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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie lange hält Befruchtung an?



Kimberly
22.12.2017, 10:32
Hallo Zusammen,
ich habe eine (wahrscheinlich recht dumme) Frage, bitte lacht mich nicht aus :neee:
Ich habe bisher nur Hennen, plane aber im Frühjahr meine erste Kunstbrut, von der ich gerne einen Hahn behalten möchte.
Dann werde ich Hennen von verschiedenen Farbschlägen haben und einen Hahn in der gleichen Farbe wie einige Hennen. Ich möchte selbst nicht weiter Züchten, aber evtl mal Bruteier abgeben. Wie ist das nun? Der Hahn befruchtet alle Mädels, kann ich die Mädels die die gleiche Farbe haben wie er selbst, dann einfach eine Weile von den anderen Trennen und deren Eier sammeln? Wie lange hält die Befruchtung des Hahns denn an? Muss er vor jedem neuen Ei treten?
Ich hab echt kein Ahnung :laugh

Lieben Dank vorab!

elja
22.12.2017, 13:05
Wenn man Hähne tauscht, können bis zu vier Wochen nach dem Tausch noch Küken des ersten Hahns schlüpfen. Ich vermute, dass das in deinem Fall ähnlich sein wird. Allerdings lässt ev. die Befruchtung nach. Ich würde max. eine Woche nach Wegnahme des Hahn Eier als BEs verwenden.

Yokojo
22.12.2017, 13:18
Das ist sicher keine dumme Frage sondern eine sehr Interessante!
Ich hab auch mal einen Hahn ausgetauscht und eine Woche später Eier gesammelt um zu brüten.
Erstaunlicherweise waren die Küken alle vom neuen Hahn, obwohl der alte auch gut befruchtet hatte.
Kann das mit der Qualität/Beweglichkeit der Spermien zu tun haben?
In welchem Stadium wird das Ei eigentlich befruchtet?

2Rosen
22.12.2017, 13:37
Hier gibt´s einiges Interessantes darüber und mehr...:

http://wissenskueche.de/2013/03/biologie-des-huhnereies-2-keimfleck-und-befruchtung/

Yokojo
22.12.2017, 13:52
Vielen Dank für den link[emoji2]
Ich sehe meine Vermutung bestätigt, es muß mit der Qualität der Spermien zu tun haben

Raichan
22.12.2017, 14:14
Wie ist das nun? Der Hahn befruchtet alle Mädels, kann ich die Mädels die die gleiche Farbe haben wie er selbst, dann einfach eine Weile von den anderen Trennen und deren Eier sammeln?

Du setzt einfach die Hennen, von denen du die Eier NICHT sammeln möchtest, für die Zeit in der du sammelst, getrennt.

Kleinfastenrather
22.12.2017, 16:30
Hi,
richtig, wenn man schon die Hennen getrennt halten kann, setzt man halt den Hahn noch mit bei.

LG Thorben

majorlo
22.12.2017, 16:59
Diese 4 Wochen sind Theorie. Ich hatte hier Bruteier, die nach 6 Wochen Trennung noch vom alten Hahn befruchtet waren, obwohl ein neuer mit dabei war.
Ich trenne meine Zuchtgruppen Ende November, dann kann ich Anfang Februar mit dem Sammeln der Bruteier beginnen.

Arnika
22.12.2017, 19:50
Hilfe, Deine Hähne sind die reinsten Supermänner, majorlo !

Ich hatte nach einem Hahnenwechsel die ersten 12 Tage ausschliesslich Küken von Nr. 1, danach nur noch von Nr. 2.

melachi
22.12.2017, 23:50
Vielen Dank für den link[emoji2]
Ich sehe meine Vermutung bestätigt, es muß mit der Qualität der Spermien zu tun haben

Nicht unbedingt. Wenn der neue Hahn viel tritt, kann er den Anteil seiner Spermien ziemlich schnell so hoch bringen, das seine Befruchtsungswahrscheinlichkeit stark steigt. Außerdem sollen die Hennen auch in der Lage sein, den Spermienvorrat rauszuschmeißen, wenn sie lieber vom neuen Hahn befruchtete Eier haben möchten. Da ist sind es dann eher die Qualitäten des Hahn als die seiner Spermien, die den Ausschlag geben.

Ich habe selber mal gesehen, wie eine Althenne, die von einem Junghahn vergewaltigt wurde, dessen Spermien wieder rausbefördert hat. Der Althahn, der das Ganze beobachtete, wollte sich den Junghahn schon zur Brust nehmen, aber als er sah, das die Henne dessen Sperma rauswarf, war er zufrieden und hat den Junghahn dann in Ruhe gelassen.

Blacky04
23.12.2017, 10:54
Hallo Kimberly,

wenn du selbst nicht züchten möchtest, aber gern Bruteier abgeben möchtest, wollen die Käufer - Empfänger eigentlich gern die Herkunft bzw. Rasse der Elterntiere wissen.

Und, ganz wichtig:
Bruteier immer auf die Spitze in die Eierwabe stellen. Die Luftblase ist am stumpfen Ende und würde, wenn du sie anders herum lagerst, an der Innenwand des Eies nach oben wandern. Damit ist das Ei für die Zucht "Schrott". Lagerung in einem dunklen, kühlen Raum. Ich stelle die Eierwabe immer schräg und drehe die Eier morgens und abends ein wenig in der Längsachse.

Viel Glück, Bernd.

Stefanie
23.12.2017, 10:55
Ich habe selber mal gesehen, wie eine Althenne, die von einem Junghahn vergewaltigt wurde, dessen Spermien wieder rausbefördert hat. Der Althahn, der das Ganze beobachtete, wollte sich den Junghahn schon zur Brust nehmen, aber als er sah, das die Henne dessen Sperma rauswarf, war er zufrieden und hat den Junghahn dann in Ruhe gelassen.

Das finde ich interessant. Es bedeutet doch, dass die Tiere ein Bewusstsein dafür haben müssen, was es mit dem Sperma auf sich hat. Zumindest das Verhalten deines Hahnes deutet doch auf eine bewusste Entscheidung hin - von stumpfem Instinkt kann keine Rede sein.

Es gibt darauf auch Hinweise in der heimischen Vogelwelt - Heckenbraunellen machen in der Paarungszeit beispielsweise ziemlich "Ringelpietz mit Anfassen" - die Weibchen paaren sich nacheinander mit verschiedenen Männchen. Und die Männchen picken tatsächlich das Sperma ihres Vorgängers aus der Kloake des Weibchens.


Und auch bei anderen Tiergruppen gibt es das: da wird das Sperma des Vorgängers entfernt, da wird die Kloake/Geschlechtsöffnung des Weibchens nach der Paarung vom Männchen mit einem Pfropf verschlossen, damit kein anderer mehr zum Zuge kommt, da werden Duftstoffe versprüht, die den Nachfolger abtörnen ..................

Kimberly
23.12.2017, 14:34
Danke für die ganzen Antworten bisher! Scheint wohl doch keine Frage mit einer ganz eindeutigen Antwort zu sein!

Ich werde dann wohl die andersfarbigen Hennen separieren, denke auch dass ich so auf der sicheren Seite sein werde!
Und Danke mit dem Tipp für die Lagerung der Bruteier! Werde mich bei Zeiten ohnehin erstmal gründlich mit dem Thema beschäftigen! :)

Aber interessant ist das Thema allemal! Eigentlich doch schade, dass über so verbreitete und alte Tiere wie das Huhn im Internet teils nur wenig Wissen zu finden ist!