Glückwunsch! Habt ihr schon einen Liefertermin im Kopf?
Ein Buch kann ich nicht empfehlen. Ich habe hier im Hüfo so ziemlich alles erfahren, was ich wissen wollte. Und das war erst Mal ein Bruchstück vom ganzen Wissen, das hier gespeichert ist! Für Euch ist erst Mal wichtig, dass ihr die passende Voliere, Stall und Auslauf einrichtet. Und darauf kann kein Buch richtig eingehen, weil jedes Grundstück und Möglichkeiten individuell sind. Aber im Forum kannst Du auf jedes Detail eine Menge Tipps bekommen. (Manchmal mehr, als erwartet )
Ich würde alles so zusammenfassenn:
1. Ein Stall mit einer Sitzstange drin. Ich würde für 3 Damen das hier nehmen. Vorteil: man kann darin auch gleich Futter aufbewahren und sonstige Garten/Hühner - Utensilien verstauen. Vielleicht dürft und wollt ich auch einen gemauerten Stall? Einen mobilen Stall? Einen Omlet? Die Möglichkeiten sind unerschöpflich.
2. eine überdachte mardersichere Voliere dazu (Volierendraht mit mind. 1,2mm Stärke - extra gegen Marderzähne Plus die Volierendrahtwände im Boden auf mind. ca. 25cm eingraben - zur Sicherheit). Marder gibt es überall in den Städten, sie klettern nicht viel schlechter als Eichhörnchen, und kommen gerne auf ´n Hühnersnack meistens nachts vorbei. Für die Überdachung kann man durchsichtige Wellplatten nehmen. Durchsichtig wegen Licht, falls die Damen bei Aufstallpflicht drin sitzen müssen. Bei sonniger Lage die dicken und nicht die dünnen günstigen nehmen, weil sie sich in der Sonne verformen.
3. Auslauf. Wenn ihr das übernetzen könnt, ist es toll. Wenn aber die Hühner sowieso nur unter Aufsicht in den Garten dürfen, dann finde ich das nicht wirklich notwendig. Wir sind hier in der Stadt und haben jedenfalls bis jetzt noch nie einen Vorfall mit einem Habicht gehabt. Die Hühner laufen aber auch ab und zu auf völlig offenen Flächen rum. Bei uns ist stattdessen der Marder das echte Problem. Füchse gibt es in dieser Ecke auch nicht. Wofür die Hühner dankbar sind, ist eine gute Bepflanzung mit Büschen, kleinen Bäumchen. Die Hühner sind ursprünglich Waldtiere und bewegen sich in den Büschen äußerst gerne und geschickt. Schon als Küken suchen sie automatisch pflanzliche Verstecke, um nicht von überall gesehen zu werden. Also werden sie für eine großzügig bepflanzte Ecke, die evtl. auch im Winter teilweise grün bleibt, sehr dankbar.
4. Einstreu. Ich mache einheitliches Einstreu in der Voliere und im Stall (Deep Litter). Habe auch kein Kotbrett und räume nie auf. Kot bleibt drin, wird im Boden durch Bakterien verarbeitet und stinkt nicht. Die Oberfläche des Einstreus muss sehr gut trocken sein - am besten staubtrocken. Das mögen die Milben gar nicht. Dadurch, dass die Voliere überdacht sein wird, kann das einmalig eingebrachtes Einstreu im Laufe der folgenden Monate richtig gut trocknen. Man braucht also nicht viel zu machen, erstmalig Einstreu rein und dann warten. Wenn ihr dort sowieso schon Erde habt und diese z.B. auf 10 cm tief mit dem Spaten lockern könnt, so würde ich einfach noch eine Schicht (wieder ca. 10cm) vom feinen Rindenmulch aus Supermarkt drauftragen. Fertig. Also die Voliere und Stall komplett mit diesem feinen Rindenmulch bedecken und mit der gelockerten Erde vermischen. Der Kot wird durch das Scharren der Hühner eingearbeitet. Wenn man will, kann man ab und zu selbst mit dem Rechen drüber gehen - sieht dann "ordentlicher" aus.
5. Nester. Ihr braucht nur 1 Nest. Viele schwören auf Katzentoiletten als Nester. Sie sind wirklich toll: hervorragend sauber zu machen, gemütlich, weil sie von 3 Seiten und von oben vollständig geschlossen sind und somit das Huhn sich darin wohl fühlen kann. Und passen sogar für die Großrassen. Wundert euch nicht, dass die Tucken alle zusammen ein Nest bevorzugen. Das ist derer "Tick" - das gemeinschaftliche drauf Hocken. Ansonsten könnt ihr euch handwerklich austoben und z.B. ein Nest ins Holzhaus einbauen usw. usw. Ich selbst bin so ein Handwerk-Freak und würde für mich ein Nest im Holzhaus einbauen, welches von Außen erreichbar ist. Ein Katzenklo stellt man dann einfach auf den Boden in den Stall und gut ´is.
6. Platz für Tränke und Futter. Aussehen: Geschmackssache. Ich persönlich habe diese hier. Vorwarnung: die Tucken lieben es ausgerechnet am Futter und Trinken zu scharren und im Nu alles volldrecken. Entweder stellt man das Ganze hoch. Oder - wie viele das haben und ich auch - gleich aufhängen. Dann erspart man sich das mehrmalige Sauber machen und das aufheben, denn die Damen schaffen es durchaus auch, in regelmäßigen Abständen Futter vom Sockel zu hauen und umzukippen.
7. Futter. Für den Anfänger, der auch noch dazu nur 3 Zwerghühner hat, würde ich keine komplizierte Tipps mit "Futter selbst mischen" geben, sondern machen wie ich: Ein hochwertiges Bio-Alleinfutter im INet bestellen. Beim Alleinfutter gibt es in der Regel 3 größte Unterscheidungen: Kükenfutter (braucht ihr nicht). Junghennenfutter (mit diesem müsst ihr anfangen) und Legehennenfutter (kommt später).
Für die 10-12 Wochen junge Mädels braucht ihr zuerst das s.g. Jughennenfutter. Vorteil: es ist ohne Gentechnik, es ist Bio und das Günstigste unter Bioprodukten. Beim verlinkten Lieferanten Vorbestellzeit: 10 Tage. Dieses Futter wird dann bis zur 20. Woche gefüttert. Danach kommt Alleinfutter für Legehennen und dabei bleiben sie dann. Zusätzlich zu diesem Futter muss in einem Extra-Futterautomaten Muschelgrit angeboten werden. Das ist notwendig für die harte Eischale. Die 10kg-Packung reicht dann für ein paar Jahre. Noch was zur Lagerung: Hühnerfutter am besten im Stall oder in der Voliere draußen ganzes Jahr über aufbewahren. Hält sich am besten. In der Wärme der Wohnung oder des Kellers geht es leicht kaputt.
In der Regel fressen die Junghühner das Junghennenfutter bis zur 20. Lebenswoche nicht auf. Dann kann man das mit z.B. Bioweizen verdünnen und weiter füttern, bis es alle ist. Wie verdünnen, muss man dann im Forum fragen, wenn es so weit ist - ich kenne mich damit nicht aus.
Jetzt fällt mir nichts mehr ein.
Was habe ich vergessen??
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