Liebe Hühner-Experten!
Hier schreibt eine Anfängerin und hofft auf gute Ratschläge für Trudi, unser 1. Huhn:
Vor 2 Wochen und 5 Tagen haben wir bei unserem Demeter-Bauern wieder einmal Eier geholt. Dabei ist meiner Tochter ein Huhn aufgefallen, das im Schubkarren außerhalb des Stalles lag. Nachdem ich niemanden angetroffen habe, hab ich dem Huhn versprochen, am Abend wiederzukommen.
Am Abend, als wir wiedergekommen sind, hab ich in der Dunkelheit erst gemeint, wir kommen zu spät. Aber als ich mit der Taschenlampe nochmal geschaut habe, hat mich das Huhn angeschaut und ganz leis gegackert. Da war's um mich geschehen... Jetzt war die Bäuerin da und ich hab sie gefragt, was denn mit der Henne ist. Sie meinte, daß ihr wohl eine Ziege draufgetreten ist und ihr Bein verletzt ist. Zum Schutz vor den anderen Hühnern hat sie sie separiert. Im Schubkarren lag sie seit 2 Tagen. Ich hab gefragt, ob wir sie mit nach Hause nehmen dürfen um sie gesund zu pflegen. Die Bäuerin hat mir gleich eine Schachtel mit Stroh, einen Sack Stroh und einen Sack Demeter-Legehennen-Futter geholt.
Seit dem wohnt "Trudi" jetzt in einer Schachtel mit Stroh in unserer Küche. Sie ist laut Bäuerin ungefähr ein Jahr alt. Sie hat sich gut erholt, wird jeden Tag munterer, gackert und gurrt und ist der Liebling der Familie. Wir haben sie zwei Mal gebadet bisher. Beim ersten Mal wußte ich nicht, daß das Föhnen wichtig ist. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich ein Huhn föhnen läßt. Nach dem ersten Bad hat sie erst mal 2 Tage gebraucht um sich von dem Streß zu erholen. Beim zweiten Mal war alles relaxter, Trudi ist ganz ruhig im warmen Wasser gesessen und das Föhnen war der Hit!
Trudi kann nicht laufen, sitzt meistens in der Schachtel, hat aber schon bald angefangen, sich zu strecken und aufzurichten. Am Anfang lag sie meinstens auf der Seite. Seit 5 Tagen haben wir sie tagsüber raus auf die Wiese gesetzt. Dort springt sie seit gestern ein paar Hüpfer auf einem Bein. Dann pickt sie im Gras und in der Erde. Das verletzte linke Bein hat Trudi immer ganz nach oben gezogen und das unverändert wie am Anfang. Wenn es das Gleichgewicht erfordert, stützt sie sich mit dem linken Flügel ab.
Wir haben ihr am Anfang das Demeter-Legehennen-Futter gefüttert und kleingeschnittene Äpfel und Gurken und Vogelmiere. Und natürlich ein Schüsselchen mit Wasser. Sonnenblumenkerne haben zu viel Eiweiß, hat der Bauer gesagt. Seit 3 Tagen bekommt sie eine 6-Korn-Mischung (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Einkorn), die ich ihr durch die Flocken-Quetsche drehe und 2 Mal am Tag sowas wie kleingeschnittene Gurke, Apfel oder Weißkraut. Sie hat leider immer wieder recht weiche Hinterlassenschaften. Mach ich beim Füttern was falsch??
Wir waren auch schon ein Mal mit ihr beim Tierarzt. Angeblich ein Geflügel-Experte. Ich bin mir nicht sicher, wann der zuletzt ein Huhn in der Praxis hatte. War wohl doch eher der Experte für Papageien, Wellensittiche und Co.. Der wollte eine Kotprobe einschicken und bakteriologisch, mykologisch und auf Parasiten untersuchen lassen. Da der Kostenvoranschlag aber auf 95,- € zusätzlich zu seinem Honorar von 50,- € gekommen wäre, hab ich das vorerst nicht machen lassen. Das kann ich mir momentan leider nicht leisten.
Er hat zumindest einen Legestau und Kalkbein ausgeschlossen und festgestellt, daß das Sprunggelenk geschwollen und heiß war. Wär da ein Retterspitz-Wickel was
Dann weiß ich nicht, ob es ihr vielleicht in unserer Küche zu warm ist. Sie ist ja sonst immer draußen oder im Stall gewesen. Wir haben sie eigentlich zum Schutz vor unseren Katzen in der Küche und damit sie Gesellschaft hat. Seit ungefähr einer Woche atmet sie manchmal durch den Schnabel, es sieht wie hecheln aus. Ist ihr dann zu warm? Der Bauer hat gesagt, wir sollen sie so oft wie möglich nach draußen setzen und ihr einen Stall im Kühlen geben. Der Tierarzt hat gesagt, wir sollen sie unbedingt warm halten.
Seit gestern verliert sie vermehrt Federn. Kann das sein, daß sie sich für die warme Jahreszeit mausert oder hat das was mit der Wärme in der Küche zu tun? Wir hätten einen alten Hasenstall, den wir in unseren Gang stellen könnten. Da hätte es dann so um die 10 Grad. Wär das was?
Ansonsten sieht sie ganz fit aus, putzt sich in den schönsten Verrenkungen und gurrt und gackert recht viel. Eier hat sie bisher nicht gelegt, aber das tun sie nur, wenn es ihnen richtig gut geht, hat der Bauer gemeint. Oder ist es ihr bei uns in der Küche nicht ruhig genug? Weil uns die Eier nicht wichtig sind, haben wir das Futter gewechselt, weil in dem Legehennen-Futter außer geschroteten Körnern so etwas Graues drin war, das Trudi immer übrig gelassen hat. Wenn sich Trudi wieder besser fjortbewegen kann, soll sie natürlich Gesellschaft bekommen. Vielleicht holen wir uns noch zwei Mädels dazu. Dann gibt es auch einen richtigen Hühnerstall.
Das war jetzt ganz schön ausführlich und ich weiß auch nicht, ob es hier in die Kategorie gehört. Wenn nötig, bitte gern verschieben. Ich bitte um Verständnis!
Ich freue mich über jeden Tipp! Es wär so schön, wenn Trudi im Frühling bei uns im Garten rumflitzen könnte!
Lausdianei
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