Nochmal zum Thema mögliche Infektionswege
Allgemein wird ja mit der These argumentiert, dass die Zugvögel die Vogelgrippe einschleppen.
Festgemacht wird die These auch daran, dass dort wo sich große Zahlen an Zugvögeln aufhalten (z.B. im Norden an der Küste oder rund um den Bodensee) die ersten und meisten Krankheitsfälle aufgetreten sind.
Das klingt nur scheinbar logisch.
Bewiesen ist durch diese Umstände durchaus, dass in Bereichen mit hoher Konzentration an Vögeln (z.B. im Norden an der Küste oder rund um den Bodensee) Infektionen wahrscheinlicher sind.
Daraus zu schließen, die Zugvögel hätten die Erreger eingeschleppt, ist eine oberflächliche Argumentation, die vor allem wesentlich wahrscheinlichere Infektionswege völlig unbeachtet lässt.
Vielleicht sollten Entscheidungsträger ausnahmsweise mal ihren Verstand benutzen.
Die Politik und die Medien nehmen sich heraus, uns allen vorzugaukeln dass sich Zugvögel mit einem ganz gefährlichen, tödlichen Virus infiziert haben. Diese todkranken Vögel fliegen dann wochenlang.
Sie fliegen Tausende von Kilometern, infizieren dann auf ihrer Zugstrecke Hühner, Gänse und sonstiges Federvieh, mit dem sie keinen Kontakt hatten, die innerhalb kürzester Zeit erkranken und verenden. Aber die Zugvögel erkranken nicht und verenden nicht, sondern fliegen weiter, wochenlang, Tausende von Kilometern.
Dieser unlogische Unsinn ist Grundlage für die derzeitige Politik und den Vollzug.
Viel wahrscheinlicher ist doch, dass die Zugvögel auf ihrem Zug durchaus auf lokale Infektionsherde treffen können, sich ggf. einige infizieren und dann auch vor Ort genauso schnell verenden wie die lokalen Standvögel.
Welche Rolle die Entsorgung von Abfallstoffen aus der Massentierhaltung bei der Entstehung und Verbreitung der sog. Geflügelpest spielt und wie wahrscheinlich eine Infektion der Zugvögel durch Abfallstoffe aus der Massentierhaltung ist wird einfach ignoriert.
Der uninformierte Bürger wird natürlich argumentieren, dass sich die Zugvögel nicht in den Massenhaltungen anstecken können, weil die Tiere in der Massentierhaltung hermetisch gegen die Umwelt abgeschirmt sind.
Richtig ist, dass die extrem großen Geflügelbestände in der industriellen Massentierhaltung sehr intensiv gegen Einflüsse von Außen geschützt werden (natürlich auch gegen ansteckende Krankheiten).
Daraus wird für die Öffentlichkeit völlig irreführend abgeleitet, diese Geflügelbestände hätten auf die Umgebung keinen Einfluss und könnten deshalb nicht Verursacher sondern nur Opfer von Krankheiten sein.
So wird an der Realität vorbei argumentiert und die Öffentlichkeit „für dumm verkauft“.
Tatsache ist:
1. Unsere Gesetzgebung sieht Geflügelkot als nährstoffreichen Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft.
2. Hühnermist wird aus der heimischen Massentierhaltung nahezu flächendeckend in Deutschland als Dünger verwendet und aus dem Ausland in großem Umfang vor allem aus den Niederlanden nach Deutschland importiert und ebenfalls als Dünger genutzt.
siehe hierzu beispielhaft:
http://www.dlr.rlp.de/internet/globa...%2004-2014.pdf
3. Unsere Gesetzgebung lässt sogar zu, dass derartiger Geflügelkot aus der Massentierhaltung bis zu 6 Monaten auf landwirtschaftlichen Flächen gelagert werden darf.
siehe hierzu beispielhaft:
http://www.niedersachsen.de/download..._1237-1267.pdf
Wer an dieser Stelle meint das wäre doch von den Folgen her alles harmlos, der mag sich den Filmbericht
„Hühnermist als Dünger -- Gefährliche Keime auf dem Acker" WDR Markt vom 07.05.2012“ unter folgendem Link ansehen.
https://www.youtube.com/watch?v=GjfTa8z8_9c&t=2s
Wer sich noch diesem Filmbericht noch immer einredet Geflügelkot aus der Massentierhaltung wäre harmlos und als nährstoffreichen Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft zu betrachten, der ist aus meiner Sicht reichlich naiv. … was auf unsere zuständigen Politiker ja offensichtlich zutrifft, wenn sie so offensichtliche Zusammenhänge ignorieren.
Bei diesem gesetzlich geregelten Infektionsweg (so sollte man die Realität bezeichnen) sollte doch wohl jedem Laien einleuchten, dass sich die Zugvögel auf ihrer Wanderung wohl viel ehr an diesem Geflügelkot oder an Standvögeln infiziert haben die ausreichend vorher Kontakt zu Hinterlassenschaften aus der Massentierhaltung hatten.
Nein! Es ist auf Grund der realen Zustände viel wahrscheinlicher, dass die Zugvögel über die deutschlandweit frei in der Landschaft verteilten Hinterlassenschaften der Massentierhaltung infiziert wurden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Opfer und Täter hier bewusst oder unbewusst vertauscht werden ist extrem hoch!
Gruß an alle die diese Zustände stören
Bernd
www.zwerg-huehner.de
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