Lohmänner und sonstige per Kunstbrut aufgezogene Hühner haben den "Vorteil" der ökologischen Naivität, wie man sowas nennt (kennt man sonst nur von Arten auf Inseln ohne Landräuber, wie den Galapagos, wo kein Vieh selbst vor Menschen Angst hat). Die haben nie was negatives in ihrer Aufzuchthalle kennen gelernt, aus der sie erst mit Legereife heraus kamen, gehen also völlig unbeleckt von Gut und Böse in die große weite Welt hinaus.
Das erklärt einerseits, warum sie überdurchschnittlich oft als erste vom Habicht gefressen werden, warum sie vor Menschen quasi keinerlei Scheu haben (zumindest die Braunen), aber auch, wie im Film "The private life of chicken" (zu sehen auf Youtube), einem auf sie geiernden Fuchs bzw. einer Fuchsattrappe ohne jede Scheu mit gezücktem Florett entgegen treten.

Normal aufgewachsene Hühner (Naturbrut im Freilauf) sind in diesen Fällen:

Habicht) Beim ersten entfernten Krähenalarm passender Tonlage im Gebüsch
Fuchs) Auf Alarmstufe Rot, und treten dem nicht wie Vitali Klitschko mit gezücktem Handschuh entgegen, sondern beobachten die kleinste Regung des Feindes und sind dann wie der Blitz davon, sowie er auch nur einen Ausfallschritt macht. Und gehen ihm erst dann hinterher, wenn er seine Chancenlosigkeit erkannt hat und abzieht.

Aber auch naturgebrütete Lohmanntiere sind teils noch so drauf, ist also auch eine Wesenseigenschaft. Liegt eventuell am Malaien-, also Kämpferanteil, der mit den zur Züchtung herangezogenen Rhode Island Red in die braunen Lohmänner gelangte.