://www.gefluegelhof-franzsander.de/huehner.php

Und wenn das stimmt, dann ist die Differenz in der Legeleistung doch ganz differenziert.
Wenn man die Spitzen nach oben bei den rassehühnern mit den Spitzen nach unten bei den Hybriden nimmt:
Maranshybrid: 260 Eier vgl. Isbarhenne: 250 Eier (wobei ich das auch schon sehr grenzwertig finde)

Dagegen der Durchschnitt:
Lohmann braun: 300 Eier (280-320) vgl. recht gut legende Rasse 150 Eier.

Sprich, das Doppelte oder eben mal gerade 150 Eier mehr im Jahr.

Dorintia
28.12.2017, 11:10
Mit das erste das ich hier im Forum gelernt habe war... das man sehr gut legende Hobbyhybriden nicht "irgendwie" füttern kann und auch nicht sagen kann: ich will denen aber kein Legehennenfutter füttern, bei mir müssen die nicht so viele Eier legen, da reichen die Körner und Küchenabfälle die ich hinstreue.
Und ich gehe auch so weit zu sagen, das man die entsprechende bedarfsgerechte Fütterung auch bei gut bis sehr gut legenden Rassehühnern anwenden muss, heißt man muss sich schon sehr bemühen alles notwendige, manches nur zeitweise, ins Huhn zu bekommen. Von Windeiern und Legeproblemen wird ja auch von Rassehuhnbesitzern berichtet und um Rat gefragt.

Dorintia
28.12.2017, 11:13
Dagegen der Durchschnitt:
Lohmann braun: 300 Eier (280-320) vgl. recht gut legende Rasse 150 Eier.


Hmmm, wer grenzt das ein was eine "recht gut legende" Rasse ist? Ich halte jetzt 150 Eier nicht für so dolle, eher mittelmässig.

Lisa R.
28.12.2017, 11:21
Ich habe immer ein paar der Hobby-Hybriden mitlaufen. Die legen deutlich mehr Eier als meine Rassetiere und werden im Schnitt bei mir so 4-5 Jahre alt. Ich führe keine Eier-Statistik für einzelne Hühner, kann es also nicht an konkreten Zahlen fest machen. Sie bekommen das gleiche Futter (10-Korn-Mischung, Bierhefe, Vitaminzusätze etc.) wie meine anderen Hühner und kommen damit gut zurecht.

Sie mausern meist erst im 3. Jahr und werden genauso oft brütig wie meine Rassetiere - das liegt wohl eher am Individuum als an der Rasse. Ich bin immer froh, wenn sie mal Pause machen.

Seit September 16 hatte ich 4 kleine weiße Leghörnchen von RdH. Eine hat im Herbst von heute auf morgen beschlossen draußen zu schlafen - ich hab sie nicht gefunden, der Marder leider schon. Keine der Hennen hat/hatte bis heute gesundheitliche Probleme.
Sie haben nach ihrem Einzug eine lange Legepause gemacht (zum Glück), Federn geschoben und sich erholt. Eine hat dieses Jahr gemausert, die anderen beiden noch nicht.

Sie legen immer Eier über 60g und sie legen fast immer. Von den 3en kann ich die Eier erkennen, sie legen als einzige weiß. Ich habe jeden Tag 2-3 weiße Eier von den drei Hennen und max. einmal pro Woche einen Tag ohne weißes Ei. Da haben sie sich wohl abgesprochen, ein weißes alleine gibt es nie.

Legepellets stehen hier rum, werden aber nur sporadisch und wenig gefressen. Die Leghörnchen fressen am liebsten das, was alle fressen.
Allerdings sind sie deutlich verfressener und wenn es "Fleisch" gibt, dann sind sie richtig gefährlich - dann nimmt Mini-Huhn auch Finger ;)

Sie sind sehr agil, immer im Auslauf unterwegs und bei jedem Wetter draußen. Die Damen kommen ja jetzt ins dritte Jahr, sind fit und ich hoffe sie bleiben noch lange gesund. Ich habe echt Spaß an den kleinen Dingern und ihr Futter haben sie sich immer verdient.

Luci
28.12.2017, 11:43
Gibt es eigentlich einen Prozentsatz an Protein im Futter , der für Hybridne empfohlen wird?
Was rechnet die Industrie? Was sollten wir für unsere Hybriden rechnen?

Dylan
28.12.2017, 12:52
Ich habe Hybriden, Rassehühner und Mixe. Bei mir bekommen alle das gleiche Futter, am Morgen Legekorn (wird sehr widerwillig gefressen) ab Mittag Feuchtfutter (kleingehäckseltes Gemüse, eingeweichtes Brot, Essensreste) und am Abend dann Körnermix. Der Freilauf ist riesig. Im Sommer sind sie pausenlos auf Achse, im Winter lasse ich von 16 Uhr bis 20 Uhr neuerdings Licht im Hühnerstall an. Ich weiß jetzt nicht, ob das die "normale Haltung" ist.
Die Legeleistung aller Hühner ist ziemlich gut, aber die Hybriden legen trotzdem besser und kontinuierlicher als die Rassehühner. Die Hybriden sind aus 2015, der Rest ist aus 2016 und 2017. Ich halte mir gerne eine Mischung aus Hybriden und Rassehühnern, um auch im Winter Eier verkaufen zu können.

Horst1
28.12.2017, 23:52
Ich habe die letzten Hybride jetzt geschlachtet, weil sie deutlich schlechter legen, als die Brügger Kämpfer. Das Futter kann ja keiner bezahlen, was die jetzt im Sommer gefressen haben, dafür war die Eileistung eher bescheiden. Die Brügger legen jetzt im Winter noch besser, als die Hybride im Sommer.

Saatkrähe
29.12.2017, 02:15
Na lieber legemehl von Raiffeisen.....
Ich hatte nicht geschrieben, daß es ein schlechtes Futter sei (worüber man natürlich auch streiten könnte), aber das war nicht meine Aussage. Sondern die Tatsache, daß dieses Futter allein - bei weitestgehend fehlendem Freilauf, nicht genug sein kann. Was eindeutig an der fehlenden Qualität der Eier erkennbar ist.



.... als Leute die mischkörner (ohne Eiweiß) oder sonstigen selbstgemixten murks füttern (auswahlfutter, biotonnenersatz, 1x die Woche Fleisch fütterer, zusatzfutterfüttrere usw)
Hybriden ohne passenden(!) Input füttern ist eben nicht artgerecht :(
Das finde ich ein wenig wirr, was Du hier schreibst und verstehe darum nicht... irgendwie alles vermischt und ohne klare Aussage, was Du eigentlich meinst. Und was Du gegen Auswahlfutter hast, verstehe ich erst recht nicht. Das scheint doch eine feine Sache zu sein. Vielleicht nicht für jede Hühnerrasse; aber als grundsätzliche Idee doch unbedingt erfahrenswert.

Der Begriffe "Hybrid(hühner)" in Verbindung mit "artgerecht", ist nach meinem Verständnis per se völlig absurd.

Saatkrähe
29.12.2017, 02:33
Das "industriefutter" (warum Industrie, die Mischung kann doch jeder mixen- eben ein auf legehybriden angepasstes Futter) war nicht immer vegetarisch, das wollte der Verbraucher so.
Nein, das stimmt nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Wegen der Schlampigkeit der damaligen Weiterverarbeitung von Schlachtkörpern z.B., zu proteinhaltigem Futter, kam es zum Ausbruch von BSE. Nach einigem Hin und Her wurde diese Art der Fütterung dann verboten - was einen lauten Aufschrei und Protest sämtlicher Viehhalter auslöste, da tierisches Protein ein wesentlicher Bestandteil in der Fütterung ist.


Selbst Futter mit getrockneten Insekten als Eiweissliferant ist für gewerbliche hühnerfütterer verboten. Das wäre mmn noch das artgerechteste Futter.
Ja - so können 'sie' ihr dämliches Soja - aus tausenden Kilometern herangeschafft - auch viel besser verhökern ;) Darum gibts hier während der insektenfreien Zeit auch jede Menge entweder Trockeninsekten, selbst gezüchtete, oder alle naslang Fleisch :) Vielleicht hatte ich deshalb in bald zwei Jahrzehnten noch nie kranke Hühner ? Irgendwas muß ich richtig machen...

Bonchito
29.12.2017, 09:25
Ja - so können 'sie' ihr dämliches Soja - aus tausenden Kilometern herangeschafft - auch viel besser verhökern ;)

Verfüttert wird ja nur der sojapresskuchen, das entölte Soja. Ich glaube nicht dass weniger Öl gewonnen wird wenn ichs Abfallprodukt nicht mehr fütter. (Man schaue sich mal an für was alles das Öl verwendet wird, und in welchem Umfang!)
In der Facharbeiter über Fütterung von Hybriden waren die Insekten hermetia, die die auch als menschlicher proteinersatz auf dem "vormarsch" sind. Aber die Hühner ziehen das vegetarische Futter vor den Insektenfutter, und am besten aufgenommen wurde Futter mit Fischmehl.

Und das Thema Auswahlfutter und co muss man hier ja nicht anschneiden, da muss man halt dran glauben oder nicht, wie bei Homöopathie oder dem anderen hokus pokus- wenn man sich damit wohlfühlt soll mans machen

Galla
29.12.2017, 09:50
Um die Eingangsfrage zu beantworten:

Meine Hybriden legen seit Legebeginn jeden Tag ein Ei. Von 60g bis 110g ist alles vertreten.

Seit Dezember mausert/pausiert ein Huhn; daher ein Ei tgl. weniger.


Gefüttert wird Auswahlfutter und Freilauf.

Mit Fertigfutter könnte ich mich nie anfreunden - es sieht einfach "bäähhhh" aus. Und je nach Anbieter ist eine beeindruckende Anzahl von Chemiekomponenten enthalten.

Beim Auswahlfutter sieht man die einzelnen Komponenten und kann auch die Qualität besser einschätzen. Also ist da eine "Panscherei" vom Inhalt (Dioxinskandal....) schwieriger.

Bis jetzt sind die Hybriden mit dieser Haltung gesund und legen wie die Weltmeister; hoffentlich werden sie damit auch steinalt.

2Rosen
29.12.2017, 10:09
Sorry, Bonchito, das meiste von Deinen letzten Aussagen ist schwierig verständlich, sehr einfach gedacht oder schlichtweg falsch.
Artgerecht bedeutet für mich nicht die Tiere jeden Tag mit aufs 1/10 Prozent ausgerechnetem billigen Legemehl zu füllen.
Leute die Körnerfutter selbst mixen (so wie ich) machen sich sicherlich mehr Gedanken um die Ernährung und Haltung ihrer Tiere als die Bequemen die zum Raiffeisen fahren und sich den Industrieabfall für ihre Viecher holen.
Artgerechte Ernährung hast Du offensichtlich nicht begriffen.
Nicht jeden Tag finden unsere Tiere bei artgerechter oder naturnaher Ernährung Fleisch oder Unmengen an tierischem Protein.
Dafür wird dann neben anderen Zugaben evtl. auch mal ne Maus erlegt oder (wie hier bei mir) auch mal ein Suppenfleischstück zum Leckerlie.
Mit viel Auslauf Grünfutter, Gras, Kräuter im Sommer.
Im Herbst und Winter dafür z.B. eingelagerte Äpfel oder Rüben.
Gegen Auswahlfutter und Zufütterung von entsprechenden Vitaminen, Proteinen etc. spricht gar nix wenn man sich damit etwas auseinandergesetzt hat.
Wer meint nur weil er Hybriden hält muss er unbedingt hochkalorische Pelletnahrung in die Tiere stopfen oder Leute kritisieren die sich Gedanken um die Ernährung und Haltung ihrer Tiere machen, macht es sich sehr, ja zu einfach und hat Unrecht.

Rohana
29.12.2017, 10:27
Leute die Körnerfutter selbst mixen (so wie ich) machen sich sicherlich mehr Gedanken um die Ernährung und Haltung ihrer Tiere als die Bequemen die zum Raiffeisen fahren und sich den Industrieabfall für ihre Viecher holen.
Gedanken machen ist ja schön und gut, garantiert aber nicht dass das richtige dabei rauskommt :roll
Wo kommen denn deine Körner her - und bekommst du Backware oder doch nur Ausputz, der "Abfall" ist? Warum sollte man kleine bzw. Kümmerkörner, gebrochene Körner nicht verfüttern?

Hühner können ganz wunderbar "Abfälle" verwerten, wenn's die eigenen sind ist das auch alles ganz hip, aber wehe es kommt aus der "Industrie", dann ist das vom Teufel - so liest sich hier manch einer...

Galla
29.12.2017, 11:14
OT:

Wenn man selber mischt, sieht man ja, ob die Körner von schlecher Qualität sind.

Gerade aber bei dem gepressten/gemahlenem Futter sieht man nichts. Kennt man ja von der humanen Ernährung.....bei so manchem Kantinenessen findet man freitags im Eintopf die Wurstzipfel von montags......:-[ oder eben auch mal das rumänische Pferd in der Lasagne.....

Bonchito
29.12.2017, 14:19
Ob ich die Körner von der Mühle getrennt oder gemischt kaufe, macht bei der Qualität keinen Unterschied. Dafür zahle ich ja auch nicht wenig Geld, und er wäre ein schlechter Geschäftsmann seinen Ruf aufs Spiel zu setzen.
Ich hatte schon gekaufte Säcke, also deuka, versele laga und co ... manches gefiel mir manches nicht. Futter muss gut riechen und sich gut lesen lassen.
Das jeder plötzlich meint Futter mischen zu können halte ich für keinen guten Trend. und auch nicht das wirklich jeder mit "jaja mach mal!" Ermutigt wird selbst zu mischen. Egal wie wenig Ahnung er hat, egal wie wenig Grundwissen zum Thema Huhn da sind und ohne erstmal eine Alternative zum 08/15 Raiffeisen Futter zu finden. Wie gesagt es gibt einen tollen futterrechner wo man anschließend mit mehr oder wenig zugekniffenen Augen ein auf seine Tiere und Gegebenheiten angepasstestes Futter basteln kann, aber davon liest man hier nie :(

Wer glaubt sich ausreichend mit dem Thema auseinander gesetzt zu haben und das passende Ergebnis erreicht soll es ja gerne genau so weiter machen, aber viele unterschätzen das ganze und werden darin noch bestärkt. Bei weitem ist nicht alles was man kauft schlecht und nicht jeder der mischt machts gut.

2Rosen
29.12.2017, 14:35
...aber wehe es kommt aus der "Industrie", dann ist das vom Teufel - so liest sich hier manch einer...

Das hat mit Industrie im Grundsatz wenig zu tun.
Ich frage mich nur warum Abfall aus Sonnenblumen und brasilianischem Gen-Soja besser sein soll als selbst unprofessionell gemischtes Körnerfutter mit zusätzlich "alternativen" als Proteinlieferanten und Vitaminen.
Natürlich ist es billiger und einfacher, da trennt sich die Spreu vom Weizen in puncto Tierhalter.
Warum sollen Hobbyhalter durch Verabreichung von Gensojakuchenpellets die Monsantos mit ihrem Glyphosatgaben auf den dortigen GVO-Sojafeldern unterstützen wenn regional (von mir aus auch vorberechnetes und vorgemischtes) Futter aus heimischen Körnern zu bekommen ist.
Daraus so eine hochtrabende Philosophie mit Futterrechner und ansonstem schlechten Gewissen zu machen erschließt sich mir absolut nicht.
Zumal ich persönlich eher ein schlechtes Gewissen hätte, würde ich meinen Tieren ausschließlich die tägliche Ration Pellets oder Mehl in die Raufe brezeln.

Rohana
29.12.2017, 14:47
Zum einen kann man im Einkauf sehr wohl GVO-freie Legemehle und -pellets bekommen, zum anderen werden GVO-Bestandteile in entsprechenden Mischungen deklariert. Ich beziehe deutsches Soja (bzw. "Abfälle" weil entölter Schrot) im Mischfutter.

Zumal ich persönlich eher ein schlechtes Gewissen hätte, würde ich meinen Tieren ausschließlich die tägliche Ration Pellets oder Mehl in die Raufe brezeln.
Solange die Ration den Tieren alles gibt was sie brauchen, sollte das die Tiere (!) nicht stören. Dein Gewissen, sei's nun gut oder schlecht, hat für sich alleine genommen keinen Nährwert - oder doch?
Es gibt allerdings Leute, die verdienen sehr viel daran, Einzelkomponenten für den "bewussten" Tierhalter zur Verfügung zu stellen...

2Rosen
29.12.2017, 15:02
Es gibt allerdings Leute, die verdienen sehr viel daran, Einzelkomponenten für den "bewussten" Tierhalter zur Verfügung zu stellen...

Ich verstehe nicht was Du damit provozieren willst, muss ich aber auch nicht.
Manchen Menschen ist das Tierwohl möglicherweise etwas mehr wert als "Rationen" und das was die Tiere gerade so "brauchen".
Das unterscheidet uns offenbar.

Bonchito
29.12.2017, 15:24
Also... fütterst du fürs tierwohl NICHT was sie brauchen? *verwirrt*
Und weil ich den Bedarf meiner Hühner für Zunahme/Eier/Küken enger sehe bin ich gegen tierwohl? Merkwürdige Welt

2Rosen
29.12.2017, 15:36
*Verwirrt* trifft´s schon ganz gut.

Es gibt tatsächlich Tierhalter, so wie mich, die ihre Tiere über das Nötigste, oder anders ausgedrückt über das was sie "brauchen", hinaus versorgen.
Manche nennen es verwöhnen.
Warum manch Einer so genannte Nutztiere auch etwas verwöhnt können andere halt nicht verstehen - schade.


Und weil ich den Bedarf meiner Hühner für Zunahme/Eier/Küken enger sehe bin ich gegen tierwohl? Merkwürdige Welt
Das finde ich nun verwirrend.

So unverständlich find ich meine Ausführungen nicht.
Evtl. erwarte ich zu viel...

Bonchito
29.12.2017, 16:03
Ich glaube unsere Ansichten von "optimal" liegen ganz wo anders. optimal heißt für mich, das sie alles haben=kein Bedarf da noch irgendwas "mehr" reinzuzwängen. Das "mehr als bedarf" sehe ich auch nicht als verwöhnen, es ist schlicht weg eine Falschfütterung irgendwo. Zu viel fett oder zu viel Eiweiß oder... tut doch dem Tier nichts gutes. Aber wenn du das nicht so empfindest- ok.

2Rosen
29.12.2017, 16:23
Ich glaube unsere Ansichten von "optimal" liegen ganz wo anders.
Etwas hast Du doch verstanden.


optimal heißt für mich, das sie alles haben=kein Bedarf da noch irgendwas "mehr" reinzuzwängen. Das "mehr als bedarf" sehe ich auch nicht als verwöhnen, es ist schlicht weg eine Falschfütterung irgendwo. Zu viel fett oder zu viel Eiweiß oder... tut doch dem Tier nichts gutes. Aber wenn du das nicht so empfindest- ok.

Das sagt einiges über Dein Verständnis oder was Du glaubst zu verstehen.
Verwöhnen als Falschfütterung zu bezeichnen ist Quatsch und unfair.
"Reinzwängen" ist völliger Blödsinn.
Ich glaube die meisten hier können mir folgen was ich damit meinte.
Meinen Bedarf an Nahrung kann ich mit billigstem Fastfood, Wasser&Brot oder industriellem Kantinenessen decken.
Mit Einem guten Wein, Käse, ein Carpaccio, leckerem Salat, einen Espresso statt Wasser uswusf. verwöhne ich mich ab und an... - verstanden?
Aber gut, so meinst Du das Deine Variante okay für Deine Tiere ist.
Meine ist für meine Tiere besser, basta.
Wer meine Tiere und deren Konstitution kennt wird das bestätigen.
Allerdings schließt sich mit Deiner Aussage hier für mich der Kreis und ich glaube verständlicher kann und will ich mich nicht mehr ausdrücken.
Guten Rutsch.

Bonchito
29.12.2017, 17:00
Ja, dein Getreide ist ganz bestimmt besser als mein Getreide :D (warum meine Körner fast food sind? Weil sie genau abgewogen wurden? Whatever)
Sorry aber das macht echt keinen Sinn das weiter zu bereden!
Dir auch einen guten Rutsch und viel Erfolg mit deinen Hühnern :)

Sanne
29.12.2017, 17:33
Danke 2Rosen,ich bin da ganz bei Dir.:jaaaa:
Auch hast Du Dich sehr verständlich ausgedrückt,doch manchmal wollen andere unsere Haltungsbedingungen/Fütterung nicht verstehen,wir leben zwar alle unter dem gleichen Himmel,doch haben wir nicht alle den gleichen Horizont.

LG
Susanne

2Rosen
29.12.2017, 17:42
Ja, dein Getreide ist ganz bestimmt besser als mein Getreide :D (warum meine Körner fast food sind? Weil sie genau abgewogen wurden? Whatever)

okay, nicht verstanden, ich hab´s befürchtet
...:-X:aaa

Blindenhuhn
29.12.2017, 17:46
okay, nicht verstanden, ich hab´s befürchtet
...:-X:aaa

:kicher::kicher::kicher:

adda-andy
29.12.2017, 18:24
Um mal zum Thema zurück zu kommen:
viel kann ich zwar noch nicht beitragen. Ich habe bisher ja auch Rassehühner gehalten und Ende November irgendwie gerade wieder gedacht, vielleicht doch noch ne Hybride dazu zu nehmen, denn meine machen strikte 3 Monate Legepause im Winter, und das finde ich einfach sehr lange.
Am nächsten Tag stand ich bei uns im Landhof, als der Besitzer gerade sagte ja, die Hühner kommen nächste Woche alle in den Hühnerhimmel, die Eier werden jetzt zu groß und die Schalen zu dünn...
Ich dachte ok, dann soll das wohl so sein, und habe ihn gefragt, ob ich eine Henne bekommen kann.
(Ja, ich weiß, eigentlich setzt man nicht 1 Tier alleine in die Gruppe! Aber ich hatte nur 1 Platz frei, und es hat hervorragend geklappt, sie war ganz schnell die Lieblingshenne meines Araucana-Junghahns, der froh war, nun endlich eine Henne zu haben, die sich treten lässt)
Die ersten 10 Tage hat sie "nur" jeden 2. Tag gelegt, aber seitdem legt sie jeden Tag ein Ei :(
Ich hatte auch gehofft, dass sie mit Umzug, neues Futter, andere Bedingungen (kein Lichtprogramm) ein wenig "zurückfährt", aber bisher ist das nicht der Fall. Sie ist seit dem 5.Dezember bei mir.

Saatkrähe
29.12.2017, 23:47
Verfüttert wird ja nur der sojapresskuchen, das entölte Soja. Ich glaube nicht dass weniger Öl gewonnen wird wenn ichs Abfallprodukt nicht mehr fütter. (Man schaue sich mal an für was alles das Öl verwendet wird, und in welchem Umfang!)
Sojatrester ist schon lange ein seeehr lukrativer Geschäftszweig. Kaum eine Tierfabrik, die heutzutage noch ohne auskommt. Aber dagegen schimpfe ich gar nicht primär. Lediglich der Massenkonsum - "das einzig Wahre" - ungerechtfertigt/sinnentleert eingesetzt, etc., geht mir auf den Zeiger. Besonders wenn Andere es besser machen und dafür dann noch belächelt werden, oder schlimmer.. Da frage ich mich immer häufiger, ob mit nem Kilo Trester auch gleich 100 g Blödheit mitgeliefert wird :D ..wenn ich die Landwirte so reden höre. Wenn diese Leute sagen würden > Kostengründe.. dann wäre es die Wahrheit.



In der Facharbeiter über Fütterung von Hybriden waren die Insekten hermetia,
Ich bin ja nicht minderbemittelt - aber diesen Abschnitt mußte ich ca. acht mal lesen, bevor ich immerhin eine Vermutung in mir ausmachen konnte, was gemeint sein könnte. Denke, "Der Facharbeiter" ist eine Zeitschrift ? Ohne Gänsetüddel und Komma echt schwer zu verstehen. Jedenfalls nicht auf die Schnelle.



... die die auch als menschlicher proteinersatz auf dem "vormarsch" sind. Aber die Hühner ziehen das vegetarische Futter vor den Insektenfutter, und am besten aufgenommen wurde Futter mit Fischmehl.
Vertraue nie einer Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast :laugh Aber ernsthaft - daß Hühner, die ansonsten nur das Minimum bekommen, auf Fischmehl abfahren, kann ich mir sehr gut vorstellen. Und wenn das ordentlich gemacht würde/ist, dann wäre dagegen - für im Winter - sicher nichts einzuwenden, wenn man am Futter mangels Knete sparen muß. Übrigens ist es erst einige Jahrzehnte her.. bis dahin wurden Hühner grundsätzlich mit Fischmehl gefüttert. Ausnahmen: kleine Hühnerhaltungen, wo es Fleischabfälle regelmäßig aus der Küche gab - im Winter.

Ich lebe am Meer und bevorzuge frische Fischabfälle oder auch mal nen ganzen frischen Fisch für meine Gefiederten. Aber was ich Dich bitte, mal zu überdenken ist, daß es nicht um Fischmehl ODER Mehlwürmer/Insekten geht; sondern darum, daß man auch seinen Hühnern eine gewisse Vielfalt gönnen sollte - nicht nur sich selbst. Erstens haben auch Hühner sensorische Fähigkeiten, zweitens ist Abwechslung in jeder Hinsicht wichtig - besonders für eine dauerhafte Gesundheit. Das sollte einem schon der eigene Instinkt sagen. Leider hat 2Rosen da ja schon vergeblich an Deine Tür geklopft. By the way - habe ich meine 2.2 Legbar von ihm erworben (siehe Signatur). Ich bin hochzufrieden mit den Vieren !! Wunderbare, gesunde und proppere Tiere, mit einem entzückenden Gemüt :)


Und das Thema Auswahlfutter und co muss man hier ja nicht anschneiden,
Äähmmm - das hattest DU angeschnitten. Ich habe nur darauf geantwortet.


... da muss man halt dran glauben oder nicht, wie bei Homöopathie oder dem anderen hokus pokus- wenn man sich damit wohlfühlt soll mans machen
Nur mit einem Glauben kommt man in der Hühnerfütterung nicht weit :) Man sollte das, was man glaubt, dann auch überprüfen. Deinen sogenannten Hokus-Pokus-Glauben lasse ich dann einfach mal so stehen :biggrin:

Rohana
30.12.2017, 07:23
Hajo, Soja ist nunmal von seiner Zusammensetzung her sehr nützlich in der Fütterung und gut zu bekommen. Schau dir doch an was mit heimischen Eiweissquellen passiert - vom Anbau bis zur Verarbeitung überall Haken dran, und die Zukunft sieht nicht rosig aus. Aber Hauptsache mal geschimpft haben über die einfältigen Landwirte und die blöden Leute die Soja füttern :roll

elja
30.12.2017, 07:34
ein Milchviehhalter zwei Höfe weiter ist seit wenigen Jahren wieder komplett weg vom Soja. Das Eiweiß in der Futterration kommt von Erbsen, Lupinen und Luzerne. Er sagt, dass seitdem Wegfall vom Soja (zuletzt nicht genverändert) der Gesundheitsstatus seiner Herde signifikant besser ist. Vor allem gibt es keine mysteriösen Erkrankungen mehr. Er beliefert übrigens Zott, die einen sehr hohen Qualitätsstandard bei der angekauften Milch haben.

Luci
30.12.2017, 07:34
Einheimische Proteinabfälle sind zum Beispiel Fleischreste aus der Jadg. Hier auf dem Land sehr leicht zu bekommen, hochwertigste Qualität und durch den Fleischwolf gedreht ein Hühnerschmaus. 🙂

Rohana
30.12.2017, 07:58
ein Milchviehhalter zwei Höfe weiter ist seit wenigen Jahren wieder komplett weg vom Soja. Das Eiweiß in der Futterration kommt von Erbsen, Lupinen und Luzerne. Er sagt, dass seitdem Wegfall vom Soja (zuletzt nicht genverändert) der Gesundheitsstatus seiner Herde signifikant besser ist. Vor allem gibt es keine mysteriösen Erkrankungen mehr. Er beliefert übrigens Zott, die einen sehr hohen Qualitätsstandard bei der angekauften Milch haben.
Auf die Gefahr hin, ins OT zu kommen:
"Sehr hohe Qualitätsstandards" sind ein universeller Begriff, die haben andere Molkereien auch und die haben nix mit Soja zu tun. Wenn man kauft ist der Preis und die Verfügbarkeit mit ein entscheidendes Kriterium (was nützt mir das tollste Zeug wenn ich es nicht wirtschaftlich bekommen kann?), wenn man anbaut eben die Möglichkeiten - Erbsen sind ne Katastrophe und durch die aktuellen Umstellungen bei Greening wird die Anbauwürdigkeit (nicht nur der Erbse) unter nicht-optimalen Bedingungen weiter abnehmen, besonders mit Blick auf die neuerdings aufgetrenen Erkrankungen in Erbsen und Bohnen. Luzerne haben wir selbst im Anbau, ist eine tolle Pflanze und super Eieweisslieferant, aber nicht einfach in der Ernte/Verarbeitung. Lupinen sind noch mehr Aussenseiter als Erbsen. Und was tut die Politik? Zerschiesst jeden Ansatz, heimisches Eiweiss in seinen verschiedenen Formen und Möglichkeiten attraktiv zu machen bzw. zu halten :roll

"Mysteriöse Erkrankungen" haben meistens nen Grund, und Futter ist einer der häufigsten. Wenn das Soja tatsächlich der signifikante Faktor gewesen sein sollte, dann tippe ich auf Qualität bzw. Reinheit - siehe derzeitiger Skandal in Straubing (https://www.br.de/nachrichten/niederbayern/inhalt/adm-straubing-warnt-vor-mit-salmonellen-belastetem-futtermittel-100.html). Da hat man als Käufer einfach die Arschkarte und ist weder beim kleinen noch grossen Händler gefeit vor sowas. Gesundheitsprobleme auf Soja als solches zu schieben, bei korrekter Fütterung, scheint mir gewagt, aber nix ist unmöglich.. wir haben jedenfalls keine Probleme mit Soja (GVO-frei) - weder bei Kühen noch bei Hühnern.

tiffani
30.12.2017, 09:42
In der Facharbeiter über Fütterung von Hybriden waren die Insekten hermetia, die die auch als menschlicher proteinersatz auf dem "vormarsch" sind. Aber die Hühner ziehen das vegetarische Futter vor den Insektenfutter, und am besten aufgenommen wurde Futter mit Fischmehl.


... ich denke hier ist eine Facharbeit (begleiteter Fütterungsversuch) gemeint. Ich glaube, ich habe diese oder eine ähnliche Veröffentlichung auch mal gelesen. Zu beachten hierbei ist, dass dieses unterschiedliche Futter in PELLETFORM gepresst angeboten wird. Und ich traue deshalb diesen Fütterungsversuchen nicht. Das Huhn kann in keinsterweise mit allen seinen Sinnen differenzieren. Dass es unterschiedliche "Vorlieben" dabei gab, mag wohl sein, aber die sehe ich als nicht sehr aussagekräftig an. Denn wenn man für das Huhn sichtbar, tastbar, riechbar (?), schmeckbar eindeutige natürliche tierische Komponenten anbietet, sieht das ganze schon ganz anders aus.

Rohana
30.12.2017, 10:35
Welche anders aussehenden Erfahrungen hast du denn gemacht? Oder worauf beziehst du dich? Lass uns doch teilhaben :)

tiffani
30.12.2017, 11:47
Ich beziehe mich auf meine eigene Fütterung und kann dort nicht feststellen, dass vegetarisches Futter dem Tierischen vorgezogen wird. Bei mir läuft alles parallel (Auswahlfutter).

Ich persönlich kann Vergleiche ziehen bzw. Vorlieben feststellen bei einzeln angebotenen Hermetia, Mehlwürmern, Soldatenfliegenlarven, Maden, Hackfleisch, selber gemahlenen Fleisch-/knochenresten, Fischresten unterschiedlichster Art, etc. Für mich ist diese Auswahl aber um ein großes Stück ehrlicher, als wenn ein Huhn unter Pellets wählen darf, die alle gleich aussehen. Und außerdem ist es viel interessanter.

Aber um das geht es dir doch eigentlich gar nicht. Hauptsache, es ist alles im Huhn. WIE es dort reinkommt, ist dir doch egal. Ich persönlich möchte aber, dass es seinen Picktrieb nach unterschiedlichem Futter ausleben kann und darf. Und das unterscheidet uns. Und darüber will ich auch nicht diskutieren, weil das kein Ende nehmen wird.


Warum gibt es denn diese Versuche in der Industrie eigentlich? Weil man merkt, dass was fehlt?

Rohana
30.12.2017, 11:56
Äh. Und wo ist das Problem einmal darzustellen wie sich nun die beobachteten Unterschiede zeigen zwischen Maden, Hackfleisch, Hermetia etc?

tiffani
30.12.2017, 12:30
Beliebtheit an tierischen Komponenten bei meinen Huhns absteigend (Wiesengetier, das sie so finden, nicht mit eingerechnet):

sehr beliebt:
Mehlwürmer lebend
Mehlwürmer getrocknet
Hackfleisch
Engerlinge aus dem Misthaufen ausgegraben (nach anfänglicher Scheu)
Asseln (die man so findet und separat angeboten)
Eier (Rührei oder flüssig)

nicht ganz so beliebt:
Knochenreste gemahlen
Hermetialarven lebend

wenig beliebt:
div Fisch
Hermetia getrocknet
Gammarus getrocknet


gar nicht begeistert:
Pinkies (getrocknete Fliegenmaden)
Regenwürmer (separat angeboten)
Shrimps getrocknet
Grillen getrocknet

Saatkrähe
30.12.2017, 16:42
Hajo, Soja ist nunmal von seiner Zusammensetzung her sehr nützlich in der Fütterung und gut zu bekommen.
Genau - habe nix anderes behauptet. Das macht es aber darum nicht zur besten Wahl, sondern lediglich zur bestmöglichen im Sinne von Verfügbarkeit und Preis.


Schau dir doch an was mit heimischen Eiweissquellen passiert - vom Anbau bis zur Verarbeitung überall Haken dran, und die Zukunft sieht nicht rosig aus.
Auch das streite ich nicht ab.


Aber Hauptsache mal geschimpft haben über die einfältigen Landwirte und die blöden Leute die Soja füttern :roll
Das allerdings streite ich ab ! Ich sehe allgemein die Landwirte keineswegs als einfältig - habe nicht mal annähernd sowas geschrieben. Auch habe ich Verständnis dafür, daß sie so füttern, etc. Das heißt aber noch lange nicht, daß ich es auch für gut oder gar optimal halte.
Du hast meinen post aus dem Kontext gerissen. Gut wäre, wenn Du es mit einer neutraleren Haltung lesen könntest. Es ging und geht schließlich darum, daß wenn Andere - auch mit Mehrkosten - sich für eine qualitativ bessere Fütterung entschieden haben, diese verunglimpft wird und werden (Fütterung und die Leute selbst). DAS ist einfältig und geradezu dumm.
Du hingegen erwähnst ja die leichtere Verfügbarkeit und günstige Kosten - bist also gar nicht gemeint. Habe Dir zur leichteren Überpfrüfung, die genannten Passagen kopiert:





http://www.huehner-info.de/forum/images/misc/quote_icon.png Zitat von Bonchito http://www.huehner-info.de/forum/images/buttons/viewpost-right.png (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php?p=1639014#post1639014)

Verfüttert wird ja nur der sojapresskuchen, das entölte Soja. Ich glaube nicht dass weniger Öl gewonnen wird wenn ichs Abfallprodukt nicht mehr fütter. (Man schaue sich mal an für was alles das Öl verwendet wird, und in welchem Umfang!)

Meine Antwort darauf:


Sojatrester ist schon lange ein seeehr lukrativer Geschäftszweig. Kaum eine Tierfabrik, die heutzutage noch ohne auskommt. Aber dagegen schimpfe ich gar nicht primär. Lediglich der Massenkonsum - "das einzig Wahre" - ungerechtfertigt/sinnentleert eingesetzt, etc., geht mir auf den Zeiger. Besonders wenn Andere es besser machen und dafür dann noch belächelt werden, oder schlimmer.. Da frage ich mich immer häufiger, ob mit nem Kilo Trester auch gleich 100 g Blödheit mitgeliefert wird :D ..wenn ich die Landwirte so reden höre. Wenn diese Leute sagen würden > Kostengründe.. dann wäre es die Wahrheit.

Rohana
30.12.2017, 18:15
Okay, ich versuchs nochmal.

Lediglich der Massenkonsum - "das einzig Wahre" - ungerechtfertigt/sinnentleert eingesetzt, etc., geht mir auf den Zeiger. Besonders wenn Andere es besser machen und dafür dann noch belächelt werden, oder schlimmer..
Woraus schliesst du, dass anderes als Soja zwingend besser wäre (das andere Extrem quasi) - und wenn ja, in welchem Kontext und warum? Huhnbezogen, Bedarfsbezogen, Anbau/Nachhaltigkeitsbezogen... ?
Und: Wird das Futter besser, wenn es teurer ist? ;)


@Tiffani: Danke für deine Aufstellung der Beobachtungen, sehr aufschlussreich!
Ich hab ein zwei mal versuchsweise einen Regenwurm verfüttert (normalerweise kommen die bei mir ins Hochbeet, nicht ins Huhn), den fanden die Damen gar nicht so prall. Da war's für mich vorbei mit dem Klischee. Kleine Nacktschnecken fanden sie allerdings toll, am liebsten mit Salatblatt serviert.

Hühner-Rookie
30.12.2017, 18:19
Danke mal für die vielen interessanten Beiträge.

Vielleicht kann ja jemand noch was zu meiner Ausgangsfrage berichten der sowohl Hybriden als auch Rassehühner hält und zwar beides zu den gleichen Bedingungen.

Die in der Literatur angeführte Eierleistung bei unseren Rassehühner bezieht sich ja wohl nicht auf "Hochleistungshaltung" (also kein 16-20 h Licht pro Tag und auch kein temperierter Stall und Legemehl bis zum Abwinken und kein Freigang) sondern eben eine Haltung die hier die meisten im Forum praktizieren.

So wären das z.B. für Altsteirer ungefähr 180 Eier
... und wie viele wären es dann ungefähr für Hybriden ? (die 320 werden sie mit dieser von uns praktizierten Haltungsform ja wohl so auch nicht erreichen, oder ?

Danke euch und ein erfolgreiches 2018.
H-R

Galla
30.12.2017, 18:43
Rassehühner und Hybriden, Auswahlfütterung, Freilauf.

Kein Lichtprogramm mit 12h Licht, aber abends von 16-18 Uhr zusätzlich Licht (im Winter).

Stall ist mit 8-10 Grad temperiert; juckt die Hybriden aber nicht die Bohne, da sie bei Wind und Wetter unterwegs sind.
Die Zwerge lieben ihre Heizung.

Legeleistung bis dato pro Hybride: 318 Eier (Bei einem Legebeginn Februar 2017.)

Saatkrähe
30.12.2017, 21:28
Okay, ich versuchs nochmal.

Woraus schliesst du, dass anderes als Soja zwingend besser wäre (das andere Extrem quasi) - und wenn ja, in welchem Kontext und warum? Huhnbezogen, Bedarfsbezogen, Anbau/Nachhaltigkeitsbezogen... ?
Und: Wird das Futter besser, wenn es teurer ist? ;)
Echt jetzt ?! Es wird langsam albern mit Deinen Fragen, die auf mehrfache Weise bereits von mehreren Leuten beantwortet wurden. Und auf dumme Provokation steige ich schomma gar nicht ein :) ..also wirklich..

Arnika
30.12.2017, 22:14
.....Noch mal wegen der Marans: Die haben sich bei mir auch recht empfindlich gezeigt, bei meinen gab es auch das Problem, das ein "Überfressen" mit sich bringen kann. Aber auch sonst scheinen mir gerade Marans nicht die robustesten Hühner zu sein.....

Seltsam, seltsam. Vielleicht einfach Pech mit der Linie ?
Wo hast Du denn Deine Marans her ?
Hiezulande gibt es auch Marans-Hybriden. Der Name Marans ist in Frankreich sehr beliebt und wird auch gerne mal Hybrid-Hühnern verliehen, die schwarz-kupfern aussehen.

tiffani
30.12.2017, 23:48
Okay, ich versuchs nochmal.

Woraus schliesst du, dass anderes als Soja zwingend besser wäre (das andere Extrem quasi) - und wenn ja, in welchem Kontext und warum? Huhnbezogen, Bedarfsbezogen, Anbau/Nachhaltigkeitsbezogen... ?
Und: Wird das Futter besser, wenn es teurer ist? ;)



Ich bin nicht Saatkrähe und kann nur für mich sprechen. Aber ich versuchs mal mit einer Antwort im Sinne vom Auswahlfutter. Ja, es gibt für mich und diese Fütterungsmethode eine bessere, aber auch wesentlich teurere Alternative, nämlich Hanfsamen.

Pro Soja:
1. Sojaschrot ist, wenn man es auf seine Nährstoffe reduziert, eigentlich ganz gut. Ich hatte mir mal eine Exel-Tabelle mit Nährwerten aller für mich infrage kommenden Futterkomponenten gemacht. Sehr wenig Kohlenhydrate, sehr viel pflanzliches Eiweiß (44 %) - sogar doppelt soviel wie Hanf (21%)

2. Die essentiellen, und beim Huhn limitierenden, Aminosäuren Lysin und Methionin sind auch beim Sojaschrot 2-3 mal so hoch wie beim Hanf



Contra Soja:
1. der wichtigste Grund, warum ich kein Sojaschrot bzw. Sojaschnetzel (mehr) anbiete, ist ganz einfach. Meine Hühner haben es nicht gefressen. Es entspricht nicht ihrem "Beuteschema" und wurde nicht mit dem A... angeschaut. Wie übrigens alle Leguminosen.

2. Um es ins Huhn zu kriegen, hätte ich es z.B. in einem Nassfutter fürs Huhn unkenntlich machen müssen. Das entspricht nicht meinem Verständnis von Auswahl und wird von mir nicht praktiziert.

3. Soja ist durch die ganzen gentechnisch veränderten Import in Verruf gekommen. Ja, es gibt auch in Europa angebautes und GVO-freies Soja (hatte ich auch in Kleinstmenge gekauft). Bundesweit jedoch haben die Futterhersteller schon Probleme, die Nachfrage an GVO-freiem Soja zu decken. Deshalb wird schon vielfach Soja durch Raps ersetzt (z.B. in der Rinderfütterung)

4. Hanfsamen hat auch ausreichend pflanzliches Eiweiß und die essentiellen Aminosäuren liegen in einem optimalen Verhältnis zueinander.

4. Hanfsamen wird sehr gerne gefressen


Mein Fazit: ich bin nicht angewiesen auf Soja und kann es problemlos durch Hanf ersetzen.
Finanziell muss man allerdings schon tiefer in die Tasche greifen und das kann oder will sich nicht jeder leisten. Schon gar nicht die Industrie.

Rohana
31.12.2017, 08:40
Moin Tiffani, danke für deine ausführliche Antwort. Das erstaunt mich etwas - meine Huhns finden Soja okay, zumindest taten sie das als ich ihnen ein paar mal Sojaschrot aus der Hand angeboten hab (das in der Futterschale wurde auch gefressen). Normalerweise ist es in meinem Pellet drin. Vielleicht sind Hühnergeschmäcker auch verschieden. Ich kann deine Beweggründe so auf jeden Fall nachvollziehen :)

Susanne
31.12.2017, 08:59
Wo hast Du denn Deine Marans her ?

Ich hatte meine Marans (zumindest die meisten) von einem sehr bekannten Ausstellungszüchter, der aber wohl hauptsächlich nach Optik der Hühner (und nicht Eifarbe) selektiert. Von ihm habe ich aktuell noch eine, die ist von 2011, alle anderen leben schon lange nicht mehr. Dann habe ich noch zusätzlich 2 aus einem Elterntierbetrieb, der mit ihnen Maran + Hybriden gezogen hat. Diese beiden haben ich im Mai bekommen. Die sind total anders, zumindest die eine. Angeblich würden die wohl als Eintagsküken aus Frankreich kommen, bleiben dann kurz in diesem Elternzuchtbetrieb und werden dann abgegeben. Leider hat eine von beiden ein hormonelles Problem (hat noch nie ein Ei gelegt), die andere aber legt massenweise und wirkt bislang recht unkompliziert. Von den anderen Tieren aus dieser Herkunft hört man ähnliches. Allerdings kann man nach einem guten halben Jahr noch nicht wirklich viel sagen. Die dritten Marans hatte ich von einem Geflügelmarkt, wunderschöne Tiere (eine war blau), waren meine Lieblinge. Hier haben beide auch nur kurz gelebt, beide hatten Tumore. Ich würde mir wirklich mal robuste Marans wünschen mit echt dunklen Eiern. Das hatte ich nämlich wirklich noch nie.

Arnika
31.12.2017, 09:29
Danke Susanne !
Bei uns in Frankreich bekommt man echte Marans nur vom Züchter. Auf Geflügelmärkten werden ähnliche Hühner mit dem bekannten Namen Marans verkauft, das sind aber Hybriden. Auch in Deutschland gibt es echte Marans mit schönen Eiern, es besteht ein reger Austausch von Eiern zwischen Deutschland und Frankreich.
Schau mal hier: http://www.marans-club.de/

Dieses Jahr hat sogar eine Deutsche den ersten Preis beim Eierwettbewerb in Frankreich geholt (sie fing mit Bruteiern aus Frankreich an): http://marans.editboard.com/t10788-championnat-2017-de-l-oeuf-de-marans

sil
31.12.2017, 10:26
So, nun fühle ich mich mal bemüßigt, mahnend den Zeigefinger zu heben: Nach dem Umweg über das Für und Wider diverser Futterkomponenten und dem über die Marans scheint ja nun alles gesagt zum Thema, "Legeleistung von Hybriden in Hobbyhaltung". Tauscht Euch doch bitte zu den anderen Themen in anderen Fäden aus, weils schade ist, wenn ein an sich interessantes Thema durch zuviel OT so zerfranst wird.

Yvi
03.01.2018, 12:30
Hi... Also meine haben so gut wie Täglich ein Ei gehabt auch im Winter bei normaler Haltung,allerdings bleibt das nicht so. Bei meinen war nach ca. 1 jahr Schluss mit so massig legen aber die sind nun 2 und bin immernoch zufrieden alle 2 tage in etwa 1Ei,da die ,die größten haben gut erkennbar. Lg yvi

Mathias
11.01.2018, 10:21
310 im Schnitt sind echt unglaublich viel!
Danke für die genaue Info. Waren das braune Lohmanndamen?

Luci, es waren braune Lohmann-Hennen

PPP
11.01.2018, 10:37
Ich habe jetzt alles durchgelesen und trotzdem habe ich etwas nicht richtig heraus gelesen, bzw. nicht verstehen können.

Ich habe jetzt 2 gerettete RdH-Hennen. Lohman Braun.

Wenn ich nur will, dass sie lange und gesund leben und überhaupt keinen Wert auf Eier lege, d. h. ich würde sie gerne schonen. Was muss ich dann bezüglich Futter usw. beachten? Ich will natürlich weder zuviel (und sie würden dadurch legen wie bekloppt und schneller ausgelaugt sein), noch will ich zu wenig füttern (und sie würden sich das zum Legen benötigte am eigenen Körper abzehren). Irgendwie schwierig. Oder legen sie sowieso diese Massen...egal ob gut gefüttert oder nicht? :-X

Wie denkt ihr?

Mathias
11.01.2018, 10:48
Mathias,in dem Zusammenhang wäre es sehr interessant zu erfahren, wie alt diese Hybridhennen wurden, und über wieviele Jahre sie diese Legeleistung durchgehalten haben.
Meiner Erfahrung nach gibt es im Wesentlichen zwei grundsätzlich voneinander abweichende Vorstellungen, was die Legeleistung/-Dauer bei Hühnern angeht.
Die einen sind irgendwie in dem Glauben, sie holen sich ein paar Hennen und haben dann für die nächsten Jahre soundsoviele Eier pro Henne, und die am liebsten mehr oder weniger gleichmäßig übers Jahr verteilt. Im Idealfall darf es auf Ostern und auf Weihnachten zu ein bißchen mehr sein.
Die anderen sind der unumstößlichen Überzeugung, dass ein Huhn ab Legereife ein Jahr lang täglich ein Ei herausdrückt, dann ist es quasi leer gelegt und taugt maximal noch für die Suppe.
Daneben gibt es natürlich noch die, die schon eine Weile Hühner halten und von der Realität eingeholt wurden....;)

Aber wie gesagt, ich wüßtegerne, wie lange diese Hybriden gelebt und gelegt haben.

Sil, sie legen immer noch. Inzwischen zeigen sich bei zwei Hennen aber erste Anzeichen, daß ihre Leistung bald ausgereizt sein könnte, da Dünnschaligkeit und Windeier auftreten. Die Hennen waren 2016 im Frühjahr geschlüpft ... durch Zufall hatte mein Bekannter 20 Bruteier aus einer Elterntierzucht bekommen können; der Schlupf war mit 19 Küken übrigens sehr gut. Die Bruderhähne wurden der Küche zugeführt.

Generell ist sicherlich anzumerken, daß die Hybrid-Hennen ihre "genetische Veranlagung" zu höchsten Legeleistungen erbringen, auch dann wenn die erforderliche Nährstoffzufuhr dafür nicht ausreicht. Die fehlenden Reserven werden dazu dann aus der Körpersubstanz gezogen. Parallelen ergeben sich zu Höchstleistungs-Milchkühen, die dann auch Körpersubstanz mobilisieren, wenn die Nährstoffanforderungen durch die Futteraufnahme nicht mehr gedeckt werden können.

Die Leistungsangaben in den Standards bzw. Rassebeschreibungen beziehen sich generell auf die Legeleistungen im ersten Legejahr einer Henne. Man kalkuliert, daß die Legeleistung des 2. Legejahres noch bei etwa 60% der Leistung des 1. Legejahres liegt. Es ist absolut utopisch zu denken mit den Angaben zur Legeleistung wäre eine gleichmäßige Leistung über mehrere Jahre gewährleistet. Es gibt aber in der Rassegeflügelzucht durchaus auch Hennen, die im 2. Legejahr eine höhere Leistung als im 1. Legejahr erreichen. Zur Info: Das 1. Legejahr entspricht nicht dem 1. Lebensjahr, sondern beginnt mit dem Legebeginn im Herbst des 1. Lebensjahres und geht bis zum Herbst des 2. Lebensjahres unter der Voraussetzung, daß das Tier im Frühjahr geschlüpft ist.

Bei meinem eigenen Bestand der 2016 geschlüpften Tiere habe ich 10 Hennen vom Legebeginn 2016 bis zum Herbst 2017 in der Einzelkontrolle gehabt. Dort ergab sich eine Durchschnittsleistung von 188 Eiern bei einer Bandbreite von 152 bis 224 Eiern je Henne. Alle 10 Hennen waren väterliche Halbgeschwister aus 5 unterschiedlichen Müttern - je 2 Vollschwestern. Diese Bandbreite sehe ich immer wieder, obwohl ich seit über 20 Jahren auch unter dem Aspekt der Legeleistung selektiere.

Viele Grüße von Mathias

sil
11.01.2018, 11:02
PPP: Hennen aus gewerblicher Haltung haben in der Regel ihre Körperreserven bereits angegriffen, wenn nicht sogar so gut wie komplett aufgebraucht.
Die jetzt knapp zu füttern in der Hoffnung, dass sie dann weniger legen, halte ich für bedenklich.
Im Gegenteil habe ich bei solchen immer Wert gelegt auf eine besonders abwechslungsreiche und hochwertige Fütterung.
Im Idealfall haben sie schon wegen der Umstellung und allem damit verbundenen Stress sowieso angefangen zu Mausern, was ja dann eine Legepause bedingt, und hatten im Anschluss daran gute Chancen, noch einige Jahre zu leben und auch zu legen. Leider sind viele dieser Hennen körperlich so am Ende, dass ihre Lebenserwartung nicht mehr allzu hoch ist. Da dann noch das Futter knapp zu rationieren, scheint mir der falsche Weg. Eier legen sie wenn, dann so oder so.

PPP
11.01.2018, 11:09
PPP: Hennen aus gewerblicher Haltung haben in der Regel ihre Körperreserven bereits angegriffen, wenn nicht sogar so gut wie komplett aufgebraucht.
Die jetzt knapp zu füttern in der Hoffnung, dass sie dann weniger legen, halte ich für bedenklich.
Im Gegenteil habe ich bei solchen immer Wert gelegt auf eine besonders abwechslungsreiche und hochwertige Fütterung.
Im Idealfall haben sie schon wegen der Umstellung und allem damit verbundenen Stress sowieso angefangen zu Mausern, was ja dann eine Legepause bedingt, und hatten im Anschluss daran gute Chancen, noch einige Jahre zu leben und auch zu legen. Leider sind viele dieser Hennen körperlich so am Ende, dass ihre Lebenserwartung nicht mehr allzu hoch ist. Da dann noch das Futter knapp zu rationieren, scheint mir der falsche Weg. Eier legen sie wenn, dann so oder so.

Danke für deine Antwort, Sil.

Mit deiner Erlaubnis kompiere ich den Beitrag dazu in den "Januar-Rettungs-Faden", weil es sonst hier doch zu OT wird....ich hätte da nämlich noch ein paar spezielle Fragen.

sil
11.01.2018, 11:21
Matthias: Danke,das was Du schreibst deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, und es zeigt doch aber auch, dass Legehybridhennen zum einen auch in der Hobbyhaltung ihr Legepotential ausschöpfen können, aber sich die Probleme dieser hohen Leistung eben auch eher früher als später zeigen. Diese Hennen sind, so pervers es ist, als "Wegwerftiere" angelegt. Das oft miserable optische Bild, dass selbst Hybriden aus Freilaufhaltung bei der Ausstallung zeigen, kommt ja nicht zwangsläufig davon dass es den Hennen in gewerblichen Haltungen per se schlecht geht, dass sie unterernährt und/oder unter miesesten Bedingungen leben. Eigentlich ist ja gerade der gewerbliche Halter daran interessiert, durch optimiertes Futter und Haltungsbedingungen so wenig Verlust an Hennen und Eiern wie nur möglich zu erzielen.
Klar will er auch den maximalen Eierertrag, aber den wird er von chronisch kranken und unterernährten Hennen nicht riegen, weil die Verluste dann zu hoch wären.
Interessant wäre auch, ob die von dir gehaltenen Hennen nach dem ersten Legejahr gemausert und eine Legepause eingelegt haben, und wie sie jetzt vom Federkleid her aussehen.

Mathias
28.01.2018, 20:06
@sil, ja es ist leider so, daß die Hybriden nur als "Wegwerftiere" zu bezeichnen sind ... sie verausgaben sich im ersten Legejahr und danach sind die Körperreserven aufgebraucht, um noch weitere Jahre zu legen.
Bei den Hybriden hat in der Tat nur eine Henne wirklich gemausert (über 6 Wochen) und mit dem Legen ausgesetzt. Alle Anderen haben nur einzelne Federn verloren aber weitergelegt ... dafür ist die Eischalenqualität jetzt deutlich schlechter geworden, besonders bei zwei Hennen.
Mit drei Hennen gibt es in dieser Saison noch einmal F1-Kreuzungen mit den Westfälischen Totlegern. Das gibt - aus den Erfahrungen vergangener Zuchtjahre - ganz brauchbare Legehennen, die auch mehr Persistenz haben als die reinen Hybriden, wenn sie auch nicht die hohen Leistungen erreichen.

Viele Grüße von Mathias

Hühner-Rookie
29.01.2018, 10:56
Bei meinem eigenen Bestand der 2016 geschlüpften Tiere habe ich 10 Hennen vom Legebeginn 2016 bis zum Herbst 2017 in der Einzelkontrolle gehabt. Dort ergab sich eine Durchschnittsleistung von 188 Eiern bei einer Bandbreite von 152 bis 224 Eiern je Henne. Alle 10 Hennen waren väterliche Halbgeschwister aus 5 unterschiedlichen Müttern - je 2 Vollschwestern. Diese Bandbreite sehe ich immer wieder, obwohl ich seit über 20 Jahren auch unter dem Aspekt der Legeleistung selektiere.

Viele Grüße von Mathias

von welcher Rasse ist denn hier die Rede ?

juno
31.01.2018, 17:17
Mara, Würden die Hennen mit einer gewissen Verhersehbarkeit 2, 3 oder mehr Jahre eine berechenbare Leistung bringen, dann würden sie sicher nicht nach einem Jahr ausgetauscht werden.

Und trotzdem werden in der privaten Hühnerhaltung, da gehe ich von 70% aus, die Tiere nach 2 Jahren ausgetauscht, weil man so auch noch das Fleisch verwerten kann. Ob eine 5 Jahre alte Henne noch gegessen werden kann ist fraglich. Zumal dann die Legeleistung ja doch absinkt.



In der Hybriderzeugung stecken Jahrzehnte an Forschung und Entwicklung, mithin auch eine Menge an Geld. Um weiterhin Hybriden, die ja das Endprodult einer Kreuzungszucht sind, liefern zu können, müssen Eltern- und Großelternlinien gehalten, unterhalten, auf Leistung geprüft, miteinander gekreuzt etc werden, das kostet auch Geld.
Wenn das nicht gewollt, zumindest ein begrüßenswerter Nebeneffekt der Hybriderzeuger ist, dann weiß ich nicht.
Da steckt sehr viel Geld drin. Schau Dir mal auf Youtube "Brüten für den Weltmarkt" an. Und dennoch sponsern sie die Rassegeflügelzucht, denn sie brauchen die genetische Reserve.


Und wenn Halter von Nichthybriden diese Einstellung übernommen haben, zeigt mir das nur, wie sehr wir alle schon beeinflußt sind von der Legehennenindustrie.

Als Halter von Nichthybriden und womöglich noch als jemand, der auch ältere Hennen mitlaufen läßt, habe ich wahrscheinlich keine so berechenbare Legeleistung, vielleicht brauche ich statt einer Henne zwei oder drei, um dieselbe Eieranzahl aus dem Nest holen zu können. Dafür tue ich etwas für die genetische Vielfalt, ich beweise mir und anderen, dass nicht nur die maximale messbare Ausbeute zählt,und ich distanziere mich von der eigentlich schon pervers Lebensverachtenden Einstellung der Hühnerindustrie _ aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Meine Großeltern haben das damals als es noch keine Hybriden gab, die Hühner nebenbei mit gelaufen sind, und nur mit etwas Weizen und Essensresten gefüttert wurden (der Rest war im Garten und auf dem Mist), auch schon gemacht. Und damals war ein Ei noch etwas wert, und ein Suppenhuhn erst.
Wenn es wie zu DDR Zeiten einen verlässlichen abnehmer gäbe, der das Ei für einen angemessenen Preis zahlen würde, würde es vieleicht ein paar Legebatterien weniger und ein paar Hühnerhalter mehr geben. Und dann der Staat erst, Anmeldung, Steuern usw. Das ist alles nicht gewollt.

juno

sil
31.01.2018, 19:26
Wenn es wie zu DDR Zeiten einen verlässlichen abnehmer gäbe, der das Ei für einen angemessenen Preis zahlen würde, würde es vieleicht ein paar Legebatterien weniger und ein paar Hühnerhalter mehr geben. Und dann der Staat erst, Anmeldung, Steuern usw. Das ist alles nicht gewollt.
juno
Ich wage zu behaupten, daß eine steigende Bereitschaft, fürs Ei einen höheren Preis zu bezahlen, nicht zwangsläufig zu weniger Hybridhaltungen führen wird. Möglich, dass die Zahl der Hühnerhaltungen dann steigt - es haben ja auch viele bäuerliche Betriebe die Hühnerhaltung aufgegeben, weil sie sich schlicht nicht rechnet. Mir hat einmal ein Eierproduzierender Landwirt erzählt, daß die Legehennenhaltung ab 3000 Schnäbeln überhaupt erst anfängt, wirtschaftlich zu werden. Alles, was an Hennenzahl darunter bleibt, ist also mehr oder weniger Hobby.

Aber weiter: Angenommen, es sehen mehr Menschen als bisher im Verkauf von Eiern eine ernstzunehmende Einnahmequelle, steigen in die Hühnerhaltung ein und bauen sich einen Käuferstamm auf - spätestens da stehen sie unter einem gewissen Druck, auch Eier zu liefern. Meine Hennen (Nichtlegehybriden) zeigen ab Spätsommer bis in den Herbst einen deutlichen Legeeinbruch. Die Althennen fangen an zu mausern, die Junghennen legen da meist noch nicht, dann gibt es über Wochen wenige bis gar keine Eier. Mir persönlich ist das egal, ich habe in der Eierreichen Zeit genügend Vorrat eingefroren und stelle meine Bedürfnisse bezüglich Frischei solange einfach zurück.
Wenn ich aber feste Eierkunden hätte, und denen sagen würde: Sorry, Leute. Bis auf weiteres müßt ihr Nägel kauen, Eier gibt es grade keine - dann würden die sich anderswo umschauen und ich hätte meine Kundschaft gehabt. Es ist ja nicht so, daß es außer dem meinen sonst keine Angebote gäbe. Um das zu vermeiden, müßte ich entweder ein ausgefuchstes Herdenmanagement mit rechtzeitiger Brut, Leistungskontrolle etc fahren, oder auf Hybriden ausweichen, weil die eben berechenbar und sicher von Legebeginn an erst mal ein Jahr lang durchlegen. Außerdem sind sie billig, überall zu haben, und die ganze lästige Zuchtführung samt Leistungskontrolle, Brutplanung etc bekomme ich noch dazu. Es darf sich gerne jeder selber Gedanken machen, wohin die Reise da bei vielen Geflügelhaltern, die sich ein Zubrot durch den Eierverkauf erhoffen, gehen dürfte.
Selbst in reinen Hobbyhaltungen, in denen die Hühner weit mehr Kosten verursachen dürfen als jemals an Nutzen in Form von Eierleistung erwartet wird, schätzt man die zuverlässige Legerei von Hybriden.
Nur ist man sich oft nicht bewußt, daß diese eben auch oft eine sehr kurze "Halbwertzeit" haben, und wer eben nicht so gestrickt ist, rigoros zu sagen, was nicht mehr genügend Eier legt oder sonstwie schwächelt wandert in die Suppe, der hat da ein echtes Problem.
Wer die Hühnerhaltung mehr unter den materiellen Aspekt stellt, der gesteht einer Henne von vornherein nur eine begrenzte Lebenszeit zu. Nicht, daß ich das verurteile, ich stelle es rein als Tatsache fest. Solche Halter aber werden eher geringes Interesse daran haben, zwar hübsch anzusehende, wirtschaftlich aber eher uninteressante Rassen zu halten. Wirtschaftlich unter anderem deshalb uninteressant, weil zu teuer in der Anschaffung, schwer bis gar nicht zu bekommen, unberechenbar und womöglich unzuverlässig in der Leistung.

Nochmal zur Klarstellung, ich bin überzeugter Rasse- bzw. Mixhuhnhalter, weil sie für mich weit mehr Pluspunkte für sich verbuchen können als Hybriden, aber ich kann auch verstehen, warum jemand sich für die Haltung von Hybriden entscheidet, zumindest, wenn es darum geht, durch den Eierverkauf Geld zu verdienen. Dafür sind sie nunmal prädestiniert, das ist das Ziel, das hinter ihrer Erschaffung steht. Alles, was Hühnerhalter wie ich (und ich bin kein Kuschelhuhnhalter) an Hybriden an Negativem auflisten könnten, fällt für all diejenigen, die ein billiges, jederzeit in beinahe beliebiger Stückzahl zu bekommendes, zuverlässig legendes Huhn wollen, das nach einer kurzen Lebenszeit ausgemustert und durch ein ebensolches ersetzt werden kann, gar nicht ins Gewicht.

Mathias
01.02.2018, 00:17
von welcher Rasse ist denn hier die Rede ?

@Hühner-Rookie, ich züchte seit über 30 Jahren die Rasse Westfälische Totleger im Farbschlag silber.

Viele Grüße von Mathias

Hühner-Rookie
01.02.2018, 10:30
Danke dir - eine schöne Rasse und Danke auch für den interessanten Bericht.

2Rosen
01.02.2018, 16:11
(Hobby-)Hybridenhaltung oder (Hobby-)Nicht-Hybridenhaltung kann und sollte man nicht nur an der Legeleistung festmachen.
Für mich grenzt die Haltung bzw. eher der Kauf von Hybriden an Verrat gegenüber dem Geflügel.
Da steht für mich nicht das einzelne Tier im Vordergrund (ich hab nichts gegen die Kreaturen selber) sondern der Background bzw. die Machenschaften der Erschaffer, Vermarkter und Patente-Inhaber.
Es wurde ja schon oft genug beschrieben und diskutiert welche Firmen und deren Inhaber sich mit jedem Cent der für eine Hybride bezahlt wird, bereichern...
Da esse ich lieber im Winter deutlich weniger bzw. kurzfristig auch mal gar keine frischen Eier.
Hier bei mir hat sich das mit meinen Cream Legbars inzwischen recht gut eingependelt.
Auch die 5- und 6-jährigen (alle Mädels haben hier Bleiberecht und Rente) legen im Frühjahr und Sommer noch über Wochen ihre Eier.
Die 2- bis 3-jährigen fast das ganze Jahr über, bis auf ca. 8 Wochen während der Mauser im Frühwinter.
Die Junghennen aus der Märzbrut fangen im Herbst an, die Junghennen aus der Maibrut jetzt.
Der Eigenbedarf ist somit fast ganzjährig gedeckt.
Meine (Saison-)Eierkunden wissen inzwischen dass sie ab Herbst weniger und im Winter keine Eier bei mir bekommen können.
Trotzdem fragen sie jeden Februar wieder an wann sie denn endlich wieder Eier von meinen Tieren bekommen können.
Wobei ich zugeben muss, dass fast ausschließlich Freunde, Kollegen, Nachbarn und Familie zu den Eierabnehmern gehören, mehr geht nicht.
Ganz Fremde wären da evtl. nicht so verständnisvoll bzw. denen müsste man erst die Hintergründe Hybriden/Nichthybriden erklären.
Hier ist eine gute Legeleistung zwar erwünscht und danach wird auch selektiert, würde ich aber auf 250 Eier oder mehr im Jahr pochen, sicher nicht mit den Legbars.
Andere Gründe zählen ebenso.
Robustheit, Gesundheit und Vitalität, gute Futterverwerter sowie Tauglichkeit für das teilweise norddeutsche Schietwetter waren bei der Rassewahl mindestens ebenso wichtig.
Eine Kosten- Nutzenanalyse (speziell vom BE-Import) möchte ich lieber nicht anstellen, die würde desaströs ausfallen.
Das ist aber wohl bei nahezu jedem Hobby so.

renrew
01.02.2018, 16:59
Es wurde ja schon oft genug beschrieben und diskutiert welche Firmen und deren Inhaber sich mit jedem Cent der für eine Hybride bezahlt wird, bereichern...

Das ist einfach nur billige Meinungsmache. Auch die Firma, die dich bezahlt, muss Geld verdienen. Jede Firma muss das. Und das ist nicht unmoralisch.

Bettina99
01.02.2018, 17:18
bei meinem Hybridhuhn ist folgendes passiert: es hat recht früh angefangen zu legen. Früher als die anderen. so mit 6 Monaten. dann hat es ca. 1 Jahr lang ich glaube wirklich jeden Tag ein Ei gelegt.

Und dann ist es viel früher (als meine Araucana) - bereits Ende Sommer - relativ exakt nach genau einem Jahr legen in die Winterpause gegangen. Jetzt legt es überhaupt nix mehr.
schon seit über ende Sommer letzten Jahres. (ich habe aber Licht im Stall, die neuen Hybridhühner legen jeden Tag ein Ei).

Meine Araucana legen z.b. schon wieder ab und zu ein Ei und sind fertig mit der Mauser und haben total glänzende schöne neue Federn.

Es ist aber kein "gekauftes" Hybridhuhn sondern eins aus Bio Hybridhuhneiern aus dem Laden ausgebrütetes Huhn.

Das Hybridhuhn schaut zerrupft aus und hat aber auch nicht wirklich gemausert.
Unterernährt ist es aber definitiv nicht, ich heb es oft hoch und da ist gut Gewicht dran. Kamm oder so spürt man gar nicht (was bei meinen Hennen die gebrütet haben dann so war).

Futter: ich habe verschiedenes, aber immer auch (wegen diesen Hybridhühnern) einen Napf mit Legekorn, wo halt jedes Huhn das nehmen kann was es selbst gut findet.

Vielleicht ist es auch einfach zu dick zum legen, hab ich mich gefragt. aber egal. Ich mach mir eher Sorgen dass das mal neue Federn braucht und nicht mausert.

Bettina99
01.02.2018, 17:27
sil: genau deswegen habe ich ein paar Hybridhühner mitlaufen

"Wenn ich aber feste Eierkunden hätte, und denen sagen würde: Sorry, Leute. Bis auf weiteres müßt ihr Nägel kauen, Eier gibt es grade keine - dann würden die sich anderswo umschauen und ich hätte meine Kundschaft gehabt. Es ist ja nicht so, daß es außer dem meinen sonst keine Angebote gäbe."

Bettina99
01.02.2018, 17:28
als Suppenhuhn schmeckt - lange gekocht auch ein relativ altes Huhn gut. Das ist kein Problem....

Dylan
01.02.2018, 18:34
Aus genau dem gleichen Grund wie Bettina habe ich auch ein paar Hybriden bzw. Hybridmixe hier laufen. Ich habe sehr treue Stammkunden, die auch mit weniger Eiern im Herbst/Winter einverstanden sind. Ich verkaufe an Arbeitskollegen und Familienmitgliedern und kann ihnen erklären, warum es wenige Eier gibt. Aber ich versuche meinen Bestand so zu gestalten, dass es immer wenigstens ein paar Eier in der legearmen Zeit gibt. Deswegen laufen bei mir Rassehühner, Mixe und Hybriden.
Meine 3 Jährigen Hybriden sehen prima aus, mausern durch und manche haben sogar gegluckt und gebrütet.

Saatkrähe
02.02.2018, 01:44
http://www.huehner-info.de/forum/images/misc/quote_icon.png Zitat von 2Rosen http://www.huehner-info.de/forum/images/buttons/viewpost-right.png (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php?p=1653135#post1653135)
Es wurde ja schon oft genug beschrieben und diskutiert welche Firmen und deren Inhaber sich mit jedem Cent der für eine Hybride bezahlt wird, bereichern...



Das ist einfach nur billige Meinungsmache. Auch die Firma, die dich bezahlt, muss Geld verdienen. Jede Firma muss das. Und das ist nicht unmoralisch.
"Billige Meinungsmache" ist wohl eher Deine Antwort. Und selbstverständlich ist es unmoralisch und auch rücksichtslos, sich an Tieren zu bereichern, die man derart hält und ausquetscht. Und ja, es geht bei dieser Art der Geschäftsführung nicht nur um jeden Cent, sondern auch um jeden Prozentbruchteil. Und wieso eigentlich 'Meinungsmache'... das Erwähnte weiß doch hier wohl so gut wie jede/r. Wenn nicht, wäre das schon traurig.

Luci
02.02.2018, 07:34
Genau, Saatkrähe: deshalb arbeite ich auch bei einer Firma, die moralisch wirtschaftet. Es kann eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Moral geben, allerdings ist die in einigen Sektoren mittlerweile schwer zu finden ( Kleidung, Finanzen, Landwirtschaft...). Aber hier gibt es gute Alternativen die ich bewusst wähle.

Zur Notwendigkeit von Hybriden: meine Eierstatistik für Januar: 78 Eier von 3 Junghennen (25,25 und 28). Macht 2,5 Eier von 3 Hennen, legen seit November/Dezember und sind von letzten Mai. Eine Isbar und 2 Mixe (Blume, Lachs, Vorwerk, Barnevelder ). Was will man mehr?

juno
02.02.2018, 11:09
Mit festen Abnehmern meine ich nicht die Konsumenten. Zu DDR Zeiten war dies die VEAB. Die kaufte bei Privathaltern Eier, Schlachttiere (Lebend) und verteilte diese dann regional. Jeder hatte eine Betriebsnummer ja, aber es war nicht vorgeschrieben jede Woche so viele Eier hast du zu liefern. Die Eier meiner Oma wurden ja auch im örtlichen Laden mit verkauft.

Und wenn dieses unverschämte viel Geld verdienen nicht wär, wo man immer mehr haben möchte würde es auch Funktionieren. Der Erzeuger bekommt 25 Cent, im Laden kostet es 30/ 35 Cent und die Handelsspanne teilen sich brüderlich der Lebensmittelhandel und die "VEAB".

juno

2Rosen
02.02.2018, 11:47
Das ist einfach nur billige Meinungsmache. Auch die Firma, die dich bezahlt, muss Geld verdienen. Jede Firma muss das. Und das ist nicht unmoralisch.

Billig sind solche Kommentare von Dir, Werner.
Möglicherweise weißt Du es aber wirklich nicht besser, da sehe ich wohlwollend drüber hinweg.
Mich muss niemand bezahlen, das mach ist selbst und ständig, mit gutem Gewissen meinen Mitarbeitern gegenüber.
Wenn Konzerne durch Qualzüchtungen, Tierleid, Küken-Massenschreddern, Anteilen an Mastfabriken sowie Dumpinglöhne in Großschlachthöfen ihre Jahresbilanz für die Aktionäre und Anteilseigner beschönigen, Millionengewinne durch grenzrechtliche Praktiken einfahren, ist das nicht unmoralisch?
Ich hab keinerlei Vorstellungen wie bei Dir oder Euch in Belgien "Moral" definiert wird...

sil
02.02.2018, 12:39
Mit festen Abnehmern meine ich nicht die Konsumenten. Zu DDR Zeiten war dies die VEAB.

Sorry, aber als Urwesti habe ich davon bisher noch nie was gehört.
Hört sich aber gut an, bloß, daß zu heutigen Zeiten, wo jeder alles bis ins winzigste Detail reglementiert haben muß um im Zweifel jegliche Schuld an was auch immer von sich schieben zu können wird das wohl so nicht mehr funktionieren.
Was eigentlich schade ist.

juno
02.02.2018, 14:09
Sorry, aber als Urwesti habe ich davon bisher noch nie was gehört.
Hört sich aber gut an, bloß, daß zu heutigen Zeiten, wo jeder alles bis ins winzigste Detail reglementiert haben muß um im Zweifel jegliche Schuld an was auch immer von sich schieben zu können wird das wohl so nicht mehr funktionieren.
Was eigentlich schade ist.

Und das mit dem Geld erst. Stellt Euch restmal die Milionenverluste an Steuereinnahmen vor. Die Reglements ist da nur ein .....dreck dagegen. Die müssen ja hier schlimmer hinter dem Geld hersein, wie der Teufel hinter der Seele, sonst könnte man sich so etwas wie Elbfilharmonie, Flughafer BER und Stuttgart21 nicht leisten. Da müsste man ja wie jeder Ortonormalverbraucher mit dem Geld planen.

juno

renrew
02.02.2018, 19:04
Wenn Konzerne durch Qualzüchtungen, Tierleid, Küken-Massenschreddern, Anteilen an Mastfabriken sowie Dumpinglöhne in Großschlachthöfen ihre Jahresbilanz für die Aktionäre und Anteilseigner beschönigen, Millionengewinne durch grenzrechtliche Praktiken einfahren, ist das nicht unmoralisch?
Wenn du von Tierquälerei weißt, mußt du es zur Anzeige bringen.

Saatkrähe
02.02.2018, 19:30
Genau, Saatkrähe: deshalb arbeite ich auch bei einer Firma, die moralisch wirtschaftet. Es kann eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Moral geben, allerdings ist die in einigen Sektoren mittlerweile schwer zu finden ( Kleidung, Finanzen, Landwirtschaft...). Aber hier gibt es gute Alternativen die ich bewusst wähle.
Ja, darum bewundere ich jeden, dem es möglich ist. Denn eines ist klar.. moralisch einwandfrei läßt sich heutzutage, in diesem System kaum eine Firma führen. Das kann und sollte man auch eigentlich niemandem zum Vorwurf machen, solange es in einem gewissen Rahmen bleibt. Und vor allem nicht so tun, als sei es moralisch einwandfrei.


Zur Notwendigkeit von Hybriden: meine Eierstatistik für Januar: 78 Eier von 3 Junghennen (25,25 und 28). Macht 2,5 Eier von 3 Hennen, legen seit November/Dezember und sind von letzten Mai. Eine Isbar und 2 Mixe (Blume, Lachs, Vorwerk, Barnevelder ). Was will man mehr?
Ich bin mit der gegenwärtigen Legeleistung auch zufrieden - was auch sonst ? :) Die Bedürfnisse der Menschen müßte sich den Tieren anpassen, nicht umgekehrt.

Ich hatte damals diese Hühnerhaltung mit ein paar Lohmann-Hennen übernommen. Das Wesen dieser Hühner vermisse ich... und kämpfe nun im zwanzigsten JAhr meiner Hühnerhaltung immer noch dagegen an, mir wieder ein paar Hybriden anzuschaffen. Bisher bin ich standhaft geblieben :roll
Ein wenig dieser Wesenszüge habe ich in den Araucanern wiedergefunden - das hilft ein wenig :)

Auweia... mega OT ;)

Saatkrähe
02.02.2018, 19:33
Wenn du von Tierquälerei weißt, mußt du es zur Anzeige bringen.
Was soll der Quatsch ! So argumentieren bockige Kinder und amoralische Erwachsene. Du weißt doch selbst, daß unser Tierschutzgesetz nur auf dem Papier existiert.

Rohana
03.02.2018, 14:24
Die Bedürfnisse der Menschen müßte sich den Tieren anpassen, nicht umgekehrt.
Dann aber bitte sofort aufhören mit Züchterei jedweder Art.

zfranky
03.02.2018, 14:30
Wenn du von Tierquälerei weißt, mußt du es zur Anzeige bringen.

Das nutzt nichts, wenn es um staatliche subventionierte und politisch gewollte Tierquälerei geht..
Damit das Volk einen vollen Bauch hat und nicht aufmuckt..

Die selben Amtsveterinäre, die es völlig ok finden, dass Mastküken ihr Leben lang in der eigenen Scheiße stehen, monieren beim Privathalter einzelne Kothäufchen auf dem Kotbrett und schreiben ihm ein Ticket wegen nicht artgerechter Haltung..

Saatkrähe
03.02.2018, 19:38
Dann aber bitte sofort aufhören mit Züchterei jedweder Art.
Genau So'n Quatsch. Warum immer extrem ? Es gibt auch eine angenheme Mitte für Alle ;) Nachdenken hilft - besonders mitempfinden.

cliffififfi
03.02.2018, 19:51
Genau So'n Quatsch. Warum immer extrem ? Es gibt auch eine angenheme Mitte für Alle ;) Nachdenken hilft - besonders mitempfinden.

Genau so.....sich einfach mal in die miese Lage unserer sogenannten Nutztiere reinversetzen und anfangen sein Konsumverhalten zu ändern.

Roksi
04.02.2018, 09:39
Kurz vor dem Anfang meiner Hühnerhaltung habe ich diesen Thread (http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/81425-Kann-man-ruhigen-Gewissens-Hybridenzucht-als-Qualzucht-bezeichnen?highlight=Qualzucht) aufgemacht. Doppelt so viele User sehen in Hybriden keine Qualzucht. Also all die Probleme, die mit dieser Zucht auftauchen, bringen ihrer Meinung nach den Tieren kein Leid.

Ich denke, die Legeleistung der Hybriden ist im 1. Jahr auch mit "schlechtem" Futter wie erwartet, sonst würde Lohmann keinen Umsatz jedes Jahr mit dem Verkauf von Hybriden machen. Ich denke, bis zu 350 Eier bei frischen Lohmanns sind durchaus realistisch. Was nach der 1. Legeperiode mit den Hennen passiert - darüber schweigt man lieber oder benutzt den sterilen Ausdruck "sie werden ausgetauscht".

Natürlich kann man diese erwarteten 350 Eier mit schlechten Haltungsbedingungen und falschem Futter runterdrücken. Es geht auch schlechter, als in den Industriehallen. Aber die Lohmanns liefern nun Mal das, was man von ihnen erwartet, egal wie man´s dreht.

Roksi
04.02.2018, 10:23
Der Begriffe "Hybrid(hühner)" in Verbindung mit "artgerecht", ist nach meinem Verständnis per se völlig absurd.
Das war mir auch aufgefallen. Ein Industriehuhn ist nicht einmal eine "Art" an sich. Und so weit wie möglich von Natur entfernt.

Folglich kann so ein Huhn vielleicht bei jemandem wie Susanne oder RdH-Erfahrenen Hobbyhaltern eine Chance auf gutes und weitaus schmerzenfreies Leben haben. Aber bei einem "Otto-Hybridhühner-Verbraucher" ist es schon gnädig *achtungironie*, wenn so ein Huhn tatsächlich nach einem Jahr "ausgetauscht" wird.

Dorintia
04.02.2018, 12:18
Also 350 Eier für Hybriden die man am Hühnerwagen oder bei einem Züchter bekommt (ich hab von einem 2 braune, 2 Sussex-Hybriden, eine Bovanshybride und eine Maranshybride gekauft) halte ich für übertrieben. Das schaffen die nicht und deswegen muss man das auch nicht behaupten.
Die o.g. sind ja auch nochmal was anderes als die Hühner in den Industrieställen, ergo muss man da schon differenzieren was man so Hybride nennt.

Roksi
04.02.2018, 12:21
@sil, ja es ist leider so, daß die Hybriden nur als "Wegwerftiere" zu bezeichnen sind ... sie verausgaben sich im ersten Legejahr und danach sind die Körperreserven aufgebraucht, um noch weitere Jahre zu legen.
Ich denke Mal, schon aus diesem Grund ist die zu erwartende 300+ -Leistung bei Hybriden tatsächlich vorhanden. Vorausgesetzt, man kauft die "Frischware" vom Geflügelwagen, also die blutjungen Hybriden.

Der "Hersteller" der Hybriden verspricht viele Eier. Aber er verspricht nicht, dass dabei keine Windeier und keine dünnschaligen Eier gelegt werden. Sind ja schließlich auch Eier. :roll Und schlussendlich bekommt man das, was man will: die Eieranzahl.

Roksi
04.02.2018, 12:24
Also 350 Eier für Hybriden die man am Hühnerwagen oder bei einem Züchter bekommt (ich hab von einem 2 braune, 2 Sussex-Hybriden, eine Bovanshybride und eine Maranshybride gekauft) halte ich für übertrieben. Das schaffen die nicht und deswegen muss man das auch nicht behaupten.
Die o.g. sind ja auch nochmal was anderes als die Hühner in den Industrieställen, ergo muss man da schon differenzieren was man so Hybride nennt.
Die bunten Hybriden legen in der Regel weniger und sind robuster (hier war schon davon die Rede).

Ich denke, die Eingangsfrage war nicht zu den bunten Hybriden, sondern zu den "Klassikern" wie Lohmann-braun gestellt worden. Diese schaffen sicherlich auch die "versprochene" Menge an Eiern. Dabei musst Du aber alle Eier, die Du nicht gebrauchen kannst (Windeier) auch dazu rechnen.

Dorintia
04.02.2018, 12:25
Na sorry, das ich meine Züchter-Hybriden immer noch habe, und das trotz ab und an mal ein Windei und keinen 350 Eiern im Jahr.

Und ja, ich zähle logischerweise auch Windeier zu den gelegten Eiern.

Dorintia
04.02.2018, 12:28
Ich denke nicht das es bei der Eingangsfrage um Superhybriden ging, die bekommst du nämlich nicht so zu kaufen.

Mara1
04.02.2018, 12:41
Ich denke Mal, schon aus diesem Grund ist die zu erwartende 300+ -Leistung bei Hybriden tatsächlich vorhanden. Vorausgesetzt, man kauft die "Frischware" vom Geflügelwagen, also die blutjungen Hybriden.

Der "Hersteller" der Hybriden verspricht viele Eier. Aber er verspricht nicht, dass dabei keine Windeier und keine dünnschaligen Eier gelegt werden. Sind ja schließlich auch Eier. :roll Und schlussendlich bekommt man das, was man will: die Eieranzahl.

Das stimmt so nicht ganz. Meines Wissens zählt die Industrie die verwertbaren Eier. Und verwertbar heißt brauchbar für den Verkauf. Da zählen natürlich Windeier nicht mit. Da zählen auch sehr kleine und sehr große Eier nicht mit, und die Schale muß zumindest so fest sein, daß man die Eier ohne Bruch einsammeln und verpacken kann. Das ist einer der Gründe, warum die Hennen nach einem Jahr ausgetauscht werden. Nicht nur, weil sie dann eine Legepause machen. Im 2. Jahr werden die Eier etwas weniger, und vor allem sind mehr Eier dabei, die nicht mehr verwertbar sind, z.B. weil sie zu groß sind, weil mehr Eier mit zu brüchiger Schale dabei sind etc.

zfranky
04.02.2018, 12:52
Aber er verspricht nicht, dass dabei keine Windeier und keine dünnschaligen Eier gelegt werden. Sind ja schließlich auch Eier. :roll

ähh.. das verspricht ja auch kein Züchter.. und wenn ich sehe, wieviele Rassehühner oder Mixe hier auch Probleme mit Windeiern haben...

sil
04.02.2018, 13:24
... Ein Industriehuhn ist nicht einmal eine "Art" an sich. Und so weit wie möglich von Natur entfernt.
...

So eine Aussage kann man meiner Meinung nach so nicht stehen lassen. Natürlich gehört auch ein Hbridhuhn einer Art an. Es ist zwar keine Rasse nach der allgemeingültigen Definition von Rasse, aber wie es so nett mal formuliert wurde: "Alles was sich mehrt und paart gehört zu einer Art".
Also gehören Hybriden deselben Art an wie alle anderen Haushühner, und entsprechend haben sie dieselben Ansprüche an ein ihrer Arteigenen Natur entsprechendes Leben.
Was sie von üblichen Hinterhofmixen und nach Rasse gezüchteten Hühnern unterscheidet, ist eine auf maximale Leistung gepuschte Genetik. Dahinter steht der Wunsch nach maximalem Gewinn, aber dafür können die Hybriden Nichts. Im Übrigen ist nicht nur die Hybridhuhnproduzierende Industrie Träger und Förderer dieses maximalen Gewinnstrebens.

Abgesehen davon möchte ich nicht die Länge eines (Nutztier-) Lebens als Maßstab nehmen für eine tierfreundliche oder nicht tierfreundliche Haltung. Auch in freier Wildbahn wird nicht jedes Individuum steinalt, im Gegenteil erreichen die allermeisten nicht mal das Erwachsenenalter. Und nicht jedes in Menschenhand ewig am Leben gehaltenes Tier ist ein Zeichen von besonderer Tierliebe. Oft genug spielt hier eine gewisse Feigheit vor dem töten mit hinein und nicht immer zum Wohle des betroffenen Tieres.
Entscheidend ist die Qualität eines Lebens. Tierhaltung ist immer ein Kompromiss zwischen den Möglichkeiten, die der Halter bieten kann und den Bedürfnissen des Tieres, die Beurteilung der Qualität einer Tierhaltung ist immer subjektiv aus menschlicher Sicht, und zudem sind Haustiere heutzutage teilweise so weit entfernt von ihrer Urnatur, daß sie ohne eine gewisse Einschränkung ihres eigentlich natürlichen Verhaltens gar nicht mehr überlebensfähig wären. Und ohne eine mehr oder weniger große Einschränkung ihres arteigenen Verhaltensrepertoires würden wir viele Tiere gar nicht als Haustiere halten. (Ich schmeiß hier jetzt einfach mal die Hunde in den Raum - wieviele halten Hunde in Rudeln und lassen sie Beispielsweise Hühner jagen).
Hybridhühner sind genau so Hühner wie jedes Rassehuhn und jedes keiner Rasse mehr zuordenbare Mixhuhn. Sie sind das Ergebnis eines Ausleseprozesses, der nur möglich war, weil die Natur der Art an sich so etwas grundsätzlich zulassen und weil die Natur der Art Mensch nach Ausloten jeglicher Grenzen strebt.
Es ist meiner Meinung nach wenig hilfreich, das Hybridhuhn an sich zu verteufeln. Es hilft auch nichts, Hybridhuhnhalter zu verteufeln, ihnen per se mangelnde Tierliebe zu unterstellen oder sie gar als Tierquäler hinzustellen.
Die Eingangsfrage wird damit nicht beantwortet, und die Wahrheit trifft es letztendlich auch nicht.

Roksi
04.02.2018, 13:34
Ich denke nicht das es bei der Eingangsfrage um Superhybriden ging, die bekommst du nämlich nicht so zu kaufen.
Ich wußte nicht, dass es keine "Super-Hybriden" sind, die man z.B. vom Geflügenwagen kaufen kann. Habe jetzt diese Anzeige (http://www.gefluegelhof-tanger.de/tanger-legehennen.html) als Beispiel gefunden. Dort sind die weißen Legehennen "nur" mit 310 Eiern angegeben. Der Rest sind die bunten Hybriden mit weniger Legeleistung. Darunter die braunen Legehennen mit 300 Eiern.

Ich dachte bis jetzt tatsächlich, man bekommt die Turbo-Industriehybriden im freien Verkauf. Danke für die Aufklärung.

@ Hühner-Rookie: meintest Du also die bunten Hybriden, die man - wie im obigen Link-Beispiel - bekommen kann? Oder die ausgestallten "ausgedienten" Alt-Industriehybriden mit anfänglich Turbo-Leistung?

Roksi
04.02.2018, 13:44
So eine Aussage kann man meiner Meinung nach so nicht stehen lassen. Natürlich gehört auch ein Hbridhuhn einer Art an. Es ist zwar keine Rasse nach der allgemeingültigen Definition von Rasse, aber wie es so nett mal formuliert wurde: "Alles was sich mehrt und paart gehört zu einer Art".
Danke für die Verbesserung. Wieder was gelernt.

Dann wäre ein Turbo-Hybridhuhn eine nicht artgerechte Züchtung des Artes "Huhn", richtig? "Artgerecht" wäre mAn: die absolute Mehrheit der Tiere einer Art stirbt nicht an Krankheiten, sondern an Räubern, bzw. Alter.

Dabei lehne ich mich wohl sehr weit aus dem Fenster, denn weil die Hybriden ja beim Vermehren "auseinanderfallen" und nicht mehr die Leistung herbringen, wie vorher, wer weiss, ob und wie schnell sie wieder ihre Wildform erreichen könnten, wenn man sie lässt.

Dorintia
04.02.2018, 14:12
Apropos was die Hersteller/Züchter versprechen... auch die meisten Rassestandards versprechen eine höhere Legeleistung als gemeinhin erreicht wird, so zumindest mein Eindruck hier bei Verfolgung entsprechender Threads.

Roksi
04.02.2018, 14:30
Das stimmt so nicht ganz. Meines Wissens zählt die Industrie die verwertbaren Eier. Und verwertbar heißt brauchbar für den Verkauf. Da zählen natürlich Windeier nicht mit. Da zählen auch sehr kleine und sehr große Eier nicht mit, und die Schale muß zumindest so fest sein, daß man die Eier ohne Bruch einsammeln und verpacken kann. Das ist einer der Gründe, warum die Hennen nach einem Jahr ausgetauscht werden. Nicht nur, weil sie dann eine Legepause machen. Im 2. Jahr werden die Eier etwas weniger, und vor allem sind mehr Eier dabei, die nicht mehr verwertbar sind, z.B. weil sie zu groß sind, weil mehr Eier mit zu brüchiger Schale dabei sind etc.
Ja, klar. Die Industrie verspricht ja die Eieranzahl bei den Hühnern, die sie in ihren Bedingungen halten. Die können dann "ruhigen Gewissens" (was ein Ausdruck an dieser Stelle! ;D) die verwertbare Eieranzahl als Werbung durchaus versprechen.

Aber ob es der 0815-bunte-Hybriden-Halter die Tiere auch so hält, dass diese Eierzahl ohne Windeier auskommt - das ist eher unwahrscheinlich. So ein Hobby-Halter bekommt auf jeden Fall die Eieranzahl, die versprochen wurde und in der industriell-kontrollierter Haltung durchaus erreicht wurde. Nur halt nicht in der selben Qualität. Oder er hat halt Glück oder enorm viel Wissen über Jahre gesammelt, dass sein Futter und Haltungsbedingungen optimal zu diesen Hybriden passen. Was aber - wie ich bis jetzt aus vielen Beiträgen im Forum mitbekommen habe - nur bei wenigen Hobbyhaltern der Fall ist. Immer gibt es Probleme mit Windeiern und dünnen Schalen - auch im 1. Legejahr. Ab dem 2. Jahr nehmen diese Probleme noch zu, aber in der Eingangsfrage geht es wohl um die Hybriden im 1. Jahr.

Ich selbst habe 3 "verdünnte" Hybriden bei mir: das sind 3 Mixe aus Lohmann braun und CL. Mir wird es ehrlich gesagt schwindelig, wie sie legen! Obwohl es, eigentlich gesehen, schon die "zweifache Verdünnung" ist, wie ich es jetzt verstehe. Die Lohman braun sind also - nach Hinweis von Dorintia - nicht mehr auf 350-365 getrimmt, wie in den Industrie-Anlagen, von denen man dann die RdH´s bekommt. Sondern sie sind dann wohl schon einmal "verdünnt", damit sie beim Hobby-Halter als "bunte Hybriden" wenigstens die ersten Jahre gut überstehen können. Dann wurde zu dieser "einmal verdünnten" Lohmann braun CreamLegbar dazu gekreuzt, woraus meine Olivleger entstanden.

Also diese Olivleger sind etwas, was man in der "begeisterten Sprache" durchaus als "fleißige Leger" bezeichnen kann. Nachdem sie angefangen haben, haben sie fast jeden Tag gelegt und aus drei ist jetzt nur die eine in die Mauser gegangen. Gsd. Ich hoffe, die zwei weiteren machen es ihr endlich nach.

Das ist jetzt mein einmaliges Experiment mit solchen jungen Mixen, in denen außer CL auch "böses" Lohmannblut fließt. Wenn zu mir so ein Huhn den Weg in der Zukunft finden soll, dann nur als altes, bzw. rettungsbedürftiges Tier. Mich erschreckt schon diese Hartnäckigkeit beim Legen. Auch die Größe der Eier zum Körperverhältnis finde ich bedenklich.

Zum Vergleich: meine Pawlowskaja legen auch viel zu große Eier im Verhältnis zu ihrer Körpergröße. Aber: sie glucken und machen somit eine großzügige Pause. Und dann machen sie auch noch die zweite Pause im Winter beim Mausern. Da können sie sich von so einer Legeleistung ordentlich erholen. Damit kann ich leben.

SetsukoAi
04.02.2018, 14:31
Mein Nachbar hat um die 40 Legehybriden, die ältesten 2 Jahre alt aber er kauft jedes Jahr um die 10 neue vom Geflügelwagen.

Eierausbeute im Moment bei 40 Legehybriden im Holzstall, Futter nur Legekorn, kein Licht im Stall: 2-6 Eier am Tag

Wir: 40 Rassehühner (Bresse und Marans), gemauerter Stall, Futter: Deuka Zucht und Weizen, Licht im Stall: 10-12 Eier am Tag, Zwerg-Seidenhühner: 7 Hennen, kein Licht im Holzstall, Futter; Deuka Zucht und Weizen, Eier: 4-5 am Tag

Ich denke das sagt erst mal alles :laugh

sil
04.02.2018, 14:37
Roksi
Ich tue mich sehr schwer mit dem Begriff "nicht artgerechte Züchtung".
Das Eierlegen ist genetisch in der Art "Huhn" vorhanden. Es ist wohl von Anfang an im Zuge der Haustierwerdung der Art forciert worden, aber diese Forcierung wäre nicht möglich gewesen, wenn die Art an sich nicht die genetischen Vorraussetzungen dazu mitgebracht hätte. Ganz vereinfacht gesagt: Die Legeleistung eines heutigen Hybridlegehuhns war schon im Urhuhn als Möglichkeit der Entwicklung der Art angelegt.
Nimm den Hund. Ist ein Mops als eine Spielart und Entwicklung der Arteigenen Genetik eine weniger artgerechte Züchtung als ein Schäferhund oder ein Spaniel?
Oder nimm das Schaf. Wie "artgerecht" ist ein Fell, das geschoren werden muß, weil der eigentlich "natürliche" Fellwechsel nicht mehr funktioniert. Auch das ist das Ergebnis der gezielten Potenzierung bestimmter genetischer Eigenschaften, also von "Zucht".
Praktisch jedes Haus-/Nutztier hat sich unter der mehr oder weniger gelenkten Zucht durch den Menschen innerhalb seiner arteigenen Genetik vom Wildtyp entfernt. Mal mehr, mal weniger stark. Aber immer innerhalb dem von der arteigenen Genetik vorgegebenen Spielraum. Nicht immer steht oder stand Gewinnstreben dahinter. Einem Kaninchen Ohren anzuzüchten, die so lang sind daß sie auf dem Boden schleifen, ist das eine "nicht artgerechte Züchtung", obwohl da wahrscheinlich kein an Gewinnoptimierung orientierter Konzern dahintersteht?
Legehybriden sind genau wie Masthybriden im Grunde das Produkt einer bis zu den Grenzen ausgereizten Potenzierung der arteigenen genetischen Möglichkeiten, also durchaus nicht eine "nicht artgerechte Züchtung".
Trotzdem ist es für mich eine traurige Entwicklung, denn man spricht den Endprodukten (ich benutze dieses Wort mit Absicht) dieser Zuchtarbeit jedes Recht auf Respekt ab. Man sieht sie viel zu oft nicht als Lebewesen, sondern als Produktionseinheit, und das sollte nicht sein.
Auf die Fähigkeit, die arteigenen Bedürfnisse auszuleben und zu genießen, hat die angezüchtete Leistung zumindest bei den Legehybriden, wenig Auswirkungen. Da ist die Haltung ausschlaggebend.
Wie lange ein Huhn gesund leben und alt werden kann, ist aber wiederum in der Genetik verankert. Wobei die tatsächliche Dauer eines Lebens von sehr vielen anderen Faktoren abhängig ist. Ist die kurze Lebenszeit der meisten Hybridhühnern artgerecht oder nicht? Wie alt wird ein Wildhuhn im Durchschnitt? Wie alt wird ein Rassehuhn im Durchschnitt?

Roksi
04.02.2018, 15:17
Ich denke das sagt erst mal alles :laugh
Für eigene Familie reichen die Rassehühner auf jeden Fall. Entsprechendes "Vermehrungs-Management" vorausgesetzt.

Wir haben kein Licht im Stall und durch die Glucken, die ja im Sommer pausierten, aber dann im Herbst wieder anfingen zu legen, haben wir jetzt tatsächlich im Winter genug Eier nicht nur für uns, sondern auch für den Schwiegervater. Im Moment habe ich 7 Rassehühner und die 3 besagten CL/Lohmann-Olivleger. Im Herbst hatten wir etwa 1 Ei pro Tag, seit Winteranfang 2, und seit ein Paar Tagen - 3 Eier. Ohne Unterbrechung.

Ich denke, für "normale" Ansprüche sind die Hybriden sogar problematischer, weil sie viel mehr Wissen rund um die Haltung voraussetzen und gar mehr Kosten erzeugen können. Die da wären: Licht und Futter.

Wir haben gar kein Licht und unsere Tucken legen im Winter trotzdem.

Ich verfolge folgendes Prinzip: jede Glucke darf Küken haben. Von diesen Küken muss ich mich hart von allen bis auf ein einziges trennen. Ich hatte z.B. in diesem Sommer zwei Glucken und 15 Küken. Habe zwei Rassen ausgebrütet. Alle Küken bis auf zwei Stück (1 x Lakenfelder und 1 x Marans) wurden als Jungtiere noch im Herbst verkauft. Somit habe ich junges Blut in diesem Jahr und freie Plätze noch für weitere Jahre. Im nächsten Jahr wird es das gleiche sein: alle Glucken dürfen dann. Wenn es viel zu viele Glucken sind, dann teile ich die BE in kleineren Mengen auf. Und von jeder neuen Rasse, die ich ausbrüte, darf dann jeweils ein Jungtier zu Hause bleiben. Alle anderen werden vermittelt. Bis jetzt ist diese Rechnung sogar mit Hähnen ausgegangen. Da stoße ich immer ein Dankgebet, dass sie ihre Chance bekommen dürfen.

Ob aber natürlich so ein "Management" für jeden was ist, sei dahin gestellt. Wer kein Problem damit hat, dass die Hühner 1 x Mal im Jahr einfach "ausgetauscht" werden, der wird mit bunten Hybriden gut bedient sein und benötigt keine solche komplizierten Vermehrungs-Strategien wie ich. Auch wäre dann in diesem Fall die Thread-Frage hinfällig, weil man viel mehr Eier von einem Hybridhuhn als von einem Rassehuhn auch in einer schlechten Haltung im 1. Jahr bekommen kann. Wer aber mit bunten Hybriden auch weiter Eier haben will, muss sich sehr viel Wissen und vielleicht auch neue Haltungs- bzw. Futterstrategien aneignen. Und dazu auch evtl. Erfahrung in der medizinischer Versorgung sammeln. Ehrlich gesagt, schon alleine wegen des letzten Punktes ist es mir zu viel. Da hoffe ich inständig, dass meine Olivleger keine gesundheitlichen Probleme in der Zukunft aufweisen werden. Und aus diesem Grund lasse ich in der Zukunft lieber Finger von Hybridtieren.

Roksi
04.02.2018, 15:30
Roksi
Ich tue mich sehr schwer mit dem Begriff "nicht artgerechte Züchtung".
Weil jeder unter "artgerecht" wohl jeder etwas anderes versteht.

Einige würden meinen, artgerecht wäre für ein Tier nur das Leben, wo es sich problemlos in der Wildnis (eben als Art) vermehren und überleben kann.

Andere wiederum würden auch eine vom Menschen kontrollierte Haltung als "artgerecht" bezeichnen, wenn die Tiere mit genügend Futter gefüttert werden, sie von den Räubern geschützt werden und in den Vermehrungszyklus nicht eingegriffen wird.

Andere würden unter "artgerecht" auch Einmischung in Vermehrungszyklus halten.

Und die Steigerung wäre nicht einfach die Einmischung in Vermehrungszyklus, sondern Anzüchten der Eigenschaften, die in der Natur nicht in dieser Weise ausgeprägt waren. Wie eben die übermäßige Eierzahl und bei Masttieren - mehr Fleisch. Schließlich sind diese Tiere auch vermehrungsfähig und eine gewisse Anzahl dieser Tiere wird in der Wildnis auch (vielleicht) überleben.

Alles subjektives Verständnis von "artgerecht". Und ich selbst habe auch meine subjektive Vorstellung, was denn "artgerecht" ist. Zu diesem meinem eigenen Verständnis gehört z.B. extreme Eierzahl-Zucht nicht zu "artgerecht".

Als kleiner Exkurs:
nach der Tschernobyl-Katastrophe stellte man fest, dass Wildtiere keinerlei Mutationen aufwiesen, obwohl Wissenschaftler fest davon ausgegangen waren. Sprich entweder war die Strahlung direkt nach Explosion so hoch, dass die Tiere schlicht umkamen. Oder aber die Reststrahlung machte den Wildtieren gar nichts mehr aus. Sie vermehrten sich weiter ohne Missbildungen in den Gebieten, in denen die Menschen nicht mehr leben konnten.

Ganz anders sah die Lage bei Nutztieren aus. Und auch beim Menschen: nach der Katastrophe wurden Missbildungen und Mutationen sowohl beim Menschen als auch bei Nutztieren dokumentiert.

Das regt zum Nachdenken an...

zfranky
04.02.2018, 16:14
Als kleiner Exkurs:
nach der Tschernobyl-Katastrophe stellte man fest, dass Wildtiere keinerlei Mutationen aufwiesen, obwohl Wissenschaftler fest davon ausgegangen waren. Sprich entweder war die Strahlung direkt nach Explosion so hoch, dass die Tiere schlicht umkamen. Oder aber die Reststrahlung machte den Wildtieren gar nichts mehr aus. Sie vermehrten sich weiter ohne Missbildungen in den Gebieten, in denen die Menschen nicht mehr leben konnten.

Ganz anders sah die Lage bei Nutztieren aus. Und auch beim Menschen: nach der Katastrophe wurden Missbildungen und Mutationen sowohl beim Menschen als auch bei Nutztieren dokumentiert.

Das regt zum Nachdenken an...

Da bist du aber sehr falsch informiert. Die Mutationen in der Wildnis bei Pflanzen und Tieren sind ein riesiges Forschungsfeld. Ein kleines Beispiel:

http://www.dw.com/de/nukleare-unfälle-verursachen-mutationen-bei-tieren/a-19179109

zfranky
04.02.2018, 16:15
Dabei lehne ich mich wohl sehr weit aus dem Fenster, denn weil die Hybriden ja beim Vermehren "auseinanderfallen" und nicht mehr die Leistung herbringen, wie vorher, wer weiss, ob und wie schnell sie wieder ihre Wildform erreichen könnten, wenn man sie lässt.

Gar nicht.. den Zucht ist immer mit Gen-Verlust verbunden. Sie können die Wildform gar nicht mehr erreichen.

zfranky
04.02.2018, 16:17
Ist die kurze Lebenszeit der meisten Hybridhühnern artgerecht oder nicht?

Was postulierst du hier immer so eine Kurzlebigkeit?
nicht wenige hier berichten von alten Hybriden..

sil
04.02.2018, 16:33
Was postulierst du hier immer so eine Kurzlebigkeit?
nicht wenige hier berichten von alten Hybriden..
:laugh

Roksi
04.02.2018, 16:54
Da bist du aber sehr falsch informiert. Die Mutationen in der Wildnis bei Pflanzen und Tieren sind ein riesiges Forschungsfeld. Ein kleines Beispiel:

http://www.dw.com/de/nukleare-unfälle-verursachen-mutationen-bei-tieren/a-19179109
Ich meinte die Informationen aus diesem Film. (https://www.youtube.com/watch?v=-WhIDtP64aw) Die zuerst vermuteten mutierten Mäuse haben sich als eine weitere Art herausgestellt.

Roksi
04.02.2018, 18:17
Was postulierst du hier immer so eine Kurzlebigkeit?
nicht wenige hier berichten von alten Hybriden..
Bis jetzt sind die steinalten Hybriden aber eher Ausnahme, als die Regel. Genau weil es ungewöhnlich ist, bleibt jeder solcher Fälle besonders in Erinnerung. Und es heißt in der Regel, dass "eine meiner Hybriden" und nicht "alle" oder "die meisten".

zfranky
04.02.2018, 18:23
ach, und die normalen Rassehühner oder Mixe leben wirklich länger? Ich bin mir da nicht sicher, wenn ich links und rechts schaue, wer alles wie früh Hühner verliert. Ich persönlich kann nicht meckern, erst ein Verlust krankheitsbedingt.. ( auf Holz klopfen!), aber viele Halter lassen ja schon Tiere krankheitsbedingt schlachten oder einschläfern.

Roksi
04.02.2018, 19:06
ach, und die normalen Rassehühner oder Mixe leben wirklich länger? Ich bin mir da nicht sicher, wenn ich links und rechts schaue, wer alles wie früh Hühner verliert. Ich persönlich kann nicht meckern, erst ein Verlust krankheitsbedingt.. ( auf Holz klopfen!), aber viele Halter lassen ja schon Tiere krankheitsbedingt schlachten oder einschläfern.
Das haben wir doch schon:
wenn alles gut läuft, schreibt man nun Mal nicht jeden Tag "alles super" - und das auch noch jahrelang.

Aber wenn ein Huhn kränkelt, dann wird nur für ein einziges Huhn ein ganzes Thread mit mehreren Seiten aufgemacht. So entsteht der Eindruck vor allem im "Krankeiten-Unterforum", dass die Rassehühner nicht gerade widerstandsfähig sind.

Ich sage Mal so: ein besonders gesundes, langlebiges und aktives Hybridhuhn (bzw. Gruppe) zieht genauso viel Aufmerksamkeit auf sich, wie ein krank gewordenes Rassehuhn (bzw. Gruppe).

Und wir wissen alle, dass das Lesen im Krankheits-Forum Gefahr birgt, dass Viren und Milben durch den Bildschirm und dann direkt in den eigenen Stall rüberkrichen können! ;D

Auch gibt es generelle Tendenzen bei Rassen und Zuchtlinien, die weniger und die mehr widerstandsfähig sind. Danach kann man sich durchaus richten. Da hat man zumindest die Wahl und Möglichkeit, wenn man ein Paar Male vor allem als Neuling auf die Nase gefallen ist, dann doch guten Züchter zu finden. Bei Hybriden gibt es diese Wahl nicht.

sil
04.02.2018, 19:33
Was ich eigentlich sagen wollte ist, daß wir gar nicht sagen können, wie groß die natürliche, bzw artgerechte Lebensspanne eines Huhns ist.
Gibt es irgendwo Untersuchungen über die durchschnittliche Lebenserwartung eines Wildhuhns in seinem natürlichen Lebensraum? Wieviele Küken überhaupt das Erwachsenenalter erreichen? Wie viele Hennen wie alt werden?
Dasselbe beim Rassehuhn, beim Hinterhofmixhuhn, und diese Zahlen im Vergleich zu den Hybriden setzen. Wobei da die Hobbyhaltung bzw die gewerblichen Haltungen alt "natürlicher, arttypischer" Lebensraum zu gelten haben.
Ich würde aus dem Bauch heraus mal schätzen, daß so große Unterschiede gar nicht herauskämen, denn was beim Wildhuhn beispielsweise an Kükenverlusten zu Buche schlagen dürfte, fällt bei den Hybriden ja eher weg.
Und in Hobbyhaltungen sind teilweise die Kükenverluste enorm, und teilweise werden ebenso wenige Hennen älter als 2, maximal 3 Jahre.
Die jeweiligen Hähnchen mal ausgenommen aus dieser Statistik, das ist ja ein weiteres trauriges Kapitel der Hybriden. das aber trotzdem nichts unmittelbar über die mögliche Lebenserwartung der Hennen aussagt.
Die Masthybriden lasse ich ebenfalls mal außen vor, wobei auch hier die Frage wäre, wie alt könnten sie denn, wenn sie dürften.

Steinalte Hühner sind grundsätzlich wohl eher die Ausnahme, und das obwohl sehr viele Tierarten doch in menschlicher Obhut gerne älter werden als ihre im artgerechten und natürlichen Umfeld lebenden wilden Verwandten.

Aber ganz unabhängig von diesen Überlegungen geht es hier ja nicht darum, ob Legehybriden "besser" oder "schlechter" sind als andere Hühner. Die Frage war, so wie ich sie verstanden habe, war, ob die Legeleistung Legehybriden in Hobbyhaltungen mit der in gewerblichen Haltungen vergleichbar ist. Und ja, das ist sie, zumindest im ersten Legejahr. Wie es danach mit ihnen weitergeht, liegt zum einen in der Hand des jeweiligen Halters. War er bereit, die Ansprüche an ein hochwertiges Futter von Beginn an erst zu nehmen, und ist er bereit, mit dem Risiko an aus der Norm fallenden Eiern zu leben, dann können diese Hybriden ohne weiteres noch ein weiteres Jahr leben und legen, vielleicht auch noch mehr Jahre. Ihre eigentliche Bestimmung ist aber die Produktion von Eiern für den gewerblichen Eierverkauf, was zuverlässige, berechenbare Leistung sowohl von Qualität wie von Quantität für einen berechenbaren Zeitraum beinhaltet, und keinerlei Risikobereitschaft (und auch keine Notwendigkeit dazu) von Seiten des Eiererzeugers über diesen Zeitraum hinaus.
Zum zweiten muß man unbedingt unterscheiden zwischen den Hybriden die eigentlich für den gewerblichen Halter gedacht und gemacht sind, und den "bunten" Hybriden, die lange nicht so stringent auf die reine Leistung gepusht sind.
Und zum dritten sind es die Halter selber, die entscheiden, wie lange ein Huhn in ihrer Obhut leben darf. Und da gibt es eben auch viele, die grundsätzlich alles was ein gewisses Alter hat zu Suppe verarbeiten.

Hühner-Rookie
05.02.2018, 04:31
Ich wußte nicht, dass es keine "Super-Hybriden" sind, die man z.B. vom Geflügenwagen kaufen kann. Habe jetzt diese Anzeige (http://www.gefluegelhof-tanger.de/tanger-legehennen.html) als Beispiel gefunden. Dort sind die weißen Legehennen "nur" mit 310 Eiern angegeben. Der Rest sind die bunten Hybriden mit weniger Legeleistung. Darunter die braunen Legehennen mit 300 Eiern.

Ich dachte bis jetzt tatsächlich, man bekommt die Turbo-Industriehybriden im freien Verkauf. Danke für die Aufklärung.

@ Hühner-Rookie: meintest Du also die bunten Hybriden, die man - wie im obigen Link-Beispiel - bekommen kann? Oder die ausgestallten "ausgedienten" Alt-Industriehybriden mit anfänglich Turbo-Leistung?

Gibt es denn tatsächlich spezielle Hybriden, welche nur Großbetriebe bekommen ?

Ich meinte bei meinem Vergleich jedenfalls solche Hybriden, die man als Hobbyhühnerhalter so bekommt.
Dabei wäre vielleicht auch noch interessant, wie sich das auf mehrere Jahre hin entwickelt, da die Hobbyhalter ja nicht unbedingt alle Jahre ihre Hybriden austauschen.

Roksi
05.02.2018, 08:56
Gibt es denn tatsächlich spezielle Hybriden, welche nur Großbetriebe bekommen ?
Scheint wohl so zu sein, ja. Deswegen ist es sinnvoll, immer diese Unterscheidung zu machen: man könnte sich auf "bunte Hybriden" einigen, zu denen auch die von Leistung abgespeckte weiße und braune Lohmann zählen.

Ansonsten gibt es, wie ich jetzt unterscheide, die "Turbo-Hybriden", die tatsächlich für die Großbetriebe extra gezüchtet werden. Diese haben Mords-Leistung mit tatsächlich "jedem Tag - ein Ei" bis zum Umfallen. Diese Tiere bekommt der Hobbyhalter erst nachdem sie ausgelutscht wurden (als RdH´s) und Glück hatten, nicht entsorgt zu werden.


Ich meinte bei meinem Vergleich jedenfalls solche Hybriden, die man als Hobbyhühnerhalter so bekommt.
Dabei wäre vielleicht auch noch interessant, wie sich das auf mehrere Jahre hin entwickelt, da die Hobbyhalter ja nicht unbedingt alle Jahre ihre Hybriden austauschen.
Also bei diesen "bunten Hybriden" (jetzt unabhängig davon, ob Blausperber, braune Legehennen, Grünleger oder Maran+) muss man, wie ich jetzt im Forum wahrgenommen habe, besonders viel Wissen und Erfahrung bezüglich Haltung: vor allem Licht und Futter - bringen.

Ein Hühnerhalter erzählte mir z.B., dass bei ihm seine Hühner (ich weiß nicht, ob er Rassehühner oder bunte Hybriden meinte, ich spekuliere, dass es bunte Hybriden waren) nur ausschließlich bei Licht zwischen5 und 9 Uhr anfangen, mehr zu legen. Danach schaltet er Licht aus. Er hat z.B. versucht, nachmittags/abends Licht einzulassen. Das hat sich rein gar nicht auf Leistung ausgewirkt. Dann änderte er das auch morgens früh und auf einmal stieg die Leistung (es ging um Wintermonate) ordentlich. Auch hat er als Experiment sowohl vormittags als auch nachmittags Licht angelassen. Es hat nichts mehr geändert. Seine Hühner reagierten mit Legeleistung ausschließlich auf Licht am frühen Morgen.

Solche Sachen muss man halt ausprobieren. Auch muss man bedenken, dass nicht jeder Stall die gleichen Lichtverhältnisse und Wärmeverhältnisse hat.

Und was Futter angeht - da streiten sich die Geister auch bei Rassehühnern ganz erheblich. Fakt ist, dass die bunten Hybriden anders ernährt werden müssen, als Rassehühner, die z.B. bei mir sehr viel Futter vor allem im Sommer draußen finden. Ich merke deutlich, dass ich weniger Futter im Sommer kaufen muss. Eine bunte Hybride legt aber nun Mal größere Eier und deutlich häufiger. Diese Leistung muss durch besonders kraftvolles Futter unterstützt werden. Dazu kommt, dass auch bunte Hybriden durch die Leistung krankheitsanfälliger sind, was heißt, dass man ziemlich viel Wissen in Bezug auf Zusatzvitamine etc. mitbringen muss. Und der "Nachteil" ist, dass man dabei jedes einzelnes Tier regelmäßig begutachten muss, vor allem wenn es älter wird. Um dann ggf. rechtzeitig mit entsprechenden Mittelchen reagieren zu können.

Bei diesem Aufwand ist auch weiterhin gute Leistung gewährleistet. Natürlich nicht solche wie im 1. Jahr, aber wenn ich so Berichte von länger lebenden Hybriden lese, dann ist sie durchaus weiterhin vorhanden.

Wenn man allerdings vor allem Rassehühner mit den Hybriden im fortschreitendem Alter vergleicht, so ist die Haltung von älteren Rassehühnern wirtschaftlicher, als von älteren Hybriden. Diese verschlingen nämlich auch weiterhin viel Futter, aber bekommen häufiger Probleme mit der Gesundheit.

Man kann es so unterteilen:
Im 1. Legejahr sind Hybriden etwas wirtschaftlicher, als Rassehühner. Ich sage nur "etwas", weil man heute genug Rassenhühner hat, die auch im 1. Jahr sehr gute Legeleistung bringen. Siehe Bresse, Amrock, New Hampshire. Natürlich nicht aus Ausstellungszucht. Diese können durchaus im Garten viel mehr Futter vor allem in warmen Monaten finden und sparen somit die Futterkosten. Natürlich sind die Legerassen nicht mit so einer "Legegarantie" wie bei Hybriden verbunden. Daher schneiden - nach meiner Beobachtung der Berichte - die Hybriden im ersten Jahr eben "etwas besser" ab.

Aber danach lohnt sich nach meiner Beobachtung der Aufwand, wirtschaftlich gesehen, nicht. Es sei denn, man will sich selbst dauerhaft in Sachen Hühnerkrankheiten fortbilden.

Mich würde es interessieren, ob es Hühnerhalter gibt, die bezüglich der älteren Hybriden bessere Erfahrungen, als mit legefreudigen älteren Rassehühnern gemacht haben.

chrissi84
05.02.2018, 11:59
Mein Vater hat zwei 4 Jahre alte braune Hybride und bis letzten Herbst hatte er noch eine weiße Hybride (Sandy wird die glaub ich genannt :) ). Dazu noch eine 4 Jahre alte New Hampshire.
Die beiden Hybride und das New Hampshire haben vor 2 Wochen wieder angefangen zu legen. Die hatten nie irgendwelche Krankheiten, außer Fuchs, Marder und Greifvögel. Gefüttert werden die mit normalem Legekorn.
Keine Beleuchtung, dafür war im Winter die Legeleistung halt deutlich geringer. Es wundert mich schon, daß hier viele schreiben, daß die so arg anfällig seien.

Roksi
05.02.2018, 12:46
Danke Chrissi, das ist auf jeden Fall eine durchaus positive Hybriden-Erfahrung.

Weißt Du vielleicht, wie viele Hybriden und wie viele Rassehühner Dein Vater vor den "Raub-Überfällen" hatte? Du hast ja von Räubern geschrieben. Kommen durch diese Verluste demnächst wieder Hybriden bei Deinem Vater zum Einsatz? Bzw. hat er schon Mal die Hybriden durch neue "ausgetauscht"? Wie macht er das? Lässt er sie immer so alt werden? Oder ist es vielleicht seine erste Erfahrung?

chrissi84
05.02.2018, 13:56
Er hat schon seit etwa 20 Jahren Hühner. Die ersten 10 Jahre hab ich mich hauptsächlich drum gekümmert. Da hatten wir fast nur Rassehühner, aber querbeet, weil wir gerne auf Hühnermärkte gegangen sind.
Irgendwann, ca. nach 10 Jahren, haben wir uns mal Eintagsküken gekauft, wobei fast 50% Hennen waren. Die Hennen haben wir größtenteils leben lassen. Von da an hatten wir auch immer mal Hybriden. Später, als ich mich nicht mehr drum gekümmert hatte, Studium etc., hat er ab und an Hybriden beim fahrenden Händler gekauft. Da er selbst nicht geschlachtet hatte, hat das in der Regel ein Räuber gemacht. Jetzt, seit etwa 5 Jahren war keiner mehr da. Er läßt den Stall sogar nachts offen, was ich immer als grob fahrlässig empfunden habe, aber es ist nichts mehr passiert.

Weil es bei ihm so problemlos liefbin ich auch manchmal so überrascht, daß hier viele von Quarantäne, Beleuchtung, Spezialfutter und Krankheiten in Bezug auf Hybride schreiben.

Dieses Jahr werde ich die verbliebenen 3 Hennen schlachten. Dann werden wir den Stall umbauen. Danach wird es neue Tierchen geben. 1-2 Hybride wird er aber immer haben. Ansonsten bekommt er meinen Überschuss an Göckeln, bevor sie im Herbst/Winter geschlachtet werden.

Susanne
05.02.2018, 15:04
Mich würde es interessieren, ob es Hühnerhalter gibt, die bezüglich der älteren Hybriden bessere Erfahrungen, als mit legefreudigen älteren Rassehühnern gemacht haben.

Meine Lisa von 2011 (braune Sperberhybride) legt aktuell 5 Eier die Woche. Dann habe ich zum Vergleich zwei New Hampshire von 2016. Eine davon legt aktuell gar nicht, die andere hatte zwar vor drei Wochen angefangen, nun aber wieder aufgehört. Von ihr hatte ich 4 Eier. Von meinen übernommenen 3 Notfallhühnern (Hybriden, weiß, angeblich 5 Jahre alt, aber das kann ich natürlich nicht so genau sagen) bekomme ich wöchentlich 7 Eier (eine davon scheint nie zu legen, die anderen beiden wechseln sich ab). Alle Hybriden werden von mir aber täglich mit jeweils einer Kalzium dura D3 versorgt, Futter steht für alle das selbe zur Verfügung, allerdings sehe ich die Hybriden dauernd am Legemehl, die anderen gehen da nicht ran oder weniger ran. Ich denke, New Hampshire zählen zu den legefreudigen Rassen, oder? Meine anderen "alten" Hennen (Rasse) legen aktuell nicht, sind aber auch noch älter (von 2005 und von 2007). Eine Maranshenne (weizenfarbig) hat vorletzte Woche auch mal ein Ei gelegt- sie ist auch von 2011, ich würde sie aber nicht als legefreudig bezeichnen. Sie investiert Kraft in Farbe.

Roksi
05.02.2018, 15:40
Danke Chrissi und Susanne.

Was New Hampshire angeht, so ist meine nur in den ersten 2 Jahren sehr fleißig mit Eier legen gewesen. Wobei schon im 2. Jahr nicht gerade viel kam. Jetzt kommt sie mit Ach und Krach auf ca. 60 Eier / Jahr. Und diese finde ich zu groß und ab und zu gab es schon dünnschalige. Daher steige ich in der Zukunft auf die leichte Rassen und Zwerge um.

Dorintia
05.02.2018, 17:45
Ich behaupte ja mal... bei vielen "althergebrachten" Fütterungs- und Haltungsmethoden merken viele Halter noch nichtmal das es Windeier gibt. Wenn es in die Streu plumst, ist es schneller gefressen oder eingetreten als viele das bemerken würden.
Ich hatte jetzt gsd auch schon lange keins mehr, kontrolliere aber täglich das Kotbrett darauf.

zfranky
05.02.2018, 19:39
Was New Hampshire angeht, so ist meine nur in den ersten 2 Jahren sehr fleißig mit Eier legen gewesen. Wobei schon im 2. Jahr nicht gerade viel kam. Jetzt kommt sie mit Ach und Krach auf ca. 60 Eier / Jahr. Und diese finde ich zu groß und ab und zu gab es schon dünnschalige..

Dann hast du aber einen schlechten Stamm erwischt. Meine legen selbst im 5. Jahr noch gut 4 Eier die Woche....
Und das bei guter Schalenqualität.
Allerdings gönne ich ihnen immer eine gute Winterpause.

Roksi
05.02.2018, 19:50
Dann hast du aber einen schlechten Stamm erwischt.
Das vermute ich auch. Denn NH wird eigentlich im großen und ganzen sowohl für Gesundheit als auch für Legefreudigkeit gelobt. Na zumindest mit der Gesundheit ist alles top bei ihr - da kann ich nicht mekern.

melachi
05.02.2018, 22:43
Gibt es denn tatsächlich spezielle Hybriden, welche nur Großbetriebe bekommen ?

Ich meinte bei meinem Vergleich jedenfalls solche Hybriden, die man als Hobbyhühnerhalter so bekommt.
Dabei wäre vielleicht auch noch interessant, wie sich das auf mehrere Jahre hin entwickelt, da die Hobbyhalter ja nicht unbedingt alle Jahre ihre Hybriden austauschen.

schau doch mal hier rein... http://www.ltz.de/de/layers/cage-housing/index.php
Unter downloads findest du zu jedem 'Produkt' dann die Pdfs mit detailierten Angaben zur Haltung dieser Tiere.

hein
05.02.2018, 23:45
Gibt es denn tatsächlich spezielle Hybriden, welche nur Großbetriebe bekommen ?

Ich meinte bei meinem Vergleich jedenfalls solche Hybriden, die man als Hobbyhühnerhalter so bekommt.
Dabei wäre vielleicht auch noch interessant, wie sich das auf mehrere Jahre hin entwickelt, da die Hobbyhalter ja nicht unbedingt alle Jahre ihre Hybriden austauschen.
Noch zusätzlich zur Info.

Nur die Lohmänner und co. sind die richtigen Hybriden, die man im allgemeinen meint und die auch für die Industrie gezüchtet werden.

Alle Anderen,die Du z. B. am Geflügelwagen bekommst, wie z. B. die Grünleger, die Blausperber, die Sussex oder wie man die auch immer nennt - diese werden auch oft als Hybriden angeboten und auch so verkauft. Diese sind natürlich in der Regel keine Hybriden in dem Sinne.

tiffani
05.02.2018, 23:57
Werden diese "Anderen" (also die, die nicht Lohmann in ihrem Namen tragen) auch von Lohmann gezüchtet oder wer bringt die denn in Umlauf?

hein
06.02.2018, 00:08
Werden diese "Anderen" (also die, die nicht Lohmann in ihrem Namen tragen) auch von Lohmann gezüchtet oder wer bringt die denn in Umlauf?
In der Regel die, die sie auch verkaufen.

Lohmann garantiert nicht - die bringen nur die auf den Markt, die Du auf deren Internetseite findest

zfranky
06.02.2018, 00:20
Nur die Lohmänner und co. sind die richtigen Hybriden, die man im allgemeinen meint und die auch für die Industrie gezüchtet werden.
Das ist jetzt aber deine individuelle Interpretation ..
Hybriden sind immer Mixe zwischen 2 oder mehr Rassen, die nicht reinerbig weitervererben.
Der Heterosis-Effekt wird ja auch bei Grünlegern etc. genutzt.
Es gibt natürlich Lohmann-Hybriden...

http://www.ltz.de/de/layers/index.php

hein
06.02.2018, 01:07
Das ist jetzt aber deine individuelle Interpretation ..
Hybriden sind immer Mixe zwischen 2 oder mehr Rassen, die nicht reinerbig weitervererben.
Der Heterosis-Effekt wird ja auch bei Grünlegern etc. genutzt.
Es gibt natürlich Lohmann-Hybriden...

http://www.ltz.de/de/layers/index.php
Es sollte nicht meine individuelle Interpretation sein!

Es ist doch so, das man im allgemeinen "Hybriden" sagt und man meint in der Regel damit die Industrieanlagen mit ihren Lohmänner Hühner.

Sonst hast Du recht, Hybriden sind....

"Eine Hybride (auch der Hybride, der Hybrid) ist in der Biologie ein Individuum, das aus einer Kreuzung zwischen verschiedenen Gattungen, Arten, Unterarten, Rassen oder Zuchtlinien hervorgegangen ist."

Daher sind eigentlich alle Kreuzungstiere Hybriden. Aber, wie gesagt, in der Regel mein man doch "nur" die Lohmänner.

zfranky
06.02.2018, 01:10
Es sollte nicht meine individuelle Interpretation sein!


Dann hab ich dich jetzt verstanden :)

sil
06.02.2018, 08:26
---
Daher sind eigentlich alle Kreuzungstiere Hybriden. Aber, wie gesagt, in der Regel mein man doch "nur" die Lohmänner.

Man sollte aber nicht unterschlagen, daß für diese "Grünleger", "Sperber", "Königsberger". usw zumindest zu einem Teil auf die selben Eltern- und Großelternlinien zurückgegriffen wird wie für die braunen und weißen "Eierfabrikhybriden". Die jeweils andere beteiligte Elternlinie unterliegt den selben strengen Zucht und Leistungsvorgaben wie alle an der Hybriderschaffung beteiligten Linien. Dazu gehört Einzel (Käfig)Haltung sämtlicher beteiligter Tiere sowohl während der Bruteigewinnung wie auch während der Leistungskontrolle, die Generation für Generation durchgeführt wird. Dazu gehört das "melken" der Hähne (die bebenfalls in Einzelkäfigen gehalten werden) und die künstliche Befruchtung der Hennen. Dazu gehört das grundsätzliche Ausstallen (und meist bedeutet das töten) sämtlicher beteiligter Tiere unmittelbar nachdem sie nicht mehr gebraucht werden, sprich, die Brutei-Erzeugerinnen nach Ablauf einer klar festgelegten Zeitspanne, die Junghennen nach Ablauf der Leistungstests, die meines Wissens auf 100 Tage festgelegt sind.
Meiner Meinung nach ist es durchaus legitim, auch bei diesen wohl gezielt für den Hobbymarkt erzeugten Tieren von "Hybriden zu sprechen, denn die Bruteier, aus denen sie schlüpfen, kommen aus genau denselben Quellen wie die der braunen und weißen, nur die Zielgruppe als Abnehmer der "Endprodulte" ist eine ganz andere. Die Zielsetzung dieser Hybriderschaffung ist aber dieselbe wie bei den "Industriehybriden", den Markt zu bedienen, wenn nicht zu beherrschen mit dem Versprechen auf zuverlässige Eierleistung, jederzeit verfügbaren, legereifen Junghennen in beinahe beliebiger Stückzahl etc.

Um diese gewerblich erzeugten und verkauften Tiere abzugrenzen von den meist planlos fallenden Kreuzungen beim Hobbyhalter finde ich es schon angebracht, weiterhin von Hybriden zu reden, und bei den Hinterhofkreuzungen dann lieber von "Mixen".

zfranky
06.02.2018, 09:29
Um diese gewerblich erzeugten und verkauften Tiere abzugrenzen von den meist planlos fallenden Kreuzungen beim Hobbyhalter finde ich es schon angebracht, weiterhin von Hybriden zu reden, und bei den Hinterhofkreuzungen dann lieber von "Mixen".

Das macht absolut Sinn!

hein
06.02.2018, 11:56
Dann hab ich dich jetzt verstanden :)
:laugh bei manchen dauert es eben etwas länger ;);D:cool:

hein
06.02.2018, 12:28
Man sollte aber nicht unterschlagen, daß für diese "Grünleger", "Sperber", "Königsberger". usw zumindest zu einem Teil auf die selben Eltern- und Großelternlinien zurückgegriffen wird wie für die braunen und weißen "Eierfabrikhybriden". Die jeweils andere beteiligte Elternlinie unterliegt den selben strengen Zucht und Leistungsvorgaben wie alle an der Hybriderschaffung beteiligten Linien. ...............
Das kannst Du so nicht sagen!

Z. B. bei den Lohmann-Hybriden greift man nie auf die Eltern oder Großeltern zurück.

Da hat man man 3 feste Linien - für die eine Hybrid-Rasse hat - aus denen man genau voraussehen kann, was daraus wird. Z. B. kann man genau sagen, wie schwer die Eier der Nachkommen werden, man kennt auch genau die Schalenfarbe und auch genau die Bruchfestigkeit der Eier und und und. (das kennt man bei unseren Mixis nie)

Und es gibt bei diesen Hybriden keine Weiterzucht - es ist immer ein Endprodukt.

Es sei, ein Hobbyzüchter kommt dazwischen. Das ist z. B. auch ein Grund, warum man zu unseren Mixis nicht Hybriden sagen sollte. Denn mit den Mixis züchten wir in der Regel immer weiter und wir werden nie wieder diesen einen Mixi genau mit den selben Eigenschaften wieder züchten können. Streng genommen sind Hybriden - in jeder Zucht - immer ein Endprodukt! Egal ob das Hühner, Schweine, Getreide oder sonstige Früchte sind. Hybriden vererben nie ihre Eigenschaften so weiter. Will man von diesen Hybriden Nachzucht haben (was man mit unseren Mixis nicht machen kann) - egal ob Tier oder Pflanze so muss man IMMER auf den Ursprung zurück greifen.

Denn nur diese 3 Linien (bei Lohmann sind es 3 Linien - es gibt auch Hybriden aus 2 Linien) woraus die Hybriden entstehen entwickeln sich getrennt als einzelne Linien weiter. Und da wird natürlich auch auf die Elterntiere bzw. Großeltern zurückgegriffen. Nur wie das genau geschieht, das ist das das große Geheimnis. Und da kommt auch kein Mensch dahinter - es werden mal Kleinigkeiten verraten aber mehr nicht.

Die Brütereien brüten ihre Eier und geben die Küken weiter - aber erfahren auch nicht mehr.

Und so ist es auch bei den Legebetrieben, die für die Brütereien ihre Eier liefern - die bekommen ihre Hähne und Hennen geliefert und liefern ihre Eier an die Brüterei und wissen auch nicht mehr. Was genau dahinter steckt erfährt in dem großen Geflecht niemand.

Noch einmal ganz kurz!

Hybriden sind immer Endprodukte und man kann dieses Endprodukt immer wieder herstellen und das genau mit den selben Eigenschaften. Wie sie auch die anderen Hybriden der selben Bezeichnung auch haben. Hat man also z. B. eine "LOHMANN BROWN-CLASSIC", denn kann man zu 95% auch immer wieder genau diese "LOHMANN BROWN-CLASSIC" aus den 3 Linien nach züchten.

Das kann man bei z. B. unseren Mixis überhaupt nicht.

hein
06.02.2018, 12:46
Man sollte aber nicht unterschlagen, daß für diese "Grünleger", "Sperber", "Königsberger". usw zumindest zu einem Teil auf die selben Eltern- und Großelternlinien zurückgegriffen wird wie für die braunen und weißen "Eierfabrikhybriden". ........
Um das noch etwas zu ergänzen.

Hybriden, die hatte ich im Beitrag 176 schon beschrieben (versucht).

Jetzt als Beispiel die Grünleger - man könnte auch jede andere der o. g. Rassen nehmen.

Es sind immer Mixis und Rassetiere, aus denen diese "Rassen" entstehen. Es gibt dort keine festen Linien in dem Sinne. Man greift auf gewisse gute Leger (können auch Hybriden sein) und auf die Originalrassen zurück und züchtet damit ein Huhn welches mehr Eier legen soll als die Original-Rasse. Auch einige Rassehuhnzüchter versuchen es hin und wieder mal und es werden auch öfter mal diese Mixis auch Ausgestellt und auch Preise damit gewonnen. Denn bei den Ausstellungen geht es zu 99% nur um das Aussehen. Aber damit dann weiter für Ausstellungen zu züchten bringt kaum etwas.

Im Gegensatz z. B. zu den Lohmann-Hybriden kann man diese aus Mixis (oder aus den Vorfahren) nie wieder genau diese Mixis mit genau den selben Eigenschaften wieder züchten. Diese Mixis haben IMMER andere Eigenschaften.

Man greift in der Zucht für die Ausstellung aber immer weniger darauf zurück - man will ja bei diesen Zuchttieren keine Leistungstiere sondern - leider - nur Tiere für die Schönheit.


Ok - um es mal vorweg aufzugreifen - klar sind Mixis, laut Duden oder Lexika, auch Hybriden.

Denn das Wort Hybride kommt aus dem Lateinischen = hybrida (auch: hibrida oder ibrida) und heisst auf Deutsch Mischling abgekürzt für uns = Mixi.

Nur in der Realität muss man da schon zwischen den Mixis oder Mischlingen und den Hybriden unterscheiden (auch wenn wir Hüforianer das oft nicht so sehen)!

sil
06.02.2018, 12:56
Hein, Das ist doch genau das, was ich immer wieder sage.
Wenn ich von "Großeltern" schreibe, dann meine ich das auf die Generation bezogen.
Selbstredend hat jede Hybride als Endprodukt Eltern und Großeltern.
Die Großeltern sind das Produkt einer klar definierten, kontrollierten und streng gezogenen, von allen (oder zumindest den allermeisten) weniger erwünschten Eigenschaften bereinigten Linienzucht, ebenso die Eltern als Ergebnis der Verpaarung zweier dieser Linien. Sowohl Großeltern als auch Eltern werden Generation für Generation nach den bewährten Standards gehalten, und meines Wissens wird jede Generation auch einem Leistungstest unterzogen, sprich, ein bestimmter Prozentsatz der Tiere wird in Einzelkäfige gesteckt und innerhalb festgelegter Parameter (Futtermenge, Lichtmenge und Länge etc) wird die Eierzahl je Henne erfasst.
Dabei sorgt jede dieser Großeltern- und Elterngenerationen natürlich nur eine begrenzte Zeit für Nachkommen. Ich meine zu wissen, daß sie etwa anderthalb Jahre jeweils im Einsatz sind, das kann ich aber nicht belegen.

Roksi
06.02.2018, 13:11
An dieser Stelle (um die babylonische Sprachwerwirrung noch weiter stiften zu können) sollte man aber anmerken, dass zu den s.g. "bunten Hybriden" ebenso auch braune und weiße gehören, die man eben für den Hobbyhalter ebenso neben den s.g. "Grünlegern" und "Maran+" züchtet.

Ich denke, es wäre hilfreich, wenn wir uns auf die Bezeichnungen einigen, die schlicht auf die Eierleistung und Herkunft hinweisen.

Da wären also "Turbo-Hybriden", die an den Hobbyhalter ausschließlich aus den Rettungsaktionen, also als "RdH´s" geraten. Diese werden wohl sogar auf 365 Eier im 1. Legejahr in ihren Großstallanlagen ausgequetscht.

Dann kommen die "bunten Hybriden", zu denen auch ebenso die "braunen Hybriden und die "weißen Hybriden" zählen, die man z.B. vom Geflügelwagen als Jungtiere bekommt.

Wenn die Hobbyhalter über ihre "braunen Hybriden" sprechen, dann nennen sie diese oft "Lohmann". Auch sind diese braunen und weißen Hybriden, die etwas mehr Eier legen, als z.B. Blausperber, aber weniger, als "Turbo-Hybriden" in der Massentierhaltung unter dieser Bezeichnung im INet zum Verkauf manchmal zu finden. Aber sind diese bunten weißen und braunen Hybriden als Lohmann-Hybriden zu bezeichnen oder ist es schon Mal das nächste Produkt und Lohmann-Hühner waren nur zum Teil die Eltern-Tiere? Wie ich verstehe, stellt Lohmann ausschließlich Hennen für die Massentierhaltung (also die "Turbo-Hybriden") her und als Ausgangsmaterial zum weiteren Herstellen der bunten Hybriden. Aber Lohmann stellt nicht das Endprodukt "bunte Hybride" her, richtig?

Hein, Du wirst mir sicherlich das beantworten können, oder?

Roksi
06.02.2018, 13:12
Hein, Das ist doch genau das, was ich immer wieder sage.
Ehrlich gesagt, hat Hein mAn eigentlich das Gleiche nur mit anderen Worten geschrieben, wie Du. Aber Hein meint es oft sprachlich doch "anders". Da sollte man sich von seinen Ausführungen nicht verwirren lassen - so habe ich das gelernt. ;D

Wurli
06.02.2018, 13:13
Oder einfach "Industrie-Hybriden" und "Geflügelwagen-Hybriden" ;)

chrissi84
06.02.2018, 13:19
Seid ihr ganz sicher, daß da ein Unterschied ist?

Ich hätte angenommen, daß die Geflügelwagenhybriden einfach aus Bruteiern von Lohmann & Co sind.

Wurli
06.02.2018, 13:20
Die Züchten doch für jeden Markt das passende Huhn:unsicher
Und die vom Händler sollen um die 260 legen.... also "weit weg" von den Industriehybriden

hein
06.02.2018, 13:37
Hein, Das ist doch genau das, was ich immer wieder sage.
Wenn ich von "Großeltern" schreibe, dann meine ich das auf die Generation bezogen.
Selbstredend hat jede Hybride als Endprodukt Eltern und Großeltern.
Die Großeltern sind das Produkt einer klar definierten, kontrollierten und streng gezogenen, von allen .......
Es sind NICHT die Großeltern, es sind Tiere aus dieser Linie. Denn es können ja auch Tiere sein, die schon 20 oder 50 Generationen auseinander sind oder die schon seit Generationen auseinander liegen und überhaupt nichts verwandtschaftlich mit den Großeltern zu tun haben.

Wenn es z. B. 10.000 Tiere in dieser Linie gibt, denn kannst Du eines aus der Linie nehmen und weisst genau, Du bekommst genau das Tier bzw. die Nachzucht wieder, die Du jetzt auch hast (natürlich dann Nachzucht aus den 3 Linien)

Bei Großeltern verstehe ich immer, das genau der Opa und die Oma wieder Nachkommen haben, die genau diese Merkmale wieder mitbringen und das ist nicht richtig. Du kann jedes Tier von diesen 10.000 Tieren nehmen und hast IMMER die selben Nachkommen daraus.

Die sind durch Inzucht, Inzestzucht, Reinzucht und auch aus dem Labor so gezüchtet, als wären es alle eineiige Zwillinge (etwas übertrieben denn 5% der Erbmasse ist immer noch unterschiedlich)

Mal ein praktisches Beispiel - ok, nicht Stubenrein und man verzeihe es mir.

Nimmst Du einen Chinesen und einen Westeuropäer, denn haben in der Regel die Nachkommen auch Schlitzaugen und vielleicht ein westeuropäisches Merkmal. Willst Du jetzt weithin diese "Menschenrasse" haben, denn musst nicht die Eltern oder die Großeltern oder sonstige Verwandte für diese Zucht nehmen. Du kannst jeden x-beliebigen "Schlitzauge" und jeden X-beliebigen Westeuropäer nehmen und verpaaren, Du wirst immer wieder die gleichen Ergebnisse haben - nämlich Schlitzaugen (um mal nur bei diesem einen Gen zu bleiben!)

Du hast in diesem Fall 2 Linien die Du miteinander verpaarst und du hast immer ein und das selbe Merkmal. Und willst Du davon Nachzucht haben, denn ist es egal, wen Du aus den Linien nimmst

Man verzeihe mir einige Ausdrücke und menschenfeindlichen........... es soll nur ein Beispiel sein.

Also man muss bei den Hühnern nicht Verwandte miteinander paaren - man muss "nur" aus diesen Linien paaren

Zitat: "Selbstredend hat jede Hybride als Endprodukt Eltern und Großeltern." Klar haben alle Eltern und Großeltern - aber es müssen nicht die selben sein - so das z. B. 2 Hennen total verschiedene Großeltern oder Eltern haben und wenn Du dir die nächste Hybride dazu kaufen würdes, so müssen die überhaupt nicht miteinander verwandt sein - sie stammen nur aus den selben Linien

zfranky
06.02.2018, 13:44
Bei Großeltern verstehe ich immer, das genau der Opa und die Oma wieder Nachkommen haben, die genau diese Merkmale wieder mitbringen und das ist nicht richtig.

ja du..

Aber bei den Mendelschen Regeln wird halt von F- Eltern- und Großeltern- Generation gesprochen..
das geht jetzt seit 1865 so und wird sich nicht mehr ändern..

hein
06.02.2018, 13:47
Die Züchten doch für jeden Markt das passende Huhn:unsicher
Und die vom Händler sollen um die 260 legen.... also "weit weg" von den Industriehybriden
Das ist richtig!

Aber hier geht es ja nur darum, kann man diese Hühner auch Hybriden nennen oder nicht. oder was ist der Unterschied zwischen den s. g. Hybride und den s. g. Mixis oder Hybrid-Mixis oder wie auch immer.

sil
06.02.2018, 13:55
Roksi, noch legt kein Huhn 365 Eier im Jahr ... ;)

Also, nochmal zusammenfassend was ich weiß. (Es kann auch ganz anders sein ...)
Es ist ja nicht nur Lohmann, der den internationalen Geflügelmarkt mit lebendigen "Produkten" bedient, man kann das aber wohl auf insgesamt drei Hersteller weltweit reduzieren.
Diese Konzerne haben im Falle der Legehybriden einen "Pool" aus bewährten, durchgezüchteten, streng gemanagten Rasselinien, deren Kreuzung untereinander dann das "Endprodukt" Legehybride ergibt. Je nach Ausgangslinien können die Eigenschaften der "Endprodukte" sehr berechenbar abgerufen werden, So kommen also zum einen Hühner heraus, die mit der Käfighaltung gut klar kommen, dafür aber nicht so Freilauftauglich sind, oder solche, die eher mit der Auslaufhaltung klar kommen ohne in der Leistung einzubrechen.
Der Hauptabnehmer dieser Industrie ist der Markt der gewerblichen Eiererzeuger.
Um den Markt der vielen Hobbyhalter zu bedienen, die einerseits gerne profitieren von den Erfolgen der rein auf Leistung ausgerichteten Zuchtführung der Industrie und andererseits aber die einheitlich braunen und weißen Hennen eher langweilig finden und immer auf der Suche nach etwas optischer Abwechslung sind, kam die Geflügelindustrie auf die Idee, das Angebot etwas bunter zu gestalten. Zum Teil waren die Rassen als Leistungslinien wohl sowieso vorhanden (Italiener, Sussex, Rhodeländer, z.B.) zum Teil ist man auch gern auf den Zug der bunten Eierfarben aufgesprungen und hat sich Grünleger und Braunleger dazugeholt. Um die Leistung aufzupeppen und sich insofern auch deutlich von der reinen (Hobby-)Rassezucht abzugrenzen, bauen die Produktlieferanten zum einen eigene, auf Leistung getrimmte Rasselinien auf, zum andern nutzen sie durch Kreuzung mit den bereits vorhandenen "Industriehuhnlinien" den Heterosiseffekt, um die Leistung nocheinmal etwas zu pushen. Sie wissen ja, wie sie kreuzen müssen um die Eigenschaften der bewährten Linien zu erhalten.
Die Erzeugung der Bruteier für das Endprodukt, egal ob "Industriehybride" oder "Hobbyhybride", liegt also in den Händen von Konzernen wie Lohman und Co, während Brut, Aufzucht und Vermarktung dann schon weiter gestreut werden.

hein
06.02.2018, 13:56
Seid ihr ganz sicher, daß da ein Unterschied ist?

Ich hätte angenommen, daß die Geflügelwagenhybriden einfach aus Bruteiern von Lohmann & Co sind.
Da bin ich 500%tig sicher.

Lohmann würde sich NIE mit diesen Mixis abgeben. Übrigens, die Lohmänner sind auch eine "geschützte Ware" die man wie bei allen Hybriden nicht vermehren darf.

Darum dürfen unsere Landwirte ja auch keine Getreide von der Nachzucht bzw. der Ernte vom ausgesäten Hybridgetreide wieder aussäen bzw. vermehren. Und so ist es auch bei den Hühnern - ok, wenn da ein Hobby-Hühner-Halter das macht, da wird keiner was sagen. Aber würdest Du diese im gewerblichen Rahmen vermehren und verkaufen, denn könnte das Ärger hoch drei für dich bedeuten.

Es gab auch schon genügend Landwirte, die Getreide von dem geernteten Hybrid-Getreide wieder ausgesät haben und dann das Getreide davon geerntet und natürlich wieder verkauft und wenn auch nur als ViehFutter, verkauft haben. Wurden sie erwischt und konnte nicht genau nachweisen, woher das Getreide für die Aussaat stammt, da bekamen sie riesen großen Ärger. Ich kenne jemanden, der schon mal 10.000 Euro an Bußgeld auf den Tisch legen musste.

Also muss sich jeder Landwirt jedes Jahr neues Hybridgetreide neu vom Hersteller kaufen. Und so ist es auch bei den Lohmännern - es MÜSSEN immer wieder diese Lohmänner gekauft werden. Es darf niemand (ausser Lohmann selbt) Nachzuchten aus diese Hybriden züchten und damit Geld verdienen

sil
06.02.2018, 13:58
hein. ja, klar hast Du recht was die Linien angeht, aber von wegen Definition "Großeltern", da bin ich bei zfranky ...

hein
06.02.2018, 14:13
Roksi,................
Die Erzeugung der Bruteier für das Endprodukt, egal ob "Industriehybride" oder "Hobbyhybride", liegt also in den Händen von Konzernen wie Lohman und Co, während Brut, Aufzucht und Vermarktung dann schon weiter gestreut werden.

Nicht unbedingt richtig.

Denn auch wir Hobbyzüchter haben sehr gute Legerassen die man zugrunde legen kann.

Ich weiss z. B. das einige Anbieter die Maran vom Wagen (sag ich jetzt mal so) das diese z. B. die Rasse Italiener und die Rasse Maran miteinander verpaart haben und sich dadurch gute Maran-Leger entwickelt haben. Und diese am Wagen auch als Lege-Maran oder nur als Maran verkauft haben.

Und die Grünleger vom Wagen die haben auch oft Rassetiere als Grundlagen. Z. B. verkaufen einige sperberfarbige Grünleger - dort wurde unser Deutscher Sperber als Rassehuhn mit eingepaart - eben für Menschen, die gerne die Gesperberten haben möchte und die dann grüne Eier legen.

Es gibt manchmal auch ein sehr gutes Fleischhuhn vom Wagen, welches auch viele Eier legt - da weiss ich, das da die französischen Bresse-Gauloise mit drin sind. Habe von solchen einem Wagen-Züchter selber mal Bresse original aus Frankreich bezogen. Ist schon einige Jahre her - da waren die Bresse hier noch total unbekannt.

hein
06.02.2018, 14:21
hein. ja, klar hast Du recht was die Linien angeht, aber von wegen Definition "Großeltern", da bin ich bei zfranky ...
Ich kann dich wohl verstehen!

Nur ich selber kann das nicht so akzeptieren, denn es verfälscht total das Bild. Denn wenn ein Fremder das liest - oh Abstammung Hybriden von den Großeltern usw. das ist doch schön. Denn glaubt er natürlich an "Omma" und "Oppa"! Und das bringt denn wieder alles durcheinander - so wie es auch hier bei Hüfo schon sehr oft ist.

Auch das mit den Hybriden und den Hybriden vom Wagen verfälscht wieder alles - obwohl logisch gesehen es richtig ist - Mixis sind Hybriden.

Aber wenn wir uns hier unterhalten, so sollten wir das auch unbedingt unterscheiden und auch unterscheiden können. Einmal redet man... und sind es Mixis oder Mischlinge mit Eltern und Großeltern und dann gibt es eben noch die Hybriden die aus verschiedenen Linien gezüchtet werden. Und diese werden nicht über die Eltern oder Großeltern gezüchtet sondern über 2 oder 3 oder sogar 4 Linien. Und ich habe IMMER nachkommen mit den selben Eigenschaften

zfranky
06.02.2018, 14:33
Nur ich selber kann das nicht so akzeptieren, denn es verfälscht total das Bild. Denn wenn ein Fremder das liest - oh

;) ich glaube du unterschätzt massiv die intellektuellen Fähigkeiten unserer User und Gäste...

hein
06.02.2018, 14:38
ja du..

Aber bei den Mendelschen Regeln wird halt von F- Eltern- und Großeltern- Generation gesprochen..
das geht jetzt seit 1865 so und wird sich nicht mehr ändern..
Auch das ist nicht ganz richtig! Wir sagen es sehr oft, das sind die Eltern und das sind die Großeltern usw. Es gibt auch sehr viele Bücher, wo das so aufgeführt wird - ist eben verständlicher

Aber - die richtigen wissenschaftlichen Bücher, Unterlagen auch die Wissenschaftler selbst reden immer von der F1, F2, F3..... Generation. Ok, es sei, er unterhält sich mit so einem Laien wie mich denn kann es sein, das er auch mal von den Eltern oder Großeltern spricht. Aber das ist nicht die Regel.

Was sein kann, das man großzügiger weise noch von der

Elterngeneration (Parentalgeneration)
dann die 1. Tochtergeneration (Filialgeneration)
dann die 2. Tochtergeneration

spricht

hein
06.02.2018, 14:45
;) ich glaube du unterschätzt massiv die intellektuellen Fähigkeiten unserer User und Gäste...
Das unterschätze ich Garantiert nicht!

Nur ich sehe es hier bei Hüfo immer wieder und ich habe es als Zuchtwart auch immer wieder gesehen, das man Hybriden und Mixis immer wieder vertauscht oder falsch versteht usw. usw. !

;) ich selber hatte sinnbildlich auch schon mal diesen Ärger (es war im Fraunhofer Institut in Dresden) da habe ich das bei einer Veranstaltung auch immer durcheinander gebracht. Da gab's denn sinnbildlich einen auf den Deckel ;)

zfranky
06.02.2018, 14:51
Aber - die richtigen wissenschaftlichen Bücher, Unterlagen auch die Wissenschaftler selbst reden immer von der F1, F2, F3..... Generation. Ok, es sei, er unterhält sich mit so einem Laien wie mich denn kann es sein, das er auch mal von den Eltern oder Großeltern spricht. Aber das ist nicht die Regel.


:D soso...

"
Spaltungsregel (Reinheit der Gameten): Nach Kreuzung von Individuen der F1-Generation kommt es zu einer Merkmalsaufspaltung (Phänotyp) in der F2-Generation in einem bestimmten Zahlenverhältnis (1 : 2 : 1 bei intermediären Erbgängen, 3 : 1 bei dominant-rezessiven Erbgängen). Die Nachkommen mischerbiger (heterozygoter) Individuen sind somit hinsichtlich ihrer geno- und phänotypischen Merkmale nicht mehr gleich, sondern weisen die Merkmale der Großelterngeneration in bestimmten Zahlenverhältnissen auf."

aus https://www.pschyrembel.de/Mendel-Gesetze/K0E0W

melachi
06.02.2018, 15:32
von einer Großelterngeneration spricht man, wenn mehr als zwei Linien in der Hybride vereint sind, also drei, heute sogar oft vier Linien. Denn dann erzeugt man zunächst mal aus zwei Linien eine Hybride, die dann in einem zweiten Schritt mit der dritten Linie oder dem Ergebnis aus der dritten und vierten Linie verpaart wird, um die am Markt verkaufte Hybride zu erzeugen.

Beispiel: 1. Kreuzung: Linie 1 x Linie 2 (Großelternlinien) = F1-Hybride
2. Kreuzung: F1-Hybride x Linie 3 (Elternlinie) = neue F1-Hybride (geht in den Verkauf)

diese letzte Generation als F2 zu bezeichnen, ist problematisch, denn ich habe ja wieder eine völlig neue Linie eingekreuzt, und nicht die F1 untereinander oder mit einem Elternteil verpaart, was normalerweise die F2 wäre.

hein
06.02.2018, 17:20
:D soso...

"
Spaltungsregel (Reinheit der Gameten): Nach Kreuzung von Individuen der F1-Generation kommt es zu einer Merkmalsaufspaltung (Phänotyp) in der F2-Generation in einem bestimmten Zahlenverhältnis (1 : 2 : 1 bei intermediären Erbgängen, 3 : 1 bei dominant-rezessiven Erbgängen). Die Nachkommen mischerbiger (heterozygoter) Individuen sind somit hinsichtlich ihrer geno- und phänotypischen Merkmale nicht mehr gleich, sondern weisen die Merkmale der Großelterngeneration in bestimmten Zahlenverhältnissen auf."

aus https://www.pschyrembel.de/Mendel-Gesetze/K0E0W
Vollkommen richtig!

Um das noch ein wenig zu verkomplizieren!!

Die Intermediäre Vererbung

Die Erbgänge mit Bezug auf den Zusammenhang von Genotyp und Phänotyp lassen sich in drei verschiedenen Formen aufteilen. Dabei wird zwischen dominant-rezessiven, kodominanten und der intermediären Erbgängen unterschieden.

Während bei dominant-rezessiven Erbgängen immer nur ein Merkmal-,

und bei kodominanten Erbgängen beide Merkmale im Phänotyp in Erscheinung treten,

zeichnen sich intermediäre Erbgänge durch eine Mischform beider Allele aus. Bedeutet im konkreten Fall, dass weder das eine, noch das andere Allel in der ersten Filialgeneration phänotypisch auftritt.

Diese Mischform wird überwiegend in der Geflügel-Hybrid-Zucht angewandt.

Übrigens: Der Begriff der Intermediären Vererbung leitet sich aus dem lateinischen ab (lat: inter = zwischen; medius = liegen;) und bedeutet so viel wie "dazwischenliegend".


200357

zfranky
06.02.2018, 17:50
hmmm.. ok, das bringt uns jetzt aber nicht beim Thema weiter:

Legeleistung von Hybriden bei "normaler" Haltung ?

sil
06.02.2018, 18:12
Ich denk auch, daß wir grade dabei sind uns furchtbar zu verzetteln. Einen Teil der Schuld daran trage wohl auch ich.
Nachdem nun aber wohl einige Klarheiten zum Thema Vererbungsvokabularium (schreibt man das so?) beseitigt sind, sollten wir vielleicht doch wieder zum Ursprungsthema zurückkommen.

Galla
06.02.2018, 20:53
Ich versuch's mal zurück zum Thema zu bringen (wobei ich Eure Ausführungen hochinteressant finde!):

Grünleger.

Wie verhält sich hier die Eierleistung?

Sind das auch so extrem gezüchtete Hybriden wie die Lohmann braun?

Haben sie eine bessere Lebenswerwartung, durchschnittlich gesprochen?

Rohana
06.02.2018, 21:06
Meine (jungen) Grünleger legen recht fleissig, ungefähr 25 Eier im Monat, wohingegen die gleichaltrigen Lohmanns wie die kleinen Uhrwerke jeden Tag legen. JEDEN. Und Lohmanns wie Grünleger haben mit 60g Eiern angefangen. :-[ Bisserl Angst macht mir das schon... aber soweit sind die Braunen absolut frech, neugierig, super Futtersucher und genauso rede- wie legefreudig, die Grünleger etwas scheuer.

hein
07.02.2018, 10:23
Ich versuch's mal zurück zum Thema zu bringen (wobei ich Eure Ausführungen hochinteressant finde!):

Grünleger.

Wie verhält sich hier die Eierleistung?

Sind das auch so extrem gezüchtete Hybriden wie die Lohmann braun?

Haben sie eine bessere Lebenswerwartung, durchschnittlich gesprochen?
Jo - zum Thema!

Die Eierleistung ist der Fütterung angepasst.

Super Leistungsfutter = viele Eier
Weniger Leistungsfutter - mehr in Richtung, gut für das Huhn = etwas weniger Eier
Ich habe lange Zeit nur Weizen gefüttert und hatte dadurch noch weniger Eier aber gesunde langlebige Hühner


Extrem wie die Lohmänner

Die Grünleger sind KEINE extrem gezüchtete Hybriden - es ist ein Mix aus Leistung und Aussehen (Eier oder Huhn).


Bessere Lebenserwartung.

Die Lebenserwartung ist immer relativ - wie beim Menschen. Einiges sterben mit 20 und einige mit 100 Jahren

Und so sieht es auch bei den Hühnern aus. Klar spielt da die Leistung auch eine Rolle - ich hatte aber schon einige Hybriden, die über 10 Jahre alt wurden (denke durch gute angepasste Fütterung).

Zu bedenken ist natürlich;

wachsen die Küken langsam und normal auf - also ohne Leistungsfutter und nicht so früh Legemehl sondern mehr und länger das Junghennenfutter. In diesem Fall können sich die ganzen Organe und das ganze Knochengerüst besser entwickeln. Besonder die Legeorgane sind dann super gut entwickelt und sie können viele schöne Eier legen.

Entwickelt sich das Küken zu schnell, so sind die Organe noch nicht ganz fertig entwickelt und natürlich auch das Legeorgan nicht und es wird durch die Leistungfütterung quasi "gezwungen" Eier zu entwickeln und zu legen. Diese Hühner sind natürlich empfindlicher und haben u. a. oft Probleme mit den Legeorganen - wie z. B. eine Legeorganentzündung. In der Industrie spielt das keine Rolle - sie werden ja nach 12 - 18 Monaten eh geschlachtet. Nur privat möchte man schon etwas länger was davon haben.

Dann spielt natürlich auch die Fütterung während der Legezeit eine Rolle. Hochleistungsfutter = Viele Eier = ggf. viele Probleme.

Weniger Hochleistungsfutter = weniger Eier ABER auch weniger Probleme.

Nur Weizen, noch weniger Probleme aber auch noch weniger Eier - Bevor jetzt wieder einige mit dem Thema Artgerechte und falsche Ernährung kommen. Also meine haben nur Weizen bekommen - sie hatten aber einen sehr großen Auslauf der für den Rest gesorgt hat. Jedenfalls haben sie sich sichtlich wohl gefühlt und haben auch sehr lange gelebt und auch Eier gelegt. Also so falsch kann die Fütterung nicht gewesen sein.

Was jetzt jeder daraus macht, das ist natürlich sein Probleme! Frage ist immer, was möchte ich haben!?

Galla
07.02.2018, 10:27
Weniger Hochleistungsfutter:

Heißt also, mehr Kohlenhydrate und weniger Protein?

hein
08.02.2018, 10:08
Weniger Hochleistungsfutter:

Heißt also, mehr Kohlenhydrate und weniger Protein?
Ausschlaggebend ist der Proteingehalt. Es gibt auch keine Patentlösung.
Letztendlich muss jeder den Nahrungsbedarf individuell für seine Tiere herausfinden, und dementsprechend die Fütterung gestalten.

Ich bin auch kein Freund von Rationskürzungen.

Meine, so denke ich immer, satt füttern aber den Nährstoffgehalt des Futters verringern ist eine gute Lösung. Erst einmal werden bei mir die Junghähne und Junghennen unterschiedlich gefüttert. Die Hähne bekommen ein Futter mit 18% Protein (damit man sie möglichst früh schlachten kann), und die Hennen (große Küken) ein Futter mit 14% Protein. Im Laufe des Sommers, also zum Ende der Wachstumsphase, wird dieses Futter nach und nach mit einem immer größer werdenden Anteil einer Körnermischung (10% Protein) gestreckt. Es kann sein, das ich für eine gewisse Zeit dann nur noch Körner fütter. So werden die Tiere immer satt, bekommen aber nicht zu viele Nährstoffe und wachsen dadurch auch nicht zu schnell. Ab November, dann werden die Zuchtstämme (bzw. die Junghennen, wenn sie Eier legen sollen) zusammengestellt, da bekommen die Tiere ein Elterntierfutter (17% Protein) dass auch noch mit Körnerfutter etwas gestreckt werden kann. Und erst wenn das erste Ei gelegt ist fütter ich nach Bedarf und nach meinem Geschmack Legekorn dazu.

So ist es auch wichtig, wenn sie Legepause haben, dann auch auf Legekorn/Legemehl zu verzichten. Dieses Zusatzfutter gibt es immer, wenn auch Eier gelegt werden. Bei den schweren Rassen besonders - in der Zeit droht sonst sehr oft die Verfettung der Tiere.

Das ist natürlich nur eine grobe..............

Natürlich kann ich nicht jedes einzelne Huhn, wenn es z. B. in die Mauser ist nicht separat........ . Aber man kann es schon ganz grob so sehen. Finde ich über eine Woche lang keine Eier, so gibs kein Legemehl mehr. Aber auch da muss man sehen und fühlen - warum legen sie keine Eier und immer abwägen, was mache ich. Und bitte!! Nicht zu empfindlich dabei sein und nicht jeden Tag da rüber nachdenken das bringt nichts.

Nachtrag!
Übrigens, das mit dem Legekorn/Legemehl kann man super regeln, in dem man mehr oder weniger Körner gibt. Gebe ich den Hühnchen viele Körner so fressen sie weniger Legemehl/-korn. Gebe ich weniger Körner, fressen sie mehr Zusatzfutter.

So kann ich meinen Hühnchen immer Legemehl zur freien Verfügung stellen und dieses durch die Menge der Körnergaben regeln

Roksi
09.02.2018, 13:23
Die Eierleistung ist der Fütterung angepasst.

Super Leistungsfutter = viele Eier
Weniger Leistungsfutter - mehr in Richtung, gut für das Huhn = etwas weniger Eier
Ich habe lange Zeit nur Weizen gefüttert und hatte dadurch noch weniger Eier aber gesunde langlebige Hühner
Sehr interessant, danke für deine Ausführungen, Hein.

Deswegen interessant, weil ich hier schon andere Meinungen gelesen habe. Ungefähr so: "Wenn man weniger Leistungsfutter-Qualität füttert, dann erhöht sich dadurch das Risiko der Legedarmprobleme und schlechter Eierqualität". Im Sinne, Turbo-Leistungshybriden müssen ihre bestimmte Anzahl von Eiern auspressen, weil sie es nicht anders können. Und nicht, weil sie einfach nur genetisches Potential (ich klaue Mal die Begriffe von Rohanna) dazu haben.

hein
09.02.2018, 13:35
Sehr interessant, danke für deine Ausführungen, Hein.

Deswegen interessant, weil ich hier schon andere Meinungen gelesen habe. Ungefähr so: "Wenn man weniger Leistungsfutter-Qualität füttert, dann erhöht sich dadurch das Risiko der Legedarmprobleme und schlechter Eierqualität". Im Sinne, Turbo-Leistungshybriden müssen ihre bestimmte Anzahl von Eiern auspressen, weil sie es nicht anders können. Und nicht, weil sie einfach nur genetisches Potential (ich klaue Mal die Begriffe von Rohanna) dazu haben.
Nur mal etwas überlegen - wenn ein Organ weniger leisten muss, wie kann es dann mehr Probleme bekommen. Im Gegenteil - wird das Legeorgan etwas mehr geschont, denn kann es auch länger unbeschadet arbeiten.

Aber ich weiss, da gibt es die bösesten Meinungen. Von Vitamin- bis Mineralmangeln bis zu die angezüchteten Eier ca. 320 Stück die müssen rauss und die müssen auch gelegt werden!

Alles nicht richtig - ich habe junge Lohmänner gehabt, die haben im 1. Jahr 200 - 220 Eier gelegt und hatten keine Mängel oder sonstige Probleme (Blutuntersuchung von der Tierärztlichen Hochschule Hannover).

sil
09.02.2018, 15:13
Auch wenn' jetzt ins OT geht:
Ich möchte dennoch davor warnen, heins Beiträge nun als Freibrief zu nehmen und nur noch Weizen zu füttern.
Es gibt meines Wissens Untersuchungen, die belegen, daß Hochleistungshennen gar nicht soviel Input übers Futter aufnehmen können, wie sie bräuchten für den Output, den sie leisten. Demzufolge greifen sie früher oder später ihre Körperdepots an, da, soweit ich mich erinnere, vor allem die Knochen, aber letztendlich dürfte das wohl alle Organe betreffen.
Solange sie genügend Möglichkeit finden, sich anderweitig mit Futter zu versorgen, in einem ausreichend großen, abwechslungsreich strukturiertem Freilauf beispielsweise, können sie wohl lange durchhalten, aber als allgemeingültige Fütterungsempfehlung würde ich das nicht verkaufen wollen.
Ich persönlich würde mit dem Wissensstand, den ich aktuell habe, keine Hochleistungshybride (und auch kein sonstiges Legehuhn) nur mit Weizen füttern, obwohl ich meinen Hühnern einen Auslauf bieten kann, der eine Wildhuhnpopulation locker ernähren könnte. Weil meine Hennen alle, auch wenn es keine Legehybriden gleich welcher Sorte sind, trotzdem genetisch auf weit mehr Eier pro fruchtbares Jahr getrimmt sind, als ein Wildhuhn wahrscheinlich im ganzen Leben schafft. Weil ich es bin, die die Hühner eben der Eier wegen hält, weil ich keine Hennen nach zwei Jahren schlachten will, weil sie wegen mangelndem Futterangebot und zuviel Energieverbrauch vielleicht doch ausgepowert sind.
Aber da könnte man ewig hin und herdiskutieren, letztendlich entscheidet jeder selber, wie und was er für Hühner hält und wie er sie füttert.

Roksi
09.02.2018, 15:23
Alles nicht richtig - ich habe junge Lohmänner gehabt, die haben im 1. Jahr 200 - 220 Eier gelegt und hatten keine Mängel oder sonstige Probleme (Blutuntersuchung von der Tierärztlichen Hochschule Hannover).
O´k, bei jungen Lohmanns wäre der Faktor der Jugend von Vorteil. Sozusagen ein junger Vogel steckt mehr ein.

Aber was ist mit älteren? Du sagst, Du hast schon ältere Lohmanns. Würdest Du sagen, dass sie tendenziell doch keine Probleme mit dem steigenden Alter bereiten? (Ich nehme hier erst Mal RdH´s raus, weil ihre Haltungsbedingungen vor der Ausstallung in der Regel mit der Haltung im Privatrahmen nicht vergleichbar sind.)

Denn der Trend ist eher, man sagt, tendenziell sind Hybriden mit steigendem Alter immer problematischer und problematischer, was überhaupt Gesundheit angeht (fehlende Mauser, Legedarmprobleme, Kurzlebigkeit...)

Aus Deinen Aussagen schließe ich also heraus, dass Du es genau umgekehrt meinst.Interessant, ist hier jemand zu gleichen Schlussfolgerungen wie Hein gekommen?

Dorintia
09.02.2018, 15:39
200 Eier roundabout entspricht ja auch eher der Zahl die bei "unserer" Haltung und Fütterung gelegt werde. Meine 2 Lohmann braun schaffen auch nicht mehr und sie bekommen Legekorn mit entsprechendem Proteinanteil und zus. ab und an Mineralstoffe und trotzdem gibt es ab und an mal ein Windei. Ob nun speziell von den beiden kann ich nicht sagen, hab ja noch andere Hybriden.
Trotzdem kann ich nur davon abraten die Hybriden unter Wert zu füttern, so mit nur Weizen und Küchenabfälle.

Galla
09.02.2018, 15:48
Futterrationierung ist auch nicht mein Optimum.

Ich denke, bei Hybriden ist wohl das genaue Beachten und Beobachten der Bedürfnisse extremer, als bei Rassehühner.

Noch bin ich in der Anfangsphase der Hybridhaltung (19. Monat); ein Verlust durch Schichtei und Bronchitis gab es schon.

Ich hoffe doch sehr, dass durch Freilauf und Auswahlfutter zumindestens ein anständiges Alter von vier Jahren erreicht wird. Gerne natürlich auch ein statthaftes Seniorenalter von 10 Jahren.

hein
09.02.2018, 16:33
Auch wenn' jetzt ins OT geht:
Ich möchte dennoch davor warnen, heins Beiträge nun als Freibrief zu nehmen und nur noch Weizen zu füttern.
Es gibt meines Wissens Untersuchungen, die belegen, daß Hochleistungshennen gar nicht soviel Input übers Futter aufnehmen können, wie sie bräuchten für den Output, den sie leisten. Demzufolge greifen sie früher oder später ihre Körperdepots an, da, soweit ich mich erinnere, vor allem die Knochen, aber letztendlich dürfte das wohl alle Organe betreffen.............
Das ist nicht ganz richtig!

Wo kein Input, da auch kein Output - mal so ganz einfach gesagt!

Wobei meine Weizenfütterung natürlich nicht alleine reicht! Ich selber habe ja auch noch dazu den guten großen Auslauf - wie ich auch immer geschrieben habe

Aber eine Körnermischung - wie sie überall zu kaufen gibt ist für ein Huhn vollkommen ausreichend. Selbst in dieser Fertig-Körnermischung wird für ausreichende Kalkversorgung gesorgt.

Falls das nicht richtig ist, denn zeig mir bitte diese Untersuchungen!

Und bitte keine Untersuchungen wo es um "Eier-Leistung" geht - eine ganz normale Untersuchung wo es um das Überleben und die Versorgung der Hühner geht

Dorintia
09.02.2018, 16:38
Und warum gibt es dann trotzdem Windeier?

Bettina99
09.02.2018, 17:44
ich hatte mal vergessen rechtzeitig Legekorn (mit Eiweiß) zu kaufen. Da hatten die Hühner also nur den Weizen und die Küchenabfälle. Da konnte ich genau sehen, wie extrem scharf die Hybridhühner dann auf z.b. Frischkäse, Milch usw. wurden. Die sind dann regelrecht über das Legekorn hergefallen. Bei den Araucana war die Vorliebe normal geblieben. Die Seidenhühner waren mäkelig wie immer (und legten da seit Monaten schon kein Ei mehr).

Weniger gelegt haben die Hybridhühner aber in der Zeit nicht.

hein
09.02.2018, 17:52
Und warum gibt es dann trotzdem Windeier?
Warum ist die Banane krumm ;)

Jetzt mal im Ernst - Krankheiten, Fehlbildungen kann es immer wieder geben. Auch ich hatte jetzt gerade ein Windei - nach langer langer Zeit und es war auch nur dieses eine Ei.

Dorintia
09.02.2018, 20:57
Du hast aber die Behauptung aufgestellt das im Fertig-Körnerfutter genug Kalk enthalten ist. Warum stellen wir dann noch Grit und/oder Eierschalen hin? Übrigens weichen auch die Calciumzusätze bei vielen Fertigmischungen nach meinen Empfinden schon erheblich voneinander ab, da sollte man also auch mal genauer auf die Packung schauen.

zfranky
09.02.2018, 22:04
Aber eine Körnermischung - wie sie überall zu kaufen gibt ist für ein Huhn vollkommen ausreichend. Selbst in dieser Fertig-Körnermischung wird für ausreichende Kalkversorgung gesorgt.

Die meisten Körnermischungen enthalten um die 10-11% Rohprotein. Das als Alleinfutter ist definitiv nicht ausreichend für eine ausgewogene Ernährung von Legehennen (und das sind wohl 90% der von uns Usern gehaltenen Hühner).
Es fehlt an Rohprotein, Methion, Lysin etc..

Hühner, die nur damit ernährt werden, sind mangelversorgt und werden leistungsschwach und krankheitsanfällig.

Gerade am Huhn sind nun sehr viele Fütterungsstudien gelaufen. Die geben eben auch die Mindestanforderungen
wieder. Da geht es eben nicht um Höchstleistung, sondern Minimalbedarf.
Wer die Mindestanforderungen nicht erfüllt hat auch keine artgerechte Haltung.

Das ist keine Frage der Philosophie, sondern eine Frage der Physiologie.

hein
09.02.2018, 23:24
Die meisten Körnermischungen enthalten um die 10-11% Rohprotein. Das als Alleinfutter ist definitiv nicht ausreichend für eine ausgewogene Ernährung von Legehennen (und das sind wohl 90% der von uns Usern gehaltenen Hühner).
Es fehlt an Rohprotein, Methion, Lysin etc..

Hühner, die nur damit ernährt werden, sind mangelversorgt und werden leistungsschwach und krankheitsanfällig.

Gerade am Huhn sind nun sehr viele Fütterungsstudien gelaufen. Die geben eben auch die Mindestanforderungen
wieder. Da geht es eben nicht um Höchstleistung, sondern Minimalbedarf.
Wer die Mindestanforderungen nicht erfüllt hat auch keine artgerechte Haltung.

Das ist keine Frage der Philosophie, sondern eine Frage der Physiologie.
zfranky - 90% von den Usern wollen ja auch viele bzw. mehr Eier haben und die meisten sind ja auch super Stolz, wenn ihre Junghennen wer weiss wie früh mit dem Eier legen beginnen. Und dann kommen denn ca. 12 Monate später die Probleme, die man denn hier bei Hüfo versucht zu lösen.

Und wenn Du glaubst das 10-11% Rohprotein nicht reicht, denn musst Du mehr geben - so einfach ist das.

Hier geht es um die Legeleistung von Hybriden bei "normaler" Haltung. Und wenn ich da einer Hybride 10-11% Rohprotein gebe, denn kann ich natürlich keine hohe Legeleistung erwarten - das ist doch auch jedem klar. Mir geht es doch nur darum, das auch bei 10-11% Rohprotein auch eine Henne gut mit leben kann. Und klar, wenn ich etwas mehr Eier haben möchte, denn muss ich den Rohprotein und natürlich auch die Kalkversorgung steigern. Ich denke mal, so weit kann hier jeder denken.

Dazu mal ein Beispiel - bei uns im Dorf hat jemand seine Hühner (Hybriden) im Sommer komplett im Stich gelassen. Nur keiner hat es bemerkt. Die haben den ganzen Sommer und den ganzen Winter in ihrem großen Auslauf super überlebt - ganz ohne Futter. Und im Frühjahr hat man sie dann entdeckt. Super gesund und nicht abgemagert - es lagen sogar ein paar Eier im Stall. Ich habe dann diese 6 Hennen und den 1 Hahn übernommen und diese Hennen haben noch jahrelang super gut gelegt. Und das ganz ohne Futter - OK - klar, das war natürlich hammerhart und das möchte ich auf keinem Fall haben bzw. unterstützen. Übrigens, den Mann hat man denn auch angezeigt. Aber seine Hühner waren super in Schuss natürlich ohne Leistung. Auf jedem Fall hatten die einen super Auslauf und es ist nicht empfehlenswert - das möchte ich noch einmal ganz stak betonen. Wer Tiere hat, der muss sich auch kümmern.

Und deine These, das Hühner denn Krankheitsanfälligkeit werden ist Blödsinn und das sie leistungsschwach werden ist eine genauere Auslegungssache! Leistungsschwach in der Legeleistung vollkommen ok - habe ich ja auch immer geschrieben. Leistungsschwach in Sachen Gesundheit und körperliches Wohlbefinden ist nicht richtig. Klar - so habe ich auch immer geschrieben - sie brauchen denn auch schon denn einen guten Auslauf.

zfranky
10.02.2018, 00:19
zfranky - 90% von den Usern wollen ja auch viele bzw. mehr Eier haben und die meisten sind ja auch super Stolz, wenn ihre Junghennen wer weiss wie früh mit dem Eier legen beginnen. Und dann kommen denn ca. 12 Monate später die Probleme, die man denn hier bei Hüfo versucht zu lösen.

Das glaube ich eher weniger. Den meisten Usern hier geht die Gesundheit ihrer Tiere vor Eierleistung.

Auch ich lege auch Wert auf eine rassetypische Eierleistung, allerdings will ich auch gesunde Tiere.
Deswegen werden meine Tiere optimal gefüttert. Das heißt, ich gebe ihnen alles, was der Organismus braucht.
Das belohnen meine Tiere mit Gesundheit, langer Lebensdauer und dauerhaft guter Leistung.

Du lebst sehr ländlich und hast wahrscheinlich keinen Überblick, wie vlele Insekten so von deinen Hühner gefressen werden.
Und dadurch glaubst du, bisschen Körnerfutter reicht.
Wenn ich meine Tiere nicht füttere, sind die hier nach 2-3 Wochen verhungert.

hein
10.02.2018, 07:25
.............
Du lebst sehr ländlich und hast wahrscheinlich keinen Überblick, wie vlele Insekten so von deinen Hühner gefressen werden.
Und dadurch glaubst du, bisschen Körnerfutter reicht.
Wenn ich meine Tiere nicht füttere, sind die hier nach 2-3 Wochen verhungert.
Ich denke, ich weiss schon wie viele Insekten in meinem Auslauf sind. Denn da bemühe ich mich jährlich immer wieder das der sehr Abwechslungsreich und auch der Natur und der Insektenwelt sehr viel bieten kann

Auch das mit dem Füttern, das ist ja alles ok. Auch bei mir bekommen sie gutes Futter und ich versuche auch einen guten Mittelweg zu finden.

Nur wie gesagt hier geht es um Hybriden bei "normaler" Haltung - eben was denn passiert.

Und da müssten wir mal runter von dem Klischee alles mögliche ins Huhn stopfen zu MÜSSEN. Denn das ist definitiv nicht notwendig und dafür habe ich auch genügend Beispiele. Wenn hier jemand glaubt er muss extra Bachflöhe und Maden kaufen, denn darf, kann und soll er das gerne machen. Nur wenn das hier überall auch so empfohlen wird das das ein muss ist, denn müssen wir uns nicht wundern, wenn unsere Neulinge zurückschrecken und sich nicht mehr trauen sich Hühner anzuschaffen. Eben weil sie überall lesen wie kompliziert das ist.

Und da MUSS eben auch mal gezeigt werden, das Hühner mit viel weniger auch super gut auskommen!

Und wenn Du glaubst, das deine Hühner nach 2-3 Wochen verhungert sind, denn ist das dein Glaube - mehr nicht. Oder, es sei, Du hast nur einen sehr kleinen Auslauf oder einen Auslauf, der den Hühnchen sehr wenig bieten kann.

Übrigens, ich bin davon überzeugt, gerade weil ich sehr ländlich lebe und ich mich so viel für die Natur und deren Tiere interessiere, das ich vieles viel besser einschätzen kann - denn die Natur bietet uns immer wieder die besten Beispiele (ich weiss Eigenlob stinkt).

In dem Sinne ein schönes Wochenende - übrigens ich werde dieses WE in der Nachbarschaft in einem Trafohäuschen, in Zusammenarbeit mit der Nabu, Frühjahrputz halten und ca. 20 Nistkästen, einem Fledemaushotel, Insektenhotel usw. usw. für die nächste Saison herrichten. Denn die ersten Vögel suchen schon Nistgelegenheiten für 2018

Bettina99
10.02.2018, 08:41
Meine Seidenhühner kann ich - mit Wechselauslauf auf der wiese, wo immer wieder neue Insekten drin sind - so füttern wie hein. da geht recht lange nur Weizen, ohne dass sie dann über das Legekorn herfallen. Die mögen das Legekorn nämlich nicht sehr gerne.
Die legen aber sehr wenig Eier, bzw. lange lange gar keine und fressen lieber einen Regenwurm und Engerling nach dem anderen in meinem Gemüsebeet.


Ab Araucana und mit eingezäuntem nicht - welchsenden Auslauf geht das bei mir nicht. die werden total gierig auf legekorn und meine küchenabfälle reichen dann nicht (bzw. die prügeln sich dann regelrecht um die frischkäsepackung).
Die Hybridhennen legen weiter und magern ab.
Die werden dünner.

Hühner-Rookie
10.02.2018, 10:37
Sorry, wenn ich jetzt mal so unwissend dazwischen frage.
Was bitte sind denn "RdH's" ?

Danke

zfranky
10.02.2018, 10:41
:) wer nicht fragt...

Das sind Hühner, die hier vermittelt werden:

http://www.rettet-das-huhn.de

Also ausgestallte Legehybriden.

Liebe Grüße

Hühner-Rookie
10.02.2018, 10:46
Danke !!!

sil
10.02.2018, 16:59
...
Dazu mal ein Beispiel - bei uns im Dorf hat jemand seine Hühner (Hybriden) im Sommer komplett im Stich gelassen. Nur keiner hat es bemerkt. Die haben den ganzen Sommer und den ganzen Winter in ihrem großen Auslauf super überlebt - ganz ohne Futter. Und im Frühjahr hat man sie dann entdeckt. Super gesund und nicht abgemagert - es lagen sogar ein paar Eier im Stall.
Da fallen mir auf Anhieb einige Szenarien ein, wie diese Hühner überleben konnten, angefangen von Nachbarn, die vielleicht doch hin und wieder was übern Zaun geschmissen haben, über Eierfresserei bis hin zu Kannibalismus.
Aber das ist natürlich alles Spekulation.
Ich kann aber eigene Erfahrungen beitragen.
Als ich vor ca. drei Jahrzehnten die Hühnerhaltung der Schwiegermutter erbte, gab es auf dem Hof nur braune Hybriden. Die wurden ausschließlich mit Weizen gefüttert. Sämtliche anfallende Küchenabfälle bekamen die Schweine und der Hund. Der Stall war hochgradig vermilbt und bei jedem Betreten desselben fing Mensch sich ettliche Flöhe ein. Er wurde niemals saubergemacht, allerhöchstens kam mal eine Handvoll trockenes Gras in die Nester.
Es gab von immer so zwei bis 5 Hennen mehr als genügend Eier für drei Familien. Schwiegermutter schwörte auf diese Hennen, weil sie so zuverlässig legten. Alle Jahre wurden zwei neue Junghennen angeschafft, und obwohl niemals Hennen geschlachtet wurden, und auch die Verluste durch Fuchs und Habicht nicht erwähnenswert waren, liefen nie mehr als maximal fünf Hennen auf dem Hof. Als ich Jahre später übernahm, holte ich statt der braunen, die mir optisch einfach nicht gefielen, jeweils zwei bunte Hybriden dazu. Alle Jahr eine andere Farbe. Die Weizenfütterung wurde zunächst beibehalten, der Parasitenverseuchte Stall wurde allerdings der reinigenden Wirkung des Feuers anvertraut und ein neuer gebaut, der dann auch sauber gehalten wurde. Ich kann aus dieser Zeit sagen, daß kaum jemals eine Henne älter als drei Jahre wurde. Sie legten fleissig Eier, bis sie irgendwann anfingen zu kränkeln, komisch herumzustehen, oder ganz ohne Vorwarnung igendwann tot im Stall lagen. Geschlachtet habe ich bis heute noch nie eine Henne. Sie hätten immer schon alt werden dürfen, ob mit oder ohne Eierlegerei bis zum Schluß. Aber sie wurden es eben nicht.

hein
10.02.2018, 20:29
............ Ich kann aus dieser Zeit sagen, daß kaum jemals eine Henne älter als drei Jahre wurde. Sie legten fleissig Eier, bis sie irgendwann anfingen zu kränkeln, komisch herumzustehen, oder ganz ohne Vorwarnung igendwann tot im Stall lagen. Geschlachtet habe ich bis heute noch nie eine Henne. Sie hätten immer schon alt werden dürfen, ob mit oder ohne Eierlegerei bis zum Schluß. Aber sie wurden es eben nicht.
Denn überleg mal, wie die in der Zeit auch gelebt haben

sil
10.02.2018, 20:35
Ja eben, aber in Bezug auf Deine aussage, daß man Hybriden einfach weniger Eiweißlastig füttern müsse, dann würden die auch nicht so viel legen und damit länger leben, habe ich eben andere Erfahrungen gemacht. Die von schwiemu bekamen Winters wie Sommers ein paar Hädne Weizen hingeschmissen. Im Sommer konnten sie sich sicher mehr als ausreichend selber ernähren, im Winter liegt hier über Monate Schnee, da gabs ansonsten gar nix. Gelegt haben sie aber trotzdem, auch in Winter. (Junghennen wurden grundsätzlich im Herbst angeschafft), und "alt" wurden sie eben auch nicht.
Oder habe ich Dich da jetzt einfach falsch verstanden?

hein
10.02.2018, 21:25
............ Im Sommer konnten sie sich sicher mehr als ausreichend selber ernähren, im Winter liegt hier über Monate Schnee, da gabs ansonsten gar nix. Gelegt haben sie aber trotzdem, auch in Winter. (Junghennen wurden grundsätzlich im Herbst angeschafft), und "alt" wurden sie eben auch nicht.
Oder habe ich Dich da jetzt einfach falsch verstanden?
Sorry, ich habe meine Situation geschildert und auch immer gesagt, das ein guter Auslauf vorhanden ist und wenn Du im Winter keinen Auslauf hast bzw. der immer vom Schnee bedeckt ist, denn muss man sich was einfallen lassen. Das ist doch selbstverständlich.

Und wenn Du deine Junghennen im Herbst anschaffst, denn musst Du auch dementsprechend reagieren. Wenn es legereife Junghennen sind, denn versucht man den Legebeginn noch so lange wie möglich hinaus zu zögern. Hast Du das auch gemacht?

Denn Du muss immer bedenken, die sind als Turbohühner bzw. als Küken zu Turbojunghennen aufgezogen worden und der Sinn ihres Lebens war, so schnell wie möglich Eier zu legen und das ganz viele und nach 12-16 Monaten geht es in den Topf. Und wenn Du jetzt legereife Junghennen beziehst, denn sind diese bis zu deinem Kauf als Tubotiere aufgepeppelt worden und da muss man denn schon eine super angepassten Fütterungsplan erstellen um diese Tier zu "glücklichen" Hühnern mit einer langen Lebenserwartung zu machen.

Wie ich schon am Anfang geschrieben habe - Turboaufzucht bis zum ersten Ei bedeutet z. B. und u. a. unfertige Legeorgane und das bedeutet eine große Gefahr für eine Legedarmentzündung und schon hast Du schnell ein junges Suppenhuhn bzw. ein totes.....

Darum, wenn, denn möglichst spät im Jahr Junghennen kaufen, möglichst noch sehr Junge und dann "nur" Zuchtfutter geben ggf. dieses noch etwas strecken. Damit sich die Knochen und die Legeorgane möglichst noch lange und gut entwickeln können. Und dann auch nicht unbedingt ab dem ersten Ei noch Legemehl dazu geben und auch kein Lichtprogramm. Somit die ersten Monate abwarten und dann kann man im Frühjahr die Eiproduktion immer noch etwas mehr anpassen und dazu kommt denn auch noch ein guter Auslauf.

Aber dadurch bekommst Du gesunde und besonders langlebige Hühnchen

sil
10.02.2018, 21:34
Noch mal zur Klarstellung: ;)


Als ich vor ca. drei Jahrzehnten die Hühnerhaltung der Schwiegermutter erbte, ...
Inzwischen bin ich schon lange von den Hybriden weg, habe versucht, dazuzulernen, und meine Fütterung und Haltung stetig dem erworbenem Wissen anzupassen.:jaaaa:

hein
10.02.2018, 21:40
Noch mal zur Klarstellung: ;)

Inzwischen bin ich schon lange von den Hybriden weg, habe versucht, dazuzulernen, und meine Fütterung und Haltung stetig dem erworbenem Wissen anzupassen.:jaaaa:
Das mit den 3 Jahrzehnte habe ich überlesen - aber die Tipps sind auch Heute noch gültig und wenn Du jetzt von den Hybriden weg bist, denn sind es eben Tips für alle anderen Leser
Dir noch eine schöne Woche

Wurli
11.02.2018, 10:24
Kann man die heutigen mit den Hybriden von vor 30 Jahren überhaupt vergleichen?

zfranky
11.02.2018, 10:38
eigentlich nicht.. sie sind viel "leistungsfähiger".

zfranky
11.02.2018, 10:39
Sorry, ich habe meine Situation geschildert und auch immer gesagt, das ein guter Auslauf vorhanden ist und wenn Du im Winter keinen Auslauf hast bzw. der immer vom Schnee bedeckt ist, denn muss man sich was einfallen lassen. Das ist doch selbstverständlich.

Man muss einfach nur bedarfsgerecht füttern..

zfranky
11.02.2018, 10:41
Ja eben, aber in Bezug auf Deine aussage, daß man Hybriden einfach weniger Eiweißlastig füttern müsse, dann würden die auch nicht so viel legen und damit länger leben, habe ich eben andere Erfahrungen gemacht.
Zumal bei Heins permanenten Hinweis, dass der Auslauf so toll ist bei ihm, davon ausgegangen werden kann, dass da massig Protein über Insekten reinkommt.
Hein weiß gar nicht, wie sich das Futter seiner Hühner zusammensetzt. ;)

sil
11.02.2018, 10:56
Zumal bei Heins permanenten Hinweis, dass der Auslauf so toll ist bei ihm, davon ausgegangen werden kann, dass da massig Protein über Insekten reinkommt.
Hein weiß gar nicht, wie sich das Futter seiner Hühner zusammensetzt. ;)

Ich denke, er ahnt es zumindest - weil genügend Erfahrung und Wissen ist ganz sicher bei ihm vorhanden. Worum es mir ging, ist, daß seine Beiträge, so wie sie zunächst formuliert waren, bei manchem, der sich weniger Gedanken macht, eine ganz falsche Vorstellung entstehen lassen.

zfranky
11.02.2018, 11:08
Ich denke, er ahnt es zumindest - weil genügend Erfahrung und Wissen ist ganz sicher bei ihm vorhanden.

ja vielleicht missverständlich formuliert.. er kann es halt einfach nicht wirklich quantifizieren..


Worum es mir ging, ist, daß seine Beiträge, so wie sie zunächst formuliert waren, bei manchem, der sich weniger Gedanken macht, eine ganz falsche Vorstellung entstehen lassen.
:jaaaa:

hein
11.02.2018, 11:30
Ich denke, er ahnt es zumindest - weil genügend Erfahrung und Wissen ist ganz sicher bei ihm vorhanden. Worum es mir ging, ist, daß seine Beiträge, so wie sie zunächst formuliert waren, bei manchem, der sich weniger Gedanken macht, eine ganz falsche Vorstellung entstehen lassen.
Da bin ich nicht von überzeugt, das sich manche dabei zu wenig Gedanken machen.

Denn ich musst immer, ob als Zuchtwart in den Vereinen oder ob in der Zeit wo wir eine Taubenrasse erzüchtet oder ob ich mit den verschiedensten Instituten zusammen gearbeitet habe, da wurde ich immer sehr gut verstanden.

Und in diesem Zusammenhang - eben mit dem Thema Fütterung, das da - gerade in der heutigen Zeit - viel zu viel getan wird. Aber das wird ja auch komplett nur noch gefördert! Ob das die Industrie ist, die ihre Vitamine, Mittelchen und und und verkaufen will oder ob es der TA ist, der auch leben möchte. Oder ob es der Gesetzgeber ist, der die dazu gehörigen Gesetze beschließt (siehe z. B. die Vogelgrippe). Es wird alles nur aufgebauscht und man muss dieses und man muss jenes.........

Aber man kann Heute auf sehr vieles verzichten und hat wie in unserem Beispiel immer noch ein gesundes und vitales Huhn. Siehe doch uns Menschen - 50 Jahre lang war tierisches Fett fast Gift für unseren Körper und Heute??

Ich will jetzt nichts gegen eine gute Fütterung sagen, ganz im Gegenteil! Aber es ist einfach so ein Huhn kann mit Getreide und einem guten Auslauf - auch mit weniger tierische Proteine gut leben. Und klar ist auch, bekommt sie diese "Leckerlis" denn nimmt sie dieses Angebot auch liebstens an. Wir würden ja auch keine Süßigkeiten oder kein Eis im Sommer verschmähen. Aber zum Leben bräuchten wir diese nicht.

Aber ok - ich habe euch WOHLWISSEND meine Meinung gesagt und wer meint er muß es anders machen, der soll es gerne machen!

Aber damit ist das Thema für mich erledigt

Rohana
11.02.2018, 11:54
Es wird alles nur aufgebauscht und man muss dieses und man muss jenes.........

Heute haben die Leute auch ganz andere Ansprüche. Heute darf keine Salmonelle irgendwo mehr sein, keine Bakterie, kein Rückstand von irgendwas, es muss alles feinsäuberlich nachgewiesen und kontrolliert sein - reicht ja nicht, wenn am Ende des Tages ein Lebensmittel dabei rumkommt. Es herrscht Überfluss, im Gegensatz zu anderen Zeiten, und da muss es eben "frei von" alles mögliche sein. Mit Brief und Siegel, sonst ist es das eben nicht.

Durch Fortschritte in der Zucht der Elternlinien sind die heutigen Hybriden sicher leistungsfähiger als die "historischen" Hybriden. Ich vermute allerdings dass im Bereich Leistung das Ende der Fahnenstange so gut wie erreicht ist und stattdessen auf Gesundheit und Widerstandsfähigkeit selektiert wird/werden muss, vielleicht auch Futterverwertung oder Doppelnutzung in anderen Linien je nach angestrebter Haltung.

zfranky
11.02.2018, 12:28
Heute haben die Leute auch ganz andere Ansprüche. Heute darf keine Salmonelle irgendwo mehr sein

Teufel aber auch! Dieses unverschämten Verbraucher.. wollen die doch tatsächlich ein Nahrungsmittel, dass nicht krank macht!
Und noch viel schlimmer: manche wünschen sich sogar eine artgerechte Haltung..

Roksi
11.02.2018, 12:59
Teufel aber auch! Dieses unverschämten Verbraucher.. wollen die doch tatsächlich ein Nahrungsmittel, dass nicht krank macht!
Und noch viel schlimmer: manche wünschen sich sogar eine artgerechte Haltung..
*prust* Jaaaaa, diese Ansprüche. ;D


***
Aber Rohana, ich habe persönlich nix gegen Bakterien. Ich trinke z.B. Regenwasser (ohne irgendwelche Filter dazwischen) und koche damit.


***
Ich finde Heins Erfahrungen trotzdem sehr interessant. Dass seine Beiträge von den Lesern, die "weniger Wert auf Recherchieren legen" missverstanden sein könnten, wodurch die Hybriden schlechter gefüttert werden, das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Die Leute, die hier lesen, sind in der Regel gerade diejenigen, die schon vorher viel Arbeit ins Lesen reingesteckt haben. Sonst hätten sie gerade diesen Thread gar nicht erst finden können.

Dorintia
11.02.2018, 13:02
Nunja, aber es gibt auch hier immer wieder Threads wo die Leute wegen Problemen zum Eierlegen u.ä. nachfragen und dann kommt raus: nur Körner und Küchenabfälle... hat Oma ja auch so gemacht.
Da möcht ich die Dunkelziffer erst gar nicht wissen.

elja
11.02.2018, 13:05
das “zu viel des Guten“, das sich ja schon seit vielen vielen Jahren bei den Haustieren und den Pferden findet, hält jetzt seinen Siegeszug bei den Hühnern. Das Einzige, was ich da noch nicht gesehen habe, ist das Seniorenfutter. Sobald es das gibt, wissen wir, dass das Huhn seinen Siegeszug in die Wohnzimmer beginnt :)
Ich habe den zwei Hybriden, die ich mal hatte, immer noch zusätzlich Legehennenpellets angeboten. Die wurden auch gerne genommen. Genauso wie das zusätzliche Muschelgrit. Etwa 25 Eier im Monat hat die eine und 20 die andere gelegt.

elja
11.02.2018, 13:06
Beide Hennen waren bereits in der zweiten Legeperiode.

Dorintia
11.02.2018, 13:09
Ja eben, du hast bedarfsgerecht reagiert und ihnen das gegönnt.

Bettina99
11.02.2018, 13:51
mein ältestes Hybridhuhn legt wieder, jeden Tag ein Ei.
Mauser hatte es aber noch nicht.

Die Bekannte, wo ich das erste Hybridhuhn her habe (als Ei) die fragte ich, ob sie ihre Hühner auch mal schlachten muss, wenn die schlecht legen und wenn ja, wie lang die gut legen. Da sagte sie mir das gleiche, wie das wohl bei Sil's Großmutter war. Die würden legen, bis sie plötzlich tot im Stall liegen.

Futter: Ich denke nicht, dass di ihren Hybridhühnern Legekorn kauft. Da läuft es vermutlich ähnlich wie bei Sils Großmutter: Küchenabfälle, dann viel eingewichtes Brot und wenig Weizen.

Also so ganz wenig verbreitet ist sowas nicht. Die macht das so, weil sie arm ist und weil die trotzdem legen.

hein
11.02.2018, 13:53
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Ich finde Heins Erfahrungen trotzdem sehr interessant. Dass seine Beiträge von den Lesern, die "weniger Wert auf Recherchieren legen" missverstanden sein könnten, wodurch die Hybriden schlechter gefüttert werden, das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Die Leute, die hier lesen, sind in der Regel gerade diejenigen, die schon vorher viel Arbeit ins Lesen reingesteckt haben. Sonst hätten sie gerade diesen Thread gar nicht erst finden können.
Ich muss doch noch einmal meinen Senf dazu geben.


Einmal ein paar Zitate aus einem Leitfaden - komplett gibt es den hier:

https://www.mud-tierschutz.de/fileadmin/SITE_MASTER/content/Dokumente/Downloads/Leitfaden_LH_Minimierung_Federpicken_Kannibalismus _2813MTD003-1.pdf

Zitat: "Da zum Zeitpunkt des Legebeginns das Körperwachstum der Legehennen noch nicht abgeschlossen ist und zudem viel Energie in die steigende Eiproduktion verwendet wird, muss die Henne in dieser Zeit ausreichend Futter aufnehmen können, um nicht in ein Nährstoffdefizit zu geraten. Daher ist es ausgesprochen wichtig, die Junghennen auf ein ausreichendes Futteraufnahmevermögen während der Aufzucht zu trainieren."

Zitat: "Vor dem Hintergrund der Minimierung von Federpicken und Kannibalismus ist es wichtig, die Futteraufnahme von Junghennen zu erhöhen um hierdurch das Volumen des Muskelmagens und Verdauungssystems in Kombination mit einer erhöhten Rohfasergabe auszudehnen."

Das sind einmal 2 Punkte, wie die Küken bzw. Junghennen auf die Legeproduktion vorbereitet werden


Und hier noch eine Tabelle von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen die hier ein Rezept zur Hühnchenfütterung zeigt - im Original sind da noch mehr Beispiele. Mir geht es um die Weizenfütterung.

Reduziert man in dem Beispiel den Weizenanteil und erhöht dementsprechend den Sojaanteil, so bekommt man ein Hochleistungsfutter.

Einmal für die Junghennen - einmal für eine mittlere Eier-Leistung und einmal für eine hohe Eileistung

200526
Und bitte bedenken, das ist immer noch Futter für die Fabrik-Leistungs-Tiere

Im privaten Bereich würde ich den Weizenanteil noch etwas erhöhen

sil
11.02.2018, 13:58
Möglicherweise habe ich auf Heins Aussage etwas überreagiert. Andererseits habe ich schon so viele Hühnerhaltungen gesehen, wo Hybriden gehalten werden, eben weil sie zuverlässig legen, billig und jederzeit zu bekommen sind, mit arg begrenzten, absoluten Wüstenausläufen und als einziges Futter Weizen und Küchenabfälle. Begründung: Das wurde ja schon immer so gemacht, das Legefutter ist zu teuer und sie legen ja gut, also kann sich da gar nichts fehlen.
Wenn dann eben von jemandem, der in seinen Posts doch bereis mehrfach vermittelt hat, daß da Wissen und Erfahrung vorhanden ist, etwas schreibt aus dem sinngemäß herauszulesen ist: Nur Weizen und Auslauf, das genügt, dann stellen sich mir, ganz ungeachtet der Hintergründe hinter dieser Aussage, die Nackenhaare auf.

Letztendlich ist das Huhn auch deswegen zum Haustier geworden, weil es anpassungsfähig ist, das gilt auch in Bezug auf das Futter, das es bekommt. Meinetwegen muß niemand zuerst mal einige Jahre Fütterungslehre studieren, ehe er /sie sich Hühner anschafft, aber ein bißchen Nachdenken über ein bedarfsgerechtes Angebot schadet auch niemandem.

Dorintia
11.02.2018, 14:03
@Hein - Ja und... ich darf doch auch bei meinen Legepellets mit 19% Rohprotein noch 1/3 Körnermischung mit rund 10% Rohprotein zufüttern oder eben eine entsprechende Menge Weizen. Was anderes sagt dann doch deine Tabelle und deine Empfehlung auch nicht. Wir füttern hier doch nicht durchgehend 20%+ Rohprotein...

Mein alternativ in Betracht gezogenes Legehennen-AlleinFutter von einer regionalen Mühle hat allerdings nur 15% Rohprotein (ist ohne Soja), da bin ich mir noch nicht sicher ob es den Hybriden reicht. Für die Orpington könnte es durchaus gehen.

Rohana
11.02.2018, 14:25
Teufel aber auch! Dieses unverschämten Verbraucher.. wollen die doch tatsächlich ein Nahrungsmittel, dass nicht krank macht!
Und noch viel schlimmer: manche wünschen sich sogar eine artgerechte Haltung..
Tja, von einer(!) Salmonelle wird man aber nicht krank - und sie sterben alle, wenn man die Eier durchgart. Ich möchte gar nicht wissen was dabei rumkäme wenn jeder Hobbyhalter regelmässig Sammelkotproben auf Salmonellen untersuchen lassen müsste...
Das ist es ja: Einerseits muss alles klinisch rein sein, andererseits soll's "artgerecht" sein. Schonmal n Huhn mit ner Sagrotanflasche in den Krallen gesehen?


das “zu viel des Guten“, das sich ja schon seit vielen vielen Jahren bei den Haustieren und den Pferden findet, hält jetzt seinen Siegeszug bei den Hühnern. Das Einzige, was ich da noch nicht gesehen habe, ist das Seniorenfutter. Sobald es das gibt, wissen wir, dass das Huhn seinen Siegeszug in die Wohnzimmer beginnt :)
Wird kommen, früher oder später - für das Seniorenhuhn von heute :jaaaa:

Roksi
11.02.2018, 14:44
Nhat Oma ja auch so gemacht.
Eben. Nicht, weil sie sich stundenlang hier reingelesen haben und dann dachten: "Oh, unter all diesen Tausenden Beiträgen sind die von Hein die besten und er macht es aber toll einfach."

Sondern das sind dann vor allem die Threads, wo die Leute nur deswegen schreiben, weil sie Probleme haben, ohne sich vorher gründlich erkundigt zu haben.

Auf Oma´s Erfahrungen ist es 100 Mal schneller zuzugreifen, als auf Heins Beiträge. Behaupte ich Mal. :roll

Und nein, ich weiß selbst nicht, wieso ich mich so jetzt für Hein in die Bresche werfe. ;D Aber ihm vorzuwerfen, dass jemand seine Worte doch "missverstehen" könnte - das ist einfach eine unbegründete Spekulation, würde ich Mal behaupten.

Also: wenn sie Heins Beiträge gelesen haben, dann werden sie zwangsläufig auch andere Meinungen dazu lesen.

Das ist einfach in sich widersprüchlich, denn wer einfache Lösungen sucht, wird sich auch keine Zeit nehmen, Tausende Beiträge zu durchforsten.

Roksi
11.02.2018, 14:48
mein ältestes Hybridhuhn legt wieder, jeden Tag ein Ei.
Mauser hatte es aber noch nicht.
Wie alt ist es denn Dein "ältestes" Hybridhuhn? Hier wird ja auch schon u.A. von 10 Jahre alten Hybriden geschrieben. Daher meine Frage. ;D