Die Cröllwitzer find ich ganz gut von dem was ich bisher gelesen habe.
Die Cröllwitzer Pute stammt von der Ronquieres Pute ab. Die Ronquieres sind eine sehr alte und recht robuste alte Putenrasse, welche nach dem Krieg schon als ausgestorben galten. Um das Jahr 1905 herum wurden von einem Herrn Vandersnick hermelin farbige ( also schwarz weiße ) ronquieres- Puten an einen Herrn Beck von der Geflügelzuchtstation in Halle-Cröllwitz abgegeben. Daraus entstand die heute weltweit bekannte Cröllwitzer Pute mit ihrer typischen Gefiederzeichnung. Das Ronquieresoriginal blieb hingegen dabei fast komplett unbekannt. Bis heute konnte sich die belgische Originalrasse bei weitem nicht wieder so erholen wie die Cröllwitzer es taten. Nach und nach konnte man dann doch noch einzelne Restbestände auf den Höfen finden und heute gibt es diese an sich recht seltenen Tiere in 5 verschiedenen Farbschlägen, dazu gehören hermelin (s/w) die an die Cröllwitzer erinnern, dann weisse, fahlfarbene, rotschulterfarbene und rebhuhnfarbene Farbschläge. Am seltensten sie die weissen und die rebhuhnfarbigen Puten.

Bei denen bin ich selbst gerade am Ball, ich will sie mit meiner sehr seltenen Rasse kreuzen, damit meine Hennen etwas grösser werden. Magere ca. 2 Kilo ist etwas arg wenig an Fleischgewicht, um es mal so auszudrücken und ich hoffe ich kann mit dem einkreuzen der Gene das Gewicht der Hennen verdoppeln. Das Problem ist halt, ohne frisches Blut werden sie immer kleiner und sie verlieren auch ihre Farben und gehen immer mehr in Richtung weiss.

Für mich definitiv nur Naturbrut in Frage. Mit einer leichten Putenrasse aus Naturbrut, sauberen Haltungsbedingungen, einkalkulierten Verlusten und den ersten Wochen Freilauf nur bei trockenem Wetter müsste das gehen.
Das mit der Naturbrut bei Puten ist immer so eine Sache. Mir wurde davon abgeraten, klar es wird immer auch Naturbrut Kükis geben, einfach weil meine Tiere starrköpfig sind wie ein Esel, wenn die brüten wollen dann verhindert man das absolut nicht ! Nur die Erfolgsaussichten sind da eben nicht gerade die Besten. Da wo ich meine Eier her habe, gelten etwas andere, um es mal so zu sagen deutlich wärmere klimatische Verhältnisse. Da wird die erste Brut schon im Januar gezogen und die Kükis sollen angeblich die robustesten des Jahres sein. Die Naturbrut kommt dann später halt auch noch dazu, nur ich halte mich da lieber an das was mir von erfahrener Züchterseite gesagt wird. Demnach soll ich alle Kükis bis zur 12 Wochen generell von den Alttieren fern halten, dann gibt es keine Ausfälle. Auch die Wäremplatte hatte ich früh entfernt, die Tiere haben in der freien Natur auch keine Wärmeplatte und die Mütter sind so klein, die können ihre kompletten Gelege auch nicht wärmen und dennoch überleben sie. Die grosse Hitze im September haben sie ohne Probleme weg gesteckt und grosse Kälte macht ihnen auch nichts aus.
Ja und wenn du sie zahm bekommen möchtest, also so richtig zahm, dann darf da eh kein Elterntier dabei sein, die würden ihre Kinder sonst beschützen und du würdest sie niemals so zahm bekommen wie ich meine habe, einfach weil du nicht nah genug heran kommen könntest und das was sie als erstes sehen ist dann die Henne und eben nicht der Mensch. Da würde ich dann auf dein Vorhaben mit kleinen Kindern auch eher verzichten, das kann derbe nach hinten los gehen.

[Quote]a, es ist ein rosaroter-Wölkchen-Traum , aber wie gesagt, bei mir werden es wenn, dann einige Tiere, die mir den hohen Aufwand dann wert sein werden.[/Qoute]

Lass ihn halt wahr werden, auch wenn du sie nur für dich hälst. Was hält dich davon ab seltene Rassen beim Überlebenskampf zu helfen ? Die Tiere danken es dir immer, denn sie wissen sehr genau wenn sie es gut haben.
Ich wollte schon immer Puten und Hühner und auch ein paar Gänse haben, bin damit durch meine Oma gross geworden.
Nur in jungen Jahren schon verstarb sie und alle Tiere kamen natürlich weg. Seit Frühjahr 2016 habe ich mir diese rosarote Wolke endlich erfüllt, eher ging es leider aus Platzgründen nicht. Aber nun bin ich so froh dass ich sie habe, es war die richtige Entscheidung.

Zudem haben sie meiner Meinung nach quasi Exotenstatus, mit entsprechenden Vorteilen. Was irgendwie verrückt ist, wenn man bedenkt, wieviele Puten in Deutschland leben und dass vermutlich viele Kinder noch nie nah einer Pute begegnet sind.
Die Westseite meines neuen grossen Grundstückes liegt an einem landwirtschaftlichem Weg. Da gehen auch sehr oft mal Leute mit Hunden spazieren. Seitdem die Tiere da draussen ab und an mal frei herum laufen kommen auch junge Familien mit kleinen Kindern um einfach mal zu schauen. Aber auch ältere Leute mit ihren Hunden bleiben sehr oft stehen. Wohl gemerkt, ich wohne ländlich, also sollte man doch meinen dass viele Leute wissen wie eine Pute aussieht, das Gegenteil aber ist der Fall. Manche fragen ob es Puten sind, viele aber fragen was das für Tiere sind.
Eine Frau kommt sehr oft mit ihrem Hund durch, die hat auch Brahma Hühner. Sie betont immer wieder wie farbenfroh und einzigartig schön meine Tiere sind und da muss ich ihr auch Recht geben, so eine Farbvielfalt wie in meinen Tieren findet man nicht einmal in der Ronquieres Pute.


Von Conny
Ich würde ja eher von Puten abraten, wenn du mit diesen Tieren arbeiten, sprich Kinder, möchtest. Puten sind sehr schreckhaft und allem Neuen gegenüber äußerst zurückhaltend, ja wenn nicht sogar sehr ängstlich. Sie öfters in eine fremde Umgebung zu bringen, z. B. Kindergärten, ist für Puten ein absolutes No Go! Streß pur für diese Tiere, da sie sich in eine neue Umgebung erst tagelang, manchmal wochenlang eingewöhnen müssen, auch gegenüber fremden Menschen und Lärm mögen sie so gar nicht. Schnabel und Füße sind äußerst wehrhafte Waffen und können große Wunden verursachen.
Das stimmt schon, sie sind sehr schreckhaft, nach meinen Beobachtungen aber nur auf alles was von oben kommt und sei es nur eine Feder oder ein Blatt im Herbst ! Tief fliegende Flugzeuge sind denen ein Graus, da sind sie mal abgehauen und kamen über Stunden nicht mehr aus ihrem verdammt guten Versteck. Die letzten 5 der Bande musste ich mit Futter raus locken und einfangen, anders hätte ich sie nicht wieder in den Stall zurück bekommen. Alleine sie zu finden war ein wahnsinns Aufwand.

Nur was die Menschen angeht, also meine sind da ganz anders ! Wenn die auch nur was zweibeiniges sehen, die kommen angeflogen und rennen wie der Teufel zum Zaun, die Leute die da mit ihren Tieren oder auch nur so spazieren gehen, werden meist sehr schnell, bekommen da nicht selten Angst wenn so ein Schwarm angedüst kommt. Scheu gegenüber Menschen kennen sie absolut nicht, im Gegenteil die sind so neugierig, für die ist alles interessant und es könnte ja auch immer mal was zu futtern geben. Als meine den ersten Hund sahen waren sie auch gleich da. Der Hund machte dann so einen kleinen Schnapper nach vorne, da rannten sie ca. einen Meter zurück, danach gingen sie immer näher an den Zaun. Angst vor Hunden haben sie nicht, zumindest dann nicht wenn ein Mensch dabei ist. Der erste Hase, ein Warnruf, dann preschten die Hennen auch schon vor um das neue Lebewesen zu erkunden. Der Hase hatte da wohl eher Panik, die Puten aber liefen schnell und entschlossen hinterher. Die Hähne sind noch viel ruhiger, die balzen lieber den ganzen Tag lang, die Hennen aber sind so was von neugierig, die müssen alles sehen und erkunden. Auch bei Katzen schauen sie, Angst kennen nur die Katzen. Tauben sind auch kein Problem mehr, auch wilde Fasane stören sie nicht. Vielleicht liegt das alles aber auch nur daran, weil sie eh immer in meiner Nähe sind. Manchmal ist es schwer einen Schritt zu tun, weil zusammen mit meinen Hühnern belagern sie mich immer und überall. Gehe ich weg und sie grasen und merken es nicht sofort, kommen sie aber angeflattert und wenn nur eine kommt, dann kommen alle nach.