Leider kamen wir (2 meiner Töchter und ich) nach (3 Staus unterwegs, kurz vor 5 losgefahren) zum Treffpunkt zu spät. In Berlin hatten wir uns zu allem Überfluss auch noch verfahren. Als wir dann am Brandenburger Tor ankamen waren wir doch überrascht, wie viel Leute gekommen waren.
Wir sahen uns noch um, als Petra (Mona Lisa) uns ansprach. Sie hatte schon Klausemann getroffen und stellte uns vor. Es blieb nicht viel Zeit für ein Gespräch denn die Demonstranten setzten sich in Bewegung.
Was mich geärgert hat war die Strecke. Ich hatte gehofft das auch viele Leute am Straßenrand aufmerksam werden könnten. Das war aber von vornherein unmöglich weil ein Großteil der Strecke durch Neubaugebiete oder Nebenstraßen führte. Der kurze Halt vor dem Ministerium war wirklich sehr kurz.
Nach 3 Runden hatten wir die Nase voll. Der Großteil der Teilnehmer blieb einfach stehen. Auch die Aufforderungen von dem Veranstalter und der Polizei jetzt wieder weiterzugehen wurden einfach ignoriert. Mittlerweile hatten die Weitergegangenen ihre Runde wieder beendet und vergrößerte die stehende Menge. Trotzdem kam niemand aus dem Ministerium um mit oder zu uns zu sprechen. Es wurden Rufe laut wie „Seehofer raus“, „Feigling“ oder auch „Geflügel auf die Wiese“. Das Lied wurde gesungen und immer noch niemand zu sehen.
Zwischenzeitlich hatten doch noch mehr „Hüfos“ zueinander gefunden. Leider waren nicht so viele da wie ich gehofft hatte. Obwohl auch Leute da waren die einen sehr langen Weg hatten, wie z. B. Berta aus Süddeutschland, die dann aber auch früh wieder weg musste um ihren Zug zu kriegen. Ist schon toll wenn das Geschriebene auch einer Person zugeordnet werden kann.
Was ich richtig gut fand war das so viele Leute ein gemeinsames Ziel verfolgten (Freiheit für Geflügel) obwohl sie von der Grundeinstellung alle verschieden waren. Rassegeflügelzüchter waren in der Mehrheit - Hobbyhalter, Geflügelhändler und Freilandeiproduzenten waren aber auch zahlreich vertreten. Übrigens wurde ich beim Getränkeholen auch noch von Hüfo-Gästen angesprochen die nicht dem Aufruf der Veranstalter gefolgt waren sondern dem auf unserer Seite.
Genauso verschieden waren die Themen die den Leuten am Herzen lagen. Redcap machte mich darauf aufmerksam, dass dort z.B. Impfbefürworter, Impfgegner, Leute die gegen Keulung protestierten, Leute die einfach Seehofer in die Wüste schicken wollten, waren. Alle sprachen miteinander und es wurde auch diskutiert, trotzdem war die vorherrschende Stimmung Einigkeit.
Dann sprachen einige von den Leuten die dort waren. Besonders betroffen machte mich ein Mann der meinte „Es kann doch nicht sein das Kinder nicht mehr zu den Großeltern dürfen weil die Geflügel züchten“ . Verzweiflung, Existenzängste, Sorge um die Tiere, Wut über fast polizeistaatliche Methoden um die Freilandhaltung unmöglich zu machen, alles mögliche wurde von den Leuten angesprochen.
Um etwa 17h kam dann endlich jemand aus dem Ministerium. Ehrlich, ich weiß weder Name noch Titel, in Erinnerung geblieben ist mir lediglich das sein Wahlkreis Bielefeld ist und er extra wegen uns (wusste ja keiner das wir kommen) eine Versammlung od. Besprechung mit dem Bauernverband verlassen hatte. Wie Politiker nun mal sind hat er lang gesprochen ohne was zu sagen, Fragen gekonnt umgangen und sich damit verabschiedet das er sich „irgendwann in der nächsten Woche eine Stunde Zeit nehmen würde“ um mit Vertretern der einzelnen Verbänden die Probleme zu diskutieren.
Ein Lichtblick war dann Hr. v. Lüttwitz der meinte, er würde gegen die „Unverhältnismäßigkeit“ der Maßnahmen des Ministers klagen, er brauche dafür aber die Unterstützung des BdRG, so etwas könne man nur mit einem großen Verband im Rücken durchziehen. Hoffentlich wird das auch was....Viele haben einen Euro gegeben um den Anfang zu finanzieren. War nur eine Geste, aber es hat ihm gezeigt das auch Leute außerhalb des Bundes ihn da unterstützen würden.
Wir haben nicht viel erreicht, aber es war ein sehr viel versprechender Anfang. Die gezeigte Einigkeit wird sicher vielen zu denken geben. Auch für die dort Anwesenden wird sicher ein Gefühl von Gemeinsamkeit bleiben, das vielleicht beiden vielen geplanten, kleineren Aktionen Stärke geben wird.
Ich bin froh das ich dabei war.
gg
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Mein Foto-Programm tuts nicht. Mal sehen woran es liegt. Dann liefere ich morgen nach (wenns gut geht)
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