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Thema: Wie meine Hühner mir gegen meine Depressionen helfen....

  1. #21

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    Hoppla, da habe ich wohl ein Thema angesprochen, daß doch viel mehr Leute beschäftigt als gedacht...freut mich sehr...@Salome, deinen Post kann ich z.T. nach voll ziehen, aber man sollte bedenken, daß Depris nicht nur ein Ergebnis unserer Gesellschaft sind, die können viele Ursachen haben...in wie weit die behandelt werden müssen und auf welche Weise ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich...oft sind sie nicht die einzige Diagnose, sondern Begleiterscheinungen anderer seelischen Störungen, es ist nicht einfach nur traurig sein...siehe bipolare Störung...aber das führt hier zuweit...einig sind wir uns alle, daß gerade Tiere und bei mir halt speziell die Hühner helfen mit der Erkrankung umzugehen....ich danke euch allen für eure Gedanken zu dem Thema und daß ich euch damit beschäftigt. LG Britta
    I love my chickens...www.meine-huehnerschar.jimdo.com
    1.4 Zwergaustralorps schwarz, 0.2 Bovans, 0.4 Lohmann's , 0.11 Leghorn,0.1 Welsumer, 2.4 Mini Mixe,1.3 deutsche Sperber, 0.3 Bassetten, 0.3 Chochins groß

  2. #22

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    @SalomeM - Als selbst Betroffene, kann ich dir da nicht zustimmen. Ein "allumfassender Weltschmerz" hat sicher nicht meine Probleme ausgelöst. Natürlich kann die Reizüberschwemmung heutzutage und alleine die Möglichkeit, sooo viele Dinge zu tun sowie der Glaube, man müsse in gewisse Schemen passen, dazu beitragen. Aber es spielen oft viele verschiedene Sachen zusammen.
    Bei mir waren es private Dinge, keine Weltuntergänge, aber auch nicht unbedingt lustig, die mich seit meiner Kindheit geprägt hatten und wodurch ich sozusagen auf "Dauer-Standby" war, um in Stresssituationen schnell reagieren und Gefühle ausblenden zu können. Bis ich mich selbst nicht mehr gespürt habe.

    Meine Welt war lange nur "dunkelgrau". Nicht ganz schlimm, aber auch nicht so wirklich glücklich. Dann kam der Zusammenbruch. Schlaflosigkeit, Panikattacken, Manie, Überlastungssyndrom,... - und heute bin ich froh darüber. Denn sonst hätte ich ewig noch so weiter gemacht. So war ich gezwungen, endlich etwas in meinem Leben zu ändern. Da ich nunmal ein Sturkopf bin, kam dann das ganze Programm. Psychopharmaka, Psychotherapie, aber auch meine TCM-Masseurin und viel Nachdenken über mein Leben und Werte, was wirklich wichtig ist, haben geholfen. Ich musste lernen, zu aktzeptieren, dass ich so bin, wie ich nun mal bin.

    Das ging nicht von heute auf morgen, sondern über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren. Inzwischen sind die Tabletten abgesetzt, die Therapie ist beendet. Das Umdenken und wichtige Grundwerte berücksichtigen läuft noch immer.... ;-)

    Leuten, die Menschen mit Problemen wie Depressionen, Burn Out oder ganz einfach "dunkelgrauem Leben" im Umfeld kann ich zu meinem Zustand damals nur sagen:
    Ich verstehe, dass viele Menschen natürlich nicht nachvollziehen können, in welcher Situation man dabei ist.
    Man möchte etwas tun, kann aber nicht. Sitzt da und ist gestresst, unruhig und schafft nicht mal einfache Dinge, wie die Wäsche in die Waschmaschine zu räumen. Da liegt ein Stein auf der Brust, eine Mauer steht vor dir und du die einfachsten Arbeiten sind unmöglich. Man ist reizüberflutet, weiß, dass man teilweise überreagiert und kann andererseits nicht mal den kleinen Finger bewegen. Natürlich fragt man sich dann auch, ob man jetzt überreagiert oder nicht, da man ja merkt, dass etwas nicht stimmt. Man weiß sehr wohl, dass man nicht "funktioniert", kann sich aber selbst nicht aus dieser Situation holen. Und natürlich weiß man auch, dass man sich nicht "normal" verhält und kann doch nichts dagegen machen. Man sieht die eigene Unzulänglichkeit, sieht die Reaktion anderer Menschen, möchte aus dem Zustand raus kommen und kann es einfach nicht. Das macht einen noch zusätzlich fertig.

    Dazu muss ich sagen, dass ich sicher kein "schwacher" Mensch bin. Ich halte einiges aus, bin sozusagen der Halt in der Familie. Tja, da musste ich lernen, dass ich nicht alles unter Kontrolle haben kann.

    Heute freue ich mich noch immer so sehr darüber, dass ich seit ca. drei Jahren behaupten kann, ein glücklicher Mensch zu sein. Wieviele Menschen können das schon von sich sagen? Ich weiß jetzt, wieee viel das wert ist und bin so was von dankbar dafür und auch ein ganz kleines bisschen stolz, dass ich es geschafft habe.

    @brittchen - Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, dass du auch weiterhin gut mit deinen "Macken" ;-) umgehen kannst, dich so akzeptierst, wie du bist und in kleinen Dingen Glück, Dankbarkeit und auch das Gefühl der Zufriedenheit finden kannst.

    LG.,
    Dane
    Geändert von Dane (24.05.2016 um 22:12 Uhr)

  3. #23
    Avatar von Blacky04
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    @ Dane, genau so.

    Ich war 2014 in einer 6wöchigen psychosomatischen Kur.
    Wir kamen an besagtem Tag mit insgesamt 9 Leuten an. 5 Männer, 4 Frauen und waren ab da eine feste Gruppe.

    Und ALLE 9 waren wegen der Arbeitsverhältnisse dort. Überlastung, Angst um den Job und vor allem Mobbing.

    Ich dachte, einige wären wegen persönlicher Probleme wie Scheidung, Todesfall, Kinder, die auf die schiefe Bahn geraten sind etc. dort.

    Weit gefehlt. Da waren teilweise echte Existenzängste vordergründig.

    Die Welt dreht sich halt immer schneller. Und da Schritt zu halten ist nicht so einfach.

    Einmal falsch abbiegen, und man ist raus...
    Alle sagten das geht nicht.

    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  4. #24

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    @Blacky04 - Mein Arbeitsverhältnis hat damals sicher auch dazu beigetragen. Aber nicht Mobbing, sondern, dass die Fa. im Endeffekt in Konkurs ging. Ich war sehr gerne dort und es war schwer, zuzusehen und nicht helfen zu können.
    Doch spielte trotzdem mehr aus meinem persönlichen Umfeld mit.

    Ich habe keine Existenzängste (mehr). Meine Arbeit ist dazu da, damit ich Geld für meine Freizeit verdiene, dafür leiste ich wiederum mein Bestmöglichstes. Ein faires Geschäft, nicht mehr und nicht weniger. Man kommt mit wenig Geld und Besitz aus, wenn man erst mal merkt, dass daran nicht das eigene Glück abhängig ist.

    Kann man "falsch" abbiegen? Wer weiß, wofür diese Abzweigung vielleicht gut war. ;-) "Raus" ist man deshalb noch lange nicht. Mir kommt eher vor, dass viele sich selbst sehr unter Druck setzen.

    Ich habe die Einstellung, wenn man arbeiten möchte, findet sich auch Arbeit. Für mich hat sich das halt immer wieder bestätigt. Jeder hat seinen Wert, seine Stärken, die man kennen und beim Job auch rüberbringen sollte.

    Nach dem Motto:
    "Alle sagten das geht nicht.
    Und dann kam einer und hat es gemacht." ;-)

    Die Welt dreht sich nur so schnell, wie ich das möchte. Es gibt ein riesen Angebot in der heutigen Zeit. Ich muss selbst lernen, das auszublenden und Prioritäten zu setzen.
    Meine Familie, Freunde, Tiere, sind wichtig. Den Garten oder Unternehmungen, Zusammenkünfte, genießen. Sich über einen schönen Tag freuen, ein Buch lesen, wandern gehn. Den Huhnis oder meinem Hund zusehen und grinsen. Das hat Wert. :-)
    Geändert von Dane (25.05.2016 um 00:12 Uhr)

  5. #25
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Dane Beitrag anzeigen
    ...um in Stresssituationen schnell reagieren und Gefühle ausblenden zu können. Bis ich mich selbst nicht mehr gespürt habe.

    Meine Welt war lange nur "dunkelgrau". Nicht ganz schlimm, aber auch nicht so wirklich glücklich.

    (...)

    Man möchte etwas tun, kann aber nicht. Sitzt da und ist gestresst, unruhig und schafft nicht mal einfache Dinge, wie die Wäsche in die Waschmaschine zu räumen. Da liegt ein Stein auf der Brust, eine Mauer steht vor dir und du die einfachsten Arbeiten sind unmöglich. Man ist reizüberflutet, weiß, dass man teilweise überreagiert und kann andererseits nicht mal den kleinen Finger bewegen. Natürlich fragt man sich dann auch, ob man jetzt überreagiert oder nicht, da man ja merkt, dass etwas nicht stimmt. Man weiß sehr wohl, dass man nicht "funktioniert", kann sich aber selbst nicht aus dieser Situation holen. Und natürlich weiß man auch, dass man sich nicht "normal" verhält und kann doch nichts dagegen machen. Man sieht die eigene Unzulänglichkeit, sieht die Reaktion anderer Menschen, möchte aus dem Zustand raus kommen und kann es einfach nicht. Das macht einen noch zusätzlich fertig...
    Das ist jetzt eine perfekte Beschreibung von meinem Leben. Ich habe meines Wissens keine echte Depression, keine Diagnose, ich wurstel so vor mich hin und gucke zu, wie mein Leben an mir vorbeizieht. Gefühle werden unterdrückt. Die Hühner halten mich am Leben, sind der Sinn meines Lebens wub.gif

    Ich habe hier interessiert mitgelesen, aber Euch mit richtigen Depressionen geht/ging es so viel schlechter als mir, daß ich gar nichts sagen wollte, aber das hat mich jetzt berührt. Ich habe so die Nase voll von mir selber. Daß man sich vorm Staubsaugen drückt, ist ja eine Sache, wer macht sowas schon gerne. Aber warum mache ich nichts mehr von alledem, was mir Spaß macht und mich interessiert?! Zeichnen, Basteln, lange Spaziergänge machen, der Garten liegt brach, das schlechte Gewissen über alle tausend unerledigten Dinge drückt einen zu Boden und macht es immer noch schwerer. Und nein, die Umgebung begreift das nicht. "Mußt Du doch einfach nur machen." Die denken, man ist bequem, faul, freut sich des Lebens und läßt aus Keks alles liegen.

    Wenn ich Musik höre, fange ich an zu heulen. Also höre ich keine Musik mehr. Wenn ich z.B. einen netten Brief oder ein Paket bekomme und mich sehr freue, fange ich auch an zu heulen. Es ist, als ob das Schöne ein Loch in den Panzer sticht, aber raus kommen nur die aufgestauten Tränen.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  6. #26
    Avatar von Hühnermamma
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    [QUOTE=Bohus-Dal;1395773
    Ich habe hier interessiert mitgelesen, aber Euch mit richtigen Depressionen geht/ging es so viel schlechter als mir, daß ich gar nichts sagen wollte, aber das hat mich jetzt berührt. Ich habe so die Nase voll von mir selber. Daß man sich vorm Staubsaugen drückt, ist ja eine Sache, wer macht sowas schon gerne. Aber warum mache ich nichts mehr von alledem, was mir Spaß macht und mich interessiert?! Zeichnen, Basteln, lange Spaziergänge machen, der Garten liegt brach, das schlechte Gewissen über alle tausend unerledigten Dinge drückt einen zu Boden und macht es immer noch schwerer. Und nein, die Umgebung begreift das nicht. "Mußt Du doch einfach nur machen." Die denken, man ist bequem, faul, freut sich des Lebens und läßt aus Keks alles liegen..[/QUOTE]

    Eine solche Phase hatte ich auch schon. Fühlte mich wie einbetoniert. Konnte mich zu nichts aufraffen. Nur das allernötigste wurde mit Ach und Krach erledigt. Lesen, Kreuzworträtsel, ein entspannendes Bad - keine Lust mehr darauf. Selbst die Tiere zu versorgen war mir lästig. Hätte den ganzen Tag schlafen können, und wenn jemand gefragt hat, wie es mir geht, habe ich losgeheult. Wann ich aus diesem Jammertal wieder rausgekommen bin, ist mir so gar nicht mehr bewusst. Vermutlich, als meine Mutter verstorben war und mein Leben wieder etwas selbstbestimmter wurde. Bitte jetzt nicht falsch auffassen. Ich war schon sehr traurig, als sie starb. Aber ihre "Lebensunlust" hat mich irgendwie mit runtergezogen.
    Heute kann ich die Frage, wie es mir geht, mit "Super" beantworten. Ich bin einfach nur zufrieden und freue mich an dem, was ich habe. Der Garten ist zwar auch sehr "naturnah", die Wäsche liegt auch oft länger als es sein sollte, aber was soll's ... Nach eins kommt zwei. Und wenn ich Lust darauf habe, es zu machen, geht es auch ganz flott von der Hand.

  7. #27
    Avatar von Hobbyhuhn2013
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    Och, Bohus-Dal,

    quäl' Dich doch nicht so! Dein schlechtes Gewissen hängt die Wäsche auch nicht auf oder saugt den Boden

    Nein, im Ernst: ich kenne all diese Gefühle auch - und wißt ihr was, sie sind doch ok! Ich habe sie auch manchmal. Und hatte sie vor Jahren noch viel mehr. Früher habe ich mich auch selbst dafür verunglimpft und mir Vorwürfe gemacht, wenn ich den Hintern mal nicht hochgekriegt habe - bin im "normalen" Leben auch eher so ein dauertätiger Brummkreisel. Aber: ich habe irgendwann mal NICHTS mehr getan - weder Schönes noch Nerviges. Ich hatte einfach die Nase von mir selbst und vom "Leben" gestrichen voll, jeder Tag war öde wie der davor, die Rechnungen stapelten sich und der Berg an Unerledigtem und die schlechte Meinung von mir selbst wurde immer größer... Und prompt habe ich noch einen Tag "verplempert" und mir am nächsten Vorwürfe gemacht, und noch einen, und noch einen... usf. Und irgendwann habe ich beim Friseur beim Haarewaschen angefangen, loszuheulen, nur weil es so schön war, eine Kopfmassage zu bekommen Ups, da kam dann der Gedanke "Hm, offenbar geht's mir richtig schlecht - vielleicht lohnt sich's ja mal, mich selbst zu fragen, warum?"

    Und wenn's einem so geht, ist es eben Zeit, sich mal selbst liebzuhaben und Interesse an dem zu zeigen, was man selbst (das "Kind in einem drin", die wirkliche eigene Person, das wahre Selbst, wie auch immer man das nennen will) eigentlich gerade fühlt - und warum. Und das dauert. Und ist eine Leistung!! Und die Wäsche hängt sich davon auch nicht auf. Aber was ist denn wichtiger? Die Wäsche oder Du? Wer lebt denn Dein Leben? Der Staubsauger?

    Wenn man nicht mehr "funktionieren" möchte, darf man das auch mal. Mir geht's so: wenn ich meine Unlust/Traurigkeit/Planlosigkeit einfach zulasse und wirklich akzeptiere, geht es mir ein paar Tage oder Wochen später wieder besser. Das hat schon alles seinen Grund und ist genauso Teil von mir wie das Betriebsame Und wenn ich wieder "fit" bin, hole ich alles, was liegen geblieben ist, sowieso mit Leichtigkeit wieder auf - auch wenn es dann eben ein paar Tage dauert. Das ist doch schnuppe!

    Ich mache seit 1 1/2 Jahren Kundalini-Yoga und habe das erste halbe Jahr ständig nur geheult - da musste eben was raus, was sich angestaut hatte, der Kontakt mit meinem Unterbewußtsein war anfangs wirklich sehr anstrengend und teils auch schockierend. Aber es wurde immer wieder ein Stückchen besser, und wird es noch. Ich habe einfach irgendwann in meinem Leben "mich selbst" abgeschaltet und jahrelang nur noch funktioniert und die Stellung gehalten - und glücklicherweise hat mir das meine Psyche irgendwann gezeigt! Heute kann ich viel besser Nein sagen (auch mir selbst gegenüber, ich war immer mein schlimmster Feind), mich emotional von Unerfreulichem willentlich abwenden und bewußt mein Leben so führen, wie ich es eigentlich will - und nicht meine, wollen zu müssen.

    Also sei nicht so ungnädig mit Dir selbst Ist doch toll, dass Deine Psyche Dir zeigt, dass Du Bedürfnisse hast, Die Du anscheinend nicht genug berücksichtigst! Dass Du keiner von den "Zombies" da draußen bist, die sich selbst komplett vergessen haben und es nicht mal merken Ist doch spitze, dass Du Dir selbst die Chance gibst, an Herausforderungen zu wachsen und zu reifen - jetzt musst Du nur noch herausfinden, welche das sind. Oder vielleicht weißt Du's ja auch schon, ganz tief in Dir drin??

    Hab' Mut und sei gut zu Dir!!

    GGLG
    LG, Hobbyhuhn 1,1,1/2 Homo Sapiens; 0,2 Felis sylvestris catus; 2, 18 +x Hühner versch. Rassen

  8. #28
    Moderator Avatar von Lisa R.
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    Pia, man braucht keine Diagnose und ich weiß nicht, was eine "unechte" Depression ist. Das was Du beschreibst, habe ich seit Jahren immer wieder ... ja ich, die "lustige" Lisa ... und das ist eine Depression. Und die muss man behandeln. Mein Hausarzt hat es einmal so beschrieben als ich Medikamente abgelehnt habe: "Man sitzt in einem tiefen Loch und ohne Leiter kommt man nicht mehr raus. Die Medikamente sind diese Leiter, rausklettern muss man trotzdem selber. Nur ohne Leiter hat man keine Chance und kommt nicht hoch."

    Herauszufinden welcher Art die Leiter ist, die man braucht, dass ist ein schwieriger Weg mit Irrungen und Wirrungen. So ganz herausgefunden habe ich das noch nicht. Ich arbeite dran

    Tiere haben einen wichtigen Anteil daran, am Leben zu bleiben. Sie bringen Struktur und ein großes Maß an "müssen" und das hindert zumindest mich daran, in diesen Zeiten völlig zu "versumpfen".

    Meine liebe Cousine war jahrelang Stationsschwester in der "Geschlossenen". Sie sagt immer, man darf den Leidensdruck dieser Krankheit nicht unterschätzen. Ihre Patienten hätten oft lieber eine Querschnittslähmung oder sowas schlimmes gehabt, die Akzeptanz in der Umgebung wäre dann eine andere gewesen. Bei keiner anderen Krankheit ist der Leidensdruck so groß, dass so viele Betroffenen sich das Leben nehmen.

    Es ist gut, dass heute mehr öffentlich darüber geredet wird. Und man als Betroffener nicht mehr so sehr das Gefühl haben muss, alleine auf der Welt zu sein.

  9. #29
    Tomatenflüsterin Avatar von Muri
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    Ich lese hier still mit und bin beeindruckt von Euren offenen Worten.
    Danke dafür.
    Meine Tiere und mein Garten geben auch mir die Kraft die ich brauche um durch den Tag zu kommen. Meine Partnerin ist meine Rückenstütze aber Tinnitus und Sehstörungen verschwinden bei Hühnern und co.
    Mein politisches Ideal ist das demokratische. Jeder soll als Person respektiert und keiner vergöttert werden.
    Albert Einstein

  10. #30

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    ich habe keine depression, aber für mich sind meine hühner therapiehühner.
    vor 10 jahren habe ich die diagnose multiple sklerose bekommen, irgendwann kamen krebs und einiges mehr hinzu.
    durch meine beiden kinder war der tag weiterhin "normal" mit einschränkungen, doch vor 3 jahren zogen sie aus zu studieren. dann änderte sich unser tagesrythmus. das muss war weg. ich habe mich zwar immer aufgerafft, aber ich fürchtete, mich irgendwann hängen zu lassen. wir haben zwar katzen, aber die sind lieber draußen als sich ständig betüddeln zu lassen. ein hund kam nicht in frage, er muß raus, bei wind und wetter. da wir schon einige jahre über hühner sprachen, kamen so die ersten zu uns.
    mittlerweile ist der garten umgestaltet (unkraut zupfen ist mir viel zu anstrengend geworden), wir haben mehrere gehege, sind im verein und jeden morgen werde ich durch die hühner vor dem schlafzimmerfenster daran erinnert, dass ich gebraucht werde. und wenn es mir mal körperlich dreckig geht ............... da hilft mein mann.

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