Raubvögel hauptsächlich in den Wintermonaten?

[Okina75]

Naja gut, hast recht: Wenn unsere "Höhensperber" hier abstreichen und zB entlang der Sieg (von der wir nicht weit weg wohnen) ins Rheintal fliegen und sich über Winter da unten schadlos halten, gelten sie ja nicht als Zugvögel, weil sie dann immer noch in Deutschland sind .
Nennen wir die mitteleuropäischen Sperber also vllt. am besten Stand- bis Strichvögel (nicht zu verwechseln mit Bordsteinschwalben ).

[Mantes]

(nicht zu verwechseln mit Bordsteinschwalben ).

Obwohl diese sehr Standorttreu erscheinen obwohl sie sicher gerne Zugvögel wären ! LG Mantes

[Mara1]

Wie aktuell ist der Atlas des Vogelzugs? Ich habe schon mehrfach gelesen, daß sich auch die Vögel an das wärmer werdende Klima anpassen und sich am Vogelzug schon einiges geändert hat. Daß manche Vögel gar nicht mehr ziehen, oder sich andere Gebiete zum Überwintern suchen.

Ein so Beispiel: Bei meiner Schwestern in Oberbayern kommen jetzt den ganzen Winter über Stare ans Futterhäuschen, so seit 2 oder 3 Jahren etwa. Die waren früher im Winter alle weg und kamen sehr früh wieder - oft schon im Februar, was sie im oberbayerichen Winter dann teilweise das Leben gekostet hat, wenn noch viel Schnee lag und sie keine Futterstelle gefunden haben.

Wir sind hier in Ost-Ungarn auf ca. 300m Meereshöhe und ein Sperber ist hier immer den ganzen Winter über und versucht unsere Spatzen am Futterhäuschen zu fangen. Manchmal hat er Erfolg, obwohl die Spatzen sehr wachsam sind. Es ziehen also zumindest nicht alle Sperber weg. Es hat auch mal im Januar der Habicht zugeschlagen und war auch danach noch oft in den großen Bäumen beim Hühnerstall. Der hat eindeutig hier überwintert.

Grüße
Mara

[Okina75]

Hy Mara!

Eventuell habt Ihr ja einen Sperber aus Russland- für den dürfte hier echt angenehmes Klima herrschen, im Vergleich, wenn er zuhause geblieben wäre ...
Gerade Stare hingegen sind sehr flexibel und ziehen zu größeren Teilen eigentlich nur soweit, wie sie müssen. Die ganzen Millionen, die sich des Winters zB in Rom sammeln, kommen sicher aus Skandinavien etc. und überfliegen uns ebenso wie die skandinavischen Kraniche etc. ...

Das Schicksal der zu früh wiedergekommenen Winterstare verdeutlicht ganz gut die ganz feine Balance, um die sich alles dreht.
Wenn die früh zurück gekommenen Glück gehabt hätten mit dem Wetter, wären sie die ersten beim Revier- und Brutplatzauswählen- die späteren hätten dann nehmen müssen, was übrig ist.
Gleiches Prinzip gilt für die Störche, die nur noch bis Spanien fliegen oder Kraniche, die möglichst lange versuchen hier zu bleiben und dann möglichst früh sehen, dass sie wieder kommen. Bei letzteren war Ende Januar der erste größere Einflug, nachdem sie wacker bis in den Dezember hinein hier aushielten.
Bei dem guten Wetter heute dürften übrigens auch wieder nicht wenige einfliegen.

Und so plätschert die Evolution vor sich hin- mal haben die Glück, die wie gehabt weit weg ziehen und erst im März (oder zu den sonst üblichen Zeiten ihrer Art) wiederkommen, und mal die, die gleich hierbleiben oder nur über geringe Distanzen wetterflüchten. Was sich nun letztlich durchsetzen wird, wird sich ja in den nächsten Jahren zeigen.

[satin34]

ja ok gift und luftgewehr sind übertrieben aber man kann sich ganz einfach den Schaden bestätigen lassen, dann wird es
normalerweise genehmigt den jew. Vogel mit Schussnetz o. Lebendfalle einfangen und in eine Falkerei etc. geben.

[melachi]

der Atlas ist erst kürzlich herausgekommen und ist eine Datensammlung der auf Deutschland bezogenen Ringfunde bei Vögel ab 1901 bis 2011/2014. Die Fundpunkte werden in Karten dargestellt. Kurze Texte dienen der Interpretation und geben weitere Eckdaten an.

Er bildet das Zugverhalten der letzten ca. 110 Jahre ab, verweist für tiefergehende Auswertungen der Daten aber auf die entsprechende Fachliteratur (das Ding wiegt so schon soviel wie ein ausgewachsener Lachshahn ).

Auf das veränderte Zugverhalten im Zuge des Klimawandels wird nur kurz eingegangen. Dabei wird besonders hervorgehoben, wie problematisch es ist, klimatisch bedingte Verhaltensänderungen kausal zu trennen von Gründen wie z.B. veränderte Bejagung, Land- und Forstwirtschaft oder auch einfach nur der geänderten Ringfund-Meldehäufigkeit in den vom Zug berührten Ländern. Hier wird verstärkte und detailliertere Forschung angemahnt.

[dieMarie]

Danke an alle Tipps und Infos!

Nach einem weiteren (durch das Eingreifen der Nachbarin Gott sei Dank knapp missglückten) Angriff eines Raubvogels wird der Auslauf jetzt definitiv übernetzt. Wobei ich überlege es in den Sommermonaten nochmals ohne Netz zu probieren damit die Hühner einen größeren Auslauf haben. Wenn es dann wieder zu einem Vorfall kommen sollte, und ich die Lust nicht komplett verloren haben sollte, werden die Hühner ganzjährig im übernetzten (und dann leider erheblich kleineren) Auslauf laufen müssen. Den ganzen Auslauf zu übernetzen ist wegen der Obstbäume aus meiner Sicht leider unmöglich. Vielleicht beschränke ich mich dann auf nur 3 Hühner, da ich sowieso nicht sooo viele Eier brauche.

[FoghornLeghorn]

Hurra, der Milan ist wieder da !
Nachdem ich hier im Forum gelernt habe, dass der Milan den Winter hier nicht verbringt kann ich melden, dass zumindest einer "meiner" Milane wieder da ist ( es waren letztes Jahr vier Paare )
Habe ihn vor einer Stunde im tiefen Segelflug mein Haus überfliegen sehen. Er hat sicher mal nachgeschaut ob ich immer noch keine Wachteln oder Küken habe, sondern immer noch nur die für ihn langweiligen Grosshühner ( Brahma und Orpington ).
Meine Hühnerschar hat gleich einen Riesen- Alarm geschlagen und saß im und unter dem Stall.
Jedenfalls sind sie vorsichtig geworden ! Ich hoffe dass sie das auch sind wenn der Habicht kommt.
Jedenfalls hat der Milan nur mal eine Runde über die Hühner gedreht und weg war er wieder. Es ist immer wieder interessant, dass so ein großer Raubvogel keine Hühner angreift, der so viel kleinere Habicht jedoch schon. Faszinierende Tiere sind es beide, auch wenn ich zugegebenermaßen den Milan viel lieber sehe....
Ich freue mich schon wieder darauf wenn hier die Wiesen gemäht werden und wie letztes Jahr bis zu 8 Milane gleichzeitig im Tiefflug über die gemähte Wiese fliegen um Beute zu machen.
Ach und noch so nebenbei: Aus dem ebenfalls nahen Wald höre ich nachts oft das langgezogene "Huuuohh" eines Uhus.

Sabine

[Okina75]

Au supi, Sabine, "unsere" Milane auch !
Auch "habemus Uhum", für dessen Wohlerergehen ich überlege, hier Fasane und Karnickel anzusiedeln- so als Belohnung, dass er mir seit zwei Jahren den Winterhabicht vom Leibe hält (und der letztes Jahr neben Waldkauz und Waldohreule auch zumindest einen Milan verspeist hat)...

Der Milan ist übrigens nicht viel größer als ein Habichtweib, der hat nur viiiiiel längere Flügel und wirkt auch mit dem fast stets gefächerten Schwanz größer . Und ach wie schön: Gestern Abend sang das erste Mal die Amsel, und heute scheint die Sonn' *FRÜÜÜÜÜÜÜHLIIIIIIING*!

[FoghornLeghorn]

Ich hoffe auch auf Frühling. Die Rufe von durchziehenden Kranichen habe ich ja schon gut vor drei Wochen gehört und dann immer mal wieder.
Hier scheint heute auch die Sonne und die Hühner "tanken" Sonne. Ich sehne den Frühling auch herbei.

Der Milan sieht immer so gross aus. Durch seine Flügelspannweite denkt man wirklich dass er viel größer als ein Habicht ist. Und ich hoffe auch, dass der Uhu den Habicht der hier bei meinen Hühnern zwei Mal vorbei geschaut hat auch wieder vertreibt.

Sabine