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Thema: Wieviele Hühner auf 600qm, damit das Gras kurz/weg bleibt?

  1. #11
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Hallo Yolandi,

    ich finde, es ist ein ganz falscher, wenn auch verständlicher Ansatz, sich die Hühner als "biologischen Rasenmäher" zu denken - so funktioniert das leider nicht. Hühner - egal welche Rasse, auch wenn manche (schwere) Rassen noch fauler sind als andere - halten sich immer und mit gutem Grund am Liebsten in Stallnähe auf: dort gibt's meist stetig Futter im oder am Stall, das Trinkwasser befindet sich dort, dort werden die Eier gelegt usw.
    Aus diesem Grund ist in Stallnähe fast immer die größte Beanspruchung des Bodens bzw. der Grasnarbe zu verzeichnen - oft muss dort nach wenigen Saisons frisch gesät oder dauerhaft der Grund anders "befestigt" werden (Rindenmulch, Bodenplatten o.ä.). Die Grasnarbe dort geht somit meist dauerhaft zugrunde.

    Typisch ist es für Hühner auch, Streifzüge/Spaziergänge rund durch das zur Verfügung stehende Gelände zu unternehmen - am Liebsten immer in Nähe einer Deckung (Büsche, Zaun, kleinere Bauten etc.). Daher ist es auch eine übliche Erscheinung lang genutzter Ausläufe, dass am Rand (in Zaun- oder Heckennähe) sowie in der Nähe von kleineren Bauten oder Heckengruppen oder einzelnen Strauchpflanzen der Boden / die Grasnarbe besonders stark (ab)genutzt ist. Man kann dies auch häufig bei gewerblichen Freilandhühnern beobachten: ein riesiger Auslauf besteht zwar, dennoch halten sich die Hühner fast ausschließlich in Stallnähe auf... Am Stall ist alles braun, da die Hühner zu den hinten gelegenen Flächen nicht gehen.
    Entgegenwirken kann man dieser Erscheinung nur dadurch, dass man sternförmig vom Stall ausgehend deckungsbietende Bepflanzung anbietet. Freie Flächen werden von den Hühnern einfach gemieden, v.a. wenn es Hühner mit einigermaßen intakten Instinkten sind

    Bei meinem Hühnergrundstück (ca. 1600qm Streuobstwiese) habe ich das Problem dadurch etwas entschärft, dass ich die "freien Flächen" mit einer - zusätzlich Schatten, Schutz und Futter spendenden - vielfältigen Wildstrauchanlage aus Hühnersicht aufgewertet habe. Das sind teilweise breite Streifen aus zusammengesetzten Büschen, teils auch Inseln. Dort halten sie sich jetzt, wo die Sträucher langsam groß genug sind, auch ersichtlich gerne auf. Dennoch bleibt bei meinen ca. 15-20 Hühnern immer nur der Bereich zum Schutzhüttchen, in dem sie gerne Mittagspause machen, und der Bereich rund um den Stall herum richtig "kurz". Ich sense daher im Sommer jeweils ein Drittel der Wiese (500qm) im Abstand von je zwei bis vier Wochen - das ist ökologisch, nimmt den Hühnern und sonstigen Tieren nie die gesamte Deckung auf einmal und ich gewinne Heu für den Winter Die Heureuter wiederum sind super gegen Greifvögelangriffe, die Hühner hocken unheimlich gerne da! Und wenn da bei den Büschen noch Gras stehen bleibt (Stichwort Hindernislauf), haben die Insekten und Wildvögel was davon - diese kleinen "Inseln" bieten den Kleintieren ja bekanntlich viel mehr, als man so meint. Allerdings, weil wir ziemlich stark verdrängende Arten im Garten haben (Schlehe, Hartriegel, wilde Mirabelle), gehe ich im zeitigen Frühjahr (wenn der Boden noch leicht hergibt) auch durch und grabe tüchtig aus, was nicht bleiben soll - das ist einmal im Jahr echte Arbeit, die sich aber absolut auszahlt.

    Und natürlich lieben die Hühner das hohe Gras - bietet es doch Blüten, die Insekten anziehen, Schutz und später reichlich Samen!
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  2. #12

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    Ich verstehe. Ich sollte also eigentlich zufrieden sein, wie es zur Zeit ist.

  3. #13
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    Hy!

    Ja, solltest Du bei so einer Traumwiese, wo sich sogar Haflinger stehend verstecken können !
    Was nämlich noch wachsen wird, auf diesem prächtig stickstoffgedüngten Boden, wenn die gewachsene Grasnarbe weg ist, sind noch viel ungeilere Sachen als hohes Gras, nämlich vornehmlich Brennnesseln, Kratzdisteln, wenn bei Euch die Gegend dafür ist auch Zaunwinde, Klettenlabkraut, Kletten und all so stickstoffliebende Sachen, die man nie wieder ausgerottet kriegt, wenn man sie mal etabliert hat. All dies Zeug kann in intakte Wiesen mit ausgeglichenem Nährstoffverhältnis kaum dauerhaft einwandern- die Mondlandschaft nach den Hühnern öffnet dem aber Tür und Tor.

    Man kann dies auch häufig bei gewerblichen Freilandhühnern beobachten: ein riesiger Auslauf besteht zwar, dennoch halten sich die Hühner fast ausschließlich in Stallnähe auf... Am Stall ist alles braun, da die Hühner zu den hinten gelegenen Flächen nicht gehen.
    Entgegenwirken kann man dieser Erscheinung nur dadurch, dass man sternförmig vom Stall ausgehend deckungsbietende Bepflanzung anbietet. Freie Flächen werden von den Hühnern einfach gemieden, v.a. wenn es Hühner mit einigermaßen intakten Instinkten sind
    Hm, ich finde, es wäre weit cleverer, wenn man die Ställe nicht immer ganz am Rand des Auslaufs hätte, sondern mittendrin. Dann ist es nämlich nach überall hin a) gleich weit und b) gar nicht so weit.
    Sehe/ sah ich an meinen Hühnern und unserem Grundstück, wo Haus und Scheunen mittendrin stehen und der Hühnerstall auch recht zentral liegt- sie haben das Grundstück in voller Größe (2045 m²) und bis zu 30 m darüber hinaus recht gleichmäßig genutzt.
    Wohingegen bei Stall am Rande großer Fläche das beschriebene Problem besteht...
    Geändert von Okina75 (07.01.2017 um 16:05 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  4. #14

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    Stimmt! Aber dann muß man zum Hühnerzumachen so weit laufen :-D !!! Bei uns steht der Stall auch gleich vorne am Tor. Im Dunkeln einmal über die ganze Wiese gehen; da würde ich mich zu sehr gruseln. Ich hab ja jetzt schon manchmal Verfolgungsängste, wenn ich im Dunkeln runtergehe, obwohl ich am Tor eine Solar-Lichterkette hängen habe. Überall Gespenster!

  5. #15
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    Och, Geister waren doch auch nur Leute- kein Grund, sich zu gruseln ^^!
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  6. #16

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    wenn man es so sieht

  7. #17
    Schildkrötenguru Avatar von FoghornLeghorn
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    Hallo Yolandi,

    dein Problem würde ein mobiler Stall plus mehr Hühnern lösen.
    Ich habe auch einen mobilen Hühnerstall: Einen alten 2er Pferdeanhänger ( mit Hardtop. Plane ist ungeeignet weil sich da Raubzeug wie Marder durchfressen könnte ).
    Siehe hier:
    PICT0496.JPG
    PICT0500.JPG

    Wenn die Grasnarbe direkt am Stall zu sehr von den Hühnern geschädigt ist, dann versetze ich den Stall einfach.
    Manche Hühnerhalter haben auch einen alten Bauwagen umgebaut und können diesen Stall versetzen.
    Wäre das die Lösung für dein Problem ? So kannst du die Hühner da hin bringen wo sie das Gras abfressen sollen.

    LG
    Sabine
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  8. #18

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    ... du könntest die Hühner auch durch einen attraktiven Komposthaufen vom Stall weg locken. Mein Komposthaufen ist weit weg vom Stall, so dass die Hühner meistens erst zum Legen und Fressen bzw. abends, zurück zum Stall kommen und ansonsten quasi das ganze Grundstück nutzen - wenn nicht gerade Stallpflicht herrscht oder Schnee liegt.
    LG Oliver

  9. #19

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    Einen Anhänger als Hühnerstall umzubauen, finde ich eine super Idee! In meinem Fall funktioniert das aber leider nicht, da unsere Wiese zu unwegsam, und überall mit kleinen Sträuchern bepflanzt ist. Da würde man nirgends vernünftig durch kommen. Ich finde Hobbyhuhns Vorschlag, die Wiese vom Stall aus, in verschiedene Bereiche einzuteilen, supergut! So kann sich doch immer wieder ein Teil erholen. Wie man auf dem Bild sehen kann, ist direkt nebenan eine Naturwiese; von dort wehen immer frische Grassamen herüber. Ich habe also nicht das Problem, dass irgendwann nur noch Brennessel-Monokultur herrscht.

    @Oliver: Ich habe etwas ähnliches auf der Hühnerwiese: Einen riesigen Totholz-Haufen! Die Hühner klettern da manchmal rein wie kleine Bergziegen, da dort jede Menge Käfer drin versteckt sind. Der Haufen ist gaaanz hinten in einer Ecke und wir von den Hühnern normalerweise täglich aufgesucht.

  10. #20
    Bummelux Avatar von Vinny
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    Moin,
    Das Problem der kaum genutzten Wiese haben manche gewerblichen freilandhalter mittlerweile entdeckt. Viele können / wollen die Fläche allerdings nicht bepflanzen.
    Hier werden dann windschutznetze aufgestellt, auch sternenförmig vom Stall ausgehend.
    Die Hühner wandern an diesen schützenden "Wänden" dann auch tiefer in die Wiese.
    Ich glaube, Hühner laufen auch nicht so weit weg, weil sie ohne Bewuchs die Orientierung nicht so leicht behalten.
    Ein "Geleit" aus Zäunen oder Büschen hilft da wohl.

    Ich werde (hoffentlich) in zwei Jahren vor demselben Problem stehen, wenn 1000qm nadelwald weg sind und Obstbäume und Sträucher stehen.

    Wenn du dich an Gänse nicht heran traust, denk doch vielleicht mal über flugenten nach. Die sind schon ziemlich gänseartig und meine haben seeehr viel Gras gefressen.
    1,8,5 Blumenhühner; 1,6,7 Mechelner gesperbert, 1,6,13 Orloff rotbunt, 1,1,15 dt. Legegänse

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