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Thema: @ Alle Leser

  1. #11
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Verbraucherschutz Ba-Wü ist angeschrieben:

    Sehr geehrte Damen und Herren der Verbraucherzentrale,

    dem Possenspiel vom Lobby, einschlägigen Wirtschaftsverbänden und Friedrich-Löffler-Institut um die Stallpflicht aufgrund von H5N8 folgt nun erneut die knallharte Forderung der ZDG, den Verbraucher auch weiterhin ungehindert für blöd verkaufen zu dürfen:

    im Beitrag "Verzweiflung bei Haltern von Freilandhennen wächst" (http://www.nwzonline.de/wirtschaft/v...226248413.html) redet Herr Ripke, seines Zeichens Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) ungeschönt davon, erneut die eindeutige und verläßliche Kennzeichung der Erzeugungsform von Eiern zu "umgehen".

    Zitat aus dem benannten Text: "Um die Betriebe mit Freiland-Legehennen zu retten, ist jetzt die Politik gefragt. Der Konflikt zwischen Tierseuchenrecht und EU-Vermarktungsnorm müsse in Brüssel gelöst werden.
    Eine unkonventionelle, aber juristisch korrekte Möglichkeit wäre, die Stallpflicht zu unterbrechen. Einige Nachtstunden würden reichen. Bei der Neuverhängung der Stallpflicht würde die Zwölf-Wochen-Frist neu beginnen. Eine Verbrauchertäuschung wäre das Ripke zufolge nicht. „Täuschung setzt einen Vorsatz voraus“, erläuterte er."

    In mehreren Bundeländern herrscht - teils seit Mitte November - die allgemeine Stallpflicht u.a. für Hühner. Da mE bereits jetzt seit Wochen nur von einer bewußten, zweckgerichteten Täuschung des Verbrauchers gesprochen werden kann (mit dem Begriff "Freilandeier" assoziiert der unbescholtene Durchschnittsbürger naheliegenderweise die Eier von Hennen, die unter freiem Himmel leben dürfen), um - die für Freilandeier höheren und insofern - bessere Preise zu erzielen, liegt hier absolute Intransparenz des Marktes und bewußte Täuschung der Verbraucher vor.

    Eine Umdeklaration, z.B. durch angebrachte Kleber mit der informierenden Formulierung - "Wegen Stallpflicht nur noch Bodenhaltung" - wäre auch für die Betriebe unschwer umzusetzen und würde den Verbraucher nicht länger im Unklaren lassen, was für ein Produkt er kauft. Nur dann hätte der Verbraucher überhaupt die Möglichkeit, sich bewußt - ob für preiswertere Eier aus Bodenhaltung oder teurere Eier aus biologischer Erzeugung - entscheiden zu können.

    Die fortgesetzte Täuschung des - bisher meist noch ahnungslosen - Verbrauchers zum Zwecke des höheren Gewinnes der Erzeugerbetriebe aber darf nach meiner Ansicht nicht weiter zugelassen werden. Ansonsten droht, dass diese skrupellose Praktik sich einschleicht und in den folgenden Jahren weiter fortgesetzt wird. Dies gilt erst Recht, da mit der vorgeschlagenen Methode - kurzfristiges Aussetzen der Stallpflicht, um die zulässige Zeitspanne von 12 Wochen erneut anlaufen lassen zu können - ja theoretisch noch viel längere Zeitabläufe für sogenannte "Freilandeier" abgedeckt werden könnten. Dies darf in keinem Falle toleriert werden!

    Denn - wie Herr Ripke zutreffend feststellt - "die Verbraucher wollen Freilandeier": sie wollen jedoch nicht, durch staatliche Stellen gedeckt, über deren tatsächliche Erzeugung getäuscht werden!!

    Ich hoffe, dass Sie als Verbraucherschutzorganisation sich für eine faire, transparente Kennzeichnungspflicht stark machen - öffentliches Interesse ist in jedem Falle da.

    Freundliche Grüße,
    ...
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  2. #12
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Rheinland-Pfalz mach ich heute abend noch. Und ich schreib dann gleich noch das Mysterium für Verbraucherschutz in Mainz an.

  3. #13
    Avatar von Mara1
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    Ihr habt natürlich schon recht, daß Freilandeier von Freilaufhühnern kommen sollten. Was ich mir aber überlege ist folgendes: Wenn die Freilandhühnerhalter, die nun ihre Hühner einsperren müssen, ihre Eier als Bodenhaltungseier verkaufen müssen, für ein paar Cent weniger pro Ei, ob das nicht wirklich den einen oder anderen Betrieb seine Existenz kostet. Die kalkulieren doch alle mit jedem Cent. Weder uns noch den Hühnern ist geholfen, wenn Betriebe mit Freilandhaltung wegen der Aufstallung aufgeben müssen, weil sie weniger Cents pro Ei kriegen. Eine Konkurrenz weniger für die, die ihre Hennen sowieso nur in Hallen sperren.

    Richtig finde ich das auch nicht mit den Freilandeiern von eingesperrten Hühnern, aber wenn es den Betrieben mit Freilandhaltung die Existenz sichert, finde ich es ist das kleinere Übel. Besser als wenn solche Betriebe aufgeben müssen.

    LG
    Mara

  4. #14

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    Zitat Zitat von Mara1 Beitrag anzeigen
    Richtig finde ich das auch nicht mit den Freilandeiern von eingesperrten Hühnern, aber wenn es den Betrieben mit Freilandhaltung die Existenz sichert, finde ich es ist das kleinere Übel. Besser als wenn solche Betriebe aufgeben müssen.


    Liebe Mara,

    Deine Bereitschaft zur Solidarität ehrt Dich, aber es geht hier nicht darum ehemaligen Freilandhaltungen ggf. die Existenz zu ruinieren, sondern darum, daß nur ein Ei, welches von tatsächlich freilaufenden Hühnern gelegt wird, auch als ein solches und einzig deshalb zu erhöhtem Preis beworben werden darf. Gleiches gilt für Geflügelfleisch.

    Der Verbraucher ist nur deshalb bereit, den höheren Preis zu zahlen, damit diese Eier von Hühnern gelegt werden können, denen eine bessere Lebensqualität - nämlich Freilauf - ermöglicht wird. Die Eier freilaufender Hühner haben zudem eine bessere Nährstoffqualität, das wurde bereits untersucht und festgestellt.

    Bereits seit Anfang November 2016 gibt es aufgrund der Stallpflicht fast keine freilaufenden Hühner mehr in Deutschland und trotzdem wurden bis dato immer noch falsch deklarierte Freilandeier zu erhöhtem Preis von nicht freilaufenden Hühnern verkauft. Eine EU Verordnung (12 Wochen Frist) machte diese Verbrauchertäuschung bislang möglich.

    Der Versuch dreier deutscher Agrarminister, diese Frist nochmals EU-seitig genehmigt erheblich über diese bisher geltene 12-Wochenfrist verlängern zu lassen, ist kürzlich aus gutem Grund gescheitert. Daher also jetzt die Überlegungen seitens ZDG-Präsident Ripke, wie man mit weiteren Finten das bislang geltende EU-Recht umgehen und die schon jetzt um erhebliche Geldbeträge übervorteilten Verbraucher auch weiterhin und noch massiver als bisher über absichtliche und geplante Falschdeklaration von Lebensmitteln betrügen kann.

    Produzenten von Bodenhaltungseiern überleben seit vielen Jahren diese Haltungsform und den Vertrieb derart produzierter Eier trotz des aufgrund der Haltungsform etwas geringeren Eierpreises. Nichts anderes würde für die ehemaligen Freilandhaltungen zutreffen. Wenn die in industriellen Massentieranlagen gehaltenen Hühner nicht frei laufen, sind es ganz einfach Bodenhaltungen und produzieren entsprechend auch nur Bodenhaltungseier.

    Daran ist nichts Dramatisches zu sehen, außer natürlich für die betroffenen Tiere. Die bleiben aber trotzdem weiterhin eingesperrt, ganz egal wie die von ihnen gelegten Eier nun weiterhin vermarktet werden sollen. Es nützt diesen Hühnern gar nichts, wenn wir als Verbraucher uns Bodenhaltungseier für einen unberechtigt erhöhten Preis als Freilandeier unterjubeln lassen.

    Ganz abgesehen davon hätten sich die ehemaligen Freilandhaltungs-Betreiber schon längst in der Sache engagieren können, z.B. auch überdachte Freibereiche für die Tiere einrichten etc., so daß sie trotz der alljährlichen Vogelgrippezeit weiterhin Freilandeier produzieren können.

    Das haben sie in all den Jahren nicht getan, auch diesmal nicht, solange es innerhalb der 12-Wochen-Frist möglich war, die wissentlich falsch deklarierten Eier überteuert an den Verbraucher zu bringen.

    Erst jetzt nach Ablauf der 12-Wochen-Frist, wo es dem Produzenten tatsächlich ans gut gefüllte Portemonnaie gehen könnte, soll plötzlich ausgerechnet der bislang hinlänglich betrogene Verbraucher „Solidarität“ mit demjenigen zeigen, der ihm die ganze Zeit überteuerte und falsch deklarierte Ware unterjubelt?

    Schlimm genug, daß jetzt mit Steuergeldern pro ehemaligem Freilandhaltungsbetrieb bis zu 15.000 Euro ein "Verdienstausfall" abgepuffert werden soll.
    Man ist also als Verbraucher und Steuerzahler gleich mehrfach der Geschädigte und soll hier auch noch das unternehmerische Risiko und die Fehleinschätzungen der Branche mit übernehmen.

  5. #15
    Avatar von Blindenhuhn
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    Zu 100 % unterschreib!!!!
    Gerade die meisten Verbraucher, die meinen Freilandeier zu kaufen, sind ja gar nicht im Thema Vogelgrippe. Wie auch, wenn nicht mal alle Hühnerhalter Bescheid wissen.
    Ich, als Konsument möchte das als Inhalt haben, was außen auf der Verpackung draufsteht und will nicht betrogen werden, sondern die freie Wahl haben. Wenn auf der Verpackung steht "Birnen aus Österreich", dann möchte ich diese auch haben und nicht von Peru importierte.
    Und Solidarität gibt es hier von mir keine! Es gibt genug kleine Handwerksbetriebe, die aufgrund unsinniger Gesetze am Ruin stehen, denen hilft auch keiner! Das ist schlicht und ergreifend unternehmerisches Risiko.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  6. #16
    Avatar von elja
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    hühnerling, da kann ocih nur jeden deiner Sätze unterschreiben.
    Ich vermute, die Freilandhalter haben gepokert, dass die Stallpflicht spätestens nach 12 Wochen aufgehoben wird. Diesmal sind die Politiker aber von der Geflügelindustrie so sauber eingenordet worden, dass die Stallpflicht nicht aufgehoben wurde.
    In Bayern sind die 12 Wochen übrigens am 10.Februar um.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  7. #17
    Avatar von ae500fr
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    Zitat Zitat von elja Beitrag anzeigen
    hühnerling, da kann ocih nur jeden deiner Sätze unterschreiben.
    Ich vermute, die Freilandhalter haben gepokert, dass die Stallpflicht spätestens nach 12 Wochen aufgehoben wird. Diesmal sind die Politiker aber von der Geflügelindustrie so sauber eingenordet worden, dass die Stallpflicht nicht aufgehoben wurde.
    In Bayern sind die 12 Wochen übrigens am 10.Februar um.
    da bin ich gespannt was die quotenfrau scharf dann macht

    @ hühnerling super statement
    -- we few,we happy few --
    nothings gonna change my world

    gruss aus oberfranken

  8. #18
    Avatar von elja
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    die quotenfrau ist in der Vergangeheit bereits durch Aktionismus und galoppierende Dummheit aufgefallen. Ich gehe mal davon aus, dass die Stallpflicht bleibt, so wie sie es ja bereits am 18.11. verkündet hat. Da steht für Bayern der 20.05. und das ist derselbe Termin, der für die bundesweiten Biosicher... gilt. Da hat sie in ihrem vorauseilenden Gehorsam doch glatt die 12 Wochen für Freilandeier vergessen.
    Sei Wachsam von Reinhard Mey
    ... Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
    „Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“ ...

  9. #19

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    Schweinerei mit der Stallpflicht

  10. #20

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    Daumen hoch!

    Es zeigt schon Wirkung, gerade erhalte ich diese Nachricht von der Verbraucherzentrale BaWü:


    Sehr geehrtXXXXXXX,

    vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Anregungen. Wir haben zum Thema eben eine Pressemitteilung herausgegeben, die Sie hier nachlesen können:

    http://www.verbraucherzentrale-bawue...d-stallpflicht


    Mit freundlichen Grüßen
    Christiane Manthey
    Abteilungsleiterin Lebensmittel und Ernährung

    Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V.
    Geändert von hühnerling (01.02.2017 um 00:11 Uhr) Grund: Link korrigiert

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