In meiner Nachbarschaft habe ich festgestellt, dass das Thema Vogelgrippe fast gar nicht aktuell ist. Die meisten interessiert es anfangs, wie der berühmte Sack Reis in China.
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Viele Spaziergänger fragen mich entsetzt. "Waaahs? Deine Hühner müssen immer noch drin bleiben?"
Meist schon nach einem kurzem Gespräch finde ich oft interessierte Zuhörer. Ich habe so das Gefühl, die Masse an Menschen erreicht das Thema einfach nicht.
Deshalb habe ich versucht eine Art Informationsflyer für den Nicht-Geflügelhalter zu entwerfen. Diesen will ich in meiner Umgebung verteilen.
Lest ihr mal drüber, ob ich Fehler eingebaut habe, bevor ich das drucke und verteile?
Thema: Gefügelpest oder auch Vogelgrippe genannt
1. Was ist die Vogelgrippe eigentlich?
So doof es klingt, es ist eine Grippeerkrankung, wie sie auch Menschen zu jeder Winterzeit haben. Also nicht ein grippaler Infekt, sondern die Grippe, die von Viren ausgelöst wird.
Es gibt eine Reihe von verschiedenen Grippeviren, die die Welt bevölkern. Aufgrund der Eiweißstoffe auf der Virenhülle hat man die unterschiedlichen Viren durchnummeriert.
Das Virus, welches zurzeit in den industriellen Geflügelbeständen festgestellt wird, hat die Bezeichnung H5N8.
2. Ist H5N8 für den Menschen gefährlich?
Bis jetzt ist weltweit kein Mensch an H5N8 in all den Jahren erkrankt. Auch wird nicht vom Verzehr von Geflügelfleisch und Eiern abgeraten, noch irgendeine besondere Vorsichtmaßnahme dem Verbraucher angeraten.
3. Warum wird dann massenweise Geflügel getötet?
Das Virus ist ansteckend für Geflügel. Angesteckte Tiere können daran sterben. Nicht alle sterben. Wie auch wir Menschen können Tiere eine Infektion mit ihrem Immunsystem bekämpfen und gesund werden. Da aber das Virus ansteckend für Geflügel ist, so wird speziell für die industrielle Geflügelhaltung das Virus zum Problem. Die großen Haltungen befürchten finanzielle Einbußen.
Um eine Ausbreitung zu verhindern, betreibt man das Prinzip der verbrannten Erde. Man tötet alle Tiere bei denen H5N8 festgestellt wird, egal ob krank oder gesund immunisiert, und zusätzlich auch noch alle Tiere, die evtl. „Kontakt“ mit den H5N8 positiv getesteten Tieren hatten. Ich schreibe „Kontakt“ in Anführungsstrichen, da auch ein räumlicher Abstand von bis zu 1 km für die Behörden ausreicht, um Keulungsaktionen zu rechtfertigen. Ja, richtig gelesen, wenn in einem Abstand von einem Kilometer irgendwo ein H5N8 positiv getestetes Tier gefunden wird, so kann dies den Tod für meine gesunden Tiere bedeuten, weil das Veterinäramt dann berechtigt ist auch meine Tiere zu keulen.
4. Wie wird die Ausbreitung des Virus verhindert?
Man weiß auch nach jahrzehntelanger Forschung nicht, wie sich das Virus ausbreitet. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) sollte die Verbreitung der Viren mit Hilfe von 63 Millionen € Steuergeldern seit 2006 intensiver erforschen, jedoch hat es bis heute nicht festgestellt, wie sich das Virus von Stallung zu Stallung ausbreitet. Vermutet wurde zuerst, dass das Virus über Zugvögel verbreitet wird, dann waren es die Schadnager (Mäuse, Ratten, …) jetzt soll es der Wind sein. (Das FLI wird finanziell unterstützt von der industriellen Geflügelwirtschaftslobby; Pohlmann, Kathmann, Wiesenhof sind Teile der PHW Gruppe.)
Um der Bevölkerung eine Seuchenbekämpfung zu veranschaulichen (ich mag nicht sagen vorzugaukeln), wurde eine Stallpflicht vom FLI empfohlen und die Länder und Kreise haben sich daran gehalten. Seit dem 21.11.2016 gilt die Stallpflicht bei uns in Hessen und die Biosicherheitsmaßnahmen vom Bund.
Dass diese Maßnahmen überhaupt Sinn machen, wird zwar von führenden Wissenschaftlern und Biologen angezweifelt, aber das FLI empfiehlt es so und die Politiker wollen es so.
Die Stallpflicht ist auf unbegrenzte Zeit verhängt, die Biosicherheitsmaßnahmen vorläufig bis zum 20.05.2017 (nein, kein Tippfehler!), kann aber noch verlängert werden, jedoch nicht verkürzt.
Trotz dieser Maßnahmen kommt es immer wieder zu Ausbrüchen in Geflügelhaltungen, fast nur in industrieller Haltung. Mich wundert das ehrlich gesagt nicht. So weigert sich das FLI z.B. das Futter, die Einstreu, Bruteier, Geflügelprodukte, Geflügeldünger (Guano) und Transportbehälter, welche aus den Ursprungsländern des Virus stammen, als mögliche Infektionsquelle überhaupt anzusehen.
Bewiesen ist allerdings, dass Sonnenlicht die Viren tötet, dies bestätigt auch das FLI. Wie sinnvoll da eine Stallpflicht ist, sei dahingestellt.
Eine Impfung (Impstoff ist vorhanden) oder Behandlung (Medikamente sind vorhanden) von infiziertem Geflügel ist unter hoher Strafe verboten! Immunisiertes Geflügel ist unverzüglich zu melden und von den Veterinärämtern zu töten!
5. Wo hat man denn H5N8 in Hessen gefunden?
Als aktuelles Seuchengeschehen (also noch aktiv) führt das FLI:
1 Schwan in Hersfeld-Rotenburg gefunden am 06.01.2017
1 Wildente ebenfalls in Hersfeld- Rotenburg am 06.01.2017
1 Elster in Reichelsheim (Wetterau) am 03.01.2017
1 Wildgans in Darmstadt-Dieburg am 17.12.2016
1 Habicht ebenfalls in Reichelsheim (Wetterau) am 06.12. 2016
Als erloschenes Seuchengeschehen führt das FLI:
1 Pelikan im Opel Zoo in Kronberg (Hochtaunuskreis) am 28.11.2016
1 Wildgans in Frankfurt am Main am 23.11.2016
1 Wildente in Bad Arolsen (Waldeck-Frankenberg) am 17.11.2016
1 Ente in Bad Arolsen (Waldeck-Frankenberg) am 30.12.2016
1 Ente in Kassel am 06.12.2016
Bisher ist in Hessen keine industrielle oder Hobby-Geflügelhaltung betroffen.
Und nun das dicke Ende, meine Bitte an Sie:
Auch wenn die Welt und Deutschland zurzeit wichtigere Probleme hat, bitte helfen Sie die unsinnige allgemeine flächendeckende Stallpflicht zu beenden.
Unterzeichnen Sie die Petition:
https://www.openpetition.de/petition...g-auf-verdacht
Für weitere Informationen können Sie mich fragen oder informieren Sie sich selbst unter:
http://aktionsbuendnis-vogelfrei.de/
https://www.wildvogel-rettung.de/vog...-daten-fakten/
Sogar, wenn Sie uns finanziell unterstützen möchten, hätte ich da noch eine Möglichkeit für Sie. Das Aktionsbündnis VogelFrei bereitet eine Klage gegen die allgemeine Stallpflicht vor, für den Anwalt und die Gerichtskosten wird Geld benötigt:
Kontoinhaber: Mathias Güthe,
IBAN: DE95 5005 0201 1243 0514 91 BIC: HELADEF1822 Stichwort: Klage
Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit, mit freundlichen Grüßen, Delia XXX
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