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Thema: Protokolle vom Symposium in Herne / Prof. Dr. med. Bhakdi / Prof. rer. nat. Reiss

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    AlphaHenne Avatar von Melani
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    Protokolle vom Symposium in Herne / Prof. Dr. med. Bhakdi / Prof. rer. nat. Reiss

    Protokoll des Vortrags von Herrn Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi und Frau Prof. Dr. rer. nat. Karina Reiss auf dem Symposium ‚H5N8 - Veterinäre, gefangen zwischen Wissenschaft und Politik‘ in Herne, am 11.03.2017
    Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi beginnt seinen Vortrag zum 'Vogelgrippe-Wahnsinn' mit dem § 17 des Tierschutzgesetzes (TierSchG). Danach 'wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier entweder aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.' Denn Tierquälerei steht in Deutschland, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern auf der Erde, unter Strafe. Er stellt die Frage, ob es nicht genau das ist, was man von den Geflügelhaltern verlangt, staatlich angeordnete Tierquälerei aufgrund der nicht artgerechten Haltung.
    Um den 'Vogelgrippe-Wahnsinn' zu verstehen erklärt er den Anwesenden zunächst einige Grundlagen:
    Grippeviren sind sehr wandlungsfähig, sie besitzen 8 Gensegmente (RNA-Stränge), zwei von ihnen bilden die Oberflächen-Antigene, gegen die der Wirt Antikörper bildet.
    Das Hämagglutinin H ('Händchen') ist verantwortlich für das Anhaften und Eindringen in die Wirtszelle, die Neuraminidase N für das Ablösen und Verlassen der Wirtszelle.
    Alle 8 Gensegmente zusammen (=Gensequenz) entscheiden darüber, wie pathogen das Virus ist, und welchen Wirt es befällt. Diese Gensequenzen ändern sich permanent, spontane Änderungen am H und N Protein nennt man Antigen-Drift.
    Vermehren sich zwei unterschiedliche Virenstämme zeitgleich in einer Zelle (Doppelinfektion), kann es zum Austausch von Gensegmenten kommen. Diese Doppelinfektionen finden zumeist im Schwein statt. Werden H und N Antigene ausgetauscht, nennt man es Antigen-Shift.
    Zum jetzigen Zeitpunkt sind 16 H- und 9 N-Typen bekannt. Vögel beherbergen 12 H-Typen, einige Viren leben in permanenter friedlicher Ko-Existenz mit dem Wirt, der Antikörper bildet. Diese Antikörper werden auch über das Ei an das Küken weitergegeben (Nestschutz).
    Die allermeisten Influenza Viren sind niedrig pathogen, d.h. sie machen NICHT KANK.
    Sie sind deshalb niedrig pathogen, weil sie nur bestimmte Organe befallen (bei Vögeln ist es hauptsächlich der Magen-Darm-Trakt, bei Säugern sind es die Atemwege) und sich nur maßvoll vermehren, um den Wirt am Leben zu erhalten, und um weitergetragen werden zu können.
    Aufgrund der unterschiedlichen Übertragungswege ist der Ablauf einer Grippe bei Vögeln vollkommen anders als beim Menschen. Die Zellen des Magen-Darm-traktes vermehren und regenerieren sich wesentlich schneller als andere Zellen, daher äußert sich eine Infektion zumeist nur in einem kurzen Durchfall, was den Vögeln nichts ausmacht.
    Theoretisch gibt es unzählige Möglichkeiten an Mutationen, und nicht nur theoretisch, sie finden auch praktisch statt, und niemand wird es verhindern können, solange Grippeviren in Vögeln leben.
    Sein Fazit: Influenzaviren befinden sich seit Anbeginn der Ko-Existenz mit Vögeln und Säugern in stetigem Wandel, der sich nicht unterdrücken lassen wird, solange Viren und ihre Wirte ko-existieren.
    Prof. Bhakdi berichtet über einen Versuch die Viren auszurotten, was 2005 in Thailand zu einer Massentötung von Geflügel führte, so waren letztendlich 28 von 70 Provinzen in Thailand Geflügelfrei. Es folgte entsetztes Schweigen bei allen Zuhörern, doch Prof. Bhakdi legte gleich nach: über 1 Mio. Tiere wurden innerhalb von 12 Wochen in Deutschland getötet, und die Logik dahinter ist 'genau so blöd, nicht akzeptabel und dumm'. Denn die Grippeviren begleiten die Vögel, Wildvögel genauso wie in den Massentierhaltungen, aber vermehrt in den Massentierhaltungen, wo es von Population zu Population übertragen wird.
    Prof. Bhakdi betont, dass er nicht an die Gemeingefährlichkeit der Vogelpest glaubt, denn er vermisst konkrete Zahlen, wie viele Tiere wirklich an der Vogelpest gestorben sind. Aber es spielt für ihn auch keine Rolle, denn die Geflügelpest Verordnung muss gestoppt werden, da sie gegen das Gesetz verstößt.
    Gibt es hochpathogene Viren? JA. Diese haben zu echten Pandemien geführt, wie H1N1 1918-1920 mir fast 50 Mio. Toten (Spanischen Grippe), 1957 H2N2 mit fast 3 Mio. Toten (Asiatische Grippe) und 1968 H3N2 mit fast 2 Mio. Toten (Hongkong Grippe). Aber das war es auch schon. Das sind extrem wenig Tote für ein Virus, das Milliarden Tiere infiziert hat und infiziert.
    Aber ist das Virus jetzt wirklich so gefährlich, dass es Menschen tötet? Es ist nicht im Sinne eines erfolgreichen Parasiten, seinen Wirt umzubringen, und daher passiert es auch nicht. Doch warum sind so viele Menschen an der Spanischen Grippe gestorben? An bakteriellen Superinfektionen, weil es KEINE Medikamente gab. Auf den Boden, den die virale Infektion vorbereitet hat, hat sich eine bakterielle Infektion gesetzt. 50% aller 'Grippetoten' sind an einer bakteriellen Lungenentzündung gestorben! Daher sind die Zahlen an Grippetoten nach Einführung der Antibiotika 1960 stark gesunken. Heute sterben die Menschen eher an einem Herzinfarkt wenn sie sich mit der Grippe infizieren aufgrund von Vorerkrankungen.
    Was hat nun die Hysterie um die Vogelgrippe ausgelöst?
    2003 sprang ein Vogelgrippevirus, H5N1, auf den Menschen, was zuvor nur H1, H2 und H3 getan haben, und: es war noch viel gefährlicher als H1, H2 oder H3. Die Sterblichkeit bei H1, H2, H3 beträgt nur 1-2%, aber bei H5 waren es 30%!
    Und das hat alles ausgelöst, worunter WIR HEUTE leiden. Dabei ist die rechtliche Grundlage dafür gar nicht mehr gegeben!
    Wann kommt die nächste tödliche Pandemie?
    Die Behörden hören den Wissenschaftlern nicht zu, sie haben zu viel Befugnis, daher müssen sie nicht zuhören, und das ist ein Fehler. Alles in Deutschland beruht auf Schätzungen, auch die Risikoeinschätzung vom FLI, und bislang waren alle Schätzungen immer falsch. Auch die Pharmaindustrie, irgendeine Industrie immer eine Rolle dabei.
    Das Robert Koch Institut hat geschätzt, dass während einer Grippewelle von 8 Wochen 100.000 Menschen in Deutschland an der Vogelgrippe sterben, und hat sich entsprechend darauf vorbereitet mit Impfstrategien oder antiviralen Medikamenten.
    Gab es bei H5N1 eine neue Pandemie? NEIN! Es gab keine Pandemie. Es hatte ein schweres Krankheitsbild, aber die Ausbreitung verlief nicht von Mensch zu Mensch.
    Bilanz: weltweit gab es zwischen 2003 und 2016 nur 856 Fälle, davon 452 Tote durch H5N1, davon kein einziger Fall in Europa!
    Im Vergleich dazu gibt es mehrere 100fach mehr Tote an Salmonellen. Allein deshalb müsste man alle Hühner der Welt ausrotten.
    Was haben die Experten daraus geschlossen? H5N1 hat sich so verändert, dass es für Menschen und andere Säuger gefährlich wird, und das stimmt, zumindest ein bisschen. Erkrankt ein Mensch an Vogelgrippe, ist es im Allgemeinen ausreichend, und das hat Robert Koch als erstes gelehrt, den Menschen abzuschirmen, und dadurch zu schützen. Eine weitere Behandlung ist im Allgemeinen nicht nötig.
    Nun übernimmt Frau Prof. Dr. rer. nat. Karina Reiss
    Die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE mit Sitz in Paris hat sich dem 'Schutz und Wohl der Tiere und der Bewahrung unserer Zukunft 'verschrieben.
    Durch diese 'Schutzmaßnahmen' wie z.B. Keulungen, sind unglaublich viel mehr Tiere getötet wurden, als durch das Virus je gestorben wären.
    Die OIE hat nun zur Unterscheidung der Pathogenität (die krankmachenden Eigenschaften) und Virulenz (Ausmaß der Pathogenität) der Viren definiert: werden 8 Wochen alte Küken aus SPF Haltung (spezifiziert pathogenfrei), also ohne Immunsystem(!!!), den Viren ausgesetzt und sterben, handelt es sich um ein gefährliches Virus (HPAI).
    Die zweite Definition ist eine molekularbiologische Definition: besitzt das Virus einen bestimmten Abschnitt aus dem H-Antigen, der identisch ist mit dem eines bereits als HPAI eingestuften Virus, handelt es sich um ein gefährliches Virus (HPAI).
    Trifft EINE der beiden Definitionen zu, handelt es sich um ein hochgefährliches Virus (HPAI)!
    Dieses Modell hat jedoch gravierende Fehler. Zum einen handelt es sich um ein invalides Tiermodell und zum anderen wird ein Laborergebnis der Biologie gleichgesetzt, was prinzipiell schon falsch ist.
    Aufgrund ihrer Gensequenz sind viele Viren gefunden worden, die als HPAI eingestuft wurden, aber nicht einmal im Tierversuch ein schutzloses SPF Küken getötet haben. Das zeigt den Unsinn der Definition des OIE.
    Wie einheitlich sind nun die HPAI-Viren?
    Um allen Gefahren vorbeugen zu können, wurde 2007 die Geflügelpestschutzverordnung erlassen.
    Doch nachdem wir gesehen haben, dass H5N1 keine Pandemie ausgelöst hat, und die Wissenschaft sich weiter entwickelt hat, haben wir jetzt klare Antworten auf viele Fragen.
    Sind HPAI-Viren alle hochgefährlich für Wildtiere? Nein, selten!
    Sind HPAI-Viren alle hochgefährlich für Nutztiere? Auch nicht!
    Sind HAPI-Viren für Menschen gemeingefährlich? Nie und nie gewesen!
    Wie steht es um die echte Pathogenität von H5N8 Clade 2.3.4.4 - 2016?
    Wurde jemals der direkte Zusammenhang zwischen der Infektion mit diesem Virus und dem Tod der Tiere aufgezeigt? Der Verlauf der Infektionen mit H5N8 war 2014 eher gekennzeichnet durch eine niedrige Virulenz, sowohl in Geflügelbeständen als auch bei Wildvögeln. Somit konnte aufgezeigt werden, dass HPAI-Viren unter realen Bedingungen harmlos sein können.
    Hingegen können Tiere durch die Folgen der Aufstallung an bakteriellen Infektionen sterben, wie es im Fall der Reiherenten im Wuppertaler Zoo am 11.01.2017 der Fall war.
    Wie viele Tiere sind an H5N8 verstorben und wie läuft eine Untersuchung ab?
    Wird ein toter Vogel gefunden, wird er im Normalfall an das Landesveterinäramt eingeschickt und auf Influenzaviren untersucht. Bei positivem Befund auf H5 oder H7 wird das Tier an das FLI geschickt. Dieses testet auf H5/H7 Subtypen. Die Todesursache wird NICHT BESTIMMT.
    So wurden im Januar in Schleswig-Holstein 473 verendete Wildvögel untersucht, 353 waren NICHT infiziert, 120 waren H5/H7 positiv. Die Todesursache wurde nicht untersucht.
    2014 hatte sich H5N8 in einer Entenfarm in England ausgebreitet. Nachdem binnen kurzer Zeit 200 Tiere gestorben waren, wurden diese auf H5N8 positiv getestet. Im Anschluss daran wurde die Todesursache untersucht. Die H5N8 Viren fand man wie vermutet im Magen-Darm-Trakt, jedoch ohne schwere Schädigungen. Schwer geschädigte Organe waren virenfrei, jedoch von Pilzen (Aspergillose in der Lunge) und Bakterien befallen, die die eigentliche Todesursache darstellten. Die Viren haben für den Tod der Tiere überhaupt keine Rolle gespielt.
    Warum werden die Tiere in Deutschland nicht auf die Todesursache untersucht?
    Die Maßnahmen in Deutschland beziehen sich immer noch auf die angenommene Gefährlichkeit einer Pandemie des H5N1 Virus, und sind deshalb nicht mehr angemessen.
    Es wurde hinlänglich bewiesen, dass die Aufstallungsmaßnahmen völlig nutzlos sind, so wurden u.a. in einem Putenmastbetrieb, der sich innerhalb eines Bezirkes mit Aufstallpflicht in NRW befand, 10.000e Tiere getötet, nachdem dort in dem hochgesicherten Betrieb die Vogelgrippe ausgebrochen war. Auch in den umgrenzenden Haltungen wurden alle Tiere vorsorglich gekeult.
    Begründet wurde das seitens des Ministeriums damit, dass dieser Schritt notwendig sei, um 'die Ausbreitung des hochinfektiösen, hochgefährlichen Virus zu verhindern'.
    Erfüllen die Maßnahmen / die Tötung von HPAI-positiven Beständen irgendeinen Sinn? Vielleicht, wenn der Zusammenhang zwischen einer Infektion und dem Tod der Tiere nachgewiesen werden würde. Solange das nicht der Fall ist, sollten die Tiere isoliert und untersucht werden. Aufgrund der Ergebnisse sollten dann entsprechende Maßnahmen durchgeführt werden.
    Was soll die Tötung von nicht-infizierten Beständen bewirken? 'Sie soll eine Verbreitung der Viren über die Luft innerhalb des Sperrbezirkes verhindern.'
    Mit welchen wissenschaftlichen Erkenntnissen lässt sich diese Maßnahme begründen? ES GIBT KEINE! 'Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet.'
    Schutzmaßnahmen in der Umgebung von HPAI: die amtliche Begründung lautet, dass 'Wildvögel hauptsächlich für die Verbreitung der Vogelgrippeviren verantwortlich sind. Durch sie kommt es zum Eintrag von Viren in die Nutztierbestände.' Diese These ist nicht bewiesen.
    Ab hier übernimmt Herr Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi die Ausführungen
    Ist das Grund genug, das Tierschutzgesetz zu brechen? NEIN! Haben die Behörden die Tötung von hunderttausend Wirbeltieren ohne Vernünftigen Grund angeordnet? Konnten die Maßnahmen den vermeintlichen Zweck überhaupt erfüllen? Nicht einmal das! Die Aufstallung verhindert nicht die Verbreitung der Viren. Aufgrund der Ausbrüche in geschlossenen Tierhaltungen ist die Rolle der Wildvögel nicht geklärt.
    Folgt man der Grundannahme, dann könnte die Aufstallung in Sperrbezirken ihren Zweck nur erfüllen, wenn die HPAI-Viren INNERHALB dieser Bezirke eine größere Gefahr darstellen würden, als AUSSERHALB dieser Bezirke.
    PLÖNER SEE
    'Anfang November 2016 wurden 78 Reiherenten, die an H5N8 verendet waren, an die OIE gemeldet. Es wurde ein Sperrbezirk von 3 km um den Plöner See errichtet. Danach wurde kein einziger Fall mehr gemeldet, die Ausbreitung des hochinfektiösen, hochgefährlichen Virus wurde erfolgreich gestoppt.'
    Die Reiherente, die jede Nacht 10 km und mehr fliegt, ist mit 25-30.000 Tieren der häufigste Wasservogel der Plöner Seenplatte. 78 Tiere waren verendet. Wenn das Virus H5N8 2016 hochinfektiös ist, ist es kaum gefährlich. Ist das Virus hochgefährlich, ist es nicht hochansteckend. Beides zusammen ist nicht möglich!
    Hätte überprüft werden müssen, ob andere Tiere infiziert waren?
    Laut Geflügelpest-Verordnung §56 Absatz 1, Nr. 1b - JA.
    Die zuständige Behörde hat für 21 Tage nach Festlegung des Sperrbezirks 'eine Untersuchung von Wildvögeln, insbesondere von Wasservögeln und von kranken und verendet aufgefundenen Wildvögeln auf das hochpathogene aviäre Influenzavirus durchzuführen.' Wo sind die Daten?
    Die gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung wurde NIE durchgeführt! Das Gesetz wurde nicht befolgt!
    Das Virus wird nach Infektion nur 4 - 5 Tage lang ausgeschieden, daher sind bundesweite Überwachungsmaßnahmen mit stichprobenartigen Untersuchungen völlig unsinnig, weil nicht effizient. Die Antikörper ('Selbstanzeigesystem der Vögel') hingegen kann man 3-4 Monate nachweisen.
    Bei den Tieren, die jetzt noch am Plöner See verweilen, und noch nicht weitergezogen sind, müssten die versäumten Untersuchungen nachgeholt werden. Anhand der Anzahl der Tiere mit Antikörpern kann man ermitteln, wie viele Tiere wirklich erkrankt waren (und Nacht für Nacht das Gebiet und den Sperrbezirk verlassen haben). Es ist höchst unwahrscheinlich, keine Antikörper zu finden. Findet man Antikörper, wäre es der Beweis, dass das Virus in einer gesunden Wildvogelpopulation heimisch war, und auch von dort aus weitergetragen wurde. Damit wäre die Sinnlosigkeit von Sperrbezirken, Aufstallungsmaßnahmen und die Keulung gesunder Tiere offensichtlich.
    Eine niederländische Studie hat im September 2016 anhand von Viren- und Antikörpernachweisen mit 7500 Wildvögeln belegt, das sowohl LPAI- als auch HPAI-Viren permanent in Wildvogelpopulationen verbreitet sind, wobei die Antikörper um den Faktor 10 über dem der Viren lagen. Die Vermutung liegt nahe, dass auch Nutztierhaltungen ein permanentes Reservoir von LPAI-Viren sind, und somit Schutzmaßnahmen bei LPAI völlig Sinn frei sind, und die Geflügelpest-Verordnung nicht mehr zeitgemäß ist.
    Die Amtliche Begründung der Tötung von LPAI-Beständen lautet, 'es muss angestrebt werden, Deutschlands Nutztierbestände LPAI frei zu machen, denn sonst werden sich die Viren im ganzen Land ausbreiten. Aus ungefährlichen LPAI H5/H7 Viren könnte durch Mutation eines Tages ein hochgefährliches HPAI-Virus hervorgehen.'
    Können diese Maßnahmen irgendeinen Sinn erfüllen? Nein. LPAI-Viren kommen weltweit bei Wildvögeln und Nutztieren vor, das Vernichten einzelner Bestände hat weder Einfluss auf die Verbreitung der Viren noch auf die Entstehung eines 'Supervirus'.
    Was ist mit § 17 des Tierschutzgesetzes?
    Haben die Behörden in Unkenntnis des aktuellen Standes der Wissenschaft die Grundlose Massentötung von Tieren angeordnet?
    Abschließend kann man feststellen, dass die selbstdefinierten Kriterien zu falschen Aussagen über die Gefährlichkeit von HPAI-Viren führen, und die Geflügelpest-Verordnung nicht mehr zeitgemäß ist, da sie aus dem Jahr 2007 stammt, wo die tatsächliche Gefahr der Vogelgrippe für Menschen und Tiere nicht absehbar war. Seitdem wird zu Unrecht das Tierschutzgesetz gebrochen. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse erfordern ein Umdenken und verbieten diese Maßnahmen, die zu unsäglichem Tier- und Menschenleid geführt haben, hingegen die Evolution von HPAI-Viren nicht aufgehalten hat.
    www.lachshuhnzucht-herne.com

  2. #2

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    Vielen Dank für die Protokolle!
    Wissenschaft kann die letzten Rätsel der Natur nicht lösen. Sie kann es deswegen nicht, weil wir selbst ein Teil der Natur und damit auch ein Teil des Rätsels sind, das wir lösen wollen. (Max Planck)

  3. #3
    AlphaHenne Avatar von Melani
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    Gern geschehen!
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  4. #4

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    Super Zusammenfassung der Vorträge, Danke für die Arbeit Melani!

  5. #5
    Avatar von Jussi
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    Danke Dir, Melani, ich habe alles sehr interessiert gelesen und bin jetzt noch wissender als zuvor!
    Gefiederte Grüße von den 1,15,24 unserer super tollen schwarzen Augsburger und Mixhenne Henny!
    Instagram: @augsburgerhuhn_erhaltungszucht

  6. #6
    Avatar von Sanne
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    Auch von mir Herzlichen Dank Melani,sehr gut und auch verständlich geschrieben.

    LG
    Susanne
    Liebe Grüße Susanne

    „Das mir mein Hund das Liebste sei,sagst du,oh Mensch,sei Sünde,doch mein Hund bleibt mir im Sturme treu,der Mensch nicht mal im Winde.“

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