Hahn quält Henne

[Mienchen]

Hm, daran, dass er aus Naturbrut bei Dir stammt, liegt es ganz sicher nicht, da müsste man sowas wesentlich öfter hören.

Also mit Naturbrut hat es wohl nichts zu tun, mein Hahn wurde vor 2 Jahren von meiner Glucke ausgebrütet, zusammen mit 4 Schwestern, die Bruteier habe ich mir schicken lassen, lachsfarbene Zwergwyandotten. Wäre ja auch ganz idyllisch gewesen, wenn....
Mein Althahn, damals 7 Jahre hat seine 8 Mädles natürlich nicht teilen wollen und sich auch die 4 neuen Mädels gekrallt.
Der junge Hahn hat immer die Hennen, egal welche, heimlich ge... und war jedenfalls immer auf der Flucht vor dem Alten, bis sich das Blatt wendete und der Junge den Alten zerpickt hat, der ganze Kopf war kahl und der Kamm, alles blutig, er hat sich von dem Schlag nicht mehr erholt und der Tierarzt hat ihn erlöst. (Tut mir leid, aber dazu bin ich nicht fähig, bei mit wird auch niemand umgebracht).
Den Jungen haben auch nicht alle Hennen gleich akzeptiert und es gab viel gezicke und gegacker. Meine alte Lucy hat er auch auf dem Gewissen, ich weiss die Umstände nicht aber Lucy hatte eine Wunde im Rücken und der Hahn einen blutigen Fuß. Trotz Antibiotika ist sie daran gestorben. Damals wollte ich ihn sofort weggeben, habe lange beobachtet und überlegt, aber er ist ein vollendeter Kavalier den Oldies gegenüber und seine Schwestern sind natürlich seine Lieblinge (gleicher Farbschlag). Das sieht man leider an ihren Rücken, da werden sie langsam kahl und ich musste deshalb schon Sättel anschaffen, zur Zeit brüten sie aber und die Federn können wieder nachwachsen.
Ich glaube, er stellt sich ein wenig trottelig beim Treten an, rutscht oft über die Köpfe der Hennen wieder herunter, bzw. wenn er fertig ist und die Henne sich nicht wehrt bleibt er gerne noch auf ihr stehen.
@Gitti
also bei mir wird auch niemand geschlachtet und Deine behinderte Henne hätte es sicher gut bei mir, auch wenn sie Medikamente fürs Herz braucht ... da könnte sie mir vielleicht auch ein paar Globuli abgeben.
Fragt sich nur wie weit wir auseinander wohnen.

LG von Mienchen

[Mienchen]

Tanny - danke für deine Antwort. Nachdem ich hier gestern Abend noch weiter gelesen habe, ist mir das mittlerweile klar geworden ....... daß der Hahn solche "schwachen" Mitglieder nicht in seiner Herde dulden will.

Andererseits - welche Konsequenzen kann ich daraus ziehen? Wenn Suse ihr Ding machen kann und ihre Globulis kriegt, dann geht es ihr richtig gut und sie ist "total normal" als Henne...... sie legt alle 2 Tage ein Ei, hat trotz ihres Alters und ihrer ungewissen Herkunft eine recht lange Legeperiode, ist munter, sieht ganz proper und normal gesund aus.

Weggeben wäre für mich die einzige Alternative - doch wer nimmt ein Huhn, das seine Medis braucht Hier wird niemand geschlachtet, auch Hühner haben ein Recht auf ihr eigenes Leben....... wie wir, haben sie nur das eine
Oder den Hahn abgeben? So viele Hähne stehen gerade zur Abgabe oder Schlachtung, wer will einen 5-jährigen Mischlings-Zwerghahn? Wie ginge es Konstantin bei so einem Umsturz seiner Lebensumstände?

Für mich ist sowas immer eine sehr schwierige Situation, ich liebe meine Tiere und möchte nur ihr Bestes, suche deshalb nach einer Lösung mit der alle Seiten gut und zufrieden leben können. Die Selbstverständlichkeit, mit der bei Problemen in der Hühnerhaltung die Schlachtung oder gar "Hals-umdrehen" empfohlen wird, macht mir zu schaffen. Ginge es um Katzen oder Hunde, dann kämen solche Vorschläge gar nicht........ aber Hühner sind ja in den Augen der meisten Menschen nur Tiere 2. oder 3. Klasse.

Wie du /ihr mitkriegt, beschäftigt mich das gerade sehr. Ich habe heute bei zweien - sich selber als absolut tierlieb bezeichnenden - Freunden kurz von meinem Dilemma mit Hahn und Henne berichtet. Ganz selbstverständlich wurde Kochtopf oder Hals-umdrehen als Lösung empfohlen...... ich könnte schreien !

mach Dir nichts draus, ich habe auch solche wohlmeinende "Freunde" die sich durch diese Aussprüche witzig zeigen wollen. Ich bin sicher, wenn sie ihnen selbst den Hals umdrehen müssten würden sie wahrscheinlich schreiend davonlaufen. (Falls nicht würde ich sie nicht mehr in meinen Garten lassen, und glaub mir, die wissen das)

[Gitti]

@Gitti
also bei mir wird auch niemand geschlachtet und Deine behinderte Henne hätte es sicher gut bei mir, auch wenn sie Medikamente fürs Herz braucht ... da könnte sie mir vielleicht auch ein paar Globuli abgeben.
Fragt sich nur wie weit wir auseinander wohnen.

LG von Mienchen

Ach, das ist lieb - aber es sind schon so 700km.......
Momentan hat Suse eine Strategie gefunden, mit der Situation umzugehen: sie hockt viel auf dem Hundesofa auf meiner Veranda, ansonsten ist die Veranda an sich und das nähere Umfeld für sie ein akzeptabler Platz....... bei Gefahr vom Hahn flattert sie einfach wieder aufs Sofa oder gleich auf den Tisch - natürlich nicht ohne mit viel Getöse alle Sachen auf dem Tisch runterzuschubsen

Sie hat mich als kleineres Übel eingestuft und hält sich möglichst in meiner Nähe auf, wenn Konstantin zu lange zu nahe kommt...... ist auch eine Variante Mir tut halt ein bißchen leid, daß die anderen Hühner morgens ihre Runde zum Misthaufen machen, dann im Sand des Ponypaddocks baden und chillen und dann irgendwann wieder mal vorm Haus vorbeikommen....... und Suse sitzt alleine auf der Veranda. Aber sie scheint sich soweit wohl zu fühlen und macht einen ausgeglichenen Eindruck - schließlich fällt mir ja auch ab und an was Leckeres runter

Ab und zu ist sie aber mit der Hühnerherde zusammen und scheint da auch einen Platz einzunehmen - so ganz ausgestossen ist sie also nicht.

[Gitti]

Suse auf dem Hundesofa und mit dem Rest der Truppe

[Mienchen]

Suse auf dem Hundesofa und mit dem Rest der Truppe

Hallo Gitti,
wunderschöne Hühner hast Du. Wenn Suse jetzt einen Ausweich-Platz gefunden hat, dann gehts ihr sicher gut.
Der ist es sicher wichtiger vom Hahn weg zu sein, lieber ein bisschen alleine, und ab und zu ein Leckerli.
So machts gerade meine Anabell die etwas humpelt (von aussen nichts zu sehen), sie sitzt oft den ganzen Vormittag im Stall, zurzeit sind da 3 Glucken und sie fühlt sich nicht allein. Wenn ich von der Arbeit komme darf ich sie dann hinaustragen zur Truppe, das ist ihr scheinbar auch recht. Ich glaube, ihr graut vor dem Hahn, es ist zwar nicht grob, aber halt schwer. Ich kenne gar kein Huhn, der das Spass macht.
Der Hahn ist sehr schön und sehr nett zu den Hennen, aber nach 4 Wochen brüten sind keine Küken geschlüpft.
Schönheit allein ist halt nicht alles!

LG von Mienchen