Da ich eine Liste über Geflügelkrankheiten gesucht und gefunden habe dachte ich, das es vielleicht nicht so schlecht wäre diese online zu stellen.
Quelle
Geflügelkrankheiten
Tuberkulose: Die Tuberkulose wird durch en Bakterium verursacht, ist sehr ansteckende und breitet sich oft seuchenartig aus. Übertragungen auf Schweine und Rinder sind möglich, selbst der Mensch kann angesteckt werden. Die Krankheit ist an kleinen Eiter- und Geschwürknötchen in den inneren Organen, besonders in der Leber und am Darm erkennbar. Erkrankte Tiere sitzen einsam herum. Kämme und Kehllappen werden blass, die Tiere werden leicht, die Legetätigkeit hört auf, das Gefieder ist struppig, und die Hühner bekommen Durchfall. Alle verdächtigen Hennen werden geschlachtet, bei starkem Befall am besten der ganze Bestand. Nach dem Schlachten sind der Stall und alle Geräte gründlich zu desinfizieren. War der Stall ungesund, so sollte an einem anderen Platz ein neuer gebaut werden und dieser mit kräftigen Jungtieren aus einer anerkannten Zucht besetzt werden. Der alte Auslauf wird kräftig gekalkt und umgegraben. Vorbeugend wirkt ein sonniger, luftiger und sauberer Stall mit großem Weideauslauf. Kranke Tiere können mit Hilfe der Tuberkulinprobe erkannt werden, die der Tierarzt vornimmt. Reagenten (infizierte Tiere) absondern und schlachten. In einem alten Bestand breitet sich die Tuberkulose schneller aus. Es sollte daher eine Nutzungsdauer von zwei Jahren nicht überschritten werden.
Weißblütigkeit: (Leukose/Leukämie) Von der Weißblütigkeit werden hauptsächlich einjährige Tiere befallen. Typische Krankheitsmerkmale fehlen meistens. Am toten Tier erkennt man die Krankheit daran, dass Leber und Milz enorm vergrößert sind. Da die Krankheit vererbbar und ansteckend ist, kauft man am besten die Küken oder Junghennen aus einem leukosefreien Bestand.
Ansteckender Schnupfen: Er bricht meist im Herbst oder Winter aus und wird durch zugige Ställe und Fehlen von Vitamin A, das im Grünfutter und Lebertran enthalten ist, begünstigt Erkennungszeichen des Schnupfens sind Niesen und Röcheln der Tiere, Nasenausfluß und Augenentzündung. Die erkrankten Tiere sind abzusondern und können behandelt werden. Dann ist dem Tränkenwasser, das durch den Nasenausfluss zum Ansteckungsherd wird, nach tierärztlicher Anweisung ein Desinfektionsmittel zuzusetzen. Außerdem kann man die Tiere durch Nasenspülungen mit Wasserstoffsuperoxyd oder mit 5%iger warmer Borlösung behandeln, anschließend Kampferöl 2- bis 3mal täglich einträufeln Entzündete Augen werden mit Borwasser gewaschen. Stall- und Gerätedesinfektion. Selbstverständlich kann das auch vom Tierarzt übernommen werden.
Geflügeldiphtherie: Geflügeldiphtherie und Pocken sind zwei Formen derselben Krankheit. wir die äußere Haut befallen, dann spricht man von Pocken, sind die Schleimhäute befallen, spricht man von Diphtherie. Die Krankheit wird meistens durch fremde Tiere eingeschleppt und kann, da sie leicht übertragbar ist, zu großen Verlusten führen. Die Krankheit kann mit Schnupfen verwechselt werden. Später zeigt sich dann ein gelblicher Belag auf der Schleimhaut von Schnabel, Rachen und Luftröhre. Falls die Tiere noch nicht abgenommen haben, kann der Bestand gerettet werden. Es muss die befallene Schleimhaut sofort täglich bis zur Heilung mit Jodglyzerin eingepinselt werden. Dem Trinkwasser ist Sulfloliquid zuzusetzen, die Stalldesinfektion muss sorgfältig durchgeführt werden ( Streumianin). Vorbeugend gegen Pockendiphtherie kann geimpft werden. Die Impfung ist ein Jahr lang wirksam.
Geflügelcholere: Die Geflügelcholera ist anzeigepflichtig. Die Bakterien werden vorwiegend durch Körperausscheidungen übertragen. Meistens nimmt die Krankheit einen akuten Verlauf. Die Tiere fressen nicht, nehmen aber viel Wasser auf und haben Durchfall, der teils blutig ist. Gesicht, Kamm und Kehllappen sind dunkel- bis blaurot. Am besten schlachtet man den Bestand sofort und verbrennt die Kadaver (Tierverbrennungsanlagen). Die Stalldesinfektion erfolgt nach tierärztlicher Anweisung. Sehr hohe Sterblichkeit, kein Kauf und Verkauf von Geflügel. Fremden Personen ist der Zutritt zum Gehöft zu untersagen (Gehöftsperre). Der Stall und sämtliche Geräte sind gründlich zu desinfizieren.
Geflügelpest: (Hühnerpest): Zeigen sich Teilnahmslosigkeit, blaurote Verfärbung von Kamm und Kehllappen, Bindehautentzündung, rötlichgrauer Schleim im Schnabel, Durchfall, Schwellungen am Kopf und Hals, Röcheln, Gliedmaßenlähumungen und der Tod nach 2 bis 5 Tagen, so sind starke Verdachtsmomente für Hühnerpest gegeben. Der Erreger, ein Virus, ist in Kühlhausgeflügel bis zu 12 Monaten ansteckungsfähig und sehr leicht übertragbar. 1 Millionstel ml Blut eines kranken Tieres genügt zur Ansteckung. Geflügelpest tritt hauptsächlich bei Hühnervögeln, selten bei Wassergeflügel, aber auch bei Papageien, Fasanen und Sperlingen auf. Es besteht Anzeigepflicht.!. Man sollte keine Küchenabfälle und Eierschalen fremder Herkunft verfüttern. Die Schutzimpfung für Zuchtbestände ist empfehlenswert. Bei Ausbruch der Seuche werden Gehöftsperre, Tötung des Bestandes und Stalldesinfektion vom Amtstierarzt angeordnet.
siehe auch: Geflügelpest (ausführlich)
Salmonellosen/Weiße Kükenruhr: Sie bilden eine große Gruppe von Krankheiten, die durch verschiedene Arten der Salmonella-Bakterien hervorgerufen werden , und verlaufen bei Jungtieren meist als akute septikämische Allgemeinerkrankung. Erwachsene Tiere zeigen häufig chronische Erkrankungsformen, während beim Wassergeflügel symptomlose Infektionen beobachtet werden. Da die Erreger Gifte produzieren, kommt es zu Leber-, Milz- und Nierenschäden sowie zu Entzündungen von Magen-Darm-Kanal und Gelenken. Salmonellosen können große Verluste auslösen und gefährden auch die menschliche Gesundheit. Die als Pullorumseuche, Hühnertyphus oder Weiße Kükenruhr bekannte Krankheit wir durch das Bakterium Salmonellla gallinarum-pullorum hervorgerufen. Sie kann öfter bei Hühnern und Puten, aber gelegentlich auch bei anderen Haus- und Wildgeflügelarten auftreten. Der Erreger wird durch infizierte Tiere eingeschleppt, kann im Brutei vorhanden sein , gelangt bei unhygienischen Brutverhältnissen im Brüter über die Luftwege in die Küken und ist in Ausscheidungen der Küken, vielfach auch im Futter der Tiere und in Transportbehältnissen vorhanden. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis fünf Tagen erkranken die Küken in den ersten Lebenswochen mit schweren Allgemeinstörungen und geben zunächst einen wässrigen grünlichen dann weißlichen, kreideartigen Kot ab. Besteht eine Infektion im Brutei, dann stirbt häufig der Embryo am 19. Tag ab oder der Dottersack wird nicht resorbiert und das Küken kommt lebensschwach aus dem Ei. Bei älteren Küken können Gelenkentzündungen beobachtet werden oder die Krankheit geht über ein schleichendes Erkrankungsstadium ohne schwere Krankheitszeichen durch Widerstandskraftsenkende Faktoren mit Eintritt der Legereife in ein akutes Stadium über. Bei unhygienischen Verhältnissen können sehr schwere wirtschaftliche Schäden auftreten. Mit serologischen Methoden kann, je nach Erkrankungsstadium, schon am lebenden Tier die Infektion sicher festgestellt werden. Durch Medikamentelle Behandlung wird die Sterblichkeitsrate herabgesetzt. Da die Tiere aber Bakterienausscheider bleiben, können die Bestände nur durch Einhaltung strenger hygienischer Maßnahmen und durch Eliminierung infizierter Tiere pullorumfrei werden. Als Paratyphoidinfekttionen bezeichnet man andere, nicht durch den Erreger der Pullorumseuche hervorgerufene Salmonellosen, die besonders durch Salmonella typhi-murium verursacht werden und den Menschen durch entsprechende Lebensmittel gefährden können. Infektionsquellen stellen vor allem infizierte Tiere, Futtermittel und Ungeziefer dar, aber auch beim Durchtritt des Eies durch die Kloake oder schon im Eileiter können die Bakterien durch die Schale in das Ei gelangen.
Rote Ruhr (Kokzidiose): Die rote Ruhr befällt ältere Küken und das Junggeflügel bis zu einem Alter von zehn Wochen. Der Erreger ist ein Parasit, der in den Zellen der Darmwand lebt. Kranke Tiere sitzen viel herum, sind wenig lebhaft, lassen die Flügel hängen und entleeren einen dünnflüssigen, blutigen Kot. Der Erreger wird durch den Kot übertragen. Die Gefahr des Ansteckens ist besonders groß, wenn die Küken mit älteren Hühnern (Glucken) zusammenkommen, da diese Kokzidien ausscheiden können, ohne selbst krank zu sein. Eine Behandlung ist durch die tägliche Reinigung des Stalls möglich. Desinfektionsmittel und sonstige Behandlung beim Tierarzt erfragen. Um Erkrankungen zu verhüten, ist eine strenge Trennung zwischen Alt- und Junghühnern notwendig.
Milben, Federlinge und Läuse sind als häufigste Hautparasiten des Geflügels zu nennen. Nur durch die rote Vogelmilbe kommt es zu plötzlichen Todesfällen. Die übrigen Milben und Federlinge führen zu Kalkbeinen, Federverlusten und durch den von ihnen ausgelösten Juckreiz, zur Leistungsminderung. Alle diese Hautparasiten lassen sich durch Einstäuben der befallenen Tiere und Desinfektion der Stallungen wirksam bekämpfen.
Lesezeichen