Legeleistung von Rassegeflügel

[Redcap]

Weil keiner das schwarze Fleisch essen will und sowieso weiß keiner (unabhängig von der Rasse) wohin mit 100ten Schlachttieren - Jahr für Jahr. Den Züchtern und Familien hängt das (langfaserige) Hühnerfleisch zum Halse raus. Die Kiddies bevorzugen das Fleisch von Broilerbabies.

PS: Wenn der Hahn über mehrere Generationen behalten wird ist das schon das höchste der Gefühle, zweijährige Hennen werden i.d.R. abgestossen, wenn man genug gute junge Nachzucht hat - das ist der Tenor den man hier im Forum und auch in der Realwelt mit bekommt.
In Bezug auf Seidenhühner sollten manche mal bei den führenden Züchtern Mäuschen spielen. Die Mülltonnengeschichte hab ich diverse Male persönlich von den Züchtern gehört ...
Wenn ein Wyandottenzüchter jährlich 500 Küken zieht, wo landen die wohl?
Ein Züchter hat einen Deal mit einem Falkner (und da ist er bestimmt nicht der einzige), aber der Falkner ist damit auch nicht so glücklich, weil er die Küken erst im Alter von 4 oder 5 Wochen bekommt, weil erst dann die größte Menge aussortiert werden kann. Der Falkner hätte lieber Eintagsküken.

[zfranky]

oha...
das war mir gar nicht bewusst!!

[Kleinfastenrather]

Weil keiner das schwarze Fleisch essen will und sowieso weiß keiner (unabhängig von der Rasse) wohin mit 100ten Schlachttieren - Jahr für Jahr. Den Züchtern und Familien hängt das (langfaserige) Hühnerfleisch zum Halse raus. Die Kiddies bevorzugen das Fleisch von Broilerbabies.

PS: Wenn der Hahn über mehrere Generationen behalten wird ist das schon das höchste der Gefühle, zweijährige Hennen werden i.d.R. abgestossen, wenn man genug gute junge Nachzucht hat - das ist der Tenor den man hier im Forum und auch in der Realwelt mit bekommt.

Hallo,
dem kann ich auch nicht zustimmen, ich kenne es nur so das schwarzes Fleisch genauso verwertet wird wie helles. Und Züchter die ihre Alttiere jedes Jahr komplett durch Nachzuchten ersetzten sind dann wohl eher Vermehrer. Alte Tiere die auch nach 3 Jahren immer noch super aussehen haben einen hohen Zuchtwert. Nicht umsonst sollte man sich zur Zucht besser Alttiere kaufen.

LG Thorben

[Redcap]

Ich kenne zwei Seidenhuhnzüchter, die die Mülltonnenmethode bevorzugen und bei Züchtern anderer Rassen soll das genau so laufen, wie mir ein Preisrichter anvertraut hat.
Kein Züchter zieht 500 Küken auf (die Menge braucht aber ein guter Ausstellungszüchter als Grundmenge).* Dann werden nach vier Wochen noch 50 bis 100 übrig gelassen und der Rest wandert - wohin auch immer ...
Die Futterkosten und den Platz haben die gar nicht um 500 Tiere bis zum Schluss durchzufüttern.
Schon gar nicht, wenn sie mehrere Farbschläge oder Rassen haben.

Soviel zu den heiligen Rassegeflügelzüchtern.
Da wird die Entsorgung auch nicht so eng gesehen.

* Woran mag wohl der Reiz liegen 100 halbwüchsige Federfüssige Zwerge zu schlachten? Mehr Arbeit als sonst was ... oder wie hat der das noch formuliert?
Die sind lästiger Biomüll.

[SetsukoAi]

Kein Züchter zieht 500 Küken auf (die Menge braucht aber ein guter Ausstellungszüchter als Grundmenge).*

Nein Redcap, da liegst du VOLLKOMMEN falsch mein lieber. Kaum ein Züchter zieht 500 Küken. Das ist keine Zucht sondern Vermehrung.

Ein guter Züchter zieht pro Farbschlag maximal 50-60 Küken (blau ausgenommen).

Ein Züchter der nur einen Farbschlag hat (sagen wir Wyandotten in der Farbe gelb) und zieht davon 500 Küken hat von seinem Fach gar keine Ahnung.

Ja Redcap, es gibt die schwarzen Schafe welche Tiere in der Tonne entsorgen, aber das ist nur ein kleiner Teil. Im Gegensatz zu den Konzernen der Hybridproduktion welche Millionen an Tieren entsorgen. Und das machen ALLE, ich wiederhole, ALLE Produzenten dieser Hybriden.

[sil]

Ich möchte die Rassegeflügelzüchter keinesfalls "heilig" sprechen, das mal zur Klarstellung. Es ging mir nur darum , zu hinterfragen warum wohl die Hybridzucht rein auf Leistung funktioniert und die Rassezucht sich da eher schwer tut.
In der Industrie sind die Vorgaben festgeschrieben und die angestellten Geflügelbetreuer können gar nicht anders als diese Vorgaben zu akzeptieren. Ich habe eine sehr nette Frau kennengelernt, die Bruteier für die Hybridzucht produziert hat. Nach jeder Saison hat sie sich bemüht, Abnehmer für die Hennen zu finden, bei ca. 3000 Tieren jedesmal ein ziemlich sinnlos anmutendes Unterfangen.
Beim privaten (Hobby-)Züchter besteht meiner Meinung nach eine weit größere Wahrscheinlichkeit, dass es nicht allein darum geht, die Kosten möglichst gering zu halten. Die Chancen, dem einzelnen Lebewesen Wertschätzung und Respekt entgegen zu bringen, sind da und können genutzt werden. Sicher nutzt sie nicht jeder.
Das hat aber mit der Eingangsfrage, warum bei der Rassehuhnzucht wenig Wert auf Legeleistung gelegt wird, nichts mehr zu tun.

[Kleinfastenrather]

Hallo,
der 1.Vorsitzende unseres Vereins ist ein guter Ausstellungszüchter und zieht pro Rasse auch nur so 30-40 Küken.
Eine Zuchtgemeinschaft in unserem Verein züchtet die von dir angesprochenen Federfüßigen Zwerghühner, auch durchaus 100 Stück, ich glaube sogar pro Farbschlag. Bei denen ist das Hauptproblem das fehlen Krallen, einige junge Hähnchen werden getötet und an den Jäger in unserem Verein für seine Raubvögel gegeben, die anderen überschüssigen Hähne werden geschlachtet und gegessen, alle überschüssigen Hennen werden verkauft.

LG Thorben

[Redcap]

Hör Dich mal in der Szene rum. Z.B. Züchter von weissen Farbschlägen z.B. bei den Wyandotten müssen 500 Küken ziehen, die haben einen extremen Selektionsdruck, wenn sie in der oberen Liga mitmischen wollen.
Züchter anderer Farbschläge ziehen vielleicht nur 200 Küken. Aber wo wandert da der ganze Ausschuss hin, von angeblich 30000 Züchtern?
Nach Adam Riese werden von den BDRG-Mitgliedern ca. 1000 Farbschläge (Rasse x Farbschläge) ausgestellt. Da kann jeder selbst schätzen wie viele Millionen Küken jährlich produziert werden "im Namen der Rose".

Mit 50 - 60 Küken wird mal jedenfalls nicht so leicht Europameister, wie mit 500 Küken. Reine Wahrscheinlichkeitsrechnung.

[SetsukoAi]

Hör Dich mal in der Szene rum. Z.B. Züchter von weissen Farbschlägen z.B. bei den Wyandotten müssen 500 Küken ziehen, die haben einen extremen Selektionsdruck, wenn sie in der oberen Liga mitmischen wollen.
Züchter anderer Farbschläge ziehen vielleicht nur 200 Küken. Aber wo wandert da der ganze Ausschuss hin, von angeblich 30000 Züchtern?
Nach Adam Riese werden von den BDRG-Mitgliedern ca. 1000 Farbschläge (Rasse x Farbschläge) ausgestellt. Da kann jeder selbst schätzen wie viele Millionen Küken jährlich produziert werden "im Namen der Rose".

Mit 50 - 60 Küken wird mal jedenfalls nicht so leicht Europameister, wie mit 500 Küken. Reine Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Schätzelein, da war ich mit meinen 60 Brahma aber gar nicht soooo weit weg vom Europameister, nur mal so angemerkt. Und das bei nur einer Ausgestellten Kollektion.

Ich glaub so wirklich Ahnung hast du von der Zucht nicht das du immer auf den hohen Kükenzahlen fest hällst.

Es gibt wenige schwarze Schafe in der Rassegeflügelzucht aber die Produzenten von Hybriden sind alle schwarze Schafe. Es gibt nicht einen Grund die Produktion von Hybriden gut zu heißen oder gar diese zu Unterstützen durch kauf dieser Tiere.
Für Lohmann und Co. sind es nur Produkte wie Äpfel, Karotten oder Klopapier.
Für die meisten Züchter sind es nach wie vor geliebte Tiere. Und ich kenne fast nur Züchter welche so denken.

Das du da scheinbar nur die schwarzen Schafe kennst finde ich schade.

[SetsukoAi]

Und wer 500 weiße Wyandotten Küken ziehen muss um sich auf einer Schau beweisen zu können... Hallo?!? Was ist denn das für ein schlechter Züchter? 500 weiße Tiere, nix mit Bänderung, blau oder Farbunterschiede... also nur... weiß.

"Legen wir mal ein was sich so findet..." oder wie?