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Thema: Was passiert bei einer Vogelgrippe?

  1. #1

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    Was passiert bei einer Vogelgrippe?

    Hallo, es klingt jetzt vielleicht doof: Aber was passiert bei einer Vogelgrippe? Ich suche hier im Forum danach und finde wahnsinnig viel Infos zum Gesetzlichen, aber nichts zum Praktischen.

    1. Kann man sagen: hat es ein Huhn - haben es alle?
    2. Können Hühner Abwehrstoffe bilden, ähnlich eines Menschen bei Erkältungen? Sind dann ältere Hühner "imuner" und geben sie dieses über die Eier dann an die Küken weiter?
    3. Angenommen ein Wildvogel kackt in meinen Garten, der Regenwurm zersetzt den und später isst mein Huhn den Wurm...? Braucht der Virus einen Träger oder bleibt er auch so im Garten erhalten?
    4. Trifft es größtenteil alte und schwache Tiere? Dann würde ich von einer natürlichen Auslese sprechen. Denn wenn es sooooo gefährlich ist müßten doch eigentlich alle Tiere tot vom Himmel fallen.
    5. Ist nicht die evtl. Konzentration IN einem Stall viel größer als AUSSEN im Garten?
    6. Mein Hund geht gerne mit zu den Hühnern, ist das ein Problem?
    7. Nachbars Katzen sind sehr aktive Vogel-Jäger, können sie auch den Virus übertragen wenn sie bei meinen Hühnern im Garten sitzen?
    8. Wie erkenne ich ein krankes Huhn?
    9. Meine Hühner lernen schnell und wissen jetzt "meine" Türe, ihre bleibt ja geschlossen. So schnell konnte ich gar nicht schauen waren sie draussen. Wenn es jemand gemeldet hätte, hätte es eine Strafe gegeben?

    Wahrscheinlich sind das für Euch olle Kamellen, aber ich habe das Gefühl besser handeln zu können wenn ich mehr HintergrundInfos habe.
    Geändert von Ramona123 (23.11.2016 um 09:23 Uhr)

  2. #2
    Avatar von LittleSwan
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    Danke für deine Fragen!
    Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich bei H5N8 wohl um einen recht aggressiven Virus, gegen den es keine Behandlungsmöglichkeit gibt!?
    Würde das bedeuten, dass - wenn man sich den doch "versehentlich" einschleppt - es "ziemlich schnell geht" und dann auch noch bezogen auf den ganzen Bestand ... oder sehe ich das völlig falsch?

  3. #3

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    151
    zu 1:
    H5N8 ist ein hochpatogener Virus. Bedeutet konkret er hat einmal im Bestand eine hohe Anstreckungsrate (sprich vermutlich wird/ist der gesamte Bestand infiziert). Zusätzlich hat der Virus neben der hohen Ansteckung auch eine hohe Mortalitätsrate (Todesrate). Das ganz im Worst Case zum Totalausfall des gesamten Bestandes führen.

    zu 2:
    Hühne bilden Antikörper gegen den Virus aus. Das Problem ist, das je nach Gesundheitszustand des Tieres der Verlauf positiv verläuft (die Antikörper gewinnen) oder negativ (totes Huhn). Meiner persönlichen Meinung nach, sollte man deshalb lieber das Risiko eines möglichen Totalverlustes eingehen - gleichzeitig aber die Chance sehen, dass die überlebenden Tiere gegen das Virus immun sind und diese Immunität weitergeben.

    zu 3:
    Die Überlebensdauer des Virus (außerhalb eines lebenden Tiers) hängt von den Umweltbedingungen ab (Temperautur). Je kälter umso schnell ist der Virus tot. In einem anderen Thread (der mit den zahlreichen Beiträgen) war die Rede von 4 Tagen bei 22°C.

    zu 4:
    es trifft alle Tiere. In wie weit die Tiers es überleben hängt von deren Gesundheitszustand ab. Eine generelle Regel dass nur alte Sterben ist meines Wissens hier nicht abzuleiten. Eine natürliche Selektion findet dennoch statt - die mit den schwächsten Immunsystemen sterben.

    zu 5:
    Wenn der Virus im Stall ist, ist die Konzentration logischerweise im Stall um ein vielfaches höher. Deshalb kommt es ja bei der Einschleppung in den Stall zu einer vollständigen Ansteckung des Bestandes mit unterschiedlichen Auswirkungen.

    zu 6:
    jedes Tier und jeder Mensch der in die Nähe deiner Hühner kommt kann als potentieller Übertragungskandidat in Frage kommen. Ob du nun deinen Hund nicht mehr mitnimmst bleibt deine Entscheidung. Dein Hund müsste halt genau auf den Wildvögel-Schiß stehen, der von einem infizierten Wildvogel über deinem Boden abgeworfen wurden...die Wahrscheinlichkeit dafür ist vermutlich verschwindend gering. Vorallem hinkt die Wildvogel Übertragungstheorie ja gewaltig, wie in dem großen Vogelgrippe Thread zu lesen ist.

    zu 7:
    Wenn Sie mit einem "Virenträger" in Berühung kommen, können die Katzen das Virus einschleppen.

    zu 8:
    Es liegt tot am Boden. Bei der aktuellen Vogelgrippe kann das bedeuten z.B: bei 10 Hühnern im Stall ab Abend, sitzen am nächsten morgen noch 7 lebendig auf der Stange und am Abend nur noch 3.

    zu 9:
    Ich denke das kommt drauf an - wenn die mal ausbüxen wird man dich vermutlich nicht gleich strafen - wenn du aber die Aufstallpflicht bewußt ignorierst, wirst du wahrscheinlich eher Probleme bekommen.

    Gruß
    Florian
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  4. #4
    genannt Heini Avatar von hein
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    Zitat Zitat von fhuchler Beitrag anzeigen
    ...............

    Gruß
    Florian
    Super berichtet!
    könnte von mir kommen
    „Sorglosigkeit scheint das neue Markenzeichen der deutschen Politik zu sein.

    Gepaart mit einer grünen Lust an der Deindustrialisierung,
    die letztlich in den ökonomischen Niedergang mündet.“



  5. #5
    Avatar von Vamperl
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    Super :-) Vor allem PUnkt 2!
    Ich bin jetzt ganz froh, dass ich die Antwort vertagt habe - Du hast sie klasse und sehr geduldig gegeben...

  6. #6
    Tomatenflüsterin Avatar von Muri
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    Vielen Dank für die super Zusammenfassung, Erläuterung.
    Mein politisches Ideal ist das demokratische. Jeder soll als Person respektiert und keiner vergöttert werden.
    Albert Einstein

  7. #7
    Avatar von Hühnernanny
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    Stallpflicht gab es ja auch früher schonmal. Wie lange hat das denn damals gedauert? Wenn man wüsste, was man zu erwarten hat könnte ich mich eher entscheiden, wieviel Aufwand und Kosten ich in mehr Platz für die Hühnis stecken muss.

  8. #8
    Avatar von Yokojo
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    Eine frage zu Punkt 2:
    Ist es nicht so daß immune Hühner von den Behörden unerwünscht sind ?

  9. #9
    Schrabmanenstalker Avatar von Kratzeputz
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    Zitat Zitat von Hühnernanny Beitrag anzeigen
    Stallpflicht gab es ja auch früher schonmal. Wie lange hat das denn damals gedauert? Wenn man wüsste, was man zu erwarten hat könnte ich mich eher entscheiden, wieviel Aufwand und Kosten ich in mehr Platz für die Hühnis stecken muss.
    M.M.n. ist es ziemlich zweitrangig, wie lange die Stallpflicht gedauert hat oder dauern könnte. Ich persönlich halte und hielt es für möglich, dass wir permanent mit dem "Risiko" einer "plötzlichen" Aufstellung leben müssen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass, neben anderen Vorteilen, eine geeignete Voliere eh angesagt wäre.
    Nach meiner Erfahrung kann eine Aufstallung, und wenn nur für 24 Stunden, zu Übersprungshandlungen, wie Federpicken führen und ist dann höchstwahrscheinlich in der Folge damit verbunden Tiere zu töten.
    "Der Mensch ist des Menschen Wolf."
    ​Thomas Hobbes

  10. #10
    Hahnenflüsterer Avatar von Rocco
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    Meine Tiere sind von Knast bis völligem Freilauf alles gewöhnt.
    Aber jetzt bei der Aufstallung bin ich mehr mit Bespaßung gefragt, d.h., die "Biester" wollen ständig gekrault werden.
    Das kostet Zeit und dunkel ist es auch viel zu schnell.

    mfg Rocco
    Meine Tiere kommen NICHT in den Topf und die wissen das!

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