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Thema: Hintergrund - Berichte - Kritische Artikel

  1. #91

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    Meine Hühner werden weiterhin raus gelassen. Bisher keine Vogelgrippe ausgebrochen! Zum Glück sind meine Nachbarn Naturschützer und nicht Tierquälerschützer�� Hoffe nur das ihr eure Lieben auch als im Laub scharren lassen könnt! Ich bin stets bereit jedem zu erklären warum das jetzt ziemlicher Quatsch wäre meine Tiere einzusperren. Ist ja kein großer Verlust so 8 Hühner. Von daher mache ich mir keine Sorgen. Dieses Thema soll eigentlich dazu dienen den Hype abzuflachen, indem die Google Algorithmen davon lesen, dass die Vogelgrippe nicht so ist, wie es Mühlenhof gern hätte!

  2. #92
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    Die Forschergruppe belegt bisher nur, dass die Fälle hauptsächlich in der Geflügelwirtschaft diagnostiziert wurden.
    Wer sich etwas mit Studien und Monitoring auskennt, weiß dass das noch gar nix heißt!
    Jeder wenig systemtreue Hühnerhalter keult lieber selber, bevor er die weißen Männer ruft.
    Und ob Wildvögel gefunden werden, hängt immer vom Zufall ab (Lage des Sterbeorts & ob nicht der Fuchs oder Wölfe schneller waren)
    Ein paar Balkendiagramme über gemeldete zu machen, ist keine große Leistung.
    Dass die Daten in Richtung Geflügelwirtschaft verzerrt sind ist auch kein Wunder - bei der engmaschigen Überwachung!
    Die Virensequenzen wurden noch nicht ausgewertet - auch nicht vom WAI.
    Also weiß keiner, woher die Infektionen kommen.
    Die "selbsternannte WAI-Forschergruppe" macht nur Stimmung - und gackert über ungelegte Eier.
    Geändert von Redcap (07.12.2016 um 01:22 Uhr)

  3. #93

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    http://m.proplanta.de/Agrar-Nachrich...480581265.html

    Nabu vermutet Geflügelwirtschaft hinter Vogelgrippe-Verbreitung

  4. #94

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    Wäre somit auch schön, wenn dieser Faden weiterhin zur Sammlung von "Hintergründen- Berichten und kritischen Artikeln" beiträgt- und nicht direkten Diskussionen.


  5. #95
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    Wenn der Basty, das auch noch 10 Mal in verschiedenen Presseverteilern findet, wird das noch nicht wahrer!
    Ausserdem plappert der Nabu die "Vermutung" des WAI nach ... sehr seriös ist das nicht!
    Wie gesagt, die Balkendiagramme vom WAI sagen eigentlich nicht viel - und schon gar nix über der Verbreitungsweg!
    Das Hintergrundwissen gehört auch dazu!

  6. #96

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    https://www.welt.de/politik/deutschl...schwiegen.html

    "Naturschützer und Kleinviehzüchter bezweifeln, dass Zugvögel die tödliche Seuche eingeschleppt haben. Der Politik werfen sie Desinformation vor und sind überzeugt, die wahren Schuldigen zu kennen


    Thomas Mettenleiter hat es nicht leicht im kleinen Saal des Kieler Finanzministeriums. Der Leiter des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit von der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern) ist an die Förde gekommen, um die Gemüter zu beruhigen. Vielleicht sogar ein paar Menschen zu überzeugen.

    Das Problem: Mettenleiters Sicht, die zugleich offizielle Sicht der deutschen Behörden auf die nun seit bald einem Monat vor allem im Norden Deutschlands grassierende Vogelgrippe ist, wird von der Mehrheit seiner Zuhörer nicht geteilt. Im Gegenteil.

    Während das Friedrich-Loeffler-Institut, auch das EU-nahe Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), der schleswig-holsteinische Umweltminister*Robert Habeck*(Grüne) und dessen Kollegen bundesweit, somit sämtliche für die Bekämpfung der*Vogelgrippe*offiziell Verantwortlichen davon ausgehen, dass der tödliche, ansteckende Erreger H5N8 von Zugvögeln eingeschleppt wurde, pflegen Naturschützer und Klein-Geflügelzüchter ihre ganz gegensätzliche Überzeugung

    Für sie, auch für die mit ihnen verbundenen Naturschutzorganisationen, sind nicht die Zugvögel, sondern Massentierhalter und Agrarindustrie die potenziell Schuldigen einer Epidemie, die bereits Hunderttausende Tiere das Leben gekostet hat. Und deren Ende, da zumindest sind sich alle einig, bisher nicht ansatzweise in Sicht ist.

    Der Naturschutzbund (Nabu) zum Beispiel hat gerade erst ganz groß ausgeholt. In einer „kritischen Analyse der Verbreitungswege für Vogelgrippe in der Geflügelwirtschaft“ wirft die Organisation dem*Loeffler-Institut*und den deutschen Behörden insgesamt vor, sämtliche Indizien zu ignorieren, „die dafürsprechen, dass sich Geflügelbetriebe vor allem durch die Stoffströme der Geflügelwirtschaft selbst mit dem Vogelgrippe-Virus H5N8 infiziere“.

    Vorwürfe gegen Agroindustrie

    Das aktuelle Virus, so der Nabu-Vogelschutzexperte Lars Lachmann, sei „sehr wahrscheinlich direkt aus der Geflügelwirtschaft in China nach Europa“ gelangt. Es sei deshalb hoch an der Zeit, nicht nur die Vogelflugrouten als potenzielle Ausbreitungswege von Geflügelpestviren unter die Lupe zu nehmen, sondern auch die Transportwege der Fleischindustrie.

    Loeffler-Institut und Landwirtschaftsministerium widersprechen dieser These des Nabu, die auch von diversen Geflügelzüchtervereinen vehement vertreten wird. Zwar, so heißt es auf den Internetseiten des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministeriums, sei die Herkunft des Erregers bislang nicht sicher aufgeklärt.

    Dennoch stünden die hiesigen H5N8-Fälle „vermutlich in Zusammenhang mit dem Vogelzug, der durch Frost in Skandinavien und Nordrussland derzeit beschleunigt“ werde. Die Natur, so die Behörde, nicht die Agrarindustrie habe das Virus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach Deutschland gebracht.

    Dafür, so Virologe Mettenleiter bei seinem Versuch, sowohl Naturschützer als auch Klein-Geflügelzüchter von der Gewissenhaftigkeit der Arbeit seines Instituts zu überzeugen, spreche auch, dass es bisher bundesweit zwar bereits 450 registrierte und bestätigte Infektionsfälle bei Wildvögeln gebe, das hoch ansteckende H5N8-Virus aber erst in zwei Agrarbetrieben festgestellt worden sei; in Grumby bei Schleswig, wo daraufhin vorsorglich 30.000 Hühner geschlachtet worden seien.

    Und in Cloppenburg (Niedersachsen), wo 100.000 Stück Federvieh gekeult wurden. Bei einem weiteren Ausbruch in einer Gänsezucht in Dithmarschen sei dagegen ein weniger gefährliches Virus festgestellt worden. Dass auch dort fast 4000 Tiere getötet werden mussten, habe mit der hohen Mutationsbereitschaft der im Umlauf befindlichen Viren, also mit Prophylaxe zu tun. Mettenleiter und mit ihm die deutschen Landwirtschaftsminister wollen auf diesem Wege Deutschlands Agrarwirtschaft vor einer weiteren Verbreitung der Geflügelpest bewahren.

    Bei Mettenleiters Zuhörern kommen derlei Argumentationsketten jedenfalls nicht direkt an. Sie sind, grob gefasst, eher der Auffassung, dass das Geflügel, vor allem die Wildvögel, vor der deutschen Agrarwirtschaft bewahrt werden müsse.

    Verdächtigt, die Vogelgrippe nach Deutschland getragen zu haben, wird von ihnen in Kiel unter anderen ein global operierendes thailändisches Entenzucht-Unternehmen, das inzwischen auch Niederlassungen in England und den Niederlanden habe.

    Auch ein industrielles Trockenmist-Produkt, das als Einstreu in den Ställen verwendet wird, eine Fleischmehlfabrik, industrielles Fischfutter aus Geflügelkot sowie die internationale „Vernetzung“ der internationalen Geflügelunternehmen werden als potenzielle Verbreiter der Geflügelpest genannt.

    Die Agrarindustrie also, kräftig unterstützt von staatlichen Institutionen wie dem*Friedrich-Loeffler-Institut*und den zuständigen Ministerien. Böse Politiker gegen arme Vögel; ziemlich genau der Stoff, aus dem heutzutage mit Vorliebe Verschwörungstheorien geflochten werden.

    „Wildvögel“, befindet also der Nabu, „sind Opfer, nicht Verursacher“ der Vogelgrippe in Deutschland, und beruft sich unter anderem auf eine Indizienkette, die das „Wissenschaftsforum Aviäre Influenza“ zusammengetragen hat. Eine Vereinigung von Wissenschaftlern, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die „Desinformationen der zuständigen Fachbehörde“, also des dem Bundeslandwirtschaftsministerium unterstehenden Friedrich-Loeffler-Instituts, zu konterkarieren, und sich „um Aufklärung der epidemiologischen Situation der Geflügelpest auf wissenschaftlicher Basis“ bemüht.

    Vorläufiges und angesichts der Zielsetzung des Instituts nicht eben unerwartetes Ergebnis dieser Bemühungen: Hintergrund für die Ausbreitung der aktuellen Geflügelpest sei „mit großer Wahrscheinlichkeit Transport von infiziertem Geflügel“.

    Eine „wissenschaftlich seriöse, objektive Untersuchung der Ursachen“ finde in Deutschland nicht statt. Die Behörden, keine Frage, agierten in Sachen Vogelgrippe nicht im Interesse der Allgemeinheit oder des Naturschutzes, sondern im Interesse der Geflügelwirtschaft, der Massentierhalter.

    Haben Epidemie bei Wildvögeln“

    Thesen, die im schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium wie im Loeffler-Institut ihrerseits für Kopfschütteln sorgen. Die Argumentation des Nabu entspreche in etwa derjenigen eines Alkoholikers, der der Cola, mit der er seinen Rum gemischt habe, die Schuld an seiner Leberzirrhose gibt. Natürlich könne man Kritik an der Massentierhaltung üben, sie aber für die Verbreitung des H5N8-Virus verantwortlich zu machen sei grober Unfug.

    Auch Thomas Mettenleiter sieht in dem Vorwurf, die Agrarindustrie mit ihren globalen Transportwegen für Futter und Fleischprodukte sei am Ausbruch der Vogelgrippe schuld, eine Vermutung, „für die es keinerlei Anhaltspunkte“ gebe.

    Vielmehr sei die Tatsache, dass es bisher in keinem größeren Nutztierstall zu einem Massensterben gekommen ist, ein klarer Hinweis darauf, dass die derzeitige Vogelgrippe-Welle eben nicht von massenweise vertriebenen Produkten verbreitet worden sei. „Wir haben eine Epidemie bei Wildvögeln“, sagt Mettenleiter und verweist noch einmal auf die in dieser Hinsicht ziemlich eindeutige Statistik, „nicht in den Ställen.“"
    Geändert von basty (07.12.2016 um 01:40 Uhr)

  7. #97

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    http://www.tagesspiegel.de/berlin/ge.../14948096.html

    "Geflügelzucht in Zeiten der Vogelgrippe
    Dann kräht bald kein Hahn mehr

    Vogelgrippe, Massenschlachtungen, streitsüchtige Nachbarn: Private Geflügelzüchter und Öko-Bauern haben es derzeit nicht leicht.
    von Sandra Dassler

    6-format43.jpg

    Ab in den Topf? Dem stolzen Hahn wird das Existenzrecht nicht nur von „lärmempfindlichen“ Nachbarn streitig gemacht. Es droht auch die Ansteckung mit dem hoch gefährlichen H5N8-Erreger, der bei Wildvögeln bereits zu einer Pandemie geführt hat.
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    Ab in den Topf? Dem stolzen Hahn wird das Existenzrecht nicht nur von „lärmempfindlichen“ Nachbarn streitig gemacht. Es droht auch...Foto: dpa/ Ingo Wagner

    Dass sich mancher viel Müh’ mit dem lieben Federvieh gibt, wusste Wilhelm Busch schon vor mehr als 150 Jahren. Doch immer mehr Landwirten und privaten Geflügelzüchtern werde ihr Hobby derzeit vergällt, sagt der Vorsitzende des Landesverbandes der Rassegeflügelzüchter Berlin-Brandenburg, Rolf Graf: „Erst dieser groteske Prozess um die Frage, wie oft und wie laut ein Hahn krähen darf, und nun auch noch die Vogelgrippe mit offensichtlich überforderten Behörden.“

    Der Streit zweier Nachbarn im Dörfchen Zitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark war, wie berichtet, bei einem Gütetermin beigelegt worden. Ein Hobby-Geflügelzüchter wird künftig statt acht nur noch zwei Hähne halten, sein gesamtes Federvieh darf – weil das Krähen und Gackern den Nachbarn stört – nur noch von 8 bis 20 Uhr ins Freie. Am Wochenende muss es zudem zwischen 13 und 15 Uhr in den Stall.

    Beim Landesverband der Rassegeflügelzüchter ist man nicht erfreut. „Erstens landen die Tiere im Stall oder Suppentopf“, sagt Rolf Graf. „Zweitens heißt das Signal: Man muss sich nur lange genug aufregen, um Tiere, die ja auf dem Lande völlig normal sind, zu verdrängen.“
    In Cottbus wurden Tiere eines Geflügelhalters erschossen

    Diese Signalwirkung sei fatal, denn der Streit von Zitz sei kein Einzelfall, sagt Graf. In Cottbus habe vor einiger Zeit sogar die Polizei ermittelt, weil mehrere Tiere eines Hobby-Geflügelhalters erschossen worden waren. In Berlin-Buch zeigten Nachbarn eine Frau an, weil sie ihre Tiere angeblich nicht artgerecht hielt. „Das war total erfunden“, sagt Graf. „Ich war dort und habe selten eine so saubere Anlage gesehen. Die Frau hat mit behinderten Kindern gearbeitet und wurde schon deshalb laufend kontrolliert.“
    Öko-Eier? Ja bitte, aber am besten aus dem fernen Polen

    „Alle wollen Öko-Eier“, resümiert Graf, „aber sie sollen möglichst weit weg und auf keinen Fall vor der eigenen Haustür produziert werden.“ Am besten in Polen, hätten ihm schon einige gesagt. Dort käme zumindest keiner auf die Idee, wegen krähender Hähne zu klagen: „In Berlin regen sich manche schon auf, dass morgens eine Amsel vor ihrem Fenster singt. Oder dass Tauben im Schlag zu laut mit den Flügeln klatschen und gurren.“

    Auch der Sprecher des brandenburgischen Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, Jens-Uwe Schade, erzählt von zunehmenden Anfeindungen. „Die Leute beschweren sich, dass ein Güllewagen riecht, ein Schwein grunzt oder ein Hund bellt“, sagt er: „Die wollen Landlust, aber ohne Landduft und Landgeräusche. Leider sind unsere Gerichte auf halbem Wege stehengeblieben: Dass Kinder Lärm machen dürfen, hat sich inzwischen durchgesetzt. Dass aber Tierhaltung zum ländlichen Raum gehört und Tiere auch Geräusche verursachen, offenbar noch nicht.“
    "Unsere Tiere brauchen Sonne und Wasser, um sich fortzupflanzen"

    3200 Mitglieder hat der Landesverband der Rassegeflügelzüchter. Sie betreuen in Brandenburg und Berlin etwa 50.000 Tiere und haben derzeit noch mehr Nachwuchssorgen als sonst. Wenn das Bundeslandwirtschaftsministerium die Stallpflicht wegen der Vogelgrippe weiter ausdehne, gäbe es nicht mehr viel zu züchten, sagt Rolf Graf: „Unsere Tiere brauchen Sonne und Wasser, um sich fortzupflanzen. Für die ist Stallpflicht schlimmer als Gefängnis für den Menschen.“
    "Wild-Geflügelpest Sperrbezirk" steht auf dem Schild an einem Laternenpfahl im Berliner Stadtteil Friedrichshain.
    Mehr Artikel
    "Wild-Geflügelpest Sperrbezirk" steht auf dem Schild an einem Laternenpfahl im Berliner Stadtteil Friedrichshain.Foto: Zinken/dpa

    Zusätzliche Aufregung löste dieser Tage der Fall eines Geflügelzüchters in Schwante im Landkreis Oberhavel aus. Auf seinem Hof war nicht der Erreger H5N8, sondern die niedrigpathogene Influenzavariante H5N1 gefunden worden. 500 Tiere, Hühner, Gänse, Enten, Schwäne, wurden getötet. „Wir haben versucht, eine Sondergenehmigung für den Halter zu bekommen“, sagt eine Sprecherin des Verbraucherschutz-Ministeriums: „Leider ist das nicht gelungen. Normalerweise werden große Nutztier-Bestände in abgeschlossenen Stallanlagen mit Gas getötet, das war aber hier nicht möglich, weil die Anlagen nicht luftdicht verschlossen werden konnten.“

    Medien berichteten, dass in Schwante ein regelrechtes Massaker stattgefunden habe. So sieht es auch Rolf Graf, der sich vor Ort informierte: „Die haben den Züchter nicht nur mit einer vernichteten Existenz, sondern auch mit riesigen Blutlachen zurückgelassen, die er gefälligst entsorgen soll – wir sind entsetzt und hoffen, dass sich Anwälte der Sache annehmen.“
    16 Bestände in 13 Bundesländern sind bislang betroffen

    Viele Rassegeflügelzüchter mache misstrauisch, dass angeblich Wildvögel das Virus in große industrielle Anlagen übertragen haben sollen, sagt André Mißbach. Er ist Redakteur der Geflügelzeitung und kann die Bedenken verstehen: „Diese Anlagen sind eigentlich hermetisch abgeriegelt, es gibt auch Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass die wahren Ursachen in der Massentierhaltung liegen.“ Beim Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das alle Vogelgrippe-Fälle in Deutschland untersucht, geht man weiter davon aus, dass sich H5N8 durch „indirekten Eintrag“, also beispielsweise über den Kontakt mit Wasser oder Kot von den Wildvögeln auf Stallanlagen übertragen hat.

    16 Bestände in 13 Bundesländern sind bislang betroffen, von einer Entwarnung kann, so eine FLI-Sprecherin, keine Rede sein. Im Gegenteil – man gehe inzwischen von einer Pandemie unter Wildvögeln, also einer kontinentübergreifenden Ausbreitung der Krankheit, aus.

    Die Leidtragenden seien derzeit vor allem Ökobauern und viele kleine Züchter, sagt Rolf Graf. Einige ältere Verbandsmitglieder hätten schon angekündigt, dass sie nicht noch einmal neu anfangen, falls ihre Bestände durch die Vogelgrippe oder die damit verbundenen Maßnahmen vernichtet würden: „Dann haben wir endlich, was die Gesellschaft offenbar will: Massentierhaltung weit weg vom Schuss, wo niemand sieht, was vor sich geht. Und sterile Dörfer, in denen kein Hahn mehr auf dem Mist kräht.“"
    Geändert von basty (08.12.2016 um 00:36 Uhr)

  8. #98

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    Revue
    Emerging Infectious Diseases

    Titre

    Persistence of Highly Pathogenic Avian Influenza Viruses in Natural Ecosystems

    Auteurs

    Camille Lebarbenchon, Chris J. Feare, François Renaud, Frédéric Thomas and MichelGauthier-Clerc

    Abstract
    Understanding of ecologic factors favoring emergence and maintenance of highly pathogenicavian influenza (HPAI) viruses is limited. Although low pathogenic avian influenza virusespersist and evolve in wild populations, HPAI viruses evolve in domestic birds and causeeconomically serious epizootics that only occasionally infect wild populations.We propose that evolutionary ecology considerations can explain this apparent paradox.Host structure and transmission possibilities differ considerably between wild and domesticbirds and are likely to be major determinants of virulence. Because viral fitness is highlydependent on host survival and dispersal in nature, virulent forms are unlikely to persist inwild populations if they kill hosts quickly or affect predation risk or migratory performance.Interhost transmission in water has evolved in low pathogenic influenza viruses in wildwaterfowl populations. However, oropharyngeal shedding and transmission by aerosolsappear more efficient for HPAI viruses among domestic birds.

    Die Übersetzung sollte auf evtl. Übersetzungsfehler überprüft werden!
    My english is not so gut...

    Rezension
    Audauernde ansteckende Krankheiten

    Titel
    Persistenz hochpathogener aviärer Influenzaviren in natürlichen Ökosystemen

    Autoren
    Camille Lebarbenchon, Chris J. Feare, François Renaud, Frédéric Thomas and MichelGauthier-Clerc

    Zusammenfassung
    Das Verständnis der ökologischen Faktoren, die die Entstehung und Erhaltung hochpathogener Aviäre Influenza Viren (HPAI) begünstigen, ist begrenzt. Obwohl schwach pathogene Aviäre Influenzaviren in wilden Populationen fortdauern und sich entwickeln, verursachen HPAI-Viren bei Haus- und Wirtschaftsgeflügel ernsthafte Tierseuchen, die gelegentlich wilde Populationen infizieren. Wir schlagen vor, dass evolutionäre ökologische Überlegungen dieses scheinbare Paradoxon erklären können. Die Struktur des Wirtstieres und die Übertragungsmöglichkeiten unterscheiden sich erheblich zwischen wilden und domestizierten Vögeln und sind wahrscheinlich wichtige Determinanten der Virulenz. Da virale Verbreitung in hohem Maße von der Überlebensfähigkeit und dem Ausbreitungsverhalten des Wirtes abhängt, ist es unwahrscheinlich, dass hochansteckende Formen in Wildpopulationen bestehen, wenn sie die Wirte schnell abtöten oder das Vorhersagerisiko oder die Migrationsleistung beeinflussen. Interhost-Übertragung (?) in Wasser hat sich in niedrig pathogenen Influenza-Viren in Populationen wildlebender Wasservögel entwickelt. Allerdings erscheinen oropharyngeale Ausscheidung (a.d. Rachen) und Aerosolübertragung bei Wirtschaftsgeflügel effizienter für HPAI-Viren.
    http://www.tourduvalat.org/sites/def...abstract_0.pdf
    Institut de recherche pour la conservation des zones humides méditerranéennes
    (Forschungszentrum für die Erhaltung der mediterranen Feuchtgebiete)
    http://www.tourduvalat.org/

  9. #99

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    Fischfarmen und das Risiko der Verbreitung der Aviären Influenza von Prof. C. J. Feare
    https://www.nabu.de/imperia/md/conte...lgrippe/10.pdf

  10. #100

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    Vogelgrippe: Zugvögel zu Unrecht unter Verdacht
    Geflügelhandel begünstigt globale Epidemien


    Tour du Valat/Frankreich (pte041/27.03.2007/16:15) - Wichtigste Ursache für die globale Ausbreitung des Vogelgrippevirus H5N1 sind nicht die Zugvögel. Verantwortlich sei vielmehr der Mensch, der durch kommerziellen Handel mit Geflügel die Verbreitung begünstige. Diese Meinung vertreten französische Wissenschaftler von der Station Biologique de la Tour du Valat http://www.tourduvalat.org/ in einem Beitrag für die Fachzeitschrift "Ibis". "Die Vogelgrippe-Fälle am Schwarzen Meer im Februar 2006 zeigen zwar, dass das Virus in Wildvögeln kurze Strecken zurücklegen kann", sagt Autor Michel Gauthier-Clerc auf Nachfrage von pressetext. "Es gibt aber keinen Beweis dafür, dass das Virus auch längere Strecken in Zugvögeln überwindet."


    Der gefährliche H5N1 Virus wurde erstmals Ende 1996 in Geflügel im Südosten von China nachgewiesen. Anschließend breitete sich das Virus im gesamten asiatischen Raum aus und erreichte schließlich auch Afrika und Europa. Wissenschaftler vermuten, dass infizierte Zugvögel das Virus aus Asien auf die anderen Kontinente gebracht hätten. Sie stützen ihre Theorie auf einem Fund von Hunderten toter Zugvögel am chinesischen Lake Quinghai. "Es ist jedoch offensichtlich, dass der Verbreitungsweg von H5N1 nicht mit der Flugroute der meisten Zugvögel übereinstimmt", sagt Gauthier-Clerc. Die zunehmende Globalisierung, die auch den Handel mit Geflügel beeinflusse, werde dagegen unterschätzt.


    Bei vergangenen Seuchenausbrüchen mit gefährlichen Subtypen von H5 und H7 sei ein Zusammenhang zum Geflügelhandel nachgewiesen worden, argumentieren die Wissenschaftler. Demgegenüber sei bislang nur belegt, dass das Virus durch die Infektion von Zugvögeln kurze Strecken zurücklegen konnte - für eine Verbreitung über größere Strecken gebe es dagegen keinen Beweis. Überfüllte Gehege und damit verbunden mehr Stress machten die Tiere besonders anfällig gegen Infektionen. Mit Besorgnis registrieren die Forscher deshalb, dass die Batteriehaltung derzeit wieder zunehme - kurioserweise aus Furcht vor der Geflügelgrippe. "Wir fordern stattdessen den globalen Handel mit Geflügel stärkeren Kontrollen zu unterwerfen", sagt Gauthier-Clerc.
    http://www.pressetext.com/news/20070327041

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