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Thema: Welcher Raubvogel war das?

  1. #1

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    Welcher Raubvogel war das?

    Hallo,
    ich musste gestern eine Araucaner-Henne einschläfern lassen, weil sie zur Hälfte aufgefressen war. Sie hatte auch ein gebrochenes Bein. Ein furchtbarer Anblick...Sie lag mitten auf der Wiese, um sie herum waren keine Federn oder Blut zu sehen.
    In den Garten kommt definitiv kein Hund oder Fuchs. Die hätten die Henne auch getötet.
    Ich tippe auf einen Raubvogel, frage mich allerdings, ob er die Federn mitgefressen hat, es ist nirgends ein Federhaufen zu finden.
    Kann es vielleicht sein, dass sie mitgenommen werden sollte, aber zu schwer für den Vogel war und er sie fallen gelassen hat? Denke dabei an das gebrochene Bein....
    Kann mir jemand vielleicht sagen, welcher Vogel so etwas macht?
    Habe mit Raubvögeln bisher noch keine Erfahrungen gemacht. Der Einzige, der hier im Sommer zu sehen ist, ist der rote Milan, der ist aber schon im Winter"urlaub".
    Danke für Eure Erfahrungen.
    ct

  2. #2
    Avatar von ***altsteirer***
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    Der häufigste "Übeltäter" ist der Habicht, allerdings wirft der Fundort ohne Federn und die Tatsache dass das Huhn noch lebte Fragen auf.

    Sämtliche mir bekannte Habichtsopfer waren tot, und ab etwa 1 kg Lebendgewicht immer am "Tatort", als sie gekröpft wurden.

    Ein anfressen am (über)lebenden Huhn, und es dann wegtragen ist mir so noch nicht vorgekommen. Vielleicht können andere so ein Erlebnis bestätigen, ich finde es für den Habicht sehr ungewöhnlich.

    Eventuell war es ein größenwahnsinniges Sperberweib, oder ein ungeschickter Junghabicht. Die Henne konnte sich vielleicht befreien (sehr ungewöhnlich, wenn schon daran gefressen wird), und der Räuber hat in dem Moment abgelassen.
    Die Henne hat sich dann vielleicht noch aus eigener Kraft vom eigentlichen Ort des Geschehens entfernt. Dagegen spricht aber, dass sie keine Deckung gesucht hat.

    Eine Katze käme evtl. noch in Frage. Warum die das Huhn aber auch nicht tötet - keine Ahnung.

    Schau mal, ob Du den eigentlichen Tatort findest und stell mal Fotos ein. Das kann den Täterkreis vermutlich etwas eingrenzen.

    Liebe Grüße,

    Markus
    4.29.31 Altsteirer

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  3. #3
    Avatar von LittleSwan
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    Christine,
    ich schicke dir mal eine Trost-Umarmung.
    Ich glaube, es ist wichtig, dass du das aufklärst - um Folgetaten abzuwenden.
    War die Henne schon im "Freilauf" oder im kleinen Gehege?

  4. #4
    Avatar von Widdy
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    Hallo Christine,

    leider habe ich auch Erfahrungen machen müssen in solchen Dingen.

    Habicht holte Seidi-Hahn, habs gesehen. Habe Richtung gesehen, wo er hinflog. Rannte nach. Machte Lärm wie wahnsinnig, weil ich vermutete, dass er nicht allzuweit mit meinem Balduin flog.
    Irgendwann hörte ich einen halben Schmerzschrei von Balduin. Wusste aber nicht woher. Machte weiter Lärm, um Habicht noch mehr zu irritieren und stressen.
    Plötzlich fiel unter einer Tanne in der Nähe mein Balduin runter. Anscheinend von weit oben, sonst hätte ich meinen weissen Balduin gesehen. Er war schwer verletzt und stark blutend.
    Da hat also Habicht seine Beute vor lauter Generv durch mein Geschrei den kleinen losgelassen und muss weggeflogen sein. Mein Balduin hat das alles mit Narben überstanden und lebte noch mehrere Jahre.

    Die Habichte nehmen sich, falls möglich, die Beute mit. Grosse und schwere Opfer werden vor Ort am Boden "ausgehöhlt".

    In Deinem Fall, Christine, wird es wohl leider auch so gewesen sein, wie Du vermutet hat. Der Habicht wurde gestört, flog damit weg und ihm wurde das Opfer zu schwer. Da Dein Huhni noch gelebt hat lässt stark vermuten, dass sie sich noch zu stark wehrte, weshalb er sie fallen liess. Der wäre garantiert nachher wiedergekommen, um seinen Hunger zu stillen.

    Das tut mir sehr leid für Dich und Dein Hühnchen.

    LG Widdy
    Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht. Georg Bernard Shaw 1856-1950.

  5. #5
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    Hallo Christine!

    Das ist ja mal fürchterlich, mein Mitgefühl ...

    Zunächst: Habicht frisst durchaus mal lebend an, wenn das Huhn still liegen bleibt und sich nicht wehrt. Da wendet er energieeffizienterweise natürlich nicht die Mühe auf, erst groß zu töten, sondern bedient sich hyänengleich quasi sofort nach zu Boden bringen der Beute. Hier im Forum las ich schon gelegentlich davon, und hatte einen solchen Fall auch im Zivi, wo eine braune Hybride still und blinzelnd im Kraut lag, nachdem ich den Habicht aufgescheucht hatte.
    Ihr Rücken war blank bis auf die Knochen- ziemlich unerquicklich...

    Zum Thema:
    ich musste gestern eine Araucaner-Henne einschläfern lassen, weil sie zur Hälfte aufgefressen war. Sie hatte auch ein gebrochenes Bein. Ein furchtbarer Anblick...Sie lag mitten auf der Wiese, um sie herum waren keine Federn oder Blut zu sehen.
    In den Garten kommt definitiv kein Hund oder Fuchs. Die hätten die Henne auch getötet. Ich tippe auf einen Raubvogel, frage mich allerdings, ob er die Federn mitgefressen hat, es ist nirgends ein Federhaufen zu finden.
    Kann es vielleicht sein, dass sie mitgenommen werden sollte, aber zu schwer für den Vogel war und er sie fallen gelassen hat? Denke dabei an das gebrochene Bein.... Kann mir jemand vielleicht sagen, welcher Vogel so etwas macht?
    Wenn ein Greifvogel ein Huhn reißt, müssen eigentlich zwangsläufig Federn rumliegen, denn die müssen sich ja ihren Weg zum Fleisch "freimachen". Habt Ihr wirklich alle Winkel, unter Sträuchern, eventuell unter dem Stall etc. nach einer Rupfung abgesucht?
    War es nämlich ein Habicht (ein Sperberweib von 300 g frisst sicher keine "halbe" Araucanahenne ), würde der bevorzugt in gedeckten Winkeln rupfen und kröpfen, und wo heraus eine nicht getötete Henne dann ja durchaus hervor laufen kann.
    Falls Ihr so ganz versteckte Winkel habt, schaut da auch mal!

    Dass kein Hund oder erst recht Fuchs in den Garten kommt, kann man so nicht beschwören, außer Ihr habt komplett Stromzaun drumrum.
    Einem Fuchs reicht schon eine Lücke von 8 cm, um irgendwo rein oder durch zu kommen. Das kann auch ein Katzenloch im Zaun sein, oder ein nicht ganz befestigtes Stück unterer Zaunrand, den er sich hochdrückt und so eben hindurch passt- so nach dem Sahne durch die Sahnespritze- Prinzip. Zudem können sie, Füchse viel besser als Hunde, klettern. An einem straff gespannten Zaun läuft ein Fuchs mit Leichtigkeit auf 2 m hoch.

    Da die Henne aber ein gebrochenes Bein hatte, was ja auch nicht mal eben so und auch von keinem Leichtgewicht wie einem Greifvogel passiert, will ich da eher auf einen eher grobmotorischen Fellträger tippen.
    Da kein Loch im Zaun vorhanden sein dürfte, das groß genug ist, würde ich Dachs ausschließen. Bliebe für mich nur noch ein Waschbär. Denen ist es ziemlich egal, ob ihre Beute noch lebt oder nicht, sind nicht die klassischen Beutegreifer, sondern mehr Opportunisten, ähnlich wie große Bären, die auch nicht unbedingt erst töten, bevor sie das Fressen anfangen.
    Die machen auch nicht viel Gewese mit Fell oder Federn, sondern mampfen fröhlich drauflos und würden problemlos eine halbe Henne dieser Größe schaffen.

    Falls Ihr also keine ganz versteckte Rupfung findet, würde ich vom Habicht absehen, und eher was in Richtung Waschbär vermuten. Die ebenfalls ganz vorzüglich klettern (fast wie Affen, also ohne weiteres rein kämen), den passenden Appetit und das passende Fressverhalten hätten. Selbst da müsste man zumindest ein paar durchgesabberte Federn finden- wenn es da aber um das weiche Konturgefieder geht (Körperseiten etc.), ist ihnen das relativ egal und sie fressen sie mit.

  6. #6
    Avatar von LittleSwan
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    in Brandenburg sind Waschbären durchaus ein Thema, wie ist das bei dir Christine? trauen die sich überhaupt in die Ortslage?

  7. #7
    Avatar von ***altsteirer***
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    Zitat Zitat von Okina75 Beitrag anzeigen
    ein Sperberweib von 300 g frisst sicher keine "halbe" Araucanahenne
    Das stimmt. Hatte beim überfliegen nur "angefressen" gelesen.

    Liebe Grüße, Markus
    4.29.31 Altsteirer

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  8. #8
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    LittleSwan: Gerade Ortslage goutiert Waschbären am allerbesten.
    Jede Menge sichere, warme Verstecke (jedes Haus hat geräumige und oft ungestörte Dachböden, dazu Scheunen, Schuppen und dergleichen), jede Menge völlig müheloses Futter (Mülltonnen, draußen stehendes Katzenfutter etc.), keine wirkliche Jagd bzw. Verfolgung... Die fühlen sich in Ortslage schon pudelwohl!

    Und ich muss mal wieder meine Wildkamera aufbauen, weil uns neulich Nacht ein Irgendetwas eine Mülltüte von der Terrasse gezogen und auf dem Hof ausgebreitet hat. Unsere Marder haben das eigentlich noch nie gemacht, und auch die Katzen haben meistens vor Ort ausgeräumt (wenn man halt mal abends keinen Bock mehr hat, zur Mülltonne zu latschen und den Sack eben erstmal bis morgen früh auf der Terrasse deponiert ^^). Wohl wurden aber vor ein/ zwei Jahren in Niederirsen, nur wenige Kilometer von hier, Waschbären bestätigt. Und da befürchte ich nun beinahe wegen der zerlegten, aber nicht bepinkelten Tüte (wie Fuchs es gerne tut, um seine Beute zu markieren), dass das auch 'nen Waschbär war *schlucks*...

    Ortslage und Waschbären- was besseres können die sich quasi nicht wünschen !
    Geändert von Okina75 (19.10.2016 um 14:40 Uhr)

  9. #9
    Avatar von LittleSwan
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    dann wäre aber wohl in ländlicher Ortslage - wie du im Grunde auch bestätigst - zumindest bekannt, dass Waschbären in der Nähe ihr Unwesen treiben

  10. #10
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    Muss nicht zwingend- schau' Dir an, wieviele Leute hier im Forum felsenfest überzeugt sind, dass zu ihnen weder Habicht noch Fuchs kommen- wo die gerissenen Hühner aber was anderes verraten.
    Ich habe hier in der Gegend, und ich bin recht viel unterwegs, noch keinen Waschbären gesehen, gefährtet oder sonstwie bestätigen können. Könnte also sagen "Gibt es hier nicht!". Da die ja aber ziemlich unverwechselbar sind, muss ich die eine Meldung wohl glauben. Zumal Hessen soooo weit nicht weg ist von hier (Westerwald oben Mitte), das Habitat großflächig passen würde und so alles...

    Und nimm' Kassel- mit Fug und Recht eine Stadt, aber das Waschbären- Eldorado Deutschlands. Gut, die wissen gut, dass sie welche haben. Aber das zeigt, dass Stadt wie Dorf nicht "sicher" sind vor den kleinen Ganoven.
    Und da Christine ja irgendwo um's Eck bei Dir wohnen muss (PLZ 14), und ich in meiner Berlin/ Brandenburger Zeit da oben jede Menge Waschbären gefährtet, sonstwie bestätigt und auch Überfahrene gesichtet habe, hm, würd' ich den im vorliegenden Fall schon als einen Hauptverdächtigen ins Feld führen.
    Auch wenn es in Christines Wohnort vielleicht noch niemand groß registriert hat- haben tut Ihr sie da oben auf jeden Fall weiträumig.
    Geändert von Okina75 (19.10.2016 um 14:55 Uhr)

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