Okina, ich glaube das ohne weiteres, dass auch Reptilien trauern.
Ich habe mal eine (Attenborough?)-Doku über australische Tiere gesehen. Dort wurde einiges über Tannenzapfenechsen berichtet - u.a., dass sie wahrscheinlich monogam sind, obwohl sie sich jedes Jahr nur zur Paarungszeit mit dem Partner (im Übrigen jährlich am selben Ort!) treffen. Es ist offenbar immer derselbe Partner. Zur Paarungszeit zieht das Paar dann eine Weile gemeinsam umher.
Bei dem beobachteten Paar wurde das Weibchen überfahren. Und das Männchen saß nun tagelang neben dem Kadaver des Weibchens, ging nicht weg, fraß nicht .................. Als der Sprecher so etwas in der Art sagte wie "Ist natürlich Blödsinn, aber man könnte meinen, er trauert", haben mein Mann und ich wieder mal die Köpfe geschüttelt über soviel menschliche Hybris. Ja, was ist das wohl, was der Echsenmann da zeigt?
Du hast recht, wir können nicht hineinsehen und kennen die Gefühle nicht (können wir im Übrigen bei anderen Menschen auch nicht - auch da sehen wir nur Verhalten und interpretieren unsere eigenen Gefühle hinein....). Aber sei doch mal "Marsmensch" und beobachte das Leben hier auf dem Planeten als jemand, der Tier und Mensch gar nicht unterscheidet - worin unterscheidet sich denn das trauernde Huhn, die trauernde Echse rein äußerlich vom trauernden Menschen? Das sind doch wir Menschen, die da Unterschiede machen und behaupten, nein, ein trauerndes Tier ............ das sieht doch nur so aus, in Wirklichkeit ist das Tier viel zu beschränkt, um so etwas zu empfinden.
Ich weiß nicht, warum man nicht grundsätzlich (im Zweifel für den Angeklagten) davon ausgeht, dass es Tieren nicht anders ergeht als Menschen, wenn es um Schmerz, um Gefühle geht - wenn man es nicht besser wissen kann. Das würde Tieren sehr viel Leid ersparen ............
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