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Thema: Nicht nur für Bayern: offener Brief ans Umweltministerium

  1. #1
    Moderator Avatar von sil
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    Nicht nur für Bayern: offener Brief ans Umweltministerium

    Nach der Stallpflicht ist ja vor der Stallpflicht.
    Ich habe mir überlegt, einen (offenen?) Brief an unsere Zuständige im Ministerium zu schreiben, bin jetzt aber unsicher, wie ich das am Besten handhabe. Gerne würde ich den im Namen von mehreren von uns (vielleicht auch fürs AVF?) losschicken, mag sich da jemand mit anhängen? Und wenn als "offener Brief?, mal dumm gefragt: wie macht man das?
    Mag vielleicht auch mal wer drüberlesen, offensichtliche Falschheiten berichtigen, Formulierungen verbessern? Oder hat jemand eine bessere Vorlage?

    Hier also mal mein Erguss:

    " Sehr geehrte Frau Scharf


    Endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Geflügelhaltern in Frage gestellt wurde, aufgehoben.
    Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
    Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
    Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Geflügelgrippe nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
    Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen, fragen Sie wirklich unabhängige Experten und nicht nur das FLI. Nutzen Sie die Zeit um die Zahlen, die das FLI seinen Mitteilungen zugrunde legt, gründlich zu prüfen und hinterfragen Sie bitte auch, wie sie zustandekommen. Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten, die nicht wie das FLI mit am Tropf der Geflügelindustrie hängen, höchst umstritten. Das FLI selber verteidigt seine These mit Vokabeln wie „höchst wahrscheinlich“ und „nicht auszuschließen“, listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen, gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. In Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten, und deren Betreiber, wissend, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind, schon im eigenen Interesse die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kontrollieren, dürfte ein Eintrag von außen eigentlich nicht sehr wahrscheinlich sein.
    Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges nicht wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen.
    Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen einer Industrie, die jeden Respekt vor Mitgeschöpfen dem maximalen Gewinnstreben geopfert hat. Bitte machen Sie sich nicht zu deren Handlanger, indem Sie diejenigen, die in Worten wie „Tierschutz“ und „artgerecht“ nicht nur Synonyme für „Gewinnverlust“ und „Kostenfaktor“ erkennen, verantwortlich machen für die Versäumnisse anderswo.
    Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen in einer Haltung, die auch Auslauf unter freiem Himmel gewährt, zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.


    Wenn Sie sich die Mühe machen, sich unabhängig von der vorformulierten Meinungsmache des FLI zu informieren, werden sie bei künftigen Vogelgrippemeldungen mit Augenmaß und durch überzeugende Argumente begründete Vorgaben handeln können.


    Mit freundlichen Grüßen"
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  2. #2
    Avatar von ae500fr
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    @ sil der brief ist toll mich kannste drunter schreiben frank ritter
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    gruss aus oberfranken

  3. #3
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    " Sehr geehrte Frau Scharf,


    endlich hat auch Bayern die Stallpflicht, deren Sinnhaftigkeit von sehr vielen Fachleuten, Wissenschaftlern und Geflügelhaltern in Frage gestellt wird, aufgehoben.
    Sie können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie sehr ich mich für mein Federvieh gefreut habe, als es nach so vielen Monaten unter Dach endlich wieder hinaus durfte.
    Allerdings wurde praktisch im gleichen Atemzug mit der Aufhebung der Stallpflicht schon vor dem Kommen der nächsten gewarnt und uns Hobbygeflügelhaltern wurde angeraten, vorsorglich schon mal unsere Ställe anzupassen.
    Einmal abgesehen davon, dass die Umsetzung dieser Empfehlung Geld kostet, dass nicht jeder mal so eben locker zur Verfügung hat und auch baurechtliche Belange vielen Stallbauvorhaben im Wege stehen dürften, bitte ich Sie dringend, im künftigen Vorgehen im Umgang mit der Geflügelgrippe (muss heißen Vogelgrippe, oder Geflügelpest) nicht jedes Maß aus den Augen zu verlieren.
    Bitte nutzen Sie die Zeit bis dahin, um sich kundig zu machen, fragen Sie wirklich unabhängige Experten und nicht nur das FLI. *Anmerkung: Die Unabhängigkeit des FLI als Bundesforschungsinstitut anzuzweifeln ist ein für Frau Scharf zu revolutionärer Ansatz. Besser fände ich auf alternative Einschätzungen bspw. der UN hinzuweisen und wenn schon FLI, dann an deren Empfehlung der risikobasierten, lokalen Stallpflicht zu erinnern. Bayerns Vorgehen war von Anfang an ohne jede Verhältnismßigkeit! Nutzen Sie die Zeit um die Zahlen, die das FLI seinen Mitteilungen zugrunde legt, gründlich zu prüfen und hinterfragen Sie bitte auch, wie sie zustandekommen. Die Behauptung, dass der Erreger mit dem Vogelzug von Asien nach Mitteleuropa gelangt, ist unter Fachleuten, die nicht wie das FLI mit am Tropf der Geflügelindustrie hängen, höchst umstritten. Das FLI selber verteidigt seine These mit Vokabeln wie „höchst wahrscheinlich“ und „nicht auszuschließen“, listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen, gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen. Überdies bleibt das FLI jede ernstzunehmende Antwort auf die Frage, wie das Virus nach Monaten beinahe bundesweiter Stallpflicht immer noch in einem Putenmaststall nach dem anderen festgestellt kann, und das mittlerweile in frisch eingestallten Beständen, nach wie vor schuldig. In Anlagen, die ihre Tiere sowieso vom Schlupf bis zur Schlachtung unter Dach halten, und deren Betreiber, wissend, wie wehrlos die darin gehaltenen Tiere aufgrund von Überzüchtung, Dauerstress durch Enge, Keimbelastung durch die stetig wachsende Schicht aus Mist und sogenannten „Ausfällen“ und fehlender Möglichkeit zum Aufbau von Abwehrkräften jedem Erreger ausgeliefert sind, schon im eigenen Interesse die Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen kontrollieren, dürfte ein Eintrag von außen eigentlich nicht sehr wahrscheinlich sein. Ich halte den Eintrag von außen für sehr wahrscheinlich. Allerdings halte ich zwischen den Betrieben zirkulierendes Personal, Fahrzeuge und Transportkisten für deutlich wahrscheinlicher, als ständig zielgenaue Kontamination des Einstreus durch Wildvogelkot.
    Bitte nutzen sie die Zeit auch, um Ämter und Behörden zu informieren, dass sie beim nächsten Feststellen eines Seuchenzuges nicht wieder in Hysterie und Panik verfallen, ganze Bestände mit teils streng geschützen Arten hinmetzeln allein aufgrund des Nachweises eines niedrigpathogenen Erregers bei einem einzigen Tier und sogar die Tötung von in Volieren gehaltenen Singvögeln vor der Öffentlichkeit als notwendige Seuchenbekämpfung rechtfertigen.
    Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen einer Industrie, Anmerkung: Diese Industrie zu schützen, so jedenfalls das Selbstverständnis der Staatsregierung, ist Auftrag der Politik. Wir müssen eher erklären warum eine generelle Stallpflicht den Schutz vor Viruseintrag für diese Industrie nicht verbessertdie jeden Respekt vor Mitgeschöpfen dem maximalen Gewinnstreben geopfert hat. Bitte machen Sie sich nicht zu deren Handlanger, indem Sie diejenigen, die in Worten wie „Tierschutz“ und „artgerecht“ nicht nur Synonyme für „Gewinnverlust“ und „Kostenfaktor“ erkennen, verantwortlich machen für die Versäumnisse anderswo.
    Gesunde, fitte Vögel, die die Möglichkeit haben, unter artgerechten Bedingungen in einer Haltung, die auch Auslauf unter freiem Himmel gewährt, zu leben, haben die Möglichkeit, sich gegen den Vogelgrippevirus zu wehren, ihn zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Das sollte doch eigentlich das Ziel jeder Seuchenvorsorge sein. Das Einsperren im Stall, mit zuwenig Tageslicht, zu wenig Bewegung, erhöhtem Stress der Tiere durch zu wenig Platz schafft dagegen für jeden Erreger ideale Bedingungen, sich festzusetzen, von Tier zu Tier auszubreiten und nicht zuletzt auch zu mutieren.


    Wenn Sie sich die Mühe machen, sich unabhängig von der vorformulierten Meinungsmache des FLI zu informieren, werden sie bei künftigen Vogelgrippemeldungen mit Augenmaß und durch überzeugende Argumente begründete Vorgaben handeln können.


    Mit freundlichen Grüßen"
    Unter'm Strich ein guter Brief, der mich bewegt. Für Frau Scharf mMn aber etwas zu "gefühlsduselig". Erstens, ganz subjektiv, traue ich ihr das nötige Maß an Empathie nicht zu und zweitens ist, so hart das klingt, "Würde von Mitgeschöpfen" nicht Inhalt der Diskussion.

    Dazu das bereits angesprochene Diskreditieren des FLI als Ganzes.

    Man muss immer wieder auf Unstimmigkeiten der offiziellen Erklärungen hinweisen aber dem FLI quasi vorsätzliche Täuschung zu unterstellen, weil es ein "gekauftes" Institut ist. Mit dem Standpunkt wird uns kein Politiker ernst nehmen. Sofort wird man als Verschwörungstheoretiker gelabelt.

    Das wären mal meine ersten Gedanken und Eindrücke zu dem Brief, bin mal gespannt was die anderen meinen.

    Aber das Wichtigste bei aller Kritik: Danke, dass Du so einen Brief entworfen hast, Silvia!

    Liebe Grüße, Markus
    Geändert von ***altsteirer*** (17.03.2017 um 15:00 Uhr) Grund: Rechtschreibung
    4.29.31 Altsteirer

    "Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." Charles Darwin

  4. #4
    Avatar von elja
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    Der Brief ist in meinen Augen prima, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass er vom geplanten Empfänger verstanden wird.
    Den Anmerkungen von altsteirer folge ich zu 100%.
    Zusätzlich würde ich die enthaltenen Bandwurmsätz entschärfen. So, dass eine fachfremde Ministerin das vielleicht auch versteht - falls sie den Brief überhaupt liest.
    Laut Rehm hat der Schutz des Wirtschaftsgeflügels höchste Priorität. Da müsste man vielleicht ansetzen, aber ich würde den Brief auch so wie er ist, unterschreiben.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  5. #5
    Moderator Avatar von KaosEnte
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    deinen Brief finde ich sehr gut, sil. Ich tät aber auch die langen Sätze aufgliedern. Mehrere kürzere Sätze sind für den Empfänger immer besser zu lesen. Die Anmerkungen von altsteirer mit einzubinden fänd ich auch richtig.

    Meinen Namen kannste auf jeden Fall mit dazu setzen ChristineAmann (wenn Anschrift gewünscht, gerne per PN)


    und nun die dumme Frage: ein offener Brief geht doch an eine Zeitung?
    Wäre es nicht sinnvoll sil´s Brief an möglichst viele lokale Zeitungen zu schicken? Gleichzeitig?
    Bei uns in LKR gibt’s am Donnerstag das "wochenblatt", "aktuell". Im LKR Regensburg, Straubing-Bogen und Dingolfing-Landau, weiß ich auch, dass es diese oder ähnliche Zeitungen gibt. Allesamt werden Mittoch bzw. Donnerstag an fast jeden Haushalt verteilt.
    Diese Blätter werden auch sehr gerne gelesen, weil sie sich auf die nächste Umgebung beziehen. Und: dort werden Leserbriefe auch meist "unbearbeitet" abgedruckt.


    Und, dann das Schreiben natürlich an die Frau Umweltministerin, zwecks Informationm, falls die keine wöchentlich erscheinende Zeitungen liest. Und vor allem, als Original, falls so ein Redakteur oder wer auch immer meint, den Brief kürzen oder gar verbessern zu müssen.
    in unserem Garten leben Laufi/StockentenMix Kalle und Laufi/WarzenMix Frl. Socke von Quak,
    Frau Warzi Gundula und ihr noch namenloser Moschus-Quackerich samt Schwester Urschl
    RounenKlara und der PommErich
    die Gänsedamen Paula (Toulus) und Perla (Seidenfeder)

  6. #6
    Avatar von Hühnerfee72
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    Hallo Sil,

    ein wirklich toller Brief. Ich habe es bei den Behörden in Hessen immer so gemacht, dass ich in die Betreffzeile "Offener Brief" geschrieben habe, damit ich diesen ggf. ohne Murren des Empfängers veröffentlichen kann.

    Ich denke, dass die Ansteckung schon etwas mit dem stark geschwächten Immunsystem der Tiere in Massentierhaltung zu tun hat, weniger durch den Menschen. Ich tippe weiter auf Futtermittel, die Schlachtabfälle enthalten und die Einstreu.

    Liebe Grüße
    Hühnerfee72

  7. #7
    Moderator Avatar von sil
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    Jetzt, wo ich den Brief mit etwas Abstand nochmal lese, sehe ich auch, dass alle Eure Kritikpunkte zutreffen.
    Ich bin eigentlich ein sehr unpolitischer Mensch, es ist mein allererster Versuch, einen Politiker direkt anzusprechen...
    Eigentlich war es auch ein Versuch, mich von einer ganz anderen, mich sehr bedrückenden Situation abzulenken, insofern bin ich sicher zu emotional geworden.

    Ich denke, ich werde auch einiges kürzen, die Kritik am FLI vielleicht komplett rausnehmen?
    Kaos Ente, ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie das mit einem "offenen Brief" eigentlich funktioniert, ich habe halt Bedenken, dass, wenn er nur ans Ministerium geht, vielleicht gar niemand ihn liest. Ich finde es aber für wichtig, jetzt in der Euphorie über die Aufhebung der Stallpflicht, das Thema im Bewußtsein zu halten und eben auch deutlich zu machen, dass wir als Betroffene auch weiter streitbar bleiben.
    Geändert von sil (18.03.2017 um 19:26 Uhr) Grund: ot entfernt
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  8. #8
    Avatar von Vamperl
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    Da wir alle AVF sind, würde ich hinsichtlich der Abfassung am End' so vorgehen:
    Diejenigen, die sich namentlich nennen lassen möchten - da wäre ich auch dabei - untereinander schreiben und dann:

    GHHUB
    HJK N MH
    HB JKb
    HN LÜJTG - für das Aktionsbündnis VogelFrei

    Offene Briefe gehen an den Adressaten, an die Zeitungen, wenn man mag - auf die Homepage - in den Presseverteiler, auf Facebook.....
    .... oder werden manchmal an die Kirchentür genagelt - offen halt! :-)

  9. #9
    Moderator Avatar von sil
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    Sehr geehrte Frau Scharf,


    ....
    Die Zahlen, auf die die Risikoeinschätzung des FLI basiert, sind nicht nachvollziehbar.

    Das FLI listet jeden toten Wildvogel, bei dem das Virus gefunden werden konnte, als Vogelgrippeopfer ohne die tatsächliche Todesursache nachzuweisen oder auch nur zu untersuchen. Es gibt sich damit zufrieden, jeden toten Vogel in mehr oder weniger unmittelbarer Nachbarschaft zu einem positiv getesteten ebenfalls als vom Virus dahingerafft ohne jede weitere Untersuchung und demnach auch ohne konkreten Befund in die Statistik aufzunehmen. Sieht so fachlich korrekte wissenschaftliche Arbeit aus? Davon, dass zwischen Funddatum und Veröffentlichung eines Befundes bis zu drei Wochen liegen, einmal ganz abgesehen. Informationen über ein vorgeblich dramatisches, ernst zu nehmendes Seuchengeschehen vorsätzlich zu verschleppen, zeugt meiner Meinung nach nicht von verantwortungsvollem Vorgehen.
    ....


    Die Vogelgrippe ist eine ernstzunehmende Krankheit, darüber muß nicht diskutiert werden, ihre Gefährlichkeit liegt aber nach heutigem Kenntnisstand vorrangig in der Bedrohung der wirtschaftlichen Interessen der Geflügelindustrie.


    Anmerkung: Diese Industrie zu schützen, so jedenfalls das Selbstverständnis der Staatsregierung, ist Auftrag der Politik. Wir müssen eher erklären warum eine generelle Stallpflicht den Schutz vor Viruseintrag für diese Industrie nicht verbessert - Markus, ich hab grad eine Blockade, wie kann man das formulieren?



    ....

    So, das sind die Passagen, die ich jetzt mal geändert habe, bin für weiteren Input immer dankbar.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  10. #10
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Markus, ich hab grad eine Blockade, wie kann man das formulieren?
    Für heute reicht's mir auch mit Denken. Ich überleg mir was, alle anderen dürfen aber auch!
    4.29.31 Altsteirer

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