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Thema: Perlhühner als Lehrer für Legehennen (Habicht)

  1. #1

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    Perlhühner als Lehrer für Legehennen (Habicht)

    Wir haben relative viel Legehenne in Freilandhaltung.

    Ich weiß, das Netz ist die einzig wahre Lösung…


    Nun ist es so, dass alten Herden (eine ist aktuell fast 2 Jahre alt) viel aufmerksamer sind und dank Krähen und alter aufmerksamer Hähne kaum Verluste zu verzeichnen sind. Hab ich schon live miterlebt! Sie sind sehr aufmerksam und rennen bei Verdacht lieber einmal mehr in Deckung. Die jungen Hennen weniger und vor allem nicht alle! 80Prozent rennt weg und 20Prozent kapiert es nicht oder viel zu spät!

    Daher habe ich nun überlegt, neben alten Hähnen

    Nebenbei versuchen wir nun an den verschiedenen Hühnerstandorten Krähen/Raben anzufüttern, weil das echt gut funktioniert. An Standorten wo viel Krähen sind, sitzen diese verteilt am Waldrand oder auf verschiedenen Bäumen. Wenn der Habicht sich nur nähert, ist da ein riesen tamtam und die Hähne können früh warnen, entsprechend sind alle Hühner frühzeitig weg.

    Da Legehennen ewig brauchen bis sie Erfahrung gesammelt haben (aus denen wurde ja viel natürliches Fluchtverhalten usw. rausgezüchtet) und entsprechnd der Habicht leichtes Spiel hat, überlegen wir nun Perlhühner mit in die Herde aufzunehmen. Diese sind von Natur aus doch sehr wachsam und warnen früh.

    Könnten diese (neben der Warnfunktion) sozusagen als „Lehrer“ für junge Legehennen dienen um denen frühzeitig zu zeigen was zu tun ist bei Gefahr?? Sozusagen als passiver Habichtschutz. Die Hähne behalten wir ja auch länger, weil diese logischerweise viel mehr Erfahrung haben als junge Hähne.

    Was meint Ihr, vollkommener Quatsch oder sinnvolle Habichtabwehrergänzung??
    Das dass kein 100 Prozentiger Schutz ist, ist mir schon klar!
    Wir sehen halt aktuell den gewaltigen Unterschied zwischen alter und neuer Herde…

  2. #2
    Avatar von catrinbiastoch
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    Ich habe 28 Legehennen , 4 Hähne alt und jung mit 3,3 Perlhühnern zu laufen . Stundenweise auch ganz frei in der Natur . Bin sehr zufrieden . Gab keine Opfer durch Raubvogel oder Fuchs mehr . Auch die Perlhühner haben durch die Legehennen gelernt , auf Zuruf vom morgentlichen Freigang heim zu kommen . Die Perlhühner melden alles zuverlässig . Beim Aufpassen , sind sich dann auch die Hähne total einig . Kann Dir diese Variante nur empfehlen ! L.G. Catrin
    " Wenn auf der Erde die Liebe herrschte , wären alle Gesetze entbehrlich ! " Aristoteles

  3. #3
    RGZV Mölln Avatar von hagen320
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    Zitat Zitat von tim99 Beitrag anzeigen

    Nebenbei versuchen wir nun an den verschiedenen Hühnerstandorten Krähen/Raben anzufüttern, weil das echt gut funktioniert. An Standorten wo viel Krähen sind, sitzen diese verteilt am Waldrand oder auf verschiedenen Bäumen. Wenn der Habicht sich nur nähert, ist da ein riesen tamtam und die Hähne können früh warnen, entsprechend sind alle Hühner frühzeitig weg.
    Ein zuverlässiger schutz ist das aber auch nicht, trotz Krähen sind mir im vorletzten Winter Hennen gerissen worden. Noch schlimmer ist das die Krähen an Jungtiere gehen, im vorletzten Jahr haben sie mir 5 Junghennen im alter von 12-15 Wochen getötet.....alles Großrassen.
    Perlhühner habe ich seit fast 2 Jahren, im vorletzten Winter sind Hennen vom Habicht gerissen worden, in diesem Winter noch nicht. Bei mir kommt der normalerweise nur von November bis Februar, das ich in diesem Jahr keine Verluste hatte kann natürlich auch an dem milden Winter liegen.
    Anschaffen solltest Du die aber nur wenn Du tolerante Nachbarn hast und zu fette Hühner wirst Du dann auch nicht mehr haben die bringen leben in die Bude.
    Mechelner, Sundheimer, Sussex gsc, eigene Grünlegerkreuzungen, bunte Legetruppe aus Zwienutzungshühnern, Puten Naraganset, Perlhühner

  4. #4
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    Hy!

    Vergiss' das mit den Perlhühnern, die nimmt der Habicht (oder der Fuchs) ebenso gerne wie normale Hühner- die machen einfach nur mehr Krach, das ist alles- und das dumme ist eben- bei allem, was denen komisch vorkommt.
    So schreien die also oft wegen nichts, so dass bald ein Gewöhnungseffekt eintritt- und ist es dann mal ernst, glaubt ihnen keiner mehr... Oder kurz gesagt: Perlhühner krakeelen zu oft und zu unspezifisch, als dass sie als Habichtwarner einen Sinn hätten.

    Mache es lieber anders, vor allem, weil Du es auch schon selber beobachtet hast: Mische die Herden altersmäßig, packe also erfahrene zu unerfahrenen Tieren, und schlachte nicht alle Alten nur darum auf einmal weg, weil sie "alt" sind. Deren Erfahrung ist Gold wert, vor allem bei den trottelig- naiven Hybriden.
    Damit Du die alten Hennen dann erkennst, machst ihnen einen Spiralring um, und kannst so nach einem Jahr des "Anlernens" die gezielt rausnehmen und von den jüngeren, angelernten Tiere ein paar neue "Älteste" wählen.
    Zumal auch zwei- und dreijährige Hybriden verglichen mit Rassehühnern noch phänomenal legen. Ältere Hybriden mausern halt und legen dann sechs Wochen nicht mehr, aber die haben sie sich mit den vorherigen weit über 250 Eiern doch echt vorgeleistet, finde ich. Und in Jahr 2 und 3 kommen auch immer noch um die 200 Eier, wenn der Legedarm mitmacht...

    Gruß,
    Andreas
    Geändert von Okina75 (18.03.2015 um 15:46 Uhr)
    Habe gerade 1000 Kalorien verbrannt- Pizza im Ofen vergessen...

  5. #5
    Avatar von Hunnenvolk
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    Also ich kann mich nicht beschweren, hab auch 6 Perlis hier rumlaufen, komplett frei. Die zeigen jeden Feind an und flattern dem entgegen (das sollten sich die Hühner aber nicht abschauen) Verluste hatte ich noch nie aber der Krach ist wirklich gewöhnungsbedürftig!!!

    LG
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  6. #6
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    Naja, eben, sie zeigen jeden Feind an- sei das nun ein echter oder nur einer, den die Perlen dafür halten...
    Ich für meinen Teil kann nur mein allerbestes Erlebnis zu Perlen vs. Habicht zum Besten geben:
    Geschehen/ gesehen im Zivildienst Sommer '98, wo die Hühner samt Perlhühnern in der Sonne unter dem Gesträuch am chillen waren. Gesträuch so älterer Holunder, durchwachsen mit, ach, wie heißt das Zeug noch gleich..., Schlingknöterich?- na, diesem kletternden schlingenden Knöterichgedöns jedenfalls...
    Ich komme um die Hausecke 40 m weiter, sehe die Hühnis und Perlen da chillen, komme näher, fängt das im Knöterich an zu flattern und zu wackeln, und kommt da das Habichtsweib rausgeflattert und macht die Biege...
    Und zwei Meter direkt darunter haben die Viecher gelegen, ohne auch nur einen Pieps zu sagen- weder vorher (muss ja irgendwann mal angeflogen sein, das Habichtsweib) noch als es abstrich...
    Gut, die Perlen und Hühner waren noch jung, aber zumindest die Hühner gluckenaufgezogen, also nicht ganz ahnungslos- und die Perlen haben alles verbrüllt, was fremd war, und wenn es nur der Traktor- Mechaniker war, den sie noch nie gesehen hatten...
    M-m, wie gesagt- die mögen ja alles verbrüllen, aber eben das ist das Problem.

    Man kann sicherlich von im Freilauf gluckenaufgezogenen Perlen sagen, dass die pointiert und begründet Laut geben, aber die dummen Mastperlen vom Wagen/ Händler, die kannst Du, was Freiland- und Feinderkennungstauglichkeit angeht, genau so in der Pfeife rauchen wie die Hybriden gleichen Ursprungs...
    Enten und Gänse, die sind selbst vom Wagen/ Händler instinktsicherer, aber Hühner und Perlen, nö- außer vielleicht nachdem sie ein/ zwei Jahre draußen er- und überlebt haben.
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  7. #7
    Avatar von Hunnenvolk
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    Ja, da magst du Recht haben. Woher sollen die "Wagentiere" auch wissen was jetzt ein echter Feind ist oder nicht.
    Das mit dem Habicht im Knöterich ist schon der Hammer! Da würde bei mir der ganze Hof Amok laufen
    Gut, ich schreib meinen Perlen jetzt auch nicht die größte Intelligenz zu, aber bis jetzt hat die Luftwaffenabwehr ganz gut geklappt, sie arbeiten auch mit den Hähnen zusammen. Wenn die Alarm geben dann kommen die Perlen angerannt...ob das nun Mut oder Blödheit ist bleibt dahingestellt
    Ach ja...und manchmal rücken dann die Warzis noch hinterher mit aufgestellten Kopffedern und Flügelschlagend. Das tun sie auch wenn die Hunde am Tor anschlagen.

    LG
    Geändert von Hunnenvolk (18.03.2015 um 21:13 Uhr)
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  8. #8
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    Das klingt bei Dir ja nach einer hervorragenden Verteidigungslinie, cool !

    Die Sache mit dem Habicht direkt über den Viechern kann ich mir ehrlich bis heute, 17 Jahre später, nicht erklären... Ob die sich in dem Geschlinge verfangen hatte, und die Hühner und Perlen die nach einem zünftigen Auslacherchen da hängen ließen und es ihr durch 's direkt drunter Chillen nochmal so richtig unter die Nase rieben, ich habe nicht die allerblasseste Ahnung.
    Gibt nicht viel im Leben, wozu ich mir keine schlüssige Theorie zusammenreimen kann, aber das ist eine der mindestens zwei Gelegenheiten- so eine Einmal im Leben- Beobachtung...
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  9. #9
    Avatar von Hunnenvolk
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    Jaja, drum haben wir auch keine Klingel am Tor...wir hören auch so wenn jemand rein will!

    DAS ist natürlich auch ne Theorie

    Bei uns treibt sich ein Sperberweib rum und bis vor kurzem war sie auch geduldet. Bis zu jenem Abend: Frau Sperber saß mal wieder auf dem Treppengeländer im Hühnerauslauf und schaute nach Spatzen, die Hühner tummelten sich in direkter Nähe und ich wunderte mich mal wieder warum alle so ruhig bleiben wo doch sonst alles gemeldet, angeschriehen und verjagt wird!? Nein...alles ruhig...bis zu dem Moment als sich Frau Sperber in einem Anflug von Größenwahn auf meine dicke Sussex Henne setzte
    Da brach die Hölle los!!! Natürlich ist dem Huhn nichts passiert aber Fr. Sperber wird nun auch schreihend durch den Hof eskortiert.
    Manchmal muss man es nicht verstehen.....

    LG
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  10. #10

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    Ei ei ei, jetzt hab ich so viel Hoffnungen in die Perlis gesetzt!
    Ich dachte die wären von Natur aus wachsamer und würden besser beobachten.
    Was bringt es mir, wenn 80% der Hühner wegrennen wenn der Hahn warnt oder die Raben und 20% bleiben stehen und denken „warum rennen die alle weg, sind die doof oder was?“.

    Das ist halt die Erfahrung der Hühner die ich im Nov. mit 18bis20 Wochen eingestallt habe.
    Seit ca. 3 Monaten war bei der alten Herde keine Verluste mehr durch den Habicht. Dafür aber ein missglückter Angriff den ich live miterleben durfte. Zuerst haben drei Raben geschrieen die ihn beim Angriff gestört haben und das haben gleich die Hähne und Hühner kapiert und sind alle (!!!) in Deckung gegangen. Der Habicht hat mit den drei Raben zweimal über dem Auslauf gedreht und ist dann samt Raben in den Wald geflogen.

    So, nun wo ich die alte Herde so gelobt habe, dass da schon relativ lange nichts war, komme ich vorhin hin und da sitzt er gerade auf einem Huhn und verzehrt es. Ok, auch eine erfahrene Herde kann es natürlich treffen!

    Dank der Ziegen haben wir das ja seit knapp einem Jahr ganz gut im Griff.
    Vorher täglich mind. ein Verlust, seit den Ziegen nur noch alle paar Wochen oder seltener (je nach Jahreszeit). Im Dezember kam der Habicht zuhause auch auf einmal täglich wo er bisher so gut wie nie war. Ab dem Tag wo wir dort auf die 6.000m2 vier Ziegen hingestellt haben, war bis heute nix mehr. Es hilft meistens aber halt nicht immer und wohl auch Jahreszeitabhängig.

    Gänse dürfen wir nicht wegen Salmonellenübertragung.

    Daher versuchen wir halt verschiedene Mischungen!
    Ziegen, erfahrene Hähne, mobile Deckungsmöglichkeiten. Leider kommt er am neuen Stallstandort (Obstbaumwiese ist wohl perfekt zum ansitzen) trotz der Ziegen fast täglich.

    Ein Huhn war halb aufgefressen (kein Witz) und lebte immer noch. Das hat mich (obwohl ich schon einiges gesehen habe) ehrlicherweise doch geschockt. Das arme Tier hat mich angeschaut und hatte augenscheinlich nur ein paar Rückenverletzungen durch die Krallen. Da hatte ich noch Hoffnung, weil wir schon mal ein Huhn gesund gepflegt haben dass am Rücken komplett offen war bis auf die Wirbelsäule, Speiseröhre etc. das lebt heute noch. Als ich das Huhn umgedreht habe, konnte ich es nicht glauben dass es noch lebte. Näher möchte ich nicht drauf eingehen. Habe es umgehend erlöst!

    Ein weiteres Huhn das beim ersten Angriff wohl entwischen konnte (der zweite war dann für ein anderes tötlich), ist am Rücken etwas aufgepickt aber eigentlich nicht schlimm. Das war vor 3 Tagen. Es läuft ein ca. einen halben Meter und dann kippt es nach vorne über und stolpert und setzt sich schließlich hin. Ganz komisch, als wenn das Gleichgewichtsorgan gestört wäre. Kann ich mir nicht erklären. Ich warte jetzt noch ein paar Tage ab…

    Die erfahrene Herde Hühner ist nun knapp zwei Jahre alt (manche haben bereits gemausert) und was soll ich sagen, wir sind nicht zufrieden! Erstens sind es viel weniger Eier als vorher, zweitens sind es viel mehr Brucheier. Was in der Praxis bedeutet, dass ein Bruchei (wo ein Huhn draufgetreten ist) 5 bis 10 saubere Eier darunter verdreckt und die nicht mehr verwendbar sind.

    Weiterhin kommt es nun öfters vor, dass der Eileiter nicht mehr mitmacht. Auch nicht schön!

    Ist halt alles nicht so einfach und wir müssen immer recht viel in unsere Entscheidungen einfließen lassen, weil es nicht nur ein Hobby ist wenn man über 100.000 Euro investiert hat.
    Da steht zwangsläufig auch eine Wirtschaftlichkeit und Kreditdruck dahinter!

    Leider ist unser Hof in einem Bundesland wo solche Dinge beim Bauernverband und auch der Beratungsstelle des Landes nicht sonderlich hoch angesiedelt ist bzw. Priorität hat. Da kümmert man sich lieber um die Landwirte die riesige Ställe gebaut haben für 1 Mio. und mehr. Unterstützung und Beratung für Direktvermarkter stelle ich mir anders vor! Aber so ist es hier halt!

    Ich versuche auch regelmäßig an entsprechenden Stellen darauf hinzuweisen, habe aber leider das Gefühl, dass das System hier noch so weiter laufen soll wie es bereits seit 30 Jahren funktioniert. Es wird zwar offiziell viel gepredigt aber dann kann doch keiner Unterstützen wenn man Hilfe braucht. Lieber kümmert man sich wohl um die großen. Aber so geht es ja auch vielen anderen in Deutschland…

    Trotzdem versuchen wir unseren Weg konsequent weiter zu gehen und das mit größt möglichem Tierwohl!

    Aufgrund unserer bisherigen Erfahrung und Engagement planen wir daher z. B. aktuell
    mit einem bundesweit renommierten Forschungsinstitut einen neuen mobilen Hähnchenstall. Mehr möchte ich aber noch nicht verraten!

    Aber zurück zum Habicht…
    Er ist bisher unser größtes Problem!
    Fuchs und Marder bisher zum Glück nicht. Krankheiten bisher auch nicht, da wir ja ständig die Weide wechseln und die Hühner eigentlich sehr gesund und stark sind. Nach 2 Jahren sehen 95% Prozent unserer Hühner aus wie am ersten Tag. Das Veterinäramt war auch sehr erstaunt und konnte es nicht glauben. Die erleben wohl weitaus andere Sachen. Leider!

    Einen wirklich aktiven Schutz (außer einem Netz was bei uns nicht praktikabel ist),
    bietet wohl nur noch ein ausgebildeter Herdenschutzhund. Auch hierzu hatten wir schon Kontakte zu Züchtern, Veterinäramt etc. aber die Voraussetzungen sind einfach sehr hoch und die Kosten auch. Wenn das Thema Wölfe und/oder Luchse in Zukunft noch auf uns zukommt, werden wir vielleicht nicht mehr drum rum kommen.

    Einer unserer Partnerbetriebe setzt die Herdenschutzhunde schon jahrelang erfolgreich ein.
    Aber die haben andere Vorraussetzungen wie wir.

    Wir kalkulieren gewisse Verluste mit ein. Wenn er 2 oder 3 mal im Monat kommt wäre ja „ok“, aber nicht täglich!

    Mal schauen ob wir irgendwann noch einen zündende Idee habe. Eine abschreckende Idee haben wir schon, aber wir arbeiten noch daran ob das möglich ist und auch mit den Behörden bzw. dem Schutz des Habichts vereinbar ist. Es muss ja was sein, wo man ihn weder einfängt, noch tötet noch dauerhaften Schaden zufügt. Aber abschrecken darf man ihn denke ich. Mal schauen ob die Idee funktioniert. Will aber auch noch nicht zu viel verraten…

    Wir halt auf jeden Fall nichts von illegalem fangen, töten etc. das passt in die „alte Welt“ und hat weder etwas mit Tierschutz noch mit Nachhaltigkeit zu tun. Die Kerlchen wachsen nach und man hat dann das Problem nur verschoben, aber das kapieren so manche leider noch nicht.

    Daher kommt eigentlich auch keine legale Abschussgenehmigung (so was kann man beantragen) in Frage. Was soll das dauerhaft bringen? Nichts!

    Es ist halt echt schwierig ein Tier abzuhalten, dass über Jahrtausende von der Natur zum perfekten Jäger gemacht wurde und gleichzeit (da er berechtigterweise unter Schutz steht) unbeschadet davon kommen muss. Das ist echt schwer!

    Dinge wie Beschallung mit Infraschall o. ä. fallen ja alle flach, weil die Hühner ja dem Habicht sehr ähneln (Gehör etc.). Das wurde uns von Fachfirmen empfohlen. Frag mich was das Wort „Fach“ dabei zu suchen hat, wenn man so unqualifizierte Antworten bekommt.

    Also immer her mit neuen Ideen die uns in der Summe vielleicht zu einer guten Mischung führen mit relativ wenigen Verlusten.

    Daher auch die Idee mit den Perlhühnern die dann immer die neuen Legehennen „ausbilden“ und rechtzeitig warnen sollen. Das war zumindest die Theorie!
    Aber dann setze ich wohl doch lieber auf noch mehr erfahrene Hähne und versuche als Warnung die Krähen anzufüttern. Mehr fällt uns aktuell nicht ein!

    So, das war jetzt ein "kleiner" Rundumschlag, damit ihr die Situation bessere verstehen und einschätzen könnt!

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