Immer mehr fällt mir einfach unlogisches im Zusammenhang mit der Vogelgrippe auf.
a) Warum muss man Geflügel einsperren, wenn die auftretenden Fälle bisher ausschließlich in großen abgeschlossenen Stallungen, die meist über ein eignes Klimasystem verfügten, aufgetreten sind? Setzt man es da nicht eher der Gefahr einer Ansteckung aus? Jede Statistik würde dies mit ja beantworten. Worin besteht dann der Schutz bei der Stallpflicht?
b) Gänse und Enten können das Virus zwar weiterverbreiten, erkranken aber selbst nicht daran. Daher die Empfehlung des FLI Wassergeflügel entweder alle paar Monate zu untersuchen oder Alternativ die Sentinelhaltung mit Hühnern zusammen vom Landratsamt zu genehmigen. Merkwürdigerweise sind jedoch 90% der untersuchten Wildvögel, die den Virus hatten Wasservögel, die ja laut FL gar nicht an dem Virus verenden. Wozu also dann die aufgezwungene Untersuchung? Oder anders gesagt, jede überfahrene Gans, jeder Schwan der gegen eine Leitung geflogen ist, jede verhungerte Ente gilt als Vogelgrippe-Opfer, sobald das Virus überhaupt nur vorhanden war. Um die Risiko-Belastung hochzuhalten, muss man dann eigentlich nur eine große Anzahl Wasservögel, die an irgendetwas verendet sind, als Virus-Opfer deklarieren?
c) Eine Impfung ist laut FLI nicht möglich, da sich unter der Impfdecke eine restistente Virenmutation ausbreiten könnte. Der Menschliche Grippe-Virus ist auch ein H-N-Typ, hier wird aber von allen Ärzten eine Impfung für bestimmte Bevölkerungsgruppen empfohlen. Die Mutationrate ist jedoch meines Biologie-Studien-Wissens-Erinnerung nach gleich hoch. Verarschen uns jetzt die Ärzte, indem sie eine Grippeimpfung empfehlen, obwohl sich hier auch ein resistenter Virenstamm entwickeln könnte? Versteh ich nicht.
d) Laut der neuesten Verordnung muss jeder Geflügelhalter, der mehr als 9 Stück Geflügel hält. Die Zahl der gelegten Eier täglich erfassen. Wozu dient dies? (Ich vermute stark, damit man Zahlen hat, welche den Legehennenbatterien zur Berechnung der entgangenen Gewinnbeträge dienen)
Es weiss jeder, der logisch denken kann, dass aus einer Biohaltung oder Kleintierhaltung auch bei 100 Stück Geflügel keine verlässliche Statistik (wegen fehlender Anzahl) zu erstellen ist, die mit einer großen Industrieanlage vergleichbar ist. Zudem sind hier die Veruchs- und Vergleichsbedingungen nicht konkruent, Kleine Haltungen (N <500), Große Haltungen (N>10000), hier mehrjährige (bis 10 Jahre) Hennen unterschiedlichen Alters, dort gleiche Altersgruppen mit maximal 2 Jährigen Hennen, hier unterschiedliche Rassen, Kreuzungen dort hochleistungsgezüchtete Hybridhennen, hier Klimaschwankungen, Tagesrhythmus ausgesetzte Tiere, dort gleichtemperierte Tageslichtverlängerte Stallungen. Wie zum Teufel kann hier ein seriöser Wissenschaftler Vergleiche anstellen und Aussagen darüber treffen, ob ein Kleinbestand durch ein H5N8 Virus betroffen ist, weil die Legeleistung nachlässt? Dann sind meine Tiere schon lange betroffen, weil ich schon seit Wochen kein Ei mehr hatte. Das ist nicht nur Äpfel mit Birnen verglichen, das ist Äpfel mit Politiker-Hirn verglichen. Fragt sich nur wo mehr Grips drin ist.
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