Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 28

Thema: Vater ist der eigene Bruder

  1. #1
    Avatar von Rotti
    Registriert seit
    17.02.2005
    Ort
    Oberfranken
    PLZ
    963
    Land
    Bayern
    Beiträge
    81

    Vater ist der eigene Bruder

    Hallo ,
    musste diese Woche feststellen das mein schwarzes Huhn auf dem Nest sitzen bleibt.Heute morgen war es draussen zum Fressen und ich habe in das Nest geschaut und musste feststellen das nur 1 ei von ihr ist und die restlichen eier von meinen braunen Hybrieden - Hühnern.Allerdings ist der Hahn und die braunen Hühner Geschwister . Jetzt meine frage:
    Kann daraus überhaupt was gescheites werden wenn der Vater ihr Bruder ist?
    Oder soll ich die eier "vernichten"?
    Rotti
    0.0 Hühner, 1.1 Diepholzer Gänse, 0.3Warzenenten, 1.2 Hunde , 2.2 Kaninchen.

  2. #2

    Registriert seit
    05.04.2005
    PLZ
    019..
    Land
    D
    Beiträge
    1.357

    RE: Vater ist der eigene Bruder

    Inzucht ist manchmal notwendig, aber es werden so auch schlechte Eigenschaften verstärkt. Probieren kannst Du schon - wirst ja sehen...
    Hühner sind nicht dumm, ihnen fehlt nur die Logik !!!

  3. #3
    Avatar von Scybalon
    Registriert seit
    25.02.2005
    Beiträge
    1.112
    Hühner sind in dieser Hinsicht - zum Glück - wesentlich widerstandsfähiger als Menschen.
    Inzucht ist sogar mehrere Generationen hintereinander möglich, auch wenn man es nicht tun sollte.
    Fatal wird es nur, wenn bereits inzuchtbedingte "Ausfälle" vorgelegen waren und nur ein zeitlichen Abstand von 2 Generationen von der erneuten Inzucht eingehalten wird, die Erbinformationen sind dann noch zu ähnlich.
    "Jemand kam zu Voltaire und klagte, das Leben sei so schwierig. Voltaire antwortete: Verglichen mit was?"
    - Shimon Peres

  4. #4
    Avatar von hahni
    Registriert seit
    13.06.2005
    PLZ
    215
    Beiträge
    590
    was würde den mit Menschen passieren wenn man da inzucht machen würde?
    m.f.g
    Tim

  5. #5
    Avatar von Kawa
    Registriert seit
    11.02.2005
    Beiträge
    278
    @hani: zu 99,999% schwerste Behinderungen! Bestes Beispiel sind die Pharaonen in Ägypten.
    Konfuzius sprach: "Die Natur der Menschen lässt sie einander nah sein, doch die Gebräuche halten sie voneinander fern."

  6. #6
    Avatar von hahni
    Registriert seit
    13.06.2005
    PLZ
    215
    Beiträge
    590
    das ist ja schlimm!!
    m.f.g
    Tim

  7. #7
    Avatar von Arne
    Registriert seit
    13.02.2005
    Beiträge
    4.697
    Original von Kawa
    @hani: zu 99,999% schwerste Behinderungen! Bestes Beispiel sind die Pharaonen in Ägypten.
    Dat gibbet auch näher: das Haus Hannover hat z.B. sehr viele erbliche Bluter hervorgebracht. Wenn ich mich nicht ganz täusche, dann sind die auch mit dem englischen Königshaus verbandelt.
    Das ist zurückzuführen auf die "Unsitte" nur in eigenen (Adels)Kreisen zu heiraten. Da die Auswahl an Adelshäusern relativ klein war/ist, wurde halt zu häufig untereinander geheiratet.
    An gewissen adeligen "Herren" (ich denke da jetzt natürlich nur an den "Herrn", der auf der Expo an den Pavillon gepinkelt hat ), scheinen die Inzuchterscheinungen auch aufs Gehirn geschlagen zu sein: anders kann ich mir gewisse Verhaltensmuster (prügeln, pöbeln, pinkeln etc.) bei genanntem Herrn nicht erklären.
    Du kannst NIE so dumm DENKEN, wie Hühnerhalter sich verhalten können!


    Jetzt hab ich endlich meinen eigenen Gockel im Avatar!
    Eulenspiegelei ist mein "Ding"! Danke an den freundlichen "Erkenntnishelfer"!

  8. #8
    Moderator Avatar von gaby
    Registriert seit
    20.01.2005
    Ort
    410xx Mönchengladbach
    PLZ
    410xx
    Land
    Deutschland
    Beiträge
    9.842
    Inzucht ist sehr zwiespältig.
    Vor einiger Zeit habe ich einen Bericht im TV gesehen über ein Geschwisterpaar das mittlerweile 3(!) Kinder miteinander hat. Man hat ihnen die Kinder abgenommen und in Pflegefamilien gegeben. Die Kinder sind gesund und auf den ersten Blick geistig besser drauf als die Eltern.

    Ich hatte einen sehr erfolgreichen Züchter von Altsteirer-Hühnern kennengelernt. Auf die Frage nach Inzucht meinte er: *Seit ungefähr 30 Jahren verpaare ich Onkel und Nichte immer wieder. Zwischendurch sogar Vater mit Tochter und Bruder mit Schwester. Die Ergebnisse sind rundweg hervorragend. Mir kommt kein fremdes Tier in den Stall*
    Seine Tiere wurden immer mit HV bewertet, allerdings hat er aus Altersgründen aufgehört.

    So schlimm/schlecht kann Inzucht also nicht sein.

    gg
    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.

    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  9. #9
    Avatar von Scybalon
    Registriert seit
    25.02.2005
    Beiträge
    1.112
    Um zu verstehen, warum Inzucht mal gut geht, mal nicht, muss man erst wissen was Inzucht. Daher schreibe ich das jetzt mal als allgemeine Information für diejenigen, die es noch nicht wissen...und ich muss recht weit ausholen für das allgemeine Verständnis.

    Was ist Inzucht/Ab welchem Verwandtschaftsgrad liegt Inzucht vor?
    Unter Inzucht bezeichnet man im Allgemeinen Nachkommenszeugung innerhalb enger verwandtschaftlicher Kreise, also unter verwandtschaftlichen Beziehungen bis zu einem Abstand von Kousin/Kousine.

    Was passiert bei Inzucht?
    Jedes Lebewesen hat Erbinformationen (Genom). Dieses Genom setzt sich jeweils zur Hälfte aus der Hälfte des Genoms des Vaters und aus der Hälfte des Genoms der Mutter zusammen.
    Auf diese Weise kommen im Normalfall immer unterschiedliche Erbinformationen zueinander und bilden ein neues Individuum.
    Der biologische Sinn:
    Es kann vorkommen, dass Teile Genom eines Individuums gravierende Fehler aufweist, etwa eine schwerwiegende Veränderung der "Baupläne" von Organen. Solche Veränderungen des Genoms können zufällig entstehen, werden aber stark durch Umwelteinflüsse unterstützt (UV-A/B-Strahlung, Radioaktivestrahlung, Chemikalien, usw.).
    Solche Fehler können sich weitervererben, d.h., die fehlerhafte Erbinformation geht in das Genom des neuen Lebenskeimes über.
    Ist nun der Geschlechtspartner des Individuums mit dem fehlerhaften Genom in derselben Eigenschaft gesund, so passiert folgendes:
    vermischen sich die beiden Genomhälften der Eltern zu dem Genom des Kindes, so wird bei jeder Erbinformation "geprüft", ob eine Hälfte des Genoms einen Fehler aufweist. Ist dies der Fall, so wird einfach die fehlerfreie Erbinformation der anderen Hälfte "verwendet".
    So wird das überleben des Kindes garantiert.
    Bei Inzucht besteht jedoch das Problem, dass eventuell nicht genügend fehlerfreie Erbinformation vorhanden ist (wir erinnern uns: da pro Elternteil nur die Hälfte der Erbinformation weitergegeben wird, kann es sein, dass nur die gesunde Hälfte weitergegeben wird...50% Chance).
    Man nun zwei gesunde Geschwister untereinander, von denen jedes die Chance von 50% hat, dass es die Fehlerhafte Information weitervererbt, so kommen auch Nachkommen heraus, die keinen gesunden Erbteil mehr haben, mit dem sie die fehlerhaften Gene ausgleichen können, also garantiert krank sind.

    Warum betreibt man dann Inzucht?
    Es kommen nicht nur die gleichen fehlerhaften Erbinformationen zusammen, sondern auch die gesunden.
    Dadurch kann man etwa Farbreinheit im Gefieder der Tiere wesentlich schneller zustande bringen als durch eine herkömmliche Selektionsweise.

    Und warum sind Menschen so anfällig für inzucht und viele Tiere nicht (so stark)?
    Nunja, "wir" haben ein verkorkstes Genom. D.h., unsere Erbinformationen weisen bereits soviele kleine Fehler auf, dass eine enge verwandtschaftliche Fortpflanzung bereits genug Fehler zusammenbringt um unsere Nachkommen in Mitleidenschaft zu ziehen. Ein besonders ersichtliches Beispiel ist, dass beinahe alle durch Inzucht entstandene Kinder eine geringere Intelligenz aufweisen (denn, unser Gehirn ist die größte Leistung unserer Evolution, also auf die gegen Inzucht empfindlichste).

    Tiere sind ressistenter gegen Inzucht, weil ihr Genom zum Großteil gesund ist.
    Wer sich jetzt fragt, warum dies so ist...nun, natürliche Auslese. Tiere mit fehlerhaften Genen sind meist auch schlechter an ihren Lebensraum angepasst, fallen also leichter Fressfeinden zum Opfer oder werden schlicht von keinem Geschlechtspartner zur Fortpflanzung zugelassen.
    Da wir Menschen uns aus der direkten Auslese durch unsere Gesellschaftsbildung herausgelöst haben, bleiben fehlerhaftere Gene unerkannt und können sich verbreiten.
    "Jemand kam zu Voltaire und klagte, das Leben sei so schwierig. Voltaire antwortete: Verglichen mit was?"
    - Shimon Peres

  10. #10
    Avatar von gujaclea
    Registriert seit
    17.05.2005
    Ort
    Schortens
    PLZ
    26419
    Beiträge
    596
    Hallo Scybalon,

    bestens erklärt

    hinzuzufügen ist noch, das Inzucht ein gutes Mittel ist um defektfreie Linien zu züchten.
    Durch Inzucht würden die ungewünschten Eigenschaften aufgedeckt und man/frau kann so verhindern, dass evtl Merkmalsträger einen Defekt oder Fehler "verdeckt" verbreiten. Eine oder zwei "enge" Testverpaarungen und die Möglichkeit kann endweder ausgeschlossen werden, oder die Nachkommen haben diese Fehler.
    Gern wird dann vergessen, das nicht nur ein Elternteil, sondern beide zu gleichen Teilen daran beteiligt sind, es nützt also nichts nur ein Elternteil auszumerzen, sondern beide.
    Bei sehr seltenen Rassen kann dieses Problem mit einem "Outcross" in eine andere gesunde Rasse "verdünnt werden, aber auch hier sollte immer im Hinterkopf behalten werden, das diese Fehler/Defekte/Eigenschaften über viele Generationen verdeckt "mitgeschleppt" werden können.

    Viele Grüße
    Andrea
    nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Ähnliche Themen

  1. wer ist der Vater?
    Von Huhn von den Hühnern im Forum Dies und Das
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 16.05.2016, 10:29
  2. ich bin vater :-)
    Von Daniel 123 im Forum Kükenaufzucht
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 27.04.2008, 08:56

Lesezeichen

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •