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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gänse schlachten in der City...



Gast G
15.12.2017, 23:30
http://www.ardmediathek.de/tv/BRISANT/G%C3%A4nse-schlachten-in-der-City/Das-Erste/Video?bcastId=2673662&documentId=48310756

Ein Landwirt aus Essen hat mitten in einer belebten Kölner Fußgängerzone einen Stand aufgebaut und Gänsefleisch verkauft. Wer eine Gans wollte, musste allerdings die Schlachtung mit ansehen.

Bibbibb
15.12.2017, 23:37
Danke für den Link.

Nicolina
15.12.2017, 23:42
..die Reaktionen sind schon bezeichnend!
Danke für den link, den ich gerne geteilt habe.

Gallo Blanco
16.12.2017, 01:26
Hatte ich schon bei facebook gesehen.

Finde diese Aktion hervorragend.

Wenn 3 Menschen dadurch ihren Fleischkonsum überdenken und etwas weniger konsumieren, hat es was gebracht.

Die allermeisten Menschen kennen Fleisch doch nur, als ein Lebensmittel in einer Styroporschachtel liegend und eingeschweisst, das ein Tier dahinter steckt, ist fast allen nicht bewusst.
Darauf baut doch die Fleischindustrie, das begünstigt diesen absoluten Megaverbrauch an Fleisch, der ungesund, unmenschlich, widerwärtig, dekadent, sinnlos und hirnrissig ist.

Seitdem ich selbst schlachte, hat sich der Fleischkonsum von mir und meiner Frau drastisch reduziert.
Heute gibt es bei uns maximal 2 Fleischmahlzeiten/Monat, Tendenz noch fallend und wenn, dann nur noch Fleisch von unseren eigenen Tieren. Das diese gut versorgt sind und ein schönes Leben haben, ist bei mir Voraussetzung.

Dank der Aufklärung von PETA und anderen Tierorganisationen essen wir garkein Fleisch mehr aus Massentierhaltung.

Spricht man andere Menschen aber auf ihren Fleischkonsum an, erntet man nur dumme Sprüche und Unverständnis.
Den allermeisten scheint es wohl total egal zu sein.

Ob man unbedingt vegan/vegetarisch leben muss, kann ich nicht beurteilen, aber es würde schon reichen, wenn der Fleischkonsum merklich zurückgehen würde.

LG Stefan

Huhnihunde
16.12.2017, 08:43
Vielen Dank für den Link! Hatte schon davon gehört, die Sendung aber nicht gefunden.
Dieses "Experiment" sollte eigentlich vor jedem Discounter ,auf jedem Weihnachtsmarkt und vor jeder McDoof Filiale gemacht werden.
Sehr gut, dass die Stadt Essen diese Aktion genehmigt hat!
Die Reaktionen der Leute in dem Bericht sind zu erwarten gewesen. Interessant, dass ein Großteil dieser Menschen irgendwelche Pelze/Felle an der Jacke hatte.
Bezeichnend auch die Reaktion der jungen "Tierschützerin". Sie hat ihre Weihnachtsgans schon im Tiefkühler - die ist ja schon tot - die Gänse vom Weihnachtsmarkt will sie freikaufen und retten. Dabei hätte doch grade sie diese Aktion unterstützen müssen...

Rohana
16.12.2017, 09:21
Find ich ne gute Aktion. Und jetzt bitte noch die Leute eine Saison lang zum hacken und jäten aufs Feld schicken und natürlich auch zur händischen Ernte, damit die wissen, wieviel Arbeit das Grünzeug macht... :cool:

Es ist doch allgemein so - nicht nur beim Fleisch - dass die Menschen den Bezug zum Lebensmittel verloren haben. Es ist alles jederzeit und überall verfügbar und dazu überwiegend unglaublich billig.

Hehnabua
16.12.2017, 09:55
Ich muss Huhnihunde vollstens zustimmen. Ich persönlich esse keine Gans bzw hab noch keine probiert, aber wenn ich dort wohnen würde und Gänsefleisch essen würde hätte ich mir sicher auch eine Gans gekauft/ schlachten lassen. Das mit den Pelzen/Fellen ist mir erst aufgefallen durch Huhnihunde aber ich sag so ( sorry für OT) wer Fleisch isst darf auch Fell/Pelz tragen.

Gruß Hehnabua

mariosey
16.12.2017, 11:01
Schöne Aktion, werde es nie verstehen wieso Menschen die Fleisch essen ein Problem mit sowas haben, gehört halt dazu. Sollten se alle mal weniger wegschmeißen, und bereit sein mehr für bessere Haltungsbedingungen zu zahlen. Da heißts das arme Tier, dabei gings denen doch gut.
Aber ich wette diese Gemüsevernichter unter den Zuschauern haben mehr tierische Erzeugnisse als ihnen bewusst ist, ich sag nur Kosmetika und co, ist ja nicht nur Fleisch und Pelz vom Tier, vergessen die Leute auch gerne mal.

Lisa R.
16.12.2017, 11:08
Ich finde es nicht verwerflich, Felle von Tieren zu verwerten, die geschlachtet und gegessen werden. Warum sollte man diese Felle wegwerfen?

Jeder der andere Felle tragen will, müsste m.E. die dazu getöteten Tiere zwangsweise essen - z.B. einige hundert Nerze verspeisen zu müssen, würde so einige "Damen" sicherlich vom Kauf eines Mantels abhalten.

Und wenn jeder der Hunde-/Katzenfell am Stiefel, an der Mütze oder Jacke hat, die dazugehörigen Tiere essen müsste, dann hätte diese Unsitte ganz schnell ein Ende.

Sanne
16.12.2017, 13:16
Wahre Worte Frau Werwolf.:jaaaa:

LG
Susanne

Okina75
16.12.2017, 13:40
Ich finde, wie auch schon auf facebook kommentiert, diese Aktion ziemlich sinnfrei und Schice!
Die Leute sind nämlich nur aktuell angewidert und motzen impulsiv los. Drehen sich um, und kaufen dann doch weiter den anonymen Kram aus dem Laden.

Was VIEL, VIEL sinnbringender wäre, wäre es, per Gesetz zu verankern, mit den Schulklassen 6 und 7 dreimal Schlachthöfe per Halb- oder Ganztagsausflug zu besuchen. Einmal Geflügel, einmal Schwein, einmal Rind, mit der Pflicht, sich den kompletten Prozess vom Ruheraum bis zur Zerteilung anzukucken, ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.
Die zehn Gänse da in Köln bewirken gar nichts, da man dort nicht im Ansatz die grausame Effektivität und vor allem Masse mitbekommt, die in den Schlachthöfen in affenartiger Geschwindigkeit am Fließband abgefertigt werden. Die armen Gänse da hatten ja fast den komfortablen Tod wie bei einer Hausschlachtung, wenn man von dem Stress des langen Transportes und der Schlachtung vor den Augen aller absieht, was die Aktion für mich ebenfalls verurteilenswert macht
Vor allem werden sich die Leute noch in Genugtuung aalen, die die Gänse gekauft haben, was sie doch für ein wunderbar tiergerecht geschlachtetes, frisches Produkt gekauft haben.
Gut, wenn es sie dazu bewiegt, nur noch solche kleinmengen- geschlachteten Gänse zu kaufen. Blöd aber, dass sie nicht im Ansatz realisieren, dass diese Schlachtungsweise nicht im mindesten der Norm entspricht! Was diese Leute dann aber nahezu sicher glauben werden! Gut, wenn sie dann nur noch ordentlich erzeugte deutsche Gänse kaufen. Blöd aber wie gesagt, dass sie nicht den Sinn hinter der Aktion realisieren, nämlich die Massenschlachtung im Akkord zu kritisieren...

War demnach für mich vollkommen sinnlos und unsinniger Streß für die Gänse, die da von Essen bis nach Köln kutschiert werden mussten... Nö, fand/ finde ich mit einem Wort Scheiße :kein! Wir bemühen uns, unsere Tiere so persönlich und stresslos und ohne besondere Transportwege wie möglich um die Ecke zu bringen, und dann wird sowas gutgeheißen?

ptrludwig
16.12.2017, 13:41
Ich finde es nicht verwerflich, Felle von Tieren zu verwerten, die geschlachtet und gegessen werden. Warum sollte man diese Felle wegwerfen?

Jeder der andere Felle tragen will, müsste m.E. die dazu getöteten Tiere zwangsweise essen - z.B. einige hundert Nerze verspeisen zu müssen, würde so einige "Damen" sicherlich vom Kauf eines Mantels abhalten.

Und wenn jeder der Hunde-/Katzenfell am Stiefel, an der Mütze oder Jacke hat, die dazugehörigen Tiere essen müsste, dann hätte diese Unsitte ganz schnell ein Ende.

Du hast recht, man hätte auch die Gänse nicht brühen sollen und die Federn nutzen, muss man keine aus Lebendrupf importieren.

Galla
16.12.2017, 15:19
Die wirkliche Besinnung kommt mit der eigenen Tierhaltung.

Alles andere wird verdrängt oder schön geredet.

Vorallem die Tierschützerin in dem Beitrag verdeutlicht das sehr schön. Beim Anblick vom Tier Tränen in den Augen, aber die Gans im Kühler. Und das wird nicht die Gans für 60 Euro mit Freilauf sein, sondern die osteuropäische für
10 Euro/3 kg.

Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass der Großteil der Leute stumpfsinnig und des Selberdenkens überdrüssig ist.

Rohana
16.12.2017, 15:40
Was VIEL, VIEL sinnbringender wäre, wäre es, per Gesetz zu verankern, mit den Schulklassen 6 und 7 dreimal Schlachthöfe per Halb- oder Ganztagsausflug zu besuchen. Einmal Geflügel, einmal Schwein, einmal Rind, mit der Pflicht, sich den kompletten Prozess vom Ruheraum bis zur Zerteilung anzukucken, ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.
Die zehn Gänse da in Köln bewirken gar nichts, da man dort nicht im Ansatz die grausame Effektivität und vor allem Masse mitbekommt, die in den Schlachthöfen in affenartiger Geschwindigkeit am Fließband abgefertigt werden.
Okina, wie oft bist du im Schlachthof?

Und was ist eigentlich mit den ganzen kleine(re)n Schlachthöfen und Metzgereien mit eigener Schlachtung, die alle kaputtgemacht wurden - jetzt wird über grosse und zentralisierte Strukturen gejammert und die "Massenabfertigung", ja tut mir leid, von nix kommt nix! Deswegen Kinder zu traumatisieren tut auch nicht Not. Wär' ja schonmal ein Anfang, wenn die Eltern sensibilisiert würden/wären und auf vernünftige Ernährung, Essgewohnheiten und Aufklärung ihrer Kinder achtgeben.

Gallo Blanco
16.12.2017, 15:53
Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass der Großteil der Leute stumpfsinnig und des Selberdenkens überdrüssig ist.

Leider ist das kein Gefühl, das ist harte Realität und es wird noch schlimmer werden.

LG Stefan

Sanne
16.12.2017, 17:44
[QUOTE=Rohana;1635450]

Und was ist eigentlich mit den ganzen kleine(re)n Schlachthöfen und Metzgereien mit eigener Schlachtung, die alle kaputtgemacht wurden - jetzt wird über grosse und zentralisierte Strukturen gejammert und die "Massenabfertigung", ja tut mir leid, von nix kommt nix!

Erkläre doch bitte,was genau Du damit meinst.

LG
Susanne

Rohana
16.12.2017, 17:53
Gar nicht- weiß aber, wie 's da vonstatten geht!
Ich hätt ja zumindest gedacht du weisst aus erster Hand wovon du sprichst bevor du andere verpflichten willst...
Für mich hört sich dein Vorschlag an wie "statt ins Europaland halt in den Schlachthof und dann zwangshingucken". Bitte erläuter doch was du dir davon versprichst Kinder unvorbereitet und ungeachtet jeglicher Reaktion dem auszusetzen? Oder hab ich da was falsch verstanden?


@Sanne:
Im Prinzip das selbe Spiel wie in vielen Branchen, wachsen oder weichen: Kleiner Metzger, mittlerer Metzger, grosse Kette, wer schlachtet wohl mehr bzw. lässt schlachten, lagert aus, kauft nur noch Hälften etc? Und wo wird gekauft?

Strukturwandel lässt grüssen.

legaspi96
16.12.2017, 17:59
Danke für den Beitrag Garten-Ilse!
Vielleicht vegleiche ich falsch, bin ja mit Schlachen groß geworden. Aber trotzdem bin ich der Meinung das auch die, die nicht damit groß geworden sind, sich Gedanken um das Tierwohl machen sollten und nicht einfach die Gans, die Ente, das Kaninchen, Rind und Schwein im SB anonym kaufen sollten.
Auch unsere Schlachttiere sind Lebewesen die es verdient haben respektiert zu werden. Die müssen irh Leben für unsere Nahrung geben.
Grüße
Monika

Dorintia
16.12.2017, 18:39
Was VIEL, VIEL sinnbringender wäre, wäre es, per Gesetz zu verankern, mit den Schulklassen 6 und 7 dreimal Schlachthöfe per Halb- oder Ganztagsausflug zu besuchen. Einmal Geflügel, einmal Schwein, einmal Rind, mit der Pflicht, sich den kompletten Prozess vom Ruheraum bis zur Zerteilung anzukucken, ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.

Da würdest du aber massiv Probleme mit den Eltern bekommen, wegen was Eltern heutzutage in der Schule gegen die Lehrer wettern ist schon nicht mehr schön...
Ich begrüße es natürlich wenn Kinder in der Schule näher gebracht bekommen das das Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wächst und Kühe nicht lila sind, etc. pp..
Das Grundproblem liegt doch aber tatsächlich woanders, egal ob Fleisch- und Eierpreise von glücklichen Tieren, Bio-Futter und Bio-Gemüse... ich kann es mir nicht leisten und Männe und ich gehen mind. 40 Std. die Woche arbeiten, leider nicht in der Metallbranche...
Ja, wir haben einen großen angenehm zu schauenden Fernseher, ja, wir haben jeder ein Handy - nein, kein IPhone, könnt ich mir nicht leisten, wenn ihr wüsstet wieviel oder wie wenig Geld ich nach Monatsende für tägl. 9,5 Std. Abwesenheit auf dem Konto habe, würdet ihr mich wahrscheinlich fragen warum ich dafür arbeiten gehe. Nein, man hat nicht immer die Wahl. Der Markt diktiert die Preise, und wenn eben der entsprechend große Markt für entsprechend höhere Preise für tolle Lebensmittel nicht da ist, dann sollte man sich fragen woran das liegt. Der Anteil an Leuten in Minijobs und im Niedriglohnsektor wird immer höher, die Metallindustrie möchte gern 29 Stunden und wie immer mehr Geld, in bspw. der Gastronomie fragt dich keiner ob du am WE oder an Heiligabend arbeiten musst, da bekommst du im Normalfall auch keinen Zuschlag und der Gast wettert sowieso das alles zu teuer ist und in Dtschld. wird im Europavergleich total wenig "essen gegangen". Die Abgaben an den Staat, die Müllabfuhr (letztes Jahr Erhöhung um 30%, 2018 wieder eine) etc. pp. werden immer höher... ich würde das Geld auch lieber für tolle Lebensmittel ausgeben.

Galla
16.12.2017, 18:52
Ich würde die Kinder mal aussen vor lassen - wie so oft, liegt's nicht an denen, sondern an den Erziehungsberechtigten.

Was bringt's, wenn das Kind auf's Tierwohl schaut und zu Hause auf den Tisch kommt nur Fast Food, weil's den Eltern schmeckt.



Und selbst wenn man Gewillte hat, so sieht's mit dem Angebot an tiergerechter Haltung und respektvolles Schlachten mau aus.


Fängt ja schon bei den Eiern an. Bio...schön und gut, aber unter'm Strich auch nix mit Tierwohl.

Ökoland? Kann man leider auch nicht unkritisch kaufen.

Sanne
16.12.2017, 21:16
@Sanne:
Im Prinzip das selbe Spiel wie in vielen Branchen, wachsen oder weichen: Kleiner Metzger, mittlerer Metzger, grosse Kette, wer schlachtet wohl mehr bzw. lässt schlachten, lagert aus, kauft nur noch Hälften etc? Und wo wird gekauft?

Strukturwandel lässt grüssen.

Ok,da hast Du Recht,bei uns hat auch ein Metzger zugekauft.
Als die Leute das bemerkt haben war er schnell weg vom Fenster .
Ist leider nicht überall so.

LG
Susanne

Okina75
16.12.2017, 23:34
Galla: Aus Kindern werden auch mal Erziehungsberechtigte! Und je früher sich eine Einsicht durchsetzt, umso prägender und fundamentierter ist sie!
Man soll doch ansonsten auch bei den Kindern mit allem so früh wie möglich anfangen, weil sie es im jungen Alter einfach viel besser und schneller kapieren, als in späteren Altern oder wenn sich ein Bild erstmal verfestigt hat!

tiffani
17.12.2017, 00:09
Ich finde solche Aktionen wie in dem Link mit den Gänsen nicht umsonst, zu spät, fehl am Platz, unsinnig ...

Jede Aktion, egal wie klein sie auch sein mag, bringt irgendwas. Mir sind solche Aktionen lieber, wo jemand irgendetwas macht, als nur rumzuschimpfen, man sollte doch besser das oder das machen und es passiert außer blabla gar nichts.
Steter Tropfen ...
Wenn nur Einer zu denken und anders zu handeln beginnt, hat es seinen Zweck erfüllt.

Gallo Blanco
17.12.2017, 00:59
Steter Tropfen ...
Wenn nur Einer zu denken und anders zu handeln beginnt, hat es seinen Zweck erfüllt.

Genau so siehts aus!

LG Stefan

Galla
17.12.2017, 09:18
Wenn nur Einer zu denken und anders zu handeln beginnt, hat es seinen Zweck erfüllt.



Ja, ich habe meiner Familie verboten, die Ente/Gans vom Discounter zu kaufen. Und erklärt, warum.

Als Alternative habe ich das Angebot von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall unterbreitet:

Zwischen 80 und 120 € für die Ente/Gans. Und nicht 10€.

KerstinU
17.12.2017, 09:29
[QUOTE=Okina75;1635423]Ich finde, wie auch schon auf facebook kommentiert, diese Aktion ziemlich sinnfrei und Schice!
Die Leute sind nämlich nur aktuell angewidert und motzen impulsiv los. Drehen sich um, und kaufen dann doch weiter den anonymen Kram aus dem Laden.

Was VIEL, VIEL sinnbringender wäre, wäre es, per Gesetz zu verankern, mit den Schulklassen 6 und 7 dreimal Schlachthöfe per Halb- oder Ganztagsausflug zu besuchen. Einmal Geflügel, einmal Schwein, einmal Rind, mit der Pflicht, sich den kompletten Prozess vom Ruheraum bis zur Zerteilung anzukucken, ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.
Das wird zum Teil praktiziert...zwar nicht Live also per Besuch sondern per Film. Meine Tochter 9 te Klasse hat in GW ( früher Sozialkunde ) gerade dieses Thema behandelt . Von der Aufzucht, Haltung usw bis zur Schlachtung . Zum Teil war es echt schlimm für einige Kids aber ich bin auch der Meinung, das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen früh zu schulen. Gespannt bin ich nur auf den nächsten Elternabend, wenn sie alle durchdrehen, weil ihre Kinder sich solche Filme ansehen mussten :unsicher

zfranky
17.12.2017, 09:39
Was VIEL, VIEL sinnbringender wäre, wäre es, per Gesetz zu verankern, mit den Schulklassen 6 und 7 dreimal Schlachthöfe per Halb- oder Ganztagsausflug zu besuchen. Einmal Geflügel, einmal Schwein, einmal Rind, mit der Pflicht, sich den kompletten Prozess vom Ruheraum bis zur Zerteilung anzukucken, ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.

Was ist denn daran Bitteschön sinnbringend? Darauf würden sich die Betriebe gut vorbereiten und ordentlich Propaganda verbreiten, wie toll, tiergerecht und hygienisch das alles ist und wie gefährlich das früher alles bei Hausschlachtungen war.
So könnte die Industrie ihr System sogar noch besser in den Köpfen der zukünftigen Verbraucher verfestigen.


ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.

So etwas von einem mehrfachen Vater? Je nach Veranlagung, persönlicher Erfahrung und Vorbereitung können solche Bilder absolut traumatisierend sein. In der Schule von heute läuft schon genügend schief..da muss man nicht auch noch andere Katastrophen ermöglichen. Deine Intentionen sind ja ehrenhaft, aber die vorgeschlagene Umsetzung erinnert doch eher an die Methoden der Inquisition, aber bitte nicht auf dem Rücken von Kindern. Lies dir nochmal die ganzen Schlachtthrreads durch, wie sehr aufgeklärte Erwachsene unter dem Vorgang des Tiere Tötens leiden können. Was erwartest du da bei Kindern?

Hehnabua
17.12.2017, 12:31
Kleines OT: wann würdet oder habt ihr eure Kinder beim schlachten dabei gehabt/zusehenlassen?

Dorintia
17.12.2017, 12:35
Meine zwei Mädels sind 12 und 15 und beide recht "aufgeklärt". Vorher haben wir allerdings auch keine Hühner geschlachtet, habe die ja erst seit 2016.

Okina75
17.12.2017, 12:35
Frank:
Sollen sich die Betriebe doch darauf vorbereiten, ist doch ok. Mir geht es nicht darum, mit der Sache an sich zu konfrontieren und schockieren, sondern die völlige Automatisierung und pausenlose, superschnelle Abwicklung am Fließband ins Bewusstsein zu rufen! Die schiere Menge an Tieren, die da im Minutentakt abgefertigt wird! Um zu verdeutlichen, welch tierverachtender Wahnwitz dahinter steckt!
Zum Beispiel die Geflügelschlachtung, die ja die automatisierteste von allen ist... Zack, zack, zack, die Hähnchen da in die Haken gehängt, und im quasi unendlichen Band ringsumher durch die Halle gezogen...

Was das andere Zitat angeht: Was meinst Du denn, warum die ganzen Erwachsenen so drauf sind? Weil sie als Jugendliche (um die geht es mir, nicht um kleine Grundschüler!) traumatisiert wurden? Oder weil sie schlicht niemals damit in Auseinandersetzung kamen? Wer die übelsten Metzel- und Ballerspiele, wo die Hirne und das Blut nur so spritzen verkraftet, dem kann auch der relativ saubere Vorgang auf dem Schlachthof zugemutet werden. Und wer sich ansonsten die Burger, Wings und Nuggets im Pfund reinzieht, der kann ab einem gewissen Alter auch auf die Hintergründe aufmerksam gemacht werden. Viel grausamer fand ich beispielsweise seinerzeit anlässlich einer Klassenfahrt den Besuch des KZs Buchenwald, natürlich entsprechend vorher im Unterricht damit geimpft, was da so abging. Mussten wir auch durch, ob wir wollten oder nicht. Und wir haben keine "un- arischen" Minderheiten verspeist oder irgendso was im Sinne gehabt, noch mit der Sache an sich unmittelbar oder mittelbar was zu tun. Hat aber auch Bewusstseine geweckt. Dagegen ist ein Besuch im Schlachthof (für Tiere) ehrlich ein Klacks. Dieser Aspekt wird Schülergeneration für Schülergeneration recht ungeschönt vermittelt- warum dann nicht auch andere unschöne Sachen wie die Massentierschlachtung? Mich haben die ausgemergelten Gestalten der KZ- Insassen jedenfalls weit mehr traumatisiert, und ich komme heute erst ein bisschen von meiner Aversion gegen menschliche Skeletten runter...

Was mein Vatersein angeht: Habe nur ein leibliches Kind, und der weiß bereits Bescheid, wie das Huhn vom Hof auf den Teller kommt. Bei ihm würde ich es mir sogar wünschen, dass er auch die andere Seite der Medaille kennen lernt, denn nur so entsteht Bewusst- Sein über eine Sache.

ptrludwig
17.12.2017, 13:00
Kleines OT: wann würdet oder habt ihr eure Kinder beim schlachten dabei gehabt/zusehenlassen?

Da kann ich mich noch direkt an meine Kindheit erinnern. Meine Mutter war strikt dagegen das ich zuschaue, sie meinte ich verrohe dadurch, habe dann eben bei meinem Bruder zugeschaut wie er einen Hahn geschlachtet hat und ich fand das voll interessant wie der Kopf daneben lag, mit den Augen blinkerte und auch der Schnabel schloss und öffnete sich, habe auch meine Fragen gestellt und Antworten bekommen. Kleintiere schlachten und zubereiten war Aufgabe meine Mutter, nur bei Kaninchen weigerte sie sich. Mein Vater und Bruder wollten da ebenfalls nicht ran, also kam ein Nachbar. Da schaute ich genau zu und machte es beim nächsten mal allein, mit 8 Jahren. Meine Kindern, Nichten, Neffen und deren Freunde durften bei mir zuschauen wenn sie es wollten. Mein ältester Sohn hat auch mit 8 Jahren unter Aufsicht seine erste Ente geschlachtet, hat ihm in keinster Weise geschadet.

Gallo Blanco
17.12.2017, 13:41
Ja, ich habe meiner Familie verboten, die Ente/Gans vom Discounter zu kaufen. Und erklärt, warum.

Als Alternative habe ich das Angebot von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall unterbreitet:

Zwischen 80 und 120 € für die Ente/Gans. Und nicht 10€.

Sehr löblich, nur bei den allermeisten zieht der Preis.

Für 90 EUR bekommst du heute schon in einem Restaurant die Gans gebraten, mit allem drum und dran für 4 Personen, inklusive Vorspeise und Nachspeise.
Warumm sollte dann jemand soviel Geld für eine richtig, aufgezogene Gans investieren?
Ich weiss schon wofür, die Masse der Menschen aber nicht, denen ist es schlichtweg, schnurzpiepegal.

LG Stefan

Okina75
17.12.2017, 13:48
Hehnabua: Mein kleiner Sohn von Anfang an, wenn er wollte. So ab zweieinhalb hat er mal kurz reingekuckt, bzw. ich habe ihn nie abgehalten, jetzt mit vier kuckt er ohne weiteres vom ausgebluteten Huhn (ich mache nur Ohrscheibenstich) bis zur Küchenfertigkeit zu. Er wird zu nichts gezwungen, er muss nicht dabei bleiben, er interessiert sich ganz von selber dafür- möchte immer das Herz und den Magen sehen, am liebsten auch das Gehirn. Da zeige ich ihm aber erstmal lieber welche im Internet, weil ich mir die Matscherei nicht antun will. Und er ist kein bisschen traumatisiert, obwohl er die Hühner auch lebend gern hat. Und in seinen "Fleisch- Phasen" isst er die dann auch gerne.
Wie gesagt, ich bin es vom selben Alter an gewohnt (seinerzeit '77- '78 noch Schweine, nebst Karnickeln und Geflügel) und bin nicht das kleinste Bisschen traumatisiert. Wenn man was essen will, gehört das halt dazu, und es schadet keinem Kind, wenn man es im freiwilligen Rahmen heranführt, dabei erklärt und alles ordentlich macht. Und sollte auch so früh, mit zwei bis drei, anfangen es zuzulassen, denn haben sich erstmal Bilder von der Trennung Tier und Fleisch durchgesetzt (Fleisch immer da, lecker- Tier süß), also das Nichtbewusstsein, dass Fleisch = Tier ist, DANN hat man ein Problem! Und die ersten drei/ vier Jahre sind nun mal die prägendsten!

elja
17.12.2017, 14:10
meine ersten Erinnerungen an ein Reh oder einen Hasen in der Garage hängend habe ich so mit drei.so ab drei bis vier bin ich oft mit auf die Entenjagd. Manchmal durfte ich mit an den Weiher,... manchmal musste ich in der Wirtschaft bleiben. Mit sieben bin ich mit auf Rebhuhnjagd. Das war sehr anstrengend, och weiß nicht, wieviele Kilometer ich gelaufen bin. So etwa mit 12 bin ich das erste Mal mit auf Ansitz gegangen. Auf Treibjagden durfte ich nie mit, wurde als zu gefährlich erachtet. Ich habe schon als kleines Kind mitgeholfen Wild zu verarbeiten und Enten zu rupfen.
Es ist aber ein riesiger Unterschied, ob ein Tier auf Entfernung geschossen wird, beim Schlachten dabei zu sein oder es selbst zu tun.
Ich fang die Aktion sehr bemerkenswert.

SetsukoAi
17.12.2017, 14:13
Ich finde die Aktion sehr gut! Ich habe noch nie Gans gegessen trotz das ich Jahrelang Gänse hatte.

Die Menschen wissen nicht mehr wo die Nahrung her kommt außer aus den Plastikschüsseln im Discounter.

Wie essen gerne Wild, diese Tiere hatten ein schönes Leben bis zum Tod. Außerdem Rind von unserem Bauern im Dorf, seine Tiere laufen ganzjährig auf der Weide. Schwein essen wir selten weil wir da noch keine Haltung gefunden haben die uns Überzeugt.



Ich finde es nicht verwerflich, Felle von Tieren zu verwerten, die geschlachtet und gegessen werden. Warum sollte man diese Felle wegwerfen?

Jeder der andere Felle tragen will, müsste m.E. die dazu getöteten Tiere zwangsweise essen - z.B. einige hundert Nerze verspeisen zu müssen, würde so einige "Damen" sicherlich vom Kauf eines Mantels abhalten.

Und wenn jeder der Hunde-/Katzenfell am Stiefel, an der Mütze oder Jacke hat, die dazugehörigen Tiere essen müsste, dann hätte diese Unsitte ganz schnell ein Ende.

Finde ich auch. Als wir noch Kaninchen hatten mussten wir die Wunderschönen Felle weg werfen weil das Gerben Unheimlicher teuer war. Und wie viele Kaninchen werden Geschlachtet zum essen, da kann man ruhig das Fell auch nutzen und dann bitte auf Nerz, Robbe und Co verzichten.

Okina75
17.12.2017, 14:18
Dabei ist Selber gerben (Alaungerbung) gar nicht schwer und ergibt schöne Resultate :)!

Wurli
17.12.2017, 15:09
OT: hast du da ne Anleitung?

Gallo Blanco
17.12.2017, 15:50
Ich habe noch nie Gans gegessen trotz das ich Jahrelang Gänse hatte.


Warum hat man sie denn dann?

Ich würde sehr gerne ein Paar Gänse halten, aber da ich hier so wenig Gras habe, lasse ich es lieber.
Selbstverständlich würde ich die dann auch essen wollen.

Früher in Deutschland gab es bei jeder Weihnachtsfeier unseres Betriebes ein grosses Gänse-Essen.

Aber seit bestimmt 12 Jahren keine mehr gegessen, vermisse es aber auch nicht.
Seitdem ich weiss, wie schlecht es so mancher Gans in ihrem Leben geht, würde ich glaube ich keine kaufen.
Hier in Spanien schon mal garnicht.

LG Stefan

SetsukoAi
17.12.2017, 16:07
Warum hat man sie denn dann?

Ich würde sehr gerne ein Paar Gänse halten, aber da ich hier so wenig Gras habe, lasse ich es lieber.
Selbstverständlich würde ich die dann auch essen wollen.

Früher in Deutschland gab es bei jeder Weihnachtsfeier unseres Betriebes ein grosses Gänse-Essen.

Aber seit bestimmt 12 Jahren keine mehr gegessen, vermisse es aber auch nicht.
Seitdem ich weiss, wie schlecht es so mancher Gans in ihrem Leben geht, würde ich glaube ich keine kaufen.
Hier in Spanien schon mal garnicht.

LG Stefan

Wir hatten sie als Rasenmäher :laugh

Hehnabua
17.12.2017, 19:16
@ Okina ich hab heuer auch Pelze meiner Nins gegerbt aber mit Oxalsäure-pulver. Könntest du mir auch eine Anleitung für deine Art per PN geben? Sorry für OT ( passt ja nicht wirklich zu den Gänsen).

Okina75
17.12.2017, 20:18
Hm, Hehnabua, Du hast Deine PN- Funktion wohl deaktiviert- kann Dir nichts schicken. Daher hier, da meine Antwort an Wurli wohl irgendwie verschütt gegangen ist: Der Link zu der Seite, die ich hatte, funzt nimmer, bzw. ist die Seite down. Googelt daher vllt. mal nach Alaungerbung. Und nun schnell wieder zu den Gänsen, bevor wir hier eins auf den Nischel kriegen, die man aber sicher auch gerben könnte :D!

Widdy
17.12.2017, 23:41
Zu diesem Thema ist's mir vorher textlich so richtig aus den Fingern gesprudelt.
Ich hab's gelöscht.

Viele, z.T. recht traumatische Erlebnisse im Kindesalter haben bei mir sehr viel ausgelöst und ich bin (deshalb) "eingefleischte" Vegetarierin.
Das bewegte mich auch dazu, das eingangs gepostete Video nicht anzusehen.

Die bei uns lebenden Tiere haben alle ihr uneingeschränktes Lebensrecht, Nachwuchs gibt es nicht.

Vielleicht sind so Wachrüttel-Aktionen durchaus sinnvoll, jedoch nicht unbedingt im Kindesalter.
Und wie hier schon treffend erwähnt wurde, das Fleisch kommt nicht aus der Kühltheke in einem Supermarkt,
und die Würste wachsen nicht auf den Bäumen.

Gallo Blanco
18.12.2017, 08:29
Das bewegte mich auch dazu, das eingangs gepostete Video nicht anzusehen.


Man sah doch garnichts, ausser einer schon toten und gerupften Gans.

Eigentlich hätte man das ruhig mal richtig zeigen sollen.
Denn anders kann man ja Leute nicht mehr wachrütteln.

LG Stefan

Rohana
18.12.2017, 09:36
Zu diesem Thema ist's mir vorher textlich so richtig aus den Fingern gesprudelt.
Ich hab's gelöscht.
Schade, ich hätts gern gelesen. Auch als nicht-traumatisierte Nicht-Vegetarierin.

eierdieb65
18.12.2017, 11:08
Zum Trauma der Kinder, oder doch der Eltern, erinnere ich an den Faden hier, wo eine Giraffe für die Löwen getötet und verarbeitet wurde.

Die Leser der Zeitung und andere Erwachsene liefen Sturm, die Kinder waren fasziniert dabei.

Die Kinder haben kapiert, dass Löwen nicht mit Äpfeln, die selber vom Baum gefallen sind, satt werden.

lg
Willi

Widdy
18.12.2017, 11:28
Man sah doch garnichts, ausser einer schon toten und gerupften Gans.

Eigentlich hätte man das ruhig mal richtig zeigen sollen.
Denn anders kann man ja Leute nicht mehr wachrütteln.

LG Stefan

Wenn man den vorher wüsste, was in so einem Video käme ...
Mich hat's auch schon unvorbereitet erwischt, dass :spei

eierdieb65
18.12.2017, 11:50
Nachtrag, hier der Thread über die "traumatisierten" Kinder wegen der Giraffe:

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/72609-Giraffe-get%C3%B6tet-und-an-L%C3%B6wen-verf%C3%BCttert!?highlight=Giraffe+L%F6we

Man muss hier doch die gleiche Thematik nicht jedes Jahr führen.
lg
Willi

Elli
18.12.2017, 11:55
Ich fand die Aktion gelungen. Sowas könnte man durchaus öfters machen, Wo sind wir denn hingekommen, wenn die Schlachtung aus den Köpfen ausgeblendet wird. Die gehört zum Fleischessen dazu und ist Voraussetzung dafür. Mit Federn oder Fell und zappelnd schmecken und die Tiere nun mal nicht. Bei mir gibt es fast täglich Fleisch oder Eier auf dem Tisch. Das allermeiste davon aus eigener Haltung, Weiderind kaufe ich zu.

Allerdings bin ich dagegen, das sich jemand ein Schlachthaus von innen während die Bänder laufen per Lehrplan ansehen muß. Nicht, das ich dagegen wäre, das ein Kind bei einer Schlachtung dabei ist. Für manche Kinder ist das was ganz normales und sie können ganz schön viele Fragen stellen dabei.

Aber per Lehrplan? Stellt euch mal eine angewiederte Lehrerin vor, die das gegen ihren Willen durchziehen muß. Vorher wird sie die Kinder eindringlich darauf hinweisen, das sie etwas ganz schreckliches sehen werden. In ihrer Sprache werden die Tiere auch ermordet. Sie wird im Schlachthaus auf den Geruch hinweisen und sich angeekelt abwenden, die Kinder dazu auffordern sich die Augen zuzuhalten. Und die Ohren, weil die Todesschreie nicht zu ertragen sind. Wenn sie was von meiner Mutter hat, wird sie einen hysterischen Schreikrampf bekommen und austicken, weil die Kinder das Blut nicht sehen sollen. Bis meine Mutter mitbekommen hatte, das wir drei Kinder beim Nachbarn beim Hasenschlachten dabei waren war die Welt von schönen Braten auf dem Teller und wie er dahin kommt in Ordnung. Der Anfall meiner Mutter hat da viel kaputgemacht, was ich mir später wieder hart erarbeiten mußte. Heute kann ich selber meine Kleintiere schlachten, mache es nicht gerne, aber es gehört zum Leben dazu.

Das Kinder beim Schlachten dabei sein dürfen, dafür gibt es von mir ein ganz klares ja. Aber freiwillig und in Ruhe, und eine einzelne Schlachtung. In einem Schlachthaus mit den vielen Eindrücken und der Geschwindigkeit wären Kinder überfordert. Das können sie gar nicht verarbeiten im Kopf.

Pudding
18.12.2017, 12:19
Wo sind wir denn hingekommen, wenn die Schlachtung aus den Köpfen ausgeblendet wird.
Das passt nicht mehr in die "Sakrotanwelt" von 90 % der Bevölkerung Deutschlands!
Die möchten kein Blut, Schmodder oder das was hinten raus kommt sehen/riechen!

Da würde es schon reichen wenn man 10 ausgestallte Legehybriden hinstellen und den Passanten Eier derer anbieten würde - fast keiner würde die Essen!

Gallo Blanco
18.12.2017, 12:40
Wenn man den vorher wüsste, was in so einem Video käme ...
Mich hat's auch schon unvorbereitet erwischt, dass :spei

Ach du liebe Zeit, ein Sensibelchen!:laugh

LG Stefan

Wurli
18.12.2017, 12:43
Ein Tier im Laden darf nicht mehr danach aussehen.
Huhn, Gans & CO sind da schon grenzwertig



Die ausgestallten Legehennen + Masthühner sollen bitte auch frisch aus der Massentierhaltung kommen inkl. Geruch!

Heidi63
18.12.2017, 13:53
Ich bin da eher bei Andreas.....

Bin mit Bauernhoftieren groß geworden....aber ich durfte niemals beim schlachten dabei sein.
Meine Mutter hätte meinen Vater wahrscheinlich umgebracht wenn er mich hätte dabei sein lassen.
Konnte das als Kind niemals verstehen warum ich nicht dabei sein durfte.....schließlich wußte ich ja wo unser Essen herkam.

Als ich vor Jahren mit meiner Hühnerhaltung angefangen habe, mußte ich mir zuerst mal jemand suchen der meine überschüssigen Hähne schlachten konnte.
Zumal mein erster Einkauf von Jungtieren aus 14 Hähnen und 3 Hennen bestand.

Ein Tier zu rupfen und auszunehmen war nie das Problem, aber den Tötungsakt hab ich mir jahrelang nicht zugetraut.
Die Lebensumstände haben mich allerdings dazu gebracht das ich das auch mittlerweile kann.
Und hätte ich nochmal kleine Kinder.....meine Tochter ist längst erwachsen....dürfte die selber entscheiden ob sie dabei sein wolle oder nicht.

Es kommt immer drauf an .....wie man an eine Sache herangeführt wird.

Rohana
18.12.2017, 15:31
Es kommt immer drauf an .....wie man an eine Sache herangeführt wird.
Eben deshalb halte ich nichts von Zwang.

eierdieb65
18.12.2017, 15:36
Und ich halte deswegen nichts vom Verschweigen.
Eine Frau, die sich vor Blut ekelt, ist ohnehin nicht als Lehrerin geeignet.
(Oder ist die 10-jährige, die ihre 1. Regel vormittags bekommt, ein Stinkemonster und überhaupt ekelig?)

Willi

Heidi63
18.12.2017, 15:43
Eben deshalb halte ich nichts von Zwang.

Sorry....aber von Zwang war ja auch nie die Rede.

Rohana
18.12.2017, 15:50
Siehe Seite 2:

[...] per Gesetz zu verankern, mit den Schulklassen 6 und 7 dreimal Schlachthöfe per Halb- oder Ganztagsausflug zu besuchen. [...] mit der Pflicht, sich den kompletten Prozess vom Ruheraum bis zur Zerteilung anzukucken, ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.

Im Grunde sind wir ja schon ähnlicher Ansicht. Ich finde es richtig und wichtig, Kinder aufzuklären und dabei sein zu lassen. Aber begleitet und in dem Tempo, welches das Kind ver- und erträgt.

Heidi63
18.12.2017, 15:52
Achso....ich hatte das jetzt auf meinen Post bezogen. Sorry!

Elli
18.12.2017, 15:55
Was VIEL, VIEL sinnbringender wäre, wäre es, per Gesetz zu verankern, mit den Schulklassen 6 und 7 dreimal Schlachthöfe per Halb- oder Ganztagsausflug zu besuchen. Einmal Geflügel, einmal Schwein, einmal Rind, mit der Pflicht, sich den kompletten Prozess vom Ruheraum bis zur Zerteilung anzukucken, ungeachtet jedwedlicher Empfindlichkeiten.


Gut, dann habe ich etwas falsch verstanden. Für mich hörte sich das nach Zwang an.

Ups, da war Rohana schneller.

Okina75
18.12.2017, 16:59
Und darum habe ich von den Klassen 6- 7 geredet, und nicht schon von der Kindergarten- Krabbelgruppe. Auch wenn ich meine je jünger umso besser :kein...

legaspi96
18.12.2017, 17:09
Ich fand die Aktion gelungen. Sowas könnte man durchaus öfters machen, Wo sind wir denn hingekommen, wenn die Schlachtung aus den Köpfen ausgeblendet wird. Die gehört zum Fleischessen dazu und ist Voraussetzung dafür. Mit Federn oder Fell und zappelnd schmecken und die Tiere nun mal nicht. Bei mir gibt es fast täglich Fleisch oder Eier auf dem Tisch. Das allermeiste davon aus eigener Haltung, Weiderind kaufe ich zu.

Allerdings bin ich dagegen, das sich jemand ein Schlachthaus von innen während die Bänder laufen per Lehrplan ansehen muß. Nicht, das ich dagegen wäre, das ein Kind bei einer Schlachtung dabei ist. Für manche Kinder ist das was ganz normales und sie können ganz schön viele Fragen stellen dabei.

Aber per Lehrplan? Stellt euch mal eine angewiederte Lehrerin vor, die das gegen ihren Willen durchziehen muß. Vorher wird sie die Kinder eindringlich darauf hinweisen, das sie etwas ganz schreckliches sehen werden. In ihrer Sprache werden die Tiere auch ermordet. Sie wird im Schlachthaus auf den Geruch hinweisen und sich angeekelt abwenden, die Kinder dazu auffordern sich die Augen zuzuhalten. Und die Ohren, weil die Todesschreie nicht zu ertragen sind. Wenn sie was von meiner Mutter hat, wird sie einen hysterischen Schreikrampf bekommen und austicken, weil die Kinder das Blut nicht sehen sollen. Bis meine Mutter mitbekommen hatte, das wir drei Kinder beim Nachbarn beim Hasenschlachten dabei waren war die Welt von schönen Braten auf dem Teller und wie er dahin kommt in Ordnung. Der Anfall meiner Mutter hat da viel kaputgemacht, was ich mir später wieder hart erarbeiten mußte. Heute kann ich selber meine Kleintiere schlachten, mache es nicht gerne, aber es gehört zum Leben dazu.

Das Kinder beim Schlachten dabei sein dürfen, dafür gibt es von mir ein ganz klares ja. Aber freiwillig und in Ruhe, und eine einzelne Schlachtung. In einem Schlachthaus mit den vielen Eindrücken und der Geschwindigkeit wären Kinder überfordert. Das können sie gar nicht verarbeiten im Kopf.

Elli, das ist ein sehr guter Beitrag! Auch ich halte nichts davon Schlachthausbesuche zu machen. Die Kinder müssen individuell und mit einer Person, die nicht angewidert reagiert, ans Schlachten geführt werden
wenn sie es denn möchten. Sie müssen wieder lernen das Fleisch etwas Wertvolles ist, das man nicht jeden Tag haben muss. Es musste schließlich ein Tier für uns sterben.
Grüße
Monika

Okina75
18.12.2017, 17:17
Ja, gut, das Argument mit der angewiderten Ranführungsperson hat was für sich- nur wird dann eben alles so weitergehen wie jetzt...

Huhnihunde
18.12.2017, 18:30
Beim Kälberschlachten durften wir Kinder nicht in die Nähe des Schlachtraumes (Metzger kam auf den Hof). Sobald das Kalb zerlegt war, wurde die Tabu-Zone aufgehoben.
Was mir aus dieser Zeit als eindringlichstes Erlebnis in Erinnerung geblieben ist:
Wir hatten in einer Schlachtwanne Kälberaugen entdeckt, die Jungs haben sich Stöcke besorgt und mit den Augen Hockey auf dem sauber abgespritzten Boden gespielt... Unser Spiel wurde nach kurzer Zeit entdeckt und es gab den Mega-Anschiss (auch für die Mädelz, die wie ich nur kreischend über die Augen gesprungen waren). Uns wurde die absolute Pietätlosigkeit unseres Spiels erklärt! Die Würde des Tieres auch nach dem Tod ist nicht verhandelbar!

Das Schlachten von Geflügel und Fischen habe ich als Kind erlebt. Es war immer klar, dass es ohne das Schlachten eines Tieres keine Wurst und kein Fleisch gibt. Als traumatisch habe ich das nicht in Erinnerung, was daran liegen mag, dass nie ein Lieblingstier in meinem Beisein unter dem Messer landete.
Opa hat, als mein Lieblingskuschelhuhn auf einmal weg war, gesagt es wäre weggeflogen. Das war schrecklich! Das wäre nie und nimmer weggeflogen. Aber wahrscheinlich die mildeste Lüge, die er mir gegenüber machen konnte. Und so, wie ich damals schon irgendwie ahnte, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, habe ich an seiner Aussage wegen des weggeflogenen Huhnes gezweifelt....das hat mich als Kind lange beschäftigt.

Selbst habe ich noch nie geschlachtet.
Das Ausnehmen und Abbalgen, Schuppen habe ich gelernt als ich mir im Restaurant meiner Tante während der Schulzeit ein paar Mark dazu verdient habe.

Genauso ist mir in Erinnerung, dass es früher in den Fischgeschäften immer Becken gab, aus denen man sich Karpfen/Forellen aussuchen könnte. Die wurden dann sichtbar hinter der Verkaufstheke mit dem Holzstock betäubt und geschlachtet.

Der Protest von irgendwelchen Leuten hat mittlerweile dazu geführt, dass man solche Becken gar nicht mehr sieht und dass Fische direkt als Fischstäbchen geboren werden....

Sobald ein Tier einen Namen hat wird es schwierig. Der Huhn-Opa mußte den Sylvesterkarpfen Fridolin (der seine letzten Tage in der Familieneigenen Badewanne verbrachte) in einem Fleet aussetzen, weil keiner ihn Schlachten und essen wollte....

Kindern würde ich die Anwesenheit beim Schlachten immer gestatten, sie aber niemals dazu zwingen!

Kinder wissen genau, dass die Schlange die Kugelknopfaugenmaus fressen muß um zu überleben. Auch diese Fütterung in Zoos findet leider nun auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Lieber wird den Kindern Fleischabfall in Form von Gesichtswurst kredenzt. Und das finde ich wirklich pervers!

Huhn von den Hühnern
18.12.2017, 18:53
Schlachten war in unserer Familie kein Thema, da es keine Tiere dafür gab. Allerdings war uns klar, dass Schnitzel nicht auf Bäumen wachsen.
Mit meinen Huhns wurde alles anderes und meine Eltern reagierten entsprechend.
Ich denke auch, freiwilliges zu gucken/weg gehen und die richtige kindgerechte aufklärung können wäre für Kinder wichtig. Alles kann, NICHTS muss
Die Aktion selber zeigt, dass Tier, sein Leben (wie... wo und wie lange) und sein Tod ausgeblendet werden. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass der Fernseh die passenden Antworten eingestellt hat, keiner von uns weiß, was wirklich gesagt wurde. Dennoch kommt der ein oder andere mal ans Nachdenken

legaspi96
18.12.2017, 18:57
Huhnihunde, wir hatten wohl ähnliche Erlebnisse in der Kindheit.
Kinder müssen es selbst wissen wann sie dabei sein wollen. Mit dem Erzwingen erreicht man nur das Gegenteil von dem was man wollte.
Besonders Deinen letzten Abchnitt finde ich sehr wertvoll

Kinder wissen genau, dass die Schlange die Kugelknopfaugenmaus fressen muß um zu überleben. Auch diese Fütterung in Zoos findet leider nun auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Lieber wird den Kindern Fleischabfall in Form von Gesichtswurst kredenzt. Und das finde ich wirklich pervers!
Grüße
Monika

Okina75
18.12.2017, 19:35
Ein zartfühlender Opa, Huhnihunde- die Leute wissen gar nicht, wieviel sie mit solchen offensichtlichen Lügen/ Kinder für Blöd- Haltereien kaputt machen... Zumindestens zuerst mal das Vertrauen in sich, und wem soll ein Kind mehr vertrauen denn seinen nächsten Verwandten :(...

Genau wie der landauf, landab als lieber Tieronkel bekannte Prof. Dr. Bernhard Grzimek in seinen ganz jungen Jahren, als er noch im oranienburgischen eine der ersten Wirtschaftsgeflügelhaltungen betreute und eine Hündin hatte, die dann natürlich auch zweimal im Jahr warf. Die Kinder der Mitarbeiter aus dem nahen Dorf kamen oft vorbei wegen der Welpen, bis einen Tag dann der Jäger angefordert wurde, um die Welpen zu entsorgen- die hatte dann "der Habicht geholt"...
Seitdem ich das (als Erwachsener!) in einem seiner Bücher las (von ihm selbst niedergeschrieben), ist der Kamerad auch weit posthum bei mir aber auch so richtig unten durch gefallen, ein Heuchler sondergleichen nahezu, und der war nicht mal mein Opa. Hatte ihm als Kind als Vorbild im Tier-, Natur-, und Artenschutz nur ebenso grenzenlos vertraut... So kann man sich irren!
Wie muss es dann erst Kindern gehen, die von ihren wirklichen Eltern oder Großeltern derart übel, ja..., betrogen werden und das merken?!?

Widdy
18.12.2017, 20:53
Ach du liebe Zeit, ein Sensibelchen!:laugh

LG Stefan

Genau, Gallo Blanco, und ich stehe dazu !

Crazynaddl
18.12.2017, 21:25
Ich muß sagen, das ich das Töten auch nicht kann, vielleicht auch noch nicht.
Aufgewachsen bin ich damit nicht und kenne es erst seit ca. 15 Jahren.
Ich bin richtig stolz, das ich es dieses Jahr geschafft habe beim rupfen zu zusehen und dann auch beim rausholen der Innereien zuschauen konnte, ohne das mir schlecht wurde. Ich habe sie sogar angefaßt. ( Ich habe mich immer gedrückt, um ja nicht mitmachen zu müssen, beim rupfen und ausnehemen. Bei den Lämmern gings schon gar nicht.
Aber das Zubereiten der eigenen Tiere und essen ist wiederrum überhaupt kein Problem.

Es ist schon wirklich sehr schwer, wenn man nicht damit aufgewachsen ist.

Meinen Sohn haben wir auch zuschauen lassen, wenn er wollte. Aber sein Gemüt war dafür auch zu zart. Letzten Winter hat er zumindest vesucht mitzumachen, aber das Töten konnte er auch nicht. ( Wie der herr, so's gescherr :roll )

Floyd
18.12.2017, 21:35
Herr Floyd ein Eifeler Junge, der bei seinem Onkel das Schlachten hautnah mitbekam, und ich ein Kind des Ruhrpotts, wo früher Tauben, Hühner und Kaninchen oft geschlachtet wurden.
Wir wurden nie dazu gezwungen, oder gar davon abgehalten dabei zuzuschauen.
Ich fand die Anornung der Organe damals sehr interessant, schaute manchmal zu, und liess mir einiges erklären.

Später lebten Herr Floyd und ich einige Jahrzehnte im Kölner Raum, wir waren echte Stadtmenschen.

In den frühen 1990igern waren Herr Floyd und ich zum allerersten mal auf Weihnachtsbesuch in der Slowakei.
Später fuhren wir regelmässig in die Slowakei, und bekamen dann so ab November die ganzen Hausschlachtungen hier im Dorf mit.
Da die ganze Familie mithilft, waren auch immer alle Kinder dabei, und ab einem gewissen Alter wurden sie sogar für kleinere Tätigkeiten eingespannt.
Ich hatte damals auch mal mitgeholfen "Hurky" herzustellen. Da musste eine gekochte, und gewolfte Innereien-Reismasse (auch die Lunge kam da rein) in Dickdarmstücke füllen, und verschliessen. Der Geruch war für mich seeeehhhhr gewöhnungsbedürftig, hatte versucht nicht tief einzuatmen, nur durchhalten war wichtig.
Hurky ist bei den Slowaken als Frühstück sehr beliebt.

Wenn ein Tier getötet ist, mache ich soweit alles mit, nur beim Töten kann ich in den meisten Fällen nicht dabei sein.
Letztens mussten unsere Puten geschlachtet werden, das hat eine Frau aus unserem Dorf mit Herrn Floyd gemacht. Abends die Schlachtkörper zerteilen und einfrieren, war dann für mich kein Problem mehr.
Bei unseren Junghähnen helfe ich sogar beim Töten mit, nehme sie aus, und friere sie küchenfertig ein. Wenn ich mal alleine zuhause bin, kann erlöse ich auch kranke, oder verletzte Tiere.

Aber die Zeiten ändern sich auch hier in der Slowakei. Viele junge Menschen wohnen in den Städten, kaufen ihr Fleisch und Eier in den Supermärkten, und einige Kinder wissen schon gar nicht mehr welches Fleischstück zu welchem Tier gehört.
Wir versuchen so gut es geht Schweinefleisch von Hausschlachtungen zu bekommen, letztes haben wir 2 Pakete Jungbullenfleisch von einem Bekannten kaufen können.
Das wird hier oft gemacht, Bauersleute die Milchkühe halten, füttern und schlachten die Jungbullen, und bekommen das Fleisch sehr gut verkauft.
Frische Milch kaufen wir nur noch bei unseren Nachbarn, die rund 30 Milchkühe halte, so mit Auslauf und Wiese. Sie unterhalten seit Jahren in der nahen Stadt sogar ein Frischmilchautomat, der sehr gut besucht wird.

Jedes Jahr im Mai findet in einigen Dörfern und Ortschaften ein Schlachtfest statt.
Die Schweine werden schon am Vorabend getötet, aber das zerlegen, verwursten, kochen, usw. wird unter dem Beisein der Besucher gemacht. Und weil es hier viele Kinder gibt, bringen die Besucher auch alle Kinder mit, die immer gerne an der "grosse Schlachtplatte" mit essen.

Hier habe ich ein tolles Video (Mai 2016) von unserem Dorf gefunden, was die tolle Stimmung bei so einem Schlachtfest sehr gut zeigt.
So ab 6.25 Minute erklärt unser Bügermeister wie gerne seine Leute dieses Fest organisieren, und die Schulköchin erzählt auch ihre Tätigkeit mit grosser Begeisterung.
Übrigens, die Kinder werden hier zu nichts gezwungen :neee:, sie machen alles freiwillig mit.:jaaaa:

Liebe Grüsse aus dem wilden Osten, wo einige Uhren noch anders laufen.

Obecná zabíjačka (TV Rimava)


https://www.youtube.com/watch?v=CsCt7XqWNUA


https://www.youtube.com/watch?v=CsCt7XqWNUA

Nicolina
18.12.2017, 22:12
Ja, gut, das Argument mit der angewiderten Ranführungsperson hat was für sich- nur wird dann eben alles so weitergehen wie jetzt...

Du vergisst dabei, dass Kinder/ Jugendliche sich auch bereits bewusst gegen Fleischkonsum entschieden haben könnten - was sollten diese in einem Schlachthaus?

Widdy
18.12.2017, 22:48
Du vergisst dabei, dass Kinder/ Jugendliche sich auch bereits bewusst gegen Fleischkonsum entschieden haben könnten - was sollten diese in einem Schlachthaus?

Danke für Deinen Einwand, @Nicolina.
Ich kann Dir sagen, was die tun würden, nämlich wie ich: :spei
Darf ich fragen, bist/isst Du auch eher Vegi?

Nicolina
18.12.2017, 22:52
Darf ich fragen, bist/isst Du auch eher Vegi?
Vegetarier seit 33 Jahren - mein Mann zog später nach - vor 17 Jahren.

Widdy
18.12.2017, 23:53
Ganz so genau habe ich es mir nicht gemerkt - vielleicht jemand von Euch - aber jedes Thanks Giving werden in den USA zig Millionen Truthähne geschlachtet.
Ich stelle mir vor, dass durchaus eine Kommastelle weniger begeisterter Truthahnliebhaber zu zählen wäre, sollte denn der Truthahn persönlich in einem Schlachthof abgeholt werden müssen.

Nicolina
19.12.2017, 00:00
passt zu dem Zynismus..oder wie soll man es sonst nennen?
https://www.abendblatt.de/vermischtes/article111365855/Amerika-verspeist-zu-Thanksgiving-Millionen-Truthaehne.html
ein "begnadigter" Truthahn......

Okina75
19.12.2017, 00:38
Nic: Hatte ich auch im Hinterkopf, aber nicht dazu geschrieben.
Mein Problem: Wenn bekannte Veganer/ Vegetarier in der Klasse sind (12/ 13jährige?!?!?), könnte man die ja außen vor lassen. Dann werden garantiert aber viele bocklose sagen, sie wären auch welche, nur um darum herum zu kommen...

Hm, ich hätte vor dem Besuch im KZ Buchenwald am liebsten auch irgendsowas gesagt, um mir das zu ersparen- musste aber trotzdem mit rein. Obwohl die Gefahr, dass ich mal sowas veranstalte, worauf da gemahnt wird, nun doch eher gegen 0,0000000000000000~ tendiert. Die Gefahr, dass irgendwelche Jugendlichen und späteren Erwachsenen aber ihr Leben lang Massentierschlachtungsfleisch völlig unreflektiert in sich hineinfressen, schätze ich als ungleich viel höher und wahrscheinlicher ein!

Und was bringen solche Aktionen wie da in Köln (ja, sorry, die Sache hat mich zutiefst verletzt und abgestoßen, weil es Gänse waren!)? Wieviele Leute erreicht man damit effektiv? Macht man DAMIT die ganze Bundesrepublik aufmerksam? Und wie lange wird denn schon gepredigt, seit wievielen Jahrzehnten? Und welchen Effekt hatten diese ganzen Einzelaktionen? Dass die Ignoranz heute schlimmer ist als jemals zuvor! Sagt mir, dass das zwar Dampf ablassen kann, wenn irgendeiner Truppierung mal gerade der Kragen zu eng wird, die Methode aber höchst ineffektiv ist. Oder nicht?

Und was machen denn all die kleinen Proteste überall aus? Den Spruch "Was schert's eine deutsche Eiche, wenn sich eine Sau dran scheuert" kennt Ihr alle? Die deutsche Eiche ist in dem Fall unsere Unionsregierung mit dem erklärten Ziel, um jeden Preis Fleischexports- Weltmeister zu werden, ungeachtet jeglicher Verluste (zB französische Fleischindustrie, die mit deutschem Billiglohn schlicht nicht konkurrieren kann). Ja, und die Sau, das sind die vergleichsweise Handvoll- Wenigen, die unermüdlich sind und immer weiter protestieren. Ich finde es gut, dass protestiert wird, nur so haben doch die einen oder anderen Innovationen Einzug gehalten, wie zB relativ humanere Betäubungsmethoden etc.! Im großen und ganzen wird die deutsche Eiche aber immer nur genau SO viel Zugeständnisse machen, wie es ihr die Petersilie, sprich die Einnahmen und Milliardengewinne, nicht verhagelt!

Und also ist es der deutschen Eiche völlig egal, wenn wieviele der ganzen kleinen Wutzchens da unten auch immer sich scheuern und scheuern- will sagen, protestieren und zu bewussterem und gemäßigterem Fleischverzehr aufrufen- was hierzulande an Absatz und Gewinn flachfällt, wird dann eben auch exportiert, werden noch mehr globale Märkte mit überflüssigem deutschem Subventions- Billigfleisch überschwemmt und Volkswirtschaften ausradiert, weil der Laden unter ALLEN Umständen am laufen gehalten werden muss!

Es ändert für das gewaltige Gros der Tiere nicht das geringste Bisschen, wenn da einzelne mit hehren Anliegen aufbegehren und egal wie sehr vor den Kopf stoßen! Nicht das Volk ist maßgeblich dafür, wie Tiere behandelt, aufgezogen und in welchen Massen geschlachtet werden, sondern unsere Wirtschaftspolitik! Der es wie gesagt vollkommen wurscht ist, wie was passiert, solange die Bilanzen jedes Jahr 'ne höhere Summe unter 'm Strich ergeben!

Wir können es nur selbst persönlich besser machen, dafür sind Hallowach- Aktionen ja sicherlich gut. Aber dass es für Tier und Verbraucher besser wird, ist denn das wirklich gewünscht?
Die private Nutztierhaltung ist sicherlich nicht nur darum sein Mitte der 80er/ Ende der 90er so bodenlos eingebrochen, weil die ganzen alten Idealisten weggestorben sind und das etwa keiner mehr machen wollte- die stetig steigende Zahl kleiner privater Hühnerhalter beleuchtet da ein entschieden anderes Bild. Sondern weil 's von der Industrie nicht gewollt ist, denn wer unabhängig ist, der lässt sich schwer kontrollieren und im Bedarfsfall repressieren... Macht fußt vor allem auf Kontrolle, und wer ist heute mächtiger als Wirtschaftslobbys? Durch was? Kontrolle in kontinentalen Ausmaßen, ich glaub' man kann sogar unumwunden sagen, globalem Ausmaß!

Dieser ungeheure Macht- und Kontrollapparat wird sich die Butter von ein paar so kleinen Würstchen, die da in der Kölner Innenstadt publikumswirksam und polarisierend 10 Gänse schlachten oder die irgendwo anders in sonst noch welchen Formen protestieren, ganz sicher nicht vom Brot nehmen lassen. Und darum finde ich das den falschen Ansatz und für vollkommen daneben gegriffen, denn solche Aktionen kratzen nicht mal an der Oberfläche.
Weil einfach die Breitenwirksamkeit fehlt, und der Effekt nichtig ist! Verkaufen sich dadurch die berühmte, oft zitierte, idealistische "aber auch nur eine, dann ist schon was erreicht!!!!"- Gans, oder auch deren 200, weniger, dann ist eben gar nichts erreicht!
Die Produktion wird nicht heruntergefahren werden, eher geht ein weiterer kleiner Landwirt ein, die Masse wird aber durch Millionensubventionen weiter produziert werden, und noch erhöht! Und wenn die 200 Gänse kein Deutscher essen will, tja, die Chinesen wollen sie bestimmt. Oder welcher Markt auf der Welt dann auch immer wanderameisengleich überrannt wird... Oder sie schmeißen sie einfach weg, wie zur letzten Vogelgrippe die hunderttausenden Putenküken, die trotzdem fortlaufend weiter erbrütet wurden, weil ja sofort nach den Aufhebungen der Sperrgebiete wieder ausreichend Ware zur Verfügung stehen musste... Und was zwischendrin schlüpfte und noch nicht gebraucht werden konnte- tja, ab in die CO²- Kammer damit und die Brutschränke wieder aufgefüllt, der Rubel muss ja unter allen Umständen weiter rollen :kein...

Ich befürchte aber, ich denke schon wieder viel zu weit in die Tiefe, und das das zwar alles ganz lobenswert gedacht ist, aber ja sowieso nicht erreicht werden kann. Mein Konzept, und das ist das einzige, das greifen kann, wäre es, das Volk umfassend und flächendeckend aufzuklären. Und das geht nur institutionell oder per Medien. Da die Medien aber dem ganzen Zirkus zu Diensten sind und erst mit ermöglichen, bliebe nur eines!
Breitenwirksam ansetzen und alle zugleich aufklären, und zwar nicht in nichts bewirkenden Einzelaktionen, die sogleich wieder verpuffen, sondern mit Hand und Fuß und allem nötigen Hintergrund und Tiefgang. Eben genauso, wie im Geschichtsunterricht allen deutschen Schülern gleichermaßen mit dem Zaunpfahl (und ebenso ohne Rücksicht auf jedwede Be- und Empfindlichkeiten) eingetrichtert wird, dass die Zeit von 1933 bis 1945 das allerdunkelste Kapitel deutscher Geschichte war...

Wenn das mit dem Tierwohl und dem bewussten Fleischgenuss etc. auch nur den Hauch ernst gemeint ist, bedarf es da ebenso rigoroser Aufklärung, da Paralellen nicht nur marginal bestehen. Verkraften junge Jugendliche mit 12/ 13 oder auch bis 16 den Anblick und das Bewusstsein um 6 Millionen nur noch mit Haut überzogener, herumwankender oder auf Haufen getürmter Skelett- Gestalten, und härter geht es bei allem guten Willen nun wirklich nicht!!!, dann verkraften sie auch das Bewusstsein um die Hintergründe zur Fleisch- und sonstigen Nahrungserzeugung! Mein Standpunkt!
Und nur dann, wenn 20 Millionen Heranwachsende und zukünftige Verbraucher, Wirtschafts- Fadenzieher und Regierende einen wirklichen Ansatzpunkt zur Entscheidung haben, nur DANN kann sich auch wirklich etwas ÄNDERN!

Es tut mir von Herzen leid, wieder so deutlich werden zu müssen, aber wer wirklich was verändern will, der muss leider auch mal zu "drastischen" Maßnahmen greifen. Wie meine Gewichtung dessen aussieht, sollte jetzt klar sein...

Nicolina
19.12.2017, 00:50
Hi Andreas- deine Antwort nun nur überflogen...
die Aktion in Köln war doch bereits recht drastisch..und klar geht es auch noch "mehr".
Puddings Beitrag ausgestallte Legehennen für Eierkäufer "auszustellen" ( die armen Viecher :( ) ist auch drastisch..
Wichtig ist für MICH: Dass HINGEGUCKT wird..
Und das von den jetzigen Käufern..aber lieber wird virtuell weggeklickt, oder das TV Programm gewechselt.
Und bei solch absolut öffentlichen Aktionen, geht das sehr! viel schwerer.
Ich war in meiner Jugend in einem Aktionsbündnis Tierschutz - mit Tischen etc in der Fuzo am Samstag...das war schon bezeichnend.

Okina75
19.12.2017, 00:55
Ja, bei denen war ich auch. Nachdem ich aber die drei Jahre lang nur die Pflichtzahlungen geleistet habe, haben sie mich ohne ein Wort vor die Tür gesetzt...


Und das von den jetzigen Käufern..aber lieber wird virtuell weggeklickt, oder das TV Programm gewechselt.
Und bei solch absolut öffentlichen Aktionen, geht das sehr! viel schwerer.
Lies nochmal ganz, denn überfliegen verdeutlicht nicht meine Ansätze! Quasi unmöglich! wird es, wenn der "Verbrauchererziehung" genau so viel Inbrunst angedeihen lassen wird wie der Staatsbürgererziehung :kein.

tiffani
19.12.2017, 01:24
Sorry Okina, aber wer ein Klaus Kinski-Zitat in seiner Fußzeile verwendet, sollte sich auch erstmal genau informieren und nicht nur "überfliegen" und dann überlegen, wen er da zitiert.
Und vielleicht nicht nur die Schönheit des Spruches im Vordergrund bewundern, sondern hinter die Kulissen schauen. Seine von ihm missbrauchte Tochter wäre dir dankbar.

Nicolina
19.12.2017, 01:33
Ja, bei denen war ich auch. Nachdem ich aber die drei Jahre lang nur die Pflichtzahlungen geleistet habe, haben sie mich ohne ein Wort vor die Tür gesetzt...
OT
Das war ein AB -ohne Beiträge etc. Der damalige Initiator (derzeit schon Veganer-als ich den Begriiff noch gar nicht kannte) ist heute 2. Chefredakteur einer HH Tageszeitung und bringt regelmäßig noch Beiträge zu z.B. Hühnermast



Lies nochmal ganz, denn überfliegen verdeutlicht nicht meine Ansätze! Quasi unmöglich! wird es, wenn der "Verbrauchererziehung" genau so viel Inbrunst angedeihen lassen wird wie der Staatsbürgererziehung :kein.
Hier sind wir dann doch genau dort! wo eben staatliches Regulativ nicht greift/ greifen wird..umso mehr / umso wichtiger sind doch eben solche Aktionen gefragt..Ist doch wie die Ini "gib der Wurst ein Gesicht".

Gallo Blanco
19.12.2017, 01:34
Seine von ihm missbrauchte Tochter wäre dir dankbar.

Danke!
LG Stefan

Btw. die aufgeblähten Texte vom okina75 sind mir einfach zu lange, die lese ich nicht mehr durch, da ist mir die Zeit zu schade.

Und eine Signatur eines Vaters zu verwenden, der seine Tochter missbraucht hatte, sagt vieles aus!
Wahrscheinlich wieder OT und es gibt wieder einen Strafpunkt!
Danke schon mal.

Okina75
19.12.2017, 01:57
Was mein Zitat angeht: Hm, ob das denn wirklich so war? Und die nicht einfach büsch'n Kohle mit Papis Namen machen wollte, weil heute eh niemand mehr das Gegenteil beweisen kann?

Gallo: Bevor Du andere als Sensibelchen bekrähst- einfach mal die eigene Nase, und so...

Und was habt Ihr zum Thema zu sagen oder als Lösungsansatz für das bestehende Problem beizutragen?

Okina75
19.12.2017, 02:20
PS:

Sorry Okina, aber wer ein Klaus Kinski-Zitat in seiner Fußzeile verwendet, sollte sich auch erstmal genau informieren und nicht nur "überfliegen" und dann überlegen, wen er da zitiert.
Und vielleicht nicht nur die Schönheit des Spruches im Vordergrund bewundern, sondern hinter die Kulissen schauen. Seine von ihm missbrauchte Tochter wäre dir dankbar.

Ist übrigens von Ernst Ferstl, das Zitat.
Und nun doch bitte wieder zum Thema :)!

tiffani
19.12.2017, 07:35
... und warum schreibst du dann K.K. drunter?

Und was habt Ihr zum Thema zu sagen oder als Lösungsansatz für das bestehende Problem beizutragen?
Ich habe weiter vorne bereits gesagt, was ich zum Eingangsthema zu sagen hatte. Das reicht mir. Ich will und kann nicht die Welt retten. Dazu sind die Menschen viel zu verschieden, als dass ich alle erreichen kann.

Ich könnte hier schreiben, wie und durch was ich zur eigenen Hühnerhaltung kam und ein Umdenken bei mir bewirkt hat. Ja, ich habe früher auch Massentierhaltungseier und -fleisch gekauft, aber diesen Prozeß muss jeder einzelne für sich selbst durchmachen. Aber hätte es damals diese bestimmte TV-Sendung nicht gegeben, wäre bei mir erstmal nichts passiert. Und deshalb bin ich um jede Aktion dankbar, die ein Denken und Umdenken bei anderen erwirken könnte.

zfranky
19.12.2017, 09:13
Und was habt Ihr zum Thema zu sagen oder als Lösungsansatz für das bestehende Problem beizutragen?

Auf jeden Fall keine staatliche Zwangserziehung.
Mal abgesehen davon, dass ich es für einen unzumutbaren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Kindern halte ( Klasse 6-7 sind Kinder, keine Jugendlichen!), ihnen ohne wenn und aber und ohne Berücksichtigung ihrer Entwicklung das industrielle Töten vorzuführen, halte ich den Ansatz für ohnehin nicht durchführbar:

Zumindest bei uns hapert es ja schon in vielen Schulen bei weiten Teilen der Schüler mit Deutsch, Lesen und Schreiben, Eltern lassen ihre Kinder ohne Frühstück und mit falscher Kleidung in die Schule und schon Besuche im Tierpark hier scheitern daran, dass einige Schüler so wenig Empathie mit Tieren haben, dass diese mit Steinen beworfen werden und das Lehrpersonal das nicht in den Griff bekommt...

Viele erreichst du also sowieso nicht mit der Massnahme, andere traumatisierst du..

Sorry, aber einem Staat, der sich zur Zeit in der Bildungspolitik als derartig überfordert erweist, auch noch diese Verantwortung angedeihen zu lassen, ist mir zu gefährlich..

Und im Übrigen: Ich glaube, einem Großteil der Menschen in diesem Land ist es völlig egal, wo ihr Essen herkommt, was es enthält und wie es produziert wird.. sonst würden nämlich die Einkaufskörbe anders aussehen...

Liebe Grüße

Frank

Widdy
19.12.2017, 10:45
Nebst allem politischem Hintergrund, und der persönlichen Einstellung jedes Einzelnen für ein "Dafür" oder "Dagegen" stelle ich immer wieder fest, dass es irgendwie "in, toll, zeitgemäss" ist, sich von solchen Statements zu distanzieren.
Und dies eigentlich mit der ach so einfachen Aussage: "Ich esse ja eh so selten Fleisch", "ich bin eh fast ein Vegetarier", "ab und zu mal so ein tolles Stück was-auch-immer-Fleisch". In meinen Augen Wischi-Waschi-Aussagen.
Warum dann aber die auch von Z-Franky erwähnten Einkaufskörbe vielfach etwas ganz anderes aufzeigen; das Klären zu wollen - ein Ding der Unmöglichkeit.

Nicht, dass irgendjemand (mir) gegenüber sich rechtfertigen müsste, und ich verurteile auch keineswegs die Fleischliebhaber, aber m.E. sollte hierzu nicht nur der Gaumen und der Magen entscheiden, sondern auch das Hirn!

Sich von solchen Bildern (live oder aus der Konserve) abzuwenden, und sich danach einen Hot-Dog an der Ecke zu genehmigen, oder die Chicken-Nugets auf der anderen Seite - das geht (mir) einfach die Rechnung nicht auf.
Und wieso dann jährlich der Fleischkonsum abermals gestiegen ist, das bestellte Fleisch auf dem Teller doch nicht gegessen wird um im Abfall landet, der Kühlschrank von Altlasten wie Würste und Fleisch befreit werden muss und weggeworfen wird. Das ist mir völlig unverständlich.
Dass ich als "Sensibelchen" manchmal auch starkes Rückgrat zeigen muss und mich rechtfertigen - kein Thema, das bin ich gewohnt. Missionarisch gehe ich nicht durch die Gegend aber ich verteidige meine persönliche Einstellung.
Und ja, ich fand meine Lieblingstiere im Topf.

Okina75
19.12.2017, 14:14
Frank:

Auf jeden Fall keine staatliche Zwangserziehung.
Mal abgesehen davon, dass ich es für einen unzumutbaren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Kindern halte ( Klasse 6-7 sind Kinder, keine Jugendlichen!), ihnen ohne wenn und aber und ohne Berücksichtigung ihrer Entwicklung das industrielle Töten vorzuführen, halte ich den Ansatz für ohnehin nicht durchführbar:

In punkto auf geschichtliche Erziehung findest Du das aber völlig in Ordnung? Obwohl es kaum was härteres und traumatisierenderes gibt als diese angesprochenen Verbrechen? Dass da ALLE Kinder zwangsweise durch müssen, ist völlig in Ordnung. Aber den normalen Alltag viel mehr bestimmende, ähnlich mechanisierte Themen haben Tabu zu sein, weil die Seelchen noch zu zart sind?


Zumindest bei uns hapert es ja schon in vielen Schulen bei weiten Teilen der Schüler mit Deutsch, Lesen und Schreiben, Eltern lassen ihre Kinder ohne Frühstück und mit falscher Kleidung in die Schule und schon Besuche im Tierpark hier scheitern daran, dass einige Schüler so wenig Empathie mit Tieren haben, dass diese mit Steinen beworfen werden und das Lehrpersonal das nicht in den Griff bekommt...

Viele erreichst du also sowieso nicht mit der Massnahme, andere traumatisierst du..

Und nun setze diesen Absatz doch mal bitte in Relation zu meinem Beispiel des Unterrichts bezüglich deutscher Geschichte vor der Mitte des 20. Jahrhunderts... Wozu dann, wenn ich dieser Logik folge, noch dieser mehr als alles traumatisierende Geschichtsunterricht, wo doch heute immer noch irgendwelches braun gesinnte Gesox rumläut und Asylanten mit irgendwas bewirft?
Der Geschichtsunterricht erweist sich ja dann als ebenso fruchtlos, wie es der Unterricht bezüglich Nahrungsmittelkunde wäre... Auch im Geschichtsunterricht erreicht man viele offensichtlich nicht, und andere traumatisiert man durch den Zwang der Teilnahme :kein...


Und im Übrigen: Ich glaube, einem Großteil der Menschen in diesem Land ist es völlig egal, wo ihr Essen herkommt, was es enthält und wie es produziert wird.. sonst würden nämlich die Einkaufskörbe anders aussehen...

Meinst Du... Du (...) oder ähnlich privilegierter Schicht hast da sicher andere Ansichtsweisen als meinereiner, der ständig am Existenzminimum entlang krebst. Letzthin mal die Preisentwicklung in den Läden beobachtet? Alltägliche Produkte wie Käse oder Fisch mal eben um 20- 40 Cent teurer geworden? Ein Wocheneinkauf für 2 Erwachsene und ein Kleinkind, der ca. 85 €/ 170 Mark (zur Verdeutlichung der Relativität) Minimum kostet, und das in einem Discounter? Ohne großartige Markenprodukte im Korb zu haben, sondern schon das billigste... 340 € bzw. 680 Mark im Monat alleine für Lebensmittel für drei Leute, ohne großen Firlefanz dabei, beide Erwachsene Nichtraucher, Nichttrinker und entschieden KEINE Freaks der immer allerneuesten Technik oder Mode!
Die Einkaufskörbe würden anders aussehen, wenn die Leute auch was von den ja tatsächlich fortwährenden Lohnerhöhungen hätten, und nicht alles umgehend wieder von der still vor sich hin steigenden Inflation aufgefressen würde! Davon mal abgesehen, dass mit dem Euro eh alles doppelt so teuer geworden ist, aber das Thema hatten wir auch anderweitig schon mal...

Erstmal müssen die Leute auch was in der Lohntüte haben, und müsste die Medienmanipulation aufhören, damit die Leute mal wieder selber das Denken anfangen, DANN würden Deine Argumente greifen. Solange aber alles unreflektiert so hingenommen wird, wie es einem vorgesetzt wird, siehe mein Zitat, wo ich aus Interesse nur mal den falschen Namen drunter gelassen habe, so lange wird sich garantiert auch mit den bisherigen Gepflogenheiten nichts ändern!

tiffani
19.12.2017, 16:51
... und müsste die Medienmanipulation aufhören, damit die Leute mal wieder selber das Denken anfangen, DANN würden Deine Argumente greifen. Solange aber alles unreflektiert so hingenommen wird, wie es einem vorgesetzt wird, siehe mein Zitat, wo ich aus Interesse nur mal den falschen Namen drunter gelassen habe, so lange wird sich garantiert auch mit den bisherigen Gepflogenheiten nichts ändern!

Na, wir geben uns ja beide nichts! Ellenlange Erklärungen heißen noch lange nicht, dass du mit allem was du sagst oder schreibst, Recht hast und auch nicht, dass du mir, und mich hast du wohl gemeint, hier Unreflektiertheit, Medienmanipuliertheit und Obrigkeitsgehorsam vorwerfen darfst.
... Interessehalber dringelassen ja? Also bewußt manipuliert und dann auflaufen lassen ja? Na, du bist mir ja einer ...

Okina75
19.12.2017, 17:04
Nicht manipuliert- einfach so wie gefunden gelassen und reingestellt. Und auflaufen muss keiner- es besteht jederzeit die Möglichkeit, Internet sei Dank, mal kurz was bei Google reinzukopieren und zu kucken, ob sich das wirklich alles so verhält. Ist eine Sache von Sekunden, maximal Minuten, und steht jedem offen... Gemeint habe ich weder Dich noch sonst einen hier persönlich, sondern allgemein gesprochen. Wenn Du das aber so sehen möchtest :kein...

Susanne
19.12.2017, 17:40
Ich gehe jedes Jahr ein bis zweimal mit Auszubildenden (Köche) in einen großen Schlachthof (ist der größte für Rinder in B-W). Die Azubis sind keine Kinder mehr, meistens nicht mal mehr Jugendliche, sondern junge Erwachsene. Wir laufen von den "Reinräumen" in Richtung Tötungshalle, man sieht massenweise Rinder, zunächst in Form von verpackten Teilen, dann als Hälften (1500 Stück), am Ende als Kadaver bzw. kurz auch als noch lebende Tiere. Die FA, die wir da anschauen, lässt nur bestimmte Leute in ihre Hallen, dann aber darf man dort alles sehen.

Die Auszubildenden verhalten sich ganz unterschiedlich, viele finden die ersten Hallen total interessant, sowas haben die noch nie gesehen. Je weiter wir in Richtung Schlachthalle kommen, desto mehr "Ausfälle" habe ich. "Ausfälle" sind dann junge Leute, die in die Schlachthalle nicht reingehen möchten, weil sie schon den Geruch so fruchtbar finden (so wird argumentiert), ich zwinge niemanden. Wenn wir dann in der Schlachthalle stehen, wird teilweise total abgebrüht reagiert, da wird gelacht, weil die Köpfe irgendwie schwanken oder weil ein Arbeiter mit einem Auge wirft oder so ein "Spaß" macht.
Andere hingegen werden sehr still. Ganz viele können sich nicht anschauen, wie das Tier betäubt wird und wie der Ausblutungstich gesetzt wird. Dennoch werden, sobald wir wieder draußen sind, Witze gerissen, wobei das wahrscheinlich eine Ablenkungssache ist. Und immer, echt jedesmal, werde ich dann gefragt, wo der nächste MacDonald ist. Denn jetzt habe mal voll Lust auf einen Hamburger.

Die etwas mehr betroffenen erkären mir dann am nächsten Tag, dass es schon irgendwie komisch war, diese Massen an Fleisch zu sehen. Eine junge Frau meinte mal, sie habe das Leid der Tiere gepürt, ein junger Mann hat mal gesagt, er war dann echt froh, als das eine Rind (das da quasi in der "Warteschleife" stand), tot war, denn genau dieser Moment, wenn man sieht, dass das Tier ahnt, was auf es zukommt, war für ihn der schlimmste.

Kurz danach ist vegetarische Ernährung das Thema. Eigentlich habe ich jedes Mal die Hoffnung, dass irgendein Auszubildender nun kreativ wird und sich tolle Sachen für Vegetarier einfallen lässt. Aber es ist immer das selbe- jetzt fangen die Schimpfereien auf die Vegetarier an, denn diese stören im Allgemeinen den Betriebsablauf. Leider schimpfen auch die wenigen, die irgendwie betroffen waren im Schlachthof.

Was soll ich sagen: Man erreicht ganz wenige, die meisten aber nicht. Ich selbst bin wirklich nicht gerne im Schlachthof, aber wegen der paar wenigen, die ich vielleicht erreiche, mache ich das Jahr für Jahr. Für kleine Kinder halte ich es aber wirklich nicht geeignet, wäre meiner Meinung nach mit einer Aufsicht auch gar nicht machbar. Man darf die Klassendynamik auch nicht verkennen- wenn da einer anfängt, Witze zu reißen, ziehen alle mit.

Widdy
19.12.2017, 18:15
Danke, Susanne,

Deine Zeilen machen mich sehr betroffen, traurig, nachdenklich.

Wieso jemand in einem Schlachthof witzeln und lachen kann, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.
Wo ist die Achtung vor den Lebewesen geblieben?

Widdy

Crazynaddl
19.12.2017, 18:18
Widdy, das ist meiner Meinung nach Unsicherheit. Susanne schrieb es ja auch schon. Aber wenn man älter wird legt man dieses Verhalten ab. Der eine früher, der andere später.

Okina75
19.12.2017, 18:22
Ich weiß nicht- kann man 12/ 13jährige noch als Kinder, zumal kleine, bezeichnen?
Es fällt mir echt schwer zu akzeptieren, dass die, die in dem Alter schon Regel haben und alles, also allesamt schon Pubertierende sind, noch "zu klein" sein sollen - das sind in meinen Augen mithin keine Kinder mehr, sondern mit der körperlichen Reife schon Jugendliche- die Interpretation von vor 30/ 40 Jahren, die zählt heutzutage nimmer viel, die Welt hat sich inzwischen ein bisschen weiter gedreht!

Mein Argument/ Beispiel der maximal zumutbaren Härte, die jeder Jahrgang in genau demselben Alter anlässlich Staatsbürgerbildung wieder ohne jede Rücksicht durchmachen muss, wird scheinbar immer geflissentlich überlesen. Was ist an in gleich konsequenter Weise vermitteltem Bewusstsein um Herkunft des Fleisches (oder überhaupt der Nahrungsmittel) so verkehrt, wenn das alles im Rahmen des Geschichtsunterricht nur recht und billig ist? Ist es in Bezug auf den Fleischkonsum und dessen Auswirkungen nicht nötig, SO hart zu schockieren wie im Geschichtsunterricht?
Ist das also demzufolge doch alles nicht so schlimm; die Massentierhaltung, die tierverachtende Produktionsweise, wo ein Tier kein Tier mehr, sondern nur noch ein fix zu erlösender Betrag im Betriebssaldo ist?

Wenn man sich da nicht auf ebensolche Konsequenz, die nur angebracht wäre, einlassen kann, was soll der Mummenschanz denn dann? Ich weiß nicht, wie oft ich noch fragen soll, was die inzwischen jahrzehntelangen Predigten und Einzelaktionen dem Gros der Massengierhaltungs- Insassen gebracht hat? Und möchte langsam mal nicht nur persönliche Anstinkereien und Ausflüchte lesen, sondern mal konkrete Belege und Fakten, was so kleine Aktionen für die jährlich hunderte Millionen deutscher Schlachttiere gebracht haben! Und warum dann, wenn steter Tropfen doch so sehr den Stein höhlt, der Stein heute solider ist als je... Stete Tropfen können auch verfestigen, oder bilden manchmal überhaupt erst Steine, dessen sollte man sich auch mal bewusst sein, als immer nur die herrlichen, selbst aufbauenden Phrasen heranzuziehen. Oder lebt es sich mit dem Selbstbetrug ausreichend erträglich?
'Tschuldigung, aber mir geht die Sache echt an die Nieren!

Susanne
19.12.2017, 18:51
Okina,

ich finde da schon einen deutlichen Unterschied zwischen dem Geschichtsunterricht und dem in einen Schlachthof müssen. Im Geschichtsunterricht wird man über wirklich schlimme Sachen aufgeklärt, die im dritten Reich stattgefunden haben. Aber das ist vorbei, die Kinder fühlen sich dafür nicht verantwortlich, es hat letztendlich nichts mit ihnen zu tun. Hier ist es leicht, Abstand zu wahren, denn jedes Kind ist sicher, dass das so nicht mehr passieren könnte.

Wenn es um Fleisch geht, haben wir Kinder um uns, die mehr oder weniger alle Fleisch essen. Auf das wollen (oder können) sie auch nicht verzichten. Würden sie also das an sich ran lassen, müssten sie in Konsequenz ihr Verhalten ändern. Also werden sie es machen, wie die älteren auch, sie würden noch weniger mit der Situation umgehen können und sich noch cooler geben. Alternativ wären sie verstört und hätten keine Möglichkeit, ihr Verhalten zu ändern, denn im Alter von 12 Jahren bestimmt noch Mutter und oder Vater, was gegessen wird. Außedem haben sie kein Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Familie.
Wären sie dann dennoch immer wieder am Nörgeln ob des Konsums, stünden die Eltern beim nächsten Elterntag auf der Platte und würde dem Lehrer Vorwürfe machen, wobei das noch der beste Fall wäre, denn dann könnte man vielleicht mit den Eltern ins Gespräch kommen. Meistens würden die Eltern aber auf ihre Kinder einwirken und denen erzählen, dass der Lehrer ein dummer Öko (Vegetarier, Veganer oder sonst was sein) und dem Kind klar machen, dass es zu weich sei.

Abgesehen davon muss so ein Thema ja in den Unterricht eingebettet werden, für solche Themen ist aber eigentlich in der Regelschule gar keine Zeit. Der Besuch müsste dann auch von mindestens 3 Lehrkräften begleitet werden- einer müsste die Aufsicht über die machen, die nicht rein gehen oder bestimmte Bereiche aussparen, einer muss vor und einer hinter der Gruppe laufen. Das aber geht tatsächlich nicht, denn dafür gibt es kein Personal. Wenn es eine Klasse mit 30 Schülern ist, müssten es sogar vier Lehrer sein. Denn auch der Betrieb muss ja geschützt werden, es ist ein sehr sensibler Bereich. Sowas stelle ich mir furchtbar vor für jeden Lehrer.

Ich selbst war mal mit 30 Auszubildenden (drittes Lehrjahr) bei einer Fischzucht (meine sind ja erwachsen und man sollte denken, sie wüssten sich zu benehmen). Ich war im vorderen Bereich der Gruppe, der Fischwirt erklärte soeben an einer im Kescher liegenden Forelle, woran man Salmoniden erkenne. Einer der Auszubildenden hat dann den Fisch angefasst, deswegen war ich auf ihn konzentriert war und und habe das untersagt habe. Auszubildende weiter hinten sind dann auf die Schnapsidee gekommen, ein Gatter zu öffen und so Fische in den Bach zu entlassen ("befreit die Fische!). War aber nicht aus Tierschutzgründen, sondern aus Dummheit. Der Fischwirt rannte nach hinten, hat das Gatter so schnell als möglich verschlossen, hat uns direkt weggejagt und für immer Besuchsverbot erteilt. Ich habe dann später noch mal nachgefragt (er hat die verlorenen Fische nicht in Rechnung gestellt), er meinte, da seinen mindestens 500 Fische abgegangen.

In einer Winzergenossenschaft haben wir für immer Hausverbot, weil dort ein Auszubildender geklaut hat. Zu Ritter Sport dürfen wir auch nicht mehr...

Jetzt wird sicher der eine oder andere denken, was ist denn das für für eine Aufsichtskraft, wenn die nicht mal 30 Azubis im Griff hat, aber das sagt sich leicht.

Wie gesagt: Im Klassenzimmer was erzählen ist eines, irgendwo mit Auszubildenden zu sein, etwas anderes.

KerstinU
19.12.2017, 18:52
Wie schon vorher geschrieben...in der Klasse meiner Tochter wurde in dem Fach GW ( Geschichte , Sozialkunde ) ein Film gezeigt über die Massenaufzucht inklusive Schlachtung. Sie ist 15 . Der Lehrer meinte : damit ihr alle Bescheid wisst, welche Lebensmittel ihr isst . Meine Tochter selbst war wohl 5 mal auf der Toilette, weil sie es nicht sehen konnte. Traumatisiert ist sie deshalb aber nicht . Gerade im jugendlichen Alter kann man noch das Bewusstsein für die Nahrung beeinflussen , d.h nicht das Jeder vegan leben muss aber er sollte eine Wertschätzung gegenüber dem Nahrungsmittel entwickeln.

Susanne
19.12.2017, 18:55
Danke, Susanne,

Deine Zeilen machen mich sehr betroffen, traurig, nachdenklich.

Wieso jemand in einem Schlachthof witzeln und lachen kann, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.
Wo ist die Achtung vor den Lebewesen geblieben?

Widdy

Ich hatte früher da wirklich ein Problem, diese Typen noch irgendwie zu "mögen". Mittlerweile hoffe ich, dass es bei den allermeisten wirklich nur diese Unsicherheit ist (die erzählen mir ja auch noch Jahre später, dass dieser Schlachthofbesuch das geilste war, was sie in ihrer Schulzeit erlebt haben).

melachi
19.12.2017, 19:06
Okina, ich glaube nicht, das so eine Aktion vergebens ist.

Zu erwarten, das sie in der Masse was ändert, kann man davon nicht erwarten. Dazu ist der Einfluß und die Massenmanipulation der Industrie einfach zu allgegenwärtig und erdrückend. Auch das Ende des Beitrags ruiniert in meinen Augen die ganze Aktion. Natürlich ist es versöhnlich für den Feierabend-Fernsehschauer, das ein emotionsgeladenes Mädchen die Tiere retten will. Aber am Ende steht dann halt die Botschaft: so schlimm ist es ja nicht, denn auf eine geschlachtete Gans kommen schließlich neun gerettete. Aber das ist die Verfehlung des Fensehredakteurs, und der Filmbeitrag könnte da schon eher vergebens sein. Aber nicht die Aktion vor Ort.

Die Leute vor Ort, die die Schlachtung sehen, müssen sich mit dem Gesehenen auseinandersetzen. Wie Susanne beschreibt: wenn die eigene Lebenswirklichkeit so drastisch in Frage gestellt bzw. angegriffen wird, dann führt es bei fast allen Menschen entweder zu einer Meidereaktion oder zu einer Verdrängung/Verharmlosung des Gesehenen, vor allem, wenn sie auch noch unter Beobachtung anderer stehen. Eine reflektierte Reaktion haben meist nur diejenigen parat, die sich mit dem Thema schon mal auseinandergesetzt haben. Deshalb finde ich diese für dich so schwer auszuhaltenden Reaktionen der Leute eigentlich ein gutes Zeichen. Denn sie wurden offensichtlich durch das Gesehene beeindruckt. Sonst würden sie garnicht reagieren. Und dieser Eindruck wird wirken. Wie er sich auswirkt, kann man in der gezeigten Situation noch gar nicht abschätzen, das sind oft schleichende Prozesse. Aber selbst die kaltschnäuzigsten in der direkten Konfrontation können doch später aufgrund dieses Erlebnisses ihr Verhalten ändern. Und wenns nur einer aus hundert ist, es ist einer mehr, der wieder andere beeinflußt.

Huhnihunde
19.12.2017, 19:16
Okina, lass mal gut sein!:jaaaa:

Deine ellenlangen Erklärungen und Ausführungen machen müde. Du hast durch die Länge deiner Beiträge nicht mehr oder weniger "Recht" oder "Unrecht" als jeder andere der sich hier äußert.:neee:

Bitte gehe zunächst einmal davon aus, dass du es hier im Forum mit Erwachsenen zu tun hast, die alle um die Errungenschaften des Internets wissen. Sich also wahrscheinlich genauso wie du informieren (können). Noch dazu haben viele der Foristen Kinder die sich im Schulpflichtigen Alter befinden/befanden. Sie können also wohl recht gut beurteilen, was in einer Schule "laufen" würde und was nicht. Allenfalls kann man also an einem Elternabend dies Thema ansprechen und schauen, wie die Eltern reagieren.
Geht dein Kind in den Kindergarten? Sprich doch dort diese Thematik einmal an.

Dass der Verbraucher heute mehr Wert auf fair, oder mit weniger Tierleid, produzierte Lebensmittel legt, kannst du in jedem Supermarkt erleben: Der Anteil der angebotenen Bioprodukte nimmt genauso zu, wie die Zahl der Biomärkte.
Besonders die milliardenschweren Discounter würden diesen "Trend" wohl nicht mitmachen, wenn nicht deutliche Gewinne und Nachfrage in diesem Segment zu verzeichnen wären.

Und, Sorry, deine ständigen Vergleiche bzgl. der unfassbaren Geschehnisse des Holocaust, mit dem Geschehen in einem Schlachthof gleichzusetzen..... erinnert mich an die Argumentation militanter Tierschützer, die keine konstruktiven Vorschläge zur Lösung des Problems beitragen können/wollen.

Du bezeichnest dich selbst als "Darwinist". Bitte überlege doch noch einmal was hinter diesem Begriff steht.

Ich habe übrigens keinen Aluhut auf und weiß, dass sich Kreise im Wasser zeigen wenn man einen Stein hineinwirft....;D

@Susanne: Danke für deinen Beitrag! Genau diese "Übersprungshandlungen" a la McD., sind ein normales Zeichen für Betroffenheit. Die Gruppendynamik macht das "Verarbeiten" des Erlebten dann erträglicher. Du leistes wertvolle Arbeit mit den Jungköchen!

Lisa R.
19.12.2017, 19:20
Ich bin mit Tierhaltung und Schlachtungen aufgewachsen. Wir Kinder durften beim Töten der Schweine nicht dabei sein, bei allen nachfolgenden Tätigkeiten schon. Auch schon als wir noch klein waren. Das war normal und hat uns nicht geschockt. Beim Hühnerschlachten war ich recht früh dabei - beim Schlachten der Kaninchen wollte ich nie dabei sein.

Zwang bring gar nichts und ich würde mein Kind, sollte es zwangsweise mit der Schule dort hinmüssen, an diesem Tag zu Hause lassen.
Sowas würde ich mir und meinen Kindern niemals aufoktroyieren lassen.

Ich habe mir die Schlachtung meiner Lämmer einmal live angesehen - weil ich fand, dass ich es ihnen schuldig bin. Ich entscheide schließlich, dass sie sterben sollen und muss diese Entscheidung auch vertreten können.

Wie Susanne schon geschrieben hat, mit einer solchen Schocktherapie erreicht man wenig. Die Teile der Kinder, die keine Empathie zu Tieren haben, werden ihr Verhalten nicht ändern - für den anderen Teil, braucht es diesen Schlachthofbesuch nicht. Wer Tiere mag/liebt, der macht sich seine Gedanken und in der heutigen Zeit gibt es genug Möglichkeiten sich zu informieren.

Wir "ollen" haben es doch auch kapiert. Unsere Nachkommen - wenn wir sie entsprechend großziehen - kriegen das auch hin.

Jeder der KZ- Eier kauft, weiß genau was er da tut. Es kann mir keiner erzählen, er hätte von den Haltungsbedingungen noch nix mitgekriegt. Hat es was gebracht? Schockbilder gab's und gibt es genug. Hat so gut wie nix gebracht.

Menschen, die aus wirtschaftlicher Not diese Billigwaren kaufen, lasse ich außen vor. Aber den meisten ist es sch...egal - und daran ändern auch die schockierensten Bilder von krepierenden Puten, blutenden Schweinen etc.pp. nix. Was sollte da ein Besuch im Schlachthof ändern?

tiffani
19.12.2017, 22:02
Wenn man den Fleischkonsum in Deutschland, EU- oder Weltweit betrachtet, liest man in diesem Artikel (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/der-fleischhunger-der-deutschen-nimmt-ab-14390908.html), dass lt. statischem Bundesamt und GfK in der BRD im ersten Halbjahr 2016 der Absatz um 1,4 % zurückging, die Fleischproduktion aber geringfügig angestiegen ist (was ja auch Okina als unverständlich beschrieben hat). Hört sich erstmal paradox an, aber was wir weniger essen wird eben exportiert. In China sei die Nachfrage sogar förmlich explodiert.

Kurz zusammengefaßt werden als Gründe für den deutschlandweiten Rückgang angegeben:

- im ersten Halbjahr schlechtes Grillwetter
- demographischer Wandel - ältere Menschen essen weniger Fleisch
- Fleischportionen werden geringer, weil in Gaststätten gegessen oder Fertiggerichte verzehrt werden
- Ü50 vermehrt Flexitarier, d.h. Konsum, aber weniger
- in der jungen Generation überdurchschnittlich viele Vegetarierhaushalte


Zitat: „In bestimmten gesellschaftlichen Schichten und Regionen ist es in Deutschland gegenwärtig offenbar ausgesprochen chic, wenig oder gar kein Fleisch zu essen, während dies in anderen europäischen Ländern erheblich geringer ausgeprägt ist,“ klagt der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie (BVDF).

Sind wir nun Vorreiter oder haben wir nur das System der Industrie nicht verstanden? Wenn der Export den Absatzrückgang bei uns wieder auffängt, was haben wir gewonnen? Weltweit betrachtet gar nichts. Wir können auch nicht mit Aktionen, egal welcher Art, die weltweite Entwicklung verändern. Soll ich jetzt resignieren?

Ne, da bleibe ich lieber bei meinem Phrasen, äh Tropfen ...

Okina75
19.12.2017, 22:05
Susanne: Danke, verstehe ich sehr gut, hast alles sehr gut dargelegt- das alte Problem, der Personalmangel...

melachi: Man kann nur hoffen, dass die Leute nicht nur drei Tage schockiert sind und dann dem bequemen alten Trott weiterfolgen!

huhnihunde: Und Du willst mir jetzt das Maul verbieten? Man darf aber schon noch sagen, was man denkt und was einen beschäftigt?
Dass ALLE Erwachsenen hier um die Errungenschaften des Internets wissen, wage ich stark zu bezweifeln- wieviele kommen denn mit den haarsträubendsten Fragen zu irgendwelchen Hühnerthemen wie der Brut etc., wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Da wissen viele nicht nur nicht um die Errungenschaften des Internets, sondern auch nicht um die des Forums- das auch dazu da ist, um in alten Themen zu recherchieren...


Und, Sorry, deine ständigen Vergleiche bzgl. der unfassbaren Geschehnisse des Holocaust, mit dem Geschehen in einem Schlachthof gleichzusetzen..... erinnert mich an die Argumentation militanter Tierschützer, die keine konstruktiven Vorschläge zur Lösung des Problems beitragen können/wollen.

Ja, kommen denn welche von anderer Seite außer "Finde ich gut!"? Es geht schlicht darum, was einerseits den Kindern/ Jugendlichen whatever völlig selbstverständlich zugemutet wird (die Geschichte), und was selbigen Kindern/ Jugendlichen auf GAR keinen Fall zugemutet werden darf (Hintergründe zur täglichen Nahrung).


Du bezeichnest dich selbst als "Darwinist". Bitte überlege doch noch einmal was hinter diesem Begriff steht.
Klärchen, war der alte Charles also auch ein verkappter Brauner? Der kann nichts dafür, was ein Verein von Verblendeten aus seinen Erkenntnissen gemacht hat/ machen wollte...Überleg' Du vllt. lieber mal, was Du da gerade zart durch die Blume andeutest!


Aber den meisten ist es sch...egal - und daran ändern auch die schockierensten Bilder von krepierenden Puten, blutenden Schweinen etc.pp. nix. Was sollte da ein Besuch im Schlachthof ändern?
Dass sie es GESEHEN haben? Dass sie ein Bewusstsein dafür entwickeln? Sind doch alle so erwachsen und können soviel, wie Huhni oben anmerkt... Warum sich dann nicht mal auch wie einer benehmen?

Ist aber gut, denn mal weiter mit dem gehöhlt werdenden Stein, über den sich die Industrie nur den Allerwertesten ablacht und nochmal ein paar Betriebe mehr für den Export aus dem Boden stampft, ungeachtet dessen, wieviele zig oder hundert im eigenen Land pro Jahr zur Einsicht kommen und weniger Fleisch essen. Was wie gesagt auf die weitere Erzeugung und Schlachtung aber auch nicht die allergeringsten Auswirkungen hat, weil 's dann halt auch exportiert wird, was hier keinen Absatz findet! Man immer zu mit dem still wütenden Bürgerprotest!

Nicolina
19.12.2017, 22:33
Nun kochen auch hier die Gemüter über? Das ist doch unnötig..
Im Grunde "wollen" wir doch alle das gleiche:
Dass die Konsumenten mehr als nur "konsumieren".

Lisa R.
19.12.2017, 23:02
@Andreas
Achtung vor dem Leben an sich, Mitgefühl mit ihren Mitgeschöpfen und Empfindsamkeit gegenüber dem Leiden anderer - das lernen Kinder von ihren Vorbildern vom Kleinkindalter an - da ist die Familie, sind die Eltern gefordert.

Bei Jugendlichen/Kindern, denen sowas nie vorher vermittelt wurde, wird auch ein Besuch im Schlachthof keine Einsicht bringen. In diesem Alter ist bei den meisten der Zug unwiederbringlich abgefahren.

Kinder, die Wegwerf-Kanichen und Spielzeug-Meerschweinchen hatten, bei denen der Welpe wenn er lästig wurde, wieder "wegkam" usw. solche Kinder haben Tiere nicht als Lebewesen kennengelernt. Wenn übermässiger Fleischkonsum als chic hingestellt wird ("Fleisch ist mein Gemüse") und zuhause nicht ausgewogen gekocht wird, sondern Billig-Wurst und Billig-Fleisch in rauen Mengen aufgetischt wird, was soll "die Schule" daran ändern.

Wie wär's mit Fotos von Schlachtvorgängen auf Fleischverpackungen? Richtig deutlich mit viel Blut? Na das würde genausoviel bringen wie Bilder von schwarzen Lungen auf Zigarettenpackungen.

Der Mensch ansich ist ein egoistisches, bösartiges Wesen, das schon immer auf dem Rücken der Schwächeren seine Gelüste ausgelebt hat.
Sorry, aber die Hoffnung, dass sich daran jemals etwas ändern wird - die ist mir schon vor Jahren abhanden gekommen.
Wir können nix anderes tun, als es jeder so gut er kann besser zu machen. Mehr ist m.E. nicht drin.

Nicolina
19.12.2017, 23:06
Wir können nix anderes tun, als es jeder so gut er kann besser zu machen. Mehr ist m.E. nicht drin.
passt
(Leider..)
Wobei ich dennoch immer noch an den steten Tropfen, der den Stein höhlt glauben mag.

Rohana
19.12.2017, 23:29
[...]Meine Tochter selbst war wohl 5 mal auf der Toilette, weil sie es nicht sehen konnte. [...] Gerade im jugendlichen Alter kann man noch das Bewusstsein für die Nahrung beeinflussen , d.h nicht das Jeder vegan leben muss aber er sollte eine Wertschätzung gegenüber dem Nahrungsmittel entwickeln.
Ich frag mich wie man da den Sprung von "aufs Klo gehen" zu "Wertschätzung gegenüber dem Nahrungsmittel entwickeln" schafft...

Nicolina
19.12.2017, 23:34
Ich frag mich wie man da den Sprung von "aufs Klo gehen" zu "Wertschätzung gegenüber dem Nahrungsmittel entwickeln" schafft...

Ich frage mich, was daran nicht zu verstehen ist
..wenn jemandem bei solchen Infos/ Bildern schlecht wird.

Widdy
20.12.2017, 00:05
Ich frag mich wie man da den Sprung von "aufs Klo gehen" zu "Wertschätzung gegenüber dem Nahrungsmittel entwickeln" schafft...

Rohana,
... das ist ein relativ unkontrollierbarer Vorgang, in dem der Mageninhalt durch die Speiseröhre und Mund entleert wird.
Das Verb nennt sich "übergeben". Erst danach ist wieder ein relativ klarer Denkvorgang möglich.

Kamillentee
20.12.2017, 01:00
Ich wäre als Mutter echt sauer gewesen,
wenn man meine Söhne zwangsweise hätte bei Schlachtungen zuschauen lassen.
Besonders der Jüngere ist da recht sensibel.
Was soll das denn bringen?

Ich kenne Leute, welche von klein auf bei Schlachtungen zugesehen haben....
und diese sind mir später wirklich (trotzdem) nicht durch besondere Tierfreundlichkeit oder wenig Fleisch essen aufgefallen.

Okina75
20.12.2017, 01:53
Ich wäre als Mutter echt sauer gewesen, wenn man meine Söhne zwangsweise hätte bei Schlachtungen zuschauen lassen. Besonders der Jüngere ist da recht sensibel. Was soll das denn bringen?

Tja, genau dasselbe frage ich mich bezüglich des von mir erschöpfend erörterten anderen Themas, dass den Kindern/ Jugendlichen aber ganz selbstverständlich zugemutet wird. Egal wie sensibel oder nicht, und mindestens genau so zwangsweise... Ich frage mich auch, was DAS bringen soll, denn laut Franks Definition ist das Ergebnis genau so fragwürdig wie wenn man dem Volk mal etwas mehr Bewusstsein über die Herkunft und Produktion seiner Nahrungsmittel einimpfen würde.

Ist jetzt aber auch egal, dann halten wir uns alle unsere Tiere (solange man uns das noch ohne horrende Auflagen gestattet), machen es selber besser und seufzen darüber, dass wir an den industriellen Maßstäben ja doch nichts ändern können...

Was ist denn aber, wenn es uns Geflügelhaltern eines vllt. nicht mehr allzu weit entfernten Tages nicht mehr möglich ist, es besser zu machen? Wie unter anderem schon beim Wassergeflügel geschehen, mit der quartalsmäßigen Pflichtbeprobung jedes einzelnen Tieres auf jede Art von Aviärer Influenza? Immerhin hat man da NOCH das Hintertürchen, Hühner als Sentineltiere dazu zu halten- nur auf die Art können zB Gänsezüchter es sich noch leisten, mehrere Zuchtstämme zu halten- die Beprobung von sieben Zuchtstämmen, also 21 Alttieren a vierteljährlich ca. 50 € (erst ab 60 Tieren genügen Sammelproben), könnte sich kein Mensch längerfristig leisten... Was denn, wenn uns das Selbermachen mit Hühnern auch noch genommen wird? Was mittels uneinsichtiger und halsstarriger Behörden zur letzten Vogelgrippe ja schon ganz gute Erfolge gezeitigt hat... Wie soll dann noch der stete Tropfen den Stein höhlen :kein?

Ist aber wie gesagt jetzt auch egal- hoffen wir, dass dem kleinen, privaten Widerstand, quasi der Hühner- Guerrilla, Erfolg beschieden ist mit seiner Tropfen für Tropfen- Unterhöhlungstaktik. Andere, breitenwirksamere Methoden auch nur anzudenken oder zu hinterfragen, ist ja ganz offensichtlich nicht gewünscht! Von daher: Viel Erfolg den Einzel- Privatinitiativen, und dass man uns diesen Hahn nicht zeitnah auch noch zudreht!

KerstinU
20.12.2017, 07:55
Ich frag mich wie man da den Sprung von "aufs Klo gehen" zu "Wertschätzung gegenüber dem Nahrungsmittel entwickeln" schafft...

Dann überleg mal

eierdieb65
20.12.2017, 10:52
Da muss ich Rohana recht geben.
Das war nur hysterische Flucht, keine körperliche Notwendigkeit.
1x aufs Klo und das wars. Das 2.Mal ist unnötig, da nix mehr gekotzt werden kann.

Ich hatte mal eine Lebensmittelvergiftung. Vorne und hinten gleichzeitig.
Aber 5x inert einer Stunde wäre auch nicht möglich gewesen.

lg
Willi

KerstinU
20.12.2017, 12:53
Müssen wir jetzt das Kotzen diskutieren? Und auf Rohannas Frage zurück zu kommen. Das eine hat ja wohl nichts mit dem anderen zu tun. Wenn ich etwas z.b das Schlachten nicht ertragen kann, kann ich trotzdem die " Ware " wertschätzen .

eierdieb65
20.12.2017, 13:13
Nein, Kerstin, wir müssen überhaupt nichts diskutieren.
Ein Forum ist ja auch nicht für Diskussionen offen, sondern?
Alle 12 Minuten kotzen (inklusive Hin- und Rückweg), nach ca 3 Sekunden Film schauen, ist hysterisch, nicht sensibel.

Mann, was wäre für ein Aufstand gewesen, wenn ich, beim angeordneten "Schulausflug" in den Kremierofen des Kz`s gekotzt hätte. So was schluckt man runter.

Auch, wenn die Zahlen, die genannt werden nach kurzem Nachrechnen nicht stimmen können.
Abartig schlimm war diese Zeit trotzdem.

lg
Willi, der Zahlen und Fakten gern nachrechnet.

KerstinU
20.12.2017, 13:57
Sag mal , wo bitte steht denn das sie sich übergeben hat ? Was soll denn dieses ständige Gepiesacke? Wahnsinn ...kein Wunder , dass einem die Lust vergeht hier irgendwo seine Meinung, zu äussern . Wir sind alle Erwachsene und das nicht jeder mit einer Meinung konform läuft ist gut so . Aber dann sollte man sich die Mühe machen und richtig lesen. In diesem Sinne s. Diskussion:[lebhaftes, wissenschaftliches] Gespräch über ein bestimmtes Thema, Problem
Beispiele
eine sachliche, stürmische, lebhafte Diskussion
Na denn Willi, alles gut :dafuer

eierdieb65
20.12.2017, 14:14
Danke!
Ich bezweifle, dass eine 15-jährige 5 mal pro Stunde pieseln muss, kacken ebenso. Also bleibt, bei diesem Thema wohl nur kotzen, was man auf dem Klo macht. (Eine rauchen, oder Masturbation schließe ich auch, themabezogen, aus.)

Es steht geschrieben: " Sie ist 15 . Der Lehrer meinte : damit ihr alle Bescheid wisst, welche Lebensmittel ihr isst . Meine Tochter selbst war wohl 5 mal auf der Toilette, weil sie es nicht sehen konnte"
(#93)

lg
Willi

Widdy
20.12.2017, 14:19
Da muss ich Rohana recht geben.
Das war nur hysterische Flucht, keine körperliche Notwendigkeit.
1x aufs Klo und das wars. Das 2.Mal ist unnötig, da nix mehr gekotzt werden kann.

Ich hatte mal eine Lebensmittelvergiftung. Vorne und hinten gleichzeitig.
Aber 5x inert einer Stunde wäre auch nicht möglich gewesen.

lg
Willi

Ach, lieber Willi, :laugh

entschuldige, ich musste gerade so unverhofft und herzhaft lachen wg. Deines Inputs und mit der Betonung auf die 5 x.
Du hast mir heute meinen Tag gerettet :rofl
Das hat einfach grad total gepasst in die doch recht intensive Sache hier.

VG Widdy

KerstinU
20.12.2017, 14:21
Oh jesses ...das Thema heisst Gänse schlachten in der City . Ich will jetzt keine Grundstatzdiskussion mehr über die Schultoilette führen ..

Kamillentee
20.12.2017, 14:43
Willi,
nur nebenbei, ich hatte auch schon Magen-Darm-Infekt.
5 x in der Stunde ist durchaus drin....eigentlich kann man gleich dortbleiben. :laugh
So, jetzt wisst ihr das auch. :engel

eggla
20.12.2017, 15:16
Ich würde es auch begrüßen, wenn man die Leute etwas mehr für das Thema
sensibilisieren würde. Dazu muss man imho nicht live in den Schlachthof.
Photos oder Filme über Haltung, Futtermittelerzeugung, Schlachtviehtransport
etc könnte da schon einiges bewegen ohne all zu blutig zu sein.
Sicher, solche Dokus laufen immer wieder auch im TV. Aber wer schaut die sich an?
Da könnte man die Jugend doch vielleicht auch über den Unterricht aufmerksam machen.

Und andererseits, werden gleichzeitig ultrarealistische Abschussspiele überall
gespielt. Gibts da auch so viele WC-Runner?

Crazynaddl
20.12.2017, 18:13
Als ich zur Schule ging, so ungefähr vor 30 Jahren, war im Fach Biologie das sezieren eines Frosches und eines Fisches Bestandteil des Lehrplanes.
Gibt es so etwas heutzutage noch?
Ich finde das richtig gut. So lernt man nämlich auch etwas über Tiere/Lebewesen.

Aber, ich konnte es nicht. Beim sezieren und durfte ich so lange im Nebenraum warten. Ich bin von Natur aus echt nicht zimperlich, aber das konnte ich da schon nicht.

Genau..... ein Auge mußte auch seziert werden.

Okina75
20.12.2017, 18:25
Frosch hatten wir nicht- Artenschutz...
Hatten aber Forellen (die die Lehrerin hinterher allen Ernstes noch essen wollte :kicher:) und auch das berühmte Rinderauge- hatte damals sogar in der Petrischale noch eines mit nach Hause genommen ^^. War beides so in der fünften/ sechsten, würde ich resümieren. Also auch so vor 30 Jahren...

Ja, Filme wären auch ein guter Ansatz. Keine Ahnung ob man heute noch so viele im Unterricht schaut, aber das wäre auch eine Idee. Und wohl wirklich realisierbarer und vor allem billiger, als 30 Leute im Bus sonstwohin zu karren.

Crazynaddl
20.12.2017, 18:32
Okina, warst du im Osten, oder Westen?
Unser Bildungssystem war sehr Naturwissenschaftlich ausgelegt und ich denke, das dies auch ein anderes Denken über Nahrungsmittel gefördert hat.
Genauso Schulgarten. Man hat gelernt wieviel Mühe es macht etwas anzubauen und dann die Freude über die Ernte. ( Ohne Chemie)

legaspi96
20.12.2017, 18:32
Okina75 vor 30 Jahren glaubte man hier und da auch noch daran das die Welt ein Scheibe ist.
Du kannst doch nicht Äppel mit Birnen vergleichen. wir leben in einer anderen Zeit!
Grüße
Monika

Okina75
20.12.2017, 18:38
Och, das glaubt man heute verstärkt auch wieder, Monika ^^!
Und was habe ich denn nun wieder falsches gesagt? Seziert man heute keine Forellen und Rinderaugen und kuckt man keine Filme mehr im Unterricht? Sorry, dass ich nicht im Bilde bin!

Nadja: Westen (Berlin), wo aber auch so einiges anders war als selbst im eigentlichen Westdeutschland, wie ich heute per PN festgestellen konnte.
Schulgarten hatten wir auch, war aber mehr so ein Naturschutzding!

Crazynaddl
20.12.2017, 18:49
Naturschutzdingmäßig war ich freiwillig in der AG Biologie. Da haben wir versucht Moore zu renaturieren. Sind mit Faltbooten tagelang unterwegs gewesen usw.
Das wurde alles vom Staat finanziert.

Ich habe aber keinen Vergleich, wie es damals in der BRD war. Das einzige was ich weiß, das mein Männe sagt, als er Kind war ging es mit Maggi Miracoli Nudeln und anderen Fertigessen los. Seine Mutter machte davon gern Gebrauch.
Das gabs bei uns nicht, jedenfalls nicht das ich wüßte.

Wir waren auch nirgendwo beim Schlachten zuschauen. Ich denke das ist auch nicht nötig. Es sind wirklich Eltern und Bildungssystem gefordert, um ein Umdenken zu schaffen.

legaspi96
20.12.2017, 18:53
Och, das glaubt man heute verstärkt auch wieder, Monika ^^!
Ja, ich weiß, deswegen hatte ich erst überlegt ob ich das schreiben soll.

Andreas, ich bin gute 10 Jahre älter als Du und in der Landwirtchaft großgeworden. Zu meiner Zeit war noch alles ganz anders als heute aber auch damals gab es Kinder die mit dem Schlachten nicht zurecht kamen. Kann mich noch sehr gut an einen Schulkameraden erinnern dessen Vater Metzger war. Der Junge brach bei einem DRK Kurs zusammen da er kein Blut sehen konnte.
Du kannst Deinen Sohn oder seine Schulkameraden nicht mit Dir vergleichen! Meine Geschwister sind zusammen mit mir aufgewachsen und doch ganz anders im Empfinden. Sie halten weder Tiere noch machen sie sich Gedanken darüber welches Fleisch sie kaufen. Dabei hatten wir alle drei in einer kleinen Landwirtschaft gelebt in der das Tier noch etwas wert war.
Grüße
Monika

Nicolina
20.12.2017, 22:30
Ja, Filme wären auch ein guter Ansatz.
Food, inc
https://youtu.be/4qRVxd_LQTo
hat mein Sohn mit zur Schule gebracht - wurde dort im Rahmen des Ethik Unterichtes geguckt.

Nicolina
20.12.2017, 22:40
Es sind wirklich Eltern und Bildungssystem gefordert, um ein Umdenken zu schaffen.
Was nur funktioniert, wenn eine grundsätzliche Bereitschaft vorliegt. Zwingen kann man weder Eltern noch Lehrer gegen die eigene Auffassung zu agieren..
oder es gibt dann eben auch wiederum Kinder/ Jugendliche, die - durch was auch immer - selber fragen/ hinterfragen.

Bei mir war damals ein Artikel in einer Tierzeitschrift der Auslöser kein Fleisch mehr essen zu wollen.

(Aber selbst bei ansonsten sehr aufgeklärten päd. Kollegen von mir, wurde mir kürzlich eine Pizza als "fleischlos" angeboten, weil dort doch ( nur ) Geflügelsalami drauf war...was ich nicht mehr kommentiere )

Drakulinchen
21.12.2017, 00:57
Ich finde es auch immer wieder lustig wenn Leute fragen ob sie eine geschlachtete Ente/Huhn kaufen können bei mir.
Nein- darf ich nur lebend verkaufen - bin ja kein Metzger....
Da werden dann die Gesichter lang. Noch länger allerdings werden sie, wenn ich ihnen sage, was bei mir ein lebendes Huhn/Ente kosten würde (hab noch nie ein Huhn/Ente verkauft - wills auch gar nicht).

Wenn ich ein Huhn/Ente esse, bin ich mir des Luxusbratens bewußt: bis bei mir ein Gockel/Ente groß ist und schlachtreif ist, vergeht viel Zeit - beim Huhn mind. 9 Monate - meist fast ein Jahr - bei der Ente gehts schneller: die sind nach 6-8 Monaten schon schlachtreif. Rechne ich nur die Futterkosten (viel Gemüse/Obst und halt Körnerfutter) und nicht meine Arbeitszeit, dann ist das wirklich ein Luxusbraten. Dagegen ist selbst das Biofleisch günstig - so günstig kann ich gar nicht produzieren...

Mir ist es das wert. Wenns Fleisch gibt, dann meist aus eigener Haltung: Ente, Huhn, Kaninchen - einmal im Jahr kaufe ich noch ein Reh oder Wildschwein vom Schützenkollegen der auch Jäger ist. Rind und normales Schwein kommt bei mir kaum auf den Tisch - da hab ich zu zweit einen Jahresverbrauch von 10 kg Rindfleisch (Grillfleisch, Rouladen, Zwiebelrostbraten aber das meiste als Hackfleisch da ich Spaghetti Bolo einfach liebe). Schweinefleisch brauche ich nur in Form von Speck (für Rouladen als Einlage, zu Bratkartoffeln, Speck auch zum Wurstmachen.

Bei mir gibts seitdem ich eigene Tiere halte deutlich weniger Fleisch wie früher. Und auch die Portionen vom Fleisch sind deutlich kleiner geworden: wir essen zu 2 eine Kaninchenhinterhaxe - früher hätte jeder eine gegessen. Früher jeder eine halbe Ente - heute essen wir an einer Ente mind. 4 mal. Genauso beim Huhn : eine Nichthybride als Braten reicht uns auch für 3 Mahlzeiten. Ein Suppenhuhn reicht auch prima 4 Tage: 2 mal Hühnersuppe und 2 mal das abgefieselte Fleisch als z.b. einmal mit Ednußsauce und Reis, das andere mal das restl. Fleisch mit Gemüse in einen Maismehlfladen...

Widdy
21.12.2017, 10:20
(...)
(Aber selbst bei ansonsten sehr aufgeklärten päd. Kollegen von mir, wurde mir kürzlich eine Pizza als "fleischlos" angeboten, weil dort doch ( nur ) Geflügelsalami drauf war...was ich nicht mehr kommentiere )

Genau das Betonen auf "nur" Geflügelfleisch ist wieder ein klarer Beweis, dass zu dieser Aussage das Hirn eben wieder nicht eingeschaltet wurde.
Ich kann mir Deinen überraschten und fragenden Blick zurück an Deinen Gesprächspartner ziemlich genau vorstellen.
Mir persönlich geht es manchmal wirklich auf den Geist, wenn es heisst: '... von was lebst Du denn, was isst Du denn ...'.
Oftmals schon der ewigen Argumentation müde, erwähne ich einfach, dass es mir gut geht und ich glücklich bin, kein Fleisch konsumieren zu müssen, dass ich das schon zig Jahre so mache und ich deshalb noch nicht ab den Rippen gekracht bin ...! Und auf das Thema 'etwas richtiges essen und Fleisch gäbe Kraft' gehe ich nur noch dann ein, wenn ich ungefähr einschätzen kann, dass meine Antworten hierzu nicht einfach abgewinkt oder gar überhört werden.
Womit ich wieder am Thema des Rechtfertigens bin.



Mir ist es das wert. Wenns Fleisch gibt, dann meist aus eigener Haltung: Ente, Huhn, Kaninchen - einmal im Jahr kaufe ich noch ein Reh oder Wildschwein vom Schützenkollegen der auch Jäger ist. Rind und normales Schwein kommt bei mir kaum auf den Tisch - da hab ich zu zweit einen Jahresverbrauch von 10 kg Rindfleisch (Grillfleisch, Rouladen, Zwiebelrostbraten aber das meiste als Hackfleisch da ich Spaghetti Bolo einfach liebe). Schweinefleisch brauche ich nur in Form von Speck (für Rouladen als Einlage, zu Bratkartoffeln, Speck auch zum Wurstmachen.

Bei mir gibts seitdem ich eigene Tiere halte deutlich weniger Fleisch wie früher. Und auch die Portionen vom Fleisch sind deutlich kleiner geworden: wir essen zu 2 eine Kaninchenhinterhaxe - früher hätte jeder eine gegessen. Früher jeder eine halbe Ente - heute essen wir an einer Ente mind. 4 mal. Genauso beim Huhn : eine Nichthybride als Braten reicht uns auch für 3 Mahlzeiten. Ein Suppenhuhn reicht auch prima 4 Tage: 2 mal Hühnersuppe und 2 mal das abgefieselte Fleisch als z.b. einmal mit Ednußsauce und Reis, das andere mal das restl. Fleisch mit Gemüse in einen Maismehlfladen...

Was Du hier beschreibst beweist (mir), dass Du Deinen Fleischkonsum sehr genau überlegst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele eine Benennung der Anzahl Kilo Fleisch, die sie in einem Jahr konsumieren, definieren können. (Hamburger hier, Hot Dog da, Grilladen etc.) - es wird einfach konsumiert. Egal was alles dahinter steckt.
Deine Aufzählung der Anzahl Kilos Fleisch werde ich mir zu Nutze machen, und - sollte denn wieder so eine Diskussion auftauchen - diese gerne einbauen. Danke.

Crazynaddl
21.12.2017, 22:30
Was nur funktioniert, wenn eine grundsätzliche Bereitschaft vorliegt. Zwingen kann man weder Eltern noch Lehrer gegen die eigene Auffassung zu agieren..
oder es gibt dann eben auch wiederum Kinder/ Jugendliche, die - durch was auch immer - selber fragen/ hinterfragen.

Bei mir war damals ein Artikel in einer Tierzeitschrift der Auslöser kein Fleisch mehr essen zu wollen.

(Aber selbst bei ansonsten sehr aufgeklärten päd. Kollegen von mir, wurde mir kürzlich eine Pizza als "fleischlos" angeboten, weil dort doch ( nur ) Geflügelsalami drauf war...was ich nicht mehr kommentiere )

Naja, ich finde das Thema ( Nahrungsmittel, Herstellungsprozesse usw.) gehört in den Lehrplan. Weiß allerdings nicht, ob es dort schon verankert ist. Warscheinlich nicht.
Wenn die Jugend es lernt, gibt sie es weiter ( wenn sie z.B. Eltern sind). Das ist natürlich wieder ein langer Prozess.

Ich muß auch sagen, das ich meinen Fleischkonsum, seit meine Eltern anfingen Masthähnchen für 3 Monate im Jahr zu halten, auch sehr geändert habe.
Nicht das die Masthähnchen nicht gut waren, nein andersrum. Aufzucht schlachten, zubereiten und dann ein merklich besseres Fleisch zu haben, bewegt schon etwas.
Inzwischen weiß ich nicht was ich noch in der Fleischtheke im Supermarkt kaufen soll. Mich ekelt es und inzwischen gibts fast ausschließlich gutes Fleisch, von vernünftig gezogenen Tieren.

Ich esse überaus gerne Fleisch, Wurst, Käse etc. und denke mein Körper ist auch drauf angewiesen. Genauso denke ich bei Vegetariern das der Körper nicht darauf angewiesen ist. Ist halt eine andere Verstoffwechselung oder so :kein

Nicolina
21.12.2017, 23:55
Naja, ich finde das Thema ( Nahrungsmittel, Herstellungsprozesse usw.) gehört in den Lehrplan. Weiß allerdings nicht, ob es dort schon verankert ist. Warscheinlich nicht.
Wenn die Jugend es lernt, gibt sie es weiter ( wenn sie z.B. Eltern sind). Das ist natürlich wieder ein langer Prozess.

Ich wüsste nicht, dass dieses fester Bestandteil des Lehrplans ( hier) ist.
Aber wenn man den Beitrag von Susanne dazu liest..sieht man auch was dabei raus kommt..wo das Thema, Thema ist.

Nicolina
21.12.2017, 23:59
Genau das Betonen auf "nur" Geflügelfleisch ist wieder ein klarer Beweis, dass zu dieser Aussage das Hirn eben wieder nicht eingeschaltet wurde.
Ich kann mir Deinen überraschten und fragenden Blick zurück an Deinen Gesprächspartner ziemlich genau vorstellen.
.
Ich reagiere da gar nicht mehr drauf.

Susanne
22.12.2017, 08:56
Wenn wir gerade beim Thema Fleisch und Lehrplan sind (Klugscheißermodus an). Fleisch (Schlachtfleisch) ist genau definiert: Es bezeichnet alle essbaren Teile von warmblütigen Schlachttieren mit Huf, die geschlachtet wurden. Demnach sind weder Wild (Bret) noch Geflügel (Geflügel) Fleisch.

Viellicht war es tatsächlich ein Missverständnis und jemand dachte wirklich, dass Du nur kein "Fleisch" in diesem Sinne essen möchtest. Ich habe eine Kollegin, die genau das macht (wobei die dann zusätzlich auch kein Geflügel isst, Wild und Fisch hingegen schon). Ungefähr so wie das "Missverständnis" wenn jemand den Begriff "Hühner" falsch versteht, der ja einerseits allgemein Huhn (männlich und weiblich) bedeutet, für viele aber auch ausschließlich Henne bedeutet.

eierdieb65
22.12.2017, 10:58
Danke Susanne!:freund

Immer wieder schön zu lesen, dass auch Andere die deutsche Sprache ernst nehmen.

lg
Willi

Nicolina
22.12.2017, 21:38
Die Erklärung - im Zusammenhang mit Huftieren - kannte ich nicht. Danke dafür
Warum jetzt aber Rehe/ Hirsche/ Wildschweine nicht zu "Fleisch" gehören, verstehe ich nicht.

Susanne
22.12.2017, 21:41
Weil diese nicht durch Ausblutung sterben (also nicht geschlachtet werden).

Nicolina
22.12.2017, 21:43
Weil diese nicht durch Ausblutung sterben (also nicht geschlachtet werden).

Ah - OK- danke!
So verstehe ich dann auch die Speisekarten besser, wenn explizit zwischen Fleisch - und Wildgerichten unterschieden wird.

Susanne
22.12.2017, 21:47
Es ist aber nur eine Definition von vielen (die stand früher im Fleischbeschaugesetz). Manche sagen auch Fleisch = Muskelfleisch (da würde dann ja Wild mit reinfallen), wobei zum Beispiel Blut nicht reinfallen würde, das aber widerum bei der von mir genannten Definition als Fleisch zählt (alle essbaren Teile von geschlachteten Schlachttieren).

Nicolina
22.12.2017, 21:53
Für mich ist halt alles "Fleisch", was vom Tier stammt ( und auch von Fischen ^^) - so definieren "es" wohl auch die meisten Vegetarier.

Widdy
22.12.2017, 22:39
Genau Nicolina,

und wenn wir sagen würden, wir essen kein Fleisch, kein Geflügel, kein Fisch und kein Wildbret - da würden wir relativ schnell den Vogel gezeigt bekommen :laugh
Ist für mich ist das allerdings alles Detail.

Ich kann der Vorgang halt an sich nicht sehen, nicht riechen, nicht hören - wohl auch traumabedingt in der Kindheit und zudem habe ich Fleisch nie gemocht - und doch musste es gegessen werden. Der Zwang (durch meine Eltern und Verwandten) entstand eigentlich nur aus purer Sorge um meine Gesundheit.

Gekümmert hat es eigentlich niemand, dass ich so manche Lieblingstiere entweder noch im Topf erkannte oder dann einfach wusste, wer da auf meinem Teller lag.

M.E. wird ein Nicht-Fleischesser nie an so einem Stand mit zu schlachtenden Gänsen herantreten.

In diesem Faden fehlt noch eine "andere" Sichtweise:
Mir ist eine Person bekannt, von der ich weiss, dass ein Schlachtvorgang sogar gerne mitangesehen wird, und das Schiessen auf Wildvögel, Füchse, Katzen etc. ein Wohlgefühl auslöst.
Das mir persönlich geschilderte Erschlagen eines heranwachsenden Ebers mittels einer Eisenstange brachte ein Grinsen hervor - eine nähere Umschreibung ist unnötig.

Seither haben wir den Kontakt zu der Person abgebrochen.

Nicolina
22.12.2017, 23:09
M.E. wird ein Nicht-Fleischesser nie an so einem Stand mit zu schlachtenden Gänsen herantreten.
Ich weiß gar nicht, wie genau ich mich in dieser Situation verhalten hätte..


In diesem Faden fehlt noch eine "andere" Sichtweise:
Mir ist eine Person bekannt, von der ich weiss, dass ein Schlachtvorgang sogar gerne mitangesehen wird, und das Schiessen auf Wildvögel, Füchse, Katzen etc. ein Wohlgefühl auslöst.

Das ist ja keine "Sichtweise" - sondern :(

Widdy
22.12.2017, 23:23
Ich weiß gar nicht, wie genau ich mich in dieser Situation verhalten hätte..

Das ist ja keine "Sichtweise" - sondern :(

Mir ist einfach keine andere Umschreibung eingefallen, ich gebe zu, eine etwas unglückliche Wahl.

Mein Verhalten war dieses, dass ich eben ungehalten an unserem eigenen Stubentisch reagiert habe, meine Entrüstung kund tat und diese Person einfach da hocken liess. Ich/wir haben uns von da an sehr deutlich distanziert.
Mein Mann hat es noch ein paar Minuten am Tisch ausgehalten, danach war Aufbruchstimmung - endlich.

Nicolina
22.12.2017, 23:33
Mir ist einfach keine andere Umschreibung eingefallen, ich gebe zu, eine etwas unglückliche Wahl.


Um nicht noch weiter OT zu werden, kannst du mich zum Austausch gerne via PN anschreiben.