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Thema: Die Sache mit den Füchsen...

  1. #1
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    Die Sache mit den Füchsen...

    Hy!

    Ich mache aus meinem Halb- OT gerade mal selber ein eigenes Thema und stelle zur Diskussion, ob manche gut gemeinten Aktionen der Vergangenheit nicht vielleicht die Kontraproduktivität im Quadrat waren, und man die mit etwas anders geartetem Aufwand nicht auch anders hätte lösen können.
    Ausgangspunkt ist die wohl relativ klare "Über"population von Meister Reinecke und die wirtschaftlichen Schäden durch ihn, der mit der Tollwut auch seinen letzten effektiven natürlichen Widersacher und Populationsbremser verloren hat.
    Staupe und Räude sind an deren Stelle getreten, spielen aber längst nicht die Rolle und haben weit nicht den Effekt.

    ------
    Kopie aus dem anderen Thread:

    Die Ausrottung der Tollwut und damit quasi ungebremste Vermehrung der Füchse, wogegen, wie man sieht, auch mit über 300.000 Jägern kein Ankommen ist, oder die durch die vielen Füchse verursachten wirtschaftlichen Schäden... Bzw. ob für letztere wegen ersterem vielleicht irgendeiner verantwortlich zu machen wäre, ohne sich schämen zu müssen?

    Ob man die Tollwut nicht lieber hätte im Fuchs lassen, und die gefährdeten Tiere und Menschen halt routinemäßig dagegen impfen sollen? Wie man es ja mit Hunden auch macht, prophylaktisch jährlich, obwohl für Hunde, die Deutschland nie verlassen, quasi völlig unnötig und im jährlichen Turnus auch nicht erforderlich, weil der Titer sich jahrelang hält?
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  2. #2
    Avatar von herr zervelatwurst
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    Ob man die Tollwut nicht lieber hätte im Fuchs lassen, und die gefährdeten Tiere und Menschen halt routinemäßig dagegen impfen sollen? Wie man es ja mit Hunden auch macht, prophylaktisch jährlich, obwohl für Hunde, die Deutschland nie verlassen, quasi völlig unnötig und im jährlichen Turnus auch nicht erforderlich, weil der Titer sich jahrelang hält?
    Hast du schonmal eine Tollwutimpfung bekommen? Ich schon. Die erste wurde intramuskulär gespritzt und brennt tierisch. War allerdings postexpositionell und nicht prophylaktisch, d.h. ich war schon gebissen worden... Sechs einzelne Impfungen sind dafür nötig. Kosten ein paar hundert Euro.
    Impfpflicht besteht für Menschen ja sowieso nicht, das wäre Körperverletzung, also praktisch nicht durchfürbar.

    Ich halte abschießen und Fallenfang für die bessere Alternative um den Bestand zu kontrollieren.

  3. #3
    Avatar von Gänsesusi
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    Außerdem gibt es auch viele Streuner, wenn die alle Tollwut haben? Abgesehen davon ist der Fuchs auch nützlich, wenn er nicht gerade hinter meinem Geflügel her ist. Das Hauptnahrungsmittel sind ja nicht Haushühner sondern Mäuse etc. Wären die Füchse zeitweise durch die Tollwut stark dezimiert, würden die Mäuseplagen im Wald zum Beispiel zunehmen. Außerdem werden tollwütige Füchse dem Menschen eher gefährlich, von der Aggressivität her, oder?

  4. #4

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    Wir haben zwar keine Überpopulation und auch keine Tollwut etc. aber der Fuchsansitz in den sehr frühen Morgenstunden oder im letzten Tageslicht sind etwas ganz Besonderes - insbesondere im Sommer

  5. #5
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    Huhu!

    Susi:
    Nö, bei der heutigen intensiven Landwirtschaft haben sogar die Mäuse Probleme, über die Runden zu kommen. Bleibt ja nix mehr auf den Feldern liegen, und wird bereits nach wenigen Tagen wieder umgebrochen. Und aussamende Ackerunkräuter sind doch auch nur noch Ausnahmen, welche einen großen Anteil der Mäusenahrung stell(t)en.. Außer auf Dauergrünland und auf Bio- Äckern spielen Mäuse heutzutage eher keine Rolle mehr, nicht in der Intensivlandwirtschaft.
    Und wären weniger Füchse da, würden Marder, Eulen und Co. profitieren und deren Zahl reduzieren.
    Ja, hätten welche Tollwut, würden die aggressiver. Aber darum ja, wie bei Hunden üblich, der Gedanke mit der prophylaktischen Impfung. Wäre die nötig, würde man schon Mittel und Wege finden, die billiger und verträglicher zu gestalten. Aber wie gesagt nur ein Gedankengang.

    herr zervelatwurst: Nein, habe ich noch nicht. Aber läuft das heutzutage nicht etwas anders mit der Impfung? Und Körperverletzung ist jede Impfung, sogar simples Blut abnehmen.
    Und so sehr sich Straßenverkehr und Waidwerk auch ins Zeug legen, kontrollieren tut man da mal rein gar nichts. Fortpflanzung verhindern in manchen Fällen, ja. Zahl regional ausdünnen, ja. Aber effektiv kontrollieren, nope- die Jäger können ja nicht 24/7 in der Pampa hocken und finster unter der Hutkrempe hervor spähen !

    Und allgemein gesagt: Irgendwelche Gedankengänge müssen einem ja kommen, wenn alles findet, dass es zuviele Füchse gibt. Die Jäger schaffen 's bei allem Einsatz nicht, der Verkehr auch nicht, "Ersatzseuchen" auch nicht... Da ist es doch bestimmt ok, wenn sich einer fragt, was gewesen wäre, wenn man früher einen anderen Weg gewählt hätte... Vielleicht hätte man ja für Menschen eine Art Kamelle erfinden können, sozusagen auch eine leckere Schluckimpfung, wie es für die Füxxe getan wurde... Und der Jägersmann hätte weit weniger Streß, manches Bodenleben etwas mehr Luft zum Überleben und dafür andere Mäusefresser bessere Chancen.

    Und um noch Foghorn aus dem Ausgangsthema zu antworten:
    Wenn ich das so alles selber beobachte und in den Jägerforen mitbekomme, wo ich ja auch oft mitlese, lässt sich meiner Meinung nach die Fuchsdichte nur folgendermaßen erklären: Nämlich dadurch, dass die keinesfalls feste große Reviere für sich allein beanspruchen wie Wölfe und Co., wo Rivalen rigoros rausgeprügelt werden, sondern dass sie die Reviere nutzen wie Katzen- also das gleiche Gebiet zeitversetzt von mehreren Tieren genutzt wird. Und wie bei Katzen durch Markierungen gewährleistet, dass man sich nicht übermäßig oft über den Weg läuft...
    So passen ins selbe Gebiet statt einem Paar mit seinen Jungtieren vielleicht drei/ vier Paare mit Jungen. Von der Fläche her hätten in einem Dorf eventuell ein Kater und zwei/ drei Katzen Platz. Wieviele Katzen rennen aber in jedem Dorf rum, mal mindestens 10- 20... Alle auf der selben Fläche- und nur ermöglicht dadurch, dass die ihre Aktivitätszeiten durch Markierungen synchronisieren, um sich nicht übermäßig ins Gehege zu kommen.

    Das ist nur eine Theorie von mir, aufgrund eigener Beobachtungen und dem Lesen vieler Berichte, und ich wäre mal gespannt, was unsere Jäger hier dazu meinen- ob ich mit meiner Katzen- Reviernutzungsstruktur beim Fuchs ungefähr richtig liege, unsere Waidmänner sind da ja weit mehr Praktiker und haben viel mehr Möglichkeiten, das zu ergründen. So jedenfalls ließe sich erklären, wie soviele Füchse "in Deutschland reinpassen". Und würde meiner Meinung auch erklären, warum Füchse auf ihre Vorräte drauf pieseln und kacken, und das auch stinkt wie Bär hinten... Um den anderen Mit- Nutzern zu signalisieren "Alter, Flossen weg! Meins!"... Luchse und Co., die wirklich territorial leben, verscharren ihre Beute nur, ohne drauf zu seichen. Und (Haus)Katzen fressen ja gleich oder nehmen mit nach Hause, die hätten es nicht nötig, ihre Beute geruchlich zu markieren.
    Geändert von Okina75 (10.08.2015 um 19:30 Uhr)
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  6. #6
    Avatar von legaspi96
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    Nö, bei der heutigen intensiven Landwirtschaft haben sogar die Mäuse Probleme, über die Runden zu kommen.
    Dann schwimm mal über den Rhein und sieh Dir meine Weide an. Wühlmausloch neben Wühlmausloch. Sogar die Hühner rennen alle paar Tage mit Mäusen im Schnabel rum.
    Hier sehe ich dieses Jahr sehr viele Jungfüchse und ich denke es liegt daran das die letzten beiden Winter sehr mild waren und sich Mäuse, Kaninchen ... sehr gut vermehren konnten.
    Grüße
    Monika
    Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.


  7. #7

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    Als Stadtkind habe ich da bestimmt keine Ahnung, aber ich denke mir, dass die Urbanisierung da auch eine große Rolle spielt.
    1. Lebensräume der Füchse schrumpfen
    2. Füchse finden in der Nähe von Menschen viel leckeres Futter (Müll, weggeworfene Essensreste zB) und passen sich an diese Lebensweise an. Weshalb es in Städten immer mehr Füchse gibt. ZB ist ja der Fuchs bekannt, der mitten auf dem Ku´damm in Berlin spazierte.
    3. Füttern wohlmeinende aber "spinnerte" Leute die Kerlchen auch noch an.

    Kein Wunder, dass wir sie in unseren Domänen (Stadt, Dorf) und damit auch in den Hühnerställen häufiger sehen als früher. Wie es in der Wildnis mit der Fuchspopulation aussieht, weiß ich nicht. Gibt es darüber Statistiken?

    Ein tollwütiger Fuchs wäre eine große Gefahr vor allem für Kinder, die den "zahmen Hund" wahrscheinlich streicheln würden. Ich möchte diese Zeiten nicht zurück haben.

    LG

    Linda

  8. #8

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    Ergänzung: Das sind nur meine Beobachtungen. Die meiste Zeit meines Lebens kannte ich Füchse nur von Bildern. Nun sehe ich sie am (dicht besiedelten) Stadtrand, in Innenstadtparks und auf Friedhöfen. Ihr Anblick ist mir sehr vertraut geworden, ihre Verhaltensweise ausgesprochen distanzlos, - von Scheu kaum eine Spur.

  9. #9
    Avatar von legaspi96
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    Es gibt sicher einen Unterschied zwischen den Füchsen die in der freien Natur aufwachsen und denen die es gewohnt sind in den Städten ihr Futter zu suchen. In den Städten finden sie immer etwas zu fressen, Container mit Futter gibt es sicher genug.
    Grüße
    Monika
    Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.


  10. #10
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