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Thema: Sind Wildvögel gelegentlich immun gegen H5N1?

  1. #1
    Avatar von Tadorna
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    Sind Wildvögel gelegentlich immun gegen H5N1?

    Eine neue Arbeit bestätigt die schon seit gut zwei Jahren auch hier zur Diskussion gestellte These, dass in freier Natur stattfindende Infektionen mit LPAI Viren zu einer Immunität führen, eine spätere Infektion mit HPAI Viren, z.B.: H5N1, kaum Krankheitserscheinungen wohl aber Virusausscheidung hervorruft.

    In dem Experiment wurde Höckerschwäne mit hohem und niedrigen Dosen eines H5N1 Virus infiziert, zwei der Schwäne in der hochdosisgruppe waren vorimmunisiert.

    Die zwei immunisierten Schwäne überlebten ohne wesentliche Krankheitszeichen, von den übrigen überlebte nur ein Schwan aus der Niedrigdosisgruppe.

    Dieses Experiment ist deshalb wichtig, weil sich wiederum zeigt, dass die von Mooj, Steiof und anderen vertretene Behauptung, symptomlose Krankheitsausscheider würden im Wildleben nicht vorkommen, falsch ist.

    Sowohl im Wildleben als auch bei Freilandhaltung kommt es zwangsläufig zu Immunisierungsprozessen, sodass nachfolgende HPAI Infektion kaum auffällt und das Virus weiterverbreitet wird.

    Die Frage wurde viel diskutiert, zuletzt vor zwei Wochen in dem leider gelöschten thread über die Ente am Sempacher See und die völlig falschen Schlussfolgerungen aus dem Phönix Forum in diesem Forum.

    Dass H5N1 infizierte Vögel, namentlich Wasservögel, H5N1 auch dann überleben und weiterverbreiten können, wenn sie nicht durch frühere Infektion mit LPAI Erregern immunisiert sind, ist übrigens auch bereits mehrfach so unzweideutig belegt., dass die Behauptung des Gegenteils schon an Ignoranz grenzt

    www.cdc.gov/eid/content/14/8/1267.htm
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/en...&dopt=Abstract

  2. #2
    Avatar von Wontolla
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    RE: Sind Wildvögel gelegentlich immun gegen H5N1?

    Original von Tadorna
    Dass H5N1 infizierte Vögel, namentlich Wasservögel, H5N1 auch dann überleben und weiterverbreiten können, wenn sie nicht infiziert sind, ist übrigens auch bereits mehrfach so unzweideutig belegt., dass die Behauptung des Gegenteils schon an Ignoranz grenzt
    Man muss ja nicht gleich das Gegenteil behaupten, um an dem Sinn zu zweifeln. Dass nämlich infizierte Vögel nicht infiziert sind, leuchtet mir nicht ein.
    L. G.
    Wontolla

  3. #3

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    RE: Sind Wildvögel gelegentlich immun gegen H5N1?

    nicht infiziert --> nicht erkrankt, asymptomatisch ?

    übrigens auch bei Menschen ist etwa 1/3 bis 1/2 der Grippe-erkrankungen asymptomatisch. Die merken gar nicht dass sie Grippe haben.

  4. #4
    Avatar von Tadorna
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    Man muss ja nicht gleich das Gegenteil behaupten, um an dem Sinn zu zweifeln. Dass nämlich infizierte Vögel nicht infiziert sind, leuchtet mir nicht ein.
    Pardon, der Fehlereufel. Habe es korrigiert.

    übrigens auch bei Menschen ist etwa 1/3 bis 1/2 der Grippe-erkrankungen asymptomatisch. Die merken gar nicht dass sie Grippe haben.
    Das stimmt vom Prinzip her nicht nur für die Grippe, sondern wohl für die meisten Infektionskrankheiten. Ein Erreger,der seinen Wirt gleich umbringt, hat evolutionär eben auf Dauer schlechte Überlebenschancen.

    Die Vertreter der "Dead Ducks Don`t Fly" These, von M Williams erfunden, und von Steiof Mooj und anderen weiterverbreitet, behaupten dies aber und werten es als Beweis, dass WV an der Übertragung der AI nicht beteiligt sein können.

  5. #5

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    in Indonesischen Enten ist H5N1 weit verbreitet,
    21 von 460 _gesunden_ Enten und Gänsen hatten H5N1
    in Kotproben:

    http://www.x-cd.com/isid08/prof2692.html

    ...in West-Java. Cloacalis Tupfer Probe gewonnen wurde, von gesunden und ungeimpfte Hinterhof Wasservögel aus den Bezirken Sukabumi und Bogor. .... Von den insgesamt 460 Proben, 21 waren positiv VAI H5N1 (4,57%). Eine weitere 13 wurden HxN1 (2,83%), 3 waren H5Nx (0,65%) und 8 wurden HxNx (1,74%) Subtypen. Von der Gesamtzahl (21 isolieren) der AIV-Subtyp H5N1 isoliert von Hinterhof Wasservögel in West-Java, 17 isolieren (6,49%) aus Bogor Regency und 4 isolieren (2,02%) aus Sukabumi Regency. Die Prävalenz für die einzelnen Arten sind 6,67%, 4,85% und 4,04% für Gans, Ente und Moschusente. In Bogor Regency, Prävalenz für Gans war 8,57%, 6,49% Ente und Moschusente 5,48%. In Sukabumi Regency, prevelence für Gans war 4,00%, Moschusente 3,33% und 1,40% Ente. Diese Feststellung deuten darauf hin, dass Hinterhof Wasservögel scheinen eine wichtige Rolle als Quelle der KI der Subtyp H5N1 terrestrische Übertragung auf Geflügel und Mensch.

  6. #6
    Avatar von Tadorna
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    Es gibt wirklich zahlreiche Belege für symptomlose oder - arme Infektion von Wasservögeln mit H5N1 - und zwar mit diversen strains.

    Insofern ist es umso unverständlicher, was einige auf Phönix und anderswo zum Besten geben, und obendrein noch mit wissenschaftlich eingefärbtem Getöse....

  7. #7

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    vermutlich : http://www.netzwerk-phoenix.net
    war früher glaub ich "Symposium..."

    ich frag' mich immer, ob solche Leute wirklich glauben, was sie
    schreiben oder nur denken sie haben Vorteile davon ?
    Vielleicht kann man das irgendwie testen...

  8. #8
    Avatar von Tadorna
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    Leider ist aus der Arbeit die Art der Immunität der beiden Schwäne nicht ersichtlich, da nur eine ELISA auf NP (positiv oder fraglich positiv) bestimmt wurde. Es scheint ein HI Test mit neg Resultat durchgeführt worden zu sein, was wegen fehlender Kreuzimmunität an sich zu erwarten ist.

    Über das Vorhandensein einer T-Zell spezifischen Aktivität wird nichts berichtet, ich gehe davon aus, dass in diese Richtung nichts untersucht worden ist.

  9. #9

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    Danke schön für diese Ausführungen, dann werden wir Menschen H5N1 ja auch in unsere Evolution einbauen können.
    wünsche einen schönen Tag
    Ludger

  10. #10
    Avatar von Tadorna
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    Themenstarter
    Danke schön für diese Ausführungen, dann werden wir Menschen H5N1 ja auch in unsere Evolution einbauen können.
    Mit Evolution hat das nichts zu tun, sondern mit dem individuellen Immunsystem.
    Die überwiegende Mehrzahl ist ja gegen H5N1 "immun". Rund 350 Individuen waren das nicht und sie haben einen hohen Preis bezahlt.

    Auch 1918 erkrankte die Mehrheit nicht und viele nur leicht. Damalös waren es aber einige Moillionen, auf die dies nicht zutraf, und die ebenfalls einen hohen Preis bezahlt haben.

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