Das ist eine der Floskeln, die sich ganz schlau anhören und darum immer wieder nachgeplappert bzw. zur Allgemeinregel erhoben werden..."wenn der Jäger Erfolg hatte, kommt er immer wieder"
Klar, unser Habichtweib im Zivi IST immer wieder gekommen und hat letztendlich fast die Hälfte der braunen Hybriden (von 27 auf 14) und auch noch ein paar Jungtiere gefressen, aber meine stets offenen Augen bestätigten, dass die eher eine Ausnahme von der Regel als eben die Regel war...
Vielmehr hat sich herauskristallisiert, dass ein Räuber sein Revier niemals komplett bejagt, also jederzeit überall kuckt, sondern etappenweise vorgeht. Also quasi diese Woche mal das Gebiet, nächste Woche jenes, übernächste das, und so weiter. Also immer nur partiell bejagt, und dasselbe Stück entweder nur dann häufig aussucht, wenn so gar kein Ausweichplatz ist, oder immer nur alle vier Wochen oder dergleichen...
Was auch Sinn macht, denn so schnell würde sich ein Revier gar nicht wieder auffüllen, wenn er in jedem Part so lange jagt, bis gar nix mehr da ist- dann wäre sein Revier bald leer und der Greif 'ne Leiche...
Sicher, er kommt immer wieder- aber nicht so lange bis nix mehr da ist, sondern nur alle Wochen mal, wenn er genug Restrevier hat. Das ist kein Grund um in Panik zu verfallen. Ein reichhaltig strukturierter Auslauf und agile, auch geistig fitte Hühner sind da eine sehr gute Prophylaxe.
Und geht mal was an die Luftwaffe, dann ist mir das zwar nicht direkt willkommen- es ist aber ok, weil so die für's Freileben untauglichen Schnarchnasen aussortiert werden und nur die übrig bleiben, die den Anforderungen eines nahezu freien Auslaufs auch gewachsen sind.
So hat der seit Wochen in der Gegend jagende Habichtterzel wohl zwei meiner Junghähne (ziemlich winzig geratene Busch- Mixe) abgestaubt. Jedenfalls wollte ich neulich sieben bestimmte Jungtiere schlachten, fand aber nur fünf im Stall ...
Nun gut, dachte ich mir, soll er, waren sowieso Frikassee- Kandidaten. Aber seitdem ist auch Ruhe!
Ich höre die Krähen und Elstern öfter den halben Tag Alarm machen, weil der Schurke irgendwo im Gestrüpp sitzt, habe aber keine weiteren Hühnerverluste. Er staubt halt den einen Teil moderat ab und zieht dann weiter zum nächsten...
Sicher wird er gegen Ende November wieder das Dorf selber bejagen, aber dann hat er die Schnarchnasen halt schon abgeschöpft und muss woanders kucken. Wie bei einem Bauern den Berg hoch einen Ort weiter, der Sundheimer hat.
Und bei dem so alle zwei/ drei Monate dann mal eins seiner Sundheimer auf der Wiese liegt... Es ginge hier wie dort viel mehr zu holen, aber die Krähen und Elstern verhindern vieles, die selbst schmecken dem Habicht ja auch, Wildtauben sind auch noch da, Drosseln sowieso, also mache ich mir da ehrlich gar keine großen Sorgen, was dessen Schadwirkung angeht.
Ich will für den Freilauf 100%ig fitte Hühner, da gehört die Schule des Lebens denn auch dazu ...
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