Liebe Hühnerfreunde,
nach dem BSE-Skandal wurde 2001 die Verwendung von Tiermehl für Nutztiere allgemein verboten. Inzwischen wird wieder über dieses allgemeinen Verbot und ggf. über eine Anpassung nachgedacht. So darf Tiermehl von Schweinen und Hühnern in teilweiser Aufhebung des Verbots seit 2013 wieder an Fische in Aquafarmen verfüttert werden.
Da Hühner auf relativ viel Eiweiss in der Nahrung angewiesen sind, wurde tierisches Eiweiss im Hühnerfutter durch pflanzliche Futtermittel (z.B. Soja) ersetzt und das Tiermehl entsorgt (z.B. verbrannt).
Da auch der Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel z.B. der Sojaanbau die natürlichesn Ressourcen belastet und die Übertragung von BSE auf Hühner (und Schweine) wohl grundsätzlich nicht erfolgen kann, wird zum Teil argumentiert, man sollte wenigstens das Tiermehl aus Schwein und Geflügel wieder für die Nahrungsmittelerzeugung einsetzten. Diese Forderung wird zum Teil mit der Einschränkung vorgebracht, dass man Geflügelmehl nur an Schweine, Schweinemehl nur an Hühner verfüttern dürfen soll ("Kanibalismusverbot") (vg. z.B. hier).
Ich würde gern von Euch erfahren, was ihr dazu denkt und möglichst auch die Argumente für Eure Haltung erfahren.
Warum sollte man z.B. Rinderschlachtabfälle nach wie vor verbrennen und nicht an Hühner oder Schweine verfüttern? bzw. warum sollte man keine Geflügelabfälle an Hühner verfüttern? Oder sollte man dies im Sinne der Ressourcenschonung doch tun? Seht Ihr einen Unterschied zwischen dem, was der Industrie erlaubt werden sollte und dem, was man im privaten Rahmen mit den eigenen Hühnern und den eigenen Essensresten gemacht werden sollte? Ich bin mir selber da noch nicht sicher und erhoffe mir gute Argumente für eine sachliche Meinungsbildung.
Freundliche Grüsse,
Oliver
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